DE1003031B - Verfahren zur Rueckgewinnung von Natriumsulfit aus Ablaugen des halbchemischen Zellstoffaufschlusses - Google Patents
Verfahren zur Rueckgewinnung von Natriumsulfit aus Ablaugen des halbchemischen ZellstoffaufschlussesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf den halbchemischen Holzaufschluß und hat insbesondere
einen Kreisprozeß zur Regeneration von Natriumsulfat aus Ablaugen des halbchemischen Zellstoffaufschlusses
zum Gegenstand.
Üblicherweise sehen die halbchemischen Verfahren einen Aufschluß mit gepufferten Natriuimsulfitlösungen
vor. Vertreter halbchemischer Aufschlußlaugen sind saure, neutrale oder alkalische Natriumsulfitlösungen,
welche mit Natriumcarbonat, Natriumhydroxyd, oder Natriumbicarbonat gepuffert sind. Das
halbchemische Aufschlußverfahren führt ziü höheren Ausbeuten, an Zellstoff verbesserter Qualität und ist
bei zahlreichen Holzarten anwendbar, die im Wege der üblichen sauren Calciumbisulfitkochung oder nach
einem anderen Sulfit- oder Sulfatverfahren nicht erfolgreich gekocht werden können.
Es sind bisher noch keine praktisch durchführbaren Verfahren zur wirtschaftlichen Rückgewinnung nahezu
der gesamten Natriumsulfitkochlauge aus den Ablaugen des halbchemischen Zellstoffaufschlusses gefunden
worden. Üblicherweise bestand die Regeneration des Alkalis in einer Eindickung der Ablauge,
woran sich eine Verbrennung der Ablauge und die Auflösung der Schmelze anschloß, in welcher das
Natriumsulfat und das Natriumsulfit zunächst in Natriumsulfid und Natriumcarbonat umgewandelt
wurden. Der entwickelte Schwefelwasserstoff wird durch Kohlendioxyd verdrängt. Daran schließt sich
eine Behandlung mit einem Gemisch aus Kohlensäure und Schwefeldioxyd, um die Bildung von elementarem
Schwefel und Thiosulfaten oder Polythionaten zu unterdrücken. Der Schwefelwasserstoff wird dann in
Schwefeldioxyd übergeführt und, unter Ausschluß der Bildung von Natriumthiosulfat, aus diesem und
aus dem Natriumcarbonat die Kochlauge rückgebildet. Als Maximalausbeuten an rückgewonnenem Natriumion
werden etwas über 70% angegeben, da während der Verbrennung große Verluste an Natriumsalzen
auftreten. Es ist bereits bekannt, das Natriumsulfit aus der Ablauge dadurch rückzugewinnen, daß
die Ablauge mit Schwefelsäure versetzt wird, worauf das gebildete Natriumsulfat durch Zusatz von Erdalkalibisulfit
und das gebildete, in Lösung gegangene Schwefeldioxyd durch Zusatz von Natriumhydroxyd
oder -carbonat in Natriumsulfit übergeführt wird, das in den Betrieb zurückkehrt, während die durch die
Schwefelsäure ausgeschiedenen organischen Stoffe abgetrennt und gegebenenfalls durch trockene Destillation
nach an sich bekannten Methoden aufgearbeitet werden. Nach einer Variante soll es möglich sein, das
ungebundene Natriumsulfit der Ablauge vor dem Zusatz der Schwefelsäure zu Natriumsulfat umzuwandeln,
z. B durch Einblasen von Luft, in Rieseltürmen
Verfahren zur Rückgewinnung
von Natriumsulfit aus Ablaugen
des halbchemischen Zellstoffaufschlusses
Anmelder:
Sterling Drug Inc., New York, N. Y.
Sterling Drug Inc., New York, N. Y.
(V. St. A.)
Vertreter: Dr. G. W. Lotterhos
und Dr.-Ing. H. W. Lotterhos, Patentanwälte,
Frankfurt/M., Lichtensteinstr. 3
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 21. Februar 1952
V. St. v. Amerika vom 21. Februar 1952
Eugene Wilhelm Schoeffel, Rothschild, Wis. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
in der Wärme oder in der Kälte bei erhöhtem Druck oder im Vakuum. Es ist auch bekannt, die Sulfitablauge
mit einer Bleichlauge zu oxydieren, nach Filtration das Lignin auszusalzen und über Zellulosepülpe
zu filtrieren, Kalkmilch zuzusetzen und sodann Schwefeldioxyd einzuleiten, wobei unter Zugabe
frischer Sulfitlauge die reagierenden Mengen so geregelt werden, daß eine unmittelbar zum Aufschluß
verwendbare Lauge entsteht. Bisher hat sich kein einfaches Verfahren zur Regeneration des Natriumsulfits
der halbchemischen Zellstoffkochlauge als wirtschaftlieh durchführbar erwiesen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein einfaches und wirtschaftliches Verfahren zur Rückgewinnung
von Kochlauge aus der Ablauge des halbchemischen Zellstoffaufschlusses mit guten Ausbeuten
unter annähernd vollständiger Rückgewinnung der Natriumverbindungen, die durch die Kombination der
im Hauptanspruch genannten Einzelmerkmale erreicht wird, und zwar durch eine flammenlose Oxydation
der Ablauge in wässerig-flüssigem Zustand und Überführung der dabei gebildeten Natriumsalze in Natriumsulfit
und Natriumhydroxyd.
Das Verfahren zur Regenerierung der Ablauge kann dabei kontinuierlich ausgeführt werden, so daß
aus der Ablauge eine passend gepufferte Natriumsulfitlösung rückgewonnen wird, die unmittelbar in
die Kochphase des Kreisprozesses rückgeführt werden kann, so daß es nicht mehr notwendig ist, für die Lagerung
der regenerierten Kochlauge Vorsorge zu treffen.
609836/274
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können die mit dem Natriumsulfit rückgewonnenen alkalisch reagierenden
Calciumverbindungen wieder in das Regenerationsverfahren eingeführt und in diesem nutzbar
gemacht werden.
Bei der Rückgewinnung von Kochlauge aus der Ablauge wenden die organischen und anorganischen
Stoffe fast vollständig oxydiert und in brauchbare Kochlauge übergeführt, ohne daß eine Verbrennung
angewendet werden muß.
Das erfmdiumgsgemäße Verfahren sichert auch die
kontinuierliche Nachlieferung der rückgewonnenen Kochlauge, die unmittelbar in der Aufschlußphase des
halbchemischen Kreisprozesses verwendet werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Rückgewinnung von Natriumsulfat aus der Ablauge des halbchemischen
Zellstoffaufschlusses besteht im wesentlichen darin, daß die unter dem Dampfdruck der Reaktions-
Oxydation der Ablauge entstehenden natriumhaltigen Konzentrates erforderliche Schwefeldioxyd liefert.
Bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird als Ausgangsmaterial eine Ablauge
5 oder ein Ablauf, welcher vom halbchemischen Aufschluß harter oder weicher Hölzer oder einer Mischung
solcher herrührt, mit saurem, neutralem oder alkalischem Natriumsulfit in Gegenwart von Natriumcarbonat, Natriumhydroxyd oder Natriumbicarbonat in An-Wesenheit
von etwas Natriumsulfat und Natriumthiosulfat oxydiert. Jede Ablauge, in welcher wesentliche
Mengen von Natriumsulfit als solches oder in Form von Natriumsulfat oder Natriumthiosulfat enthalten
sind, eignet sich als Ausgangsmaterial zur Rückgewinnung des Natriumsulfits mit Hilfe des erfindiungsgemäßen
Verfahrens.
Die zur annähernd vollständigen Oxydation der Ablauge des halbchemischen Zellstoffaufschlusses benötigte
Apparatur umfaßt eine Pumpe zur kontinuier-
mischung stehende und im wesentlichen in flüssiger ao liehen Speisung des Reaktionsgefäßes mit Ablauge,
Phase befindliche Ablauge in einer Reaktionszone an- einen Luftkompressor, einen Reaktionsturm mit Einnähernd
vollständig oxydiert, in die oxydierte Ab- richtungen zur periodischen Austragung des sich darin
lauge Schwefeldioxyd und eine alkalisch reagierende bildenden Niederschlages und eine Schleusenkammer,
Calciumverbindung eingeführt, das ausgefällte CaI- um die oxydierte Ablauge aus dem Reaktionsgefäß
ciumsulfat abgeschieden, das verbleibende Filtrat mit 25 abzuziehen.
einer alkalisch reagierenden Calciumverbindung be- Zu Beginn der Oxydationsphase wird die Ablauge
handelt, worauf das auf diese Weise gebildete Na- unter einem Druck von etwa 14 bis 140 kg/cm2, zwecktriumsulfit
in das Aufschlußverfahren und das erhal- mäßig unter einem Druck, welcher ausreicht, um antene
Calciumsulfit in die oxydierte Ablauge rück- nähernd den ganzen Ablauf in flüssigem Zustand zu
geführt wird. Bei der flammenlosen Oxydation der 3° erhalten, in das Reaktionsgefäß gepumpt. Sodann wird
Ablauge in wässerig-flüssiger Phase werden die anor- die Abiaugencharge mittels eines Ölbrenners auf eine
ganischen Salze in ihre höchsten Oxydationsstufen Temperatur zwischen 100 und 330° erhitzt, wobei
und die schwefelhaltigen. Stoffe annähernd vollständig insbesondere eine Temperatur von 235 bis 250° für
in Natriumsulfat übergeführt, während andererseits die Rückgewinnung -des Natriumsulfats günstig ist.
der ganze verbleibende Gehalt an Natriumion in Na- 35 Sodann wird. Preßluft oder ein freien Sauerstoff abtriumcarbonat
umgesetzt wind. Die Konzentration der gebender gasförmiger Stoff unter einem Druck, wel-Lauge
während des Oxydationsvorganges unterstützt eher etwas höher ist als der in der Reaktionszone
die nach und nach erfolgende Überführung des Na- herrschende Druck, in das die Ablauge enthaltende
triumsulfats in Natriumbisulfit und weiter in das ge- Reaktionsgefäß durch einen Verteilerkopf eingeführt
wünschte Natriumsulfat. Die bei dem. Prozeß in Form 40 und die Oxydation der brennbaren Stoffe eingeleitet,
von Calciumsulfat auftretenden Schwefelverluste Die Speisung des Reaktionsgefäßes mit der Ablauge
gehen auf Kosten der wirtschaftlichen Rückgewin- und die Zufuhr der komprimierten Loft oder der annung
fast des gesamten Natriumions. Durch sorgfäl- deren oxydierenden Medien sind aufeinander abgetige
Regulierung der Zugabe der alkalisch reagieren- stimmt, um eine annähernd vollständige Oxydation
den Calciumverbindungen bei der Überführung des 45 aller anorganischen und organischen Bestandteile
Natriumbisulfits in Natriumsulfit wird eine bereits sicherzustellen,
gepufferte regenerierte Kochlauge hergestellt, welche
den für den durchzuführenden speziellen halbchemischen Zellstoffaufschlußprozeß erwünschten pH-Wert
besitzt
gepufferte regenerierte Kochlauge hergestellt, welche
den für den durchzuführenden speziellen halbchemischen Zellstoffaufschlußprozeß erwünschten pH-Wert
besitzt
Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur wirtschaftlichen Rückgewinnung der wertvollen Natriumsulfitauf
Schluß lauge aus der Ablauge des halbchemischen -Zellstoffaufschlüsses durch einen Prozeß, bei
welchem die rückgewonnene Kochlauge im Kreislauf 55 annähernd vollständige Oxydation -stattfindet. Die
direkt in das Aufschlußverfahren zurückgeführt wird, Menge des zttgeführten oxydierenden Agens entwas
wiederum die Durchführung eines kontinuier- spricht zweckmäßig der theoretisch zur Umwandlung
liehen Aufsehlußprozesses mit geringen Natrium- des gesamten organischen brennbaren Materials in
gesam.tverlusten ermöglicht. Die Rückgewinnung seine Endprodukte, Kohlensäure und Wasser, erforeiner
geringen Menge des Natriumicais als Natrium- 60 derlicheia Menge. Im allgemeinen ist im Reaktionshydroxyd
ermöglicht es, zusammen mit dem Natrium- gefäß so viel) Sauerstoff anzuwenden, daß eine ansulfit
die Pufferwirkung des Natriumhydroxyds in der
regenerierten Kochl'arage vorteilhaft auszunützen. Entsprechende Mengen des beim Kalken des Natriumbisulfits gebildeten Calci.umsulfits werden m jene Phase 65
des Kreisprozesses rückgeführt, in welcher das Natriumsulfat mit dem in situ hergestellten Calciumbisulfit zur Reaktion gebracht wird. Das SOä-Ion wird
als Calciumsulfat auegeschieden., das unter geregelten
regenerierten Kochl'arage vorteilhaft auszunützen. Entsprechende Mengen des beim Kalken des Natriumbisulfits gebildeten Calci.umsulfits werden m jene Phase 65
des Kreisprozesses rückgeführt, in welcher das Natriumsulfat mit dem in situ hergestellten Calciumbisulfit zur Reaktion gebracht wird. Das SOä-Ion wird
als Calciumsulfat auegeschieden., das unter geregelten
Einmal -eingeleitet, geht die Oxydation exotherm weiter, so- daß keine Heizung von außen erforderlich
ist und die Ablauge tatsächlich bei niedriger Tetnperatur, z. B. 20°, in das Reaktionsgefäß eingebracht
werden kann,, da die bei der exothermen Oxydation freiwerdende Wärme ausreicht, um die Temperatur
des kohlenstoffhaltigen Materials in der eintretenden Ablauge in einem solchen Maß zu erhöhen, daß eine
nähernd vollständige Oxydation auch aller anderen in der Ablauge enthaltenen, oxydierbaren Materialien erreicht
wird.
Die oxydierte Lauge gelangt -aus dem Reaktionsgefäß
kontinuierlich, in eine Schleusenkammer, aus welcher die inerten Gase, wie z. B. Stickstoff oder
Kohlensäure, und der Luftüberschuß mit Dampf unter Druck abgezogen werden. Dann wird aus dem Reak-
Röstbedingungen das zur Behandlung des bei der 70 tionsgefäß der flüssige Ablauf gewonnen.
Der flüssige Ablauf aus der Schleusenkammer enthält in erster Linie Natriumsulfat, eine kleine Menge
Natriumcarbonat und eine gewisse Menge Natrium-.azetat und essigsaure Stoffe. In diesem Ablauf sind
praktisch alle Schwefelverbindungen (mehr als 99°/») und die Hauptmenge des Natriums als Natriumsulfat
enthalten, während restliche kleine Mengen Natriumionen als Natriumcarbonat und Natriumazetat enthalten
sind.
Bildung einer alkalischen Mischung gesichert ist, wobei pH-Werte von 7 bis 12 im allgemeinen auskann.
Die bevorzugte alkalisch reagierende Calciumverbindung ist CalcLumcarboriat, obgleich Calciumoxyd,
Calciumhydroxyd od. dgl. in dem wässerig-flüssigen Medium ebenfalls brauchbar sind. Die Überführung
des Natriumbisulfits in Natriumsulfat wird, bei etwas erhöhter Temperatur, vorzugsweise bei 70°,
durchgeführt. Die alkalisch reagierende Calciumverbindung kann entweder auf einmal ader in [kleinen
Anteilen während des Reaktionsablaufes z. B. von Die auf diese Weise oxydierte Ablauge wird zu- io etwa 15 Minuten bis zu etwa 3 Stunden oder mehr in
nächst mit Cakiumbisulfit zur Reaktion gebracht, wo- die Reaktionsunischung eingebracht werden. Das
.bei in der Hauptsache ein Calciumsulfatniederschlag Alkali wird in solchen Mengen zugegeben, daß die
und eine wässerige saure Natriumbisulfitlösung entsteht. Für diese Reaktion kann das Calciumbisulfit
der oxydierten Ablauge entweder als solches züge- i5 reichen. Wenn Kalk :(Calciumoxyd) mit der Nätriumsetzt
werden, oder -es kann auch durch Reaktion, von bisulfitlösung zur Reaktion gebracht wird, kann ein
Schwefeldioxyd auf ein alkalisch reagierendes CaI- wässeriges Natriuinsulntreaktionsprodukt mit einem
ciumsalz, wie Calciumcärbonat, Calci-umoxyd, CaI- pH-Wert von etwa 12 erhalten werden. Die Anwenciumhydroxyd,
Calciumsulfit od. dgl., in Gegenwart dung einer entsprechenden Menge Calciumcärbonat
von Wasser in situ gebildet werden. Die Darstellung ao statt Calciumoxyd ergibt eine Mischung mit einem
des Calciumbisulfits in situ ist vorzuziehen, weil das pH-Wert von etwa 7 bis'9. Erforderlichenfalls kann man
beim nachfolgenden Kalken des Natriumbisulfits als Stickstoff kontinuierlich durch das Reaktionssys.tem
Nebenprodukt anfallende Calciumsulfit an dieser zirkulieren lassen, um einer Oxydation und.-der daraus
Stelle in das System kontinuierlich im Kreislauf rück- hervorgehenden Bildung unerwünschter oxydierter
geführt und dem kontinuierlichen Schwefeldioxyd- 35 anorganischer Produkte vorzubeugen. Die Umwandstrom
beigemischt wenden kann, wobei das für die lung von Natriumbisulfit in Natriumsulfit wind stän-Reaktion
erforderliche Calciumbisulfit entsteht. Die dig in Mengen von mehr als 90% erreicht, wobei in
Verfahrensstufe der Calciumbisulfitreaktion wird im dem Reaktionsprodukt ein unterschiedlicher Gehalt an
allgemeinen in einem abgeschlossenen System ausge- Natriumhydroxyd, z. B. 1 bis 8 oder 9°/», gebildet
führt, um die Korrosion, der Apparatur auf ein Mini- 30 werden kann. Das Natriuirnhydipoxyd übt einen ermum
zu verringern. Die aus der oxydierten Ablauge wünschten Pufferungseffekt .auf die regenerierte
und der zugefügten alkalisch reagierenden Calcium- Natriumsulfitkochlauge aus. Nach Beendigung der Reverbindung
bestehende Reaktionsmischung wird, etwa aktion wind, die Mischung filtriert, wobei der Filterauf
Raumtemperatur oder etwas darüber, Vorzugs- kuchen vornehmlich das ausgefällte Calciumsulfit entweise auf 12 bis 25° gehalten. Das Schwefeldioxyd- 35 hält, welches nachfolgend in die oxydierte Ablauge
gas wird, innerhalb eines Zeitraumes von einer oder rückgeführt und in Gegenwart von Wasser mit
mehreren Stunden, in das System eingeleitet. Der Re- Schwefeldioxyd zur Reaktion gebracht wird,, um CaI-aktionsverlauf
und der Umsetzungsgrad können durch ciumbisuifit in situ zu bilden. Das wässerige alkalische
eine analytische Kontrolle, z. B. mittels einer Kohlen- Filtrat enthält in der Hauptsache die gewünschte Nasäureabsorptionspipette,
überwacht werden, um das 40 triumsulfitkochlauge und die gewünschte Menge Na-Arbeiten
mit Schwefeldioxydüberschuß zu vermeiden. triuimhydroxyd. Da der pg-Wert des Filtrates durch
Der pH-Wert der Natriumbisulfitlösung wird zum Alkalizugabe .zum Natriumbisulfit eingestellt wurde,
Teil durch die Menge des Schwefeldioxyds, welches ist die regenerierte Kochlauge für das speziell durchbei
der Umwandlung des Natriumsuilfats in Natrium- zuführende halbcbemische Aufschlußverfahren entbisulfit
angewendet wird, gesteuert, und ist Vorzugs- 45 sprechend gepuffert und kann kontinuierlich in die den
weise niedriger als 5, wobei pH-Werte zwischen etwa
3 und 4,5 günstig sind. Eine außerordentlich schnelle Umwandlung des Natriumsulfats in Natriumbisulfit
ist durch kräftiges Umrühren der Reaktionsmischung
erreichbar. Im wesentlichen werden mehr als 90fl/o des 50 rens näher erläutert.
Natriumsulfats in Naterambisulfit und ein gleicher
Prozentsatz der alkalisch reagierenden Calciumverbindung in Calciumsulfat verwandelt. Der Calciumsulfatniederschlag kann abfiltriert und an dieser
Prozentsatz der alkalisch reagierenden Calciumverbindung in Calciumsulfat verwandelt. Der Calciumsulfatniederschlag kann abfiltriert und an dieser
Frischaufschluß durchführende Anlage rückgeführt werden.
An Hand der folgenden Beispiele wird die praktische Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah-
B ei spiel 1
Die Ablauge vom halbchemischen Aufschluß einer Weich- und Hartholz-Mischung mit einer gepufferten
Stelle aus dem Kreislauf ausgeschieden werden, doch 55 Natriumsulfitkochlauge wurde in einem Apparatekann
er gegebenenfalls auch in Mischung mit der system annähernd, vollständig oxydiert, welches aus
wässerigen sauren Natriumbisulfitlösung belassen und einer Pumpe zur kontinuierlichen Speisung des Reakzu
einem späteren Zeitpunkt aus dem Regenerations- tionsgefäßes mit Ablauge, aus einem Lutftkompressor.,
kreisprozeß ausgeschieden werden. aus einem Reaktionsturm und aus einer Schleusen-
Die wässerige, saure Natriumbisulfitlösung wird im 60 kammer bestand, welche die oxydierte Ablauge aus
weiteren Verlauf mit einer alkalisch reagierenden dem Oxydationsgefäß ,aufnahm und aus der die Ab-Calciumverbindung
behandelt, was zur Bildung des gase abgezogen wurden. Die Ablauge des halfechemigewünschten
regenerierten Natriumsulfits zusammen sehen Zellstoffaufschlusses wurde unter einem Druck
mit einem geringen Anteil an Natriumhydroxyd von etwa 55 kg/cm2 in den Oxydationsturm gepumpt
führt. Durch Steuerung der Alkalizugabe wird der 65 und mittels eines ölbrenners auf eine Temperatur von
schließliche pH-Wert der regenerierten Natriumsulfit- 235° erhitzt. Sodann wurde komprimierte Luft unter
kochlauge eingestellt, was die Rückgewinnung einer einem etwas höheren als dem, in -der Oxydationszoiie
Kochlauge erleichtert, die in dem erforderlichen Aus- herrschenden Druck durch einen Verteilerkopf in das
maß gepuffert ist und unmittelbar dem Kreisprozeß Oxydationsgefäß eingeführt, mim die Oxydation des
zum Aufschluß neuer Holzimengen zugeführt werden 70 brennbaren Materials einzuleiten. Die flammenlose
Oxydation in wässerig-flüssiger Phase ging sodann von selbst weiter und benötigte keine Wärmezufuhr
von außen. Die Ablauge wurde in Abhängigkeit von der Zufuhr der Preßluft so geregelt, daß eine angenähert
vollständige Oxydation aller organischen und anorganischen Bestandteile gewährleistet war. Die
oxydierte Lauge gelangte aus dem Reaktionsturm kontinuierlich in eine Schleusenkammer, aus welcher
Stickstoff, Kohlensäure und dar Luftüberschuß mit
scher Lauge, welche nach dem Verfahren des Beispiels 1 hergestellt wurde und 0,5 Mol Natriumsulfat
enthielt, in die Reaktionsflasche eingebracht und dem System bei einer Temperatur von 70° Schwefeldio'xyd
zugeführt. Um die Luft aus dem Reaktionssystem zwangläufig zu verdrängen, wurde Stickstoff
eingeleitet. Nach Beseitigung des Schwefeldioxydüberschusses durch das Absorptionsrohr wurde die
Mischung filtriert und eine Probe des Filtrates wie im
Dampf unter einem Druck von etwa 55 kg/cm2 abge- io Beispiel 1 untersucht. Die direkte Umwandlung des
zogen wurden. Der flüssige Ablauf wurde kontinuier- Natriums aus der oxydierten Ablauge in Natriumbilieh
aus der Schleusenkammer abgezogen. Die Ana- sulfit betrug mehr als 90 %. Das wässerige Natriumbilyse
einer Probe der oxydierten Ablauge ergab, daß sulfitfiltrat wurde in die Reaktionsflasche zurückgegeder
gesamte Schwefel und der größere Teil der Na- ben, bei 70° ein Überschuß an Caleiumoxyd zugefügt
triumionen als Natriumsulfat vorhanden waren und daß 15 und der Flascheninhalt 2 Stunden lang heftig geschütdas
Konzentrat ferner geringe Mengen Natriumcarbo- telt, wobei zur Verhinderung einer Oxydation Sticknat,
Natriumazetat und saure Substanzen enthielt. Ein stoff kontinuierlich durch das System geleitet wurde.
aliquoter Teil der auf diese Weise oxydierten Ablauge Am Schlüsse der 2stündigen Periode betrug der
mit einem Gehalt von 0,5 Mol Natriumsulfat wurde pH-Wert der Reaktionsmischung 11,1. Beim Filtrieren
mit 0,5 Mol Calciumcarbonat gemischt und die erhal- 20 des Flascheninhalts wurden 83 % des eingesetzten
tene Mischung in einer dreifach tubulierten 1-1-Rund- Natriumions als Natriumsulfit und 1,6°/» als Natriumstandflasche
mit einem abgedichteten Rührer, einem hydroxyd erhalten, was zusammen mit den 3%,
bis auf den Flaschenboden reichenden Gaseinleitungs- welche in der ersten Stufe für die Bisulfitanalyse abrohr,
einem Ableitungsrohr und einem Rückflußkühler, gezogen worden waren, eine etwa 87%ige Überfühder
mit einem Absorptionsgefäß für Kohlendioxyd in 25 rung in regenerierte halbchemische Aufschlußlauge
Verbindung stand, auf ein Volumen von etwa 500 ecm darstellte.
mit Wasser verdünnt. Die Temperatur der Reaktions- Beispiel 3
mischung in der Flasche wurde auf 23° gehalten,
während gasförmiges Schwefeldioxyd (S O2) durch Ablauge vom halbchemischen Zellstoffaufschluß mit
1 Stunde hindurch in das System eingeleitet wurde. 30 Natriumsulfit wurde in wässerig-flüssiger Phase bei
Sobald das Kohlendioxydabsorptionsrohr 0,26 g (theo- einer Temperatur von 250° und einem Druck von
retisch 0,22 g) Kohlendioxyd absorbiert hatte, wurde 27,5 kg/cm2 unter Verwendung der Apparatur und
der Apparat abgeschaltet, die erhaltene Mischung fil- nach dem Verfahren, wie im Beispiel 1 beschrieben,
triert und der Filterrückstand nach und nach mit oxydiert, wobei die oxydierte Lauge in der Hauptfünf
200-ccm-Portionen Wasser gewaschen. Die Ana- 35 sache Natriumsulfat, Natriumcarbonat und eine gelyse
einer entsprechenden Probe zeigte, daß das Na- ringe Menge Natriumazetat enthielt. Ein aliquoter
triumsulfat zu über 90% in Natriumbisulfit und das Teil, welcher 14,2 Teile Natriumsulfat und 10 Teile
Calciumcarbonat zu über 90% in Calciumsulfat über- Calciumcarbonat enthielt, wurde in eine geschlossene
geführt worden war. Das wässerige saure Natriumbi- Reaktionsflasche gebracht. Bei einer Temperatur der
sulfitfiltrat wurde in die Reaktionsflasche zurück- 40 Mischung von 15° wurden 12,4 Teile Schwefeldioxyd
gegeben und auf 70° C erwärmt, wobei 36 g 95%iges Calciumoxyd in kleinen Anteilen hinzugefügt wurden.
Die entstandene Mischung wurde 3 Stunden lang gerührt, wonach ihr pH-Wert 12,4 betrug. Eine Analyse
des vollständigen Reaktionsproduktes ergab, daß 69,2% des in der ursprünglichen oxydierten Ablauge
enthaltenen Natriums in der Endform als Natriumsulfit und 7,1% als Natriumhydroxyd vorhanden
waren, was zusammen mit den rund 3% Natrium,
in das System eingebracht und die so erhaltene Mischung 1 Stunde lang kräftig gerührt. Es wurde
ein pH-Wert von 4,5 erhalten. Der Inhalt der Reaktionsflasche
wurde filtriert, wobei der Niederschlag 17,8 Teile Calciumsulfat (scheinbar eine quantitative
Ausbeute) und das natriumbisulfithaltige Filtrat laut Analyse 6,4 Teile Schwefeldioxyd (entsprechend
einem Gehalt von ungefähr 10,4 Teilen NaHSO3)
enthielten. Zu der wässerigen Natriumbisulfitlösung
welche in der vorher für eine Analyse abgezogenen 50 wurden 5,6 Teile Calciumoxyd hinzugefügt und die
Probe enthalten waren, eine Gesamtausbeute von etwa erhaltene Mischung auf einem Wasserbad 1 Stunde
80%' ergibt. Zusätzlich waren 16% der Ursprung- lang unter heftigem Rühren erhitzt. Am Ende dieses
liehen Natriumionen als Natriumsulfat vorhanden, Zeitraumes betrug der pH-Wert der Mischung 12. Die
welches offenbar bei der Oxydation des Natriumbi- Mischung wurde filtriert, wobei das erhaltene Filtrat
sulfits oder des Natriumsulfits entstanden war. Folg- 55 in der Hauptsache Natriumsulfit mit einer kleinen
lieh wurden 96% der ursprünglichen Natriumionen
rückgewonnen. Die Reaktionsmischung wurde filtriert,
wobei das Filtrat die erstrebte, regenerierte, Natriumsulfit und Natriumhydro'xyd enthaltende Kochlauge
und der Filterrückstand ein Gemisch von Calciumsulfat und Calciumsulfit enthielt. Der Rückstand enthielt 52,2% Calciumsulfit.
rückgewonnen. Die Reaktionsmischung wurde filtriert,
wobei das Filtrat die erstrebte, regenerierte, Natriumsulfit und Natriumhydro'xyd enthaltende Kochlauge
und der Filterrückstand ein Gemisch von Calciumsulfat und Calciumsulfit enthielt. Der Rückstand enthielt 52,2% Calciumsulfit.
Unter Verwendung der im Beispiel 1 beschriebenen Apparatur zur Umwandlung des Natriumsulfats in
Natriumbisulfit wurde das nach der vollständigen Durchführung der Reaktionen des Beispiels 1 als
Rückstand erhaltene Calciumsulfit zusammen mit
Menge Natriumhydroxyd enthielt. Der gefilterte Rückstand enthielt Calciumsulfit und eine kleine
Menge Calciumsulfat. Der Schwefeldioxydgehalt der rückgewonnenen Natriumsulfitkochlauge betrug 3,6 je
100 ecm und zeigte an, daß die Hälfte des Schwefeldioxyds in das ausgeschiedene Calciumsulfit umgewandelt
worden war. Auf den Natriumgehalt der eingesetzten oxydierten Ablauge bezogen, betrug die Gesamtrückgewinnung
an Natriumionen ungefähr 93%.
Nach dem Verfahren des Beispiels 2 wurden ein anderer aliquoter Teil des durch das Oxydationsverfahren
gemäß Beispiel 1 erhaltenen natriumhaltigen
einem weiteren aliquoten Teil oxydierter halbchemi- 70 Filtrates, das 14,2 Teile Natriumsulfat enthielt, und
der Calciumsulfitniederschlag gemäß Beispiel 3 auf
die gleiche Weise wie im Beispiel 3 mit Schwefeldioxyd gemischt und kräftig geschüttelt. Durch eine
nachfolgende Filtration wurde das ausgefallene Calciumsulfat entfernt, während das ablaufende wässerige
natriumsulfithaltige Filtrat durch etwa 2 Standen in einem geschlossenen System mit einem Überschuß
von Calciumcarbonat anstatt des im Beispiel 3 verwendeten Calciumoxyds umgerührt wurde. Hierbei
wurde ein End^pH-Wert von 9,2 erhalten. Das Produkt
wurde filtriert und ergab das ausgefällte Calciumsulfit und die wässerige Natriumsulfitkochlauge.
Auf Basis des eingesetzten Natriumsulfats war die Gesamtrückgewinnung an Natriumion etwa 91 %. Das
ausgeschiedene Calciumsulfit wurde wiederum in den Kreislauf der oxydierten Ablauge eingeführt und die
regenerierte halbchemische Kochlauge zum Aufschluß frischer Holzmengen benutzt.
Bezogen auf den Natriumgehalt der vollständig oxydierten Ablauge des halbchemischen Zellstoffauf-Schlusses
erreicht das Verfahren gemäß der Erfindung eine gesamte Regenerations- und Rückführungsausbeute
von etwa 85 bis 98% an Natriumionen. Die Gesamtausbeute an Calcium- und Sulfationen beträgt im
allgemeinen mehr als 98%. Die Reaktionsnebenprodukte aus den einzelnen Verfahrensstufen des
Regenerationsverfahrens werden im Kreislauf rückgeführt und in anderen Phasen des Rückgewinnungsprozesses verwendet. Das ausgeschiedene Calciumsulfat,
welches entweder nach Beendigung der Reaktion, in welcher das Natriuimbisulfit gebildet wird,
oder nach Abschluß der Überführung des Natriumbi-S'ulfits in die regenerierte Kochlauge ausgeschieden
wird, kann bei einer Temperatur von ungefähr 1600° geröstet werden, wodurch mindestens 90% des Gesamtschwefelgehalts
in das erwünschte Schwefeldioxyd verwandelt werden. Dieses wird im Kreislauf in das natriumhaltige Konzentrat der oxydierten Ablauge
unter Schütteln rückgeführt, wobei es Calciumbisulfit bildet und die Azidität der resultierenden Natriumbisulfitlösung
steuert. Das beim Röstprozeß übrigbleibende Calciumoxyd (Kalk) kann dann in der nachfolgenden Reaktion, bei welcher das Natriumbisulfit
in die regenerierte Natriumsulfitkochlauge übergeführt wird, gut verwendet werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Rückgewinnung von Natriumsulfit aus Ablaugen des halbchemischen Zellstoffaufschlusses,
dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen in flüssigem Zustand gehaltene Ablauge in einer Reaktionszone unter Dampfdruck
annähernd vollständig oxydiert, in die oxydierte Ablauge Schwefeldioxyd und eine alkalisch
reagierende Calciumverbindung eingeführt, das dabei ausgeschiedene Calciumsulfat abgesondert
und das verbleibende Filtrat zur Bildung von Natriumsulfit und Calciumsulfit mit einer alkalisch
reagierenden Calciumverbindung behandelt wird, worauf die so erhaltene Natriumsulfitlösung
in das Aufschlußverfahren und das Calciumsulfit in die oxydierte Ablauge rückgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die oxydierte Ablauge Calciumbisulfit
eingeführt und das nach Absonderung des Calciumsulfate verbleibende Filtrat mit einem
Überschuß einer alkalisch reagierenden Calciumverbindung behandelt wird, worauf das so erhaltene
Natriumsulfit in das Aufschlußverfahren und das Calciumbisulfit in die oxydierte Ablauge
rückgeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die oxydierte Ablauge Schwefeldioxyd
und Calciumcarbonat eingeführt und das nach Absonderung des Calciumsulfate verbleibende
saure Filtrat mit einem Überschuß von Calciumoxyd behandelt wird, worauf die erhaltene
Lösung von Natriumsulfit und Natriumhydroxyd in das Aufschlußverfahren und das Calciumsulfit in die oxydierte Ablauge rückgeführt
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das im Kreislauf anfallende
Natriumsulfit und das Calciumsulfit zunächst in fester Form abgesondert und dann erst in das
Aufschlußverfahren bzw. in die oxydierte Ablauge rückgeführt werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 489 330, 490 053;
USA.-Patentschrift Nr. 2 470 764.
Deutsche Patentschriften Nr. 489 330, 490 053;
USA.-Patentschrift Nr. 2 470 764.
© 509 836/274 2.
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