DD143848A5 - Mittel zur bekaempfung von pilzen - Google Patents
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- DD143848A5 DD143848A5 DD79212873A DD21287379A DD143848A5 DD 143848 A5 DD143848 A5 DD 143848A5 DD 79212873 A DD79212873 A DD 79212873A DD 21287379 A DD21287379 A DD 21287379A DD 143848 A5 DD143848 A5 DD 143848A5
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein mikrobizides Mittel für die Anwendung im Gartenbau und in der Land- und Forstwirtschaft, Erfindungsgemäß enthält das mikrobizide Mittel als Wirkstoff Hydrazino-acetanilid- Derivate der Formel I, worin IЦ Ci ~-C4-Alkyl, C •J-C^Alkoxy cder Halogen, 1*2 C1-Cз-A1kу1, C-}-C 4-Alkoxy oder Halogen, R3 Wasserstoff, C-j-Cз-Alkyl oder Halogen, R4 Wasserstoff oder Methyl sind., wobei die Gesamtzahl von C-Atomen der Substituenten R-j , R2* R3 und R4 im Phenylring die Zahl 6 nicht übersteigt, R5 gegebenenfalls durch Halogen substituiertes C-j- C5-Alkyl oder gegebenenfalls durch Methyl, Nitro und/oder Halogen substituiertes Phenyl oder aber den Benzylrest bedeutet, und Rg Wasserstoff oder C-j-Cs-Alkyi darstellt. Die erfindungsgemäßen Mittel sind geeignet zur Bekämpfung von phytopathogenen Pilzen. - Formel I
Description
Die Erfindung betrifft ein mikrobizides Mittel für die Anwendung im Gartenbau sowie in der Land- und Forstwirtschaft.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der Verbindung, die in dem erfindungsgemäßen mikrobiziden Mittel als Wirkstoff eingesetzt wird.
CO -Aminoacylaniline mit Halogenatomen, Alkyl- oder Alkoxygruppen in den ortho- Positionen des Phenylrings sind bereits bekannt.
So ist z.B. Xylocain (=2-Diäthylaminoaceto-2l,6f-dimethylanilid) als Lokalanästhetikum im Handel. /Merck Index, 8, Auflage, Seite 618, (Merck Go. Ino.^7.
- 2 - Berlin,d.26.9.1973 55 442 12
In der DE-OS 2 400 540 werden Primäranaino-acyl-2f t6»-di-(subst.)-anilide als therapeutische Verbindungen mit antiarrhythmischen Eigenschaften vorgeschlagen. Hinweise auf Diikrobiaide Wirkung gegen paytopathogene Pilze werden nicht gegeben.
Nächstvergleichbare, als bevorzugt gekennzeichnete Substanzen dieser Publikation, wie N-(2-Aminopropionyl)-N—äthyl-2* ,6'-dimethylanilin, H-Aminoacetyl^jG-diäthylanilin, N-3-Aminopropionyl-2 *, 41,6f -trimethylanilin, N-Aminoacetyl-2*,6*-diäthoxyanilin oder N-(2-Aminopropionyl)-2r,o'-dichlorarLilin sind gegen Erreger von Pflanzenkrankheiten wirkungslos.
Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines mikrobiziden Mittels zum Schutz von Kulturpflanzen, das ein günstiges Mikrobizid-Spektrum und gute Pflanzenverträglichkeit aufweist.
Darlegung; des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbindung aufzufinden, die als Wirkstoff in inikrobiziden Mitteln mit günstigem Mikrobizid-Spektrum geeignet ist.
1 2873
Berlin,d.26.9.1979 55 442 12
Erf indungs gemäß werden Verbindungen der Formel I und ihre pflanzenphysiologisch verträglichen Salze
?ΚΛ\_
^y/
CH0 I 3
CH-COOCH.
C-GH0-HH-N
Il 2 ο
(D
C^-C^-Alkoxy oder Halogen, C1-C4-AIkOXy oder Halogen, o Wasserstoff, CpC^-Alkyl oder Halogen,
U und R^
Wasserstoff oder Methyl sind, wobei die Gesamtzahl von C-Atomen der Substituenten R^, ^^ ^ Phenylring die Zahl 6 nicht übersteigt, gegebenenfalls durch Halogen substituiertes Cj-C1--Alkyl oder gegebenenfalls durch Methyl, Nitro und/oder Halogen substituiertes Phenyl oder aber den Benzylrest bedeutet, und
Wasserstoff oder Cj-Cc-Alkyl darstellt, als Wirkstoff in mikrobiziden Mitteln angewandt.
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Unter Alkyl oder als Alkyl-Teil einer Alkoxy-Gruppe sind je nach Zahl der angegebenen Kohlenstoffatome folgende Gruppen zu verstehen: Methyl, Aethyl, Propyl, Butyl oder Pentyl sowie ihre Isomeren, wie z.B. iso-Propyl, iso-, see-, oder tert-Butyl, 1~Methylbutyl, 1-Aethylpropyl usw.
Unter den Begriff Halogen fallen Fluor, Chlor, Brom und. Jod.
Als pflanzenverträglich sind Salze folgender anorganischer oder organischer Säuren zu verstehen.
Beispiele anorganischer Säuren sind Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Jodwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, phsophorige Säure, Salpetersäure.
Beispiele organischer Säuren sind Essigsäure, Trichloressigsäure, Oxalsäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure, Milchsäure, Glycolsäure, Aconitsäure, Zitronensäure, Benzoesäure, Benzoisulfonsäure, Methansulfonsäure.
Mit diesen beispielhaften Aufzählungen ist keine Limitierung verbunden.
Die Erfindung betrifft außerdem mikrobizide Mittel, die als mindestens eine aktive Komponente eine Verbindung der Formel I enthalten* Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Bekämpfung von Pilzen und Bakterien, das durch Verwendung von Verbindungen der Formel I gekennzeichnet ist.
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Das erfindungsgemäße mikrobizide Mittel, das Verbindungen mit der Struktur der Formel I als Wirkstoff enthält, -weist ein für die praktischen Bedürfnisse sehr günstiges Mikrobizid-Spektrum zum Schütze von Kulturpflanzen auf. Kulturpflanzen seien im Kahmen vorliegender Erfindung beispielsweise Getreide, Mais, .Reis, Gemüse, Zuckerrüben, Soja, Erdnüsse, Obstbäume, Zierpflanzen, vor allem aber Eeben, Hopfen, Gurkengewächse (Gurken, Kürbis, Melonen), Solanaceen wie Kartoffeln, Tabak und (Domaten sowie auch Bananen-, Kakao- und Naturkautschuk-Gewächse.
Mit den Wirkstoffen der Formel I können an Pflanzen oder Pflanzenteilen (Früchte, Blüten, Laubwerk, Stengel, Knollen, Wurzeln) dieser und verwandter Hutzkulturen die auftretenden Pulze eingedämmt oder vernichtet werden, wobei auch später zuwachsende Pflanzenteile von derartigen Pilzen verschont bleiben. Die Wirkstoffe sind gegen die den folgenden Klassen angehörenden phytopathogenen Pilze wirksam: Ascomycetes (z.B. Erysiphaceae); Basidiomycetes wie vor allem Rostpulze; Fungi imperfecti (z.B. Moniliales); dann aber besonders gegen die der Klasse der Phycomycetes angehörenden Oomycetes wie Phytophthora, Peronospora, Pseudopernonospora, Pythium oder Plasmo-
2 12873 -«·
para. Ueberdies wirken die Verbindungen der Formel I systemisch. Sie können ferner als Beizmittel zur Behandlung von Saatgut (Früchte. Knollen, Körner) und Pflanzenstecklingen zum Schutz vor Pilzinfektionen sowie gegen im Erdboden auftretende phytopathogene Pilze eingesetzt werden.
Eine der bevorzugten Untergruppen sind solche Verbindungen der Formel I, bei denen R1 Methyl bedeutet,
R2 in ortho-Position zur Aminogruppe steht und Methyl, Μεthoxy oder
Chlor bedeutet,
R, Wasserstoff, Methyl oder Chlor und
R, Wasserstoff,oder Methyl darstellen.
Diese sollen Verbindungsgruppe Ia genannt werden.
Eine der besonders bevorzugten Untergruppen innerhalb der Verbindungsgruppe Ia umfasst solche Verbindungen, bei denen R- C -C3-Alkyl und R, Wasserstoff oder C.-C~-Alkyl bedeuten.
Diese solle Verbindungsgruppe Ib genannt werden.
Verbindungen der Formel I besitzen selbst in erhöhten Konzentrationen allgemein eine gute Verträglichkeit auf Kulturpflanzen.
Die Verbindungen der Formel I werden gemäss einem weiteren Gegenstand vorliegender Erfindung
A) durch Acylierung einer Verbindung der Formel II
NH-OFODOCH (H)
2 12873 -*-
mit einer Carbonsäure der Formel III
/5
HO-CO-CH2-NH-N (III)
oder ihrem Ester, Säureanhydrid oder dem Hydrohalogenid ihres Säurehalogenids hergestellt, oder
B) durch anfängliche entsprechende Monohaloacetylierung einer Verbindung der Formel II über ein Zwischenprodukt der Formel IV
(IV)
CO-CH-HaI1
und Weiterreaktion mit dem Hydrazino-Derivat der Formel V
H-N-N(Rj(R,) (V)
gewonnen.
Bei der Verfahrensvariante A kann aus der Hydrazxnoessigsäure der Formel III das Säurehalogenid auch intermediär durch Einleiten von z.B. Thionylchlorid in die Reak1" ions lösung hergestellt werden.
In den Formeln II, III, IV und V haben R bis R die für Formel I angegebene Bedeutung, währen Hai' ein Halogenatom, vorzugsweise Chlor oder Brom darstellt.
Eine Verbindung der Formel I wird als Hydrohalogenid erhalten, wenn sie nach der Verfahrensvariante B oder nach der Verfahrensvariante A
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unter Einsatz des Säürehalogenids einer Verbindung der Formel III hergestellt wird. Mit milden Basen läßt sich daraus bei Kaumtemperatur oder bei leicht erhöhter Temperatur die freie Hydrazino-Verbindung erhalten. Es eignen sich hierfür z.B. Alkalicarbonate.
Die !Reaktionen A und B können in An- oder Abwesenheit von gegenüber den Eeaktionsteilnehmern inerten Lösungs- oder Verdünnungsmitteln durchgeführt werden. Es kommen beispielsweise folgende in Frage: aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xylole, Petroläther; halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Dialkylather, Dioxan, Tetrahydrofuran; Nitrile wie Acetonitril; Ν,Ν-dialkylierte Amide wie Dimethylformamid; Dimethylsulfoxid, Ketone wie Methyläthy!keton und Gemische solcher Lösungsmittel untereinander.
Die ßeaktionstemperaturen liegen zwischen 0 und 180 0G, vorzugsweise zwischen 20 und BO 0C. In manchen Fällen ist die Verwendung von säurebindenden Mitteln bzw. Kondensationsmitteln vorteilhaft. Als solche kommen tertiäre Amine wie Trialky!amine (z.B. Triäthylamin), Pyridin und Pyridinbasen, oder anorganische Basen, wie die Oxide und Hydroxide, Hydrogencarbonate und Carbonate von Alkali- und Erdalkalimetallen sowie Natriumacetat in Betracht, Als säurebindendes Mittel kann außerdem bei beiden Verfahrensvarianten eines der basischen Ausgangsprodukte II, III oder V sowie das entstehende Endprodukt I dienen.
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Das von Verbindungen der Formel II ausgehende Herstellungsverfahren A kann auch ohne säurebindende Mittel durchgeführt werden, wobei in einigen Fällen das Durchleiten von Stickstoff zur Vertreibung des gebildeten Halogenwasserstoffs angezeigt ist. In anderen Fällen ist ein Zusatz von Dimethylformamid als Eeaktionskatalysator sehr vorteilhaft. Einzelheiten zur Herstellung der Vorprodukte der Formel II kann man den Verfahren entnehmen, wie sie allgemein .für die Herstellung von Anilino-alkansäureestern im US-PS 3 598 859 und von IT-Alkoxyalkylanilinen im GB-PS 1 438 311 angegeben werden.
2 128 73 -*-
Die komplikationslose Herstellung von Verbindungen der Formel I nach den vorgenannten VerfahrensVarianten A und B ist sehr überraschend,weil entweder ein Ringschluss der stark basischen Hydrazino-Seitenkette mit der Fropionester-Seitenkette im Sinne einer innermolekularen Amidierung oder eine Hydrazidbildung der Estergruppe zu erwarten gewesen wäre.
Die Verbindungen der Formel I enthalten in der Ester-Seitenkette ein asymmetrisches Kohlenstoffatom (*) und können auf übliche Art in optische Antipoden gespalten werden. Hierbei besitzt die enantiomere D-Form die stärkere mikrobizide Wirkung.
Im Rahmen der Erfindung sind demgemäss diejenigen Verbindungen, ihre Mittel und ihre Verwendung bevorzugt, welche sich auf die D-Konfiguration der Formel I beziehen.
Zur Herstellung der reinen optischen D-Antipoden wird z.B. die racemische Verbindung der Formel VI
•*i a
NH-*CH-COOH (VI) R4
worin R , R„, R- und R die für Formel I genannte Bedeutung haben, hergestellt und dann in an sich bekannter Weise mit einer N-haltigen optisch aktiven Base zum entsprechenden Salz umgesetzt. Durch fraktionierte Kristallisation des Salzes und nachfolgende Freisetzung der mit dem optischen D-Antipoden angereicherten Säure der Formel VI und gegebenenfalls Wiederholung (auch mehrfache Wiederholung) der Salzbildung, Kristallisation und Freisetzung der a-Anilinopropionsäure der Formel VI gewinnt man stufenweise die reine D-Form. Aus dieser lass sich dann, soweit erwünscht, auf übliche Art,z.B. in
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Gegenwart von HGl oder H2SO^, mit Methanol die optische D-Konfiguration des der Formel II zugrundeliegenden Methylesters herstellen.
Als optisch aktive organische Base kommt z.B. o£~Phenyläthylamin in Frage.
Sofern keine gezielte Synthese zur Isolierung reiner Isomeren durchgeführt wird, fällt normalerweise ein Produkt der Formel 1 als Gemisch dieser möglichen Isomeren an,
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung, ohne dieselbe einzuschränken. Die Temperaturangaben beziehen sich auf Celsiusgrade. Sofern nicht anders vermerkt, ist bei der Nennung eines Wirkstoffs der Formel I stets das racemische Gemisch gemeint.
2128 73
Herstellung von
(Verb. Nr. 1.1)
C - OU - NH -
CH. CH.
N - (l'Mathoxycarbonyl-äthyl)-N-(N1,N'-dimethyl-hydrazinoacetyl)-
Zu 28,4 g (0,1 Mol) N-(l'-Methoxycarbonyl-äthyl)-N-chloracetyl-2,6-dimethylanilin in 150 ml Toluol werden 18 g (0,3 Mol) N,N-Dimethylhydrazin bei Zimmertemperatur zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird dann 96 Std. bei 50-6O0C gerührt. Nach dem Abkühlen auf Zimmertemperatur werden ca. 100 ml 1 N Natronlauge zugegeben und die organische Phase abgetrennt. Die wässrige Lösung wird mit Toluol extrahiert, die Toluollösungen vereinigt und einmal mit Wasser ge-.waschen. Nach dem Trocknen mit Natriumsulfat wird die Toluollösung am Wasserstrahlvakuum eingeengt. Das zurückbleibende braune OeI wird in Petroläther aufgenommen, wobei des Edukt kristallisiert und abfiltriert wird. Beim Einengen der Petrolätherlösung verbleiben
21 7,7 g Produkt als braunes OeI, ri 1,5272.
Auf diese Art oder nach einer der oben angegebenen Methoden werden auch folgende Verbindungen hergestellt.
Verbindungen der Formel I (R. in 6-Stellung)
Verb. Nr. | Ri | R2 | R3 | R4 | E5 | R6 | Physik. Daten |
1 | CH3 | CHg | H | H | CHg | CH3 | np1 1,5272 |
2 | CH3 | CHg | .3-CHg | H | CHg | CH3 | n^1 1,6903 |
3 | CHg | CHg | 3 -CHg | 5-CHg | CH3 | CH3 | Smp. 85-91° |
4 | CHg | CHg | 3-Cl | H | CH3 | CH3 | zähes Oel |
5 | CH3 | CHg | 4-Cl | H | CH3 | CH3 | OeI |
6 | CH3 | Cl | H | H | CH3 | CH3 | OeI |
7 | CH3 | -OCHg | H | H | CH3 | CH3 | n^4 1,5301 |
8 | CH3 | CHg | 3-Br | H | CH3 | CH3 | |
9 | CH3 | C2H5 | H | H | CH3 | CH3 | |
10 | CH3 | CHg | H | H | CH3 | C2H5 |
ö | m S3 | S3 | O | cn | O | S3 | S3 | I | ^^ cu | S3 | cn | SJ | S3 |
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2 1 2873 -ι*-
Die Verbindungen der Formel I können für sich allein oder zusammen mit geeigneten Trägern und/oder anderen Zuschlagstoffen verwendet werden. Geeignete Träger und Zuschlagstoffe können fest oder flüssig sein und entsprechen den in der Formulierungstechnik üblichen Stoffen wie z.B. natürlichen oder regenerierten mineralischen Stoffen, Lösungs-, Dispergier-, Netz-, Haft-, Verdickungs-, Binde- oder Düngemitteln. Wirkstoffe der Formel I können im Gemisch mit anderen pestiziden oder pflanzenwuchsverbessernden Präparaten verwendet werden.
Der Gehalt an Wirkstoff in handelsfähigen Mitteln liegt zwischen 0,1 bis 90 TL.
Zur Applikation können die Verbindungen der Formel I in den folgenden Aufarbeitungsformen vorliegen (wobei die Gewichts-Prozentangaben in Klammern vorteilhafte Mengen an Wirkstoff darstellen):
Feste Aufarbeitungsformen: Stäubemittel und Streumittel (bis zu 10 %);
Granulate, Umhüllungsgranulate, Imprägnierungsgranulate und Homogengranulate, Pellets (Körner) (1 bis 80 Z);
Flüssige Aufarbeitungsformen:
a) in Wasser dispergierbare Wirkstoffkonzentrate:
Spritzpulver (wettable powders) und Pasten (25-90 % in der Handelpackung, 0,01 bis 15 % in gebrauchsfertiger Lösung); Emulsions- und Lösungskonzentrate (10 bis 50 %; 0,01 bis 15 % in gebrauchsfertiger Lösung);
b) Lösungen (0,1 bis 20 %); Aerosole
Die Wirkstoffe der Formel I vorliegender Erfindung können beispielsweise wie folgt formuliert werden:
2 12873
Stäubemittel: Zur Herstellung eines a) 5 %-igen und b) 2 %-igen
Stäubemittels werden die folgenden Stoffe verwendet:
a) 5 Teile Wirkstoff 95 Teile Talkum;
b) 2 Teile Wirkstoff
1 Teil hochdisperse Kieselsäure, 97 Teile Talkum;
Die Wirkstoffe werden mit den Trägerstoffen vermischt und vermählen und können in dieser Form zur Anwendung verstäubt werden.
Granulat: Zur Herstellung eines 5 %-igen Granulates werden folgende Stoffe verwendet:
5 Teile Wirkstoff 0,25 Teile Epichlorhydrin 0,25 Teile Cetylpolyglykoläther, 3,50 Teile Polyäthylenglykol 91 Teile Kaolin (Korngrösse 0,3-0,8 mm).
Die Aktivsubstanz wird mit Epichlorhydrin vermischt und mit 6 Teilen Aceton gelöst, hierauf wird Polyäthylenglykol und Cetylpolyglykoläther zugesetzt. Die so erhaltene Lösung wird auf Kaolin aufgesprüht, und anschliessend wird das Aceton im Vakuum verdampft. Ein derartiges Mikrogranulat wird vorteilhaft zur Bekämpfung von Bodenpilzen verwendet.
Spritzpulver: Zur Herstellung eines a) 70 %-igen, b) 40 %-igen,
c) und d) 25 %-igen e) 10 %-igen Spritzpulvers werden folgende Bestandteile verwendet:
212873
a) 70 Teile Wirkstoff
5 Teile Natriumdibutylnaphtylsulfonat,
3 Teile Napthalinsulfonsäuren-Phenolsulfonsäuren-Formal-
dehyd-Kondensat 3:2:1,
10 Teile Kaolin,
12 Teile Champagne-Kreide;
b) 40 Teile Wirkstoff
5 Teile Ligninsulfonsäure-Natriumsalz
1 ' Teil Dibutylnaphthalinsulfonsäure-Natriumsalz,
54 Teile Kieselsäure;
c) 25 Teile Wirkstoff
4,5 Teile Calcium-Ligninsulfonat,
1,9 Teile Champagne-Kreide/Hydroxyäthylcellulose-Gemisch (1:1),
1,5 Teile Natrium-dibutyl-naphthalinsulfonat,
19,5 Teile Kieselsäure,
19,5 Teile Champagne-Kreide,
28,1 Teile Kaolin;
d) 25 Teile Wirkstoff
2,5 Teile Isooctylphenoxy-polyoxyäthylen-äthanol,
1,7 Teile Champagne-Kreide/Hydroxyäthylcellulose-Gemisch (1:1),
8,3 Teile Natriumaluminiumsilikat,
16,5 Teile Kieselgur,
46 Teile Kaolin;
e) 10 Teile Wirkstoff
3 Teile Gemisch der Natriumsalze von gesättigten Fettalkoholsulfaten, ·
5 Teile Naphthalinsulfonsäure/Formaldehyd-Kondensat,
82 Teile Kaolin;
212873 -«-
Die Wirkstoffe werden in geeigneten Mischern mit den Zuschlagstoffen innig vermischt und auf entsprechenden Mühlen und Walzen vermählen. Man erhält Spritzpulver von vorzüglicher Benetzbarkeit und Schwebefähigkeit, die sich mit Wasser zu Suspensionen der gewünschten Konzentration verdünnen und insbesondere zur Blattapplikation verwenden lassen.
Emulgierbare Konzentrate; Zur Herstellung eines 25 %-igen emulgierbaren Konzentrates werden folgende Stoffe verwendet:
25 Teile Wirkstoff 2,5 Teile epoxydiertes Pflanzenöl,
10 Teile eines Alkylarylsulfonat/Fettalkoholpolyglykoläther-Gemisches,
5 Teile Dimethylformamid, 57,5 Teile Xylol.
Aus solchen Konzentraten können durch Verdünnen mit Wasser Emulsionen der gewünschten Konzentration hergestellt werden, die besonders zur Blattapplikation geeignet sind.
Wirkung gegen Cercospora personata (C.arachidicola) auf Erdnuss-Pflanzen .
3 Wochen alte Erdnusspflanzen wurden mit einer aus Spritzpulver des Wirkstoffs hergestellten Spritzbrühe (0,02 % Aktivsubstanz) besprüht. Nach ca. 12 Stunden wurden die behandelten Pflanzen mit einer Konidiensuspension des Pilzes bestäubt. Die infizierten Pflanzen wurden dann für ca. 24 Std. bei 90 % relativer Luftfeuchtigkeit inkubiert und dann im Gewächshaus bei ca. 22° C aufgestellt. Der Pilzbefall wurde nach 12 Tagen ausgewertet.
Im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle zeigten Pflanzen, die mit
212873
Wirkstoffen der Formel I behandelt waren, einen geringen oder fast keinen Pilzbefall.
Ia) Residual-präventive Wirkung
Tomaten-Pflanzen der Sorte "Roter Gnom" werden nach 3-wöchiger Anzucht nach dem Besprühen mit einer 0,06 % Aktivsubstanz enthaltenden Brühe (hergestellt aus der zu einem Spritzpulver aufgearbeiteten Wirksubstanz) und nach dem Antrocknen mit einer Zoosporensuspension von Phytophthora infestans infiziert. Die Pflanzen bleiben dann während 6 Tagen in einer Klimakammer bei 18 bis 20° und hoher Luftfeuchtigkeit, die mittels eines künstlichen Spühnebels erzeugt wird. Nach dieser Zeit zeigen sich an infizierten, aber unbehandelten Kontrollpflanzen typische Blattflecken. Ihre Anzahl und Grosse sind die Bewertungsbasis für die behandelten Pflanzen und damit auch für die jeweils geprüfte Substanz.
Ib) Kurative Wirkung
Tomatenpflanzen der Sorte "Roter Gnom" werden nach dreiwöchiger Anzucht mit einer Zoosporensuspension des Pilzes besprüht und in einer Kabine bei 18 bis 20° und gesättigter Luftfeuchtigkeit inkubiert. Unterbruch der Befeuchtung nach 24 Stunden. Die Pflanzen werden nach dem Abtrocknen mit einer Brühe besprüht, die die als Spritzpulver formulierte VJirksubstanz in einer Konzentration von 0,06 % enthält. Nach dem Antrocknen des Spritzbelages werden die Pflanzen wieder in der Feuchtkabine während 4 Tagen aufgestellt. Anzahl und Grosse der nach dieser Zeit auftretenden typischen Biattflecken an den Kontrollpflanzen sind die Bewertungsbasis für die Auswertung der behandelten Pflanzen.
21287S -μ-
II) Präventiv-Systemische Wirkung
Die als Spritzpulver formulierte Wirksubstanz wird in einer Konzentration von 0,006 % (bezogen auf das Bodenvolumen) auf die Bodenoberfläche von drei Wochen alten eingetopften Tomatenpflanzen der Sorte "Roter Gnom" gegeben. Nach dreitägiger Wartezeit wird die Blattunterseite der Pflanzen mit einer Zoosporensuspension von Phytophthora infestans besprüht. Die Pflanzen werden dann 5 Tage in einer Sprühkabine bei 18 bis 20° und gesättigter Luftfeuchtigkeit gehalten. Nach dieser Zeit bilden sich typische Blattflecken, deren Anzahl und Grosse zur Bewertung der Wirksamkeit der geprüften Substanzen dienen.
In diesen drei Versuchen zeigen die Verbindungen der Formel I gute blattfungizide Wirkung, z.B. die Verbindungen Nr. 1 bis 7, 10, 21,. 22, 23 und andere (0,10 % Pilzbefall). Die Verbindungen Nr. 1, 2, 3, 4, 7, 13, 14 und 15, verhüten in den Versuchen I und II den Krankheitsbefall auch noch in einer Sprühkonzentration von 0,02 %. Im Versuch III verhüten die Verbindungen 1, 2,,3, 4, 7, 13 und 14 in einer Konzentration von 0,002 % den Krankheitsbefall.
Wirkung gegen Plasmopara viticola (Bert, et Curt.) (Berl. et DeToni) auf Regen
Im Gewächshaus wurden Rebenstecklinge der Sorte "Chasselas" herangezogen. Im 10-Blatt-Stadium werden 3 Pflanzen mit einer aus der als Spritzpulver formulierten Wirksubstanz hergestellten Brühe (0,02 % Wirkstoff) besprüht. Nach dem Antrocknen des Spritzbelages werden die Pflanzen auf der Blattunterseite mit der Sporensuspension des Pilzes gleichmässig infiziert. Die Pflanzen werden anschliessend während-8_-Tagen in einer Feuchtkammer gehalten. Nach dieser Zeit
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zeigen sich deutliche Krankheitssymptome an den Kontrollpflanzen. Anzahl und Grosse der Infektionsstellen an den behandelten Pflanzen dienen als Bewertungsmassstab für die Wirksamkeit der geprüften Substanzen. Mit den Verbindungen Nr. 1, 2, 3, 4, 13, 14 und 15. wird der Krankeitsbefall vollständig verhütet.
a) Wirkung nach Bodenapplikation
Der Pilz wird auf sterilen Haferkörnern kultiviert und einer Erde-Sand-Mischung beigegeben. Die so infizierte Erde wird in Blumentöpfe abgefüllt und mit Zuckerrübensamen besät. Gleich nach der Aussaat werden die als Spritzpulver formulierten Versuchspräparate als wässerige Suspensionen über die Erde gegossen (0,002 % Wirkstoff bezogen auf das Erdvolumen).
Die Töpfe werden darauf während 2-3 Wochen im Gewächshaus bei 20-24° C aufgestellt. Die Erde wird dabei durch leiclices Besprühen mit Wasser gleichmässig feucht gehalten.
Bei der Auswertung der Tests wird der Auflauf der Zuckerrübenpflanzen sowie der Anteil gesunder und kranker Pflanzen bestimmt.
b) Wirkung nach Beizapplikation
Der Pilz wird auf sterilen Haferkörnern kultiviert und einer Erde-Sand-Mischung beigegeben. Die so infizierte Erde wird in Blumentöpfe abgefüllt, und mit Zuckerrübensamen besät, die mit den als Beizpulver formulierten Versuchspräparaten gebeizt worden sind (0,1 % Wirkstoff bezogen ' .uf das Samengewicht). Die besäten Töpfe werden während 2-3 Wochen im Gewächshaus bei 20-24° C aufgestellt. Die Erde wird dabei durch leichtes Besprühen mit Wasser gieich-r
2128 73 -»-
massig feucht gehalten. Bei der Auswertung wird der Auflauf der Zuckerrübenpflanzen sowie der Anteil gesunder und kranker Pflanzen bestimmt.
Nach der Behandlung mit den Wirkstoffen der Formel I liefen, sowohl unter den Testbedingungen a) wie b) mehr als 80 % der Zuckerrübenpflanzen auf und hatten ein gesundes Aussehen. Bei Behandlung mit den Wirkstoffen Nr. 1 bis 4 und 14 liefen mehr als 90 % der Pflanzen gesund auf.
Claims (7)
- Erfindungsanspruchh5C^-C^-Alkyl, C^,-G1,-Alkoxy oder Halogen, Cj-C^-Alkyl, C^-C.-Alkoxy oder Halogen, Wasserstoff, C^-C-j-Alkyl oder Halogen, Wasserstoff oder Methyl sind, wobei die Gesamtzahl von C-Atomen der Substituenten ü-, Hp, Ho und H^ im Phenylring die Zahl 6 nicht übersteigt, gegebenenfalls durch Halogen substituiertes G^ Cc-Alkyl oder gegebenenfalls durch Methyl, Nitro und/oder Halogen substituiertes Phenyl oder aber den Benzyirest bedeutet, und
Wasserstoff oder C^-C^-Alkyl darstellt,zusammen mit einem oder mehreren geeigneten Srägerstoffen*128 73 ~*5·- Berlin,d.26.9.197955 442 12 - 2. Mittel gemäß Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß es als aktive Komponente eine Verbindung der Formel I, worin E^ Methyl bedeutet, E2 in ortho-Position zur Aminogruppe steht und Methyl, Methoxy oder Chlor bedeutet, R^ Wasserstoff, Methyl oder Chlor und R^ Wasserstoff oder Methyl darstellen, enthält»
- 3· Mittel gemäß Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß es als aktive Komponente N-(1'-Methoxycarbonyl-äthyI)-N-(N1,N1-dimethylhydrazinoacetyl)-2,6-dimethylanilin enthält.
- 4· Mittel gemäß Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß es als aktive Komponente N-(1f-Methoxycarbonyl-äthyl)-N-(lTf,N1-dimethylhydrazinoacetyl)-2,6-dimethy1-3-chloranilin enthält.
- 5. Mittel gemäß Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß es als aktive Komponente N-(11-Methoxycarbonyl-äthyl)K-CN'1-phenylhydrazinoacetyl)-2,6-dimethylanilin der Formel-SKi-Berlin,d.26.9.1979 55 442 12OH-,
I 3GH-GOOCH.CO-CH2-KH-M-G6H5enthält· - 6. Mittel gemäß Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß es als aktive Komponente N-O f-Methosycarbonjl-äthyl)-lT-(N'-phenylhydrazinoacetyl)-2,3»6-trimethylanilin enthält,
- 7, Verfahren zur Bekämpfung phytopathogener Pilze, gekennzeichnet durch Applikation eines Mittels der Formel I nach Punkt 1.
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