Die Erfindung betrifft einen Kabelstecker für elektrische Kabel
verbindungen, insbesondere für Steckkupplungen von elektrischen
Kabelverbindungen im Untertagebergbau, entsprechend der im Ober
begriff des Anspruchs 1 angegebenen Art. Ein bevorzugtes Anwen
dungsgebiet im Untertagebergbau ist der elektrische Anschluß von
Kabelsteckern z. B. an elektrohydraulischen Ausbausteuerungen.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf untertägige Anwendungsfälle
beschränkt.
Kabelstecker der vorgenannten Art mit einer Steckerhülse aus Me
tall, die eine mit einem Innengewinde versehene Kabeleinfüh
rungsöffnung und einen Anlagebund für einen Steckverbinder aus
Kunststoff aufweist, der mit Steckerstiften und/oder Steckbuch
sen ausgestattet ist, die mit den Leitungsadern eines ein- oder
mehradrigen elektrischen Kabels verbunden sind, werden von der
Anmelderin vertrieben. Die axiale Arretierung des Kabels an der
Steckerhülse erfolgt mittels eines Schraubanschlusses aus Kunst
stoff, der mit einem Gewindestopfen einenends in die Kabelein
führungsöffnung eingeschraubt ist und an seinem anderen Ende ei
nen ringförmig um den Kabelmantel angeordneten Leistenkranz auf
weist, der mittels einer Kappe an eine den Kabelmantel umschlie
ßende Dichtmanschette angeklemmt wird. Die kabelseitige Abdich
tung des Steckerteils gegen Feuchtigkeit hängt von den auf die
Dichtmanschette aufgebrachten Klemmkräften ab, wobei der Lei
stenkranz bzw. der Spalt zwischen den einzelnen Leisten eine
Schwachstelle für die Dichtigkeit bildet. Für den Einsatz in
Steckverbindungen werden die Kabelstecker in einen Buchsenteil
eingesteckt und mit einer Überwurfmutter an diesem gesichert,
wobei zwischen Buchsenteil und Kabelstecker ein Dichtelement wie
ein O-Ring als Schutz gegen Eindringen von Feuchtigkeit und/oder
Schmutz angeordnet ist.
Beim Langzeiteinsatz in feuchter Umgebung und in spritzwasserge
fährdeten Bereichen, wie sie insbesondere in untertägigen Gewin
nungsbetrieben vorliegen, haben sich die Kabelstecker der ent
sprechenden Steckverbindungen jedoch nicht immer als ausreichend
wasserdicht herausgestellt. Die Schraubanschlüsse mit Leisten
kranz sind fertigungstechnisch aufwendig. Mit den Schrauban
schlüssen versehene Kabelstecker sind daher aufgrund ihres hohen
Preises wirtschaftlich kaum konkurrenzfähig. Außerdem fehlt an
den bekannten Kabelsteckern eine Erdung.
Aus der DE 200 04 566 U1 und DE 200 04 565 U1 sind Kabelverbin
dungen für den untertägigen Bergbau bekannt, bei denen das aus
der Kabeleinführungsöffnung an der Steckerhülse austretende Ka
bel mittels eines angespritzten Formteils abgedichtet ist. Die
DE 200 04 565 U1 offenbart auch, zwischen dem Formteil und dem
Kunststoffgehäuse des Steckerteils eine Dichtmanschette und zwi
schen Kabel und Formteil einen Dichtungsring einzuschließen.
Schließlich zeigt die DE 92 08 427 U1 einen wasserdichten und
hochfrequenzdichten elektrischen Winkelsteckverbinder, bei dem
zwischen Kabel und Führungsloch ein Schirmring aus Metall einge
spannt ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, die obigen Nachteile bei Kabel
steckern für elektrische Steckverbindungen zu vermeiden und
durch einfache Maßnahmen einen für den Langzeiteinsatz in feuch
ter Umgebung, wie dem Spritzwasserbereich in Bergbau-Untertage
betrieben, geeigneten Kabelstecker zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in die
Kabeleinführungsöffnung ein mit einer Durchgangsbohrung für das
Kabel versehener Mehrkantteil aus Metall eingeschraubt ist und
das Kabel mittels eines am Kabelmantel, an der Steckerhülse und
am Mehrkantteil angeformten Formteils abgedichtet axial festge
legt ist. Durch die Anformung eines geeigneten Formteils wird
ein äußerst hoher Schutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit
ins Innere der Steckerhülse geschaffen. Die Vorzüge des Form
teils bestehen u. a. darin, daß es gewissermaßen als Dichtungs
masse für die Abdichtung des Kabels an der Steckerhülse bzw. der
Kabeleintrittsöffnung sorgt. Da konstruktionsbedingt Undichtig
keiten durch Montagemängel ausgeschlossen werden, kann außerdem
eine Qualitätskontrolle der erfindungsgemäßen Stecker bereits
bei der Fertigung der Kabelstecker, d. h. bereits unmittelbar
nach der Anformung der Formteile aus dauerelastischer Material,
vorgenommen werden. Der Mehrkantteil aus Metall, der die metal
lene Steckerhülse an den Gewindeflächen berührt, bewirkt gleich
zeitig eine sichere Erdung des Kabels.
Vorzugsweise ist der Mehrkantteil nur an seinen Eckkanten mit
Gewindeabschnitten versehen, so daß die Flachseiten zwischen den
Eckkanten eben ausgebildet bleiben. Bei eingeschraubtem Mehr
kantteil entstehen hierdurch mehrere Hohlräume zwischen der Au
ßenfläche des Mehrkantteils und der Innenfläche der Kabeleinfüh
rungsöffnung, in die Gußmasse des Formteils eindringen kann.
Weiter vorzugsweise weist die Durchgangsbohrung des Mehrkant
teils einen Absatz auf, wobei vorzugsweise der kabelseitige Boh
rungsabschnitt einen Bohrungsdurchmesser hat, der größer als der
Kabelmanteldurchmesser ist. In den zwischen Kabelmantel und
Mehrkantteil erzeugten Zwischenraum kann die Armierung bzw. Ab
schirmung des Kabels, die bei Freilegen der Leitungsadern über
das Kabelende gestülpt wird, eingelegt werden, so daß auch hier
die Erdung des Kabels am Kabelstecker gewährleistet ist.
In den kabelseitigen Bohrungsabschnitt kann eine Klemmhülse ein
geschoben werden. Besonders günstig ist dann, wenn die freige
legte Armierung bzw. Abschirmung des Kabels zwischen dem kabel
seitigen Bohrungsabschnitt des Mehrkantteils und der Klemmhülse
aufgenommen ist. Für die Montage empfiehlt sich, die Klemmhülse
vor dem Anformen des Formteils mit einem Fixierband an dem Ka
belmantel zu arretieren.
Weiter vorzugsweise ist die Länge des Mehrkantteils etwa 3 bis 7 mm
länger als das Gewinde in der Kabeleinführungsöffnung
und/oder das Gewinde erstreckt sich nur über den kabelseitigen
Teilabschnitt der Kabeleinführungsöffnung, so daß der Mehrkant
teil selbsthemmend in die Kabeleinführungsöffnung eingeschraubt
werden kann. Da der Mehrkantteil länger als das Gewinde ist,
ragt ein schmaler Abschnitt des Mehrkantkeils aus der Steckhülse
hinaus, an dem ein Werkzeug wie z. B. ein Schraubschlüssel für
die Endmontage angesetzt werden kann. Besonders bevorzugt ist,
wenn der Mehrkantteil ein Vierkantteil ist.
Das einstückig angeformte Formteil kann sich vorzugsweise im In
nern der Steckerhülse zwischen Innengewinde der Kabeleinfüh
rungsöffnung und Außenfläche des Mehrkantteils und mit seinem
Ende außerhalb der Steckerhülse erstrecken. Durch eine entsprechende
Anordnung bzw. Anformung des Formteils werden alle kabel
seitigen Verbindungsfugen zwischen Steckerhülseninnenraum und
Außenseite abgedichtet und auch die Hohlräume zwischen Stecker
hülse und Mehrkantteil werden ausgefüllt, so daß absolute Dich
tigkeit gewährleistet ist.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein den Ka
belmantel umschließender Dichtungsring in das Formteil einge
schlossen. Dieser Dichtungsring, der bei einer besonders kosten
günstigen Ausgestaltung z. B. aus einem O-Ring besteht, bildet
eine zusätzliche Barriere gegen einen Eintritt von Feuchtigkeit
ins Innere der Steckerhülse. Die von dem Dichtungsring bewirkte,
innerhalb des Formteils angeordnete Barriere kann insbesondere
dann zum Tragen kommen, wenn sich das Formteil aufgrund starker
Vibrationen der angeschlossenen Geräte oder aufgrund zu starker
Krümmungsradien des Kabels teilweise von dem Kabelmantel gelöst
hat.
Das Formteil kann vorzugsweise aus einer dauerelastischen Guß-
oder Spritzgußmasse aus geeignetem Kunststoff bestehen.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeich
nung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel dargestellt
ist, näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine nichtmontierte elektrische Steckverbindung
z. B. für Geräte im Untertagebergbau, die von einem
im Schnitt gezeigten Kabelstecker und einem
Buchsenteil gebildet wird;
Fig. 2 den Vierkanteil für den erfindungsgemäßen Kabel
stecker in Stirnansicht.
Fig. 3 die Klemmhülse für den erfindungsgemäßen Kabel
stecker in Schnittansicht.
Die in der Zeichnung dargestellte Steckerverbindung 10 dient zum
Anschluß eines Kabels 1 z. B. an eine nicht näher dargestellte
elektrohydraulische Ausbausteuerung, wie sie im untertätigen
Bergbau vielfältig im Einsatz ist.
Die Steckerverbindung 10 besteht im wesentlichen aus einem
Buchsenteil 2 und einem Kabelstecker 3. Der Kabelstecker 3, der
den Abschluß des Kabels 1 bildet, weist eine hohle Steckerhülse
4 aus Messing auf. Die Bohrung der Steckerhülse 4 bildet mit ih
rem kabelseitigen Abschnitt eine Kabeleinführungsöffnung und
weist einen Anlagebund 5 auf, an dem sich ein Steckverbinder 6
aus Kunststoff mit einem Kragen 6' axial in einer Richtung ab
stützt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel stützt sich der Steck
verbinder 6 buchsenteilseitig an dem Anlagebund 5 ab. Alternativ
kann sich der Steckverbinder aber auch kabelseitig an einem An
lagebund abstützten, d. h. auch der Steckverbinder wird dann
durch die Kabeleinführungsöffnung in die Steckerhülse eingescho
ben. Der Steckverbinder 6 weist, wie an sich bekannt, Stecker
stifte und/oder Steckerbuchsen 7 auf, wobei einzelne Leitungs
adern 23 des Kabels 1 mit den Steckerbuchsen 7 im Steckverbinder
6 verbunden sind. Im Montagezustand (nicht gezeigt) fassen Stec
kerstifte des Steckverbinders 6 in passende Steckerbuchsen im
Gegenstück 8 im Buchsenteil 2 ein und in die Steckerbuchsen 7
fassen entsprechend Steckerstifte des Gegenstücks 8 ein.
Die Steckerhülse 4 hat einen vorderen zylindrischen Führungs
zapfen 9, der hier an seinem Umfang mit zwei in Einschubrichtung
axial hintereinander angeordneten Haltenuten 11, 12 versehen
ist, die beide je einen elastischen O-Ring 13, 14 aufnehmen. Die
Anordnung ist dabei so getroffen, daß die O-Ringe 13, 14 radial
etwas über die Umfangsfläche des Führungszapfens 9 aus den Hal
tenuten 11, 12 herausragen. Alternativ könnten nur ein O-Ring
und eine Haltenut vorgesehen sein und der Führungszapfen mit der
einen Haltenut könnte dann insgesamt den vordersten Abschnitt
der Steckerhülse bilden.
Das Buchsenteil 12 ist an seinem Innenumfang 16 mit einer umlau
fenden Verriegelungsnut 15 versehen, die im Montagezustand in
gleicher axialer Lage wie die in Einschubrichtung vordere Hal
tenut 11 liegt, so daß der vordere O-Ring 13 in Montagestellung
gleichzeitig in die vordere Haltenut 11 und in die Verriege
lungsnut 15 einfaßt und Buchsenteil 2 und den Kabelstecker 3 in
Axialrichtung gegeneinander sichert. Beide unter Radialspannung
stehenden O-Ringe 13, 14 dichten die Steckverbindung 10 im Mon
tagezustand gegen den Eintritt von Feuchtigkeit und Schmutz ab.
Für die zuverlässige Sicherung der Steckerhülse 4 bzw. des Ka
belsteckers 3 am Buchsenteil 2 dient vornehmlich eine an der
Steckerhülse 4 drehbar gelagerte Überwurfmutter 17, die mit ei
nem rückwärtigen Halteflansch 18 versehen ist, der in eine um
laufende Lagernut 19 einfaßt. Alternativ könnten die Lagernut
für die Überwurfmutter und die Haltenut für die O-Ringe auch nä
her am hier unteren Einsteckende 20 angeordnet sein.
Fig. 1 zeigt, daß die Steckerhülse 4 in der Kabeleinführungsöff
nung am Kabeleinführungsende 21 mit einem Innengewinde 22 verse
hen ist, in das ein in Fig. 2 vergrößert dargestellter stumpfar
tiger Vierkantteil 30 eingeschraubt ist. Der vorzugsweise aus
einer Messingvierkantstange gefertigte Vierkantteil 30 weist
entsprechend vier Eckkanten 31 und vier Flachseiten 32 auf, wo
bei die Eckkanten 31 mit Gewindeabschnitten 33 versehen sind.
Die Gewindeabschnitte 33 aller vier Eckkanten 31 ergeben zusam
men eine an das Innengewinde 22 angepaßtes Gewindebahn. Der
Vierkantteil 30 ist mit einer Durchgangsbohrung 35 versehen, die
sich an ihrem unteren Ende mittels des Absatzes 36 zu einem
Durchgangsloch 37 verjüngt, dessen lichte Öffnungsweite schmaler
als der Kabeldurchmesser D (Fig. 1) ist. Der kabelseitige Boh
rungsabschnitt 38 des Vierkantteils 30 hat einen Durchmesser B,
der um wenige mm größer als der Kabeldurchmesser ist. Das dem
Durchgangsloch 37 gegenüberliegende Bohrungsende 39 ist gegen
über dem Bohrungsabschnitt 38 aufgebohrt, so daß die in Fig. 3
gezeigte Klemmhülse 45 zwischen Kabelmantel 1' und den Bohrungs
abschnitten 38, 39 im Vierkantteil 30 eingeschoben werden kann.
Die Klemmhülse 45 aus Messing weist einen Ringbund 46 und einen
Ringsteg 47 auf.
Fig. 1 zeigt den Montagezustand von Steckerhülse 4, Vierkantteil
30, Klemmhülse 45, Kabel 11 und Steckverbinder 6. Für die Monta
ge werden zuerst die Leitungsadern 23 und die Armierung 24 des
Kabels 1 freigelegt und die Leitungsadern 23 werden durch das
Durchgangsloch 37 im Vierkantteil 30 hindurchgeführt. Die Armie
rung 24 wird hierbei zwischen Kabelmantel 1' und Bohrungsab
schnitt 38 eingeklemmt, so daß das Kabel 1 an dem Messingvier
kantteil 30 geerdet ist. Nachdem die Leitungsadern 23 mit den
Steckbuchsen 7 im Steckverbinder 6 verbunden wurden, wird das
Vierkantteil 30 in das Innengewinde 22 eingeschraubt; hierdurch
wird zugleich aufgrund der metallischen Verbindung zwischen Ar
mierung 24, Vierkantteil 30 und Steckhülse 4 eine vollständige
Erdung gewährleistet. Die Länge des Innengewindes 22 erstreckt
sich nur über einen Teilabschnitt der Kabeleinführungsöffnung,
so daß der Vierkantteil 30 selbsthemmend in diese eingeschraubt
werden kann. Die Länge des Vierkantteils 30 selbst ist länger
als die Länge des Innengewindes 22.
In die derart vormontierte Baueinheit wird von der Rückseite,
d. h. vom Kabeleinführungsende 21 her die Klemmhülse 45 mit dem
Ringbund 46 voran in den Bohrungsabschnitt 38 eingeschoben und
mittels eines Fixierbandes 48 arretiert. Die Klemmhülse 45 un
terstützt mit ihrem tief eingeschobenen Ringsteg 47 die axiale
Fixierung des Kabels 1 in der Steckhülse 4. Nachdem anschließend
ein O-Ring 26 in vorgegebenem Abstand zum Kabeleinführungsende
21 angebracht wird, kann das Formteil 27 aus geeignetem Kunst
stoff z. B. mittels zweier das Ende der Steckhülse 4 übergreifen
der Halbschalen durch Gießen oder Spritzgießen angeformt werden.
Ein Teil des Kunststoffs tritt hierbei auch in den Zwischenraum
zwischen den Flachseiten 32 des Vierkantteils 30 und dem Gewin
degang 22 sowie weiter zwischen dem Steckverbinder 6 und dem Ab
satz 36 des Vierkantteils 30 und durch das Durchgangsloch 37 in
das Ende der Bohrung 39 hinein. Dies wird durch lediglich einen
Spritzvorgang bewerkstelligt und führt unter anderem zum Verkle
ben des Spritzmaterials mit dem Steckverbinder 6, der hierdurch
gleichzeitig fixiert wird. Das Formteil 27 bildet den Abschluß
des Kabelsteckers 3, wobei der Dichtungsring 26 in einem sich
außerhalb der Steckerhülse erstreckenden, größeren Endabschnitt
28 des Formteils 27 eingeschlossen ist.