-
Die
Erfindung betrifft eine Mittelkonsole für Fahrzeuge, insbesondere zur
Befestigung auf einem eine Fahrgastzelle eines Personenkraftwagens
in deren Bodenbereich mittig zwischen zwei Frontsitzen durchziehenden
Tunnel, gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
-
Bei
einer bekannten Mittelkonsole dieser Art (
DE 196 15 320 C1 ) weist
das Gehäuse
eine ein Aufnahmefach für
den Behälter
bildende, gegen Seitenaufprallkräfte
versteifende Stützstruktur
mit zwei Querschottwänden,
zwei Seitenschottwänden
und einer Unterschottwand auf. Die Stützstruktur ist über die
Unterschottwand an einem Mitteltunnelbereich der Fahrgastzelle angeschraubt. Über die
Stützstruktur
ist eine Kunststoffhülle
gezogen, wobei zwischen den Seitenschottwänden und der Kunststoffhülle jeweils
ein schräg
nach hinten ansteigend verlaufender Luftkanal ausgebildet ist, der
in einer Fondbelüftungsdüse mündet, die
integriertes Teil der Hülle
ist und durch ihre erhöhte
Lage eine sehr wirksame Fondraumbelüftung ermöglicht. Das in Einbaulage nach
oben offene, den herausnehmbaren Behälter aufnehmende Aufnahmefach
ist mit einem Deckel verschließbar,
der rückwärtig an
zwei Lagerstellen schwenkbeweglich angelenkt ist. Im Bereich unterhalb
der Fondbelüftungsdüse ist eine
herausschwenkbare Lade untergebracht, die ebenfalls an der Stützstruktur
gelagert ist und für
den Zugriff durch die Fondpassagiere von diesen herausgeschwenkt werden
kann.
-
Bei
einer solchen Mittelkonsole verhindert der von vorn um eine hintere
Schwenkachse hochschwenkbare Deckel einen Zugriff der Fondpassagiere
in das offene Aufnahmefach, so daß dieses ausschließlich von
den Frontpassagieren genutzt werden kann.
-
Bei
einer bekannten Mittelkonsole (JP 57-158140A) sind zur Sicherstellung
einer Zugriffsmöglichkeit
für die
Fondpassagiere zu dem Aufnahmefach der Mittelkonsole eine vom Fond
aus ausziehbare Schublade und ein von oben in zwei unterschiedlichen
Höhen einsetzbarer
und herausnehmbarer Trennboden vorgesehen, der einen oberen Teil des
Aufnahmefachs von dem die Schublade aufnehmenden unteren Teil abtrennt
und somit für
den unteren Teil einen Deckel und für den oberen Teil einen Ablageboden
bildet. In der Mittelkonsole sind damit zwei übereinander angeordnete, volumenvariable Ablagekammern
vorhanden, von denen die obere Ablagekammer offen ist und von den
Frontpassagieren genutzt werden kann, während die untere Ablagekammer
von dem Trennboden verschlossen ist und ausschließlich durch
die Fondpassagiere genutzt werden kann.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Mittelkonsole für Fahrzeuge
eine für
Fond- und Frontpassagiere gleich gute Zugriffsmöglichkeit zu demselben Aufnahmefach
in der Mittelkonsole zu schaffen und zugleich Verletzungsrisiken
bei unabgesprochenem Zugriff durch Front- und Fondpassagiere sicher
auszuschließen.
-
Die
Aufgabe ist erfindungsgemäß durch
die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
-
Die
erfindungsgemäße Mittelkonsole
hat den Vorteil, daß durch
das Vorsehen einer durch eine in der hinteren Querwand des Gehäuses angeordnete Wandöffnung ausziehbaren
Schublade und durch die Ausbildung des Schließteils als ein das Ablagefach verschließender,
abschwenkbarer Deckel das Aufnahmefach sowohl für die Frontpassagiere, und
zwar durch Hochschwenken des Deckels, als auch für die Fondpassagiere, und zwar
durch Herausziehen der Schublade, gleich gut zugänglich ist. Dabei ist durch die
wechselseitig am Deckel und an der Schublade angreifende Verriegelungsvorrichtung,
die so ausgebildet ist, daß mit
Herausbewegen der Schublade aus ihrer vollständig eingeschobenen Position
der Deckel gegen Abschwenken vom Gehäuse und bei vom Aufnahmefach
abgeschwenktem Deckel die Schublade gegen Ausschieben oder Ausziehen
aus dem Gehäuse
verriegelt ist, ein eindeutiges Wirkprinzip definiert, das sicherheitsrelevante
Risiken vermeidet, die darin bestehen, daß die Schublade von den Fondpassagieren
herausgezogen wird, während
die Frontpassagiere in das vom hochgeschwenkten Deckel freigegebene
Aufnahmefach hineingreifen. Die Funktion der Mittelkonsole als Stützstruktur
wird durch das Vorhandensein der Schublade bei einem Seitencrash
nicht nur in keiner Weise beeinträchtigt, vielmehr wird das Gesamtverhalten
der Mittelkonsole durch die eingefahrene Schublade entscheidend
verbessert. Der Grund dafür
ist hauptsächlich
der Schubladeboden, der in der Mittelkonsole zusätzlich zum Gehäuseboden
eine weitere Unterschottwand bildet und verhindert, daß der Gehäuseboden
sich im Crashfall nach oben ausbeulen kann.
-
Vorteilhafte
Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Mittelkonsole
mit zweckmäßigen Weiterbildungen
und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Patentansprüchen angegeben.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung wird die Verriegelungsvorrichtung von zwei nebeneinanderliegenden,
voneinander unabhängigen
Riegeln, einem Deckelriegel und einem Schubladeriegel, realisiert,
die an der vorderen Gehäusewand
angeordnet, in Vertikalrichtung verschiebbar und nach oben durch
jeweils eine Feder vorgespannt sind. Zur vereinfachten Montage sind die
beiden Riegel auf einer Zwischenwand gehalten, die nach Montage
der Riegel und Federn auf die vordere Querwand des Gehäuses aufklipsbar
ist, und zwar derart, daß die
Riegel auf der vom Innern des Gehäusefachs abgekehrten Rückseite
der Zwischenwand liegen.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist die Schublade mittels eines Tippmatikmechanismus in
ihrer Einschubendstellung verriegelt und selbsttätig mit Federkraft aus ihrer
Endstellung ausschiebbar, wobei das Ausschieben der Schublade in
bekannter Weise durch Aufbringen einer geringen Druckkraft in Einschieberichtung
der Schublade ausgelöst
wird. Durch diesen Tippmatikmechanismus bleibt trotz einfacher Ausführung der Schublade
ein Komforteindruck gewahrt, und an der Schubladestirnfläche sind
keine Eingriffsmulden oder sonstige Entriegelungshebel erforderlich.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung weist der Tippmatikmechanismus einen längs des Gehäusebodens sich erstreckenden, an
diesem schwenkbar gehaltenen Schwenkhebel, der an einem Hebelarm
einen abstehenden, in einer am Schubladeboden ausgebildeten Kulisse
geführten
Kulissenstift und am anderen Hebelarm mindestens einen mit einem
vom Schubladeboden abstehenden Steg zusammenwirkenden Verriegelungsnocken
trägt,
und zwischen Gehäuse
und Schublade wirksame Zugfedern zur federkraftunterstützten Ausschiebung
der Schublade auf, wobei die Federn in der Einschubendstellung der
Schublade vorgespannt sind. Damit sich die vorzugsweise verwendeten
Zugfedern beim Ausschieben der Schublade nicht ungehindert und somit
sehr schnell entspannen, werden zusätzliche, an sich bekannte Viskosebremsen
eingesetzt. Bei solchen Viskosebremsen handelt es sich um Zahnräder, die
durch ein Gel gebremst werden und somit ein gewünschtes Widerstandsmoment einer
aufgezwungenen Drehbewegung entgegensetzen. Der Zahnradantrieb erfolgt
durch Zahnstangen, die am Schubladeboden auf dessen Unterseite angeordnet
sind.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist zwischen der Schublade und dem Gehäuse eine in der Einschubstellung
der Schublade wirksame Crashsperre vorgesehen, die verhindert, daß durch
die Trägheit
der Schublade selbst und der darin befindlichen Gegenstände die
Schublade bei einem Crash des Fahrzeugs nach hinten aus der Mittelkonsole
herausgeschleudert wird. Beispiele einer solchen Crashsperre sind
in den Patentansprüchen 14 – 22 angegeben.
Allen diese Crashsperren ist eigen, daß das Auslösen der Crashsperre ausschließlich über die
Trägheitskräfte an den
Bauteilen erfolgt. Da die Auslösung
erst dann beginnt, wenn schon die Schublade von Trägheitskräften erfaßt ist und
herauszufahren beginnt, muß bei
einigen Ausführungsformen
in Kauf genommen werden, daß die
Schublade schon ein gewisses Stück
herausgerutscht ist, bevor die Blockierwirkung der Crashsperre einsetzt.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird daher die Crashsperre durch eine geeignete Ausgestaltung
des Verriegelungsnocken tragenden Schwenkhebels des Tippmatikmechanismus
realisiert. Hierzu sind am Schwenkhebel zwei im relativ großen Abstand
vom Schwenkhebel achssymetrisch angeordnete Verriegelungsnocken
mit in Schwenkrichtung größerer Ausdehnung
vorgesehen, und die Länge
des Schwenkhebels und die Form der Kulisse sind derart aufeinander
abgestimmt, daß im Bereich
der Einschubendstellung der Schublade durch den in der Kulisse gleitenden
Kulissenstift größere Schwenkwege
der Verriegelungsnocken ausgelöst
werden. Durch die breiten Verriegelungsnocken, die in Einschubendstellung
der Schublade am Gehäuseboden
angeordneten Stege und nach unten herausragende Verriegelungselemente
am Schubladeboden übergreifen,
ist eine große
Bauteilüberdeckung
geschaffen, so daß bei
der hohen Belastung im Crashfall kein Materialversagen auftreten
kann. Die große
Länge des
Schwenkhebels stellt sicher, daß bei
der relativ geringen seitlichen Verschiebung des Kulissenstiftes
in der Kulisse die Verriegelungsnocken einen möglichst großen Schwenkweg zurücklegen
und dadurch bei der Betätigung
des Tippmatikmechanismus von den Stegen am Gehäuseboden abschwenken, so daß die Schublade
zum Ausschieben durch die Federn freigegeben ist.
-
Die
Verwendung des Schwenkhebels des Tippmatikmechanismus zugleich als
Crashsperre spart Bauteile und Bauraum ein und führt zur Senkung der Fertigungskosten.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist die Schublade mittels Teleskopschienen am Gehäuseboden
verschieblich festgelegt, wobei die Teleskopschienen zur vereinfachten Montage
am Geäuseboden
eingeklipst sind. Die Teleskopschienen ermöglichen das vollständige Herausziehen
der Schublade aus dem Gehäuse,
nachdem der Tippmatikmechanismus die Schublade bis zu einem vorgegebenen Öffnungsmaß aus dem
Gehäuse
ausgeschoben hat. Die vollständig
ausgezogene Schublade ist ohne Restabdeckung durch das Gehäuse voll
zugänglich.
-
Die
mit der erfindungsgemäßen Mittelkonsole
erzielte Funktionserweiterung erfordert zwar eine höhere Bauteilezahl,
doch sind die Bauteile so konzipiert, daß die Montagezeit verkürzt wird.
So werden die beiden Riegel der Verriegelungsvorrichtung zum wechselseitigen
Sperren und Freigeben von Deckel und Schublade an der vertikalen
Zwischenwand vormontiert, die Zwischenwand in die vordere Gehäusewand
eingeklipst, der Schwenkhebel für
Tippmatikmechanismus und Crashsperre zusammen mit den Viskosebremsen
im horizontalen Gehäuseboden verklipst,
die Federn mit Federhaltern für
den Tippmatikmechanismus auf dem Gehäuseboden eingehängt, die
Teleskopschienen auf die Schubladeführungen am Gehäuseboden
aufgeklipst und die Schublade samt Schienen in das Aufnahmefach
eingeschoben. Mit diesen wenigen Handgriffen ist die Baugruppe gefügt und voll
funktionsfähig.
Ein unbeabsichtigtes Demontieren wird durch Rasthaken und Anschläge in der
Teleskopschienenführung
verhindert.
-
Die
Erfindung ist anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
im folgenden näher
beschrieben. Es zeigen:
-
1 ausschnittweise einen
Längsschnitt einer
Mittelkonsole für
einen Personenkraftwagen mit Deckel und Schublade und einem Teil
einer Verriegelungsvorrichtung zum wechselweisen Verriegeln von Deckel
und Schublade,
-
2 eine Seitenansicht eines
Deckelriegels der Verriegelungsvorrichtung in 1,
-
3 ausschnittweise eine gleiche
Darstellung wie in 1 mit
dem anderen Teil der Verriegelungsvorrichtung,
-
4 eine Seitenansicht des
Schubladeriegels der Verriegelungsvorrichtung in 3,
-
5 ausschnittweise einen
Längsschnitt der
Mittelkonsole mit Aufnahmefach (ohne Deckel und Schublade) gemäß Schnittlinie
V – V
in 7,
-
6 einen Längsschnitt
der Mittelkonsole mit Aufnahmefach (ohne Deckel und Schublade) gemäß Schnittlinie
VI – VI
in 7,
-
7 einen Schnitt längs der
Linie VII – VII in 5,
-
8 einen Schnitt längs der
Linie VIII – VIII in 5,
-
9 eine perspektivische Darstellung
des Gehäusebodens
des Gehäuses
mit Schublade, Schwenkriegel des Tippmatikmechanismus und Teleskopschienen,
-
10 eine Draufsicht des Gehäusebodens in 9 mit Federn des Tippmatikmechanismus,
-
11 eine Unteransicht der
Schublade in 9 mit zusätzlicher
Darstellung der Federn des Tippmatikmechanismus,
-
12 eine Draufsicht des Schwenkhebels des
Tippmatikmechanismus,
-
13 eine Seitenansicht des
Schwenkhebels in 12,
-
14 bis 20 jeweils eine schematische Darstellung
von Schublade und Schubladeführung im
Gehäuse
von sieben verschiedenen Ausführungsformen
einer Crashsperre.
-
Die
in 1 ausschnittweise
im Längsschnitt
dargestellte Mittelkonsole für
einen Personenkraftwagen ist zur Befestigung auf einen in 7 und 8 angedeuteten Mitteltunnel 10,
der die Fahrgastzelle des Personenkraftwagens mittig zwischen zwei Frontsitzen
durchzieht und sich auch über
den Fondbereich erstreckt, konzipiert. Dabei wird die Mittelkonsole
zwischen den beiden Frontsitzen angeordnet, so daß Zugriffsmöglichkeiten
zur Mittelkonsole sowohl für
die Frontpassagiere als auch durch den Freiraum zwischen den Rückenlehnen
der Frontsitze hindurch für
die Fondpassagiere bestehen. Die Mittelkonsole weist ein Gehäuse 11 auf,
das mit einer vorderen Querwand 12, einer hinteren Querwand 13 und
zwei Seitenwänden 14, 15 (7, 8) sowie mit einem Gehäuseboden 16 ein
nach oben offenes Aufnahmefach 17 einschließt. Das
Aufnahmefach 17 ist mit einem Deckel 18 verschließbar, der
um eine rückwärtig am
Gehäuse 11 angeordnete
Schwenkachse 19 in Vertikalrichtung hochgeklappt werden
kann, so daß das
Aufnahmefach 17 von oben her frei zugänglich ist. Der Deckel 18 ist
zugleich als Armauflage für die
Frontpassagiere ausgebildet. An seinem von der Schwenkachse 19 abgekehrten
vorderen Ende ist am Deckel 18 eine Rastklinke 20 angeordnet,
die an der Unterseite des Deckels 18 vorsteht und in der
das Aufnahmefach 17 abdeckenden Schließstellung des Deckels 18 in
einen im, Gehäuse 11 festgelegten
und dort in einer später
noch beschriebenen Zwischenwand 35 ausgebildeten Rasthaken 21 einrastet.
Zum Abschwenken des Deckels 18 ist die Verrastung zwischen
Rastklinke 20 und Rasthaken 21 manuell zu lösen, wozu
ein mit der Rastklinke 20 verbundener Betätigungshebel 22 in 1 im Uhrzeigersinn zu schwenken
ist, wodurch die Rastklinke 20 vom Rasthaken 21 abschwenkt.
-
Die
hintere Querwand 13 des Gehäuses 11 weist im unteren
Bereich eine Wandöffnung 23 und im
oberen Bereich eine Einsetzöffnung 24 auf,
die von einer vom Aufnahmefach 17 abgetrennten Luftausströmkammer 25 umschlossen
ist (vgl. auch 5 und 8). In der Luftausströmkammer 25 münden zwei
Luftkanäle 26, 27 (6 und 7), die in den Seitenwänden 14, 15 schräg nach hinten
ansteigend verlaufen und von einer Klimaanlage abgezweigte konditionierte
Luft für
die Fondbelüftung
führen.
In die Einsetzöffnung 24 ist
eine Fondbelüftungsdüse 28 eingesetzt,
deren Luftleitlamellen 29 in 1 schematisch
angedeutet sind.
-
Durch
die Waldöffnung 23 in
der hinteren Querwand 13 hindurch ist eine nach oben offene Schublade 30 ein-
und ausschiebbar, die in ihrer in das Aufnahmefach 17 vollständig eingeschobenen Einschubendstellung
mit ihrer Schubladestirnseite 31 die Wandöffnung 23 verschließt. Die
Schubladestirnseite 31 ist dabei so ausgebildet, daß sie bündig im Konturenverlauf
der hinteren Querwand 13 einliegt. Nach Herausbewegen der
Schublade 30 aus dem Gehäuse 11 können die
Fondpassagiere zu dem Innenraum der Schublade 30 zugreifen,
während
bei in Einschubendstellung sich befindlicher Schublade 30 der
Innenraum der Schublade 30 nach Hochklappen des Deckels 18 im
Zugriffsbereich der Frontpassagiere liegt, die durch die vom Deckel 18 freigegebene obere
Gehäuseöffnung hindurchfassen
können.
-
Um
Verletzungen der Passagiere bei gleichzeitigem Zugriff zur Schublade
von oben und von hinten zu vermeiden, ist eine Verriegelungsvorrichtung 32 vorgesehen,
die wechselseitig am Deckel 18 und an der Schublade 30 angreift.
Die Verriegelungsvorrichtung 32 ist so ausgebildet, daß mit Herausbewegen
der Schublade 30 aus ihrer Einschubendstellung der Deckel 18 gegen
Abschwenken und mit Abschwenken des Deckels 18 vom Gehäuse 11 die Schublade 30 gegen
Ausschieben aus dem Gehäuse 11 verriegelt
ist. Bei in Einschubendstellung sich befindlicher Schublade 30 und
bei in das Aufnahmefach 17 abdeckender Schließstellung
sich befindlichem Deckel 18 ist die Verriegelungsvorrichtung 32 unwirksam
und wird erst beim Betätigen
des Deckels 18 oder der Schublade 30 in der, beschriebenen
Weise aktiviert.
-
Die
Verriegelungsvorrichtung 32 weist einen Deckelriegel 33 und
einen Schubladeriegel 34 auf, die nebeneinander auf einer
Zwischenwand 35 axial verschieblich geführt sind. Die Zwischenwand 35,
die an ihrem oberen Ende auch den Rasthaken 21 für die am
Deckel 18 angeordnete Rastklinke 20 trägt, wird nach
Montage der Riegel 33, 34 in die vordere Querwand 12 eingeklipst,
so daß die
beiden Riegel 33, 34 zwischen Zwischenwand 35 und
vorderer Querwand 12 angeordnet und in Vertikalrichtung
verschiebbar sind. Die Riegel 33, 34 werden dauernd
durch zwei aus Gründen
der Übersichtlichkeit
hier nicht dargestellte Federn mit einer nach oben zum Deckel 18 wirkenden Kraft
beaufschlagt. In der Darstellung der 1 ist
bei der Verriegelungsvorrichtung 32 der Schubladeriegel 34 entfernt,
damit der Deckelriegel 33 zu sehen ist. In der Darstellung
der 3 ist lediglich
der Schubladeriegel 34 zu sehen, der den Deckelriegel 33 verdeckt.
-
Der
in 2 vergrößert in
Seitenansicht zu sehende Deckelriegel 33 trägt am unteren
Ende einen rechtwinklig vorstehenden, mit der Schublade 30 zusammenwirkenden
Verschiebekeil 36 und am oberen Ende eine Sperrnase 37,
die so ausgebildet ist, daß sie
die Rastklinke 20 in deren Eingriffsposition im Rasthaken 21 zu übergreifen
vermag. Ist die Schublade 30 aus ihrer Einschubendstellung
herausbewegt, so schiebt sich der Deckelriegel 33 durch
Federkraft nach oben und blockiert infolge des Übergreifens der Rastklinke 20 durch
die Sperrnase 37 die Betätigung der Rastklinke 20 durch
den manuellen Betätigungshebel 22.
Damit kann die Rastverbindung zwischen Rastklinke 20 und
Rasthaken 21 nicht gelöst
und der Deckel 18 nicht vom Gehäuse 11 abgeschwenkt
werden. Der in Nähe
des Gehäusebodens 16 in
das Aufnahmefach 17 hineinragende Verschiebekeil 36 am
unteren Ende des Deckelriegels 33 ist mit seiner zum freien
Ende hin abfallenden Keilfläche
so ausgebildet, daß beim
Einschieben der Schublade 30 der Schubladeboden 38 sich
auf die Keilfläche
aufschiebt und dadurch den Deckelriegel 33 gegen Federkraft
nach unten verschiebt, bis in der Einschubendstellung der Schublade 30 die
Sperrnase 37 vollständig
von der Rastklinke 20 abgezogen ist. Zum verbesserten Aufgleiten
des Schubladebodens 38 auf den Verschiebekeil 36 kann
der Schubladeboden 38 im Bereich des Verschiebekeils 36 leicht
angeschrägt
sein, wie dies in 1 durch
die Bodenschräge 39 angedeutet
ist.
-
Der
in 4 vergrößert in
Seitenansicht und in 3 im
montierten Zustand an der Zwischenwand 35 zu sehende Schubladeriegel 34 trägt an seinem
unteren Ende einen rechtwinklig vorstehenden Verriegelungsfuß 40 und
an seinem oberen Stirnende eine Druckfläche 41, die bei geschlossenem Deckel 18 durch
Federkraft an einen an der Unterseite des Deckels 18 vorstehenden
Druckstift 42 angepreßt
ist. Der Verriegelungsfuß 40 ist
so ausgebildet, daß er
zwischen Gehäuseboden 16 und
Schubladeboden 38 liegt. In den einander zugekehrten Seiten von
Schubladeboden 38 und Verriegelungsfuß 40 ist eine aus
Rastrippe 43 (vgl. auch 11)
und Rastausnehmung 44 bestehende Rastverbindung vorgesehen,
die unwirksam ist, wenn der Schubladeriegel 34 bei geschlossenem
Deckel 18 durch den Druckstift 42 nach unten geschoben
ist, und die durch Eintauchen der Rastrippe 43 in die Rastausnehmung 44 wirksam
wird, sobald der Deckel 18 vom Gehäuse 11 abgeschwenkt
wird und dadurch der Schubladeriegel 34 vom Druckstift 42 freigegeben wird
und durch Federkraft sich vertikal nach oben verschiebt, bis der
Verriegelungsfuß 40 an
der Unterseite des Schubladebodens 38 anliegt. In dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel
ist die Rastausnehmung 44 im Verriegelungsfuß 40 des
Schubladeriegels 34 und die Rastrippe 43 an der
Unterseite des Schubladebodens 38 von diesem nach unten
abstehend angeordnet.
-
Die
Schublade 30 ist im Aufnahmefach 17 verschieblich
geführt,
wozu am Gehäuseboden 16 Führungen 45, 46 angeordnet
sind, auf die Schienen 47, 48 aufgesteckt sind,
um ein vollständiges
Herausziehen der Schublade 30 aus dem Aufnahmefach 17 zu
ermöglichen
(9). Die als einteilige
Kuststoffschienen ausgeführten
Schiene 47, 48 sind sowohl in den Führungen 45, 46 am
Gehäuseboden 16 als auch
in 11 zu sehenden Führungen 99, 100 am Schubladeboden 38 in
Längsrichtung
verschiebbar. Die Wegbegrenzung der Schienen 47, 48 in
Ausfahrrichtung wird durch am Schienenende angeordnete Rastnasen 93, 94 im
Zusammenwirken mit Führungs-
und Anschlagrippen 95, 96 am Gehäuseboden 16 bewirkt.
Die Schienen 47, 48 werden jeweils durch eine
im Innern eines eingearbeiteten U-Profils der Schiene 47, 48 im
Zusammenspiel mit den Absätzen 97, 98 (11) an den Führungen 99, 100 der Schublade 30 spätestens
nach dem halben Ausfahrweg der Schublade 30 mitgenommen.
Falls die Reibung zwischen Schienen 47, 48 und
Schublade 30 größer ist
als die Reibung zwischen den Schiene 47, 48 und
den Führungen 45, 46 werden
die Schienen 47, 48 von Anfang der Auszugbewegung
der Schublade 30 an mitgezogen.
-
Zur
Verriegelung der Schublade 30 in ihre Einschubendstellung
und zur Komfortbedienung ist ein Tippmatikmechanismus 50 vorgesehen,
der zwischen Gehäuseboden 16 und
dem Schubladeboden 38 angeordnet ist. Der Tippmatikmechanismus 50 ist dabei
so ausgebildet, daß er
gleichzeitig als Crashsperre 49 wirkt und im Crashfall
ein Herausschleudern der Schublade 30 aus dem Gehäuse 11 sicher verhindert.
-
Der
Tippmatikmechanismus 50 ist im einzelnen in 9 – 13 illustriert.
Er weist einen längs
des Gehäusebodens 16 sich
erstreckenden, an diesem schwenkbar gehaltenen Schwenkhebel 51,
der einen Schwenkzapfen 52 zum drehbaren Einklipsen in
eine im Gehäuseboden 11 vorgesehene
Bohrung 53 und einen Kulissenstift 54 trägt, der
in einer an der Unterseite des Schubladebodens 38 ausgebildeten
Kulisse 55 eingreift und darin verschieblich geführt ist. Schwenkzapfen 52 und
Kulissenstift 54 stehen auf voneinander abgekehrten Seiten
des zweiarmigen Schwenkhebels 51 ab, wobei der Kulissenstift 54 am freien
Enden des einen Hebelarms angeordnet ist. Am freien Ende des anderen
Hebelarms trägt
der Schwenkhebel 51 zwei Verriegelungsnocken 56,
die mit Abstand vom Schwenkhebel 51 auf einem mit diesem
einstückigen,
bogenförmigen
Tragarm 57 angeordnet sind. Auf der dem Gehäuseboden 16 zugekehrten
Unterseite des Schwenkhebels 51 steht ein Führungsfinger 58 vor,
mit dem der Verriegelungshebel 51 nach Montage auf dem
Gehäuseboden 16 durch
einen im Gehäuseboden 16 vorgesehenen
bogenförmigen
Schlitz 59 hindurchragt und die Unterseite des Gehäusebodens 16 übergreift.
Der Führungsfinger 58 verhindert,
daß bei
axialer Druckeinwirkung auf den Schwenkhebel 51 dieser
nach oben vom Gehäuseboden 16 abheben
kann. Zur Verriegelung der Schublade 30 in ihrer Einschubendstellung wirken
die Verriegelungsnocken 56 mit je einem an der Unterseite
des Schubladebodens 38 abstehenden Verriegelungselement 60 zusammen.
In Einschubendstellung der Schublade 30 stehen dabei die vom
Tragarm 57 wegweisenden Stirnseiten der Verriegelungsnocken 56 den
in Ausschubrichtung weisenden Stirnseiten der Verriegelungselemente 60 mit geringem
Spaltabstand gegenüber
und verhindern somit ein Ausschieben der Schublade 30.
Die Verriegelungsnocken 56 sind trapezförmig ausgebildet und vermögen sich
mit ihrer in Ausschubrichtung der Schublade 30 weisenden
größeren Trapezseite
an Haltestegen 61 abzustützen, die an dem Gehäuseboden 16 ausgebildet
sind, wobei in der Einschubendstellung der Schublade 30 ein
geringer Spaltabstand zwischen Verriegelungsnocken 56 und
Haltestegen 61 vorhanden ist. Die Verriegelungsnocken 56,
die Verriegelungselemente 60 und die Haltestege 61 bilden
die Crashsperre 49, wobei durch die quer zur Ausschubrichtung
der Schublade 30 recht breite Ausbildung der Verriegelungsnocken 56 eine
recht große Überdeckung
der Bauteile der Crashsperre 49 geschaffen ist, so daß bei der
hohen Belastung im Crashfall kein Materialversagen auftritt.
-
Der
Tippmatikmechanismus 50 sorgt durch eine auf die Crashsperre 49 abgestimmte
Ausbildung der herzförmigen
Kulisse 55 für
eine Entriegelung durch Tippmatikbetätigung, wobei der nur kleine
Verstellwege ausführende
Kulissenstift 54 durch die große Hebelübersetzung des Schwenkhebels 51 die Verriegelungsnocken 56 um
einen recht großen Schwenkwinkel
verschwenkt, so daß die
Verriegelungsnocken 56 aus dem Bereich zwischen den Verriegelungselementen 60 und
den Haltestegen 61 ausgeschwenkt wird. Die Form der Verriegelungelemente 60 und
der Abstand der Haltestege 61 voneinander sind so abgestimmt,
daß beim
Ausschieben der Schublade 30 die an der Schublade 30 angeordneten
Verriegelungselemente 60 jeweils zwischen einem Paar von
Haltestegen 61 hindurchgleiten können.
-
Zum
selbsttätigen
Ausfahren der Schublade 30 in eine erste Ausschiebeposition
nach Aufheben der Verriegelung der Schublade 30 im Gehäuse 11 durch
den Tippmatikmechanismus 50 sind zwei Zugfedern 62 vorgesehen,
die parallel zur Schubladeachse im Querabstand voneinander zwischen
Gehäuseboden 16 und
Schubladeboden 38 angeordnet sind. Jede Zugfeder 62 ist
dabei mit ihrem einen Federende 621 am Gehäuseboden 16 eingehängt und mit
ihrem anderen Federende 622 an einem Federhalter 63 befestigt.
Jede Zugfeder 62 ist zwischen einem Paar von in Verschieberichtung
der Schublade 30 sich erstreckenden, voneinander beanstandeten Längsstegen 64 geführt, die
vom Gehäuseboden 16 abstehen.
Jeder Federhalter 63 stützt
sich auf der Stirnseite eines Paars der Längsstege 64 ab und übergreift
diese soweit, daß er
in den Verschiebeweg von an der Unterseite des Schubladebodens 38 angeordneten
Mitnehmern 65 hineinragt. In 10 ist die
in Einschubrichtung der Schublade 30 gesehen linke Zugfeder 62 (in 10 unten) in ihrer Federstellung
dargestellt, die sie bei ausgefahrener Schublade 30 einnimmt,
und die rechte Zugfeder 62 (in 10 oben) in ihrer Federstellung dargestellt,
die sie bei vollständig
eingeschobener Schublade 30 einnimmt. In 11 sind die Zugfedern 62 nochmals,
jedoch in Zuordnung zu der Schublade 30 dargestellt. Die
Federstellungen sind dabei vertauscht, so daß die in Einschubrichtung linke
Zugfeder 62 (in 11 oben) eine
der eingeschobenen Schublade 30 entsprechende Federstellung
und umgekehrt die rechte Zugfeder 62 (in 11 unten) die für die vollständig ausgezogene
Schublade 30 repräsentative
Federstellung einnimmt. Die schubladeseitigen Mitnehmer 65 werden
jeweils von einem Paar an der Unterseite des Schubladebodens 38 abstehenden,
voneinander beanstandeten parallelen Längsstegen 66 gebildet,
die beim Einschieben der Schublade 30 außen an den Längsstegen 64 am
Gehäuseboden 16 entlanggleiten,
mit ihren Stirnseiten die Federhalter 63 fassen und diese
mitnehmen, wie dies für
die Zugfeder 62 in 11 oben
dargestellt ist.
-
Bei
vollständig
eingeschobener Schublade 30, im Text allgemein als Einschubendstellung
bezeichnet, sind die Zugfedern 62 zwischen den an den Längsstegen 66 des
Schubladebodens 38 anliegenden Federhaltern 63 und
den Einhängepunkten 67 am
Gehäuseboden 16 vorgespannt
und erzeugen eine Ausschubkraft an der Schublade 30, die
letztere soweit ausschiebt, bis die Federhalter 63 wieder
an den gehäusebodenseitigen
Längsstegen 64 anliegen.
Danach muß die
Schublade 30 von Hand über die
Teleskopschienen 47, 48 weiter herausgezogen werden,
wobei sie vollständig
aus dem Gehäuse 11 austritt.
Das Ausfahren wird – wie üblich – dadurch bewirkt,
daß eine
axiale Eindrückkraft
auf die Schubladestirnseite 31 manuell ausgeübt wird,
wodurch die Schublade 30 soweit in das Gehäuse 11 hinein
verschoben wird, daß der
Kulissenstift 54 in der Kulisse 55 einen solchen
Schwenkweg ausführt,
daß die
Verriegelungsnocken 56 von den Verriegelungselementen 60 abschwenken.
Beim weiteren Ausfahren der Schublade 30 gleitet dann der
Kulissenstift 54 in dem langgestreckten Teil der Kulisse 55,
und der Schwenkhebel 51 nimmt wieder seine in 9 zu sehende Mittelstellung
ein, in welcher er unmittelbar vor den Haltestegen 61 liegt.
Das Ende des langgestreckten Kulissenabschnitts 55 ist
offen ausgeführt, damit
der Kulissenstift 54 bei vollständiger Herausnahme, also Demontage,
der Schublade 30 aus der Kulisse 55 austreten
kann. Das trichterförmig
aufgeweitete Ende 551 (11)
des langgestreckten Kulissenabschnitts sorgt dafür, daß beim Wiedereinsetzen der
Schublade 30 in das Gehäuse 11 der
Kulissenstift 54 automatisch in die Kulisse 55 hineingleitet. Beim
Einschieben der Schublade 30 wird vor Erreichen der Einschubendstellung
der Schwenkhebel 51 durch den Kulissenstift 54 geschwenkt,
damit die Verriegelungsnocken 56 an den Haltestegen 6.1 vorbeigleiten
können.
Danach wird über
den Kulissenstift 54 der Schwenkhebel 51 wieder
in seine Mittelposition zurückgeschwenkt,
in der die Verriegelungsnocken 56 zwischen den Verriegelungselementen 60 an
der Schublade 30 und den Haltestegen 61 am Gehäuseboden 16 einliegen
und eine, in Ausschieberichtung der Schublade 30 gesehen,
kraftaufnehmende formschlüssige
Verbindung herstellen. In dieser Stellung des Schwenkhebels 51 wird
der Kulissenstift 54 in einer in der Kulisse 55 ausgebildeten Rastposition 552 (11) gehalten, aus der er
durch geringfügiges
Eindrücken
der Schublade 30 in das Gehäuse 11 hinein wieder
ausgehoben werden kann.
-
Anstelle
von Zugfedern können
auch anderen Federarten, wie Schrauben-, Spiral- oder Rollfedern
verwendet werden. Damit die Federn sich beim Ausschieben der Schublade 30 nicht
ungehindert und somit sehr schnell entspannen können, sind üblicherweise hier nicht weiter
dargestellt Viskosebremsen eingesetzt. Diese weisen im allgemeinen
Zahnräder
auf, die durch ein Gel gebremst werden und somit je nach Wunsch
ein bestimmtes Widerstandsmoment einer aufgezwungenen Drehbewegung
entgegensetzen. Solche an sich bekannten Viskosebremsen sind hier
auf dem Gehäuseboden 16 angeordnet, wozu
in diesen zwei Aufnahmen 68 vorgehalten sind. Jedes Zahnrad
der Viskosebremsen kämmt
mit einer Zahnleiste 69 (11),
die in Längsrichtung
der Schublade 30 auf deren Schubladeboden 38 angeordnet
ist, so daß beim
Längsverschieben
der Schublade 30 das jeweilige Zahnrad gedreht wird. Die Zahnleisten 69 sind
in ihrer Länge
so bemessen, daß die
Zahnräder
der Viskosebremsen in Eingriff mit den Zahnleisten 69 nur
während
des ersten Ausfahrwegs von ca. 60 mm in Eingriff sind. Dieser Ausfahrweg wird
nach Betätigen
des Tippmatikmechanismus 50 selbsttätig durch die Federkraft der
Zugfedern 62 zurückgelegt.
Beim weiteren Herausziehen der Schublade 30 von Hand sind
die Viskosebremsen damit wirkungslos, und eine Leitgängigkeit
der Schublade 30 ist gewährleistet. Die paarweise, symmetrisch
zur Längsachse
der Schublade 30 vorgenomme Anordnung der Zahnleisten 69 und
Viskosebremsen verhindert ein Verkanten oder Verklemmen in der Schienenführung und
ermöglicht
die geradlinige Ausfahrbewegung der Schublade 30.
-
Will
man übliche
Tippmatikmechanismen verwenden, die nicht den konstruktiven Zwängen für eine zusätzliche
Funktion als Crashsperre unterliegen, kann zur Verhinderung des
Herausschleuderns der Schublade 30 aus dem Gehäuse 11 eine
von dem Tippmatikmechanismus getrennte Crashsperre vorgesehen werden.
Ausführungsbeispiele
für solche Crashsperren
sind in den 14 – 18 schematisch dargestellt.
Alle diese Crashsperren nutzen die Massenträgheit der Schublade 30 und
der darin aufgenommenen Gegenstände
zur Auslösung
einer Verriegelung zwischen dem Gehäuse 11 und der Schublade 30 aus.
-
In
den beiden Ausführungsbeispielen
der Crashsperre in 14 und 15 wird die Crashsperre mittels
massenbehafteter Klemmelemente 70 realisiert, die sich
durch ihre Trägheitsmasse
im Crashfall verschieben und die Schublade 30 am Gehäuseboden 38 festklemmen.
Im Ausführungsbeispiel
der 14 sind die Klemmelemente 70 von
Verschiebekeilen 71 gebildet, die zwischen der Schublade 30 und
den Schubladeführungen 45, 46 lose
einliegen und sich im Crashfall jeweils auf eine an den Schubladeführungen 45, 46 ausgebildeten
Auflaufschräge 72 aufschieben
und sich dadurch zwischen Schubladeführung 45 bzw. 46 und
der Schublade 30 verkeilen. Die Ausschubrichtung der Schublade 30 ist
in 14 durch Pfeil 73 gekennzeichnet.
-
Alternativ
können
die Verschiebkeile 71 auch zwischen Gehäuse 11 und den Seitenwänden der Schublade 30 positioniert
werden. Dabei werden die Auflaufschrägen 72 direkt an den
Seitenwänden 14 und 15 des
Gehäuses 11 ausgebildet.
-
Im
Ausführungsbeispiel
der 15 sind die Klemmelemente 70 von
Wälzkörpern 74,
vorzugsweise Rollen oder Walzen, gebildet. Jeder Walzkörper 74 wird
mittels eines am Gehäuseboden 16 festgelegten
Anschlags in Ausschubrichtung 73 der Schublade 30 vor
einer am Gehäuseboden 16 ausgebildeten
Rampe 75 gehalten. Diese Crashsperre funktioniert nach
dem Prinzip eines Rollenfreilaufs. Wird die Schublade 30 von
den gespannten Zugfedern ausgeschoben, so bewegt sich die Schublade 30 relativ
langsam und die Wälzkörper 74 verbleiben in
ihrer Position am Fuße
der Rampen 75. Tritt jedoch infolge eines Crash eine sehr
große
Beschleunigung an der Schublade 30 in Ausschubrichtung 73 auf,
so werden die Wälzkörper 74 mitgerissen
und schieben sich auf die Rampe 75 auf und verklemmen sich
mit zunehmender Klemmkraft zwischen den Rampen 75 und dem
Schubladeboden 38. Bei der Einschiebebewegung der Schublade 30 werden
die Wälzkörper 74 wieder
in ihre Grundstellung zurückgeführt und behindern
die Einschiebebewegung der Schublade 30 in keiner Weise.
-
Die
in 16 – 20 dargestellten Ausführungsbeispiele
einer Crashsperre haben insofern ein gemeinsames Grundprinzip, als
im Crashfall eine Sperrvorrichtung 76 durch Massenträgheitkräfte aktiviert
wird, die die Schublade 30 im Gehäuse 11 formschlüssig verriegelt:
Im
Falle der 16 weist die
Sperrvorrichtung 76 einen T-förmigen
Sperrsteg 77, der am Schubladeboden 38 festgelegt
ist, sowie zwei an den Schubladeführungen 45, 46 schwenkbar
festgelegte, einarmige Sperrhebel 78 auf. Der Sperrsteg 77 ist
so angeordnet, daß sein
vom Querteil 771 mutig abstehendes Mittelteil 772 in
Ausschubrichtung 73 der Schublade 30 weist. Die
einander an der Schublade 30 gegenüberliegenden Sperrhebel 78 sind
so ausgebildet, daß sie über die
Unterseite des Schubladebodens 38 soweit hinwegreichen,
daß zwischen
ihren freien Enden noch Raum zum Hindurchgleiten des Querteils 771 des
Sperrstegs 77 verbleibt. Im Crashfall schwenken die Sperrhebel 78 durch
ihre Eigenträgheit
an das Mittelteil 772 des Sperrsteσs 77, so daß beim weiteren
Ausschieben der Schublade 30 das Querteil 771 gegen
die freien Enden der Sperrhebel 78 läuft und sich daran verklemmt.
-
In
dem Ausführungsbeispiel
der 17 ist die Sperrvorrichtung 76 mittels
Rastelemente 79, die an den Schubladeführungen 45, 46 federelastisch befestigt
sind, und Rastzähnen
zweier Rastzahnreihen 80 realisiert, die seitlich am Schubladeboden 38 ausgebildet
sind. Die Befestigung der Rastelemente 79 an den Schubladeführungen 45, 46 erfolgt
dabei vorzugsweise über
biegsame Lamellen 81, die so angeordnet sind, daß ihr die
Rastelemente 79 tragendes freies Ende gegen die Ausschubrichtung 73 der Schublade 30 gerichtet
ist. Im Crashfall bewegen sich die Rastelemente 79 infolge
ihrer Massenträgheit
nach vorn, wodurch die Lamellen 81 sich aufrichten und
die Rastelemente 79 in einen Rastzahn der beiden Rastzahnreihen 80 einfallen
und dadurch eine eine weitere Ausschubbewegung der Schublade 30 unterbindende,
formschlüssige
Verrastung herstellen.
-
Bei
dem Ausführungsbeispiel
der Crashsperre gemäß 18 umfaßt die Sperrvorrichtung 76 einen
am Schubladeboden 38 in Ausschubrichtung 73 der
Schublade 30 verschiebbar gehaltenen Keilkörper 82 und
zwei an dem Schubladeboden 38 befestigte, quer zur Ausschubrichtung 73 verschiebbare Rastbolzen 83,
die mit ihrem einen Ende an je einer Keilfläche 821 des Keilkörpers 82 anliegen
und mit ihrem anderen Ende so ausgebildet sind, daß sie in jeweils
ein an einer Schubladeführung 45 bzw. 46 ausgebildetes
Rastloch 84 einzudringen vermögen. Im Crashfall verschiebt
sich der Keilkörper 82 durch seine
Massenträgheit
in Ausschubrichtung 73 und schiebt über seine Keilflächen 821 die
beiden Rastbolzen 83 nach außen, so daß sie in die Rastlöcher 84 eindringen
und die Schublade 30 am Gehäuse 11 formschlüssig verriegeln.
-
In
dem Ausführungsbeispiel
der Crashsperre gemäß 19 weist die Sperrvorrichtung 76 auf
jeder Seite der Schublade 30 einen quer zur Ausschubrichtung 73 vom
Gehäuseboden 16 abstehenden Zapfen 85 sowie
eine am Gehäuseboden 16 oder
an einer Schubladeführung
schwenkbaren Fallhaken 86 auf, der um eine zum Zapfen 85 parallele
Schwenkachse 87 schwenkbar ist. Im Crashfall kippen die Fallhaken 86 infolge
ihrer Eigenträgheit
um die Schwenkachsen 87 in Pfeilrichtung 88 nach
vorn und hängen
sich auf die beiden Zapfen 85 auf. Eine Weiterbewegung
der Schublade 30 ist damit zuverlässig verhindert.
-
Bei
dem Ausführungsbeispiel
der Crashsperre gemäß 20 besteht die Sperrvorrichtung 76 aus
einem Wipphebel 89 auf jeder Seite der Schublade 30,
einer auf jeder Seite der Schublade 30 vorhandenen Steuerkurve 90,
auf der der Wipphebel 89 mit einem an seinem freien Ende
angeordneten Steuernocken 91 aufliegt, und einem auf jeder
Seite der Schublade 30 vorhandenen, mit dem Wipphebel 89 zusammenwirkenden
Anschlag 92. Die beiden Wipphebel 89 sind am Gehäuseboden 16 schwenkbar festgelegt,
während
die beiden Steuerkurven 90 und die beiden Anschläge 92 an
den Seitenwänden
der Schublade 30 angeordnet sind. In jeder Steuerkurve 90 ist
ein Steuerbuckel 901 ausgebildet, der in Ausschubrichtung
der Schublade 30 gesehen vor dem Anschlag 92 angeordnet
ist. Bei in Einschubendstellung sich befindlicher Schublade 30 liegt
der Steuerbuckel 92 in Ausschubrichtung 73 unmittelbar
hinter dem Wipphebel 89. Bei normaler, durch die Zugfedern
bewirkter und durch die Viskosebremse gedämpfter Ausschubbewegung der
Schublade 30 folgen die Wipphebel 89 exakt den
Steuerkurven 90, so daß die
Anschläge 92 an
der Schublade 30 an den Wipphebeln 89 vorbeigleiten.
Im Falle eines Heckcrash heben die Wipphebel 89 durch ihre
Eigenträgheit
von den Steuerkurven 90 ab und kollidieren bei der schnellen
Ausschubbewegung der Schublade 30 mit den Anschlägen 92.
Dadurch wird eine weiteres Ausfahren der Schublade 30 verhindert.