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Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung mit einem Zylinderschloss nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine gattungsgemäße Schließvorrichtung mit einem Zylinderschloss ist allgemein, beispielsweise aus der
DE 90 02 101 U1 , bekannt, wobei das Zylinderschloss ein Gehäuse umfasst, in dem ein Schließzylinder formschlüssig und drehbar aufgenommen ist, und wobei eine Mehrzahl von in Axialrichtung gesehen vorzugsweise beabstandet hintereinander liegenden Zuhaltungen in im Schließzylinder vorzugsweise schlitzförmig ausgebildeten Zuhaltungs-Aufnahmen in Radialrichtung verstellbar aufgenommen sind. Den Zuhaltungen ist im Zylinderschloss jeweils wenigstens ein in Axialrichtung verlaufender und im Gehäuse ausgebildeter Zuhaltungskanal zugeordnet, in dem die Zuhaltungen in einer Schließstellung bei nicht in den Schließzylinder eingeführtem Schlüssel mit wenigstens einem Zuhaltungsende hineinragen, wobei jeweils seitlich neben einer Zuhaltung in der Zuhaltungsaufnahme ein Federkanal ausgebildet ist, in dem eine Feder aufgenommen ist.
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Diese Feder spannt die Zuhaltung in Richtung auf den Zuhaltungskanal vor, so dass die Zuhaltungsenden beim Verdrehen des Schließzylinders mit einer Seitenfläche an einer Zuhaltungskanal-Seitenwand des Zuhaltungskanals zur Anlage kommen und ein Verdrehen des Schließzylinders blockiert ist. Ferner übt die Feder auf die Zuhaltung ein Drehmoment aus, so dass die Zuhaltung mit dem in den Zuhaltungskanal hineinragenden Zuhaltungsende in Richtung auf eine der Zuhaltungskanal-Seitenwände vorgespannt ist.
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In einer Öffnungsstellung sind die Zuhaltungen bei in den Schließzylinder eingeführtem, passendem Schlüssel entgegen die Vorspannung mit den Zuhaltungsenden aus dem wenigstens einen Zuhaltungskanal gezogen, so dass ein Verdrehen des Schließzylinders im Gehäuse freigegeben ist.
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Nachteilig bei einem derartigen Aufbau ist die Möglichkeit des „Picking“, das heißt des unbefugten Öffnens des Zylinderschlosses mit einem nicht passenden Schlüssel oder dergleichen durch Anheben und Einhängen der einzelnen Zuhaltungen unter Ausnutzung des vorspannungsbedingt auf die einzelnen Zuhaltungen einwirkenden Drehmomentes und/oder unter Ausnutzung des herstellungstechnisch bedingten Spiels zwischen dem Gehäuse und dem Schließzylinder. Dabei wird zuerst die Zuhaltung entgegen die durch die Feder aufgebrachte Vorspannkraft angehoben, d. h. mit dem Zuhaltungsende aus dem Zuhaltungskanal herausgehoben. Anschließend oder gleichzeitig wird der Schließzylinder im Gehäuse in Drehmomentwirkungsrichtung so verdreht, dass ein oberer Seitenwand-Randkantenbereich der Zuhaltungskanal-Seitenwand nasenartig gegenüber einem entsprechend zugeordneten, am Schließzylinder im Bereich der Zuhaltungs-Aufnahmen ausgebildeten Zuhaltungs-Aufnahmenrandkantenbereich vorsteht, so dass die Zuhaltungen unter Ausnutzung des Federdrehmomentes mit einem Zuhaltungskantenbereich am oberen Seitenwand-Randkantenbereich eingehängt werden können, wobei dieses durch die Federkraft auf die Zuhaltung einwirkende Drehmoment bewirkt, dass die Zuhaltung in dieser Öffnungsstellung stehen bleibt.
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Je nach der Anzahl der Zuhaltungen kann dieses „Picking“ der Reihe nach für jede der Zuhaltungen durchgeführt werden, so dass nach dem Anheben und Festlegen der letzten Zuhaltung die Öffnungsstellung erreicht ist und der Schließzylinder mit dem Pickingwerkzeug im Gehäuse zum Öffnen der Schließvorrichtung verdreht werden kann.
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Aus der
DE 44 37 712 A1 ist eine Schließvorrichtung bekannt. Bei dieser ist an Zuhaltungen jeweils seitlich ein Führungsteil mit einem Mitnehmer angeordnet. Am Führungsteil sind zwei gegenüberliegende Anschlagflächen ausgebildet, gegenüber denen die Mitnehmerachse axial versetzt ist. Dadurch soll verhindert werden, dass im Zylinderschloss die Zuhaltungen in eine Lage gelangen können, in welcher die zugehörigen, flachen Wendeschlüssel nicht mehr in das Schloss eingeführt werden können, so dass das Schloss in beliebiger Lage eingebaut und verwendet werden kann, ohne dass am Schließzylinder und am Gehäuse zusätzliche Anschlagflächen oder Zusatzelemente eingebaut werden müssen. Maßnahmen zur Vermeidung des Picking sind hier nicht vorgesehen.
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Als Anti-Picking-Maßnahme ist bei der
US 4,972,695 vorgesehen, dass die Zuhaltungen hier zum einen unterschiedlich ausgebildet sind, und zum anderen mit einem Vorsprung in der Zuhaltungs-Aufnahme so zusammenwirken, dass diese mit ihren Enden jeweils unterschiedlich weit in den Zuhaltungskanal ragen. Dadurch soll erschwert werden, dass an einer der Zuhaltungen herausgefunden wird, um welchen Weg die Zuhaltungen verstellt werden müssen, um diese in ihre Öffnungsstellung zu bringen. Mit einem derartigen Aufbau soll somit das „Picking“ erschwert werden, wobei dieser Aufbau den Nachteil aufweist, dass unterschiedliche Arten von Zuhaltungen verwendet werden müssen, was die Herstellung und den Aufwand für das Zylinderschloss relativ aufwendig macht. Zudem ist hier die eingangs beschriebene Art des „Picking“ mit einem derartigen Aufbau nach wie vor möglich.
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In der
US 5,001,914 ist eine Anti-Picking-Maßnahme vorgesehen, bei der zusätzlich zu den Zuhaltungen ein mit diesen zusammenwirkender U-förmiger Riegel vorgesehen ist, der ebenfalls federvorgespannt ist, und in der Schließstellung des Zylinderschlosses in eine Gehäuseausnehmung eingreift. Beim Einführen eines nicht passenden Schlüssels oder dergleichen als Anti-Picking-Werkzeug in den Schlüsselkanal, können zwar die Zuhaltungen aus dem Zuhaltungskanal gehoben werden, nicht jedoch die Verriegelung des Zylinderschlosses über den Riegel aufgehoben werden. Dies ist nur bei passendem Schlüssel möglich. Auch dadurch kann das Picking insgesamt wesentlich erschwert werden. Nachteilig ist jedoch, dass auch dieser Aufbau mit einem zusätzlichen federvorgespannten Riegel, der mit den Zuhaltungen zusammenwirkt und einen separaten Eingriffskanal im Gehäuse erfordert, relativ aufwendig und damit teuer herzustellen ist. Die eingangs beschriebene Art des „Picking“ ist auch hier möglich.
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Als Anti-Picking-Maßnahme ist in der
DE 29 30 425 A1 vorgesehen, dass im Schließzylinder mit den Zuhaltungen zusammenwirkende Schultern vorgesehen sind, die es ermöglichen, dass eine Zuhaltung im Schließzylinder wenigstens drei Stellungen einnehmen kann, in die sie gegenüber dem Zylinder und dem Gehäuse verschiebbar ist, wodurch das unbefugte Öffnen der Schließvorrichtung relativ zeitaufwendig ist. Ein derartiger Aufbau ist ebenfalls relativ aufwendig herzustellen und stellt zudem keinen ausreichenden Schutz gegen das eingangs beschriebene Picking dar.
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Eine gattungsgemäße Schließvorrichtung ist auch bereits aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 90 02 101 U1 bekannt. Die dort offenbarte Schließvorrichtung weist eine zurückversetzte Wandstruktur auf, die sich über sämtliche Zuhaltungen hinweg erstreckt.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine alternative Schließvorrichtung zur gattungsgemäßen Schließvorrichtung mit einem Zylinderschloss zu schaffen, bei der auf einfache und preiswerte Weise die Gefahr eines Pickings weiter erheblich reduziert werden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Gemäß Anspruch 1 weist wenigstens diejenige Zuhaltungskanal-Seitenwand, in deren Richtung das Zuhaltungsende durch das Drehmoment vorgespannt ist, im Querschnitt gesehen wenigsten an einem oberen Seitenwand-Randkantenbereich eine Wandstruktur auf, die gegenüber einem dem oberen Seitenwand-Randkantenbereich zugeordneten, am Schließzylinder im Bereich der Zuhaltungs-Aufnahmen ausgebildeten Zuhaltungs-Aufnahmerandkantenbereich bezüglich einer axialen Mittenebene durch den wenigstens einen Zuhaltungskanal zurückversetzt ist. Dabei erstreckt sich die Wandstruktur in Axialrichtung gesehen wenigstens über die Länge von wenigstens zwei vorzugsweise hintereinander liegenden Zuhaltungen.
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Damit wird erreicht, dass wenigstens ein derjenigen Zuhaltungskanal-Seitenwand, in deren Richtung das Zuhaltungsende durch das Drehmoment vorgespannt ist, zugeordneter Zuhaltungskantenbereich der Zuhaltung unter Ausnutzung des vorspannungsbedingt auf die Zuhaltungen einwirkenden Drehmomentes und/oder unter Ausnutzung des Spiels zwischen Gehäuse und Schließzylinder nicht am Seitenwand-Randkantenbereich wenigstens dieser Zuhaltungskanal-Seitenwand einhängbar ist.
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Vorteilhaft wird mit einem derartigen Aufbau somit das Picking erheblich erschwert oder ggf. sogar ganz verhindert, da die Zuhaltungen dann nicht mehr am oberen Zuhaltungskanal-Randbereich aufgehängt werden können. Zudem ist eine derartige Wandstruktur besonders einfach und preiswert herzustellen, z. B. über spezielle Schiebertechniken.
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Es ist in dieser einfach herstellbaren Ausführungsform für eine erhöhte Funktionssicherheit vorgesehen, dass sich die Wandstruktur in Axialrichtung gesehen wenigstens über die Länge von zwei Zuhaltungen erstreckt, wobei diese Zuhaltungen für eine einfache Herstellung der Wandstruktur vorteilhaft unmittelbar hintereinander liegen. Unter dem Begriff des Zurückversetzens wenigstens eines oberen Seitenwand-Randkantenbereichs der Zuhaltungskanal-Seitenwand gegenüber einem Zuhaltungs-Aufnahmerandkantenbereich wird allgemein verstanden, dass dieser wenigstens obere Seitenwand-Randkantenbereich im Falle einer in der Schließstellung vertikal ausgerichteten Zuhaltung weiter beabstandet ist von einer in Axialrichtung durchgehenden vertikalen Mittenebene, die vorzugsweise wenigstens dem Schließzylinder, der Zuhaltungs-Aufnahme und dem wenigstens einen Zuhaltungskanal zugeordnet ist, als der entsprechend zugeordnete Zuhaltungs-Aufnahmerandkantenbereich.
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Erfindungsgemäß ist die die Wandstruktur in Axialrichtung gesehen durch eine ebenfalls einfach und preiswert herzustellende konische Verbreiterung gebildet. Vorzugsweise ist eine derartige konische Wandstruktur so ausgebildet, dass sie sich von einem vorderen Zuhaltungskanalende ausgehend bis zu einem hinteren Zuhaltungskanalende kontinuierlich verbreitert. Eine derartige konische Verbreiterung ist besonders einfach herstellbar, z. B. durch ungleichmäßige Entformungsschrägen und weist zudem eine besonders hohe Funktionssicherheit auf, da insbesondere bei einer Mehrzahl von Zuhaltungen ein großer Teil aufgrund der konischen Verbreiterung nicht mehr eingehängt werden kann. Insgesamt ergibt sich somit hier ein einfacher und damit preiswerter Aufbau mit einer besonders hohen Funktionssicherheit.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Gehäuse zweiteilig aus einer Außenschale und einer Freilaufhülse als Innenschale sowie als Bestandteil einer Freilaufeinrichtung ausgebildet ist. Der wenigstens eine Zuhaltungskanal ist dann hier in der Freilaufhülse ausgebildet. Mit einer derartigen Freilaufhülse wird ein gewaltsames Überdrehen des Schließzylinders mit einem geeigneten Werkzeug, z. B. einem Schraubendreher, vermeidbar, da hier die Freilaufhülse bei einem bestimmten Losbrechmoment als Grenzdrehmoment beim Öffnungsversuch der Schließvorrichtung mit einem nicht passenden Schlüssel oder dergleichen durchrutscht, dergestalt, dass beim Verdrehen des Schließzylinders die Zuhaltungsenden weiter im Zuhaltungskanal einliegen und eine Verbindung vom Schließzylinder zu einem zu betätigenden Schloss oder Bestandteil davon getrennt ist. Vorzugsweise ist hier eine Verbindung vom Schließzylinder zu einem Schiebering vorgesehen, der ggf. über ein Betätigungsgestänge mit dem Schloss, z. B. einem Türschloss, Heckschloss und Lenkradschloss, zusammenwirkt. Als Folge davon ist der Kraftschluss zwischen dem Schließzylinder und dem Schloss getrennt und freie Rotation des Schließzylinders im Gehäuse möglich. Dabei kann mit einem passenden Schlüssel der Kraftschluss wieder durch Drehen um mindestens 180° synchronisiert und die volle Funktionsfähigkeit des Schlosses hergestellt werden. Eine derartige Freilaufeinrichtung weist somit eine Funktionsweise in der Art einer Rutschkupplung auf.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Freilaufhülse eine Ausrückhülse, die beim Drehen relativ zur Außenschale des Gehäuses axial verschiebbar ist. Bevorzugt erfolgt dabei das Ausrücken der Freilaufhülse beim Drehen über einfach herzustellende Ausrückschrägen.
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In einer konkreten, bevorzugten Ausgestaltung sind die Zuhaltungen im in die Zuhaltungs-Aufnahmen eingezogenen Zustand mit beiden Stirnseiten Bestandteil der Zylinderaußenkontur des Schließzylinders, wobei jedem der Zuhaltungsenden an gegenüberliegenden Gehäusebereichen jeweils ein Zuhaltungskanal zugeordnet ist. Damit wird auf einfache Weise sichergestellt, dass beim Einführen des passenden Schlüssels die Zuhaltungen in den Zuhaltungskanal ausweichen können, der demjenigen Zuhaltungskanal gegenüberliegt, in dem die Zuhaltungen mit ihren Zuhaltungsenden federvorgespannt einliegen, so dass das Einschieben des Schlüssels in Axialrichtung nicht blockiert wird.
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Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten einen Schlüsselkanal in einem Zylinderschloss anzuordnen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform für eine kompakte Bauweise des Zylinderschlosses ist vorgesehen, dass in Axialrichtung gesehen ein den Schließzylinder und damit auch die Zuhaltungen durchdringender Schlüsselkanal vorgesehen ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass sich die Feder einerseits an einer an der Zuhaltungsseite ausgebildeten Zuhaltungs-Nase und andererseits an einer Abstützfläche im Federkanal abstützt. Ein derartiger Federkanal kann im Bereich der Zuhaltungs-Aufnahmen einfach hergestellt werden, wobei sich zudem ein kompakter Aufbau des Zylinderschlosses insgesamt erreichen lässt.
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Weiter bevorzugt sind die Federkanäle allesamt auf der gleichen Seite der Zuhaltungen ausgebildet, so dass sich auch der Herstellaufwand insgesamt vereinfacht.
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Die Zuhaltungs-Nasen können dabei gleichzeitig als Anschlag an einer Gehäuseinnenwand dienen, wobei die Wandstruktur vorzugsweise der der Zuhaltungs-Nase gegenüberliegenden Zuhaltungsseite zugeordnet ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung erläutert.
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Es zeigen:
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1 einen schematischen Querschnitt durch eine Schließvorrichtung mit einem Zylinderschloss,
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2 einen schematischen Längsschnitt entlang der Linie A-A der 1,
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3 einen weiteren schematischen Längsschnitt durch eine alternative, nicht zur Erfindung gehörende Ausführungsform einer Schließvorrichtung mit einem Zylinderschloss,
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4 einen schematischen Längsschnitt durch eine weitere alternative Ausführungsform einer Schließvorrichtung mit einem Zylinderschloss sowie mit einer Freilaufeinrichtung,
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5 ein schematischer Längsschnitt durch eine Schließvorrichtung mit einer Freilaufeinrichtung in einer Schließstellung,
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6 eine schematische Darstellung entsprechend 5 beim Versuch des Öffnens mit einem nicht passenden Schlüssel, und
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7 eine schematische Darstellung entsprechend den 5 und 6 beim Öffnen mit einem passenden Schlüssel.
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In 1 ist schematisch ein Querschnitt durch eine Schließvorrichtung 1 mit einem Zylinderschloss 2 dargestellt, während in der 2 ein schematischer Längsschnitt entlang der Linie A-A der 1 gezeigt ist.
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Wie dies insbesondere aus der 1 ersichtlich ist, weist das Zylinderschloss 2 ein Gehäuse 3 auf, in dem ein Schließzylinder 4 drehbar sowie formschlüssig aufgenommen ist. Insbesondere aus der 2 ist ersichtlich, dass eine Mehrzahl von in Axialrichtung gesehen beabstandet hintereinander liegenden Zuhaltungen 5 vorgesehen sind, die, wie dies in den Darstellungen aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt ist, in herkömmlichen Zuhaltungs-Aufnahmen 6, die vorzugsweise als Schlitze ausgebildet sind, in Radialrichtung verstellbar aufgenommen sind.
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Den Zuhaltungen im Zylinderschloss 2 ist an gegenüberliegenden Gehäusebereichen jeweils ein in Axialrichtung verlaufender Zuhaltungskanal 7, 8 zugeordnet.
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Der 1 kann weiter entnommen werden, dass jeweils seitlich neben einer Zuhaltung 5 in der Zuhaltungsaufnahme 6 ein Federkanal 9 ausgebildet ist, in dem eine hier lediglich schematisch eingezeichnete Feder 10 aufgenommen ist. Wie dies aus der 2 ersichtlich ist, sind die Federkanäle 9 vorzugsweise allesamt auf der gleichen Seite der Zuhaltungen 5 ausgebildet.
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Die Feder 10 stützt sich einerseits an einer an einer Zuhaltungsseite 11 ausgebildeten Zuhaltungs-Nase 12 und andererseits an einer Abstützfläche 13 im Federkanal 9 ab. Die Feder 10 spannt die Zuhaltungen 5 jeweils in Richtung auf den Zuhaltungskanal 7 vor, so dass die Zuhaltungsenden 14 in der Schließstellung des Zylinderschlosses 2 in den Zuhaltungskanal 7 gedrückt sind und dort einliegen, so dass ein Verdrehen des Schließzylinders 4 blockiert ist, was hier jedoch nicht dargestellt ist. In dieser Schließstellung, in der die Zuhaltungsenden 14 in den Zuhaltungskanal 7 gedrückt werden, kann die Zuhaltungs-Nase 12 gleichzeitig auch als Anschlag an einer Gehäuseinnenwand 18 dienen.
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Die Feder 10 übt ferner auf die Zuhaltung 5 ein Drehmoment M aus, so dass die Zuhaltung 5 jeweils mit dem in der Schließstellung in den Zuhaltungskanal 7 hineinragenden Zuhaltungsende 14 in Richtung auf die Zuhaltungskanal-Seitenwand 16 vorgespannt ist, was in der Darstellung der 1 lediglich beispielhaft und strichliert eingezeichnet ist.
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In der in der 1 mit durchgezogenen Linien dargestellten Position befinden sich die Zuhaltungen in einer Öffnungsstellung, so dass die Zuhaltungen 5 entgegen die Federvorspannung mit den Zuhaltungsenden 14 aus dem Zuhaltungskanal 7 in die Zuhaltungsaufnahmen 6 im Schließzylinder 4 gezogen sind, wobei die Zuhaltungen jeweils mit beiden Stirnseiten 20, 21 einen Bestandteil der Zylinderaußenkontur des Schließzylinders 4 bilden. Ein Verdrehen des Schließzylinders 4 im Gehäuse 3 ist hier freigegeben.
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Wie dies der 1 zudem weiter entnommen werden kann, ist hier die Zuhaltungskanal-Seitenwand 16, in deren Richtung das im Zuhaltungskanal 7 einliegende Zuhaltungsende 14 in der Schließstellung durch das Drehmoment M vorgespannt ist, mit einer Wandstruktur 22 versehen, die bewirkt, dass die Zuhaltungskanal-Seitenwand 16 gegenüber einem der oberen Seitenwand-Randkante 23 zugeordneten am Schließzylinder 4 im Bereich der Zuhaltungs-Aufnahmen 6 ausgebildeten Zuhaltungs-Aufnahmerandkantenbereich 24 zurückversetzt ist, d. h. weiter als diese gegenüber einer in Axialrichtung durchgehenden vertikalen Schließzylinder-, Zuhaltungs-Aufnahme- und Zuhaltungsmittenebene 25 nach links versetzt ist.
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Wie dies insbesondere aus der 2 ersichtlich ist, ist die Wandstruktur 22 hier in Axialrichtung gesehen als konische Verbreiterung 26 ausgebildet, wobei sich die Zuhaltungskanal-Seitenwand 16 von einem vorderen Zuhaltungskanalende 27 ausgehend bis zu einem hinteren Zuhaltungskanalende 28 kontinuierlich konisch verbreitert. Dadurch wird erreicht, dass eine Vielzahl der Zuhaltungen 5, insbesondere der zum hinteren Zuhaltungskanalende 28 hin liegenden Zuhaltungen 5 mit ihren Seitenflächen 15 einen größeren Abstand zur Zuhaltungskanal-Seitenwand 16 aufweisen, so dass, wie dies in der 1 dargestellt ist, die Zuhaltungen 5 selbst unter Ausnutzung des vorspannungsbedingt auf die Zuhaltung 5 einwirkenden Drehmomentes M und unter Ausnutzung des Spiels zwischen Gehäuse 3 und Schließzylinder 4 nicht mit einem Zuhaltungskantenbereich 30 am oberen Seitenwand-Randkantenbereich 29, insbesondere an der oberen Seitenwand-Randkante 23 der Zuhaltungskanal-Seitenwand 16 eingehängt werden können. Die Zuhaltung 5 wird durch den erfindungsgemäßen Aufbau bedingt hier dann stets entsprechend dem Pfeil 52 durch die Feder 10 in ihre Schließstellung in den Zuhaltungskanal 7 gedrängt. Eine Manipulation des Zylinderschlosses 2 ist dadurch ausgeschlossen.
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Wie dies ferner auch aus der schematischen und beispielhaften Darstellung der 2 ersichtlich ist, können hier maximal die ersten beiden Zuhaltungen 5 eingehängt werden, während die restlichen Zuhaltungen 5 aufgrund der erfindungsgemäßen Wandstruktur 22 und des dadurch bedingten größeren Spaltabstands der Zuhaltungskanal-Seitenwand 16 zu den Seitenflächen 15 der Zuhaltungen 5 nicht mehr eingehängt werden können und somit ihre Sperrfunktion erfüllen.
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In der 4 ist eine alternative Ausführungsform einer Schließvorrichtung 33 lediglich äußerst schematisch dargestellt. Diese Schließvorrichtung 33 umfasst ein Zylinderschloss 34 mit einem hier lediglich äußerst schematisch dargestellten Gehäuse 35, das zweiteilig aus einer hier lediglich schematisch dargestellten Außenschale 36 und einer hier im Schnitt dargestellten zylindrischen Freilaufhülse 37 als Innenschale sowie als Bestandteil einer Freilaufeinrichtung 38 aufgebaut ist. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von den vorher beschriebenen lediglich dadurch, dass der oder die Zuhaltungskanäle 39 in der Freilaufhülse 37 ausgebildet sind. Wie dies der 4 weiter zu entnehmen ist, ist hier eine der Zuhaltungskanal-Seitenwände 40, gegen die die Zuhaltungen 42 durch das Federdrehmoment vorgespannt sind, mit einer Wandstruktur 41 versehen, die entsprechend der Ausführungsform gemäß 2 als konische Verbreiterung 43 ausgebildet ist. Die Funktionsweise entspricht hier derjenigen, wie sie bereits ausführlich in Verbindung mit den 1 und 2 näher erläutert worden ist, so dass hierauf nicht mehr näher darauf eingegangen wird.
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Nachfolgend wird anhand der 5 bis 7 noch die Freilaufeinrichtung 38 vom Prinzip her näher erläutert:
Wie dies aus der 5 ersichtlich ist, liegen in der hier gezeigten Schließstellung 44 die Zuhaltungsenden 45 der Zuhaltungen 42 in der Freilaufhülse 37 ein.
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Wird nun ein nicht passender Schlüssel 46 in das Zylinderschloss 34 eingeführt, dann liegen die Zuhaltungsenden 45, wie dies in der 6 schematisch dargestellt ist, weiter in der hier ebenfalls schematisch dargestellten Freilaufhülse 37 ein, so dass ein Verdrehen eines Schließzylinders 47 im Gehäuse 35 weiterhin blockiert wird. Wird nun versucht, mit dem nicht passenden Schlüssel 46 den Schließzylinder 47 unter Zerstörung der Zuhaltungen 42 im Zylinderschloss 34 gewaltsam zu verdrehen, rutscht die Freilaufhülse 37, wie dies in der 6 ebenfalls schematisch dargestellt ist, bei einem bestimmten Losbrechmoment als Grenzdrehmoment durch, wobei die Freilaufhülse 37 z. B. über Ausrückschrägen, relativ zur Außenschale des Gehäuses 35 axial verschoben wird und eine Verbindung vom Schließzylinder 47 zu einem mit einem Schloss 48 über eine Betätigungsgestänge 49 zusammenwirkenden Schiebering 50 getrennt wird. Damit wird einerseits die Zerstörung und andererseits das Öffnen des Zylinderschlosses 34 vermieden.
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Wird dagegen ein passender Schlüssel 51 in das Zylinderschloss 34 eingeführt, werden die Zuhaltungen 42, wie dies in der 7 schematisch dargestellt ist, in einen Schließzylinder 47 gezogen. Der passende Schlüssel 51 braucht nur noch gedreht werden, um das Schloss 48 über den Schiebering und das Betätigungsgestänge 49 zu verdrehen. Die Freilaufhülse 37 wird in einem solchen Falle nicht mit verdreht und bewirkt somit auch keine Entkopplung des Schließzylinders 47 von dem Schiebering 50.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schließvorrichtung
- 2
- Zylinderschloss
- 3
- Gehäuse
- 4
- Schließzylinder
- 5
- Zuhaltungen
- 6
- Zuhaltungs-Aufnahmen
- 7
- Zuhaltungskanal
- 8
- Zuhaltungskanal
- 9
- Federkanäle
- 10
- Feder
- 11
- Zuhaltungsseite
- 12
- Zuhaltungs-Nase
- 13
- Abstützfläche
- 14
- Zuhaltungsenden
- 15
- Seitenfläche
- 16
- Zuhaltungskanal-Seitenwand
- 17
- Zuhaltungskanal-Seitenwand
- 18
- Gehäuseinnenwand
- 19
- Schlüsselkanal
- 20
- Stirnseite
- 21
- Stirnseite
- 22
- Wandstruktur
- 23
- obere Seitenwand-Randkante
- 24
- Zuhaltungs-Aufnahmerandkantenbereich
- 25
- Mittenebene
- 26
- konische Verbreiterung
- 27
- vorderes Zuhaltungskanalende
- 28
- hinteres Zuhaltungskanalende
- 29
- Seitenwand-Randkantenbereich
- 30
- Zuhaltungskantenbereich
- 31
- Wandstruktur
- 32
- Absteifung
- 33
- Schließvorrichtung
- 34
- Zylinderschloss
- 35
- Gehäuse
- 36
- Außenschale
- 37
- Freilaufhülse
- 38
- Freilaufeinrichtung
- 39
- Zuhaltungskanal
- 40
- Zuhaltungskanal-Seitenwand
- 41
- Wandstruktur
- 42
- Zuhaltungen
- 43
- konische Verbreiterung
- 44
- Schließstellung
- 45
- Zuhaltungsenden
- 46
- nicht passender Schlüssel
- 47
- Schließzylinder
- 48
- Schloss
- 49
- Betätigungsgestänge
- 50
- Schiebering
- 51
- passender Schlüssel
- 52
- Pfeil