CH704208B1 - Vorrichtung zur Käseherstellung. - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Käseherstellung, insbesondere eine sogenannte Kassettenpresse zum flüssigkeitsverringernden Pressen von Käserohmasse, mit runden oder eckigen Käseformen, mit der insbesondere die Handhabung der gefüllten Formen vereinfacht und automatisierbar ausgeführt werden kann. Hierzu weist die Vorrichtung – eine in der Draufsicht rechteckige und oben offene Wanne (2) mit in der Draufsicht runden oder rechteckigen, oben offenen Kassetten (3), die in Reihen quer zur Längsrichtung der Wanne (2) nebeneinander angeordnet sind, wobei die Kassetten (3) im oberen Bereich ihrer Längsseiten eine bei Kontakt spaltminimierende Randausbildung – einen Presskopf (5) mit einer Vielzahl, auf die Formen (4) ausgerichteten Pressstempel (6) zum Pressen der Käserohmasse, – ein Rohrverteilsystem zum Einschwemmen der Käserohmasse, dem eine Handhabungseinrichtung (8) zugeordnet ist, die entlang der Längsseiten der Wanne (2) verfahrbar ist – eine, ausserhalb der Wanne (2) dieser zugeordnete Fördereinrichtung (10) zum Ablegen und Transport von Käselaiben sowie eine zweite, entlang der Längsseiten der Wanne (2) verfahrbare Handhabungseinrichtung (9) vorgesehen ist, die mit einer Wendeeinheit (11) korrespondiert, auf.

Description

[0001] Die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur Käseherstellung, insbesondere eine sogenannte Kassettenpresse mit runden oder eckigen Käseformen.

[0002] Eine Vorrichtung zur industriellen Herstellung von Käselaiben ist z.B. aus der EP-A-350 777 bekannt. Diese umfasst eine Einschwemmpresse mit einer rechteckigen und oben offenen Wanne zur Aufnahme von Formen, ein Säulengestell zur Anordnung eines heb- und senkbaren Presskopfes und eines Verteilkopfes zur Zuführung und Dosierung der Käserohmasse in die Formen und einen, auf der Wanne verfahrbaren Portalwagen zur Führung des Verteilkopfes und zur Handhabung eines Wendemechanismus für die Formen. Verteilkopf wie Wendemechanismus müssen dabei manuell bereitgestellt resp. gewechselt werden. Die EP-A-406 899 zeigt eine Weiterbildung einer solchen Vorrichtung, bei der die Formen in Kassetten aufgenommen sind, die wiederum kompakt und reihenartig in der Wanne angeordnet sind. Oberhalb der Formen ist ein Presskopf mit auf die Formen ausgerichteten Pressstempeln zum Pressen der Käserohmasse vorgesehen. Die Kassetten haben eine spaltminimierende Randausbildung und zum Schieben der Kassetten ist eine mechanisierte Einrichtung vorgesehen. Der Wanne kann zudem eine Ablage für zweite Formen, in denen die gepressten Rohkäselaibe umgeladen werden, zugeordnet sein (EP-A-1 769 676). Die zweiten Formen können mittels einer Rollenfördereinrichtung einer entsprechenden Handhabungseinrichtung der Presse einem weiteren Arbeitsabschnitt zugeführt werden. Nach der EP-B-543 185 ist ein Formdeckel über eine Kippeinrichtung mit dem Pressstempel verbindbar (selbstzentrierend), so dass infolge möglicher Kippbewegungen ein Ansaugen des Formdeckels an der Käsemesse vermieden wird. Die Form selbst ist rund oder viereckig und kann aus einem äusseren Behälter und einem inneren, gelochten Mantel bestehen, wobei beide Teile in Längsrichtung voneinander beabstandet sind (EP-B-1 269 832).

[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemässe Vorrichtung zur Käseherstellung, eine Kassettenpresse weiter zu verbessern und dabei insbesondere die Handhabung der gefüllten Formen zu vereinfachen und zu automatisieren.

[0004] Die Aufgabe ist mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

[0005] Durch die Anordnung je eines, auf dem Wannenrand verfahrbaren Handhabungsgerätes für das Verteilsystem zum Einschwemmen der Käserohmasse einerseits und für das Anheben, Verfahren und Kehren von Kassetten wird ein automatisierter und effektiverer Betrieb der Kassettenpresse erreicht. Als Kassette im Sinne der Erfindung wird eine Reihenanordnung von Formen definiert, die eine Einheit bilden, wobei die einzelnen Formen in der Reihe durch Zwischenwände voneinander getrennt sind.

[0006] Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen offenbart. So ist der gewendeten und auf einer Fördereinrichtung abgelegten Kassette eine Ausblaseinrichtung mit Ausblasdüsen zugeordnet, wobei jeder Form der Kassette mindestens eine Ausblasdüse zugeordnet ist.

[0007] Das nahtlose Zusammenfügen der Kassetten ermöglicht ein schnelles Einschwemmen der Käserohmasse ohne Bruchverlust (vgl. EP-A-406 899) sowie ein nachfolgendes Auspressen überschüssiger Flüssigkeit. Die Kassetten sind mit Randblechen an den relevanten Aussenseiten versehen, so dass die Käserohmasse bis oberhalb der Kassettenoberkante aufgefüllt werden kann. Dadurch kann ein Austrocknen auf dem Rand aufliegender Massebrocken verhindert werden. Die gepressten Käselaibe werden in der Form/Kassette aus der Wanne der Kassettenpresse gehoben und nach einem Wendevorgang auf der Fördereinrichtung abgelegt und mittels Lufteinwirkung von der Form getrennt und so auf die Fördereinrichtung gekippt.

[0008] Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand einer Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen die <tb>Fig. 1<SEP>eine Kassettenpresse, <tb>Fig. 2<SEP>eine Handhabungseinrichtung, <tb>Fig. 3<SEP>eine Wendeeinheit für Kassetten und Formen.

[0009] Die Vorrichtung zur Käseherstellung, hier dem flüssigkeitsverringernden Pressen von Käserohmasse, umfasst eine in der Draufsicht rechteckige und oben offene Wanne 2 einer Kassettenpresse 1 mit in der Draufsicht rechteckigen, oben offenen Kassetten 3, die in Reihen quer zur Längsrichtung der Wanne 2 nebeneinander angeordnet sind, wobei die Kassetten 3 im oberen Bereich ihrer Längsseiten eine bei Kontakt spaltminimierende Randausbildung aufweisen und eventuelle, in Längsrichtung der Wanne 2 verlaufende Längsspalte zwischen Kassetten 3 und Längsseiten der Wanne 2 im Wesentlichen abgedeckt sind, Formen 4 zur Aufnahme der zu pressenden Käserohmasse, die in den Kassetten 3 angeordnet sind, wobei eine Form 4 Teil der Kassette 3 ist und jeweils aus einem inneren, gelochten (oder dgl.) Mantel und einer äusseren Hülle mit mindestens einem Auslass für die abzupressende Flüssigkeit besteht, und wobei eine Kassette mindestens eine Form 4 umfasst, bevorzugt sechs (bis achtzehn) auf den oberen Rändern, die die Aussenseiten des Kassettenblocks in der Wanne 2 in Längs- und Querrichtung bilden, sind Randbleche 28 (Höhe von einigen Zentimetern) angeordnet, bevorzugt geschweisst, um ein Einschwemmen der Käserohmasse bis oberhalb der Kassettenoberkante zu ermöglichen einen, auf Endsäulen 7 angeordneten Presskopf 5 mit einer Vielzahl, auf die Formen 4 ausgerichteten Pressstempel 6 zum Pressen der Käserohmasse, z. B. entsprechend der Offenbarung der EP-B-543 899 ausgebildet, sowie ggf. Bolzen 27 (Niederhalter) zum Abdrücken des Presskopfes 5 von den Kassetten 3 ein Rohrverteilsystem resp. Abfüllapparat zum Einschwemmen der Käserohmasse, das an einer ersten Handhabungseinrichtung 8 angeordnet ist, die motorisch betrieben entlang der Längsseiten der Wanne 2 verfahrbar ist, eine zweite Handhabungseinrichtung 9 zum Anheben, Verfahren zu und Ablegen einer Kassette 3 auf einer Fördereinrichtung 10 ausserhalb der Wanne 2 eine Einrichtung zum Drehen/Wenden (Wendeeinheit 11) der Kassette 3 bzw. Kassettenreihe um deren Längsachse eine vertikal verfahrbare Ausblaseinrichtung 26 mit Ausblasdüsen, wobei jeder Form 4 der Kassette 3 mindestens eine Ausblasdüse zugeordnet ist, um so die Käselaibe auf die Fördereinrichtung 10 zu entleeren.

[0010] Die Handhabungseinrichtungen 8, 9 umfassen jeweils zwei miteinander verbundene Säulen 12, an denen eine Traverse 14 geführt ist, an der wiederum zwei Aufnahmearme 13 für den Abfüllapparat resp. die Kassetten 3 angeordnet sind. Die Aufnahmearme 13 (der zweiten Handhabungseinrichtung 9) für die Kassetten 3 sind zudem mit Kassettenarretierblöcken 15 versehen.

[0011] Die Handhabungseinrichtungen 8, 9 sind mit einem Servoantrieb 16 für das horizontale Verfahren versehen, während ein weiterer Servoantrieb 17 dem vertikalen Verfahren von Traverse 14 und Aufnahmearmen 13 dient. Eine Antriebswelle oberhalb der Traverse dient der Ausführung des Hubs, Antriebszahnräder auf einer Zahnstange dem Hub resp. der horizontalen Bewegung. Der Hub ist nach oben wie nach unten durch Elastomerdämpfer an den Säulen 12 o. dgl. begrenzt.

[0012] Die Wendeeinheit 11 weist eine motorisch drehbare Aufnahmewelle 18 mit einem Aufnahmezapfen 19 aus Kunststoff sowie einen Wendesupport 20 auf. Der Aufnahmezapfen 19 ist mit einer Führungsnut 20 versehen und der Wendesupport 21 mit einer Führungsschiene 22 aus Kunststoff. Führungsschiene 22 wie Führungsnut 20 weisen etwa die gleiche Innenweite auf.

[0013] Zur Durchführung des Wendevorgangs werden die Kassetten 3 zunächst an Antriebsdrehzapfen 25, die an der Kassette befestigt sind, in Ausnehmungen 23 der Aufnahmearme 13 der zweiten Handhabungseinrichtung 9 aufgenommen, angehoben und mittels der Kassettenarretierblöcke 15 gesichert (begonnen wird mit der, der Wendeeinheit 11 nächstgelegenen Kassette). Anschliessend werden die Kassetten 3 zur Wendeeinheit 11 resp. über die Fördereinrichtung 10 verfahren, wobei die Antriebsdrehzapfen 25 etwas oberhalb der Aufnahmewelle 18 positioniert werden. Die Aufnahmearme 13 können zurückfahren. Ein formentsprechendes Endstück des Antriebsdrehzapfens 25 wird nachfolgend in der dargestellten Einfahrrichtung 24 in die Führungsnut 20 eingeführt und die Kassette 3 wird samt Formen 4 gedreht/gewendet und in der Führungsschiene 22 des Wendesupports 21 mit der offenen Deckfläche auf bzw. über der Fördereinrichtung 10 positioniert.

[0014] Die Ausblaseinrichtung 26 mit den Ausblasdüsen setzt anschliessend auf der Unterseite der Kassette 3 auf, mittels Luft und Schwerkraft werden die Käselaibe entformt. Danach fährt die Ausblaseinrichtung 26, z. T. synchron mit der Kassette 3, wieder nach oben, die Kassette 3 wird im Aufnahmezapfen 19 in die Ausgangsstellung gedreht, erneut von der Handhabungseinrichtung 9 aufgenommen, verfahren und in der Wanne 2 (am vorgenannten Ort) abgesetzt. Die Käselaibe werden auf der Fördereinrichtung 10 der weiteren Verarbeitung zugeführt.

[0015] Anstelle der Fördereinrichtung 10 kann auch ein Ablagetisch angeordnet sein.

Bezugszeichenliste:

[0016] <tb>1<SEP>Kassettenpresse <tb>2<SEP>Wanne <tb>3<SEP>Kassette <tb>4<SEP>Form <tb>5<SEP>Presskopf <tb>6<SEP>Pressstempel <tb>7<SEP>Endsäule <tb>8<SEP>Handhabungseinrichtung <tb>9<SEP>Handhabungseinrichtung <tb>10<SEP>Fördereinrichtung <tb>11<SEP>Wendeeinheit <tb>12<SEP>Säule <tb>13<SEP>Aufnahmearm <tb>14<SEP>Traverse <tb>15<SEP>Kassettenarretierblock <tb>16<SEP>Servoantrieb <tb>17<SEP>Servoantrieb <tb>18<SEP>Aufnahmewelle <tb>19<SEP>Aufnahmezapfen <tb>20<SEP>Führungsnut <tb>21<SEP>Wendesupport <tb>22<SEP>Führungsschiene <tb>23<SEP>Ausnehmung <tb>24<SEP>Einfahrrichtung <tb>25<SEP>Antriebsdrehzapfen <tb>26<SEP>Ausblaseinrichtung <tb>27<SEP>Bolzen <tb>28<SEP>Randblech

Claims (6)

1. Vorrichtung zur Käseherstellung, insbesondere eine Kassettenpresse mit runden oder eckigen Käseformen zum flüssigkeitsverringernden Pressen von Käserohmasse, aufweisend – eine in der Draufsicht rechteckige und oben offene Wanne (2) mit in der Draufsicht runden oder rechteckigen, oben offenen Kassetten (3), die in Reihen quer zur Längsrichtung der Wanne (2) nebeneinander angeordnet sind, wobei die Kassetten (3) im oberen Bereich ihrer Längsseiten eine bei Kontakt spaltminimierende Randausbildung aufweisen, – einen Presskopf (5) mit einer Vielzahl, auf die Formen (4) ausgerichteten Pressstempel (6) zum Pressen der Käserohmasse, – ein Rohrverteilsystem zum Einschwemmen der Käserohmasse, dem eine Handhabungseinrichtung (8) zugeordnet ist, die entlang der Längsseiten der Wanne (2) verfahrbar ist – eine, ausserhalb der Wanne (2) dieser zugeordnete Fördereinrichtung (10) zum Ablegen und Transport von Käselaiben, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite, entlang der Längsseiten der Wanne (2) verfahrbare Handhabungseinrichtung (9) vorgesehen ist, die mit einer Wendeeinheit (11) für eine Kassette (3) zusammenwirkt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Handhabungseinrichtung (9) mit Aufnahmearmen (13) zur Aufnahme und Arretierung der Kassetten (3) versehen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendeeinheit (11) mit Mitteln zum Aufnehmen und Wenden der Kassetten (3) versehen ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf den äusseren Rändern der Kassetten (3) Randbleche (28) dergestalt angeordnet sind, dass die Aussenseiten des Kassettenblocks in der Wanne (2) in Längs- und Querrichtung erhöht sind.

5. Kassetten für Formen (4) in einer Vorrichtung zur Käseherstellung, insbesondere eine Kassettenpresse mit runden oder eckigen Käseformen zum flüssigkeitsverringernden Pressen von Käserohmasse, die eine in der Draufsicht rechteckige und oben offene Wanne (2) mit in der Draufsicht runden oder rechteckigen, oben offenen Kassetten (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassetten im oberen Bereich ihrer Längsseiten eine bei Kontakt spaltminimierende Randausbildung aufweisen und dass auf den äusseren Rändern der Kassetten (3) Randbleche (28) dergestalt angeordnet sind, dass die Aussenseiten der Kassettenanordnung resp. eines Kassettenblocks in der Wanne (2) in Längs- und Querrichtung erhöht sind, um ein Einschwemmen der Käserohmasse bis oberhalb der Kassettenoberkante zu ermöglichen.

6. Kassetten nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf mindestens einem oberen Rand einer Lang- und/oder Schmalseite jeder Kassette (3) ein Randblech (28) fest, bevorzugt verschweisst, angeordnet ist