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DE10012443A1 - Verfahren zur Abdichtung von Rohrleitungen und Reparaturkit - Google Patents

Verfahren zur Abdichtung von Rohrleitungen und Reparaturkit

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Publication number
DE10012443A1
DE10012443A1 DE10012443A DE10012443A DE10012443A1 DE 10012443 A1 DE10012443 A1 DE 10012443A1 DE 10012443 A DE10012443 A DE 10012443A DE 10012443 A DE10012443 A DE 10012443A DE 10012443 A1 DE10012443 A1 DE 10012443A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
adhesive
fabric
nonwoven fabric
hollow body
curable
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE10012443A
Other languages
English (en)
Inventor
Klaus Tranelis
Hans-Rolf Dierdorf
Bernhard Gruenewaelder
Werner Haller
Bernhard Schoettmer
Peter Deckers
Birgit Nes
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Henkel AG and Co KGaA
Original Assignee
Henkel AG and Co KGaA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Henkel AG and Co KGaA filed Critical Henkel AG and Co KGaA
Priority to DE10012443A priority Critical patent/DE10012443A1/de
Publication of DE10012443A1 publication Critical patent/DE10012443A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09KMATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
    • C09K3/00Materials not provided for elsewhere
    • C09K3/12Materials for stopping leaks, e.g. in radiators, in tanks

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verstärken oder Abdichten von Hohlkörperwandungen, bei dem ein Hohlkörper im zu verstärkenden oder abzudichtenden Bereich mit mindestens einem mindestens für einen härtbaren äußeren Klebstoff durchlässigen Gewebe oder einem solchen Vliesstoff wenigstens teilweise umschlossen und das Gewebe oder der Vliesstoff anschließend mit einem Klebstoff getränkt wird. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Reparaturkit zur Verwendung bei der Verstärkung oder Abdichtung von Hohlkörperwandungen, enthaltend mindestens ein für einen härtbaren Klebstoff durchlässiges Gewebe oder einen solchen Vliesstoff, mit dem ein Hohlkörper wenigstens teilweise umschlossen werden kann, und mindestens einen härtbaren Klebstoff, für den das Gewebe oder der Vliesstoff durchlässig ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verstärken oder Abdichten von Hohlkörperwandungen, bei dem ein Hohlkörper im zu verstärkenden oder abzudichtenden Bereich mit mindestens einem mindestes für einen härtbaren äußeren Klebstoff durchlässigen Gewebe oder Vliesstoff wenigstens teilweise umschlossen und das Gewebe oder der Vliesstoff anschließend mit einem Klebstoff getränkt wird. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Reparaturkit zur Verwendung bei der Verstärkung oder Abdichtung von Hohlkörperwandungen, enthaltend mindestens ein für einen härtbaren Klebstoff durchlässiges Gewebe oder einen solchen Vliesstoff, mit dem ein Hohlkörper wenigstens teilweise umschlossen werden kann, und mindestens einen härtbaren Klebstoff, für den das Gewebe oder der Vliesstoff durchlässig ist.
In den Wandungen befüllbarer oder befüllter Hohlkörper, beispielsweise bei Rohrleitungen oder Kesseln aus Metall oder Kunststoff, werden im Laufe der Betriebszeit der Hohlkörper durch äußere Einflüsse (beispielsweise Witterung, Temperaturschwankungen oder Chemikalien) häufig schadhafte Stellen erzeugt. Solche schadhaften Stellen haben in der Regel mindestens eine Verringerung der Betriebssicherheit des betroffenen Hohlkörpers zur Folge. Wenn es sich bei den schadhaften Stellen jedoch um durchgehende Öffnungen über den gesamten Querschnitt einer Hohlkörperwandung handelt, so tritt in der Regel aus dem Hohlkörper sofort oder im Falle einer Befüllung Füllgut aus. Besonders drastisch tritt dieser Effekt bei unter Druck stehenden Hohlkörpern, beispielsweise Druckkesseln, Gas- oder Flüssigkeitsrohrleitungen, auf.
In solchen Fällen stehen oft die Mittel für eine umgehende dauerhafte Instandsetzung des Hohlkörpers nicht zur Verfügung, insbesondere dann nicht, wenn sich der Schaden in Haushalten ereignet. Als Konsequenz daraus ergeben sich in der Regel lange Ausfallzeiten des betroffenen Hohlkörpers mit den damit verbundenen Unannehmlichkeiten.
Es bestand somit ein Bedarf nach einem einfachen Verfahren, das es erlaubt die oben genannten schadhaften Hohlkörperwandungen schnell zumindest temporär wieder in einen betriebsfähigen Zustand zu versetzen.
Die WO 94/05945 betrifft ein Verfahren zur Verstärkung von korrodierten Rohren, insbesondere Pipelines, oder Behältern, das eine Verstärkung von beispielsweise korrodierten Pipelineabschnitten bei laufendem Betrieb gestattet. Die Druckschrift beschreibt ein Verfahren zur Reparatur von Druckstellen, die sich in Richtung der Rohr- oder Behältermitte erstrecken. Hierzu wird zunächst ein Füllmaterial in die Druckstelle eingetragen, so daß das Füllmaterial die Druckstelle vollständig ausfüllt. Anschließend wird ein Band hoher Zugfestigkeit um die befüllte Stelle gewickelt, wobei gegebenenfalls zwischen jeder Wicklung ein Klebstoffauftrag auf die Außenseite der vorangegangenen Wicklung erfolgen kann. Das verwendete Band hoher Zugstärke besteht aus Fasern hoher Zugstärke, die in eine Bindemittelmatrix eingebettet sind. Der Druckschrift ist nicht zu entnehmen, daß das eingesetzte Band für den verwendeten Klebstoff durchlässig ist. Nachteilig wirkt sich bei diesem Verfahren aus, daß es offensichtlich nicht zur Anwendung bei Durchbrüchen in der Rohrwandung geeignet ist, sondern lediglich eine Wandverstärkung damit zu erzielen ist. Darüber hinaus ist das hantieren mit matrixverstärkten, inflexiblen Gewebebändern der in der Druckschrift beschriebenen Art Aufwendig und beispielsweise an schlecht zugänglichen Stellen nahezu unmöglich.
Die US-A 4,756,337 betrifft ein Kit zur Verwendung bei der Abdichtung von Niederdruck-Gasrohren und ein entsprechendes Verfahren. Hierbei wird zunächst ein haftklebriges, für Klebstoff undurchlässiges Band um die abzudichtende Stelle gewunden und anschließend mit einem in Klebstoff getränkten Gewebe umwickelt.
Die US-A 4,681,986 betrifft ein Kit zur Verwendung bei der Isolierung von freiliegenden Kabelverbindungsstellen und ein entsprechendes Verfahren. Hierbei wird die freiliegende Verbindungsstelle zunächst mit einem amorphen Isolationsmaterial umwickelt und anschließend mit einem in Klebstoff getränkten Gewebe umschlossen.
Nachteilig wirkt sich bei den letztgenannten aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren aus, daß sie mehrere separate Arbeitsschritte unter Einsatz unterschiedlicher Dichtmaterialien erfordern. Insbesondere wird die Handhabung dadurch erschwert, daß der Abdichtvorgang bereits bei Anbringung der ersten Dichtmittellage erfolgreich abgeschlossen sein muß, da weitere Gewebelagen nur wenig oder nichts zum Dichterfolg beitragen.
Es bestand daher ein Bedürfnis nach einem Verfahren das es erlaubt, eine Hohlkörperwandung mit möglichst wenigen Arbeitsschritten und möglichst wenigen Materialien zumindest temporär wieder in einen betriebsfähigen Zustand zu versetzen. Weiterhin bestand die Aufgabe das Verfahren so einfach zu gestalten, daß es gegebenenfalls auch von nicht ausreichend geschulten Personen unter Anwendung der nötigen Sorgfalt und Beachtung einer beigefügten Handlungsanweisung mit hinreichender Aussicht auf Erfolg, beispielsweise im Heimbereich, angewendet werden kann. Weiterhin bestand die Aufgabe ein Kit zur Verfügung zu stellen, das die zur Durchführung des Verfahrens erforderlichen Komponenten enthält, so daß der das Verfahren anwendenden Person alle zur Erfolgreichen Durchführung des Verfahrens erforderlichen Mittel zur Verfügung stehen.
Die Aufgaben werden durch ein Verfahren gelöst, bei dem ein Hohlkörper im zu verstärkenden oder abzudichtenden Bereich mit mindestens einem mindestes für einen härtbaren äußeren Klebstoff durchlässigen Gewebe oder einem solchen Vliesstoff wenigstens teilweise umschlossen und das Gewebe oder der Vliesstoff anschließend mit einem Klebstoff getränkt wird, sowie durch ein Reparaturkit, das mindestens ein für einen härtbaren Klebstoff durchlässiges Gewebe oder einen solchen Vliesstoff und mindestens einen härtbaren Klebstoff, für den das Gewebe oder der Vliesstoff durchlässig ist, enthält.
Gegenstand der Erfindung ist damit ein Verfahren zum Verstärken oder Abdichten von Hohlkörperwandungen, bei dem ein Hohlkörper im zu verstärkenden oder abzudichtenden Bereich mit mindestens einem mindestes für einen härtbaren äußeren Klebstoff durchlässigen Gewebe oder einem solchen Vliesstoff wenigstens teilweise umschlossen und das Gewebe oder der Vliesstoff anschließend mit einem Klebstoff getränkt wird.
Der Begriff "Hohlkörper", wie er im Rahmen des vorliegenden Textes verwendet wird, bezieht sich beispielsweise auf Behälter zum Aufnehmen, Speichern oder Behandeln von Flüssigkeiten, Gasen oder fließfähigen Feststoffen sowie auf Rohrleitungen zum Transport von Flüssigkeiten, Gasen oder fließfähigen Feststoffen, wobei die genannten Behälter oder Rohrleitungen zum drucklosen Betrieb oder zum Einsatz unter Druck geeignet sein können. Die Hohlkörper können dabei einen beliebigen Querschnitt aufweisen, beispielsweise kreisförmig, oval oder eckig. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bezieht sich der Begriff "Hohlkörper" auf die genannten Rohrleitungen und Behälter mit zumindest annähernd ovalem oder kreisförmigem Querschnitt.
Unter einem "zu verstärkenden oder abzudichtenden Bereich" wird im Rahmen des vorliegenden Textes ein Bereich in der Wandung des Hohlkörpers verstanden, der derart schadhaft ist, daß ein sicherer Betrieb des Hohlkörpers nicht mehr gewährleistet werden kann oder unmöglich ist. Beispiele für zu verstärkende oder abzudichtende Bereiche sind Risse, Korrosionsstellen, Dellen, Beulen, fehlerhafte Dichtungen oder Lötstellen und dergleichen. Die genannten schadhaften Stellen können sich über größere Bereiche der Wandung ausdehnen oder nur einen kleinen Teil der Wandung betreffen. Eine schadhafte Stelle kann sich beispielsweise in der Längsachse des Hohlkörpers erstrecken, sofern der Hohlkörper eine definierte Längsachse aufweist, oder kann den Hohlkörper umfänglich betreffen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das erfindungsgemäße Verfahren bei Hohlkörpern angewandt, die einen Durchmesser von nicht mehr als etwa 100 cm, beispielsweise etwa 50 cm oder etwa 40 cm, aufweisen. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das verfahren bei Hohlkörpern angewandt, deren Durchmesser etwa 0,1 bis etwa 30 cm, insbesondere etwa 0,5 bis etwa 15 cm beträgt.
Wenn das erfindungsgemäße Verfahren bei Hohlkörpern angewandt wird, die während ihres Betriebs unter Druck stehen, so sollte der zu erwartende Betriebsdruck im Allgemeinen etwa 30 bar nicht übersteigen. In Abhängigkeit von Art und Ausdehnung der schadhaften Stelle sowie vom Material des Hohlkörpers kann gegebenenfalls eine geringere Obergrenze angebracht sein. Schadhafte Stellen größerer Ausdehnung, beispielsweise großflächige Korrosion oder Umfängliche Risse, die mehr als etwa ein Drittel des Umfangs des Hohlkörpers betreffen, können gegebenenfalls geringere zu erwartende Druckobergrenzen erforderlich machen. Im Allgemeinen sollte der zu erwartende Betriebsdruck in solchen Fällen bei weniger als etwa 20 bar, insbesondere bei etwa 16 bar oder darunter liegen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist grundsätzlich für Hohlkörper aus den verschiedensten Materialien geeignet, wobei es nicht erforderlich ist, daß der Hohlkörper aus nur einem Material besteht. Besonders geeignet ist das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise für Hohlkörper aus Kunststoffen, Metall, Beton, Porzellan (Steingut), Keramik oder aus Verbundmaterialien, welche die genannten Materialien sowie gegebenenfalls noch weitere Stoffe umfassen. Materialien, für die das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeignet ist, sind beispielsweise Polyvinylchlorid (PVC-U und -C), Poly(acrylnitril-butadien-styrol) (ABS), Kupfer, Messing, Stahl, Gußeisen, Blei, Zink, Beton, Porzellan (Steingut), AZ-Rohre oder Keramik, oder Gemische bzw. Verbunde aus zwei oder mehr der genannten Materialien.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die schadhafte Stelle zunächst mit einem mindestes für einen härtbaren äußeren Klebstoff durchlässigen Gewebe oder einem solchen Vliesstoff wenigstens teilweise umschlossen und das Gewebe oder der Vliesstoff anschließend mit dem äußeren Klebstoff getränkt.
Unter einem "äußeren Klebstoff' wird im Rahmen des vorliegenden Textes ein Klebstoff verstanden, der nach Anbringung des Gewebes oder des Vliesstoffs von Außen aufgetragen wird.
Der Begriff "härtbar" bedeutet im Rahmen des vorliegenden Textes, daß der Klebstoff entweder bei Umgebungsbedingungen, wie sie bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens üblicherweise herrschen, selbsttätig aushärtet, oder erst infolge einer vom Anwender vorzunehmenden Handlung (beispielsweise erhitzen, befeuchten, bestrahlen oder dergleichen) aushärtet. Als üblicherweise bei der Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahrens herrschende Bedingungen werden Temperaturen von etwa 5°C bis etwa 50°C sowie Luftfeuchtigkeitswerte von etwa 10 bis etwa 100% angesehen.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete äußere Klebstoffe sind solche Klebstoffe, die sowohl eine gute Adhäsion auf der Oberfläche des Hohlkörpers aufweisen als auch eine adhäsive Verbindung mit dem eingesetzten Gewebe oder Vliesstoff gewährleisten. Darüber hinaus weisen geeignete Klebstoffe eine Topfzeit auf, die einerseits einen problemlosen Auftrag auf das Gewebe oder den Vliesstoff und die Durchdringung desselben ermöglicht, andererseits jedoch eine möglichst schnelle Gebrauchsfähigkeit einer so verstärkten oder abgedichteten Stelle ermöglicht. Geeignete Klebstoffe weisen bei etwa 20°C Topfzeiten von weniger als etwa 15 Minuten, insbesondere weniger als etwa 5 Minuten auf. Besonders geeignete Topfzeiten betragen etwa 0,5 bis etwa 4 Minuten, beispielsweise etwa 1 bis etwa 3 Minuten. Bei höheren oder niedrigeren Anwendungstemperaturen kann beispielsweise ein äußerer Klebstoff eingesetzt werden, der unter den entsprechenden Bedingungen die Einhaltung der genannten Topfzeiten gewährleistet. Wenn die Topfzeit von der Luftfeuchtigkeit abhängig ist, wie es beispielsweise bei Polyurethansystemen der Fall sein kann, so gelten die hier angegebenen Werte beispielsweise bei etwa 20 bis etwa 23°C und etwa 50 bis etwa 65% relativer Luftfeuchte.
Geeignete Klebstoffe können sowohl als Einkomponentensysteme (1K) als auch in Form von Zweikomponentensystemen (2K) eingesetzt werden.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein 2K-Klebstoff eingesetzt.
Geeignete Klebstofftypen sind härtbare Klebstoffe auf Polyurethan-, Polyester-, Epoxidharz- oder (Meth)acrylatbasis oder ein Gemisch aus zwei oder mehr solcher Klebstoffe. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignete äußere Klebstoffe weisen in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung nach dem Aushärten, insbesondere nach Ende der Topfzeit, keine haftklebrigen Eigenschaften auf.
Als Polyurethanklebstoffe eignen sich die in üblicher Weise aus Polyolen und Isocyanaten herstellbaren Klebstoffe. Besonders geeignet sind beispielsweise Polyurethanklebstoffe, die NCO-Gruppen tragende Präpolymere aufweisen, wie sie durch Umsetzung geeigneter Polyole mit entsprechenden polyfunktionellen Isocyanaten erhältlich sind. Als Polyole zur Herstellung solcher Präpolymeren können die auf dem Gebiet der Polyurethanklebstoffe üblicherweise eingesetzten Polyole zum Einsatz kommen. Insbesondere sind dies Polyesterpolyole oder Polyetherpolyole oder deren Gemische. Geeignete Polyesterpolyole weisen in der Regel ein Molekulargewicht (Mn) von etwa 200 bis etwa 50.000 auf und werden in der Regel durch Umsetzung von linearen Diolen mit Dicarbonsäuren erhalten. Gegebenenfalls können bei einer solchen Umsetzung im Reaktionsgemisch noch Anteile an höherfunktionellen Komponenten vorliegen. Geeignete lineare Diole sind beispielsweise die Alkandiole wie Ethylenglykol, Propylenglykol, Butylenglykol, Pentylenglykol, Hexandiol oder deren höhere Homologen und Isomeren, sowie Gemische aus zwei oder mehr der genannten Verbindungen. Geeignete Dicarbonsäuren sind die Alkandicarbonsäuren mit 2 bis etwa 40 C-Atomen, deren höhere Homologen und Isomeren sowie Gemische aus zwei oder mehr davon. Ebenfalls geeignet sind die aromatischen Dicarbonsäuren, beispielsweise die isomeren Terephthalsäuren. Zur Herstellung entsprechender Polyole werden die genannten Verbindungen derart miteinander umgesetzt, daß Moleküle entstehen, die im Durchschnitt mehr als eine OH-Gruppe tragen, insbesondere etwa 1,5 bis etwa 2,5. Die Polyole werden anschließend mit Polyisocyanaten umgesetzt, so daß Polyurethanpräpolymere mit mindestens einer freien Isocyanatgruppe resultieren. Entsprechende Polyurethansysteme lassen sich als 1K oder 2K Systeme formulieren, wobei 2K-Systeme üblicherweise eine hochmolekulare Polyolkomponente und eine Isocyanatgruppen tragende Komponente aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird als 1K- System ein Polyurethanpräpolymeres auf Basis von MDI (4,4'- Diphenylmethandiisocyanat) und einem Polyether oder Polyesterpolyol, oder einem Gemisch aus zwei oder mehr der genannten Polyole, eingesetzt. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird als 2K-System eine erste Komponente, enthaltend ein Polyether oder Polyesterpolyol, oder ein Gemisch aus zwei oder mehr der genannten Polyole, und eine zweite Komponente, enthaltend ein mindestens difunktionelles Isocyanat, eingesetzt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignete, kommerziell erhältliche Polyurethanklebstoffe sind beispielsweise Sista D 325 (1K-System) und Makroplast UK (2K-System) (beide: Fa. Henkel, Düsseldorf).
Überraschenderweise wurde gefunden, daß ein spezielles 2-K-PU- System, bestehend aus einer speziellen Polyolkomponente und einer speziellen Isocyanatkomponente zu hervorragenden Ergebnissen führt. Die Isocyanatkomponente auf Basis einer Mischung aus MDI und eines Polyisocyanates auf HDI-Basis sollte dabei einen NCO-Wert zwischen 20,0 und 28,0, besser zwischen 21,0 und 26,0 und in einer besonders ausgewählten Formulierung zwischen 22,5 und 24,5 Gew.-% haben und vorzugsweise ungefüllt sein. Die Polyolkomponente besteht mindestens aus einem Gemisch aus einem verzweigten Polyalkohol mit Ether- und Estergruppen und einem Polyetheraminopolyol. Die OH-Zahl des ungefüllten Polyolgemisches sollte zwischen 315 und 450, besser zwischen 340 und 410 und vorzugsweise zwischen 355 und 390 liegen. Vorzugsweise bleibt auch die Polyolkomponente ungefüllt. Eine Katalyse ist nicht zwingend notwendig; eine geringe Menge an Katalysator ist aber von Vorteil. Das Volumenmischungsverhältnis zwischen der Polyolkomponente und Isocyanatkomponente kann in weiten Bereichen variieren. Zur besseren Handhabung ist jedoch ein Volumenmischungsverhältnis von 1 : 1 anzustreben. Die Vernetzung beider Komponenten sollte annähernd stöchiometrisch ablaufen, wobei ein NCO/OH Verhältnis zwischen 1,20 : 1,00 bis 0,80 : 1,00, besser zwischen 1,10 : 1,00 bis 0,90 : 1,00, aber vorzugsweise zwischen 1,05 : 1,00 bis 1,00 : 0,95 eingestellt werden sollte.
Die Polyol-Komponente enthält (in Gew.-%)
  • 1. 62 bis 73, vorzugsweise 70 bis 65 an Polyether/esterpolyol,
  • 2. 38 bis 27, vorzugsweise 30 bis 35 an Polyetheraminopolyol,
  • 3. 0,0 bis 0,05, vorzugsweise 0,01 bis 0,02 an Katalysator und
  • 4. 0,0 bis 0,5, vorzugsweise 0,1 bis 0,25 an Entschäumer.
Die Polyisocyanat-Komponente enthält (in Gew.-%)
  • A) 15 bis 45, vorzugsweise 25 bis 35 an MDI und
  • B) 85 bis 55, vorzugsweise 75 bis 65 an Polyisocyanat auf HDI-Basis.
Die Beschichtung sollte außerdem eine Konsistenz im angemischten Zustand haben, die es einerseits zuläßt, Mengen von 50 bis 75 g, je nach Rohrdurchmesser, pro Fehlstelle aufzunehmen und andererseits die Bandage gut durchtränkt, ohne daß dabei die Beschichtung vom Applikationsort wegfließt. Die Viskositäten im angemischten Zustand, gemessen nach Brookfield bei 23°C, sollten daher um 5000 mPas liegen.
Die schnelle Aushärtung des Systems wird durch die spezielle Auswahl der Komponenten sowie durch eine mengenmäßige hohe Beschichtung erreicht. Es bildet sich ein Wärmestau, der die Beschichtung schnell aushärten läßt.
Dieses 2K-System auf Basis von Polyurethan zur provisorischen Reparatur von Druck- und drucklosen Rohrleitungen zeichnet sich also vor allem dadurch aus, daß bei einer langen Verarbeitungszeit von mindestens 5 Min. die Aushärtung der Beschichtung vorzugsweise in Verbindung mit dem beschriebenen Verfahren, bereits nach einer Stunde bei 23°C so hoch ist, daß ein damit repariertes Rohrleitungssystem einem Betriebsdruck von 16 bar für mindestens 1000 Stunden standhält. Wenn es dabei zu keinen Druckverlusten durch Leckage kommt, gilt die Prüfung als bestanden.
Darüber hinaus ist das System so flexibel, daß auftretende Längenänderungen an den Rohren von der Beschichtung unbeeinflußt bleiben. Die Härte der ausgehärteten Beschichtung überschreitet deshalb den dimensionslosen Wert, gemessen nach Shore D bei 23°C, von 77 nicht.
Außerdem besitzt die Beschichtung eine hohe Wärme- sowie eine hohe Kochwasserfestigkeit. Um Wärme- und Wasserfestigkeit der Beschichtung möglichst unter harten Bedingungen messen zu können, sind Prüfnormen aus der Holzindustrie herangezogen worden, da die aus Buchenholz verklebten Prüfkörper stark quellen und schwinden. Aufgrund der hohen Belastung instandgesetzter Rohrleitungen ist es daher sinnvoll, wenn die Beschichtung, eingesetzt als Klebstoff einen Wert von < 6,0 N/mm2, gemessen nach der Klebstoffnorm DIN EN 204 Beanspruchungsgruppe D4, erzielt. Die Wärmefestigkeit, gemessen nach WATT 91 weist Werte von < 9,0 N/mm2 (gemessen bei 80°C) auf. Die Wärmefestigkeit ist deshalb wichtig, da Druckwassersysteme mit Temperaturen von 60°C betrieben werden und drucklose Systeme noch höheren Temperaturen von bis zu 90°C standhalten müssen.
Weiterhin besitzt die Beschichtung auf den handelsüblich eingesetzten Rohrleitungen ausreichende Adhäsionseigenschaften. In Industrie und Haushalt kommen unterschiedliche Rohrmaterialien zum Einsatz. In der Regel sind diese aus verklebbaren Kunststoffen oder Metallen wie z. B. PVC-U, PVC-C, ABS, verzinkte oder verchromte Metalle, Messing, VA- Stahl oder Kupfer. In seltenen Fällen sind auch noch Bleirohre im Einsatz. Zur möglichst praxisnahen Prüfung sind deshalb Rohrleitungen aus obengenannten Materialien zu prüfen. Um Leckagen wie z. B. Spannungsrisse, Löcher oder ähnliches zu simulieren, wurde dazu eine Prüfung ausgearbeitet. Wenn auftretende Leckage im Bereich der Formteile wie z. B. am Fitting, T-Stück oder Muffe, auftreten, was sehr oft der Fall ist, sind die üblichen Reparatursysteme, wie z. B. das Anlegen von Schellen, unbrauchbar. Deshalb wurde zur Simulation der Leckage in diesem Bereich von Anschlußstellen in Kunststoffrohren DN 40 ein Loch mit einem Durchmesser von 3 mm und an ½ Zoll-Metallrohren ein Loch von 2 mm Durchmesser gebohrt. Die simulierte Fehlstelle ist dann anzuschleifen und mit einem Lösemittel zu reinigen. Die 2K-Beschichtung ist dann aus einer 2-Kammer-Doppel-Kartusche mit aufgesetztem Statikmischer auf das Rohr zu applizieren und mit einem Pinsel zu verteilen. Ein 5 cm breites, 2,5 m langes Polyesterband, das um das Rohr zusammen mit der Beschichtung gewickelt wird, dient als Armierung und Beschichtungsfixierung.
Weitere bemerkenswerte Eigenschaften sind:
  • - Keine Lagerstabilitätsprobleme auch bei Temperaturen von 40°C und längerer Lagerdauer, da bei dem Reaktionsmechanismus der Polyurethane, die Polyaddition, sich grundsätzlich besser verhalten als bei solchen Systemen, die eine Polymerisation zur Folge haben.
  • - Das Beschichtungssystem kann universell an den unterschiedlichsten Materialien eingesetzt werden, da Polyurethane bei gezielter Auswahl der Rohstoffkomponenten gute bis sehr gute Haftungseigenschaften mit sich bringen.
  • - Die Beschichtung auf Basis des 2K-PU-Systems hat gegenüber vielen anderen Systemen, z. B. auf der Basis von Polyester, von Polystyrol oder PMMA weiterhin Vorteile bezüglich der Geruchsemission.
  • - Die Rohstoffkosten sind in der Regel günstiger.
Als Polyesterklebstoffe eignen sich die in üblicher Weise aus Polyolen und Polycarbonsäuren hergestellten Klebstoffe. Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Polyesterklebstoffe eingesetzt, die auf Basis von Butandiol-1,4 oder Pentaerythrit, oder deren Gemisch, und Adipinsäure oder Phthalsäure, Isophthalsäure oder Terephthalsäure, oder einem Gemisch aus zwei oder mehr davon, hergestellt sind.
Als Epoxidharzklebstoffe eignen sich die in üblicher Weise aus Polyolen und Epoxiden herstellbaren Klebstoffe. Besonders geeignet sind Epoxidharzklebstoffe, die als Epoxidkomponente Bisphenol-A aufweisen und mit Aminen oder Polymercaptanen gehärtet werden. Entsprechende Systeme sind dem Fachmann bekannt. Geeignete Klebstoffe sind beispielsweise unter der Bezeichnung Metallon E erhältlich (Fa. Henkel, Düsseldorf).
Als (Meth)acrylatklebstoffe eignen sich die in üblicher Weise unter Verwendung von Acrylsäure und deren Estern oder aus Methacrylsäure und deren Estern herstellbaren Klebstoffe. Die Klebstoffe weisen dabei wenigstens eine Verbindung auf, die einer radikalischen Polymerisationsreaktion unterzogen werden kann. Besonders geeignet sind in dieser Hinsicht Klebstoffe, die aus Alkylacrylaten, Cycloalkylacrylaten, Alkylmethacrylaten, Cycloalkylmeth-acrylaten, Alkoxyacrylaten, Alkoxymethacrylaten, Alkylendiacrylaten oder Alkylendimethacrylaten hergestellt sind. Geeignete Monomere sind beispielsweise Methylmethacrylat, Laurylmethacrylat, 2- Ethylhexylmethacrylat, Ethylmethacrylat, n-Butylmethacrylat, Isobutylmethacrylat oder tert.-Butylmethacrylat, oder Gemische aus zwei oder mehr davon. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden als Monomere Methylmethacrylat, Tetrahydrofurfurylmethacrylat, Cyclohexylmethacrylat, Isobornylmethacrylat, Hydroxyethylmethacrylat oder Hydroxypropylmethacrylat oder Gemische aus zwei oder mehr davon eingesetzt. Der Anteil der genannten Monomeren am erfindungsgemäß einzusetzenden Klebstoff beträgt in der Regel etwa 1 bis etwa 90 Gew.-%, beispielsweise etwa 10 bis etwa 80 Gew.-% oder etwa 15 bis etwa 60 Gew.-%.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden 2K- Methacrylatklebstoffe oder -Polyurethan-Klebstoffe eingesetzt.
Die genannten Klebstoff werden in der Regel einzeln eingesetzt, gegebenenfalls kann jedoch auch ein Gemisch aus zwei oder mehr der genannten Klebstoffe oder Klebstofftypen eingesetzt werden.
Um eine ausreichende Durchdringung des Gewebes oder des Vliesstoffs zu gewährleisten sollte die Viskosität des äußeren Klebstoffs einen Wert von etwa 10.000 mPas (Brookfield, RVT, 23°C, Spindel 4) nicht übersteigen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der äußere Klebstoff eine Viskosität von etwa 500 bis etwa 7.000, insbesondere etwa 1.500 bis etwa 5.000 mPas (Brookfield, RVT, 23°C, Spindel 4) auf.
Gegebenenfalls kann vor Umschließung des zu verstärkenden oder abzudichtenden Bereichs durch das Gewebe oder den Vliesstoff auf den zu verstärkenden oder abzudichtenden Bereich ein innerer Klebstoff aufgetragen werden. Der innere Klebstoff kann beispielsweise dann notwendig sein, wenn eine besonders gute Haftung des Gewebes oder des Vliesstoffs auf der Oberfläche des Hohlkörpers gewünscht wird, oder wenn das Gewebe oder der Vliesstoff zunächst auf der Oberfläche des Hohlkörpers fixiert werden soll, beispielsweise um ein Verrutschen des Gewebes oder des Vliesstoffs zu verhindern. Häufig kann das aufbringen eines inneren Klebstoffs den Dichterfolg sogar verbessern, d. h., die Lebensdauer der Dichtung kann gegebenenfalls verlängert werden oder es resultiert eine verbesserte Toleranz der abgedichteten schadhafte Stelle für erhöhte Druckbelastung.
Als innerer Klebstoff sind die bereits oben genannten Klebstoffe geeignet. Es ist jedoch darüber hinaus möglich, als inneren Klebstoff einen Klebstoff einzusetzen, der permanent haftklebrige Eigenschaften aufweist. Der innere Klebstoff kann darüber hinaus beispielsweise eine höhere Viskosität aufweisen als der äußere Klebstoff. Eine geeignete Obergrenze für die Viskosität des äußeren Klebstoffs sind beispielsweise etwa 20.000 mPas. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden jedoch als innerer und äußerer Klebstoff identische Klebstoffe, d. h., härtende Klebstoffe, eingesetzt.
Als Gewebe eignen sich im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens alle Gewebe, die eine ausreichende Durchlässigkeit für einen härtbaren äußeren Klebstoff aufweisen.
Gleichermaßen sind als Vliesstoffe alle Vliesstoffe geeignet, die eine ausreichende Durchlässigkeit für einen härtbaren äußeren Klebstoff aufweisen.
Der Begriff "Gewebe" umfaßt im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch solche Gebilde, die eine Mischform von Gewebe und Vliesstoff darstellen, beispielsweise Verbundstoffe, die mindestens eine Gewebelage und mindestens eine Vliesstofflage aufweisen oder sonstige Mischformen, bei denen sich beispielsweise Gewebeflächen und Vliesstofflächen abwechseln.
Der Begriff "Durchlässigkeit" bezieht sich dabei auf die Fähigkeit des Gewebes oder des Vliesstoffs, Klebstoff durch die Gewebemaschen oder die Zwischenräume im Vliesstoff passieren zu lassen, so daß eine vollständige Durchdringung des Gewebes oder des Vliesstoffs mit dem Klebstoff erfolgt. Die Durchlässigkeit eines Gewebes oder eines Vliesstoffs ist dabei vom Gewebe oder dem Vliesstoff selbst und vom eingesetzten Klebstoff, insbesondere von der Viskosität des Klebstoffs, abhängig. Im allgemeinen ist eine ausreichende Durchlässigkeit im erfindungsgemäßen Sinne dann gegeben, wenn der Klebstoff mindestens eine Gewebelage oder Vliesstofflage während seiner Topfzeit, also vor dem vollständigen Aushärten, durchdringt.
Der Begriff "Gewebe" umfaßt dabei Gewebe, die aus Naturfasern, Kunstfasern, Metallfasern oder Glasfasern oder Gemischen aus zwei oder mehr der genannten Fasern hergestellt sind (Mischgewebe). Geeignete Materialien sind beispielsweise Baumwoll-, Leinen-, Sisal-, Hanf-, Flachs-, Polyethylen-, Polytetrafluorethylen-, Polyester-, Polyurethan-, Stahl- oder Glasfasern. Geeignete Mischgewebe weisen beispielsweise eine Kombination aus Naturfasern und Kunststoffasern, insbesondere aus Baumwollfasern und Polyesterfasern auf. Der Anteil an Naturfasern kann dabei etwa 1 bis etwa 99 Gew.-%, der Anteil an Kunststoffasern etwa 99 bis etwa 1 Gew.-% betragen.
Der Begriff "Vliesstoff" umfaßt dabei Vliesstoffe aus Kunst- und Naturfasern, die nach allgemeinen, dem Fachmann bekannten Herstellungsarten erhältlich sind, beispielsweise Wirrvliese oder Spunlaced-Vliese.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Gewebe eingesetzt, das aus Polyesterfäden besteht. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird ein Gewebe eingesetzt, das zu etwa 40 bis etwa 80 Gew.-% aus Baumwollfäden und zu etwa 20 bis etwa 60 Gew.-% aus Polyesterfäden besteht.
Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Gewebe eingesetzt, die eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften aufweisen:
  • - Leinwandbindung: 1 : 1 oder
  • - Körperbindung
  • - Hitzebeständigkeit: < 120°C,
  • - Kette: Nm 34/2; 50 bis 150 Kettfäden
  • - Schuß: Nm 28/1; 2 bis 8 . 2 pro cm,
  • - Maschenweite Kette/Schuß: etwa 100 bis etwa 600 µm.
Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbaren Gewebe oder Vliesstoffe können, je nach Einsatzzweck, unterschiedlichste Abmessungen aufweisen, beispielsweise quadratisch, kreisförmig oder oval. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden jedoch bandförmige Gewebe oder Vliesstoffe eingesetzt, deren Länge die Breite um ein Vielfaches übersteigt. Besonders geeignet sind Gewebe- oder Vliesstoffbänder, die eine Breite von etwa 5 bis 500 mm und eine Länge von etwa 10 bis 500 cm aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform werden Gewebe- oder Vliesstoffbänder eingesetzt, die eine Breite von etwa 40 bis etwa 80 mm und eine Länge von etwa 200 bis etwa 300 cm aufweisen.
Die Gewebe oder Vliesstoffe können gegebenenfalls mechanisch oder chemisch vorbehandelt sein, d. h., die Gewebe- oder Vliesstoffoberfläche kann beispielsweise aufgerauht oder mit Haftvermittlern behandelt sein. Gegebenenfalls können die Gewebe oder Vliesstoffe thermofixiert oder in einer oder mehreren Farben eingefärbt sein. Gegebenenfalls kann das Gewebe oder der Vliesstoff bereits mit einem Haftklebstoff ausgerüstet sein, wobei jedoch sichergestellt sein sollte, daß das Gewebe oder der Vliesstoff noch vom äußeren Klebstoff durchdrungen werden kann, um eine optimale Dichtwirkung zu erzielen.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die abzudichtende oder zu verstärkende schadhafte Stelle in einem ersten Reinigungsschritt zunächst von anhaftender, grober Verschmutzung gereinigt und die Oberfläche angerauht. Dieser erste Reinigungsschritt ist dann notwendig, wenn die zu verstärkende oder abzudichtende Stelle bzw. der mit Gewebe oder Vlies zu umfassende Bereich grobe Verschmutzungen aufweist oder besonders glatt oder beides ist. Der erste Reinigungsschritt kann mit unterschiedlichsten Mitteln geschehen, die in der Regel allgemein bekannt sind. Ein geeignetes Mittel zur Durchführung des ersten Reinigungsschrittes ist beispielsweise eine Drahtbürste, die sowohl grobe Verschmutzung entfernt als auch für eine Aufrauhung der Oberfläche an der schadhaften Stelle sorgt. Eine weitere Aufrauhung kann gegebenenfalls durch Schleifmittel erfolgen. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird nicht nur die unmittelbare Umgebung der schadhaften Stelle aufgerauht, sondern auch darüber hinausgehende Oberflächenteile, vorzugsweise der gesamte Umfang, der mit Gewebe oder Vlies umwickelt werden soll.
Anschließend kann die Umgebung der schadhaften Stelle, vorzugsweise der Gesamte vom Gewebe oder Vlies zu umschließende Bereich, chemisch gereinigt, insbesondere entfettet und gegebenenfalls von weiteren organischen Rückständen befreit werden, sofern solche Verunreinigungen vorhanden sind. Hierzu sind in der Regel alle üblichen Lösemittel geeignet. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zur Reinigung jedoch ein Reinigungsmittel mit einem Gehalt an aliphatischem Alkohol oder einem Gemisch aus zwei oder mehr aliphatischen Alkoholen, beispielsweise Ethanol, Propanol oder Isopropanol, eingesetzt. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der chemische Reinigungsschritt immer durchgeführt.
In einem nächsten Arbeitsschritt kann gegebenenfalls der erste Klebstoff aufgetragen werden. Der Auftrag erfolgt vorzugsweise im gesamten vom Gewebe oder Vliesstoff zu umfassenden Umfang.
Anschließend, sofern die vorangegangenen Schritte durchgeführt wurden, ansonsten als erster Schritt, wird der abzudichtende oder zu verstärkende Bereich mit mindestens einem mindestes für einen härtbaren äußeren Klebstoff durchlässigen Gewebe oder Vliesstoff wenigstens teilweise umschlossen. Wenn es sich beim zu verstärkenden oder abzudichtenden Hohlkörper um einen für drucklosen Betrieb ausgelegten Hohlkörper handelt (beispielsweise ein Abflußrohr), dann kann es gegebenenfalls ausreichend sein, nur die schadhafte Stelle mit einer oder mehreren Gewebe- oder Vliesstofflagen zu bedecken. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird jedoch der Hohlkörper im Bereich der zu verstärkenden oder abzudichtenden Stelle umfänglich mit dem Gewebe oder Vliesstoff umschlossen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die zu verstärkende oder abzudichtende Stelle mit mehreren Gewebe- oder Vliesstofflagen radial spiralförmig umschlossen. Die Zahl der Gewebe- oder Vliesstofflagen richtet sich nach Art und Umfang der zu verstärkenden oder abzudichtenden Stelle. Wenn die Ausdehnung der schadhaften Stelle die Breite des Gewebes oder Vliesstoffs übertrifft, können mehrere Gewebe- oder Vliesstofflagen nebeneinander gewickelt werden, so daß einzelne Gewebe- oder Vliesstofflagen Teilüberlappung zeigen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden mindestens etwa zwei Gewebe- oder Vliesstofflagen aufgebracht.
Der äußere Klebstoff kann bereits während der Aufbringung des Gewebes oder Vliesstoffs auf jede einzelne Gewebe- oder Vliesstofflage oder auf mehrere Gewebe- oder Vliesstofflagen aufgetragen werden. Auf diese Weise läßt sich insbesondere bei Klebstoffen mit kurzer Topfzeit und bei Verwendung dichter Gewebe mit geringer Maschenweite oder dichter Vliesstoffe eine besonders gute Durchdringung des Gewebes oder Vliesstoffs mit Klebstoff erreichen. Es ist jedoch ebenso möglich, den Klebstoff erst nach vollständiger Umschließung des Hohlkörpers aufzutragen, so daß das Gewebe oder der Vliesstoff von Außen mit dem Klebstoff durchtränkt wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der äußere Klebstoff bereits während der Aufbringung des Gewebes oder Vliesstoffs aufgetragen.
Nachdem die zu verstärkende oder abzudichtende Stelle vollständig mit Gewebe oder Vliesstoff in einer ausreichenden Zahl von Lagen bedeckt und das Gewebe oder der Vliesstoff vollständig vom äußeren Klebstoff durchdrungen ist, können, sofern dies nach der Art des Klebstoffs erforderlich ist, geeignete Maßnahmen zum Aushärten des Klebstoffs getroffen werden. Geeignete Maßnahmen können beispielsweise ein Befeuchten, Bestrahlen oder Erhitzen des mit Klebstoff durchtränkten Gewebes oder Vliesstoffs, beispielsweise mit einem Heißluftgebläse, sein. Im letztgenannten Fall sollte jedoch sichergestellt sein, daß die zulässige Höchsttemperatur mit der Klebstoff und Gewebe oder Vliesstoff belastet werden können, nicht überschritten wird. Im allgemeinen sollte die Temperatur etwa 60 bis etwa 80°C nicht übersteigen.
Daraus ergibt sich folgende allgemeine Verarbeitung: Vor Arbeitsbeginn müssen die Rohrleitungen drucklos sein. Durch geeignete Maßnahmen ist ein Auslaufen des Mediums während der Arbeit bzw. bis zur Inbetriebnahme zu verhindern.
Metallische Rohrleitungen sind zunächst von groben Verunreinigungen wie Hanf, Dichtpasten, Dichtbänder, Rost, Farbe etc. mit einer Stahlbürste oder Schmirgelleinen beidseitig im Abstand der 1,5-fachen Bandbreite von der Leckage entfernt zu säubern und anzurauhen. Anschließend wird dieser Bereich mit Tangit KS-Reinigungs-Tücher der Fa. Henkel entfettet.
Bei Kunststoffleitungen aus PVC-U, PVC-C und ABS genügt eine Reinigung mit Tangit KS-Reinigungs-Tüchern.
Die Kartuschenpistole wird geöffnet, die Doppelkartusche eingesetzt und die Pistole wieder verriegelt.
Danach wird die Verschlußkappe an der Kartuschenspitze entfernt und der Statikmischer aufgesetzt. Damit ist die Kartuschenpistole einsatzbereit.
Die Klebstoffkomponenten werden nun, durch Betätigung des Abzughebels, in den Statikmischer gedrückt, gemischt und in einer Teilmenge auf die Rohroberfläche aufgebracht und mit einem Pinsel gleichmäßig mindestens in Bandbreite um den Rohrumfang verteilt.
Anschließend wird das Band, bündig mit dem Fitting, in das Klebstoffbett eingelegt und gleichmäßig in sechs Lagen um das Rohr gewickelt. Es ist darauf zu achten, daß das Band vollständig mit Klebstoff durchtränkt wird. Es hat sich als zweckmäßig herausgestellt, den Klebstoff mit dem Pinsel durch das Gewebe zu drücken, da hierdurch gleichzeitig das Band vormodelliert wird. Danach wird der Klebstoff fittingseitig aufgetragen, verteilt und das Band in der beschriebenen Weise über die zu dichtende Steile gewickelt.
Fittingseitig sowie auch über die zu dichtende Stelle sind sechs Bandlagen aufzubringen. Abschließend wird das Band nochmals über die Rohrseite gewickelt. Nach dem Bandagieren wird das Band von Hand (Handschuhe benutzen!) dem Verbindungselement entsprechend angepaßt.
Soll nur eine Riß- oder Lochabdichtung auf dem glatten Rohrstück erfolgen, so reicht, nach der entsprechenden Rohrvorbereitung, ein Klebstoffauftrag in jeweils Bandbreite links und rechts der schadhaften Stelle aus. Anschließend wird das Band 6-10 mal in diesem Bereich um das Rohr gewickelt. Auch hier ist darauf zu achten, daß das Band gleichmäßig mit Klebstoff durchtränkt ist.
Der Klebstoffauftrag sollte etwas breiter, als das Band ist, erfolgen, um eine Verbindung des Bandes zum Untergrund auch im Randbereich des Bandes sicherzustellen.
Bei druckloser Anwendung kann das reparierte System bereits nach 15 Minuten, bei Druckbelastung von bis zu 6 bar nach 30 Minuten und bei Druckbelastung von bis zu 16 bar nach 60 Minuten bei 23 ± 2°C wieder in Betrieb genommen werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird als äußerer Klebstoff ein Klebstoff eingesetzt, der selbsthärtend ist, d. h., ohne weitere äußere Einflußnahme aushärtet.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird insbesondere dann erleichtert, wenn die benötigten Komponenten vollständig und in aufeinander abgestimmter Form als Kit zugänglich sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach auch ein Reparaturkit zur Verwendung bei der Verstärkung oder Abdichtung von Hohlkörperwandungen, enthaltend mindestens ein für einen härtbaren Klebstoff durchlässiges Gewebe oder einen solchen Vliesstoff, mit dem ein Hohlkörper wenigstens teilweise umschlossen werden kann, und mindestens einen härtbaren Klebstoff, für den das Gewebe oder der Vliesstoff durchlässig ist.
Das genannte Gewebe oder der genannte Vliesstoff und der genannte Klebstoff entsprechen den Geweben, Vliesstoffen und Klebstoffen, wie sie oben im Rahmen des vorliegenden Textes bereits beschrieben wurden.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Reparaturkit mindestens einen härtbaren Klebstoff, der beispielsweise als äußerer oder innerer Klebstoff oder, falls beide Klebstoffe identisch sind, als einziger Klebstoff eingesetzt wird, in mindestens einer Kartusche. Die Kartusche ist in üblicher Weise ausgebildet und weist in der Regel einen Stutzen zum Anbringen einer Extrusionsdüse auf. Wenn es sich bei dem Klebstoff um einen 2K-Klebstoff handelt, dann wird als Kartusche eine 2-Kammer- Doppel-Kartusche eingesetzt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Reparaturkit noch mindestens einen der folgenden Bestandteile:
  • - Handschuhe, eine oder mehrere Extrusionsdüsen, gegebenenfalls mit Statikmischer,
  • - Kartuschenhalter mit Extrusionsvorrichtung, beispielsweise eine Kartuschenpistole,
  • - Pinsel,
  • - Reinigungsmittel.
Als Handschuhe eignen sich alle üblichen Kunststoffhandschuhe, sofern sie gegenüber den eingesetzten Klebstoffen inert sind.
Das erfindungsgemäße Kit weist gegebenenfalls eine oder mehrere Extrusionsdüsen auf. Wenn der einzusetzende Klebstoff ein 2K-Klebstoff ist, wird vorteilhafterweise eine Extrusionsdüse eingesetzt, die einen mit der Extrusionsdüse verbundenen Statikmischer aufweist, um die Klebstoffkomponenten zu vermischen. Die Verwendung eines Statikmischers ist besonders empfehlenswert, insbesondere wegen der einfachen und gleichmäßigen Durchmischung und damit auch der Durchdringung des Textilbandes.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zur Lagerung des Klebstoffs eine Kartusche eingesetzt, die unter Druck steht, um eine selbsttätige Extrusion der Inhaltsstoffe zu ermöglichen. Dies kann beispielsweise durch einen mit unter Druck stehendem Gas befüllten Zylinder ermöglicht werden, der nach Bedienung einer entsprechenden Auslösevorrichtung einen Extrusionskolben in der Kartusche in Bewegung setzt.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einem erfindungsgemäßen Reparaturkit soll nun beispielhaft für eine unter Druck stehende, undichte Rohrleitung mit Leckage erläutert werden. Die Leckage befindet sich dabei direkt an einer Verbindungsstelle (Fitting) Das Reparaturkit enthält dabei einen 2K-Klebstoff in einer 2-Kammer- Doppelkartusche mit Schutzkappe, eine Kartuschenpistole, Gewebeband, Handschuhe, Reinigungsmittel und einen Pinsel.
Zunächst wird der Leitungsdruck abgestellt. Anschließend wird der abzudichtende Bereich im Abstand der 1,5-fachen Bandbreite links und rechts der Leckage gründlich gereinigt. Bei Kunststoffleitungen reicht eine intensive Reinigung mit dem beiliegenden Reinigungsmittel. Metalleitungen sind mit einer Stahlbürste von groben Verunreinigungen (Hanf, Paste, Rost, Farbe etc.) zu reinigen und anzurauhen (schmirgeln). Danach erfolgt nötigenfalls eine Feinreinigung mit dem beiliegenden Reinigungsmittel.
Anschließend wird die Doppelkartusche mit dem 2K-Klebstoff in die Pistole eingelegt und verriegelt. Eine eventuell vorhandene Kartuschenschutzkappe wird von der Kartusche entfernt und eine Extrusionsdüse mit Statikmischer aufgeschraubt. Der Klebstoff wird zunächst auf das Rohr aufgetragen, mit dem beiliegenden Pinsel auf dem Rohrumfang in mindestens der Bandbreite gleichmäßig verteilt. Das Band wird unmittelbar am Fitting angelegt und das Rohr umwickelt. Um das Band gleichmäßig mit Klebstoff zu tränken wird nach jeder Wickellage erneut Klebstoff aufgetragen und mit dem beiliegenden Pinsel verteilt. In diesem Arbeitsgang sollten beispielsweise etwa 6 Bandlagen aufgetragen werden. Anschließend wird der Klebstoff auf das undichte Fitting aufgetragen und das Band über das Fitting (mindestens eine Bandbreite) gewickelt. Das Band sollte auch hier gleichmäßig getränkt werden (Arbeitsweise wie bereits beschrieben), die Lagenzahl kann auch hier beispielsweise 6 betragen. Das restliche Band wird nochmals bis auf das Rohr gewickelt und mit Klebstoff getränkt. Danach kann das Band gegebenenfalls, beispielsweise unter Verwendung des beiliegenden Handschuhs den Formen des zu abzudichtenden Teils durch manuelles Formen, beispielsweise durch Drehen in Bandrichtungslage, angepaßt werden.
Die Topfzeit des Klebstoffs auf Basis von Polyacrylaten beträgt beispielsweise etwa 2 bis etwa 3 Minuten bei 20 bis 25°C. Bei Druckbelastung bis etwa 6 bar ist eine Mindesthärtzeit von etwa einer halben Stunde bei über 6 bar von etwa einer Stunde einzuhalten (Messung analog zu DIN 16970 an PVC-U-Rohren). Bei Verwendung eines PU-Klebstoffes wird ca. 1 Std. zur Aushärtung benötigt, bis eine Druckbelastung von 16 bar erreicht wird.
Beispiele I. Rohstoff
Sovermol 1080, ein verzweigter Polyalkohol mit Ether- und Ester- Gruppen der Fa. Henkel KGaA,
Voranol RA 800, ein hochreaktives, aminbasisches Polyetherpolyol der Fa. Dow Chemical,
Perenol E8, ein Lösungsmittelgemisch mit Siliconanteil der Fa. Henkel KGaA,
Fomrez UL 24, ein Dimethylzinnmercaptid der Fa. Witco GmbH,
Desmodur VK 5, ein Polyisocyanat auf Basis von Diphenylmethandiisocyanat der Fa. Bayer,
Desmodur DA, ein Polyisocyanat auf Basis von Hexamethylendiisocyanat der Fa. Bayer.
II. Herstellverfahren der Beschichtung 1. Polyolkomponente
Die einzelnen Komponenten werden bei Raumtemperatur in einem evakuierbaren Labordissolver vorgelegt und unter Rühren mit einer Rührgeschwindigkeit von 350 Upm auf 70°C erhitzt. Anschließend wird bei gleicher Rührgeschwindigkeit und Temperatur für 1 Stunde ein Vakuum von 15 mbar angelegt. Die Mischung ist beendet, sobald der Wassergehalt, gemessen nach Karl-Fischer, unter 0,05% liegt.
2. Isocyanatkomponente
Die einzelnen Komponenten werden bei Raumtemperatur in einem evakuierbaren Labordissolver vorgelegt und unter Rühren mit einer Rührgeschwindigkeit von 350 Upm 15 Min. unter Vakuum von 15 mbar gemischt.
3. Gerätschaften
PC-Labordissolver Typ LDV 1 der FA. PC Laborsystem GmbH, CH - 4312 Magden,
PVC-Rohre nach DIN 8062, Hersteller wie z. B. WKT, Wavin,
Metallrohre, übliche im Fachhandel erhältliche Qualitäten,
Polyesterband, übliche im Fachhandel erhältliche Qualitäten,
2 Kammer-Kartuschen und Statikmischer, übliche im Fachhandel erhältliche Qualitäten.
4. Zusammensetzung (in Gewichtsteilen)
III. Prüfverfahren 1. Prüfnormen
  • - DIN EN 204 Lagerungsfolge Nr. 5, Beurteilung von Klebstoffen für nichttragende Bauteile zur Verbindung von Holz und Holzwerkstoffen,
  • - DIN EN 205 Holzklebstoffe für nichttragende Anwendungen (Prüfkörperherstellung),
  • - Shore D Härtemessung nach DIN 53505,
  • - Viskositätsmessung nach Brookfield RTV ISO 2555,
  • - Die Druckbelastbarkeit wurde an Kunststoffrohren aus PVC-U analog zu DIN 16970 durchgeführt
2. Weitere Prüfverfahren
  • - Lagerstabilitätsprüfung
    Sowohl die Polyolkomponente als auch die Isocyanatkomponente werden über einen Zeitraum von 3 Monaten bei erhöhter Temperatur von 40°C gelagert. Die Beschichtung gilt als lagerstabil, wenn die Ausgangsviskosität des angemischten Klebstoffsystems um weniger als das Doppelte ansteigt.
  • - Topfzeit bzw. Verarbeitungszeit
    Bei der Reparatur der Rohrleitung ist die maximale Verarbeitungszeit bei 23°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50% festzustellen. Die Zeitl gilt als überschritten, wenn die Beschichtung sich nicht mehr mit dem Pinsel verteilen läßt.
IV. Ergebnisse
V. Ermittlung des Absorptionsverhaltens von Textilbändern (Gewebe oder Vliesstoff) gegenüber Klebstoffen) Testmaterialien
AL=L<Prüfplatte:
AL=L CB=3<Material PVC-U@ Plattenbreite mindestens 150 mm
Plattenlänge 300 mm
Plattenstärke ≧ 4 mm
AL=L<Gewebeband:
Bandlänge 400 mm
Bandbreite ≧ 60 mm
Spanngewichte: 2 × 80 gr. incl. Klammer
AL=L<Rakel:
Filmbreite 40 mm
Filmstärke 0,7 mm
Durchführung
Das zu prüfende Gewebeband wird auf 400 mm Länge geschnitten. An den beiden Schnittenden werden die Spanngewichte mit einer Klammer so befestigt, daß das Gewebeband nach dem Einlegen in das Klebstoffbrett seitlich mindestens 20 mm frei hängt.
Auf die Prüfplatte wird mit dem Rakel über die gesamte Plattenlänge ein Klebstoff-Film von 0,7 mm Dicke und 40 mm Breite ausgezogen.
Unmittelbar nach dem Klebstoffauftrag wird das Gewebeband plan in das Klebstoffbrett eingelegt und die Platte waagerecht (ohne Durchbiegung) so auf zwei Stützbalken gelegt, daß die Spanngewichte frei hängen. Das Gewebeband muß beidseitig mindestens 10 mm über den ausgezogenen Klebstoff-Film hinausragen.
Die Verweilzeit des Gewebebandes im Klebstoff beträgt max. 1 Minuten bei 20 ± 2°C.
Es wird der Zeitpunkt ermittelt, an dem eine vollständige Durchtränkung des Gewebebandes stattgefunden hat.
Nach einer Minute werden die Spanngewichte entfernt und eine Bewertung des Absorptionsvermögens vorgenommen.
Bewertung
Die Durchtränkung entspricht im Idealfall der Filmbreite (ohne ein Verschwimmen der Randbereiche) und der Filmlänge des aufgebrachten Klebstoffes.
Bei Erreichen einer vollständigen Durchtränkung innerhalb der max. Prüfdauer ist der Zeitpunkt zu ermitteln.
Wird dieser Zustand nicht innerhalb der festgelegten Prüfzeit erreicht, so ist der Grad der Durchtränkung in Flächenprozent zu ermitteln. Es ist weiterhin festzustellen, inwieweit die Randbereiche (Verschwimmen der Ränder) dem aufgetragenen Klebstoff-Film entsprechen.
Anmerkung
Das Ergebnis des Absorptionsvermögens wird im wesentlichen von der Gewebebasis (Baumwolle, Polyester, Glasfasergewebe etc.) dem Gewebeaufbau (Kette, Schuß etc.) und der Viskosität bzw. Struktur des Klebstoffes bestimmt.

Claims (10)

1. Verfahren zum Verstärken oder Abdichten von Hohlkörperwandungen, bei dem ein Hohlkörper im zu verstärkenden oder abzudichtenden Bereich mit mindestens einem mindestes für einen härtbaren äußeren Klebstoff durchlässigen Gewebe oder einem solchen Vliesstoff wenigstens teilweise umschlossen und das Gewebe oder der Vliesstoff anschließend mit einem Klebstoff getränkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor Umschließung des zu verstärkenden oder abzudichtenden Bereichs durch das Gewebe oder den Vliesstoff auf den zu verstärkenden oder abzudichtenden Bereich ein innerer Klebstoff aufgetragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß innerer und äußerer Klebstoff identisch sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zu verstärkende oder abzudichtende Stelle mit mehreren Gewebe- oder Vliesstofflagen radial spiralförmig umschlossen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als äußerer und innerer Klebstoff ein härtbarer Klebstoff auf Polyurethan-, Polyester-, Epoxidharz- oder (Meth)acrylatbasis oder ein Gemisch aus zwei oder mehr solcher Klebstoffe eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Klebstoff oder der innere Klebstoff oder beide unmittelbar vor dem Auftrag eine Viskosität von 1500 bis 5000 mPas (Brookfield RVT, 23°C, Spindel 4, ≦ 10 U/min) aufweisen.
7. Reparaturkit zur Verwendung bei der Verstärkung oder Abdichtung von Hohlkörperwandungen, enthaltend mindestens ein für einen härtbaren Klebstoff durchlässiges Gewebe oder einen solchen Vliesstoff, mit dem ein Hohlkörper wenigstens teilweise umschlossen werden kann, und mindestens einen härtbaren Klebstoff, für den das Gewebe oder der Vliesstoff durchlässig ist.
8. Reparaturkit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften aufweist:
  • - Leinwandbindung: 1 : 1 oder
  • - Körperbindung,
  • - Hitzebeständigkeit: < 120°C,
  • - Kette: Nm 34/2; 50 bis 150 Kettfäden
  • - Schuß: Nm 28/1; 2 bis 8 . 2 pro cm.
  • - Maschenweite Kette/Schuß: 100 bis 600 µm.
9. Reparaturkit nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens einen härtbaren Klebstoff in einer Kartusche enthält.
10. Reparaturkit nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff aus einer Polyol- und einer Polyisocyanat-Komponente besteht, die
  • 1. 62 bis 73 Gew.-% an Polyether/esterpolyol,
  • 2. 38 bis 27 Gew.-% an Polyetheraminopolyol und
    • A) 15 bis 45 Gew.-% an MDI und
    • B) 85 bis 55 Gew.-% an Polyisocyanat auf HDI-Basis
enthalten.
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