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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen hydraulischen Stellantrieb
für eine
Kraftfahrzeugservolenkung.
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Derartige
Stellantriebe sind aus der Praxis bekannt, beispielsweise aus der
DE 4036589 A1 .
Ein solcher Stellantrieb wird bei einkreisigen Servolenkungen besonders
für Nutzfahrzeuge
als hydraulischer Servoantrieb der Lenkung verwendet. In zweikreisigen
Lenksystemen, bei denen für
den Ausfall eines Lenkkreises vorgesehen ist, daß ein zweiter hydraulischer
Stellantrieb die Lenkhilfskraft zumindest teilweise zur Verfügung stellt,
sind Lösungen
mit zwei separaten Zylinder-Kolben-Einheiten bekannt. Hierbei können die
Stellantriebe entweder räumlich
getrennt voneinander angeordnet sein, so z. B. in der
DE 2545810 A1 , oder in einem
gemeinsamen Gehäuse
angeordnet sein und auf eine gemeinsame Abtriebswelle wirken, beispielsweise
wie in der
EP 0410942
A1 dargestellt.
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Aus
der
DE 4011031 A1 ist
ein hydraulischer Stellantrieb für
eine Kraftfahrzeugservolekung bekannt, der dadurch gekennzeichnet
ist, dass in jedem Arbeitsraum ein Kolben gelagert ist, der den
jeweiligen Arbeitsraum in zwei mit Drucköl beaufschlagbare Kammern,
nämlich
eine innere Kammer und eine dem Zylinderkopf benachbarte äußere Kammer
unterteilt.
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Bei
den Ausführungsformen
nach dem Stand der Technik ist der für die Stellantriebe vorzusehende Bauraum
im Kraftfahrzeug im wesentlichen doppelt so groß wie bei einem einzigen Stellantrieb
eines einkreisigen Lenksystems.
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Es
ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen hydraulischen
Stellantrieb für
eine Kraftfahrzeugservolenkung zu schaffen, der bei nahezu unveränderten
Abmessungen einen zweikreisigen Betrieb ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird von einem hydraulischen Stellantrieb mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Weil in jedem Arbeitsraum zwischen dem Arbeitskolben und je einem
Zylinderkopf ein schwimmender Kolben gegenüber der Innenwand dichtend gelagert
ist, der den jeweiligen Arbeitsraum in zwei mit Drucköl beaufschlagbare
Kammern, nämlich
eine dem Arbeitskolben benachbarte innere Kammer und eine dem Zylinderkopf
benachbarte äußere Kammer unterteilt,
stehen insgesamt vier hermetisch voneinander getrennte Kammern als
Arbeitsräume
zur Verfügung.
Davon liegen je zwei an jeder Seite der Abtriebswelle.
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Eine
hinsichtlich Fertigung und Betrieb bevorzugte Ausführungsform
sieht vor, daß die
schwimmenden Kolben im wesentlichen kreisscheibenförmig gestaltet
sind. Wenn weiter vorgesehen ist, daß die schwimmenden Kolben in
Axialrichtung zwischen dem Arbeitskolben und dem benachbarten Zylinderkopf
frei bewegbar sind, kann die Position der schwimmenden Kolben im
Betrieb zwischen einer am Zylinderkopf anliegenden Endstellung und
einer am Arbeitskolben anliegenden Endstellung gewählt werden.
Der Arbeitshub des Arbeitskolbens wird dadurch im wesentlichen nicht
beschränkt.
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Für den zweikreisigen
hydraulischen Betrieb ist vorgesehen, daß jede Kammer mit jeweils einer hydraulischen
Anschlußleitung
verbunden ist. Dabei ist eine besonders sicher anzusteuernde Versorgung der
Kammern gewährleistet,
wenn jeweils die innere Kammer des Arbeitsraums über ein rohrförmige Lanzette
mit der zugeordneten Anschlußleitung
in Verbindung steht, wobei die Lanzette an dem Zylinderkopf befestigt
ist, achsparallel die äußere Kammer und
den Kolben vollständig
durchdringt und gegenüber
dem schwimmenden Kolben dichtend gelagert ist. Der Arbeitskolben
kann weiter an seinen beiden Kolbenböden eine Sackbohrung aufweisen,
die achsparallel und koaxial zu der jeweils benachbarten Lanzette
angeordnet ist und diese Lanzette bei einem Arbeitshub aufnimmt.
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Den
beiden Anschlußleitungen
eines Arbeitsraums kann eine gemeinsame umschaltbare Drossel zugeordnet
sein, mit der je eine der beiden Anschlußleitungen geöffnet und
die andere nahezu oder vollständig
geschlossen werden kann. Durch diese umschaltbare Drossel kann von
einem Arbeitskreis auf den zweiten Arbeitskreis umgeschaltet werden.
Wenn die Drossel in Abhängigkeit
von dem in den Anschlußleitungen
anstehenden Druck schaltbar ist, wobei die unter höherem Druck
stehende Anschlußleitung
von der Drossel geöffnet
wird, ist eine selbsttätige
Freischaltung des Arbeitskreises möglich, in dem jeweils der höhere Arbeitsdruck
ansteht.
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Die
Drossel kann in der Lanzette angeordnet sein, was eine externe Beschaltung
der Drossel erspart.
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In
der Praxis ist vorteilhaft, wenn der Stellantrieb für einen
Normalbetrieb und einen Notfallbetrieb eingerichtet ist, wobei die
schwimmenden Kolben im Normalbetrieb am Arbeitskolben und im Notfallbetrieb
am Zylinderkopf anliegen. Damit bewegen sich die schwimmenden Kolben
im Normalbetrieb bei Betätigung
des Stellantriebes mit und es besteht keine Gefahr, daß diese
sich festsetzen.
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Die
Bauart einer Kugelumlauflenkung wird erzielt, wenn der Arbeitskolben
ein Zahnstangenprofil trägt,
das mit einem Zahnsegment einer Abtriebswelle in Eingriff steht.
Ein Linearantrieb nach Art einer Zahnstangenlenkung kann erzielt
werden, wenn der Arbeitskolben als Abtrieb wenigstens eine Kolbenstange
trägt,
die in Axialrichtung aus dem Zylinder herausgeführt ist.
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Im
folgenden werden Ausführungsbeispiele der
vorliegenden Erfindung anhand der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
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1:
Einen hydraulischen Stellantrieb mit zwei schwimmenden Kolben und
vier Anschlußleitungen
in einem Querschnitt von der Seite;
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2:
den Stellantrieb gemäß 1 mit
lanzettenförmigen
Zuführungen
zu den inneren Hydraulikkammern;
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3:
eine automatisch druckabhängig schaltende
Drossel in einer schematischen Darstellung;
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4:
eine ebenfalls automatisch schaltende Drossel in einer in die Lanzette
integrierbaren Ausführungsform;
sowie
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5:
eine weitere Ausführungsform
mit einem linear wirkenden Abtrieb in einer schematischen Darstellung.
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In
der 1 ist ein erfindungsgemäßer Stellantrieb in einer schematischen
Darstellung in einem Querschnitt veranschaulicht. Der Stellantrieb
umfaßt ein
Gehäuse 1 mit
einem Arbeitszylinder 2, in dem axial verschieblich ein
Arbeitskolben 3 angeordnet ist. Der Arbeitskolben 3 ist
gegenüber
einer Innenwand 4 des Arbeitszylinders 2 mit umlaufenden
Dichtringen 5 abgedichtet und geführt. Weiter trägt der Arbeitskolben 3 ein
Zahnstangenprofil 6, das mit einem Zahnsegment 7 einer
Abtriebswelle 8 in Eingriff steht.
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Der
Arbeitskolben 3 bildet mit der Innenwand 4 und
einem linken Zylinderkopf 10 sowie einem rechten Zylinderkopf 11 zwei
Arbeitsräume 12, 13.
In jedem Arbeitsraum 12, 13 befindet sich jeweils
ein schwimmender Kolben 14, 15. Die schwimmenden Kolben 14, 15 sind
gegenüber
der Innenwand 4 ebenfalls mit umlaufenden Dichtungen 16, 17 abgedichtet
und teilen den jeweiligen Arbeitsraum 12, 13 in
eine innere Kammer 12a und eine äußere Kammer 12b bzw.
eine innere Kammer 13a und eine äußere Kammer 13b.
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Zu
den inneren und äußeren Kammern 12a, 12b; 13a, 13b führen hydraulische
Anschlußleitungen 20a, 20b bzw. 21a, 21b.
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Die
externe Verbindung mit an sich bekannten Hydraulikaggregaten erfolgt
derart, daß ein
vollständiger
Hydraulikkreis jeweils mit den inneren Kammern 12a, 13a über die
Anschlußleitungen 20a und 21a verbunden
ist, während
ein zweiter unabhängiger
Hydraulikkreis über
die Anschlußleitungen 20b und 21b mit
den äußeren Kammern 12b und 13b verbunden
ist. Im Betrieb wird zunächst
nur der erste Hydraulikkreis in an sich bekannter Weise über die Anschlußleitungen 20a, 21a mit
den inneren Kammern 12a, 13a verbunden. Der in
den inneren Kammern 12a, 13a entstehende Hydraulikdruck
bewegt die schwimmenden Kolben 14, 15 nach außen, so daß sie an
den Zylinderköpfen 10, 11 anliegen.
Die Leitungen 20b und 21b sind im wesentlichen
drucklos. Eine Erhöhung
des Hydraulikdrucks beispielsweise in der linken inneren Kammer 12a führt dazu, daß der Arbeitskolben 3 in
der Darstellung gemäß 1 nach
rechts gedrängt
wird, was über
den Eingriff des Zahnstangenprofils 6 in das Zahnsegment 7 zu
einer Drehung der Welle 8 im Uhrzeigersinn führt. Gleichzeitig
strömt
im wesentlichen druckloses Hydraulikfluid über die Anschlußleitung 21a aus
der inneren Kammer 13a des rechten Arbeitsraums 13 zurück zu einem
nicht dargestellten Vorratsbehälter.
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Eine
Lenkbewegung in die entgegengesetzte Richtung, also mit einer Drehung
der Abtriebswelle 8 gegen den Uhrzeigersinn, wird durch
Einleitung von Hydraulikdruck in den rechten Arbeitsraum 13,
genauer gesagt in die innere Kammer 13a eingeleitet, so
daß sich
der Arbeitskolben 3 nach links bewegt.
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Sollte
der mit den Anschlußleitungen 20a, 21a verbundene
Hydraulikkreis ausfallen, so wird der zweite Hydraulikkreis aktiviert
und leitet über
die Anschlußleitungen 20b, 21b Hydraulikflüssigkeit
in die äußeren Kammern 12b, 13b.
Die schwimmenden Kolben 14, 15 bewegen sich in
Axialrichtung auf den Arbeitskolben 3 zu und verdrängen dabei
das Hydraulikfluid aus den inneren Kammern 12a, 13a.
Sobald die schwimmenden Kolben 14, 15 an dem Arbeitskolben 3 anliegen,
kann die oben beschriebene Lenkbewegung durch Axialverlagerung des
Arbeitskolbens 3 und Drehung der Welle 8 ausgeführt werden,
indem die schwimmenden Kolben 14, 15 von der Außenseite
her, also von den äußeren Kammern 12b, 13b mit
Hydraulikdruck beaufschlagt werden. Die dem fehlerhaften ersten
Hydraulikkreis zugeordneten Anschlußleitungen 20a, 21a sind
dabei so zu beschalten, daß nach
dem Anlegen der schwimmenden Kolben 14, 15 an
den Arbeitskolben 3 diese Leitungen druckfest verschlossen
sind.
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Auf
diese Weise wird ein hydraulischer Stellantrieb für eine Kraftfahrzeugservolenkung
geschaffen, der eine volle zweikreisige Funktionalität bietet und
dabei im Bauraum lediglich um die Dicke der beiden schwimmenden
Kolben 14, 15 über
die Abmessungen eines herkömmlichen
einkreisigen hydraulischen Stellantriebs hinausgeht.
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Die 2 zeigt
einen hydraulischen Stellantrieb gemäß 1 mit einer
anderen Zuführung
des Hydraulikfluids zu den inneren Kammern 12a, 13a
der
Arbeitsräume 12 und 13.
Gleiche Bezugsziffern kennzeichnen gleiche Bauelemente.
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Bei
der Ausführungsform
gemäß 2 trägt der Arbeitskolben 3 zwei
Sackbohrungen 30, 31, die von dem jeweiligen Kolbenboden
aus senkrecht in den Arbeitskolben 3 hineinragen. Die schwimmenden
Kolben 14, 15 tragen jeweils eine Durchgangsbohrung 32, 33,
in der wiederum jeweils ein O-Ring 34, 35 einliegt.
Der Zylinderkopf 10 trägt
eine in den Arbeitsraum 12 ragende rohrförmige Lanzette 36,
die mit der Anschlußleitung 20a verbunden
ist und die weiter mit den Bohrungen 30, 32 koaxial
und achsparallel ausgerichtet ist. Die Lanzette 36 ist
dabei von geringerem Durchmesser als die Sackbohrung 30,
so daß zwischen
beiden Bauelementen ein Ringspalt verbleibt. Mit dem O-Ring 34 ist
die Lanzette 36 gegenüber
dem schwimmenden Kolben 14 dichtend geführt.
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Der
Zylinderkopf 11 trägt
eine entsprechende Lanzette 37, die mit einem Ringspalt
koaxial in die Sackbohrung 31 eingesetzt ist und ebenso
koaxial die Durchgangsbohrung 33 durchsetzt. Auch hier
ist eine Abdichtung gegenüber
dem schwimmenden Kolben 15 über den O-Ring 35 vorgesehen.
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Der
Stellantrieb gemäß 2 ist
so ausgeführt,
daß die
schwimmenden Kolben 14, 15 sich über ihren
gesamten Bewegungsbereich in Axialrichtung zwischen dem jeweiligen
Zylinderkopf 10, 11 und dem Arbeitskolben 3 bewegen
können,
ohne daß eine
Verbindung der jeweiligen inneren Kammer 12a, 13a mit
der jeweiligen äußeren Kammer 12b, 13b der Arbeitsräume 12 bzw. 13 entsteht. Über die
Lanzette 36, 37 und die Abdichtung 34, 35 sind
zwei vollständig
hermetisch gegeneinander abgeschlossene Hydraulikvolumina gewährleistet.
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Im
Betrieb kann der erste Hydraulikkreis wiederum über die Leitungen 20a und 21a die
inneren Kammern 12a, 13a mit Hydraulikdruck beaufschlagen,
wobei eine Druckerhöhung
von der Kammer 12a eine Drehung der Abtriebswelle 8 im
Uhrzeigersinn und eine Druckerhöhung
in der Kammer 13a eine Drehung der Abtriebswelle 8 entgegen
dem Uhrzeigersinn bewirkt. Die schwimmenden Kolben 14, 15 liegen
dabei an den Zylinderköpfen 10, 11 an,
falls die äußeren Arbeitsräume 12b, 13b drucklos
sind.
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Bei
einem Ausfall des ersten Hydraulikkreises wird der zweite Hydraulikkreis
aktiviert, der mit den Arbeitsräumen 12b, 13b über die
Anschlußleitungen 20b, 21b in
Verbindung steht. Eine Druckerhöhung
in der äußeren Kammer 12b drängt den schwimmenden
Kolben 14 auf den Arbeitskolben 3 zu, bis dieser
dort anliegt. Entsprechendes gilt für eine Druckerhöhung in
der äußeren Kammer 13b,
die den schwimmenden Kolben 15 ebenfalls auf den Arbeitskolben 3 zudrängt, bis
dieser dort anliegt. Sodann sind die beiden äußeren Kammern 12b und 13b in
einer unmittelbaren Wirkverbindung mit der Abtriebswelle 8,
so daß über die
entsprechende Ansteuerung der äußeren Kammern 12b, 13b die
volle Lenkbarkeit gewährleistet
ist.
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Bei
einer anderen Betriebsweise kann die Vorrichtung gemäß 2 so
beschaltet werden, daß der
erste, standardmäßig in Betrieb
befindliche Hydraulikkreis mit den äußeren Kammern 12b, 13b verbunden
ist. So liegen im Normalbetrieb die schwimmenden Kolben 14, 15 ständig am
Arbeitskolben 3 an und werden mitbewegt. Auf diese Weise
besteht keine Gefahr, daß sich
die beiden schwimmenden Kolben 14, 15 mit der
Zeit in einer Ruheposition festsetzen.
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In
der 3 ist schematisch eine druckabhängig umschaltbare
Drossel 40 veranschaulicht. Diese Drossel wird parallel
zwischen zwei Anschlußleitungen 20a, 20b (oder
sinngemäß 21a, 21b)
eingeschaltet und besitzt ein Drosselgehäuse 41 sowie einen
schwimmend in dem Drosselgehäuse 41 gelagerten
Drosselkörper 42.
Der Drosselkörper 42 ist zwischen
der in 3 veranschaulichten Endstellung, in der die Leitung 20b blockiert
wird, und einer gegenüberliegenden
Einstellung, in der die Leitung 20a blockiert wird, hin-
und herbewegbar. Der Drosselkörper 42 wird
dabei in der Ausführungsform
gemäß 3 selbsttätig durch
den in der jeweils durchgängig
zu schaltenden Leitung 20a, 20b herrschenden Druck
bewegt und die Drosselfunktion folglich selbsttätig umgeschaltet.
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Herrscht
in der Leitung 20a ein Betriebsdruck, so wird der Drosselkörper 42 in
die Stellung gemäß 3 gedrängt. Fällt der
Druck dagegen in der Leitung 20a ab und die Leitung 20b wird
mit einem Betriebsdruck beaufschlagt, so verfährt der Drosselkörper 42 in
die gegenüberliegenden
Stellung und verschließt
die Leitung 20a. Die Leitung 20b wird dann mit
vollem Querschnitt freigegeben.
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In
der 4 ist ein anderes Ausführungsbeispiel einer automatisch
druckabhängig
schaltenden Drossel ähnlich
der 3 dargestellt. Hierbei ist die Drossel jedoch
in die Lanzette 36 gemäß der 2 integriert.
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Die
Lanzette 36 trägt
bei diesem Ausführungsbeispiel
auf einer äußeren, an
ihrem Umfang angeordneten Ausnehmung 43 den Drosselkörper 42,
der in Längsrichtung
der Lanzette 36 verschieblich angeordnet ist. Innerhalb
des Grundkörpers
der Lanzette 36 verlaufen die Anschlußleitungen 20a und 20b,
die jeweils zu einer Seite des Drosselkörpers 42 in der Ausnehmung 43 münden. Der
Drosselkörper 42 ist
mit Dichtungen 44 gegenüber
der Lanzette 36, genauer gesagt gegenüber dem Grund der Ausnehmung 43,
abgedichtet.
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In
der Darstellung gemäß 4 gibt
der Drosselkörper 42 die
Anschlußleitung 20b zu
der äußeren Kammer 12b hin
frei, so daß Hydraulikfluid
in die Kammer 12b hinein und aus der Kammer 12a hinausströmen kann.
Der schwimmende Kolben 14 kann dadurch, wie bereits im
Zusammenhang mit der 2 beschrieben, in Axialrichtung
hin- und herbewegt werden. Andererseits verschließt der Drosselkörper 42 im
wesentlichen die Anschlußleitung 20a gegenüber der
inneren Kammer 12a, so daß in der Kammer 12a befindliches
Hydraulikfluid nicht oder nur sehr langsam aus der Kammer 12a herausströmen kann.
Die Strömungsgeschwindigkeit
ist durch einen Drosselspalt 45, der zwischen der Lanzette 36 und
dem Drosselkörper 42 gebildet
ist, definiert.
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Fällt der
Druck in der Anschlußleitung 20b ab und
wird der Arbeitsdruck eines Hydraulikkreises auf die Anschlußleitung 20a geschaltet,
so bewegt sich der Drosselkörper 42 in
der Darstellung gemäß 4 nach
links und verschließt
die Verbindung zwischen der Anschlußleitung 20b und der äußeren Kammer 12b (bis
auf einen Drosselspalt). So wird die innere Kammer 12a aktiviert,
die ihrerseits unmittelbar den Arbeitskolben 3 mit Druck
beaufschlagt und betätigt.
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Eine
spiegelbildlich ausgestaltete Drossel gemäß 4 ist auf
der gegenüberliegenden
Seite des Arbeitskolbens 3in der Lanzette 37 angeordnet und
mit den Anschlußleitungen 21a und 21b verbunden.
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Die
Drosseln gemäß 3 und 4 werden
vorzugsweise in Verbindung mit dem Stellantrieb gemäß 2 eingesetzt.
Dabei wird der Stellantrieb gemäß 2 so
geschaltet, daß die äußeren Kammern 12b und 13b im
Normalbetrieb aktiv sind. Die Drossel gemäß 4 ist dann
in der dargestellten Position, so daß die Anschlußleitung 20b gegenüber der äußeren Kammer 12b und
sinngemäß die Anschlußleitung 21b gegenüber der äußeren Kammer 13b freigeschaltet
ist. Die schwimmenden Kolben 14, 15 liegen dann
an dem Arbeitskolben 3 an. Wird nun ein Druckabfall in
der Anschlußleitung 20b oder
der Anschlußleitung 21b registriert,
was für
einen Ausfall des zugeordneten Hydrauliksystems spricht, so wird automatisch
der zweite Hydraulikkreislauf aktiviert und ein Arbeitsdruck auf
die Anschlußleitungen 20a, 21a gegeben.
Der Drosselkörper 42 der 4 bewegt
sich dann nach links und blockiert die Anschlußleitung 20b (bis
auf den Drosselspalt). Hierdurch wird das Volumen der äußeren Kammer 12b (entsprechendes
gilt für
die gegenüberliegende
Seite mit der äußeren Kammer 13b)
praktisch mit einem konstanten Volumen fixiert. Eine Druckerhöhung in
der inneren Kammer 12a treibt dann den Arbeitskolben 3 nach
außen,
ohne daß zuvor
das Hydraulikfluid aus der äußeren Kammer 12b verdrängt werden
muß. Mit dieser
Drosselfunktion ist gewährleistet,
daß praktisch
ein augenblickliches Umschalten der beiden Hydraulikkreise möglich ist,
ohne daß der
schwimmende Kolben 14 (oder 15) zunächst bis
an den Zylinderkopf 10 bzw. 11 herangefahren werden
muß. Über den
Drosselspalt zwischen dem Drosselkörper 42 und der Lanzette 36 wird
das Hydrauliköl
dann im Betrieb allmählich zurückgedrängt, so
daß der schwimmende
Kolben 14, 15 langsam an den jeweils benachbarten
Zylinderkopf herangefahren wird.
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Wenn
die innere Kammer 12a mit einem Arbeitsdruck beaufschlagt
wird, so wird der Arbeitskolben 3 nach rechts gedrängt. Auf
der gegenüberliegenden
Seite muß dann
Hydraulikfluid aus den Arbeitsräumen 13a und 13b entweichen
können.
Deshalb kann vorgesehen sein, daß der Drosselkörper 42 in
einer Mittelstellung sowohl die Anschlußleitung 20a, 21a als
auch die Anschlußleitung 20b, 21b freigibt.
Erst bei Druckbeaufschlagung wird dann eine der beiden Anschlußleitungen
geschlossen. Diese Maßnahme
ermöglicht
ein schnelleres Verdrängen der
schwimmenden Kolben 14, 15 an die benachbarten
Zylinderköpfe,
so daß der
volle Hub des Arbeitskolbens 3 umgehend zur Verfügung steht.
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In
der 5 ist schließlich
eine weitere Ausführungsform
mit einem linear wirkenden Abtrieb in einer schematischen Darstellung
veranschaulicht. Der Abtrieb des Hydraulikkolbens 3 erfolgt
hierbei über
zwei Kolbenstangen 50, die die schwimmenden Kolben 14, 15 durchsetzen
und darin dichtend geführt
sind. Das Hydraulikfluid wird den inneren Arbeitsräumen 12a, 13a über Kanäle 51, 52 zugeführt, die
in die Kolbenstangen 50 eingearbeitet sind. Diese Konfiguration
kann in einer Einbausituation ähnlich einer
an sich bekannten Zahnstangenlenkung verwendet werden. Der Betrieb
erfolgt in der oben beschriebenen Weise.
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Insgesamt
wird mit der vorliegenden Erfindung ein zweikreisiges Hydrauliksystem
geschaffen, dessen Stellantrieb in den Abmessungen nur unwesentlich
größer ist
als ein normaler einkreisiger Stellantrieb. Weiter wird mit der
Zuführung über die
Lanzetten 36, 37 und die speziellen Ausgestaltungen
der Drosseln gewährleistet,
daß eine
volle zweikreisige Funktionalität
mit kurzen Umschaltzeiten zwischen den beiden Kreisen realisierbar
ist.
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Je
nach Einsatzzweck kann die vorliegende Erfindung vorteilhaft auch
ohne die beschriebenen Drosseln in einer vereinfachten Ausführungsform
angewendet werden. Außerdem
können
andere als die beschriebenen Hydraulikelemente mit einer externen elektronischen
Steuerung zur Umschaltung der beiden Hydraulikkreise eingesetzt
werden.