Presse zur lierstelluug von Rohrstutzen an Blechteilen. Die Erfindung bezieht sich auf Pressen zur Herstellung von Rohrstutzen an Blech teilen und bezweckt, eine Presse dieser Art zu schaffen, die es gestattet, derartige Stutzen in einem einzigen Arbeitsgange so herzu stellen, dass der Stutzen auf der einen Seite praktisch genau eine zylindrische Mantel fläche erhält.
Auf der Zeichnung sind in Fig. 1-3 in schematischem achsialen Längsschnitte die in Betracht kommenden Teile einer der be kannten Pressen wiedergegeben, während Fig. 4-6 in gleicher Darstellung zwei Aus führungsbeispiele der entsprechenden Teile der gemäss der Erfindung ausgebildeten Presse veranschaulichen, und zwar beziehen sich die Fig. 4 und 5 auf das erste und .Fig. 6 auf das zweite Ausführungsbeispiel.
Bei der Herstellung von Rohrstutzen an Blechteilen wird bekanntlich das mit einem kreisförmigen Ausschnitte cal (Fig. 1) ver sehene und gegebenenfalls zur Rotglut er hitzte Blechstück A zunächst so auf das Ge- senk B der Presse gelegt, dass der Mittel punkt des Ausschnittes cal in der Längs- achse der Presse liegt.
Bevor beim Pressvor- gange der Stempel C auf das Blech A trifft, legt sich der Blechhalter C der Presse aufs das Blech auf und hält den äussern Rand des Bleches auf dem Gesenke B fest, worauf der innerhalb des Halters Cl liegende Teil des Bleches durch den Stempel C in die Öffnung des Gesenkes B gedrückt wird. Zu nächst wird das Blech A beim Niedergange des Stempels in der aus Fig. 2 ersichtlichen' Weise eingebeult.
Die Einbeulung, die das Blech erhält, ist von verhältnismässig schwa cher Krümmung, und diese Krümmung sucht das Blech -im weiteren Verlaufe des Press- vorganges beizubehalten. Ausserdem erfährt der Stutzen eine nach seinem freien Ende hin zunehmende Verminderung seiner Wand stärke, und zwar entspricht die Verminde rung der Wandstärke der Vergrösserung, die jeder Durchmesser eines vor der Herstellung des Stutzens auf dem Blechteile A konzen trisch zur Längsachse der Presse geschla genen Kreises bei dem Pressvorgange erfährt.
Die Verminderung der Wandstärke hat zu@ sammen mit dem Bestreben des Bleches an der eingebeulten Stelle, wie oben erwähnt, eine möglichst schwache Krümmung beizu behalten, zur Folge, dass nach erfolgtem Pressen zwischen dem nur an seiner Wurzel den Ringspalt zwischen den Presswerkzeugen ausfüllenden Stutzen a2 (Fig. 3) und den Mantelflächen beider Presswerkzeuge (Stempel und Gesenk), wie Fig. 3 zeigt, derart Spiel räume entstehen, dass der Rohrstutzen weder auf der Innenseite noch auf der Aussenseite zylindrisch wird.
Da gewöhnlich bei derartigen Rohrstutzen, zum Beispiel wenn solche bei Dämpfkesselböden zurBefestigungvonFlamm- rohren Verwendung finden sollen, mindestens eine der den Stutzen begrenzenden Mantel- flächen eine Zylinderfläche sein muss, so ist es erforderlich, an dem Stutzen eine der Mantelflächen durch einen weiteren Arbeits gang zylindrisch zu gestalten.
Diesen zweiten Arbeitsgang erspart die den Gegenstand derErfindung bildende Presse in einfacher Weise.
Bei dem in Fig. 4 und 5 dargestellten ersten Ausführungsbeispiele der Presswerk- zeuge besteht der zur Anlage an die innere Mantelfläche des Rohrstutzens bestimmte Teil des Stempels aus einem starren, zylin drischen Ringe D. Der Blechhalter ist mit D1 bezeichnet.
Das Gesenk wird durch einen starren Ring E gebildet, dessen Innenfläche kegelförmig gestaltet ist. Jede, 11Zantellinie dieser kegelförmigen Innenfläche ist gegen die Längsachse der Presse unter einem Winkel geneigt;
der gleich dem Winkel ist, den die in gleicher Achsialebene liegenden Mantel linien der äussern und der innern illantel- $äche des Rohrstutzens nach dem Pressen infolge der nach dem freien Ende des Stutzens hin erfolgten Verminderung der Wandstärke miteinander einschliessen.
Beim Niedergange des Stempels wird das Werkstück A zwar zunächst ebenfalls in einer der Darstellung nach Fig. 2 entsprechenden Weise eingebeult, im weiteren Verlaufe des Pressvorganges kann aber infolge der Ge staltung der Presswerkzeuge kein Spielraum zwischen dem Werkstoffe des Stutzens a- und den Mantelflächen der Presswerkzeuge D und E entstehen, so dass die innere Mantel- Bäche des Stutzens zylindrische Gestalt er hält, ohne dass es einer weiteren Nacharbeit bedarf.
Bei dem in Fig. 6 schematisch veran- schaulichteii zweiten Ausführungsbeispiele der Erfindung besteht der Stempel aus einem stählernen Ringe G, der schräg geschlitzt ist. Der Blechhalter ist mit G1 bezeichnet. Der zur Anlage an die äussere DTantelfläche des Rohrstutzens bestimmte Teil des Gesenkes besteht aus einem starren Ringe H, dessen innere Mantelfläche dieselbe Gestalt hat wie bei dem Ausführungsbeispiele nach Fig. 4 und 5.
Die Abmessungen des schräg ge schlitzten Ringes G sind so gewählt, dass im unbelasteten Zustande, wenn also an der ge schlitzten Stelle die Trennungsflächen g2 und y3 ihren grössten Abstand haben, sein Halb messer etwas grösser ist als der Halbmesser derzylindrischen Mantelfläche, die der Stutzen a= auf der Innenseite erhalten soll.
Beim Niedergange des Stempels wird zu nächst der federnde Ring Gin radialer Rich tung so weit zusammengedrückt, dass sein Halbmesser gleich dem Halbmesser der zylindrischen Mantelfläche ist, die der Stutzen auf der Innenseite erhalten soll. Im weiteren Verlaufe des Pressvorganges legt sich der Ring G unter Druck gegen die innere Mantel fläche des entstehenden Stutzen a2, so dass dieser mit Sicherheit eine zylindrische Innen fläche erhält.
Die Kraft, mit der die An pressung des Ringes G an die innere Mantel- fläcbe des Stutzens erfolgt, wird noch ver stärkt, wenn in dem Zwischenraume zwischen den Trennungsflächen g9 und g3 des Ringes G besondere (nicht dargestellte) Hilfsfedern vorgesehen sind, die den Zwischenraum zwi schen den Trennungsflächen des Ringes zu vergrössern suchen.
Sowohl bei dem Ausführungsbeispiele nach Fig. 4 und 5, als auch bei dem Ausführungs beispiele nach Fig. 6 ist angenommen, dass der Stutzen die zylindrische Mantelfläche auf der<I>Innenseite</I> erhalten soll. Selbstverständ lich lässt sich aber die den Gegenstand- der Erfindung bildende Presse auch so .ausführen, dass der Stutzen die zylindrische Mantelfläche auf der Aussenseite erhält. Eine derartige Ausführungsform erhält man zum Beispiel, wenn man bei der Ausführungsform nach Fig. G dem Ringe H die zylindrische und dem Ringe G die kegelförmige Mantelfläche gibt.
Der Vorgang ist dabei folgender: Der in diesem Falle kegelförmige, sich nach unten hin verbreiternde Ring G wird beim Niedergang zunächst so weit zusammen gedrückt, dass er mit seinem grössten Durch messer, mit dem er zunächst zur Anlage an das Blechstück kommt, das Blech in seiner vollen Dicke in den Ring H hineindrückt.
Da sich im weiteren Verlauf des Pressvor- ganges die Wandstärke im Bereich des grössten Durchmessers des Ringes G vermin dert und die Innenfläche des Ringes H, an der das Blechstück auf seiner andern Seite anliegt, zylindrisch ist, so wird sich der Ring G vermöge seiner Federkraft allmäh lich wieder ausdehnen und den Stutzen a2 des Blecbstückes A auf seiner ganzen Länge zur Anlage an den Ring H bringen; wodurch der Stutzen aussen eine zylindrische Ober fläche erhält.