Verfahren zur maschinellen Herstellung von Klöppelspitzen mit doppelfülligen Rand-Pikots. Auf der einfälligen Spitze)rklöppelrnaschine lassen sieh fast alle bisher durch Handklüppelei hergestellten Muster so nachahmen, dass eine Unterscheidung von der echten, handgeklöp pelten Ware kaum möglich ist. So hat man < )))f der genannten Maschine auch bereits Spitzen Erzeugt, welche den sogenannten Valenciennes-Spitzen fast völlig gleich sind.
Der einzige Unterschied zwischen beider) be steht nur noch darin, dass die am Rande dieser Spitzen befindlichen, von zwei zusam mengeklöppelten Fäden gebildeten Öschen (Pikots) bei der maschinell hergestellten Ware offen sind, während dieselben bei den hand geklöppelten Spitzen die Form einer verdreh ten Öse, das heilfit gekreuzte Schenkel be sitzen.
Die Erzeugung dieser Pikots erfolgt bei der Handklöppelei in der Weise, dass die Klöpplerin die zusammengeklöppelten beiden Fäden nach rückwärts um die auf dein Klöppelkissen befestigte Nadel herumschlingt. Eine Nachahmung dieser Arbeitsweise ist bei der einfälligen Klöppelmaschine aber nicht angängig, da dieselbe ein Rückwärtsarbeiten nicht gestattet, rrnd es besitzen deshalb die maschinell erzeugten Spitzen, wie bereits gesagt, immer offene Randpikots.
Man hat nun allerdings auf der irischen Spitzenmaschine bereits die Valenciennes- Spitzen nachzuahmen und dabei auch Rand- pikots mit gekreuzten Sehenkeln herzustellen gesucht. Diese Spitzen entsprechen aber sonst nicht den von Hand geklüppelterr, so dass sie keinen Ersatz für diese bilden können.
Die Herstellung der Pikots erfolgt dabei irr der Weise, dass die beiden sie bildenden Fäden gleich bei der Spitzenerzeugung in die ge wünschte gekreuzte Lage gebracht und in derselben mit Hilfsf-iden festgebunden werden, was die irischen Spitzenmaschinen gestatten, aber, wie oben bereits erwähnt, nicht die einfällige Spitzenklöppelrrraschine.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein neues Verfahren, das die Her stellung von doppelfälligen Randpikots mit gekreuzten Schenkeln auch bei der maschi nellen Herstellung von Klüppelspitzen auf der einfädigen Klöppelmasehine ermöglieht, so dar sieh bei Anwendung dieses neuen V-rfahrens Spitzen maschinell herstellen las ser;, die von echten, handgeklöppelten Valen- ciennes-Spitzen überhaupt nicht mehr zu unterscheiden sind.
Dieses Verfahren besteht darin, dar die beiden das Pikot bildenden Fäden während der Herumführung um den die Erzeugung der Ose vermittelnden Hilfsfaden, Flechtfeder oder dergleichen durch entsprechende Drehung ihrer Klöppel auf den Fleehttelleru mehrfach entgegen ihrer Eigendrehung miteinander verzwirnt und dadurch unter Spannung ver setzt werden, so dass dadurch nach der Ent fernung des Hilfsfadens, der Flechtfeder oder de-leichen die Verdrehung der Pikots her- vorgerufen wird.
Bemerkt sei hier, dass es bei der Nach ahmung von sogenannten irischen Spitzen bekannt ist, an den 1Mascheiisehenkeln aus zwei verzwirnten Fäden bestehende Schleif ehen zu bilden. Es sind aber dies offene Sehleifchen.
Anhand der Zeichnung ist im Naeh- fol#enden ein Ausführungsbeispiel des neuen Verfahrens erläutert. Es zeigt Fig. 1 einen Teil der fertigen Spitze mit ein=-ni Pikot, Fig. 2 die Spitze während der Herstellung, das heisst vor der Entfernung des Hilfsfadens, Fig. 3 die Klöppelbewegung während der Biluung des Pikots in schematischer Dar- stellun'.
In dem gezeichneten Beispiel, in dem anenommen ist, dass die Fäden wie aligemein üblich Reehtädrehung besitzen, ist a ein Teil des in diesen) Falle aussergewöhnlich einfach gezeichneten Spitzenmusters;
und G ist ein am Rande befindliches Pikot, das aus einer von zwei miteinander verklöppelten Fäden geoildeten Schleife mit sich überkreuzenden Sel_enkeln besteht. Die Herstellung eines sol -hen Pikuts geschieht nun auf der ein- fäd--en Spitzenklöppelmaschine nach dem neuen Verfahren in der Weise,
dar die beiden das Pikot bildenden Fden c iind d bei der Schleifenbildung nicht,' wie das bisher bei der Herstellung von Spitzer) mit Randschleif- chen auf der einfädigen Spitzenlzljppelma- schine geschah, einfach um einen in geeig netem Abstande angeordneten Hilfsfaden f' tierumgeleitet werden, sondern zugleich mehr fach miteinander verzwirnt werden, und zwar entgegengesetzt ihrer Eigendrehung, so daf.;
sie dadurch unter Spannung gesetzt werden. Der Hilfsfaden kann dabei entweder einer besondern Hilfsspule entnommen werden, oder wie im Beispiel ein Mittelendfadeu sein. Gegebenenfalls könnte an seiner Stelle auch eine Flechtfeder, ein Flechtdraht oder ein Pferdehaar Verwendung finden.
Das in dieser Weise erzeugte Schleifehen hat zunächst noch die in Fig. 2 gezeielinete offene Forin, wobei es durch den Hilfsfaden in dieser Lage gehalten ist. Wird aber der Hilfsfaden entfernt, so legt das Pikot sich infolge der in dem Faden hervorgerufenen Spannung selbsttätig in die in Fig. 1 gezeich nete erstrebte Lage, in der seine Sehenkel sieh überkreuzen.