Schutzkörper gegen Röntgen- und Radiumstrahlen. Wegen des schädlichen Einflusses der Röntgen- und Radiumstrahlen auf den mensch lichen Körper werden die Räume, in denen solche Strahlen erzeugt werden oder in denen sich die Bedienung der Einrichtung zur Strahlenerzeugung aufhält, durch Schutzkörper (Wände, Decken, Fussböden) aus für Röntgen- bezw. Radiumstrahlen undurchlässigem Bau stoff abgeschirmt.
Zu diesem Zwecke wurden bisher fast ausschliesslich mit einer 2 bis 3 mm starken Bleischicht bekleidete Schutzwände, -Decken und -Böden benutzt, weil Blei infolge seines hohen Atomgewichtes und seiner grossen spezifischen Schwere eine besonders starke Schutzwirkung gegen Röntgen- und Radium strahlen hat. Derartige Bleiwände, -Decken und -Böden haben den Nachteil, dass sie an sich nicht tragfähig sind, sondern einen meist in Form einer Holzwand ausgeführten Träger erfordern, an dem das Blei durch Nägel be festigt wird, so dass es an diesen Stellen durchlöchert werden muss.
Da die Undurch lässigkeit des Eisens gegen Röntgen- und Radiumstrahlen wesentlich geringer als die des Bleies ist, wird die Schutzwirkung der Wand an den Befestigungsstellen der Blei platten entsprechend vermindert. Schliesslich ist als Nachteil der mit Blei verkleideten Schutzkörper hervorzuheben, dass Blei als guter elektrischer Leiter die Zuführung des hochgespannten Stromes zur Röntgenröhre erschwert und durch elektrische Aufladungen den Betrieb der Röhre stört.
Nach vorliegender Erfindung werden diese Nachteile dadurch beseitigt, dass der Schutz körper durch eine gegen Röntgen- und Radium strahlen undurchlässige Schutzschicht gebildet wird, die aus einer einen Stoff von hohem Absorptionsvermögen für Röntgen- und Ra diumstrahlen, z. B. Schwerspat, enthaltenden keramischen Masse besteht. Da ein solcher Schutzkörper ganz aus der strahlensicheren Schutzmasse hergestellt werden kann, kann der bei mit Blei verkleideten Schutzkörpern erforderliche Träger in Wegfall kommen. Auch können für solche in beliebiger Dicke ausführbare Schutzkörper Stoffe verwendet werden, deren spezifisches Absorptionsver mögen für Röntgen- und Radiumstrahlen geringer ist als das des Bleies.
Eine Schutzwand bekannter Art aus 3 mm starkem Bleiblech hat einschliesslich ihrer Holztragwand und der Holzverkleidung eine Gesamtstärke von etwa 6 cm. Wenn nach der Erfindung beispielsweise ein Schutzstoff, wie Schwerspat, mit einem geeigneten Binde inittel, z. B.
Gips oder Zement, und Wasser zu einer abbindefähigen keramischen Masse angerührt und aus dieser die ganze Schutz wand in einer Stärke von 6 cm hergestellt wird, so zeigt sich, dass eine solche Wand in ihrer Schutzwirkung einer 312 bis 4 min starken Bleischicht vollständig gleichkommt; sie hat aber vor einer Bleischutzwand die wesentlichen Vorteile, dass sie bedeutend billiger herstellbar, vollständig ungiftig und nicht leit- oder aufladefähig ist.
Die Schutzkörper können aus der strahlen sicheren keramischen Masse entweder als ein heitliches Ganzes hergestellt sein oder eine aus einzelnen Baukörpern zusammengesetzte Wand, Decke oder dergleichen bilden. In jedem Falle sind sie, was besonders für ihre Verwendung in Krankenhäusern wichtig ist, abwaschbar und können mit Ölfarbe gestri chen oder finit Kacheln oder dergleichen ver kleidet werden.
Vorhandene Wände, Decken oder Böden können durch einen Verputz aus der oben beschriebenen keramischen Masse strahlen sicher gemacht werden.
Anstatt die Schutzkörper vollständig aus der den Schutzstoff enthaltenden keramischen Masse herzustellen oder aus diese Stoffe ent haltenden Baukörpern aufzubauen; kann auch eine aus gewöhnlichem Baustoff errichtete Wand, Decke oder Boden mit Kacheln, Flie sen oder dergleichen belegt werden, deren (xrundstoff die Schutzmasse enthält. Derartige Kacheln können beispielsweise aus Ton her gestellt sein, der mit den Schutzstoffen innig verrührt und gemischt und nach seiner Form gebung in üblicher Weise gebrannt wird.
Die Schutzkörper können durch einen nicht strahlensicheren Hohlkörper mit ihn ausfüllender keramischer Schutzschicht ge bildet sein, zum Beispiel aus zwei nicht strahlensicheren Futterwänden mit Zwischen füllung aus strahlensicherem Schutzstoff be stehen.
Es ist bereits bekannt, einen von Röntgen strahlen undurchleuchtbaren Stoff dadurch herzustellen, dass staubfein geriebenes Metall oder Metalloxyd mit einer Gummilösung an gefeuchtet, zu einem Teig zerrührt, ausge walzt und vulkanisiert wird. Aus diesem Stoffe sind insbesondere Schutzkleider und dergleichen für die mit Röntgenstrahlen arbeitenden Personen hergestellt worden, in dein der Stoff entweder selbst zu Kleidungs stücken verarbeitet oder als Einlage zwischen Deckstoffen benutzt wurde.
Demgegenüber liegt die beschriebene Erfindung auf einem ganz andern Gebiet, indem sie Schutzkörper gegen die Fernwirkung von Röntgen- und Radiumstrahlen über den Behandlungsraum hinaus betrifft.
Protective body against X-rays and radium rays. Because of the harmful influence of X-ray and radium rays on the human body, the rooms in which such rays are generated or in which the operation of the device for generating radiation is located are protected by protective bodies (walls, ceilings, floors) for X-ray or . Radium-proof building material shielded.
For this purpose, protective walls, ceilings and floors clad with a 2 to 3 mm thick layer of lead have been used almost exclusively because lead, due to its high atomic weight and its great specific gravity, has a particularly strong protective effect against X-rays and radium. Such lead walls, ceilings and floors have the disadvantage that they are not load-bearing per se, but rather require a carrier, usually in the form of a wooden wall, to which the lead is fastened by nails, so that it has to be perforated at these points .
Since the impermeability of iron to X-rays and radium rays is much lower than that of lead, the protective effect of the wall at the attachment points of the lead plates is reduced accordingly. Finally, as a disadvantage of the protective bodies clad with lead, it should be emphasized that lead, as a good electrical conductor, makes it difficult to feed the high-voltage current to the X-ray tube and disrupts the operation of the tube through electrical charges.
According to the present invention, these disadvantages are eliminated in that the protective body is formed by a protective layer impermeable to X-rays and radium, which consists of a material of high absorption capacity for X-rays and radium rays, eg. B. heavy spar containing ceramic mass. Since such a protective body can be produced entirely from the radiation-safe protective compound, the carrier required for protective bodies clad with lead can be omitted. Substances can also be used for such protective bodies, which can be implemented in any thickness, whose specific absorption capacity for X-rays and radium rays is lower than that of lead.
A protective wall of a known type made of 3 mm thick lead sheet, including its wooden supporting wall and the wooden cladding, has a total thickness of about 6 cm. If according to the invention, for example, a protective material such as heavy spar, inittel with a suitable binding agent, e.g. B.
Plaster of paris or cement, and water mixed to a hardenable ceramic mass and from this the whole protective wall is made with a thickness of 6 cm, it is shown that such a wall in its protective effect is completely equivalent to a 312 to 4 min thick lead layer; However, it has the essential advantages over a lead protective wall that it is significantly cheaper to manufacture, completely non-toxic and not conductive or chargeable.
The protective bodies can be made from the radiation-safe ceramic mass either as a single whole or form a wall, ceiling or the like composed of individual structural bodies. In any case, they are, which is particularly important for their use in hospitals, washable and can be covered with oil paint or finite tiles or the like ver.
Existing walls, ceilings or floors can be made radiant with plaster made of the ceramic compound described above.
Instead of producing the protective body completely from the ceramic mass containing the protective substance or from building structures containing these substances; A wall, ceiling or floor made of ordinary building material can also be covered with tiles, tiles or the like, the basic material of which contains the protective compound. Such tiles can be made of clay, for example, which is intimately mixed with the protective materials and mixed according to its Form environment is fired in the usual way.
The protective body can be formed by a non-radiation-safe hollow body with a ceramic protective layer filling it, for example, consist of two non-radiation-safe lining walls with an intermediate filling of radiation-safe protective material.
It is already known to produce an X-ray opaque substance that dust-finely rubbed metal or metal oxide is moistened with a rubber solution, stirred into a dough, rolled out and vulcanized. Protective clothing and the like for those who work with X-rays have been made from this material, in which the material is either processed into clothing itself or used as an insert between cover materials.
In contrast, the described invention is in a completely different field in that it relates to protective bodies against the long-range effects of X-rays and radium rays beyond the treatment room.