Vorrichtung zur selbsttätigen Schaltung von elektrischem Strom. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur selbsttätigen Schaltung von elektrischem Strom, beispielsweise für elektrische Heizvor- richtungen aller Art, bei denen es sich darum handelt, bei Erreichung bezw. Überschreitung bestimmter Temperaturgrenzen die Wärme zuführung zu unterbrechen bezw. zu regeln, wobei zweckmässigerweise gleichzeitig auch eine Anzeigevorrichtung in Tätigkeit gesetzt werden kann, die die Stromunterbrechung erkennen lässt.
Bei der den Gegenstand der Erfindung bildenden Vorrichtung wird bei Erreichung einer bestimmten Temperatur ein zwei Kon- taktstücke leitend miteinander verbindender Metallpfropfen zum Schmelzen gebracht und verbindet nach seinem Abfliessen und Er starren zwei andere Kontaktstücke leitend miteinander.
Dabei kann die Anordnung auch so ge troffen sein, dass das herabfliessende, wieder erstarrende Metall gleich einen zweiten Strom kreis schliesst, der entweder dazu dient, die Heizvorrichtung bei niedrigerer Temperatur als bisher weiter zu benutzen oder eine An- zeigevorrichtung in Tätigkeit zu setzen, die erkennen lässt, dass eine Stromunterbrechung stattgefunden hat.
Derartige Vorrichtungen können im be sonderen Verwendung finden für Vulkanisier- vorrichtungen zum Ausbessern von Schäden an Luftschläuchen und Laufdecken von Reifen für Fahrräder, Automobile und Motorräder. Gerde bei Vorrichtungen dieser Art kommt es sehr darauf an, bei Erreichung einer be stimmten Temperatur die Stromzuführung zu unterbrechen, bezw. einen andern Strom ein zuschalten, der zur Fortsetzung der Vulkani- sierung eine niedrigere Temperatur liefert.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf solche Vulkanisiervorriehtungen be schränkt, sie kann für alle möglichen elek trisch beheizten Vorrichtungen benutzt werden.
Auch für solche Fälle, wo es sich nicht gerade um elektrische Beheizung handelt, bei Erreichung einer bestimmten Temperatur je doch eine Anzeigevorrichtung in Tätigkeit gesetzt werden soll, ist die Vorrichtung zu gebrauchen. Beispielsweise kann. man sie mit Achslagern von Eisenbahnfahrzeugen in Ver- Bindung bringen derart, dass beim Warm laufen der Lager die Legierung der Vorrich tung zum Schmelzen kommt und durch Ein schalten eines Stromkreises eine Signalvor richtung betätigt.
Von ähnlichen Vorrichtungen bekannter Art unterscheidet sich die vorliegende da durch, dass sie infolge möglichst einfacher Gestaltung ihrer Bestandteile stets sicher und zuverlässig arbeitet. Die Kapsel, welche die Schmelzlegierung enthält, kann so ausgebildet sein, dass in jeder Lage ein sicheres Ab fliessen des Metalls von den einen Kontakt stellen zu den andern stattfindet, ohne dass die Gefahr besteht, dass einerseits keine Stromunterbrechung stattfindet, anderseits etwa der neue Kontakt nicht oder unvoll kommen zustande kommt.
Das kann im be- sondern auch dadurch erreicht werden, dass die Kapsel vollkommen glatte Innenwände besitzt und dass die Kontakte; die in der Wandung der Kapsel sitzen, möglichst ge ringe Flächenausdehnung besitzen. Auch etwaige Verluste an flüssigem Metall infolge Ausfliessens aus feinen Öffnungen der Kapsel, wie dies bei bekannten Sicherungen vor kommt, kann dadurch völlig vermieden wer den, dass die Kapsel allseitig abgeschlossen ausgebildet ist.
Zur Veranschaulichung der Erfindung dient die beigegebene Zeichnung, welche eine beispielsweise Ausführungsform der V orrich- tung zur Darstellung bringt, und zwar ist Fig. 1 eine Aussenansicht; Fig. 2 eine Drauf sicht von unten; Fig. 3 ist ein Längsschnitt, Fig. 4 ein Querschnitt nach der Linie -1-B der Fig. 5, Fig. 5 ein Längsschnitt entspre chend der Fig. 3, jedoch in der Stellung, bei welcher der Kontakt hergestellt ist.
1 ist die Schmelzkapsel, welche aus einer zylindrischen Hülse besteht, die an einer Seite einen Deckel oder ein Verschlussstück 2 besitzt. In der Wandung der Kapsel 1, welche in der Regel aus Isoliermaterial be steht, sind zwei Paare einander gegenüber liegender Kontaktstücke 3, 4 bezw. 5, 6 aus Metall angeordnet. Zwischen den Kontaktstücken 3, 4 be findet sich ein die Schmelzlegierung darstel lender Metallpfropfen 7. Die Schmelzkapsel ist angeordnet innerhalb einer Hülse 8 aus Isoliermaterial.
An der Aussenwand dieser Hülse sind einander gegenüberliegend zwei Kontaktfedern 9, 10 bei 11 bezw. 12 ange schraubt, an deren freien Enden Kontakt stifte 13, 14 sich befinden, die durch Boh rungen 15, 16 der Hülsenwand hindurch gehen und sich bei entsprechender Stellung der Schmelzkapsel 1 gegen zwei der Kon takte 3, 4 bezw. 5, 6 anlegen können.
Die Stromzuführung erfolgt mittelst der Drähte 17, 18, die an den Schrauben 11, 12 endigen. Die Hülse 8 ist an ihrem untern Ende mit einem Gewindezapfen 19 versehen, der dazu dient, die Sicherung in der Vor richtung, bei welcher sie benutzt wird, in entsprechenderWeise anzubringen. Am (;runde der Ausbohrung der Hülse 8 ist eine Spiral feder 20 angeordnet, welche das Bestreben hat, die Schmelzkapsel 1 nach oben zu drücken in die Lage, welche aus Fig. 1 und 3 ersichtlich ist.
Diese Anordnung hat den Zweck, die Schmelzkapsel so weit aus der Hülse 8 vor stehen zu lassen, dass man sie im Falle ein getretener Stromunterbrechung bequem mit dein Finger anfassen und herausnehmen kann. Da aber in dieser Stellung die Kontakte 3, 4 bezw. 5, 6 sich nicht in einer Linie mit den federnden Kontaktstiften 13, 14 befinden, muss dafür 'Sorge getragen werden, dass zwecks Schliessung des Stromkreises die Schmelzkapsel eine entsprechende Stellung einnimmt.
Das wird dadurch bewirkt, dass durch eine Druckschraube 21 die Kapsel gegen den Druck der Feder 20 so weit nach unten gedrückt wird, bis die Kontakte 3, 4 bezw. 5, 6 sich mit den Kontaktstiften 13, 14 berühren; diese Stellung ist aus Fig. 5 der Zeichnung ersichtlich.
Die Druckschraube ist an einem dreh baren Arm 22 angebracht, der seitlich aus geschwungen werden kann, so dass man die Schmelzkapsel aus der Hülse herausnehmen und nach eingetretener Stromunterbrechung in umgekehrter Richtung wieder einsetzen kann. Wenn infolge Erreichung einer be stimmten Temperaturgrenze die Metallegierung 7 zum Schmelzen kommt, so fliesst das Me tall in der Kapsel nach unten und sammelt sich an der mit 23 bezeichneten Stelle an, wo es wieder erstarrt.
Damit die Schmelzkapsel stets in der richtigen Lage zu den Kontaktstiften 13, 14 eingeführt wird, ist sie am Umfang mit Längsnuten 2.1, 25 versehen, die als Füh rung für die Kontaktstifte 13, 14 dienen.
An Stelle einer geschlossenen Führungs hülse 8 könnte man natürlich ebensogut auch zwei geteilte, einander gegenüber angeordnete Führungsstücke verwenden, an welche die Kontaktfedern in gleicher Weise wie bei der geschlossenen Hülse anzubringen wären.
An Stelle einer Schmelzkapsel aus Iso liermaterial kann man auch eine ebensolche Kapsel aus Metall benutzen; nur müssen selbstverständlich in diesem Falle die Kon taktstücke 3, 4 bezw. 5, 6 durch einen Ring aus Isoliermaterial von dem Metall der Kapsel ;getrennt sein.
Es ist noch zu bemerken, dass man zweck- anässig zur Schliessung des Stromkreises Me tallegierungen verwendet, die die Eigenschaft besitzen, sich beim Erkalten auszudehnen, wodurch ein sicheres Anhaften des Pfropfens erzielt wird. Ferner kann man auch durch Bestreichen der Kapselwandung mit geeig- iieten Substanzen das leichte Herabfliessen .des geschmolzenen Metalls begünstigen.