DE10004750A1 - Die Verwendung von Tricyclodecandimethanol zur Herstellung von Mehrschichtlackierungen - Google Patents
Die Verwendung von Tricyclodecandimethanol zur Herstellung von MehrschichtlackierungenInfo
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Abstract
Die Verwendung von Tricyclodecandimethanol zur Herstellung von und als Haftvermittler in Mehrschichtlackierungen, insbesondere von mehrschichtigen Klarlackschichten, Beschichtungsstoff, insbesondere Klarlack, enthaltend mindestens ein Bindemittel, mindestens ein Vernetzungsmittel und Tricyclodecandimethanol, sowie ein Verfahren zur Verbesserung der Zwischenschichthaftung in mehrschichtigen Klarlackschichten.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die neue Verwendung von Tricyclodecandimethanol zur
Herstellung von und als Haftvermittler in Mehrschichtlackierungen, insbesondere von
mehrschichtigen Klarlacken. Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung einen neuen
Beschichtungsstoff, insbesondere einen neuen Klarlack, welcher Tricyclodecandimethanol
enthält. Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein neues Verfahren zur Verbesserung
der Zwischenschichthaftung in mehrschichtigen Klarlacken. Des weiteren betrifft die Erfindung
eine neue Mehrschichtlackierung, enthaltend einen Mehrschicht-Klarlack. Darüber hinaus
betrifft die vorliegende Erfindung ein neues Verfahren zur Herstellung von
Mehrschichtlackierungen, welches auf dem Naß-in-naß-Verfahren beruht. Nicht zuletzt betrifft
die vorliegende Erfindung die Verwendung der neuen Mehrschichtlackierungen insbesondere in
der Automobilserienlackierung, der Autoreparaturlackierung und der industriellen Lackierung,
inklusive Container Coating und Coil Coating.
Die Anforderungen an die Beständigkeit von Decklacken, welche der Witterung, insbesondere
der Sonneneinstrahlung und dem sauren Regen, und zudem auch noch häufiger mechanischer
Beanspruchung, insbesondere durch Waschbürstenreinigungsanlagen, ausgesetzt sind, werden
stetig höher. Dies gilt ganz besonders für die Fahrzeuglackierungen, welche diese
Anforderungen erfüllen und zusätzlich noch höchste optische Ansprüche an Glanz,
Oberflächenglätte und Farbe befriedigen müssen.
Bisher wurde dieses Problem dadurch gelöst, daß entsprechend den gestiegenen Anforderungen
an die Umweltverträglichkeit eine im wesentlichen aus wäßrigen Beschichtungsstoffen
aufgebaute Mehrschichtlackierung auf die Substrate appliziert wird. Im Falle von
Metallsubstraten wird diese bekanntermaßen aus einem wäßrigen Elektrotauchlack, einem
Wasserfüller, einem Wasserbasislack und einem lösemittelhaltigen Klarlack hergestellt. Der
Elektrotauchlack und der Wasserfüller werden jeweils nach ihrer Applikation eingebrannt und
bilden dann die Grundierung. Hierauf wird der Wasserbasislack appliziert und
zwischengetrocknet. Auf diese noch nicht ausgehärtete Schicht wird der Klarlack aufgetragen,
wonach die beiden Schichten gemeinsam gehärtet werden (Naß-in-naß-Verfahren). Werden
Kunststoffe als Substrate verwendet, werden bekanntermaßen an Stelle der Elektrotauchlacke
Hydrogrundierungen angewandt.
Das Naß-in-naß-Verfahren für die Herstellung von mehrschichtigen Decklackierungen ist
beispielsweise in den Patentschriften US-A-3,639,147, DE-A-33 33 072, DE-A-38 14 853,
GB-A-2 012 191, US-A-3,953,644, EP-A-0 260 447, DE-A-39 03 804, EP-A-0 320 552,
DE-A-36 28 124, US-A-4,719,132, EP-A-0 297 576, EP-A-0 069 936, EP-A-0 089 497,
EP-A-0 195 931, EP-A-0228 003, EP-A-0 038 127 und DE-A-28 18 100 beschrieben.
Für das optische oder visuelle Erscheinungsbild und die Witterungsbeständigkeit sind vor allem
die beiden obersten Schichten der Mehrschichtlackierungen verantwortlich. So gibt der
Wasserbasislack der Mehrschichtlackierung die Farbe und/oder optischen Effekte wie Metallic-
Effekte oder Interferenzeffekte, während der Klarlack neben der Kratz- und Etchbeständigkeit,
d. h. die Beständigkeit gegen umweltbedingte schädigende Substanzen, für das sogenannte
Appearance, d. h. den Glanz, die Brillanz und den Verlauf, sorgt. Wasserbasislack und Klarlack
müssen hierbei sehr fein aufeinander abgestimmt sein, um einen Verbund mit dem
gewünschten vorteilhaften Eigenschaftsprofil zu liefern.
Wasserbasislacke sowie die entsprechenden Lackierungen, welche diesen Anforderungen im
wesentlichen gerecht werden, sind aus den Patentschriften EP-A-0 089 497, EP-A-0 256 540,
EP-A-0 260 447, EP-A-0 297 576, WO 96/12747, EP-A-0 523 610, EP-A-0 228 003, EP-A-0 397 806,
EP-A-0 574 417, EP-A-0 531 510, EP-A-0 581 211, EP-A-0 708 788, EP-A-0 593 454,
DE-A-43 28 092, EP-A-0 299 148, EP-A-0 394 737, EP-A-0 590 484, EP-A-0 234 362,
EP-A-0 234 361, EP-A-0 543 817, WO 95/14721, EP-A-0 521 928, EP-A-0 522 420, EP-A-0 522 419,
EP-A-0 649 865, EP-A-0 536 712, EP-A-0 596 460, EP-A-0 596 461, EP-A-0 584 818,
EP-A-0 669 356, EP-A-0 634 431, EP-A-0 678 536, EP-A-0 354 261, EP-A-0 424 705,
WO 97/49745, WO 97/49747 oder EP-A-0 401 565 bekannt.
Diese Wasserbasislacke enthalten vor allem anionisch stabilisierte Polyurethane, wobei als
Neutralisationsmittel mehrfach funktionelle Amine und/oder Aminoalkohole, wie Triethylamin,
Methylethanolamin und/oder Dimethylethanolamin Verwendung finden.
In der modernen Autoserien- und -reparaturlackierung werden heutzutage zahlreiche
unterschiedliche Klarlacke verwendet wie die lösemittelhaltigen Einkomponenten(1K)-,
Zweikomponenten(2K)- oder Mehrkomponenten(3K, 4K)-Klarlacke, die wäßrigen
Zweikomponenten(2K)- oder Mehrkomponenten(3K, 4K)-Klarlacke, die Pulverklarlacke, die
Pulverslurry-Klarlacke oder die UV-Klarlacke, insbesondere die lösemittelfreien oder
pulverförmigen. Alle diese Klarlacke weisen ganz spezifische Vorteile auf, die man für den
jeweiligen Verwendungszweck gezielt nutzen will.
So liefern beispielsweise Einkomponenten(1K)-Klarlacke Mehrschichtlackierungen, die
höchsten optischen Anforderungen genügen und abreibfest sind, indes sind die betreffenden
Klarlackschichten oftmals nicht genügend witterungsbeständig. Dagegen sind die sehr
Klarlackschichten auf der Basis von Zweikomponenten(2K)- oder Mehrkomponenten(3K, 4K)-
Klarlacken zwar witterungsstabil, indes oftmals nicht genügend abriebfest.
Es wäre deshalb grundsätzlich wünschenswert, im Rahmen einer Mehrschichtlackierung die
spezifischen Vorteile stofflich unterschiedlicher Klarlackschichten miteinander zu kombinieren,
um so mehrschichtige Klarlackschichten zu erhalten, welche beispielsweise sowohl
witterungsstabil als auch abriebfest sind. Dieses sollte außerdem ohne zusätzlichen Aufwand
für den Anwender realisiert werden.
Indessen läßt sich dies nicht ohne weiteres verwirklichen, weil bei der Kombination der
bekannten Klarlacke zu mehrschichtigen Klarlackschichten schwerwiegende Probleme der
Zwischenschichthaftung auftreten. Diese können dazu führen, daß nicht nur die oberste
Klarlackschicht delaminiert, sondern auch die darunter liegende. Diese Probleme sind
besonders evident bei der Autoreparaturlackierung, bei der ja der Reparaturklarlack einen
haftfesten Verbund mit der Klarlackschicht der Automobilserienlackierung bilden muß. Bisher
konnte dieses Problem der Zwischenschichthaftung nur durch das Anschleifen der zu
reparierenden Klarlackschicht gelöst werden. Indes stellt diese Verfahrensmaßnahme einen
zusätzlichen Arbeitsschritt im Lackierbetrieb dar, was grundsätzlich von Nachteil ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue Mehrschichtlackierung bereitzustellen,
welche die Nachteile des Standes der Technik nicht mehr länger aufweist, sondern neben einem
hervorragenden optischen Eigenschaftsprofil bzw. einer hervorragenden Appearance eine hohe
Härte, Kratzfestigkeit und Etchbeständigkeit aufweist, wobei Oberflächenstörungen und
Delaminationen nicht länger auftreten. Außerdem war es die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ein neues Verfahren zur Herstellung von Mehrschichtlackierungen bereitzustellen,
welches in einfacher Weise sicher und zuverlässig die neuen Mehrschichtlackierungen liefert.
Demgemäß wurde der neue Beschichtungsstoff, insbesondere der neue Klarlack, gefunden,
welcher mindestens ein Bindemittel und mindestens ein Vernetzungsmittel sowie
Tricyclodecandimethanol enthält.
Im folgenden wird der neue Beschichtungsstoff als "erfindungsgemäßer Beschichtungsstoff"
bezeichnet.
Außerdem wurde die neue Mehrschichtlackierung auf einem gegebenenfalls grundierten
Substrat gefunden mit
- A) einer Basislackschicht,
- B) einer ersten Klarlackschicht als Zwischenschicht und
- C) einer zweiten Klarlackschicht als oberste Schicht,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der zur Herstellung der Klarlackschichten (B)
und (C) angewandten Beschichtungsstoffe (B) und (C) Tricyclodecandimethanol in wirksamen
Mengen enthält.
Im folgenden wird die neue hochkratzfeste Mehrschichtlackierung als "erfindungsgemäße
Mehrschichtlackierung" bezeichnet.
Außerdem wurde das neue Verfahren zur Herstellung einer Mehrschichtlackierung gefunden,
das mindestens die folgenden Verfahrensschritte umfaßt:
- A) Applikation eines Basislacks (A) auf einem gegebenenfalls grundierten Substrat,
- B) Zwischentrocknen des applizierten Basislacks (A),
- C) Applikation eines ersten Klarlacks (B),
- D) gemeinsames Aushärten der in den Verfahrensschritten (I) und (III) applizierten Schichten (A) und (B) (Naß-in-naß-Verfahren),
- E) Applikation einer stofflich von der ersten Klarlackschicht (B) verschiedenen zweiten Klarlackschicht (C) auf die im Verfahrensschritt (IV) ausgehärtete Klarlackschicht (B) und
- F) Aushärten der im Verfahrensschritt (V) applizierten Klarlackschicht (C)
oder alternativ
- A) Applikation des Basislacks (A) auf einem gegebenenfalls grundierten Substrat,
- B) Zwischentrocknen des applizierten Basislacks (A),
- C) Applikation des ersten Klarlacks (B),
- D) Zwischentrocknen des applizierten Klarlacks (B),
- E) Applikation einer zweiten Klarlackschicht (C) auf die im Verfahrensschritt (IV) zwischengetrocknete Klarlackschicht (B) und
- F) gemeinsames Aushärten der Lackschichten (A), (B), und (C) (Naß-in-naß-Verfahren),
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der zur Herstellung der Klarlackschichten (B)
und (C) angewandten Beschichtungsstoffe (B) und (C) Tricyclodecandimethanol in wirksamen
Mengen enthält.
Im folgenden wird das neue Verfahren zur Herstellung einer Mehrschichtlackierung der Kürze
halber als "erfindungsgemäßes Verfahren" bezeichnet.
Im Hinblick auf den Stand der Technik war es überraschend und für den Fachmann nicht
vorhersehbar, daß die Aufgabe, welche der vorliegenden Erfindung zugrundeliegt, mit Hilfe der
neuartigen Verwendung von Tricyclodecandimethanol im Rahmen der erfindungsgemäßen
Mehrschichtlackierung und des erfindungsgemäßen Verfahrens gelöst werden konnte.
Insbesondere war es überraschend, daß trotz des Mehrschichtaufbaus der Klarlackschicht keine
Probleme der Zwischenschichthaftung und damit Delamination mehr auftreten. Noch mehr
überraschte, daß es aufgrund der neuartigen Verwendung von Tricyclodecandimethanol
möglich wird, die Klarlackschicht (B) und (C) stofflich breit zu variieren, so daß die
unterschiedlichsten vorteilhaften Eigenschaftsprofile in einfacher und dabei eleganter Weise
eingestellt werden können. Dadurch können die erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierungen
besonders einfach und genau den Erfordernissen des jeweiligen Verwendungszwecks angepaßt
werden.
Der erfindungswesentliche Bestandteil des erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffs,
insbesondere des erfindungsgemäßen Klarlacks, ist Tricyclodecandimethanol. Darüber hinaus
enthält der erfindungsgemäße Beschichtungsstoff noch mindestens ein Bindemittel und
mindestens ein Vernetzungsmittel.
Hierbei kann der Gehalt an Tricyclodecandimethanol breit variieren. Erfindungsgemäß ist es
indes von Vorteil, wenn Mengen von 0,2 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 1,0 bis 7,0 Gew.-% und
insbesondere 2,0 bis 5,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf den erfindungsgemäßen
Beschichtungsstoff, angewandt werden.
Erfindungsgemäß kommen als Bindemittel sämtliche Oligomere und Polymere in Betracht, wie
sie auf dem Lackgebiet, üblicherweise als Bindemittel angewandt werden. Besonders geeignet
sind Bindemittel, wie sie in Klarlacken angewandt werden.
Dementsprechend kommen erfindungsgemäß als Vernetzungsmittel sämtliche Verbindungen in
Betracht, wie sie auf dem Lackgebiet üblicherweise verwendet werden. Besonders geeignet
sind Vernetzungsmittel, wie sie in Klarlacken angewandt werden.
Der erfindungsgemäße Beschichtungsstoff wird deshalb bevorzugt als Klarlack verwendet,
insbesondere als Einkomponenten(1K)-, lösemittelhaltiger Zweikomponenten(2K)- oder
Mehrkomponenten(3K, 4K)-Klarlack, wäßriger Zweikomponenten(2K)- oder
Mehrkomponenten(3K, 4K)-Klarlack, Pulverklarlack, Pulverslurry-Klarlack oder UV-Klarlack,
insbesondere als lösemittelfreier oder pulverförmiger UV-Klarlack.
Der erfindungsgemäße Beschichtungsstoff kann für sich alleine zur Herstellung von
Lackierungen verwendet werden. Beispielsweise kann er der Beschichtung von grundiertem
oder ungrundiertem Metall, Glas, Holz, Kunststoff oder Papier mit einem einschichtigen oder
einem mehrschichtigen Klarlack dienen.
Die besonderen Vorteile des erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffs treten indes bei seiner
Verwendung zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierungen besonders offen
zutage.
Für die erfindungsgemäße Mehrschichtlackierung ist es wesentlich, daß mindestens zwei,
bevorzugt zwei, Klarlackschichten übereinander appliziert werden. Hierbei ist es grundsätzlich
möglich, einen erfindungsgemäßen Beschichtungsstoff zu verwenden, d. h., daß sich die
Klarlackschichten stofflich nicht voneinander unterscheiden.
Erfindungsgemäß ist es indes von Vorteil, wenn sich die Klarlackschichten stofflich
voneinander unterscheiden, d. h., daß zumindest eine erste Klarlackschicht (B) und eine zweite
Klarlackschicht (C) verwendet wird, da hierbei die erfindungsgemäß gewünschte Kombination
der vorteilhaften Eigenschaften unterschiedlicher Klarlacke resultiert.
In diesem Falle wird zumindest eine Klarlackschicht (B) oder die Klarlackschicht (C) aus
einem erfindungsgemäßen Beschichtungsstoff hergestellt. Dabei ist Tricyclodecandimethanol
in dem Klarlack (B), welche der Herstellung der Klarlackschicht (B) dient, oder in dem
Klarlack (C), welcher der Herstellung der Klarlackschicht (C) dient, in wirksamen Mengen,
insbesondere in den vorstehend angegebenen Mengen, enthalten. Erfindungsgemäß ist es von
Vorteil, wenn Tricyclodecandimethanol in dem erfindungsgemäßen Klarlack (B) vorhanden ist.
Erfindungsgemäß kann es sich aber bei den Klarlacken (B) und (C) um erfindungsgemäße
Beschichtungsstoffe handeln, die sich stofflich voneinander unterscheiden.
Welcher Variante im einzelnen der Vorzug gegeben wird, richtet sich nach dem gewünschten
Eigenschaftsprofil der erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierung und danach, wie gravierend
die Probleme der Zwischenschichthaftung sind, die gelöst werden müssen.
Die erfindungsgemäß bevorzugte Basis der erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffe sind
demnach alle üblichen und bekannten Klarlacke, welche thermisch und/oder mit aktinischer
Strahlung gehärtet werden. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist unter aktinischer
Strahlung Elektronenstrahlung und UV-Strahlung, insbesondere UV-Strahlung, zu verstehen.
Die Klarlacke enthalten in den Bindemitteln und den Vernetzungsmitteln reaktive funktionelle
Gruppen, welche Vernetzungsreaktionen miteinander eingehen (Prinzip der komplementären
Gruppen).
Beispiele geeigneter erfindungsgemäß zu verwendender komplementärer reaktiver funktioneller
Gruppen sind in der folgenden Übersicht zusammengestellt. In der Übersicht steht die Variable
R für einen acyclischen oder cyclischen aliphatischen, einen aromatischen und/oder einen
aromatisch-aliphatischen (araliphatischen) Rest; die Variablen R1 und R2 stehen für gleiche
oder verschiedene aliphatische Reste oder sind mit einander zu einem aliphatischen oder
heteroaliphatischen Ring verknüpft.
Beispiele geeigneter Einkomponenten(1K)-, Zweikomponenten(2K)- oder
Mehrkomponenten(3K, 4K)-Klarlacke sind beispielsweise aus den Patentschriften DE-A-42 04 518,
US-A-5,474,811, US-A-5,356,669, US-A-5,605,965, WO 94/10211, WO 94/10212, WO 94/10213,
EP-A-0 594 068, EP-A-0 594 071, EP-A-0 594 142, EP-A-0 604 992, WO 94/22969,
EP-A-0 596 460 oder WO 92/22615 bekannt.
Einkomponenten(1K)-Klarlacke enthalten insbesondere hydroxylgruppenhaltige Bindemittel
und Vernetzungsmittel wie blockierte Polyisocyanate, Tris(alkoxycarbonylamino)triazine
und/oder Aminoplastharze. In einer weiteren Variante enthalten sie als Bindemittel Polymere
mit seitenständigen Carbamat- und/oder Allophanatgruppen und carbamat- und/oder
allophanatmodifizerten Aminoplastharzen.
Zweikomponenten(2K)- oder Mehrkomponenten(3K, 4K)-Klarlacke enthalten als wesentliche
Bestandteile bekanntermaßen hydroxylgruppenhaltige Bindemittel und Polyisocyanate als
Vernetzungsmittel, welche bis zu ihrer Verwendung getrennt gelagert werden.
Beispiele geeigneter Bindemittel für diese Klarlacke sind Oligomere und/oder Polymere mit
mindestens zwei seitenständigen oder endständigen Carbamatgruppen und/oder
Allophanatgruppen der Formeln:
-O-(CO)-NH2 -O-(CO)-NH-(CO)-NH2
Als Oligomere und/oder Polymere kommen grundsätzlich alle üblichen und bekannten
Oligomere oder Polymere in Betracht. Beispiele geeigneter Oligomere und Polymere sind
lineare und/oder verzweigte und/oder blockartig, kammartig und/oder statistisch aufgebaute
Copolymerisate von ethylenisch ungesättigten Monomeren, insbesondere Poly(meth)acrylate,
sowie Polyester, Alkyde, Polyurethane, acrylierte Polyurethane, acrylierte Polyester,
Polylactone, Polycarbonate, Polyether, Epoxidharz-Amin-Addukte, (Meth)Acrylatdiole, partiell
verseifte Polyvinylester oder Polyharnstoffe, von denen die Copolymerisate von ethylenisch
ungesättigten Monomeren, insbesondere Poly(meth)acrylate, besonders vorteilhaft sind und
deshalb besonders bevorzugt verwendet werden.
Die Einführung der Carbamatgruppe kann durch den Einbau von Monomeren, welche diese
Gruppen enthalten, erfolgen. Beispiele geeigneter Monomerer dieser Art sind ethylenisch
ungesättigte Monomere, welche eine Carbamatgruppe oder eine Allophanatgruppe enthalten.
Beispiele geeigneter ethylenisch ungesättigter Monomere, welche eine Carbamatgruppe
enthalten, werden in den Patentschriften EP-A-0 675 141, US-A 3,479,328, US-A-3,674,838,
US-A-4,126,747, US-A-4,279,833 oder US-A-4,340,497 beschrieben.
Die Einführung der Carbamatgruppe kann aber auch durch polymeranaloge Reaktionen in die
Oligomeren und/oder Polymeren eingeführt werden. Beispiele geeigneter Methoden dieser Art
sind aus den Patentschriften US-A-4,758,632, US-A-4,301,257 oder US-A-2,979,514 bekannt.
Beispiele für besonders bevorzugt zu verwendende Poly(meth)acrylate sind aus den
Patentschriften US-A-5,474,811, US-A-5,356,669, US-A-5,605,965, WO 94/10211, WO 94/10212,
WO 94/10213, EP-A-0 594 068, EP-A-0 594 071 oder EP-A-0 594 142 bekannt.
Zur Einführung von Allophanatgruppen werden Oligomere und Polymere, welche mindestens
zwei, vorzugsweise mindestens drei primäre und/oder sekundäre, insbesondere aber primäre,
Hydroxylgruppen aufweisen, mit Allophansäurealkyl- und -arylestern bei 30 bis 200°C,
vorzugsweise 50 bis 160°C, besonders bevorzugt 60 bis 150°C und insbesondere 80 bis 140°C
transallophanatisiert. Die Reaktion wird in Lösung oder in Masse, vorzugsweise in Lösung
durchgeführt. Es empfehlt sich, dem Reaktionsgemisch übliche und bekannte Inhibitoren wie
Trialkylphosphite, insbesondere Triisodecylphosphit, zuzusetzen. Außerdem ist es von Vorteil,
übliche und bekannte Umesterungskatalysatoren wie Zinnverbindungen, insbesondere
Dibutylzinndioxid, zu verwenden.
Beispiele geeigneter, erfindungsgemäß zu verwendender Allophanate sind
Allophansäuremethyl-, Allophansäureethyl-, Allophansäurepropyl-, Allophansäurebutyl-,
Allophansäurepentylester oder Allophansäurephenylester, von denen Allophansäuremethyl-
und Allophansäureethylester besonders vorteilhaft sind und deshalb erfindungsgemäß
besonders bevorzugt verwendet werden.
Als erfindungsgemäß zu verwendende Oligomere und Polymere, welche mindestens zwei,
vorzugsweise mindestens drei primäre und/oder sekundäre, insbesondere aber primäre,
Hydroxylgruppen aufweisen, kommen vorzugsweise lineare und/oder verzweigte und/oder
blockartig, kammartig und/oder statistisch aufgebaute Copolymerisate von ethylenisch
ungesättigten Monomeren, insbesondere Poly(meth)acrylate, sowie Polyester, Alkyde,
Polyurethane, acrylierte Polyurethane, acrylierte Polyester, Polylactone, Polycarbonate,
Polyether, Epoxidharz-Amin-Addukte, (Meth)Acrylatdiole, partiell verseifte Polyvinylester,
Polyharnstoffe, oligomere Polyole, welche aus Oligomeren, die durch Metathesereaktionen von
acyclischen Monoolefinen und cyclischen Monoolefinen gewonnen werden, durch
Hydroformylierung und anschließender Hydrierung erhältlich sind; oder aliphatische Polyole in
Betracht, von denen die Copolymerisate von ethylenisch ungesättigten Monomeren,
insbesondere die Poly(meth)acrylate, besonders vorteilhaft sind und deshalb besonders
bevorzugt verwendet werden.
Neben den Hydroxylgruppen können die genannten Oligomere und Polymere noch andere
funktionelle Gruppen wie Acryloyl-, Ether-, Amid-, Imid-, Thio-, Carbonat- oder Epoxidgrup
pen enthalten.
Weitere besonders gut geeignete Bindemittel für die Einkomponenten(1K)-,
Zweikomponenten(2K)- oder Mehrkomponenten(3K, 4K)-Klarlacke sind Polyacrylatharze mit
einer OH-Zahl von 80 bis 200 mgKOH/g und einer Säurezahl < 20 mgKOH/g geeignet.
Bevorzugt weisen die Polyacrylatharze ein zahlenmittleres Molekulargewicht Mn von 1.500 bis
30.000, vorzugsweise 2.000 bis 15.000 und insbesondere 2.500 bis 5.000 auf.
Besonders bevorzugt werden Polyacrylatharze eingesetzt, die erhältlich sind durch
Copolymerisation der folgenden Monomeren in einem organischen Lösemittel oder einem
Lösemittelgemisch und in Gegenwart mindestens eines Polymerisationsinitiators und ggf. in
Gegenwart von Reglern:
- 1. einem von (a2), (a3), (a4), (a5), (a6) und (a7) verschiedenen, mit (a2), (a3), (a4), (a5), (a6) und (a7) copolymerisierbaren, im wesentlichen säuregruppenfreien (Meth)acrylsäureester oder einem Gemisch aus solchen Monomeren,
- 2. einem mit (a1), (cs3), (a4), (a5), (a6) und (a7) copolymerisierbaren, von (a5) verschiedenen, ethylenisch ungesättigten Monomer, das mindestens eine Hydroxyl gruppe pro Molekül trägt und im wesentlichen säuregruppenfrei ist, oder einem Gemisch aus solchen Monomeren,
- 3. einem mindestens eine Säuregruppe, die in die entsprechende Säureaniongruppe überführbar ist, pro Molekül tragenden, mit (a1), (a2), (a4), (a5), (a6) und (a7) copolymerisierbaren, ethylenisch ungesättigten Monomer oder einem Gemisch aus solchen Monomeren,
- 4. gegebenenfalls einem oder mehreren vinylaromatischen Kohlenwasserstoffen,
- 5. gegebenenfalls mindestens einem Umsetzungsprodukt aus Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit dem Glycidylester einer in alpha-Stellung verzweigten Monocarbonsäure mit 5 bis 18 C-Atomen je Molekül (z. B. die unter dem Namen Cardura® im Handel erhältlichen Glycidylester) oder anstelle des Umsetzungspro duktes einer äquivalenten Menge Acryl- und/oder Methacrylsäure, die dann während oder nach der Polymerisationsreaktion mit dem Glycidylester einer in alpha-Stellung verzweigten Monocarbonsäure (z. B. die unter dem Namen Cardura® im Handel erhältlichen Glycidylester) mit 5 bis 18 C-Atomen je Molekül umgesetzt wird,
- 6. mindestens einem nachstehend im Detail beschriebenen, erfindungsgemäß zu verwendenden Polysiloxanmakromonomer sowie
- 7. gegebenenfalls einem mit (a1), (a2), (a3), (a4), (a5) und (a6) copolymerisierbaren, von (a1), (a2), (a3), (a4), (a5) und (a6) verschiedenen, im wesentlichen säuregruppenfreien, ethylenisch ungesättigten Monomer oder einem Gemisch aus solchen Monomeren,
wobei (a1), (a2), (a3), (a4), (a5), (a6) und (a7) in Art und Menge so ausgewählt werden, daß das
Polyacrylatharz die gewünschte OH-Zahl, Säurezahl und das gewünschte Molekulargewicht
aufweist.
Zur Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten Polyacrylatharze kann als Monomer (a1)
jeder mit (a2), (a3), (a4), (a5), (a6) und (a7) copolymerisierbare, im wesentlichen
säuregruppenfreie Ester der (Meth)acrylsäure oder ein Gemisch aus solchen
(Meth)acrylsäureestern eingesetzt werden. Als Beispiele werden Alkylacrylate und
Alkylmethacrylate mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, wie z. B. Methyl-, Ethyl-,
Propyl-, n-Butyl-, sec.-Butyl-, tert.-Butyl-, Hexyl-, Ethylhexyl-, Stearyl- und Laurylacrylat oder
-methacrylat oder cycloaliphatische (Meth)acrylsäureester, wie z. B. Cyclohexyl(meth)acrylat,
Isobornyl(meth)acrylat, Dicyclopentadienyl(meth)acrylat und tert.-
Butylcyclohexyl(meth)acrylat, genannt.
Als Monomer (a1) können auch Ethyltriglykol(meth)acrylat und
Methoxyoligoglykol(meth)acrylat mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht Mn von
vorzugsweise 550 oder andere ethoxylierte und/oder propoxylierte hydroxylgruppenfreie
(Meth)acrylsäurederivate eingesetzt werden.
Als Monomer (a2) können mit (a1), (a3), (a4), (a5), (a6) und (a7) copolymerisierbare und von
(a5) verschiedene, ethylenisch ungesättigte Monomere, die mindestens eine Hydroxylgruppe
pro Molekül tragen und im wesentlichen säuregruppenfrei sind oder ein Gemisch aus solchen
Monomeren eingesetzt werden. Als Beispiele werden Hydroxyalkylester der Acrylsäure,
Methacrylsäure oder einer anderen alpha,beta-ethylenisch ungesättigten Carbonsäure genannt.
Diese Ester können sich von einem Alkylenglykol ableiten, das mit der Säure verestert ist, oder
sie können durch Umsetzung der Säure mit einem Alkylenoxid erhalten werden. Als Monomer
(a2) werden vorzugsweise Hydroxyalkylester der Acrylsäure oder Methacrylsäure, in denen die
Hydroxyalkylgruppe bis zu 20 Kohlenstoffatome enthält, Umsetzungsprodukte aus cyclischen
Estern, wie z. B. epsilon-Caprolacton und diesen Hydroxyalkylestern, oder Mischungen aus
diesen Hydroxyalkylestern bzw. epsilon-caprolactonmodifizierten Hydroxyalkylestern
eingesetzt.
Als Beispiele für derartige Hydroxyalkylester werden 2-Hydroxyethylacrylat,
2-Hydroxypropylacrylat, 3-Hydroxypropylacrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat,
3-Hydroxypropylmethacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, 4-Hydroxybutylacrylat,
4-Hydroxybutylmethacrylat, Methylpropandiolmonoacrylat,
Methylpropandiolmonomethacrylat, Hydroxystearylacrylat und Hydroxystearylmethacrylat
genannt. Entsprechende Ester von anderen ungesättigten Säuren, wie z. B. Ethacrylsäure,
Crotonsäure und ähnliche Säuren mit bis zu etwa 6 C-Atomen pro Molekül, können auch
eingesetzt werden.
Ferner können als Monomer (a2) auch olefinisch ungesättigte Polyole eingesetzt werden.
Bevorzugte Polyacrylatharze werden erhalten, wenn als Monomer (a2) zumindest teilweise
Trimethylolpropanmonoallylether eingesetzt wird. Der Anteil an Trimethylolpro
panmonoallylether beträgt üblicherweise 2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
zur Herstellung des Polyacrylatharzes eingesetzten Monomeren (a1) bis (a7). Daneben ist es
aber auch möglich, 2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der zur Herstellung des
Polyacrylatharzes eingesetzten Monomeren, Trimethylolpropanmonoallylether zum fertigen
Polyacrylatharz zuzusetzen. Die olefinisch ungesättigten Polyole, wie insbesondere
Trimethylolpropanmonoallylether, können als alleinige hydroxylgruppenhaltige Monomere,
insbesondere aber anteilsmäßig in Kombination mit anderen der genannten
hydroxylgruppenhaltigen Monomeren (a2), eingesetzt werden.
Als Monomer (a3) kann jedes mindestens eine Säuregruppe, vorzugsweise eine
Carboxylgruppe, pro Molekül tragende, mit (a1), (a2), (a4), (a5), (a6) und (a7) copolyme
risierbare, ethylenisch ungesättigte Monomer oder ein Gemisch aus solchen Monomeren
eingesetzt werden. Als Monomer (a3) werden besonders bevorzugt Acrylsäure und/oder
Methacrylsäure eingesetzt. Es können aber auch andere ethylenisch ungesättigte Carbonsäuren
mit bis zu 6 C-Atomen im Molekül eingesetzt werden. Als Beispiele für solche Säuren werden
Ethacrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure und Itaconsäure genannt. Weiterhin
können beispielsweise ethylenisch ungesättigte Sulfon- oder Phosphonsäuren, bzw. deren
Teilester, als Monomer (a3) eingesetzt werden. Als Monomer (a3) können auch
Maleinsäuremono(meth)acryloyloxyethylester,
Bernsteinsäuremono(meth)acryloyloxyethylester und
Phthalsäuremono(meth)acryloyloxyethylester eingesetzt werden.
Als fakultative Monomere (a4) werden vinylaromatische Kohlenwasserstoffe, wie Styrol,
alpha-Alkylstyrole und Vinyltoluol, eingesetzt.
Als fakultative Monomere (a5) wird das Umsetzungsprodukt aus Acrylsäure und/oder
Methacrylsäure mit dem Glycidylester einer in alpha-Stellung verzweigten Monocarbonsäure
mit 5 bis 18 C-Atomen je Molekül eingesetzt. Die Umsetzung der Acryl- oder Methacrylsäure
mit dem Glycidylester einer Carbonsäure mit einem tertiären alpha-Kohlenstoffatom kann vor,
während oder nach der Polymerisationsreaktion erfolgen. Bevorzugt wird als Monomer (a5) das
Umsetzungsprodukt von Acryl- und/oder Methacrylsäure mit dem Glycidylester der Versatic
säure eingesetzt. Dieser Glycidylester ist unter dem Namen "Cardura® E10" im Handel
erhältlich.
Besonders bevorzugt werden - wegen der guten Verfügbarkeit - Vinylester von gesättigten
aliphatischen Monocarbonsäuren mit 9 bis 11 C-Atomen, die am alpha-C-Atom verzweigt sind,
eingesetzt.
Für die vorliegende Erfindung ist es wesentlich, daß die Polyacrylatharze (A) mindestens ein
Polysiloxanmakromonomer (a6) einpolymerisiert enthalten.
Geeignet sind Polysiloxanmakromonomere (a6), die ein zahlenmittleres Molekulargewicht Mn
von 1.000 bis 40.000, bevorzugt von 2.000 bis 20.000, besonders bevorzugt 2.500 bis 10.000
und insbesondere 3.000 bis 7.000 Dalton und im Mittel 0,5 bis 2,5, bevorzugt 0,5 bis 1,5,
ethylenisch ungesättigte Doppelbindungen pro Molekül aufweisen.
Geeignet sind beispielsweise die in der DE-A-38 07 571 auf den Seiten 5 bis 7, die in der
DE-A 37 06 095 in den Spalten 3 bis 7, die in der EP-B-0 358 153 auf den Seiten 3 bis 6 und
die in der US-A 4,754,014 in den Spalten 5 bis 9 beschriebenen Polysiloxanmakromonomere.
Ferner sind auch andere Acryloxysilan-enthaltende Vinylmonomere mit den obengenannten
Molekulargewichten und Gehalten an ethylenisch ungesättigten Doppelbindungen geeignet,
beispielsweise Verbindungen, die herstellbar sind durch Umsetzung hydroxyfunktioneller
Silane mit Epichlorhydrin und anschließender Umsetzung des Reaktionsproduktes mit
Methacrylsäure und/oder Hydroxyalkylestern der (Meth)acrylsäure.
Besonders bevorzugt werden als Monomere (a6) die in der
DE-A 44 21 823 angeführten Polysiloxanmakromonomere eingesetzt.
Beispiele für als Monomere (a6) geeignete Polysiloxanmakromonomere sind auch die in der
internationalen Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer
WO 92/22615 auf Seite 12, Zeile 18, bis Seite 18, Zeile 10, genannten Verbindungen.
Die Polysiloxanmakromonomere (a6) sind am Markt erhältlich und werden beispielsweise
unter der Marke MarubeniR AK5 von der Firma Toagosei vertrieben.
Die Einsatzmenge des oder der Polysiloxanmakromonomeren (a6) beträgt 0,1 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 8 Gew.-% und insbesondere 3 bis 7 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der zur Herstellung des Polyacrylats (a)
eingesetzten Monomeren.
Als fakultative Monomere (a7) können alle mit (a1), (a2), (a3), (a4), (a5) und (a6)
copolymerisierbaren, von (a1), (a2), (a3), (a4), (a5) und (a6) verschiedenen, im wesentlichen
säuregruppenfreien ethylenisch ungesättigten Monomere oder Gemische aus solchen
Monomeren eingesetzt werden.
Als Monomere (a7) können ein oder mehrere Vinylester von in alpha-Stellung verzweigten
Monocarbonsäuren mit 5 bis 18 C-Atomen im Molekül eingesetzt werden. Die verzweigten
Monocarbonsäuren können erhalten werden durch Umsetzung von Ameisensäure oder
Kohlenmonoxid und Wasser mit Olefinen in Anwesenheit eines flüssigen, stark sauren
Katalysators; die Olefine können Crack-Produkte von paraffinischen Kohlenwasserstoffen, wie
Mineralölfraktionen, sein und können sowohl verzweigte wie geradkettige acyclische und/oder
cycloaliphatische Olefine enthalten. Bei der Umsetzung solcher Olefine mit Ameisensäure bzw.
mit Kohlenmonoxid und Wasser entsteht ein Gemisch aus Carbonsäuren, bei denen die
Carboxylgruppen vorwiegend an einem quaternären Kohlenstoffatom sitzen. Andere
olefinische Ausgangsstoffe sind z. B. Propylentrimer, Propylentetramer und Diisobutylen. Die
Vinylester können aber auch auf an sich bekannte Weise aus den Säuren hergestellt werden,
z. B. indem man die Säure mit Acetylen reagieren läßt.
Besonders bevorzugt eingesetzte Acrylatharze werden erhalten durch Copolymerisation von
- 1. 5 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 70 Gew.-%, der Monomeren (a1),
- 2. 3 bis 45 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 35 Gew.-%, der Monomeren (a2),
- 3. 0,1 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-%, der Monomeren (a3),
- 4. bis zu 50 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 45 Gew.-%, der Monomeren (a4),
- 5. bis zu 50 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 35 Gew.-%, der Monomeren (a5)
- 6. 0,1 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 15 Gew.-% der Monomeren (a6) und
- 7. bis zu 30 Gew.-%, bevorzugt bis zu 25 Gew.-%, der Monomeren (a6),
wobei die Summe der Gewichtsanteile der Monomeren (a1) bis (a6) jeweils 100 Gew.-%
beträgt.
Die Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten Polyacrylatharze erfolgt in Masse oder
vorteilhafterweise in einem organischen Lösemittel oder Lösemittelgemisch und in Gegenwart
mindestens eines Polymerisationsinitiators und ggf. eines Reglers. Als organische Lösemittel,
Polymerisationsinitiatoren und Regler werden die für die Herstellung von Polyacrylatharzen
üblichen Lösemittel, Regler und Polymerisationsinitiatoren eingesetzt. Dabei können die Löse
mittel an der Reaktion mit dem Vernetzungsmittel teilnehmen und somit als Reaktivverdünner
wirken.
Als Beispiele für geeignete Lösemittel werden Butylglykol, 2-Methoxypropanol, n-Butanol,
Methoxybutanol, n-Propanol, Ethylenglykolmonomethylether, Ethylenglykolmonoethylether,
Ethylenglykolmonobutylether, Diethylenglykolmonomethylether, Diethylenglykolmonoethyl
ether, Diethylenglykoldiethylether, Diethylenglykolmonobutylether, Trimethylolpropan,
2-Hydroxypropionsäureethylester und 3-Methyl-3-methoxybutanol sowie Derivate auf Basis
Propylenglykol, z. B. Ethylethoxypropionat, Isopropoxypropanol, Methoxypropylacetat u. ä.,
genannt.
Beispiele geeigneter Reaktivverdünner sind oligomere Polyole, welche aus oligomeren
Zwischenprodukten, die durch Metathesereaktionen von acyclischen Monoolefinen und cy
clischen Monoolefinen gewonnen werden, durch Hydroformylierung und anschließender Hy
drierung erhältlich sind; Beispiele geeigneter cyclischer Monoolefine sind Cyclobuten, Cyclopenten,
Cyclohexen, Cycloocten, Cyclohepten, Norbonen oder 7-Oxanorbonen; Beispiele
geeigneter acyclischer Monoolefine sind in Kohlenwasserstoffgemischen enthalten, die in der
Erdölverarbeitung durch Cracken erhalten werden (C5-Schnitt); Beispiele geeigneter, erfin
dungsgemäß zu verwendender oligomerer Polyole weisen eine Hydroxylzahl (OHZ) von 200
bis 450, ein zahlenmittleres Molekulargewicht Mn von 400 bis 1000 und ein massenmittleres
Molekulargewicht Mw von 600 bis 1100 auf;
Weitere Beispiele geeigneter Reaktivverdünner sind verzweigte, cyclische und/oder acyclische
C9-C16-Alkane, die mit mindestens zwei Hydroxylgruppen funktionalisiert sind, insbesondere
Diethyloctandiole, sowie Cyclohexandimethanol, Hydroxypivalinsäureneopentylglykolester,
Neopentylglykol, Trimethylolpropan oder Pentaerythrit.
Weitere Beispiele geeigneter Reaktivverdünner sind Dendrimere oder hyperverzweigte
Verbindungen, welche aus Tetrolen als die Zentralgruppen bildenden Verbindungen,
Dicarbonsäuren und/oder deren Anhydriden sowie VersaticR-Säureglycidylester hergestellt
werden.
Beispiele für geeignete Polymerisationsinitiatoren sind freie Radikale bildende Initiatoren, wie
z. B. tert.-Butylperoxyethylhexanoat, Benzoylperoxid, Azobisisobutyronitril und tert.-
Butylperbenzoat. Die Initiatoren werden bevorzugt in einer Menge von 2 bis 25 Gew.-%,
besonders bevorzugt von 4 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomeren,
eingesetzt.
Als Beispiele für geeignete Regler seien Mercaptane, wie z. B. Mercaptethanol,
Thiolglykolsäureester und Chlorwasserstoffe u. ä. genannt. Die Regler werden bevorzugt in
einer Menge von 0,1 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Monomeren, eingesetzt.
Die Polymerisation wird zweckmäßigerweise bei einer Temperatur von 80 bis 160 Grad C,
vorzugsweise 110 bis 160°C, durchgeführt. Hierbei werden die auf dem Kunststoffgebiet
üblichen und bekannten Methoden der kontinuierlichen oder diskontinuierlichen
Copolymerisation unter Normaldruck oder Überdruck in Rührkesseln, Autoklaven,
Rohrreaktoren oder Taylorreaktoren angewandt.
Beispiele geeigneter (Co)Polymerisationsverfahren für die Herstellung der Acrylatharze (A)
werden in den Patentschriften DE-A-197 09 465, DE-C-197 09 476, DE-A-28 48 906, DE-A-
195 24 182, EP-A-0 554 783, WO 95/27742 oder WO 82/02387 beschrieben.
Taylorreaktoren, die der Umwandlung von Stoffen unter den Bedingungen der Taylorströmung
dienen, sind bekannt. Sie bestehen im wesentlichen aus zwei koaxialen konzentrisch
angeordneten Zylindern, von denen der äußere feststehend ist und der innere rotiert. Als
Reaktionsraum dient das Volumen, das durch den Spalt der Zylinder gebildet wird. Mit
zunehmender Winkelgeschwindigkeit ωi des Innenzylinders treten eine Reihe unterschiedlicher
Strömungsformen auf, die durch eine dimensionslose Kennzahl, die sogenannte Taylor-Zahl
Ta, charakterisiert sind. Die Taylor-Zahl ist zusätzlich zur Winkelgeschwindigkeit des Rührers
auch noch abhängig von der kinematischen Viskosität ν des Fluids im Spalt und von den
geometrischen Parametern, dem äußeren Radius des Innenzylinders ri, dem inneren Radius des
Außenzylinders ra und der Spaltbreite d, der Differenz beider Radien, gemäß der folgenden
Formel:
Ta = ωiridν-1(d/ri)1/2 (I)
mit d = ra - ri.
Bei niedriger Winkelgeschwindigkeit bildet sich die laminare Couette-Strömung, eine einfache
Scherströmung, aus. Wird die Rotationsgeschwindigkeit des Innenzylinders weiter erhöht,
treten oberhalb eines kritischen Werts abwechselnd entgegengesetzt rotierende
(kontrarotierende) Wirbel mit Achsen längs der Umfangsrichtung auf. Diese sogenannten
Taylor-Wirbel sind rotationssymmetrisch und haben einen Durchmesser, der annähernd so groß
ist wie die Spaltbreite. Zwei benachbarte Wirbel bilden ein Wirbelpaar oder eine Wirbelzelle.
Dieses Verhalten beruht darauf, daß bei der Rotation des Innenzylinders mit ruhendem
Außenzylinder die Fluidpartikel nahe des Innenzylinders einer stärkeren Zentrifugalkraft
ausgesetzt sind als diejenigen, die weiter vom inneren Zylinder entfernt sind. Dieser
Unterschied der wirkenden Zentrifugalkräfte drängt die Fluidpartikel vom Innen- zum
Außenzylinder. Der Zentrifugalkraft wirkt die Viskositätskraft entgegen, da bei der Bewegung
der Fluidpartikel die Reibung überwunden werden muß. Nimmt die Rotationsgeschwindigkeit
zu, dann nimmt auch die Zentrifugalkraft zu. Die Taylor-Wirbel entstehen, wenn die
Zentrifugalkraft größer als die stabilisierende Viskositätskraft wird.
Bei der Taylor-Strömung mit einem geringen axialen Strom wandert jedes Wirbelpaar durch
den Spalt, wobei nur ein geringer Stoffaustausch zwischen benachbarten Wirbelpaaren auftritt.
Die Vermischung innerhalb solcher Wirbelpaare ist sehr hoch, wogegen die axiale
Vermischung über die Paargrenzen hinaus nur sehr gering ist. Ein Wirbelpaar kann daher als
gut durchmischter Rührkessel betrachtet werden. Das Strömungssystem verhält sich somit wie
ein ideales Strömungsrohr, indem die Wirbelpaare mit konstanter Verweilzeit wie ideale
Rührkessel durch den Spalt wandern.
Von Vorteil sind hierbei Taylorreaktoren mit einer äußeren Reaktorwand und einem hierin
befindlichen konzentrisch oder exzentrisch angeordneten Rotor, einem Reaktorboden und
einem Reaktordeckel, welche zusammen das ringspaltförmige Reaktorvolumen definieren,
mindestens einer Vorrichtung zur Zudosierung von Edukten sowie einer Vorrichtung für den
Produktablauf, wobei die Reaktorwand und/oder der Rotor geometrisch derart gestaltet ist oder
sind, daß auf im wesentlichen der gesamten Reaktorlänge im Reaktorvolumen die Bedingungen
für die Taylorströmung erfüllt sind, d. h., daß sich der Ringspalt in Durchflußrichtung
verbreitert.
Beispiele geeigneter Vernetzungsmittel für die Einkomponenten(1K)-Klarlacke, sind
Aminoplastharze, Anhydridgruppen enthaltende Verbindungen oder Harze, Epoxidgruppen
enthaltende Verbindungen oder Harze, Tris(alkoxycarbonylamino)triazine, Siloxangruppen
enthaltender Verbindungen oder Harze, Carbonatgruppen enthaltende Verbindungen oder
Harze, blockierte und/oder unblockierte Polyisocyanate, beta-Hydroxyalkylamide sowie
Verbindungen mit im Mittel mindestens zwei zur Umesterung befähigten Gruppen,
beispeilsweise Umsetzungsprodukte von Malonsäurediestern und Polyisocyanaten oder von
Estern und Teilestern mehrwertiger Alkohole der Malonsäure mit Monoisocyanaten, wie sie der
europäischen Patentschrift EP-A-0 596 460 beschrieben werden.
Derartige Vernetzungsmittel sind dem Fachmann gut bekannt und werden von zahlreichen
Firmen als Verkaufsprodukte angeboten.
Hierbei kann jedes für Decklacke oder transparente Klarlacke geeignete Aminoplastharz oder
eine Mischung aus solchen Aminoplastharzen verwendet werden. Insbesondere kommen die
üblichen und bekannten Aminoplastharze in Betracht, deren Methylol- und/oder
Methoxymethylgruppen z. T. mittels Carbamat- oder Allophanatgruppen defunktionalisiert
sind. Vernetzungsmittel dieser Art werden in den Patentschriften US-A-4 710 542 und EP-B-0 245 700
sowie in dem Artikel von B. Singh und Mitarbeiter "Carbamylmethylated Melamines,
Novel Crosslinkers for the Coatings Industry" in Advanced Organic Coatings Science and
Technology Series, 1991, Band 13, Seiten 193 bis 207, beschrieben.
Beispiele für geeignete Polyepoxide sind insbesondere alle bekannten aliphatischen und/oder
cycloaliphatischen und/oder aromatischen Polyepoxide, beispielsweise auf Basis Bisphenol-A
oder Bisphenol-F. Als Polyepoxide geeignet sind beispielsweise auch die im Handel unter den
Bezeichnungen Epikote® der Firma Shell, Denacol® der Firma Nagase Chemicals Ltd., Japan,
erhältlichen Polyepoxide, wie z. B. Denacol EX-411 (Pentaerythritpolyglycidylether), Denacol
EX-321 (Trimethylolpropanpolyglycidylether), Denacol® EX-512 (Polyglycerol
polyglycidylether) und Denacol® EX-521 (Polyglycerolpolyglycidylether).
Die geeigneten Tris(alkoxycarbonylamino)triazine wiesen die folgende Formel auf:
Beispiele geeigneter Tris(alkoxycarbonylamino)triazine werden in den Patentschriften US-A-
4,939,213, US-A-5,084,541 oder der EP-A-0 624 577 beschrieben. Insbesondere werden die
Tris(methoxy-, Tris(butoxy- und/oder Tris(2-ethylhexoxycarbonylamino)triazine verwendet.
Von Vorteil sind die Methyl-Butyl-Mischester, die Butyl-2-Ethylhexyl-Mischester und die
Butylester. Diese haben gegenüber dem reinen Methylester den Vorzug der besseren
Löslichkeit in Polymerschmelzen und neigen auch weniger zum Auskristallisieren.
Beispiele geeigneter Siloxane sind Siloxane mit mindestens einer Trialkoxy- oder
Dialkoxysilangruppe wie Trimethoxysiloxan.
Ein Beispiel eines geeigneten Polyanhydrids ist Polysuccinsäureanhydrid.
Beispiele geeigneter beta-Hydroxyalkylamide sind N,N,N',N'-Tetrakis(2-
hydroxyethyl)adipamid oder N,N,N',N'-Tetrakis(2-hydroxypropyl)-adipamid.
Weitere Beispiele geeigneter Vernetzungsmittel sind die blockierten Polyisocyanate.
Beispiele geeigneter Blockierungsmittel sind die aus der US-Patentschrift US-A-4,444,954
bekannten Blockierungsmittel:
- a) Phenole wie Phenol, Cresol, Xylenol, Nitrophenol, Chlorophenol, Ethylphenol, t- Butylphenol, Hydroxybenzoesäure, Ester dieser Säure oder 2,5-di-tert.-Butyl-4- hydroxytoluol;
- b) Lactame, wie ε-Caprolactam, δ-Valerolactam, γ-Butyrolactam oder β-Propiolactam;
- c) aktive methylenische Verbindungen, wie Diethylmalonat, Dimethylmalonat, Acetessigsäureethyl- oder -methylester oder Acetylaceton;
- d) Alkohole wie Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol, Isobutanol, t- Butanol, n-Amylalkohol, t-Amylalkohol, Laurylalkohol, Ethylenglykolmonomethylether, Ethylenglykolmonoethylether, Ethylenglykolmonobutylether, Diethylenglykolmonomethylether, Diethylenglykolmonoethylether, Propylenglykolmonomethylether, Methoxymethanol, Glykolsäure, Glykolsäureester, Milchsäure, Milchsäureester, Methylolharnstoff, Methylolmelamin, Diacetonalkohol, Ethylenchlorohydrin, Ethylenbromhydrin, 1,3- Dichloro-2-propanol, 1,4-Cyclohexyldimethanol oder Acetocyanhydrin;
- e) Mercaptane wie Butylmercaptan, Hexylmercaptan, t-Butylmercaptan, t- Dodecylmercaptan, 2-Mercaptobenzothiazol, Thiophenol, Methylthiophenol oder Ethylthiophenol;
- f) Säureamide wie Acetoanilid, Acetoanisidinamid, Acrylamid, Methacrylamid, Essigsäureamid, Stearinsäureamid oder Benzamid;
- g) Imide wie Succinimid, Phthalimid oder Maleimid;
- h) Amine wie Diphenylamin, Phenylnaphthylamin, Xylidin, N-Phenylxylidin, Carbazol, Anilin, Naphthylamin, Butylamin, Dibutylamin oder Butylphenylamin;
- i) Imidazole wie Imidazol oder 2-Ethylimidazol;
- j) Harnstoffe wie Harnstoff, Thioharnstoff, Ethylenharnstoff, Ethylenthioharnstoff oder 1,3-Diphenylharnstoff;
- k) Carbamate wie N-Phenylcarbamidsäurephenylester oder 2-Oxazolidon;
- l) Imine wie Ethylenimin;
- m) Oxime wie Acetonoxim, Formaldoxim, Acetaldoxim, Acetoxim, Methylethylketoxim, Diisobutylketoxim, Diacetylmonoxim, Benzophenonoxim oder Chlorohexanonoxime;
- n) Salze der schwefeligen Säure wie Natriumbisulfit oder Kaliumbisulfit;
- o) Hydroxamsäureester wie Benzylmethacrylohydroxamat (BMH) oder Allylmethacrylohydroxamat; oder
- p) substituierte Pyrazole, Ketoxime, Imidazole oder Triazole; sowie
- q) Gemische dieser Blockierungsmittel, insbesondere Dimethylpyrazol und Triazole, Malonester und Acetessigsäureester oder Dimethylpyrazol und Succinimid.
Beispiele geeigneter zu blockierender organischer Polyisocyanate sind insbesondere die
sogenannten Lackpolyisocyanate mit aliphatisch, cycloaliphatisch, araliphatisch und/oder
aromatisch gebundenen Isocyanatgruppen. Bevorzugt werden Polyisocyanate mit 2 bis 5
Isocyanatgruppen pro Molekül und mit Viskositäten von 100 bis 10.000, vorzugsweise 100 bis
5000. Außerdem können die Polyisocyanate in üblicher und bekannter Weise hydrophil oder
hydrophob modifiziert sein.
Weitere Beispiele für geeignete zu blockierende Polyisocyanate sind in "Methoden der
organischen Chemie", Houben-Weyl, Band 14/2, 4. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart
1963, Seite 61 bis 70, und von W. Siefken, Liebigs Annalen der Chemie, Band 562, Seiten 75
bis 136, beschrieben. Beispielsweise geeignet sind die isocyanatgruppenhaltigen
Polyurethanpräpolymere, die durch Reaktion von Polyolen mit einem Überschuß an
Polyisocyanaten hergestellt werden können und die bevorzugt niederviskos sind.
Weitere Beispiele geeigneter zu blockierender Polyisocyanate sind Isocyanurat-, Biuret-,
Allophanat-, Iminooxadiazindon-, Urethan-, Harnstoff- und/oder Uretdiongruppen aufweisende
Polyisocyanate. Urethangruppen aufweisende Polyisocyanate werden beispielsweise durch
Umsetzung eines Teils der Isocyanatgruppen mit Polyolen, wie z. B. Trimethylolpropan und
Glycerin, erhalten. Vorzugsweise werden aliphatische oder cycloaliphatische Polyisocyanate,
insbesondere Hexamethylendiisocyanat, dimerisiertes und trimerisiertes
Hexamethylendiisocyanat, Isophorondiisocyanat, Dicyclohexylmethan-2,4'-diisocyanat,
Dicyclohexylmethan-4,4'-diisocyanat, Diisocyanate, abgeleitet von Dimerfettsäuren, wie sie
unter der Handelsbezeichnung DDI 1410 von der Firma Henkel vertrieben und in den
Patentschriften DO 97/49745 und WO 97/49747 beschrieben werden insbesondere 2-Heptyl-
3,4-bis(9-isocyanatononyl)-1-pentyl-cyclohexan; oder 1,2-, 1,4- oder 1,3-
Bis(isocyanatomethyl)cyclohexan, 1,2-, 1,4- oder 1,3-Bis(2-isocyanatoeth-1-yl)cyclohexan,
1,3-Bis(3-isocyanatoprop-1-yl)cyclohexan oder 1,2-, 1,4- oder 1,3-Bis(4-isocyanatobut-1-
yl)cyclohexan, 1,8-Diisocyanato-4-isocyanatomethyl-octan, 1,7-Diisocyanato-4-
isocyanatomethyl-heptan oder 1-Isocyanato-2-(3-isocyanatopropyl)cyclohexan oder
Mischungen aus diesen Polyisocyanaten eingesetzt.
Ganz besonders bevorzugt werden Gemische aus Uretdion- und/oder Isocyanuratgruppen
und/oder Allophanatgruppen aufweisenden Polyisocyanaten auf Basis von
Hexamethylendiisocyanat, wie sie durch katalytische Oligomerisierung von
Hexamethylendiisocyanat unter Verwendung von geeigneten Katalysatoren entstehen,
eingesetzt.
Beispiele geeigneter Vernetzungsmittel für die Zweikomponenten(2K)- oder
Mehrkomponenten(3K, 4K)-Klarlacke sind die vorstehend genannten, unblockierten
Polyisocyanate.
Beispiele geeigneter Pulverklarlacke sind beispielsweise aus der deutschen Patentschrift DE-A-
42 22 194 oder der Produkt-Information der Firma BASF Lacke + Farben AG, "Pulverlacke",
1990 bekannt.
Pulverklarlacke enthalten als wesentliche Bestandteile bekanntermaßen epoxidgruppenhaltige
Bindemittel und Polycarbonsäuren als Vernetzungsmittel und/oder carbonsäuregruppenhaltige
Bindemittel und Verbindungen oder Harze mit mindestens zwei Epoxidgruppen als
Vernetzungsmittel.
Beispiele geeigneter epoxidgruppenhaltiger Bindemittel sind epoxidgruppenhaltige
Polyacrylatharze, welche durch Copolymerisation, insbesondere in einem Taylor-Reaktor, von
mindestens einem ethylenisch ungesättigten Monomer, das mindestens eine Epoxidgruppe in
Molekül enthält, mit mindestens einem weiteren ethylenisch ungesättigten Monomer, das keine
Epoxidgruppe im Molekül enthält, herstellbar sind, wobei mindestens eines der Monomere ein
Ester der Acrylsäure oder Methacrylsäure ist. Derartige epoxidgruppenhaltige Polyacrylatharze
sind beispielsweise aus den Patentschriften EP-A-0 299 420, DE-B-22 14 650, DE-B-27 49 576,
US-A-4,091,048 oder US-A-3,781,379 bekannt.
Beispiele geeigneter Monomere, welche keine Epoxidgruppe im Molekül enthalten, sind
Alkylester der Acryl- und Methacrylsäure, insbesondere Methylacrylat, Methylmethacrylat,
Ethylacrylat, Ethylmethacrylat, n-Butylacrylat, n-Butylmethacrylat, sekundär-Butylacrylat,
sekundär-Butylmethacrylat, tert.-Butylacrylat, tert.-Butylmethacrylat, Neopentylacrylat,
Neopentylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat oder 2-Ethylhexylmethacrylat; Amide der
Acrylsäure und Methacrylsäure, insbesondere Acrylamid und Methacrylsäureamid;
vinylaromatische Verbindungen, insbesondere Styrol, Methylstyrol oder Vinyltoluol; die Nitrile
der Acrylsäure und Methacrylsäure; Vinyl- und Vinylidenhalogenide, insbesondere
Vinylchlorid oder Vinylidenfluorid; Vinylester, insbesondere Vinylacetat und Vinylpropionat;
Vinylether, insbesondere n-Butylvinylether; oder hydroxylgruppenhaltige Monomere,
insbesondere Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxypropylacrylat,
Hydroxypropylmethacrylat, 4-Hydroxybutylacrylat oder 4-Hydroxybutylmethacrylat.
Beispiele geeigneter erfindungsgemäß zu verwendender epoxyfunktioneller Monomerer sind
Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat oder Allylglycidylether.
Das epoxidgruppenhaltige Polyacrylatharz weist üblicherweise ein Epoxidäquivalentgewicht
von 400 bis 2500, vorzugsweise 420 bis 700, ein zahlenmittleres Molekulargewicht Mn (gel
permeationschromatographisch unter Verwendung eines Polystyrolstandards bestimmt) von
2000 bis 20000, vorzugsweise 3000 bis 10000, und eine Glasübergangstemperatur Tg von 30
bis 80, vorzugsweise 40 bis 70, besonders bevorzugt 40 bis 60 und insbesondere 48 bis 52 °C
(gemessen mit Hilfe der Differential Scanning Calorimetry (DSC)) auf.
Beispiele geeigneter Vernetzungsmittel für diese epoxidgruppenhaltigen Polyacrylatharze sind
Polycarbonsäuren, insbesondere gesättigte, geradkettige, aliphatische Dicarbonsäuren mit 3 bis
20 Kohlenstoffatomen im Molekül. An ihrer Stelle oder zusätzlich zu ihnen können auch
carboxyfunktionelle Polyester verwendet werden. Ganz besonders bevorzugt wird Dodecan-
1,12-dicarbonsäure verwendet.
Beispiele geeigneter carboxylgruppenhaltiger Bindemittel für die Pulverklarlacke sind die
vorstehend beschriebenen carboxylgruppenhaltigen Bindemittel.
Beispiele geeigneter epoxidgruppenhaltiger Vernetzungsmittel für diese Bindemittel sind die
vorstehend beschriebenen epoxidgruppenhaltigen Bindemittel oder niedermolekulare,
mindestens zwei Glycidylgruppen enthaltende Verbindungen, insbesondere Pentaerythrit
tetraglycidylether oder Triglycidylisocyanurat.
Darüber hinaus können die Pulverklarlacke die vorstehend beschriebenen Vernetzungsmittel,
insbesondere Tris(alkoxycarbonylamino)triazine, enthalten.
Beispiele geeigneter Pulverslurry-Klarlacke sind beispielsweise aus der US-Patentschrift US-A-
4,268,542 und den deutschen Patentanmeldungen DE-A-195 18 392.4 und DE-A-196 13 547
bekannt oder werden in der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung DE-A-198 14 471.7
beschrieben.
Pulverslurry-Klarlacke enthalten bekanntermaßen die vorstehend beschriebenen
Pulverklarlacke in einem wäßrigen Medium dispergiert.
UV-härtbare Klarlacke gehen beispielsweise aus den Patentschriften EP-A-0 540 884, EP-A-0 568 967
oder US-A-4,675,234 hervor.
Sie enthalten bekanntermaßen mit aktinischem Licht und/oder Elektronenstrahlung härtbare
niedermolekulare, oligomere und/oder polymere Verbindungen, vorzugsweise strahlenhärtbare
Bindemittel, insbesondere auf Basis ethylenisch ungesättigter Präpolymerer und/oder
ethylenisch ungesättigter Oligomerer, gegebenenfalls einen oder mehrere Reaktivverdünner
sowie gegebenenfalls einen oder mehrere Photoinitiatoren. Beispiele geeigneter
strahlenhärtbarer Bindemittel sind (meth)acrylfunktionelle (Meth)Acrylcopolymere,
Polyetheracrylate, Polyesteracrylate, ungesättigte Polyester, Epoxyacrylate, Urethanacrylate,
Aminoacrylate, Melaminacrylate, Silikonacrylate und die entsprechenden Methacrylate.
Bevorzugt werden Bindemittel eingesetzt, die frei von aromatischen Struktureinheiten sind.
Als strahlenhärtbare Reaktivverdünner kommen niedermolekulare polyfunktionelle ethylenisch
ungesättigte Verbindungen in Betracht. Beispiele geeigneter Verbindungen dieser Art sind
Ester der Acrylsäure mit Polyolen, wie Neopentylglykoldiacrylat, Trimethylolpropantriacrylat,
Pentaerythrittriacrylat oder Pentaerythrittetraacrylat; oder Umsetzungsprodukte von
Hydroxyalkylacrylaten mit Polyisocyanaten, insbesondere aliphatischen Polyisocyanaten.
Die vorstehend beschriebenen Bestandteile der Klarlacke können so miteinander kombiniert
werden, daß Einkomponenten(1K)-, Zweikomponenten(2K)- oder Mehrkomponenten(3K,
4K)-Klarlacke, Pulverklarlacke und Pulverslurry-Klarlacke resultieren, die thermisch und/oder
mit aktinischer Strahlung härtbar sind.
Darüber hinaus können die Klarlacke übliche und bekannte Additive enthalten.
Beispiele geeigneter Additive sind UV-Absorber; Radikalfänger; Rheologiemittel;
Kieselsäuren; kolloidale Metallhydroxide, welche blockierte Isocyanatgruppen aufweisen, wie
sie beispielsweise in der Patentschrift EP-A-0 872 500 beschrieben werden; Slipadditive;
Polymerisationsinhibitoren; Entschäumer; Verlaufmittel; Biozide; Flammschutzmittel oder
filmbildende Hilfsmittel wie Cellulose-Derivate. Wesentlich ist, daß diese Additive die
Transparenz und anderen besonderen vorteilhaften Eigenschaften der Klarlackschichten nicht
nachteilig beeinflussen, sondern in vorteilhafter Weise variieren und verbessern. Weitere
Beispiele geeigneter Additive gehen aus der Patentschrift US-A-5,605,695 hervor.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Beschichtungsstoffe bzw. der erfindungsgemäßen
Klarlacke aus ihren Bestandteilen weist keine Besonderheiten auf, sondern erfolgt in üblicher
und bekannter Weise durch Vermischen der Bestandteile in geeigneten Mischaggregaten wie
Dissolvern.
Der weitere wesentliche Bestandteil der erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierung ist die
Basislackschicht (A).
Die Basislackschicht (A) ist herstellbar aus einem Beschichtungsstoff (A), vorzugsweise einem
wäßrigen Beschichtungsstoff (A), insbesondere einem Wasserbasislack (A), und ist der farb-
und/oder effektgebende Bestandteil der erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierung.
Der erfindungsgemäß besonders bevorzugt verwendete Wasserbasislack (A) enthält
bekanntermaßen die folgenden wesentlichen Komponenten in Wasser dispergiert:
- 1. mindestens ein anionisch und/oder nicht ionisch stabilisiertes Polyurethan und
- 2. mindestens ein farb- und/oder effektgebendes Pigment.
Beispiele geeigneter farb- und/oder effektgebender Pigmente (A2) sind
Metallplättchenpigmente wie handelsübliche Aluminiumbronzen, gemäß DE-A-36 36 183
chromatierte Aluminiumbronzen, und handelsübliche Edelstahlbronzen sowie nicht metallische
Effektpigmente, wie zum Beispiel Perlglanz- bzw. Interferenzpigmente. Beispiele für geeignete
anorganische farbgebende Pigmente (A2) sind Titandioxid, Eisenoxide, Sicotransgelb und Ruß.
Beispiele für geeignete organische farbgebende Pigmente (A2) sind Indanthrenblau, Cromo
phthalrot, Irgazinorange und Heliogengrün.
Desweiteren kann der erfindungsgemäße Beschichtungsstoff organische und anorganische
Füllstoffe (A3) in üblichen und bekannten, wirksamen Mengen enthalten. Beispiele für
geeignete Füllstoffe sind Kreide, Calciumsulfate, Bariumsulfat, Silikate wie Talk oder Kaolin,
Kieselsäuren, Oxide wie Aluminiumhydroxid oder Magnesiumhydroxid, Nanopartikel oder
organische Füllstoffe wie Textilfasern, Cellulosefasern, Polyethylenfasern oder Holzmehl.
Der erfindungsgemäße Beschichtungsstoff enthält des weiteren Lackadditive (A4) in üblichen
und bekannten, wirksamen Mengen.
Beispiele geeigneter Additive (A4) sind die vorstehend genannten.
Weitere Beispiele geeigneter Additive (A4) sind rheologiesteuernde Additive wie die aus den
Patentschriften WO 94/22968, EP-A-0 276 501, EP-A-0 249 201 oder WO 97/12945
bekannten; vernetzte polymere Mikroteilchen, wie sie beispielsweise in der EP-A-0 008 127 offenbart
sind; anorganische Schichtsilikate wie Aluminium-Magnesium-Silikate,
Natrium-Magnesium- und Natrium-Magnesium-Fluor-Lithium-Schichtsilikate des
Montmorillonit-Typs; Kieselsäuren wie Aerosile; oder synthetische Polymere mit ionischen
und/oder assoziativ wirkenden Gruppen wie Polyvinylalkohol, Poly(meth)acrylamid,
Poly(meth)acrylsäure, Polyvinylpyrrolidon, Styrol-Maleinsäureanhydrid- oder
Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymere und ihre Derivate oder hydrophob modifizierte
ethoxylierte Urethane oder Polyacrylate. Bevorzugt werden als rheologiesteuernde Additive
(A4) Polyurethane und/oder Schichtsilikate eingesetzt.
Außerdem kann der Wasserbasislack (A), wenn er nicht nur durch physikalische Trocknung
ausgehärtet werden soll, mindestens ein Vernetzungsmittel (A5) in wirksamen Mengen
enthalten.
Beispiele geeigneter Vernetzungsmittel (A5) sind die vorstehend beschriebenen
Vernetzungsmittel, welche für die Verwendung in Einkomponenten(1K)-Klarlacken geeignet
sind. Wird der Wasserbasislack (A) als ein Zweikomponenten(2K)- oder
Mehrkomponenten(3K, 4K)-Klarlack ausgelegt, enthält er die vorstehend beschriebenen
Polyepoxide und/oder die vorstehend beschriebenen unblockierten Polyisocyanate.
Zahlreiche Beispiele geeigneter anionisch und/oder nicht ionisch stabilisierter Polyurethane
(A1) sowie zahlreiche Beispiele geeigneter Zusammensetzungen von Wasserbasislacken (A)
gehen aus den Patentschriften EP-A-0 089 497, EP-A-0 256 540, EP-A-0 260 447, EP-A-0 297 576,
WO 96/12747, EP-A-0 523 610, EP-A-0 228 003, EP-A-0 397 806, EP-A-0 574 417, EP-
A-0 531 510, EP-A-0 581 211, EP-A-0 708 788, EP-A-0 593 454, DE-A-43 28 092, EP-A-0 299 148,
EP-A-0 394 737, EP-A-0 590 484, EP-A-0 234 362, EP-A-0 234 361, EP-A-0 543 817,
WO 95/14721, EP-A-0 521 928, EP-A-0 522 420, EP-A-0 522 419, EP-A-0 649 865, EP-
A-0 536 712, EP-A-0 596 460, EP-A-0 596 461, EP-A-0 584 818, EP-A-0 669 356, EP-A-0 634 431,
EP-A-0 678 536, EP-A-0 354 261, EP-A-0 424 705, WO 97/49745, WO 97/49747
oder EP-A-0 401 565 hervor.
Methodisch gesehen weist die Herstellung der Wasserbasislack (A) keine Besonderheiten auf,
sondern erfolgte nach den üblichen und bekannten Methoden durch Vermischen der
Komponenten in geeigneten Mischaggregaten wie Dissolvern.
Die erfindungsgemäße Mehrschichtlackierung kann nach den unterschiedlichsten Verfahren
hergestellt werden. Von Vorteil ist es, sie nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herzustellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht aus von dem zu beschichtenden Substrat. Das Substrat
kann aus Metall, Holz, Kunststoff, Glas oder Papier bestehen oder diese Stoffe als Verbunde
enthalten. Vorzugsweise handelt es sich um Automobilkarosserieteile oder industrielle Bauteile,
inclusive Container, aus Metall.
Das Substrat kann mit einer Grundierung versehen sein. Im Falle von Kunststoffen handelt es
sich um eine sogenannte Hydrogrundierung, welche vor der Applikation des Basislacks (A),
insbesondere des Wasserbasislacks (A), ausgehärtet wird. Im Falle von Metallen, insbesondere
Automobilkarosserieteilen, handelt es sich um übliche und bekannte ausgehärtete
Elektrotauchlacke, auf die ein Füller appliziert und eingebrannt wird.
In erfindungsgemäßer Verfahrensweise wird der Basislacks (A) in einem Verfahrensschritt (I)
auf die Oberfläche des Substrats aufgebracht und zwischengetrocknet (Verfahrensschritt II),
indes nicht ausgehärtet.
In einem Verfahrensschritt (III) wird auf die Oberfläche der Basislackschicht ein erster
Klarlack (B) aufgetragen, welcher später die Zwischenschicht bildet.
Im Verfahrensschritt (IV) werden die Schichten (A) und (B) gemeinsam ausgehärtet (Naß-in-
naß-Verfahren). Hierbei kann die Schicht (B) je nach ihrer Zusammensetzung thermisch
und/oder mit aktinischer Strahlung ausgehärtet werden. Was die thermische Härtung betrifft,
richtet sich die Einbrenntemperatur vor allem danach, ob die Beschichtungsstoffe (A) und (B)
Einkomponenten(1K)- oder Zweikomponenten(2K)- oder Mehrkomponenten(3K, 4K)-Systeme
sind. Im Falle von Einkomponenten(1K)-Systemen werden im allgemeinen
Einbrenntemperaturen oberhalb 120°C angewandt. Im Falle von Zweikomponenten(2K)- oder
Mehrkomponenten(3K, 4K)-Systemen liegen die Einbrenntemperaturen üblicherweise unter
100°C, insbesondere unter 80°C.
Erfindungsgemäß wird auf die Oberfläche der Klarlackschicht (B) im Verfahrensschritt (V) die
Klarlackschicht (C) appliziert und in Verfahrensschritt (VI) ausgehärtet. Für die Härtung
werden je nach verwendetem Klarlack (C) die vorstehend beschriebenen Methoden angewandt.
Diese Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kommt vor allem bei der
Autoreparaturlackierung zum Tragen. Ein Anschleifen der Klarlackschicht (B) zu Zwecken der
Verbesserung der Zwischenschichthaftung ist nicht mehr nötig.
Alternativ zu dieser Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die im Verfahrensschritt
(III) applizierte Klarlackschicht (B) im Verfahrensschritt (IV) nur zwischengetrocknet.
Hiernach wird im Verfahrensschritt (V) die Klarlackschicht (C) naß-in-naß appliziert, wonach
man die Lackschichten (A), (B) und (C) gemeinsam aushärtet.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können die Beschichtungsstoffe (A), (B) und (C) durch
übliche Applikationsmethoden, wie z. B. Spritzen, Rakeln, Streichen, Gießen, Tauchen oder
Walzen auf die Substrate aufgebracht werden. Für die Aushärtung können die üblichen und
bekannten Methoden wie Erhitzen in einem Umluftofen, Bestrahlen mit IR-Lampen sowie
gegebenenfalls mit UV-Lampen angewandt werden.
Innerhalb der erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierung kann die Dicke der einzelnen
Schichten (A), (B) und (C) breit variieren. Erfindungsgemäß ist es indes von Vorteil, wenn die
Basislackschicht (A) eine Dicke von 5 bis 25 µm, insbesondere 7 bis 15 µm, und die beiden
Klarlackschichten (B) und (C) insgesamt eine Dicke von 15 bis 120 µm, vorzugsweise 40 bis
80 µm und insbesondere 60 bis 70 µm aufweisen. Hierbei kann das Verhältnis der
Schichtdicken breit variieren, indes ist es auch aus wirtschaftlichen Gründen von Vorteil, wenn
die Klarlackschicht (B) die dickere der beiden Schichten ist. Diese Klarlackschicht (B) kann
dann sozusagen die Grundeigenschaften der mehrschichtigen Klarlackschicht liefern, wogegen
über die Klarlackschicht (C) mit ihrer anderen, gegebenenfalls speziell ausgewählten
Zusammensetzung die besonders gewünschten anwendungstechnische Eigenschaften eingestellt
werden.
Die erfindungsgemäße Mehrschichtlackierung weist hervorragende optische, mechanische und
chemische Eigenschaften auf. So ist sie frei von jeglichen Oberflächenstörungen wie Schrumpf
(wrinkling). Sie ist von hervorragender Transparenz und Kratzfestigkeit. Delamination wegen
mangelhafter Zwischenschichthaftung ist nicht zu beobachten. Die Etchbeständigkeit ist
hervorragend. Der ganz besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierung liegt
darin, daß das Eigenschaftsprofil ihrer Oberfläche ganz besonders bereit variiert und daher den
unterschiedlichsten Anforderungen einfach und genau angepaßt werden kann.
In einem Laborreaktor mit einem Nutzvolumen von 4 l, ausgestattet mit einem Rührer, zwei
Tropftrichtern für die Monomermischung resp. Initiatorlösung, Stickstoffeinleitungsrohr,
Thermometer und Rückflußkühler, wurden 640,6 g einer Fraktion aromatischer
Kohlenwasserstoffe mit einem Siedebereich von 158-172°C eingewogen. Das Lösemittel
wurde auf 140°C aufgeheizt. Nach Erreichen von 140°C wurden eine Monomermischung aus
597 g Ethylhexylacrylat, 173,2 g Hydroxyethylmethacrylat, 128,4 g Styrol und 385,2 g 4-
Hydroxybutylacrylat innerhalb von 4 Stunden und eine Initiatorlösung von 25,6 g t-
Butylperethylhexanoat in 50 g des beschriebenen aromatischen Lösemittels innerhalb von 4, 5
Stunden gleichmäßig in den Reaktor dosiert. Mit der Dosierung der Monomermischung und der
Initiatoranlösung wurde gleichzeitig begonnen. Nach Beendigung der Initiatordosierung wurde
die Reaktionsmischung zwei weitere Stunden bei 140°C gehalten und danach abgekühlt. Die
resultierende Polymerlösung hatte einen Feststoffgehalt von 65%, bestimmt in einem
Umluftofen 1 h bei 130°C.
In einem Laborreaktor mit einem Nutzvolumen von 4 l, ausgestattet mit einem Rührer, zwei
Tropftrichtern für die Monomermischung resp. Initiatorlösung, Stickstoffeinleitungsrohr,
Thermometer und Rückflußkühler, wurden 720 g einer Fraktion aromatischer
Kohlenwasserstoffe mit einem Siedebereich von 158-172°C eingewogen. Das Lösemittel
wurde auf 140°C aufgeheizt. Nach Erreichen von 140°C wurden eine Monomermischung aus
450 g 2-Ethyl-hexylmethacrylat, 180 g n-Butylmethacrylat, 210 g Styrol, 180 g
Hydroxiethylacrylat, 450 g 4-Hydroxibutylacrylat und 30 g Acrylsäure innerhalb von 4 Stunden
und eine Initiatorlösung von 150 g t-Butylperethylhexanoat in 90 g des beschriebenen
aromatischen Lösemittels innerhalb von 4,5 Stunden gleichmäßig in den Reaktor dosiert. Mit
der Dosierung der Monomermischung und der Initiatoranlösung wurde gleichzeitig begonnen.
Nach Beendigung der Initiatordosierung wurde die Reaktionsmischung zwei weitere Stunden
auf 140°C gehalten und danach abgekühlt. Die resultierende Polymerlösung hatte einen
Feststoffgehalt von 65%, bestimmt in einem Umluftofen 1 h bei 130°C, eine Säurezahl von 15
und eine Viskosität von 3 dPas (gemessen an einer 60%igen Anlösung der Polymerlösung in
dem beschriebenen aromatischen Lösemittel unter Verwendung eines ICI Platte-Kegel
Viskosimeters bei 23°C).
In einer Laborrührwerksmühle der Firma Vollrath werden 800 g Mahlgut, bestehend aus 323.2 g
des Polyacrylats gemäß Herstellbeispiel 2, 187.2 g Butanol, 200.8 g Xylol und 88.8 g
Aerosil® 812 (Degussa AG, Hanau), zusammen mit 1100 g Quarzsand (Korngröße 0.7-1 mm)
eingewogen und unter Wasserkühlung 30 Minuten angerieben.
In einem 4 l-Edelstahlreaktor mit Rührer, Rückflußkühler, Thermometer, Ölheizung und einem
Zulaufgefäß für das Blockierungsmittel wurden 41,76 Gewichtsteile VestanatR 1890
(Isocyanurat auf der Basis von Isophorondiisocyanat der Firma Creanova) und 20,76
Gewichtsteile Solventnaphtha eingewogen und auf 50°C erhitzt. Innerhalb von vier Stunden
wurden 23,49 Gewichtsteile Diethylmalonat, 5,81 Gewichtsteile Acetessigsäureethylester und
0,14 Gewichtsteile Katalysatorlösung (Natriumethylhexanoat) gleichmäßige zudosiert. Nach
Beendigung des Zulaufs wurden nochmals 0,14 Gewichtsteile Katalysatorlösung hinzugegeben.
Im Anschluß daran wurde die Temperatur auf 80°C erhöht. Bei Erreichen eines Isocyanat-
Äquivalentgewichts von 5900 bis 6800 wurden 0,9 Gewichtsteile 1,4-Cyclohexyldimethanol
während 30 Minuten bei 80°C unter Rühren zugegeben. Nach Erreichen eines Isocyanat-
Äquivalentgewichts von ≧ 13.000 wurden 5 Gewichtsteile n-Butanol zugegeben. Die
Temperatur wurde dabei auf 50°C gesenkt, und das resultierende blockierte Polyisocyanat
wurde mit 2 Gewichtsteilen n-Butanol auf einen theoretischen Festkörpergehalte von 68 Gew.-
% angelöst. Das so erhaltene blockierte Polyisocyanat wies einen Festkörpergehalt von 74,5 Gew.-%
(eine Stunde; 130°C) und eine Original-Viskosität von 41,6 dPas auf.
In einem Laborreaktor mit einem Nutzvolumen von 4 l, ausgestattet mit einem Rührer, zwei
Tropftrichtern für die Monomermischung resp. Initiatorlösung, Stickstoffeinleitungsrohr,
Thermometer und Rückflußkühler, wurden 720 g einer Fraktion aromatischer
Kohlenwasserstoffe mit einem Siedebereich von 158-172°C eingewogen. Das Lösemittel
wurde auf 140°C aufgeheizt. Nach Erreichen von 140°C wurden eine Monomermischung aus,
427,5 g n-Butylacrylat, 180 g n-Butylmethacrylat, 450 g Styrol, 255 g Hydroxyethylacrylat,
165 g 4-Hydroxybutylacrylat und 22,5 g Acrylsäure innerhalb von 4 Stunden und eine
Initiatorlösung von 120 g t-Butylperethylhexanoat in 90 g des beschriebenen aromatischen
Lösemittels innerhalb von 4,5 Stunden gleichmäßig in den Reaktor dosiert. Mit der Dosierung
der Monomermischung und der Initiatoranlösung wurde gleichzeitig begonnen. Nach
Beendigung der Initiatordosierung wurde die Reaktionsmischung zwei weitere Stunden auf 140
°C gehalten und danach abgekühlt. Die resultierende Polymerlösung hatte einen Feststoffgehalt
von 60%, bestimmt in einem Umluftofen 1 h bei 130°C, eine Säurezahl von 13 mgKOH/g,
eine OH-Zahl von 116 mgKOH/g, eine Glasübergangstemperatur Tg von 3,23°C und eine
Viskosität von 9 dPas (gemessen an der 60%igen Polymerlösung in dem beschriebenen
aromatischen Lösemittel unter Verwendung eines ICI Platte-Kegel Viskosimeters bei 23°C).
312 g Tricyclodecandimethanol wurden mit 83 g Butyldiglykolacetat vermischt und unter
Erwärmen bis zum Entstehen einer homogenen Lösung gerührt. Die Konzentration der Lösung
betrug 79 Gew.-%.
Ein erfindungsgemäßer Einkomponentenklarlack (Beispiel 1) und ein herkömmlicher
Einkomponentenklarlack (Vergleichsversuch V1) wurden aus den in der Tabelle 1 aufgeführten
Bestandteilen durch Vermischen hergestellt.
Der Klarlack des Vergleichsversuchs V1 wies im DIN4-Becher bei 21°C eine Auslaufzeit von
46 s auf. Für die Applikation wurde er mit 8 Gewichtsteilen eines Verdünners (organisches
Lösemittelgemisch) auf eine Auslaufzeit von 28 s eingestellt.
Der Klarlack des Beispiels 1 wies im DIN4-Becher bei 21°C eine Auslaufzeit von 51,5 s auf.
Für die Applikation wurde er mit 10 Gewichtsteilen eines Verdünners (organisches
Lösemittelgemisch) auf eine Auslaufzeit von 28 s eingestellt.
Für die Herstellung der erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierung ML des Beispiels 2 und der
nicht erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierung des Vergleichsversuchs V2 wurde zunächst
ein Überzugsklarlack durch Vermischen der in der Tabelle 2 angegebenen Bestandteile
hergestellt.
Bestandteile | |
(Gew.-Teile) | |
Bindemittel Polyacrylat gemäß Herstellbeispiel 1 | 50,0 |
Thixotropierpaste gemäß Herstellbeispiel 3 | 3,0 |
Vernetzungsmittel TACT | 26,6 |
Weitere Bestandteile Substit. Hydroxyphenylbenzitriazol (95%-ig in Xylol) (Tinuvin® 292 der Firma Ciba) | 1,0 |
Aminoethermodifizierter -2,2,6,6-Tetramethylpiperydinylester(Tinuvin® 400 der Firma Ciba) | 1,2 |
Handelsübliche Lösung eines polyethermodifizierten Polydimethylsiloxans (5%ig in Xylol) Byk® 310 (Byk Chemie) | 1,4 |
Butyldiglykolacetat | 5,5 |
Butylglykolacetat | 5,5 |
Solvesso® 150 | 5,8 |
SUMME | 100 |
TACT = handelsübliches Tris(alkoxycarbonylamino)triazin von der Firma CYTEC |
Der Überzugsklarlack wies im DIN4-Becher bei 21°C eine Auslaufzeit von 28 s auf.
Zur Herstellung der Prüftafeln wurden nacheinander ein Elektrotauchlack
(Trockenschichtdicke 22 µm) und ein Wasserfüller (FU63-9400 der Firma BASF Coatings
AG) appliziert und eingebrannt (Trockenschichtdicke 30 µm). Hierbei wurde der
Elektrotauchlack während 20 Minuten bei 170°C und der Füller während 20 Minuten bei 160°C
eingebrannt. Anschließend wurde ein blauer Wasserbasislack (Wasser-Percolor-Basislack FW
05-513P der Firma BASF Coatings AG mit einer Schichtdicke von 15-18 µm aufgetragen und
10 Minuten bei 80°C abgelüftet.
Anschließend wurden für das Beispiel 2 der Einkomponentenklarlack des Beispiels 1 und für
den Vergleichsversuch V2 der Einkomponentenklarlack des Vergleichsversuchs V1 (vgl.
Tabelle 1) naß-in-naß appliziert und während 30 Minuten bei 135°C eingebrannt, so daß
Trockenschichtdicken von 35 µm resultierten.
Die so erhaltenen Prüftafeln wurden ohne Zwischenschliff mit dem Überzugsklarlack (vgl.
Tabelle 2) überschichtet. Die resultierenden Klarlackschichten wurden während 20 Minuten bei
140°C eingebrannt, so daß Trockenschichtdicken von 20 µm resultierten.
Die Haftung der erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierung ML des Beispiels 2 wurde nach 24
Stunden Lagerung bei Raumtemperatur nach dem Gitterschnittest nach DIN 53151 (2 mm)
[Note 0 bis 5] ermittelt. Es erfolgte keine Enthaltung: Note GT0. Demgegenüber kann es bei
der nicht erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierung des Vergleichsversuchs V2 zur
Enthaftung der Klarlackierung: Note GT4.
Des weiteren wurden die Haftungseigenschaften der erfindungsgemäßen
Mehrschichtlackierung ML des Beispiels 2 und der nicht erfindungsgemäßen
Mehrschichtlackierung des Vergleichsversuchs V2 mit Hilfe des Gitterschnittests nach
Belastung mit Kondenswasser ermittelt. Die Ergebnisse finden sich in der Tabelle 3. Sie
untermauern erneut die überlegene Haftfestigkeit der erfindungsgemäßen
Mehrschichtlackierung ML.
Claims (11)
1. Verwendung von Tricyclodecandimethanol zur Herstellung von
Mehrschichtlackierungen.
2. Die Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Tricyclodecandimethanol zur Herstellung von mehrschichtigen Klarlacken verwendet
wird.
3. Verwendung von Tricyclodecandimethanol als Haftvermittler in mehrschichtigen
Lackierungen.
4. Beschichtungsstoff, insbesondere Klarlack, enthaltend mindestens ein Bindemittel und
mindestens ein Vernetzungsmittel sowie Tricyclodecandimethanol.
5. Der Beschichtungsstoff, insbesondere Klarlack, nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß Tricyclodecandimethanol hierin in einer Menge von 0,2 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise 1,0 bis 7,0 Gew.-% und insbesondere 2,0 bis 5,0 Gew.-%,
jeweils bezogen auf den Beschichtungsstoff, enthalten ist.
6. Verfahren zur Verbesserung der Zwischenschichthaftung in mehrschichtigen
Klarlacken, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens einem der zur Herstellung der
mehrschichtigen Klarlacke verwendeten Beschichtungsmittel Tricyclodecandimethanol
zusetzt.
7. Das Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man
Tricyclodecandimethanol in einer Menge von 0,2 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 1,0 bis
7,0 Gew.-% und insbesondere 2,0 bis 5,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf den
Beschichtungsstoff, zusetzt.
8. Mehrschichtlackierung auf einem gegebenenfalls grundierten Substrat, enthaltend in
dieser Reihenfolge übereinander liegend
- A) eine Basislackschicht,
- B) eine erste Klarlackschicht als Zwischenschicht und
- C) eine zweite Klarlackschicht als oberste Schicht,
9. Die Mehrschichtlackierung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Klarlackschichten (B) und (C) stofflich voneinander unterscheiden.
10. Verfahren zur Herstellung einer Mehrschichtlackierung, das mindestens die folgenden
Verfahrensschritte umfaßt:
- A) Applikation eines Basislacks (A) auf einem gegebenenfalls grundierten Substrat,
- B) Zwischentrocknen des applizierten Basislacks (A),
- C) Applikation eines ersten Klarlacks (B),
- D) gemeinsames Aushärten der in den Verfahrensschritten (I) und (III) applizierten Schichten (A) und (B) (Naß-in-naß-Verfahren),
- E) Applikation einer stofflich von der ersten Klarlackschicht (B) verschiedenen zweiten Klarlackschicht (C) auf die im Verfahrensschritt (IV) ausgehärtete Klarlackschicht (B) und
- F) Aushärten der im Verfahrensschritt (V) applizierten Klarlackschicht (C)
- A) Applikation des Basislacks (A) auf einem gegebenenfalls grundierten Substrat,
- B) Zwischentrocknen des applizierten Basislacks (A),
- C) Applikation des ersten Klarlacks (B),
- D) Zwischentrocknen des applizierten Klarlacks (B),
- E) Applikation einer zweiten Klarlackschicht (C) auf die im Verfahrensschritt (IV) zwischengetrocknete Klarlackschicht (B) und
- F) gemeinsames Aushärten der Lackschichten (A), (B), und (C) (Naß-in-naß- Verfahren),
11. Substrate, insbesondere Bauteile für Automobilkarosserien, enthaltend die
Mehrschichtlackierung gemäß einem der Ansprüche 8 oder 9 und/oder die gemäß dem
Verfahren nach Anspruch 10 hergestellte Mehrschichtlackierung.
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EP20000916854 EP1163303B1 (de) | 1999-02-25 | 2000-02-21 | Die verwendung von tricyclodecandimethanol zur herstellung von mehrschichtlackierungen |
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-
2000
- 2000-02-03 DE DE10004750A patent/DE10004750A1/de not_active Ceased
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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