CH696851A5

CH696851A5 - Vorrichtung zur Armierung einer Vegetationsschicht.

Info

Publication number: CH696851A5
Application number: CH9922004A
Authority: CH
Inventors: Anton Eberle
Original assignee: Eberle Landschaftsbau Ag
Priority date: 2004-06-11
Filing date: 2004-06-11
Publication date: 2007-12-31

Description

[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Armierung einer Vegetationsschicht, mit einem Statiknetz und mehreren jeweils eine Ankermutter aufweisenden Ankern und mit Krallplatten, die mit dem Netz zu verbinden sind.

[0002] Eine Vorrichtung zur Armierung einer Vegetationsschicht ist aus der EP 0 451 088 A des Anmelders bekannt geworden. Diese weist ein Drahtmaschennetz auf, das mit mehreren in Abstand zueinander angeordneten Krallplatten und Stabankern gesichert ist. Die Stabanker durchgreifen jeweils eine Krallplatte und besitzen eine Ankermutter, welche auf die Krallplatte wirkt und diese am Statiknetz bzw. Drahtmaschennetz anpresst.

[0003] Mit der genannten Vorrichtung können insbesondere Böschungen gesichert und damit begrünt werden. In der Praxis hat sich diese Vorrichtung grundsätzlich bewährt. Bei sehr steilen Böschungen von beispielsweise 60-70 deg.

Neigung können jedoch auf das Drahtmaschennetz sehr hohe Kräfte von mehreren Tonnen wirken. Es hat sich gezeigt, dass hierbei Krallplatten durch diese hohen Kräfte deformiert werden können, was die erforderliche Stabilisierung des Erdreiches beeinträchtigen würde. Die Stabanker werden auch bei diesen hohen Kräften nicht deformiert. Sie könnten sogar noch weit höhere Kräfte aufnehmen.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten Art zu schaffen, welche die genannten Nachteile vermeidet.

Die Vorrichtung soll somit auch bei sehr steilen Böschungen die erforderliche Stabilisierung gewährleisten.

[0005] Die Aufgabe ist bei einer gattungsgemässen Vorrichtung dadurch gelöst, dass an wenigstens eine Krallplatte eine Schwerlastplatte angelegt ist, die nach aussen ragende Arme besitzt und die mit einer Ankermutter an die Krallplatte anpressbar ist, wobei die genannten Arme zur Stabilisierung der Krallplatte dienen.

[0006] Bei der erfindungsgemässen Vorrichtung ist somit eine Schwerlastplatte vorgesehen, mit welcher der Druck der Ankermutter mit den genannten Armen auf die Krallplatte verteilt wird. Die Arme greifen möglichst weit nach aussen, sodass die auf die Krallplatte wirkenden Kräfte von der Schwerlastplatte wirksam aufgenommen werden können.

Da die Schwerlastplatte nicht vollflächig ausgebildet ist, sondern nach aussen greifende Arme besitzt, kann der Flächenverlust für die Begrünung klein gehalten werden. Auch bei sehr hohen Kräften von mehreren Tonnen kann die Krallplatte durch die Schwerlastplatte stabilisiert werden und diese deformiert sich deshalb nicht oder nur unwesentlich. Mit der erfindungsgemässen Vorrichtung kann die Vegetationsschicht mit der gesamten obersten Bodenschicht stabilisiert werden. Die Wirkungstiefe kann je nach Dimensionierung und Art der verwendeten Stabanker und Netze mehrere Meter betragen. Vorteilhaft ist zudem, dass sehr hohe Kräfte auf mehrere Maschenkreuzpunkte des Netzes übertragen werden können.

Gegenüber konventionellen Ankerkopfausbildungen, bei denen eine punktuelle oder sehr kleinflächige Kraftübertragung durch Anpressen stattfindet, kann die Leistungsfähigkeit von Netzen wesentlich besser genutzt werden.

[0007] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Schwerlastplatte kreuzförmig ausgebildet, wobei vorzugsweise die Arme diagonal zur Krallplatte verlaufen. Dadurch ist eine besonders hohe Stabilisierung der Krallplatten möglich.

[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weisen wenigstens zwei Arme der Schwerlastplatte jeweils eine Kralle auf, welche mit der Krallplatte in Eingriff ist. Dadurch ist eine weitere Stabilisierung möglich.

[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen der Krallplatte und der Schwerlastplatte eine Druckverteilplatte angeordnet ist, welche von den Armen der Schwerlastplatte überragt wird.

Dadurch kann die Stabilisierung noch weiter erhöht werden.

[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
<tb>Fig. 1<sep>einen Schnitt durch eine Böschung mit einem Abschnitt einer erfindungsgemässen Vorrichtung,

<tb>Fig. 2<sep>schematisch eine räumliche Ansicht einer Krallplatte, an die mit einem Anker eine Schwerlastplatte angepresst ist, und

<tb>Fig. 3<sep>schematisch eine räumliche Ansicht gemäss Fig. 2, jedoch mit abgehobener Schwerlastplatte.

[0011] Die Fig. 1 zeigt eine Böschung 1, die mit einer erfindungsgemässen Vorrichtung stabilisiert ist. Ein Untergrund 2 besteht beispielsweise aus witterungsanfälligem Fels oder Lockergestein. Auf den Untergrund 2 ist eine Vegetationsschicht 1 aufgebracht, in die ein Netz, insbesondere ein Drahtmaschennetz 3, eingelegt ist. Zur Begrünung ist in die Vegetationsdecke 9 eine Saat 8 eingebracht.

[0012] Das Netz 3 ist ein Statiknetz und ist mit der erfindungsgemässen Vorrichtung gesichert, sodass der Untergrund 2 und die Vegetationsdecke 9 stabilisiert sind. Zur Sicherung des Netzes 3 sind mehrere im Abstand zueinander angeordnete Krallplatten 4 vorgesehen, welche mit nach unten gerichteten Krallen 18a und 19a in das Netz 3 eingreifen.

Die Krallplatten 4 bestehen jeweils aus miteinander verschweissten Drähten 18 und 19, die eine Art Gitter bilden. In der Draufsicht gesehen sind die Krallplatten 4 jeweils rechteckig und insbesondere quadratisch.

[0013] Die Krallplatten 4 sind jeweils von einem Ankerstab 12 mittig durchgriffen. Diese Ankerstäbe 12 sind zudem durch eine Durchgangsöffnung einer Platte 17 hindurchgesteckt, die jeweils gemäss Fig. 3 in einem mittleren Bereich der Krallplatte an dieser aufliegen.

[0014] Die Krallplatten 4 sind jeweils mit einer Schwerlastplatte 5 stabilisiert, die nach aussen ragende Arme 13 und 14 besitzt und insbesondere kreuzförmig ausgebildet ist. Zwei Arme 14 besitzen jeweils an ihren Enden eine nach unten ragende Kralle 16, welche jeweils in die Krallplatte 4 an jeweils einer Ecke eingreifen und diese damit gegen eine Deformation stabilisieren.

Die beiden anderen Arme 13 besitzen keine solche Krallen, grundsätzlich könnten jedoch auch an diesen Krallen vorgesehen sein. Ein mittiges Durchgangsloch 15 dient zur Aufnahme eines Ankerstabes 12. Mittels einer Ankermutter 7 wird die entsprechende Schwerlastplatte 5 an die Krallplatte 4 angepresst. Durch diesen Anpressdruck wird zudem die Krallplatte 4 gegen das Netz 3 gepresst. Die Platte 17 ist zwischen der Krallplatte 4 und der Schwerlastplatte 5 angeordnet und dient zur Druckverteilung. Die vorzugsweise rechteckige Platte 17 besitzt aber eine vergleichsweise kleine Fläche und wird durch einen mittleren Bereich der Platte 17 abgedeckt.

Die Krallplatte 4 kann somit wenigstens teilweise durchwachsen werden.

[0015] Die Schwerlastplatte 5 besteht aus einer vergleichsweise dicken Metallplatte, beispielsweise einer Stahlplatte, und ist vorzugsweise mit einer Erhöhung 20 und mit einer hier nicht gezeigten korrespondierenden Vertiefung an der Unterseite versehen. Durch diese Erhöhung 20 wird die Schwerlastplatte 5 gegen Deformationen verstärkt. Durch die genannte Ausbildung der Schwerlastplatte 5 wird die Krallplatte 4 wie ersichtlich nur teilweise abgedeckt.

Zwischen den Armen 13 und 14 kann deshalb eine Vegetation heranwachsen.

[0016] Der Anker 6 wird in bekannter Weise mit einem Infiltrationsrohr 10 und Injektionsgut 11 im Untergrund 2 verankert.

[0017] In der Regel sind mehrere solche Anker 6 vorgesehen, zwischen denen das Netz 3 gespannt werden kann.

Bezugszeichenliste

[0018]
1 : Böschung
2 : Untergrund
3 : Netz (Drahtmaschennetz)
4 : Krallplatte
5 : Schwerlastplatte
6 : Anker
7 : Ankermutter
8 : Saat
9 : Vegetationsdecke
10 : Infiltrationsrohr
11 : Injektionsgut
12 : Ankerstab
13 : Arm
14 : Arm
15 : Durchgangsloch
16 : Kralle
17 : Platte (Druckverteilplatte)
18 : Stäbe
18a : Krallen
19 : Stäbe
19a : Krallen
20 : Erhöhung

Claims

1. Vorrichtung zur Armierung einer Vegetationsschicht (9), mit einem Statiknetz (3) und mehreren jeweils eine Ankermutter (7) aufweisenden Ankern (6) und mit Krallplatten (4), die mit dem Netz (3) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens eine Krallplatte (4) eine Schwerlastplatte (5) angelegt ist, die nach aussen ragende Arme (13, 14) besitzt und die mit einer Ankermutter (7) an die Krallplatte (4) anpressbar ist, wobei die genannten Arme (13, 14) die Krallplatte (4) gegen Deformation stabilisieren.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwerlastplatte (5) kreuzförmig ausgebildet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Arme (13, 14) der Schwerlastplatte (5) im Wesentlichen diagonal zur Krallplatte (4) verlaufen.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwerlastplatte (5) an wenigstens einem Ende eines Armes (14) eine in die Krallplatte (4) eingreifende Kralle (16) aufweist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Kralle (16) der Schwerlastplatte (5) an einer Ecke der Krallplatte (4) eingreift.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Krallplatte (4) im Wesentlichen rechteckig und insbesondere quadratisch ausgebildet ist.