DD272419A1 - Verfahren fuer die kollektive, flotative gewinnung von wolframmineralien und/oder flussspat - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren fuer die kollektive flotative Gewinnung von Wolframmineralien und/oder Flussspat. Die Erfindung bezieht sich auf einen Sammler fuer die flotative Gewinnung von Wolframmineralien und/oder Flussspat aus fein verwachsenen komplexen Erzen. Die Erfindung bezweckt, die kollektive Flotation von Scheelit, Wolframit und Flussspat oekonomisch zu gestalten. Geloest wurde diese Aufgabe dadurch, dass als Sammler ein Reagenz eingesetzt wird, welches aus Fettsaeure (vorzugsweise 60 Ma.-%), Tributylphosphat (vorzugsweise 25 Ma.-%) und einem nichtionogenen Tensid (vorzugsweise 15 Ma.-%) besteht. Bei der Anwendung des erfindungsgemaessen Sammlers ergeben sich gegenueber konventionellen Sammlern technologische Vorteile durch:- Erhoehung des WO3-Ausbringens um 6,4%-sowie des Flussspatausbringens um 7,3%, und im Vergleich mit dem Einsatz von Acylaminocarbonsaeuren (z. B. Cordesin 0) koennen die spezifischen Reagenzienkosten um das 7fache gesenkt werden

Description

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Titel der Erfindung

Verfahren für die kollektive flotative Gewinnung von Wolframmineralien und/oder Flußspat

Anwendungsgebiet

Das vorgeschlagene Verfahren gehört in das Gebiet der Gewinnung von Wertmineralien aus Erzen auf flotativem Wege. Es findet vorteilhaft Anwendung in der Erzaufbereitung für die Gewinnung von Wolframmineralien und/oder Flußspat aus Komplexerzen.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Komplexe Erze, die als Nutzminerale Scheelit, Wolframit, Flußspat, Magnetit und Sulfide sowie als Begleitmaterialien Dolomit, Calzit, Granat, Glimmer, Pyroxene, Amphibole, Tonminerale u. a. enthalten, werden bis zum erforderlichen Feinaufschluß der Nutzminerale zerkleinert und danach mittels konventioneller Verfahren magnetische und sulfidische Bestandteile abgetrennt.

Es ist bekannt, daß zur flotativen Gewinnung von Wolframmineralien und/oder Flußspat bevorzugt Sammler auf Fettsäurebasis eingesetzt bzw. empfohlen werden (DD PS 233311 A1, DD PS 217149 A1, SE PS 410404, DD PS 15446).

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Ziel der Erfindung

Das Ziel der Erfindung richtet sich auf die Senkung des Kostenaufwandes für die in der Aufbereitung komplexer Erze zur flotativen Gewinnung von Wolframmineralien und/oder Flußspat erforderlichen Reagenzien bei gleichzeitiger Erhöhung des Wertstoffausbringens.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen konstengünstigen Sammler zu finden, mit dem eine Hydrophobierung von Scheelit, Wolframit und/oder Flußspat mittels kollektivem flotativem Gewinnungsverfahren ermöglicht wird.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß den an sich bekannten Sammlersubstanzen auf Fettsäurebasis vorzugsweise 25 Masseprozent Tributylphosphat und 15 Masseprozent nichtionogenes Tensid, z. B. Präwozell zugesetzt werden. Die Trennung der Wolframmineralien von Flußspat erfolgt anschließend durch sodaalkalische Drucklaugung und andere hydrometallurgische Verfahren.

Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Sammlers ergeben sich gegenüber konventionellen Sammlern technologische Vorteile durch:

- Erhöhung des WO, Ausbringens um 6,4 %

- sowie des Flußspatausbringens um 7,3 %, und im Vergleich mit dem Einsatz von Acylaminocarbonsäuren (z. B. Cordesin 0) können die spezifischen Reagenzienkosten um das 7fache gesenkt werden.

Ausführungsbeispiel

Zu verarbeiten sei ein bisher als nicht aufbereitbar geltendes Komplexerz mit einem WO,-Gehalt von 0,2 - 0,5 % (davon 5 - 30 % Wolframit und 70 - 95 SS Scheelit).

Es enthält 10 - 30 % Karbonate, 2 - 10 % Sulfide, 10 - 13 % Glimmerminerale, bis 17 % Granat, 10 - 30 % Flußspat sowie geringe Mengen Pyroxen, Amphibole, Epidot und Tonminerale. Das verwachsene Erz erfordert einen ausgesprochenen Feinaufschluß. Die Zerkleinerung erfolgt durch autogene und Kugelmahlung auf 65 - 70 % < 0,071 mm. Aus dem Produkt der autogenen Mahlung werden durch Siebklassierung und mehrstufige Hydrozyklonierung die im Erz enthaltenen Primärschlämme (Fraktion

< 0,01 mm) abgetrennt. Nach Eindickung des Fertigproduktes d-er Mahlung erfolgt die flotative Abtrennung von Sulfiden aus sodaalkalischer Trübe (pH-Wert 9 - 10) bei Eins.atz von 250 g.t Kaliumisobutylxanthogenat und 30 g.t~ Oktandiol. Aus den Sulfidflotationsbergen erfolgt das Ausschwimmen der Wolframminerale und des Flußspates unter folgenden Bedingungen.

- Konditionierung der Trübe mit 500 g.t" Sammler 10 min

- Konditionierung der Trübe mit 1,5 kg.t" Wasserglas

- Grundflotation 10 min

- mehrstufige Kontrollflotation 20 min mit gestaffelter Sammlerzugabe

- Kreislaufführung der Schaumprodukte der Kontrollflotationsstufen auf die jeweils vorlaufende Flotationsstufe

- mehrstufige Reinigungsflotation des Schaumproduktes der Grundflotation mit Rückführung des Zwischenproduktes der Reinigungsflotation auf die Grundflotation

- pH-Wert für die gesamte Flotation 10.0 eingestellt mit Soda Die Herstellung von Ammoniumoeleat erfolgt durch Heißkonditionierung von 2 Masseprozent Fettsäure (Handelsprodukt Rofacid P 110) mit 98 Masseprozent ammonialkalischer Lösung (pH-Wert 10.0) 30 min bei 70 ⁰C.

Die Herstellung des erfindungsgemäßen Sammlers erfolgt nach der o. g. Methodik mit dem Unterschied, daß als Ausgangsstoffe:

1,2 Masseprozent Fetssäure (Handelsprodukt Rofacid P 110)

0,5 " Tributylphosphat und

0,3 " nichtionogenes Tensid (Handelsprodukt

Präwozell) für die Sammlerlösung eingesetzt werden.

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Cordesin 0 wurde (gemäß DD PS 217149 A1) mit NaOH verseift und ebenfalls als 2?oige Lösung hergestellt.

In Tabelle 1a sind die WO,- und CaF^-Verluste durch Erzentschlämmung und flotative Sulfidabtrennung dargestellt. Tabelle 1b enthält die Ergebnisse für die kollektive Wolfram-Flußspatflotation, bei Anwendung von zwei konventionellen sowie des erfindungsgemäßen Sammlers unter gleichen technologischen Bedingungen und mit gleichem Erztyp.

Aus Tabelle 1b ist zu erkennen, daß bei Einsatz des erfindungsgemäßen Sammlers das WO,-Ausbringen um 6,4 % und das Flußspatausbringen um 7,3 % gegenüber der Anwendung von Ammoniumoleat erhöht werden.

Tabelle 1a

WO,- und CaF„-Verluste durch Erzentschlämmung und Flotativer Sulfidgewinnung vor der kollektiven Wolfram-Flußspatflotation

Lfd. Nr. Produkt Masse- Gehalt (%) Ausbringen (%)

anteil

(K) WO₃ CaF₂ WO₃ CaF

1 Primär- 6,50 0,14 7,50 2,53 2,31 schlämme

2 Sulfid- 2,90 0,08 3,70 0,74/ 0,51 konzentrat

3 Aufbereitungs- 9,40 0,12 6,34 3,17 2,82 (1+2) abgänge

4 Sulfidflota- 90,60 0,38 22,65 96,83 97,18 tionsberge

= Aufgabe Wolfram-Flußspat-Flotation

5 Rohhaufwerk 100,00 0,36 21,12 100,00 100,00 (3+4)

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Tabelle 1b

Zusammenstellung der Ergebnisse für die kollektive Wolfram-FluBspatflotation aus den Sulfidflotationsbergen komplexer Erze des Erzgebirges bei Anwendung von zwei konventionellen sowie des erfindungsgemäßen Sammlers

Lfd. Nr. Ammoniumoleat

Produkt Masse- Gehalt (%) Ausbringen (?ό) anteil

(%) WO₃ CaF₂ WO₃ CaF₂

1 Wolfram-FluG- 25,50 1,06 64,0 75,10 77,30 spatkonzentr.

2 Kollektivflo- 65,10 0,12 6,45 21,73 19,88 tationsberge

3 Sulfidflota- 90,60 0,.38 22,65 96,83 97,18 (1+2) tionsberge

Lfd.	Nr.	Produkt	Masse anteil	Cordesin 0	3	Gehalt	(8)	2	Ausbringen (%)
			(8)		08 09	CaF	70 38	WO3 CaF2
		Wolfram-Fluß- spatkonzentr. Kollektivflo tationsberge	27,00 63,60	WO	65, 4,		80,90 84,00 15,93 13,18
1 2			1, o,

3 Sulfidflota- 90,60 0,38 22,65 96,83 97,18 (1+2) tionsberge

Lfd.	Nr. erfindungsgemäßer Sammler	Gehalt (S)	Ausbringen	(Ä)	CSl
	Produkt Masse anteil	WO3 CaF2	wo3	CaF	60 58
	(S)	1,15 70,06 0,08 4,08	81 ,50 15,33	84, 12,
1 2	Wolfram-Fluß- 25,50 spatkonzentr. Kollektivflo- 65,10 tationsberge

3 Sulfidflota- 90,60 0,38 22,65 96,83 97,18 (1+2) tionsberge

Der Vergleich des erfindungsgemäßen Sammlers mit Acylaminocarbonsäuren, z. B. Handelsprodukt Cordesin 0 (in der DD PS 157446 für Flußspat und in der DD PS 217149 für Wolframmineralien vorgeschlagen), bringt zwar technologisch keine nennenswerte Verbesserung, doch die Betrachtung der Reagenskosten bei gleichen spezifischen Einsatzmengen pro t Erz zeigt den ökonomischen Nachteil der Anwendung von Cordesin 0, da der Preis ca. das 7fache gegenüber dem des erfindungsgemäßen Sammlers beträgt.

Claims (3)

1. Patentansprüche

   1. Verfahren für die kollektive flotative Gewinnung von Wolframmineralien und/oder Flußspat, bei Anwendung eines Sammlers auf Fettsäurebasis, gekennzeichnet dadurch, daß dieser Substanz vorzugsweise 25 Masseprozent Tributylphosphat und 15 Masseprozent nichtionogenes Tensid zugesetzt wird
2. 2. Verfahren nach Pkt. 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit von dem Wolframitanteil im Erz der Masseanteil für Tributylphosphat gewählt wird.
3. 3. Verfahren nach Pkt. 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammler als Emulsion oder mit Alkalien und/oder Harnstoff, vorzugsweise bei 70-80 C verseift, als Lösung einsetzbar ist.