DD247822A5 - Herbizides mittel und seine verwendung - Google Patents
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Abstract
Ein herbizides Mittel, das als Wirkstoff mindestens ein Harnstoff-Herbizid und Diflufenican neben einem ueblichen Traeger oder Verduennungsmittel und gegebenenfalls weiteren Zusaetzen enthaelt, eignet sich vor allem zur Bekaempfung einer breiten Palette von grasartigen und breitblaettrigen Unkraeutern in Getreidekulturen. Die beiden Wirkstoffe koennen auch nacheinander, im Abstand von wenigen Minuten angewandt werden.
Description
R1N(R2JCON(R3JR4 Il
ist, in der R1 eine gegebenenfalls substituierte cyclische Kohlenwasserstoffgruppe oder eine aromatische heterocyclische Gruppe ist, R2 ein Wasserstoffatom oder eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, R3 für eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder für eine gegebenenfalls substituierte cyclische Kohlenwasserstoffgruppe steht und R4 ein Wasserstoffatom oder eine lineare oder verzweigte Alkyl-oder Alkoxygruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist.
5. Mittel nach Punkt 4, gekennzeichnet dadurch, daß in der angegebenen Formel R1 entweder eine Phenylgruppe, gegebenenfalls substituiert in 3- und/oder 4-Stellung, bezogen auf das Stickstoffatom, durch ein Chlor- oder Bromatom oder durch eine gegebenenfalls Halogen-substituierte lineare oder verzweigte Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen oder durch eine gleichartig, gegebenenfalls substituierte Phenoxygruppe, oder die Benzothiazol-2-ylgruppe bedeutet.
6. Mittel nach Punkt 4 oder 5, gekennzeichnet dadurch, daß in der angegebenen Formel R2 für ein Wasserstoffatom oder die Methylgruppe und R3 für die Methy!gruppe steht.
7. Mittel nach einem der Punkte 4 bis 6, gekennzeichnet dadurch, daß in der angegebenen Formel R2 ein Wasserstoffatom und R3 die Methylgruppe ist und
(i) R1 die Phenyl-, 3-Trifluormethylphenyl- oder 4-Chlorphenylgruppe und R4 die Methylgruppe ist, oder (ii) R1 die 4-Chlorphenylgruppe und R4 die Methoxygruppe ist, oder
(iii) R1 die S-Chlor^-methylphenyl- oder 4-lsopropylphenylgruppe und R4 die Methylgruppe ist, oder (iv) R1 die 3,4-Dichlorphenylgruppe und R4 eine Methyl-, Methoxy- oder Butylgruppe ist, oder daß in der angegebenen Formel
R1 die Benzothiazol-2-ylgruppe ist, R2 und R3 jeweils die Methylgruppe bedeuten und R4 für ein Wasserstoffatom steht.
8. Verwendung des Mittels nach einem der Punkte 1 bis 7, gekennzeichnet dadurch, daß man es in einer Aufwandmenge von 150g bis 10kg/hafürdas Harnstoff-Herbizid und von 25 bis750g/ha Diflufenican verwendet.
9. Verwendung nach Punkt 8, gekennzeichnet dadurch, daß man das Mittel nach einem der Punkte 1 bis 7 zur Bekämpfung von einjährigen breitblättrigen Unkräutern und Ungräsern in Getreide durch Vorauflauf-oder Nachauflaufanwendung von (a) einem Harnstoff-Herbizid, ausgewählt aus Chlortoluron, Isoproturon, Linuron, Methabenzthiazuron und Neburon oder Gemischen davon, und (b) Diflufenican in Aufwandmengen von 500 bis 3500g/ha Harnstoff-Herbizid und 50 bis 250g/ha Diflufenican in einem Gewichtsverhältnis von 70:1 bis 20:1 verwendet.
10. Verwendung nach Punkt 8 und 9, gekennzeichnet dadurch, daß man die Wirkstoffe des Mittels nach einem der Punkte 1 bis
7 gleichzeitig, getrennt oder nacheinander aufbringt.
Hierzu 5 Seiten Zeichnungen
Die Erfindung bezieht sich auf ein neues herbizides Mittel, das als Vor- oder Nachauflaufherbizid vor allem in Getreidekulturen brauchbar ist.
In der GB-A 2087887 wird N-(2,4-Difluorphenyl)-2-(3-trifluormethylphenoxy)nicotinamid der Formel I
als Vorauflauf- und/oder Nachauflauf-Herbizid beschrieben, sowie dessen Verwendung in der Landwirtschaft. Bekannt ist weiterhin, daß der extensive Gebrauch der Harnstoff-Herbizide und ihrer Mischungen, durch die bestimmte Unkrautarten, wie Galium aparine, Veronica hederifolia, Veronica persica und Viola arvensis, nur wenig vertilgt werden, zu einem verstärkten Auftreten von Galium aparine, Veronica und Viola geführt hat, so daß diese Unkräuter jetzt ein ernsthaftes Problem in Getreideäckern darstellen.
Ziel der Erfindung ist ein herbizides Mittel mit einem breiteren Wirkungsspektrum als es die bekannten Harnstoff-Herbizide aufweisen.
Es wurde nun gefunden, daß durch die Verwendung der Verbindung N-(2,4-Diflüorphenyl)-2-(3-trifluormethylphenoxy)nicotinamid, nachfolgend vereinfacht mit Diflufenican bezeichnet, in Kombination mit einem Harnstoff-Herbizid das Aktivitätsspektrum auf die wirksame Bekämpfung von Galium aparine, Veronica spp. und Viola spp. erstreckt werden kann. Infolgedessen stellt dieser kombinierte Gebrauch einen wichtigen technologischen Vorteil dar. Überraschenderweise wurde zusätzlich gefunden, daß die kombinierte herbizide Aktivität von Diflufenican und einem Harnstoff-Herbizid gegenüber bestimmten Unkrautarten sehr viel größer ist als erwartet, wenn diese Wirkstoffe kombiniert vor dem Auflaufen oder nach dem Auflaufen angewandt werden, z. B. als Vorauflauf- oder Nachauflaufspray. Mit anderen Worten, die herbizide Aktivität von Diflufenican zusammen mit einem Harnstoff-Derivat zeigt einen unerwarteten und bemerkenswerten Grad von Synergismus, wie von P.M. LTammes, Netherlands Journal'of Plant Pathology, 70 (1964), S.73-80 in einem Aufsatz mitdem Titel „Isobolees, a graphic representation of synergism in pesticides" und von Limpel, L E., P. H. Schuldt und D. Lamont, 1962, Proc.NEWCC 16:48-53 definiert unter Anwendung der Formel
~E = X + Y
in der E die erwartete prozentuale Wuchshemmurtg durch ein Gemisch aus zwei Herbiziden bei definierten Dosen, X die prozentuale Wuchshemmung durch das Herbizid A bei einer definierten Dosis und Y die prozentuale Wuchshemmung durch das Herbizid B bei einer definierten Dosis ist.
Wenn die beobachtete Wirkung größer ist als erwartet, wirkt die Kombination synergistisch.
Der bemerkenswerte Synergismus gegenüber Galium aparine und Avena fatua ermöglicht eine verbessert-zuverlässige Bekämpfung von zwei der am stärksten in Getreidekulturen vertretenen Unkräuter und führt zu einer beträchtlichen Verringerung der zur Unkrautbekämpfung angewandten Wirkstoffmenge.
Ein hoher Bekämpfungsgrad dieser Unkrautarten ist wünschenswert, um (a) Ernteverlust durch Konkurrenz oder Schwierigkeiten bei der Ernte und beim Saatgutreinigen und (b) die Rückkehr unerwünschter Unkrautsamen auf den Boden zu verhindern.
Unter „Harnstoff-Herbizid" sind in der vorliegenden Beschreibung auch Gemische von Harnstoff-Herbiziden zu verstehen, wenn der Kontaxt dies.erlaubt. Bevorzugt werden Gemische aus Isoproturon und Neburon im Gewichtsverhältnis 2:1 bis 1:2, insbesondere im Gewichtsverhältnis 1:1.
Dementsprechend ermöglicht die Erfindung die Bekämpfung des Wachstums von Unkräutern, d. h. unerwünschter Vegetation, an einem Ort des Vorkommens, durch Aufbringen auf den Ort des Vorkommens von Mengen (a) eines Harnstoff-Herbizids, vorzugsweise einer Verbindung der allgemeinen Formel
R1N(R2)CON(R3)R4
in der R1 eine gegebenenfalls substituierte cyclische Kohlenwasserstoffgruppe ist, vorzugsweise eine aromatische Gruppe, wie die Phenyigruppe, oder eine aromatische heterocyclische Gruppe, wie die Benzothiazol-2-ylgruppe, R2 ein Wasserstoffatom oder eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eine gegebenenfalls substituierte cyclische Kohlenwasserstoffgruppe, wie die 2-Methylcyclohexylgruppe, bedeutet, und R4 für ein Wasserstoffatom oder eine lineare oder verzweigte Alkyl-oder Alkoxygruppe mit ί bis 6 Kohlenstoffatomen steht, und (b) Diflufenican, die in Kombination miteinander herbizid wirksam sind. Hierzu werden das Harnstoff-Herbizid und Diflufenican üblicherweise in Form von herbiziden Mitteln eingesetzt, d. h. in Kombination mit verträglichen Verdünnungsmitteln oder Trägern und/oder grenzflächenaktiven Mitteln, die zur Verwendung in herbiziden Mitteln geeignet sind, beispielsweise wie nachfolgend beschrieben. Bevorzugte Verbindungen der allgemeinen Formel Il sind diejenigen, bei denen R2 für ein Wasserstoffatom oder für Methylgruppe steht und R3 die Methylgruppe bedeutet.
Verbindungen der allgemeinen Formel II, in der R1 eine Phenyigruppe bedeutet, die gegebenenfalls in 3- und/oder 4-Stellung, bezogen auf das Stickstoffatom, durch ein Chlor- oder Bromatom oder eine gegebenenfalls Halogen-substituierte lineare oder verzweigte Alkyl-oder Alkoxygruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder durch eine gleichartig gegebenenfalls substituierte Phenoxygruppe' substituiert ist, oder die Benzothiazol-2-ylgruppe bedeutet, werden ebenfalls bevorzugt. Insbesondere bevorzugt werden Verbindungen der allgemeinen Formel II, bei denen R2 ein Wasserstoffatom ist, R3 die Methylgruppe bedeutet und entweder (1) R1 für die Phenyl-, 3-Trifluormethylphenyl- oder 4-Chlorphenylgruppe steht und R4 die Methylgruppe ist, oder (2) R1 die 4-Chlorphenylgruppe bedeutet und R4 die Methoxygruppe ist; diese Verbindungen sind als Fenuron, Fluometuron, MonuronundMonolinuron bekannt. Ganz besonders bevorzugt werden Verbindungen der allgemeinen Formel II, bei denen R2 ein Wasserstoffatom und R3 die Methylgruppe ist und (3) R1 für die 3-Chlor-4-methylphenylgruppe oder die 4-lsopropylphenylgruppe steht und R4 die Methylgruppe ist, oder (4) R1 die 3,4-Dichlorphenylgruppe bedeutet und R4für eine Methyl-, Methoxy- oder Butylgruppe steht, oder (5) R1 die Benzothiazol-2-ylgruppe bedeutet, R2 und R3 jeweils eine Methylgruppe sind und R4 ein Wasserstoffatom bedeutet; diese Verbindungen sind als Chlortoluron, Isoproturon, Diuron, Linuron, Neburon und Methabenzthiazuron bekannt.
Die Aufwandmengen an Harnstoff-Herbizid und Diflufenican schwanken je nach der Beschaffenheit der Unkräuter, der verwendeten Mittel, die Zeit der Anwendung, der klimatischen Bedingungen und der Bodenbeschaffenheit und — wenn zur Bekämpfung des Unkrautwachstums in Nutzpflanzen-Anbaugebieten angewandt— der Beschaffenheit der Nutzpflanzen. Bei der Anwendung auf ein Nutzpflanzen-Anbaugebiet soll die Aufwandmenge ausreichen, um das Unkrautwachstum zu bekämpfen, ohne daß die Nutzpflanzen merklich und dauerhaft geschädigt werden. Allgemein erhält man bei Berücksichtigung dieser Faktoren mit Aufwandmengen von 150 g bis 10 kg Harnstoff-Herbizid und von 25 g bis 750 g Diflufenican jeweils per Hektar gute Ergebnisse. Es können aber auch größere oder geringere Aufwandmengen verwendet werden, je nach dem gegebenen besonderen Problem der Unkrautbekämpfung. Vorzugsweise betragen die Aufwandmengen für das Harnstoff-Herbizid 500 g bis zu 10kg/ha und für Diflufenican 50g bis 750g/ha. Die Kombination aus Harnstoff-Herbizid und Diflufenican kann zur selektiven Unkrautbekämpfung verwendet werden, beispielsweise zur Bekämpfung der nachfolgend genannten Unkrautarten, durch gezielte oder ungezielte Vorauf lauf- oder Nachauf laufanwendung, d. h. durch gezieltes oder nicht gezieltes Aufsprühen auf einen mit Unkräutern befallenen Ort, derzum Anbau von Nutzpflanzen benutzt wird oder benutzt werden soll, beispielsweise Getreide, wie Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, Mais und Reis, Sojabohnen, Acker- und Zwergbohnen, Erbsen, Luzerne, Baumwolle, Erdnüsse, Flachs, Zwiebeln, Karotten, Rübsamen und Sonnenblumen, vorhandenes oder angesätes Grünland, vor oder nach der Aussaat der Nutzpflanzen oder vor oder nach dem Auflaufen der Nutzpflanzen. Für die selektive Unkrautbekämpfung an Orten, die mit Unkraut befallen sind und für die Anpflanzung von Nutzpflanzen, z. B. der oben genannten, genutzt werden oder genutzt werdensollen, sind Aufwandmengen von 150 bis 3500g Harnstoff-Herbizid sowie von 25 bis 250g Diflufenican je ha besonders geeignet.
Gemäß einem Merkmal der Erfindung erfolgt die Unkrautbekämpfung durch Vorauflauf- oder Nachauflaufanwendung einer Kombination aus (a) Harnstoff-Herbizid, ausgeäwhlt aus Chlortoluron, Isoproturon Linuron, Methabenzthiazuron und Neburon oder Gemischen daraus, vorzugsweise 2:1 bis 1:2Gew./Gew.-Gemischen, beispielsweise 2:1 bis 1:2Gew./Gew.-Gemischen, und insbesondere das 1:1 Gew./Gew.-Gemisch aus Isoproturon und Neburon, und von (b) Diflufenican in Aufwandmengen von 500 bis 3500 g/ha, vorzugsweise 500 bis 2 500g/ha, (a) und von 50 bis 250g/ha (b) in Mengenverhältnissen von (a) zu (b) von 70:1 bis 2:1 und vorzugsweise 50:1 bis 2:1 Gew./Gew., um ein sehr breites Spektrum von einjährigen breitblättrigen Unkräutern und grasartigen Unkräutern in Getreidekulturen zu vertilgen, beispielsweise bei Weizen, Gerste, Hafer und Roggen, ohne merkliche dauerhafte Schädigung der Nutzpflanzen. Die oben beschriebene Kombination entfaltet sowohl Blattaktivität als auch Restaktivität (Bodenaktivität) und kann infolgedessen während einer langen Zeitspanne der Entwicklung der Nutzpflanzen angewandt werden, d.h. in der Zeitspanne von vordem Auflaufen der Unkräuter und vordem Auflaufen der Nutzpflanzen bis nach dem Auflaufen der Unkräuter und nach dem Auflaufen der Nutzpflanzen. Bevorzugt werden die Herbizide zur Unkrautbekämpfung bei im Herbst ausgesätem (Winter)getreide eingesetzt.
Bei der oben beschriebenen Verwendung wird der kombinierte Einsatz von (a) einem Harnstoffherbizid, ausgewählt aus Chlortoluron, Isoproturon und Neburon oder 2:1 bis 1:2 Gew./Gew. Gemischen davon und von (b) Diflufenican in einem Verhältnis von 20:1 bis 4:1 Gew./Gew. (a)zu (b) bevorzugt.
Die Kombination aus Harnstoff-Herbizid und Diflufenican kann auch verwendet werden, um Unkraut, vor allem die nachfolgend angegebenen Unkrautarten, mittels Voraufauflauf- oder Nachauflaufanwendung in Obstgärten und anderen baumbestandenen Bereichen zu bekämpfen, beispielsweise in Forsten, Wäldern und Parks, und in Plantagen, beispielsweise Zuckerrohr-, Ölpalmen, Kautschukpflanzen-Plantagen. Hierzu kann sie gezielt oder ungezielt, z. B. durch gezieltes oder nicht gezieltes Sprüherrauf die Unkräuter aufgebracht werden oder auf den Boden, auf dem vermutlich Unkräuter wachsen, vor oder nach dem Pflanzen der Bäume oder Plantagen in Aufwandmengen von 1 000 bis 5000g Harnstoff-Herbizid und von 100 bis 500g Diflufenican je ha.
Die Kombination aus Harnstoff-Herbizid und Diflufenican kann auch zur Unkrautbekämpfung, vor allem zur Bekämpfung der unten angegebenen Unkrautarten, an Orten eingesetzt werden, die nicht Nutzpflanzen-Anbaugebiete sind, in denen aber Unkrautbekämpfungerwünschtist. Beispiele für derartige Nichtanbaugebiete für Nutzpflanzen sind Flughäfen, Industriegebiete, Schienenanlagen, Straßenböschungen, Uferböschungen, Bewässerungsanlagen u.a. Wasserstraßen, Buschland und Brachland oder nichtkultiviertes Land, insbesondere dann, wenn Unkrautbekämpfung erwünscht ist, um Brandgefahren zu verringern. Für derartige Zwecke, bei denen häufig ein Gesamtherbizid-Effekt erwünscht ist, werden die Wirkstoffe üblicherweise in höheren Dosierungen eingesetzt als in den oben beschriebenen Nutzpflanzen-Kulturen. Die genaue Dosierung hängt von der Beschaffenheit der behandelten Vegetation und dem angestrebten Effekt ab. Vorauflauf- oder Nachauflaufanwendung und vorzugsweise Vorauflaufanweridung in gezielter oder nicht gezielter Weise, beispielsweise durch gezieltes oder nicht gezieltes Sprühen, mit Aufwandmengen von 2500g bis 10kg Harnstoff-Herbizid und von 200 bis 750g Diflufenican je ha sind für diesen Zweck besonders geeignet.
Als „Vorauflauf-Anwendung" wird das Aufbringen auf den Boden bezeichneten dem die Unkrautsamen oder-Sämlinge vorhanden sind, bevor sie an der Bodenoberfläche erscheinen. Mit „Nachauflauf-Behandlung" wird das Aufbringen auf in der Luft befindliche oder exponierte Bereiche der Unkräuter über der Bodenfläche bezeichnet. „Blattaktivität" bedeutet die herbizide Aktivität, die durch Aufbringen auf die über dem Boden befindlichen oder exponierten Teile der Unkräuter hervorgerufen wird.
Mit „Restaktivität" wird die herbizide Aktivität bezeichnet, die durch Aufbringen auf den Boden bewirkt wird, in dem sich die Unkrautsamen oder -keimlinge vor dem Auflaufen über die Bodenoberfläche befinden, wodurch die Keimlinge vertilgt werden, die zum Zeitpunkt der Anwendung vorhanden sind oder die nach der Anwendung aus dem Boden vorhandenen Samen auskeimen.
Unkrautarten, die auf diese Weise bekämpft werden können, sind beispielsweise:
Veronica persica Spergulaarvensis
Veronica hederifolia Cerastiumholosteoides
Stellaria media Arenaria serpyllifolia
Lamiumpurpureum Silenevulgaris
Lamiumamplexicaule Legousiahybrida
Aphanesarvensis Geranium molle
Galiumaparine Geranium dissectum
Alopecurusmyosuroides Erysimumcheiranthoides
Matricaria inodora Descurainea sophia
Matricaria matricoides Montiaperfoliata
Anthemisarvensis Anagallisarvensis
Anthemiscotula Myosotisarvensis
Papaverrhoeas Chenopodium album
Poaannua Polygonumaviculare
Aperaspicaventi Polygonum convolvulus
Phalaris paradoxa Galeopsis tetrahit
Phalaris minor · Chrysanthemum segetum
Avena fatua
Loliumperenne
Loliummultiflorum
Bromussterilis
Poatrivialis.
Die Wirkungsdauermuster des Harnstoff-Herbizids und von Diflufenican ermöglichen auch eine zeitversetzte Anwendung von getrennten Formulierungen.
Üblicherweise wird vor dem Gebrauch eine Tankmischung hergestellt durch Kombinieren von getrennten Formulierungen der einzelnen herbiziden Komponenten.
Ausführungsbeispiele
Durch die folgenden Versuche wird die Erfindung näher erläutert:
Versuch 1
Mit dem folgenden Gewächshausversuch wurde die synergetische Aktivität bei der kombinierten Verwendung von Isoproturon und Diflufenican bei der Bekämpfung bestimmter Unkräuter aufgezeigt.
Gewächshausversuch, der die Beschaffenheit des biologischen Synergismus zwischen Isoproturon und Diflufenican aufzeigt. Es wurde ein Versuch mit 25 Einzelbehandlungen durchgeführt, um die Wechselwirkung von Isoproturon und Diflufenican in einem weiten Dosisbereich, d.h. von 0,125, 250,500 und 1 000g Wirkstoff je ha Isoproturon plusO, 125,250, 500 und 1000g Wirkstoff je ha Diflufenican zu untersuchen, wie in der nachfolgenden Tabelle angegeben.
Isoproturon g/ha
Behandlung
(D 0
(11) 250
(16) 500
(2) | (7) | (12) | (17) | (22) |
125 | 250 | 500 | 1000 | |
125 | + | + | + | + |
Diflufenican g/ha
(3) | (8) | (13) | (18) | (23) |
125 | 250 | 500 | 1000 | |
250 | + | + | + | + |
250 | 250 | 250 | 250 | |
(4) | (9) | (14) | (19) | (24) |
125 | 250 | 500 | 1000 | |
500 | + | + | + | + |
500 | 500 | 500 | 500 |
(5) | (10) | (15) | (20) | (25) |
125 | 250 | 500 | 1000 | |
1000 | _1_ |
1000
1000
Alle Behandlungen erfolgten in einem geeigneten Volumen Wasser, indem entsprechende Mengen eines handelsüblichen Isoproturon-Konzentrats, d. h. einer 50% Gew./Vol. wäßrigen Suspension, und das zu einem netzbaren Pulver bzw. Spritzpulver für Versuchszwecke (nachfolgendes Beispiel 1) formulierte Diflufenican, das 50% Gew./Gew. Wirkstoff enthielt, miteinander vermischt wurden, so daß man die oben angegebenen Dosisraten/Hektar in einem Spritzvolumen von 260 l/ha erhielt. Alle ' Behandlungen wurden mit eine Laboratoriums-Spritzgerät, ausgestattet mit einem Spraying Systems Teejet SS 8003E, durchgeführt, das mit 2,1 daN/cm2 (kgf/cm2) arbeitete. Es wurden jeweils 10 bis 15 Samen von Galium aparine oder Avena fatua behandelt, die 1 bis 2cm tief im lehmigen Boden in Kunststofftöpfen mit Durchmesser 9cm ausgesät worden waren. Für jede Behandlung wurden drei Töpfe in einer willkürlich verteilten Blockanordnung vorgesehen. Die Töpfe wurden nach der Behandlung kombiniert von oben und von unten bewässert. Die visuelle Bewertung der Unkrautvertilgung wurde 21 Tage nach der Behandlung vorgenommen unter Verwendung einer 0-bis 10-Skala, wobei 0 keine Aktivität bedeutet und 10 100%ige Vertilgung, im Vergleich mit nicht behandelten Pflanzen.
Die mittlere prozentuale Unkrautvertilgung wurde für jede Art berechnet und ist nachfolgend tabellarisch zusammegefaßtfür jede Behandlung der oben angegebenen 25 Behandlungen. ^ -——
Galium
Avena
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 43 | 50 | 67 | 70 |
47 | 80 | 87 | 90 | 93 | 50 | 70 | 83 | 90 | 93 |
70 | 90 | 100 | 100. | 100 | 80 | 90 | 93 | 97 | 100 |
80 | 100 | 100 | 100 | 100 | 90 | 97 | 97 | 100 | 100 |
100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 95 | 100 | 100 | 100 | 100 |
Mit Hilfe dieser Ergebnisse wurde die 90% Effektivdosis (ED90) in Gramm Wirkstoff je ha berechnet, und zwar für Diflufenican alleine und für Isoproturon alleine sowie für Gemische aus Diflufenican und 125g bzw. 250g bzw. 500g bzw. 1 000g Isoproturon aus den entsprechenden Dosis-Ansprechkurven.
Galium (ED90 g/ha)
Diflufenican allein · 484
Diflufenican + 125 g/ha Isoproturon 209
Diflufenican + 250 g/ha Isoproturon 136
Diflufenican + 500 g/ha Isoproturon 125
Diflufenican+ 1 000g/ha Isoproturon 106
Isoproturon allein keine Wirkung
Avena (ED90 g/ha)
Diflufenican allein 538
Diflufenican + 125 g/ha Isoproturon 275
Diflufenican + 250 g/ha Isoproturon 199
Diflufenican + 500 g/ha Isoproturon 122
Diflufenican + 1 000 g/ha Isoproturon 107
Isoproturon allein 5668
Die oben aufgeführten Werte wurden dann verwendet, um die ED90 Isobole aufzuzeichnen für
a) einen „einseitigen Effekt" (Tammes S.74, Fig. 1) bei Galium, das Isoproturon gegenüber resistent war, wie in der nachfolgenden Fig.(1) angegeben
b) einen „zweiseitigen Effekt" (Tammes S.75, Fig. 2) bei Avena, demgegenüber beide Verbindungen wirksam waren, wie in der nachfolgenden Fig. (2) angegeben.
Die Fig. (1) und (2) zeigen deutlich Isobole vom Typ Il und III, die für Synergismus charakteristisch sind.
Die ED90-Werte wurden für die Darstellung der Isobole verwendet, weil 90% das gewünschte Ausmaß der Unkrautbekämpfung bei landwirtschaftlicher Anwendung ausmacht (vgl. Isobole für Amitrol/Atrazin Synergismus, Tammes, Fig.5, S.77).
Versuch 2
Ein gleicher Versuch,wie in Versuch 1 beschrieben(wurde mit Chlortoluron und Diflufenican gegenüber Avena fatua durchgeführt, mit folgenden Resultaten:
Diflufenican allein
Diflufenican+ 125 g/ha Chlortoluron Diflufenican + 250 g/ha Chlortoluron Diflufenican + 500 g/ha Chlortoluron Diflufenican + 1 000 g/ha Chlortoluron Chlortoluron allein
ED90, g/ha
586 g/ha
450 g/ha
300 g/ha
95 g/ha
75 g/ha
2186 g/ha
Diese Ergebnisse, wiedergegeben in Fig. (3) für einen „zweiseitigen Effekt" (Tammes, S.75 Fig. 2) zeigen deutlich ein Typ i Isobole Merkmal von Synergismus.
Versuch 3
Gewächshausversuch, der den biologischen Synergismus zwischen Neburon und Diflufenican zeigt.
Es wurde ein Versuch mit 43 Einzelbehandlungen durchgeführt, um die Wechselwirkung von Neburon udn Diflufenican in einem weiten Dosisbereich zu untersuchen, d. h. Neburon in einer D
Dosis von 0,125,250,500,1 000, 2000 und 4000 g/ha plus Diflufenican in einer Dosis von 0,31,25,62,5,125,250, 500 und 1000g/ha, wie in der nachfolgenden Aufstellung angegeben:
Neburon g/ha
Diflufenican g/ha
(D O | (2) 125 | (3) 250 | (4) 500 | (5) 1000 | (6) 2 000 | (7) 4000 |
(8) 31.25 | (9) 125 | (10) 250 | (11) 500 | (12) 1000 | (13) 2000 | |
31,25 | 31,25 | 31,25 | 31,25 | 31,25 | ||
(14) 62,5 | (15) 125 | (16) 250 | (17) 500 | (18) 1000 | (19) 2 000 | |
62,5 | 62,5 | 62,5 | 62,5 | 62,5 | ||
(20) 125 | (21) 125 | (22) 250 | (23) 500 | (24) 1000 | (25) 2000 | |
125 | 125 | 125 | 125 | 125 | ||
(26) 250 | (27) 125 | (28) 250 | (29) 500 | (30) 1000 | (31) 2 000 | |
250 | 250 | 250 | 250 | 250 | ||
(32) 500 | (33) 125 | (34) 250 | (35) 500 | (36) 1000 | (37) 2 000 | |
500 | 500 | 500 | 500 | 500 | ||
(38) 1000 | (39) 125 | (40) 250 | (41) 500 | (42) 1000 | (43) 2 000 | |
1000 | 1000 | 1000 | 1000 | 1000 |
Alle Behandlungen wurden mit einem entsprechenden Volumen Wasser durchgeführt, um die obigen Dosen je ha in einem Spritzvolumen von 290 l/ha zu erhalten. Neburon war als netzbares Pulver für Versuchszwecke mit 25% Gew./Gew. Wirkstoff (nachfolgendes Beispiel 9) angesetzt worden. Das Diflufenican stand als wäßriges Suspensionskonzentrat für Versuchszwecke (nachfolgendes Beispiel 2) mit 50% Gew./Vol. Wirkstoff zur Verfügung. Alle Behandlungen wurden mit einem Laboratoriums-Spritzgerät, ausgestattet mit einem Spraying Systems Teejet SS 8003 E durchgeführt, das bei 2,95daN/cm2(kgf/cm2) arbeitete.
Die Behandlungen erfolgten, nachdem Galium aparine aufgelaufen war und das 2-Wirtelwuchsstadium erreicht hatte. Die Pflanzen wurden in nicht-sterilem tonig-lehmigem Boden in 7cm quadratischen Plastiktöpfen gezogen. Jeder Versuch wurde 4fach durchgeführt und die entsprechenden Töpfe in willkürlicher Blockanordnung im Gewächshaus verteilt. Die Töpfe wurden dann nach der Behandlung kombiniert von oben und von unten bewässert.
Eine visuelle Bewertung der Unkrautverteilung entsprechend einer Skala von 0 bis 100 wurden 22 Tage nach der Behandlung vorgenommen. Die mittlere prozentuale Unkrautvertilgung wurde für jede Behandlung und für jede Art berechnet. Aus diesen Ergebnissen wurde die 90% herbizidwirksame Dosis, ED90, in g/ha für Diflufenican allein, für Neburon allein und für Diflufenican + 125,250,500,1000 und 2000g/ha Neburon aus den Ansprechkurven für Galium aparine berechoet.
Galium (ED9Og/ha) | 459 |
Diflufenican allein | 218 |
Diflufenican+ 125g/ha Neburon | 127 |
Diflufenican+ 250g/ha Neburon | 49 |
Diflufenican+ 500g/ha Neburon | 22 |
Diflufenican+1 000 g/ha Neburon | 15 |
Diflufenican +2 000g/ha Neburon | 5185 |
Neburon allein | |
Mit Hilfe der ED90-Werte wurde die Isobole mit zweiseitigem Effekt für Galium der nachfolgenden Fig. (4) aufgetragen. Die Isobole gehörte dem Typ III an, der deutlich Synergismus anzeigt (Tammes, S.75, Fig.2).
Versuch 4
Gewächshausversuch, der den biologischen Synergismus zwischen Linuron und Diflufenican zeigt.
Es wurde ein gleichartiger Versuch, wie unter Versuch 3 beschrieben, durchgeführt mit Linuron und Diflufenican in einer Dosis von 0,250,500,1 000 und 2 000 g/ha Linuron, formuliert als netzbares Pulver mit 50% Gew./Gew!!Wirkstoff (Handelsprodukt) plus 31,125,500 und 1000g/ha Diflufenican. Aus den Ergebnissen wurden die folgenden EDgo-Werte errechnet.
ED90 g/ha 684 201 69
Diflufenican allein Diflufenican + Linuron 250 g/ha Diflufenican + Linuron 500 g/ha Diflufenican + Linuron 1 000 g/ha Diflufenican + Linuron 2 000 g/ha
Die Ergebnisse, aufgetragen in der nachfolgenden Fig. (5) für einen „zweiseitigen Effekt" (Tammes, S.75, Fig. 2) zeigen deutlich eine Isobole vom Typ III charakteristisch für Synergismus.
Versuch 5
Gewächshausversuch, der den biologischen Synergismus zwischen Diuron und Diflufenican zeigt.
Es wurde ein gleichartiger Versuch, wie oben unter Ver'such 3 beschrieben, mit Diuron und Diflufenican durchgeführt unter Verwendung von 0 und 187,5g/ha Diuron, angesetzt als ein netzbares Pulver mit 80% Gew./Gew. Wirkstoff (Handelsprodukt) plus 31, 63,125, 250 und 500g/ha Diflufenican.
Die beobachteten Ergebnisse bei der Unkrautbekämpfung wurden mit den entsprechend der Limpel-Formel
zu erwartenden Ergebnisse verglichen.
% Vertilgung Diuron g/ha | erwartet (E) |
187,5 | — |
beobachtet | 78 |
60 | 87 |
93 | 89 |
100 | 93 |
100 | 94 |
100 | |
99 | |
Diflufenican g/ha
31
63
125
250
500
43 68 73 83 85
Da die beobachteten Ergebnisse für die Gemische deutlich höher lagen als die zu erwartenden (berechneten) Ergebnisse, wirkt diese Kombination deutlich synergistisch.
Versuch 6
Die Wirksamkeit dieser synergistischen Gemische für Breitspektrum-Unkrautbekämpfung in Getreidekulturen wurde in einer Reihe von Feldversuchen auf kleinen Parzellen nachgewiesen, in denen Gemische aus Diflufenican (sh. nachfolgendes Beispiel 2) und Isoproturon mit Isoproturon allein verglichen wurden.
Die Behandlungen erfolgten vor oder nach dem Auflaufen jeweils dreimal auf 6m χ 3m großen, willkürlich angeordneten Parzellen in insgesamt 21 Feld-Lagen in einem Volumen von 141 l/ha unter Verwendung einer motorisierten Kleinparzellen-Spritzmaschine, ausgestattet mit 6 χ 80015 Spraying Systems Teejets. Die Gemische wurden erzielt, indem die Parzellen mitf
jeder Komponente getrennt innerhalb von Minuten nacheinander besprüht wurden, d. h. mit einem Gesamtvolumen von
Die Unkrautvertilgung wurde 3 Monate später bewertet durch Auszählender Anzahl Unkräuter in 2 χ 0,5 m2 Quadraten je Parzelle. Die Getreidepflanzen wurden hinsichtlich etwa aufgetretener visuell feststellbarer Phytotoxizität anhand einer Skala von 0—100 bewertet, bei der 0 keinerlei Schädigung und 100 eine Vertilgungsrate von 100% bedeutet.
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 1 zusammengefaßt.
mittlere prozentuale Unkrautvertilgung
Behandlung | a) b | Am | Pa | Ga | Vp | Vh | Va | Lp | Sm | Mi | Pr | Aa | Ba | Whe |
Isoproturon 2000 g/ha | a) b) | 93'31 88"" | 84<» | 31(4) 0(2l | 24'« 60«41 | 13'1) | 25(5) | 31(2) | 83lel 100'2' | 99'3' 100'2' | 100'1' . | 100'1' | 2(4) 2(4) | 1(6) 1(2) |
Isoproturon 1500 g/ha + Diflufenican 125 g/ha | a) b) | 100'3' 93'3' | 99<5> | 83"" 86'2 | 100(6) 100"" | 100'1' | 98<51 | 100'2' | 100(6) 100'21 | 100(3) 100'21 | 100'1' | 100'1' | 4<5) 3"» | 2(6) 1(2) |
Isoproturon 1 500 g/ha + Diflufencian 250 g/ha | 100(3) 93'31 | 100'6' | 99'4' 99'41 | 100'6' 100(4) | 100'1' | 95'5' | 99'2' | 100(6) 100l2) | 100'3' 100'2' | 100"' | 100"» | 8(4) 4(4) | 5(6), 2(2) | |
* mittlere prozentuale Getreide-Phytotoxizität (festgestellte höchste Werte) Ba = Gerste Wh = Weizen
Zahlen in Klammern = Anzahl des Auftretens
Am = Alopecurusmyosuroides Va = Viola arvensis
Pa =Poaannua Lp = Lamium purpureum
Ga = Galiumaparine Sm = Stellaria media
Vp = Veronica persica Mi = Matricariainodora
Vh = Veronica hederifolia Pr = Papaverrhoeas
Aa = Aphanesarvensia
(a) = Vorauflauf
(b) = Nachauflauf
Versuch 7
Die Wirksamkeit dieser synergistischen Gemische bei Breitsprektrum-Unkrautvertilgung im Getreide wurde in einer Reihe von Feldversuchen mit kleinen Parzellen nachgewiesen, indem Tankgemische aus Diflufenican (nachfolgendes Beispiel 2) und Chlortoluron mit Diflufenican alleine verglichen wurden.
Die Behandlungen erfolgten vor dem Auflaufen auf jeweils drei 6m χ 3m große, willkürlich verteilte Parzellen in sechs Feld-Lagen in einem Volumen von 261 l/ha unter Verwendung einer motorisierten Kleinparzellen-Spritzmaschine, ausgestattet mit 6 x 8004 Spraying Systems Tee Jets.
Die Unkrautvertilgung wurde in dem auf die Herbstanwendung folgenden Frühjahr bewertet, indem die Anzahl Unkräuter in 3 χ 0,5m2 Quadraten je Parzelle ausgezählt wurden. Das Getreide wurde hinsichtlich visuell feststellbarer Phytotoxizität bewertet, entsprechend einer Skale von 0 bis 100, bei der 0 keinerlei Schäden und 100 eine Schädigungsrate von 100% bedeutet
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 2 zusammengefaßt.
mittlere prozentuale Unkrautvertilgung
Behandlung An.a Aa
As
Ca
La
Pr
Rr
Sm
Mi
Vp
Winter Wh Ba Rye
Chlortoluron 1500g/ha
Diflufenican 62,5 g/ha
100m 100°' 99(1) 99nl
99:
99n)
99
99|2) 99
Π)
5,7
(4)
Diflufenican 125g/ha
100nl
99(1> 72121 100nl 99(31 99KI 99I1)
3,7(4)
* mittlere prozentuale Getreide-Phytotoxizität (festgestellte höchste Werte) Wh = Weizen Ba = Gerste Rye = Roggen
Zahlen in Klammern = Anzahl des Auftretens
An.a | = Anagallis arvensis |
As | = Arenaria serpyllifolia |
Cs | = Chrysanthemum segetum |
La | = Lamiumamplexicaule |
Rr | = Raphanusraphanistrum |
Aa =Aphanes arvensis Pr = Papaverrhoeas Sm= Stellaris media Mi = Matricarisinodora Vp = Veronica persica
Versuch 8
Es wurden Feldversuchein Belgien durchgeführt mit Tankgemischen aus Diflufenican (nachfolgendesBeispiel 2) und Isoproturon/Neburon 1:1 oder mit Methabenzthiazuron. Die Behandlungen wurden im Herbst vor dem Auflaufen auf jeweils 30 m2 großen Parzellen vorgenommen, um eine Palette von breitblättrigen Unkräutern und Ungräsern in Winterweizen und in Wintergerste zu vertilgen, in einem Volumen von 500 l/ha unter Verwendung eines Hand-Spritzgerätes. Die Bewertung der Unkrautvertilgung erfolgte in dem darauffolgenden Frühjahr. Die Nutzpflanzen-Phytotoxizität wurde während des Winters und des Frühjahrs aufgezeichnet und die maximale festgestellte Schädigung ist mit den Ergebnissen in der nachfolgenden Tabelle 3 aufgeführt.
mittlere Phytotoxizität Am Pa | (1) 100 | Mi | Sm | Ga | V spp | festgestellte maximale Phytotoxizität gegenüber Weizen oder Gerste | |
125 g/ha 800 g/ha | (3) 95 | (2) 100 | (3) 100 | (D 100 | (D 100 . | (4) 8 | |
800 g/ha 200 g/ha |
Diflufenican Neburon
Isoproturon Diflufenican
93
99(
100<3>
100MI
97|2)
100
'1'
Methabenzthiazuron 1750g/ha
Zahlen in Klammern = Anzahl des Auftretens
V spp = Veronica spp
1OI4)
Diese Versuche zeigen deutlich das breite Spektrum der Unkrautbekämpfung einschließlich von Galium aparina, Veronica und Viola, das mit den Gemischen erzielt wird.
Die erfindungsgemäßen herbiziden Mittel enthalten (a) ein Harnstoff-Herbizid und (b) zusammen mit einem in der Landwirtschaft gebräuchlichen Verdünnungsmittel oder Träger und/oder oberflächenaktiven Mittel Diflufenican in einem auf das Gewicht bezogenen Verhältnis von 400:1 bis 1:5, vorzugsweise von 70:1 bis 2:1 und insbesondere von 20:1 bis4:1, jeweils (a) zu (b), kombiniert mit—und vorzugsweise homogen verteilt in — einem oder mehreren herbizid-annehmbarem(n) Verdünnungsmittel oder Träger und/oder grenzflächenaktivem(n)Mittel(n), d.h. Verdünnungsmittel oder Träger oder grenzflächenaktive Mittel von der Art, wie sie allgemein für herbizide Mittel verwendet werden und die mit dem Harnstoff-Herbizid und Diflufenican verträglich sind. Mit „homogen verteilt" werden auch solche Mittel bezeichnet, bei denen das Harnstoff-Herbizid und Diflufenican in den anderen Komponenten gelöst sind. „Herbizides Mittel" bedeutet im weitesten Sinne nicht nur gebrauchsfertige Mittel, sondern auch Konzentrate, die vor der Anwendung verdünnt werden müssen.Vorzugsweise enthalten die Mittel 0,05 bis 90Gew.-% Harnstoff-Herbizid und Diflufenican. Vorzugsweise ist das Harnstoff-Herbizid eine Verbindung der oben angegebenen allgemeinen Formel II.
Die herbiziden Mittel können sowohl ein Verdünnungsmittel oder einen Träger und ein grenzflächenaktives Mittel, beispielsweise ein Netzmittel, Dispergiermittel oder Emulgiermittel, enthalten. Die grenzflächenaktiven Mittel, die in den
herbiziden Mitteln vorhanden sein können, können ionisch oder nichtionisch sein, beispielsweise Sulforicinoleate, quaternäre Ammoniumderivate, Kondensationsprodukte aus Ethylenoxid und Nonyl- oder Actylphenolen oder Carbonsäureester von Anhydrosorbiten, die durch Veretherung der freien Hydroxygruppen mit Ethylenoxid löslich gemacht worden sind, Alkali- und Erdalkalisalze von Schwefelsäureestern und Sulfonsäuren, wie Dinonyl- und Dioctyl-natrium-sulfono-succinate und Alkali- und Erdalkalisalze von hochmolekularen Sulfonsäurederivaten, wie Natrium- und Calciumlignosulfonate. Beispiele für geeignete feste Verdünnungsmittel oder Träger sind Aluminium-silicat, Talk, gebrannte Magnesia, Kieselgur, Tricalcium-phosphat, Korkpulver, Aktivkohle und Tone, wie Kaolin und Benotnit, Die festen Mittel, die die Form von Stäuben, Granulaten oder netzbaren Pulvern bzw. Spritzpulvern haben können, werden vorzugsweise hergestellt durch Vermählen des Harnstoff-Herbizids und Diflufenicans mit festen Verdünnungsmitteln oder durch Imprägnieren der festen Verdünnungsmittel oder Träger mit Lösungen des Harnstoff-Herbizids und Diflufenicans in flüchtigen Lösungsmitteln, Abdampfen der Lösungsmittel und gegebenenfalls Vermählen der so erhaltenen Produkte zu einem Pulver. Granulate können hergestellt werden durch Absorbieren des Harnstoff-Herbizids und Diflufenicans, gelöst in flüchtigen Lösungsmitteln, von den festen Verdünnungsmitteln oder Trägern in Granulatform und Abdampfen der Lösungsmittel oder durch Granulieren von pulverförmigen Mitteln, die(wie oben beschrieben erhalten worden sind. Feste herbizide Mittel, vor allem netzbare Pulver bzw. Spritzpulver, können Netz- oder Dispergiermittel, beispielsweise der oben beschriebenen Arten, enthalten, die, wenn sie fest sind, auch als Verdünnungsmittel oder Träger dienen können.
Flüssige Mittel nach der Erfindung können die Form von wäßrigen, organischen oder wäßrig-organischen Lösungen, Suspensionen und Emulsionen annehmen, die ein grenzflächenaktives Mittel enthalten können. Geeignete flüssige Verdünnungsmittel zur Herstellung dieser flüssigen Mittel sind Wasser, Acetophenon, Cyclohexanon, Isophoron, Toluol, Xylol und Öle mineralischer, tierischer oder pflanzlicher Herkunft sowie deren Gemische. Grenzflächenaktive Mittel, die in den flüssigen Mitteln vorhanden sein können, können ionisch oder nichtionisch sein, beispielsweise von den oben beschriebenen Arten und können, wenn sie flüssig sind, auch als Verdünnungsmittel oderTräger dienen.
Netzbare Pulver und flüssige Mittel in Form von Konzentrat können mit Wasser oder anderen geeigneten Verdünnungsmitteln, wie Mineralölen oder pflanzlichen Ölen, verdünnt werden, vor allem wenn es sich um flüssige Konzentrate handelt, bei denen das Verdünnungsmittel oderTräger ein Öl ist, um gebrauchsfertige Mittel zu erhalten. Wenn erwünscht, können die flüssigen Mittel des Harnstoff-Herbizids und Diflufenicans in Form von selbstemulgierenden Konzentraten verwendet werden, die die Wirkstoffe, gelöst in den Emulgiermitteln, enthalten oder in Lösungsmitteln, die mit den Wirkstoffen verträgliche Emulgiermittel bzw. Emulgatoren enthalten; durch einfache Zugabe von Wasser zu derartigen Konzentration erhält man die gebrauchsfertigen Mittel.
Flüssige Konzentrate, bei denen das Verdünnungsmittel oder der Träger ein Öl ist, können ohne weitere Verdünnung mit Hilfe der elektrostatischen Spritztechnik angewandt werden.
Herbizide Mittel nach der Erfindung können auch, wenn erwünscht, übliche.Zusätze enthalten, wie Haftmittel, Schutzkolloide, Dickungsmittel, Durchdringungsmittel, Stabilisatoren, Abfangmittel, Mittel zur Verhinderung der Klumpenbildung, Farbstoffe und Korrosionsschutzmittel. Diese Zusätze können auch als Träger oder Verdünnungsmittel dienen.
Bevorzugte herbizide Mittel nach der Erfindung sind wäßrige Suspensions-Konzentrate, die 10 bis70%Gew./Vol. Harnstoff-Herbizid und Diflufenican, 2 bis 10% Gew./Vol. grenzflächenaktives Mittel, 0,1 bis 5% Gew./Vol. Dickungsmittel und 15 bis 87,9Vol.-% Wasser enthalten; netzbare Pulver bzw. Spritzpulver, die 10 bis 90% Gew./Gew. Harnstoff-Herbizid und Diflufenican, 2 bis 10% Gew./Gew. grenzflächenaktives Mittel und 10 bis 88% Gew./Gew. festes Verdünnungsmittel oderTräger enthalten; flüssige wasserlösliche Konzentrate, die 10 bis 30% Gew./Vol. Harnstoff-Herbizid und Diflufenican, 5 bis 25% Gew./Vol. grenzflächenakties Mittel und 45 bis 85Vol.-% mit Wasser mischbares Lösungsmittel, beispielsweise Dimethylformamid, enthalten; flüssige emulgierbare Suspensionskonzentrate, die 10 bis 70% Gew./Vol. Harnstoff-Herbizid und Diflufenican, 5 bis 15% Gew./Vol. grenzflächenaktives Mittel, 0,1 bis 5% Gew./Vol. Dickungsmittel und 10 bis 84,9Gew.-% organisches Lösungsmittel enthalten; Granulate, die 2 bis 10% Gew./Gew. Harnstoff-Herbizid und Diflufenican, 0,5 bis 2% Gew./Gew. grenzflächenaktives Mittel und 88 bis 97,5% Gew./Gew. granulatförmigen Träger enthalten, sowie emulgierbare Konzentrate, die 0,05 bis 90% Gew./Vol., vorzugsweise 1 bis 60% Gew./Vol. Harnstoff-Herbizid und Diflufenican, 0,01 bis 10% Gew./Vol. und vorzugsweisei bis 10% Gew./Vol. grenzflächenaktives Mittel und 9,99 bis 99,94%, vorzugsweise39 bis 98,99Vol.-% organisches Lösungsmittel enthalten.
Herbizide Mittel nach der Erfindung können auch das Harnstoff-Herbizid und Diflufenican, in Kombination mit und vorzugsweise homogen dispergiert, in einem oder mehreren weiteren pestizid-wirksamen Verbindungen enthalten und, wenn erwünscht, einen oder mehrere verträgliche pestizid-aiinehmbare Verdünnungsmittel oderTräger, grenzflächenaktive Mittel und übliche Zusätze, wie oben beschrieben. Beispiele für andere pestizid-wirksame Verbindungen, die in den erfindungsgemäßen herbiziden . Mitteln enthalten sein können oder zusammen mit diesen eingesetzt werden können, beispielsweise um das Spektrum der Unkrautarten, die bekämpft werden, zu verbreitern, sind beispielsweise Alachlor = a-Chlor-2,6-diethyl-N(methoxymethyl)acetanilid, Asulam = Methyl ^-aminobenzolsulfonyllcarbamad, Alloxydim-Na = Na-SaIz von 2-(1-AllyloxyaminobutylidinJ-S^-dimethyl^-methoxycarbonylcyclohexan-I.S-dion, Atrazin = (2-Chlor-4-ethylamino-6-isopropylamin)-1,3,5-triazin, Barban = 4-Chlorbut-2-inyl-N-(3-chlorphenyl)carbamat, Benzoyl-propethyl = Ethyl-N-benzoyl-N-(3,4-dichlorphenyl)-2-aminopropionat, insbesondere Bromxynil = 3,5-Dibrom-4-hydroxybenzonitril, Butachlor = N-(Butoxymethyl)-o:-chlor-2,6-diethylacetanilid, Butylat = S-Ethyl-N,N-diisobutyl-(thiocarbamat), Carbetamid = D-N-Ethyl-2-(phenyl-carbamoyloxy) propionamid, Chlorphenpropmethyl = Methyl-2-chlor-2-(4-chlorphenyl)-propionat, Chlorpropham = isopropyl-N-fS-chlorphenyOcarbamat, Cyanazin = 2-Chlor-4-(1-cyano-l-methylethylamino)-6-ethylamino-1,3,5-triazin, Cycloat = N'-Cyclohexyl-N-ethyl-s-ethyl-lthiocarbamat), 2,4-D = 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure, Dalapon = 2,2-Dichlorpropionsäure, 2,4-DB = 4(2,4-Dichlorphenoxy)butylsäure, Desmedipham = 3-(Ethoxycarbonylamino)phenyl-N-phenylcarbamat, Diallat = S-2,3-Dichlorallyl-N,N-diisopropyi(thiocarbamat), Dicamba = S^-Dichlor^-methoxybenzoesäure, Dichlorprop = (±)-2-(2,4-Dichlorphenoxy)propionsäure, Difenzoquat = i^-Dimethyl-S^-diphenyl-pyrazoliumsalze, Dinitramin = N1, N1-Diethyl-2,6-dinitro-4-trifluor-methyl-m-phenylendiamin,EPTC = S-Ethyl-N^-dipropyKthiocarbamat), Ethofumesat = 2Ethoxy-2,3-dihydro-3,3-dimethylbenzofuran-5-yl methylsulfonat, Flamprop-isopropyl = lsopropyl-(±)-2-(N-benzoyl-3-chlor-4-fluoranilin)propionat, Flamprop-methyl = Methyl-(±)-2-(N-benzoyl-3-chlor-4-fluoranilin)-propionat, insbesondere loxynil = 4-Hydroxy-3,5-diiodbenzonitril, MCPA = 4-Chlor-2-methyl-phenoxyessigsäure, MCPB = 4-(4-Chlor-2-methylphenoxy)-buttersäure, insbesondere Mecoprop = (±)-2-(4-Chlor-2-methyl-phenoxy)propionsäure, Metamitron = A-Amino-3-methyl-6-phenyl-1,2,4-triazin-5(4H)-on, Metribuzin = 4-Amino-6-t-butyl-3-(methylthio)1,2,4-triazin-5-(4H)-on, Molinat
S-Ethyl N,N-hexamethylen(thiocarbamat), Oxadiazon = 3-(2,4-Dichlor-5-isopropoxyphenyl)-5-t-butyl-1,3,4-oxadiazolin-2-on, Paraquat = 1,1'-Dimethyl-4,4'-bipyridylium-salze, Pebulat = S-Propyl-N-butyl-N-ethyl(thiocarbamat), Phenmedipham = 3-(Methoxy-carbonyl-aminolphenyl-N-O-methylphenyOcarbamat, Prometryn = 4,6-Bisisopropylamino-2-methylthio-1,3,5-triazin, Propachlor = a-Chlor-N-isopropyl-acetanilid, Propanil = N(3,4-Dichlorphenyl)-propionamid, Propham = Isopropyl-N-phenylcarbamat, Pyrazon = 5-Amino-4-chlor-2-phenylpyridazin-3(2H)-on, Simazin = 2-Chlor-4,6-bisethylamino-1,3,5-triazin, TCA = Trichloressigsäure, Thiobencarb = S-(4-Chlorbenzyl)-N,N-diethylthiolcarbamat,Triallat = S-2,3,3-Trichlorallyl N,N-diisopropyl(thiocarbamat)undTrifluralin = 2,6-Dinitro-N,N-dipropyl-4-trifluormethylanilin; Insektizide, wie Carbaryl = Naphth-1-yl-N-methylcarbamat; synthetische Pyrethroide, wie Permethrin und Cypermethrin; und Fungizide, wie 2,6-Dimethyl-4-tridecylmorpholin, Methyl N-(1-butylcarbamoyl-benzimidazol-2-yl) carbamat, 1,2-bis-(3-Methoxy-carbonyl-2-thioureido)-benzol, Isopropyl 1-carbamoyl-3-(3,5-dichlorphenyl)hydantoin und 1-(4-Chlor-phenoxy)-3,3-dimethyl-1-(1,2,4-triazol-1-yl)-butan-2-on. Andere biologisch aktive Stoffe, die in den herbiziden Mitteln nach der Erfindung enthalten sein oder in Verbindung mit ihnen eingesetzt werden können, sind Pflanzenwachstumsregulatoren, wie Bernsteinsäure (-amid) (succinamicacid), (2-Chlorethyl)trimethylammonium-chlorid und 2-Chlorethan-phosphonsäure; oder Düngemittel, die beispielsweise Stickstoff, Kalium und Phosphor enthalten, sowie Spurenelemente, die wesentlich für das gute Gedeihen der Pflanzen sind, wie Eisen, Magnesium, Zink, Mangan, Cobalt und Kupfer.
Pestizid-wirksame Verbindungen und andere biologisch aktive Stoffe, die in die erfindungsgemäßen herbiziden Mittel eingearbeitet sein oder in Verbindung mit diesen eingesetzt werden können, beispielsweise die zuvor genannten, und die Säuren sind, können, wenn erwünscht, in Form üblicher Derivate, beispielsweise Alkalisalze und Aminsalze und Ester, eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Mittel können als Fabrikationserzeugnis (article of manufacture) bereitgestellt werden, enthaltend das Harnstoff-Herbizid und Diflufenican sowie gegebenenfalls andere pestizid-wirksame Verbindungen, wie oben beschrieben, oder, wie bevorzugt, als herbizides Mittel, wie zuvor beschrieben, und vorzugsweise als Herbizid-Konzentrat, das vor der Anwendung verdünnt werden muß, umfassend das Harnstoff-Herbizid und Diflufenican innerhalb eines Behälters für das vorgenannte Harnstoff-Herbizid und Diflufenican und das genannte herbizide Mittel, sowie Anweisungen, die mit dem genannten Behälter verbunden sind und angeben, in welcher Weise das darin enthaltene genannte Harnstoff-Herbizid und Diflufenican oder herbizide Mittel zur Unkrautbekämpfung eingesetzt werden soll. Die Behälter sind allgemein übliche Behälter für die Lagerung von chemischen Substanzen, die bei normalen Umgebungstemperaturen fest sind sowie von herbiziden Mitteln, insbesondere in der Form von Konzentraten, beispielsweise Dosen und Kanister aus Metall, die innen-lackiert sein können, oder die aus Kunststoff bestehen, Glas- und Kunststoffflaschen, und wenn der Inhalt der Behälter ein Feststoff ist, beispielsweise ein granulatförmiges herbizides Mittel, Schachteln, beispielsweise aus Pappe, Kunststoffen und Metall oder Säcke. Die Behälter sind allgemein ausreichend geräumig, um Mengen an Wirkstoffen oder herbizide Mittel aufzunehmen, die ausreichen, um mindestens 4047 m2 Grund zum Zwecke der Unkrautbekämpfung zu behandeln, sollen aber nicht die für die gebräuchlichen Handhabungsmethoden geeignete Größe übersteigen. Die Anweisungen sind körperlich mit dem Behälter verbunden, beispielsweise direkt daraufgedruckt, oder auf einen Aufklebezettel, oder einen Anhänger. Die Anweisungen geben üblicherweise an, daß der Behälterinhalt, gegebenenfalls nach Verdünnung, angewandt werden soll, um das Wachstum der Unkräuter zu bekämpfen, in Aufwanddosen von 150 g bis 10 kg, vorzugsweise 500g bis zu 10 kg Harnstoff-Herbizid und von 25g bis 170g, vorzugsweise 50g bis zu 750g Diflufenican je ha, in der oben beschriebenen Art und Weise und für die oben beschriebenen Zwecke.
Die erfindungsgemäßen herbiziden Mittel umfassen (a) ein Harnstoff-Herbidzid und (b) Diflufenican als kombiniertes Präparat für gleichzeitige, getrennte oder aufeinanderfolgende Verwendung zur Unkrautbekämpfung an einem Ort des Befalls. Vorzugsweise ist das Harnstoff-Herbizid eine Verbindung der oben angegebenen allgemeinen Formel II.
Die folgenden Beispiele erläutern die erfindungsgemäßen herbiziden Mittel.
Es wurde ein Spritzpulver hergestellt aus:
Diflufenican 50%Gew./Gew.
Neukai BX(Natrium-alkyl-naphtalin-sulfonat) 10%Gew./Gew.
Natrium-Iignosulfonat 3% Gew. /Gew.
SoproponT36(Natrium-polycarboxylat) 0,5%Gew./Gew.
Hymod AT (Bindeton) ad 100%Gew./Gew.
Es wurde ein wäßriges Suspensions-Konzentrat hergestellt aus:
Diflufenican 50%Gew./Vol.
Ethylan BCP (ein Nonylphenol-ethylenoxid-
Kondensationsprodukt, enthaltend 9 mol
Ethylenoxid je mol Phenol) 0,5%Gew./Vol.
Soprophor FL (Triethanolaminsalz eines
oxyethyliertenPolyarylphenolphosphats) 1,0%Gew./Vol.
SoproponT36(Natrium-polycarboxylat) 0,5%Gew./Vol.
AntischaumFD 0,1 %Gew./Vol.
Rhodigel23(Xanthangummi) 0,2%Gew./Vol.
Na-Dichlorphen-Lösung, 40 % Gew./Gew. 0,25 % Gew./Vol.
Wasser ad 100Vol.-%
Ein (20:1) Spritzpulver wurde hergestellt aus:
Isoproturon . 40% Gew./Gew.
Diflufenican 2%Gew./Gew.
Arylan S (Na-Dodecyl-benzolsuJfonat) 2 % Gew./Gew.
Darvan Nr. 2(Na-Lignosulfonat) 5% Gew./Gew.
Aerosil (mikrofeines SiO2) 5% Gew./Gew.
Celite PF (synthetisches Magnesiumsilicat, Träger) 46% Gew./Gew.
durch Vermischen der Bestandteile und Vermählen des Gemisches in einer Hammermühle zu einem netzbaren Pulver, das mit Wasser verdünnt und in einer Aufwandmenge von 6,25 kg/ha in 200I Spritzflüssigkeit je ha zur Bekämpfung einer breiten Palette von Gras- und breitblättrigen (dicotyle) Unkräutern einschließlich Avena fatua und Galium aparine verwendet werden kann, durch Vor- oder Nachauflauf-Behandlung von Winterweizen.
Ein 4:1 wäßriges Suspensionskonzentrat wurde hergestellt aus:
Isoproturon 40%Gew./Vol.
Diflufenican 10%Gew./Vol.
Ethylan BCP (ein Nonylphenol-ethylenoxid-Kondensa-
tionsprodukt, enthaltend 9 mol Ethylenoxid je mol Phenol) 2%Gew./Vol.
Antischaum FD (Siliconemulsion—Antischaummittel) 0,5%Gew./Vol.
PluronicL62(Ethylenoxid/Propylenoxid-Blockcopolymer) 2%Gew./Vol.
SoproponT36 (Na-SaIz einer Polycarbonsäure) 0,5%Gew./Vol.
Attagel 50 (Attapulgit-Blähton) 0,5%Gew./Vol.
Wasser ad 100Vol.-%
durch inniges Vermischen der Komponenten und Vermählen in einer Kugelmühle während 24 Stunden. Das so erhaltene Konzentrat kann in Wasser dispergiert und in Aufwandmengen von 2 l/ha vor oder nach dem Auflaufen auf Gerste aufgebracht werden, um einen weiten Bereich von breitblättrigen (dicotyle) Unkräutern einschließlich Galium aparine zu vertilgen.
Ein 20:1 in Wasser dispergierbares Granulat wurde hergestellt durch Granulieren der in Beispiel 3 angegebenen Komponenten mit Wasser in einer Granulatorpfanne zu Teilchen mit Durchmesser 0,1 bis 2 mm. Dieses Granulat konnte dann in einer Menge von 6,25 kg in 200I Wasser je ha ausgebracht werden, um einen weiten Bereich von Gras-und breitblättrigen Unkräutern durch Nach- oder Vorlauf anwendung auf Winterweizen zu bekämpfen.
Ein 50:1 emulgierbares Suspensionskonzentrat wurde hergestellt aus:
Isoproturon 50%Gew./Vol.
Diflufenican 1%Gew./Vol.
EthylanTU (ein Nonylphenol/Ethylenoxid-Kondensations-
produkt, enthaltend 10 mol Ethylenoxid je mol Phenol) 10%Gew./Vol.
Benton 38 (organisches Derivat eines besonderen Magnesium-
montmorillonit Dickungsmittels) 0,05%Gew./Vol.
Aromasol H (aromatisches Lösungsmittel aus überwiegend
isomeren Triethylbenzolen) . ad 100%Vol.-%
durch inniges Vermischen der Bestandteile und Vermählen in einer Kugelmühle während 24 Stunden. Das erhaltene emulgierbare Suspensionskonzentrat kann mit Wasser verdünnt und in Aufwandmengen von 51 emulgierbarem Suspensionskonzentrat in 1001 Spritzflüssigkeit je ha ausgebracht werden, um das Wachstum von Alopecurus myosuroides, Viola arvensis und Veronica persica vor dem Auflaufen bei Winterweizen zu bekämpfen bzw. zu verhindern.
Eine 1:2 Tankmischung aus (a) wäßrigem Suspensionskonzentrat von Diflufenican (Beispiel 2) und (b) einer handelsüblichen Isoproturon-Formulierung, 50% Gew./Vol., wurde hergestellt, indem 0,51 (a)zu 11 (b) in 200I Wasser gegeben wurden. Die erhaltene Spritzflüssigkeit wurde auf 1 ha Weizen bald nach dem Auflaufen der Saat und der Unkräuter aufgebracht, um Galium aparine, Viola arvensis, Veronica hederifolia, Veronica persica, Stellaria media und Matricaria inodora zu vertilgen.
Eine 1:70 Tankmischung aus (a) wäßrigem Suspensionskonzentrat von Diflufenican (Beispiel 2) und (b) einer handelsüblichen Chlortoluron-Formulierung, 50% Gew./Vol., wurde hergestellt, indem 0,11 (a) zu 71 (b) in 200I Wasser zugegeben wurden. Die erhaltene Spritzflüssigkeit wurde auf 1 ha Weizen bald nach Auflaufen der Saat und der Unkräuter aufgebracht, um Avena fatua, Alopecurus myosuroides, Stellaria media, Matricaria, inodora, Veronica persica und Viola arvensis zu vertilgen.
Es wurde folgendes netzbares Pulver hergestellt:
Neburon 25% Gew./Gew.
NekalBX(Natrium-alkylnaphtalin-sulfonat) 10%Gew./Gew.
Natriumlignosulfonat 3% Gew./Gew.
SoproponT36(Natrium-polycarboxylat) 0,5% Gew./Gew.
Kieselsäure-Füllstoff ad 100% Gew./Gew.
Beispiel 10 '
Eine 1,25:16Tankmischung aus (a) wäßrigem Suspensionskonzentrat von Diflufenican (Beispiel 2) und (b) einer handelsüblichen Formulierung von Isoproturon/Neburon 1:1, 50% Gew./Gew., wurde hergestellt, indem 0,251 (a) zu 3,2kg (b) in 2001 Wasser gegeben wurden. Die erhaltene Spritzflüssigkeit wurde auf 1 ha Weizen bald nach dem Auflaufen der Saat sowie der Unkräuter aufgebracht, um Avena fatua, Alopecurus myosuroides, Stellaria media, Matricaria inodora, Veronica persica und Viola arvensis zu bekämpfen.
Eine 1:8,75 Tankmischung aus (a) wäßrigem Suspensionskonzentrat von Diflufenican (Beispiel 2) und einer handelsüblichen, 70% Gew./Gew., Formulierung von Methabenzthiazuron (b) wurde hergestellt, indem 0,41 (a) zu 2,5kg (b) in 200I Wasser gegeben wurden. Die erhaltene Spritzflüssigkeit wurde auf 1 ha Weizen bald nach dem Auflaufen der Saat und der Unkräuter aufgebracht, um Avena fatua, Alopecurus myosuroides, Stellaria media, Matricaria inodora, Veronica persica und Viola arvensis zu bekämpfen.
In den Herbizidgemischen der vorangegangenen Beispiele kann das Harnstoff-Herbizid durch ein anderes Harnstoff-Herbizid oder ein Gemisch von Harnstoff-Herbiziden ersetzt werden.
Claims (4)
- Erfindungsanspruch:1. Herbizides Mittel, enthaltend (a) ein Harnstoff-Herbizid und/oder (b) N-(2,4-Difluorphenyl)-2-(3-trifluormethylphenoxy)nicotinamid (Diflufenican) als Wirkstoff, zusammen mit einem üblichen Verdünnungsmittel oder Träger und/oder grenzflächenaktivem Mittel.
- 2. Mittel nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß es (a) und (b) in einem Gewichtsverhältnis von 400:1 bis 1:5, insbesondere von 70:1 bis 2:1 enthält.
- 3. Mittel nach Punkt 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß es 0,05 bis 90Gew.-% Harnstoff-Herbizid und Diflufenican enthält.
- 4. Mittel nach einem der Punkte 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß das Harnstoff-Herbizid eine Verbindung der allgemeinen Formel
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