CH691598A5 - Vorrichtung in einer Spinnereivorbereitungseinrichtung zum Erkennen und Ausscheiden von Fremdstoffen aus Fasergut. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung in einer Spinnereivorbereitungseinrichtung (Putzerei) zum Erkennen und Ausscheiden von Fremdstoffen, z.B. Gewebestücke, Bänder, Schnüre, Folienstücke, in bzw. aus Fasergut, gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs. Eine bekannte Vorrichtung ist in der Putzerei im Anschluss an die Ballenabtragmaschine nach der Grobreinigung bzw. nach dem Mischer angeordnet, d.h. vor der Feinreinigung. Die Flocken gelangen über einen Ansaugkondenser in einen Beschickungsschacht, dessen eine Wand durch ein endlos umlaufendes, schräggestelltes Förderband gebildet ist. Danach passieren die Flocken, präsentiert auf dem Förderband ein optisches Erkennungssystem (optische Farbsensorik). Eine Auswerteeinrichtung wertet die Messungen aus und betätigt beim Auftreten von Fremdstoffen die entsprechenden Sektoren einer Düsenleiste. Diese Düsen einer Sektion werden betätigt, sobald die vorgelagerte optische Sensorik die Fremdteile erkannt hat. Die ausgeblasenen und mit Fremdstoffen behafteten Flocken gelangen in eine Sammelwanne. Die übrigen, nicht kontaminierten guten Fasern gelangen in einen Sammeltrichter und erreichen von dort die nächste Putzereimaschine. Nachteilig ist, dass die Flocken relativ gross und geschlossen sind, sodass sich die Fremdstoffe in Fasermaterialansammlungen verbergen können. Dadurch ist der Wirkungsgrad beim Erkennen und Ausscheiden reduziert. Ausserdem stört, dass zu viel Gutfasermaterial ausgeschieden wird. Schliesslich ist die Fördereinrichtung anlagemässig aufwändig. Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, die insbesondere auf einfache Art eine verbesserte Erkennung und Ausscheidung von Fremdstoffen ermöglicht. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1. Durch die Auflösung der Faserflocken ist das Fasermaterial stärker geöffnet, sodass die Fremdstoffe freier sind und umgekehrt vermieden wird, dass sich die Fremdstoffe im Gutfasermaterial verbergen können. Völlig freie Fremdstoffe können sogar einzeln, d.h. ohne Fasergut ausgeschieden werden. Auf diese Weise werden somit die Erkennung der Fremdstoffe und die Ausscheidung der Fremdstoffe erheblich verbessert. Ausserdem wird weniger Gutfasermaterial ausgeschieden, sodass der Wirkungsgrad wesentlich verbessert ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die aufgelösten Flocken im freien Fall inspiziert und die Fremdstoffe während des freien Falls ausgeschieden werden. Dadurch, dass das Fasermaterial dem Sensorsystem nicht auf einer gesonderten Fördereinrichtung präsentiert wird, ist anlagemässig eine erhebliche Vereinfachung verwirklicht. Mit der erfindungsgemässen Vorrichtung werden Fremdstoffe in der Putzerei, z.B. Kunststofffolien, Gewebe aus Kunststofffolie, Gewebe aus Jute, Gewebe aus Baumwolle, Geflechte, Schnüre aus Kunststofffolie, Schnüre aus Jute, Schnüre aus Baumwolle, farbige Polypropylenfolien u.dgl., ölige Faserflocken und auch Teile mit höherem spezifischem Gewicht, kleine Steine, Samenkörner u.dgl. zuverlässig erkannt und ausgeschieden. Dadurch werden Störungen bei der Weiterverarbeitung der Flocken, z.B. Garniturabnutzung, Maschinenstörungen, Fadenbrüche, Beeinträchtigung des Anfärbeverhaltens u.dgl. in erheblicher Weise verringert. Zweckmässig passieren die aufgelösten Faserflocken das optische Sensorsystem und die Ausscheideeinrichtung im freien Fall. Vorzugsweise weist die Auflöseeinrichtung eine Speiseeinrichtung und ein schnelllaufendes \ffnungsorgan auf. Bevorzugt weist die Speiseeinrichtung mindestens eine langsam laufende Speisewalze und einen Speisetisch auf. Mit Vorteil weist die Speiseeinrichtung zwei langsam laufende Speisewalzen auf. Zweckmässig ist die Auflöseeinrichtung, in Transportrichtung der Faserflocken betrachtet, unmittelbar vor dem optischen Sensorsystem angeordnet. Vorzugsweise ist die Vorrichtung so ausgebildet, dass die von der Auflöseeinrichtung aufgelösten Faserflocken ein theoretisches Flockengewicht von ca. 0,1 bis 1 g/Flocke aufweisen. Bevorzugt ist der Auflöseeinrichtung ein Füllschacht vorgelagert. Mit Vorteil ist der Auflöseeinrichtung ein Raum mit begrenzenden Seitenwänden nachgeschaltet. Zweckmässig ist mindestens ein optisches Sensorsystem einer Seitenwand zugeordnet und auf die aufgelösten Faserflocken gerichtet. Vorzugsweise ist die Ausscheideeinrichtung eine Ausblaseinrichtung. Bevorzugt ist eine \ffnung in einer Seitenwand vorhanden, durch die die Fremdstoffe ausgeblasen werden. Mit Vorteil liegt die \ffnung der Ausblaseinrichtung gegenüber. Zweckmässig ist an die \ffnung ein Sammelbehälter für die Fremdstoffe und Fasergut angeschlossen. Vorzugsweise werden die von Fremdstoffen befreiten Faserflocken pneumatisch abgefördert. Bevorzugt ist eine Mehrzahl von optischen Sensoren über die ganze Arbeitsbreite vorhanden. Mit Vorteil ist als optisches Sensorsystem eine Kamera vorhanden. Zweckmässig weist die Seitenwand einen durchsichtigen Bereich für die optischen Sensoren oder für die Kamera auf. Vorzugsweise umfasst die Ausscheideeinrichtung eine Mehrzahl von Blasdüsen, die über die ganze Arbeitsbreite angeordnet sind. Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 schematisch in Seitenansicht die erfindungsgemässe Vorrichtung in einer Spinnereivorbereitungsanlage (Putzerei und Karderie), Fig. 2 die erfindungsgemässe Vorrichtung mit Einzugswalze, Einzugsmulde und \ffnerwalze, Sensorsystem und Ausblaseinrichtung für Fremdstoffe, Fig. 3 die Auflöseeinrichtung mit zwei Einzugswalzen, Fig. 4 das Sensorsystem mit einer Mehrzahl über die Breite angeordneter Sensoren, Fig. 5 die Ausblaseinrichtung mit einer Mehrzahl über die Breite angeordneter Blasdüsen und Fig. 6 ein Blockschaltbild mit elektronischer Steuer- und Regeleinrichtung, an die die Sensoren mit einer Bildauswerteinrichtung und eine Ventilsteuerung für die Blasdüsen angeschlossen sind. Fig. 1 zeigt eine Putzereilinie, bei der zwischen einem Ballenöffner 1, z.B. Trützschler-BLENDOMAT BDT, und einem Multimischer 4 die erfindungsgemässe Vorrichtung 2 angeordnet ist, der ein Schwerteilabscheider 3 nachgeschaltet ist. Dem Multimischer 4 sind ein Feinöffner 5, Kardenspeiser 6 und Karden 7 nachgeordnet. Mit 1a ist eine Ballenreihe bezeichnet. Der Ballenöffner 1 ist mit dem Kondenser 8 (mit Siebtrommel) durch eine pneumatische Rohrleitung 9 verbunden. Weiterhin sind der Schacht 10 und die übrigen nachgeordneten Maschinen durch pneumatische Rohrleitungen verbunden. Nach Fig. 2 ist an die (nicht dargestellte) Rohrleitung 9 für die pneumatische Förderung des Fasermaterials A ein oberer Füllschacht 10 angeschlossen, aus dem das abgelagerte Fasermaterial B über eine Auflöseeinrichtung aus einer langsam laufenden Speisewalze 11 mit Speisetisch 12 und einer schnell laufenden \ffnerwalze 13 in einen unteren schachtartigen Raum 14 gelangt, der von Seitenwänden 14a bis 14d umgeben ist. Die Drehrichtung der Walzen 11 und 13 sind durch gebogene Pfeile bezeichnet. In einer Seitenwand 14a ist unterhalb der Auflöseeinrichtung eine \ffnung 15 vorhanden, durch die ein optisches Sensorsystem 16, z.B. eine Kamera, auf die aufgelösten Flocken C gerichtet ist. Unterhalb der \ffnung 15 ist in der Seitenwand 14a eine weitere \ffnung 17 vorhanden, der eine Ausblaseinrichtung 18 mit Düsen 19a bis 19n und Ventilen 20a bis 20n (sh. Fig. 5) zugeordnet ist. Die Düsen 19a bis 19n sind auf die aufgelösten Faserflocken C gerichtet. Die Ventile 20a bis 20n sind über eine Leitung 21 an eine Druckluftquelle 22 angeschlossen. Das Sensorsystem 16 und die Ausblaseinrichtung 18 sind an eine elektronische Steuer- und Regeleinrichtung 23 angeschlossen. In der Seitenwand 14b der Ausblaseinrichtung 18 gegenüberliegend ist eine \ffnung 24 vorhanden, an die ein Leitblech 25 angeschlossen ist. Durch die \ffnung 24 gelangen die ausgeblasenen Fremdstoffe E in einen Behälter 26. Die gereinigten Faserflocken D werden über eine Förderleitung 27 pneumatisch zu der nachfolgenden Verarbeitungsmaschine gefördert. Nach Fig. 3 ist eine Auflöseeinrichtung mit zwei langsam laufenden Einzugswalzen 11a, 11b und einer nachgeordneten schnell laufenden \ffnungswalze 13 vorgesehen. Entsprechend Fig. 4 besteht das optische Sensorsystem 16 aus zwei übereinander angeordneten Reihen von optischen Sensoren 16a bis 16n, z.B. Farbsensoren, die in senkrechter Richtung versetzt zueinander angeordnet sind. Die Sensoren 16a bis 16n sind über die Breite a der Maschine vorhanden. Nach Fig. 5 sind eine Mehrzahl von Blasdüsen 19a bis 19n vorhanden, denen jeweils ein Ventil 20d bis 20n zugeordnet ist. Die Blasdüsen 19a bis 19n sind über die Ventile 20a bis 20n an eine gemeinsame Luftleitung 21 angeschlossen, die mit einer Druckluftquelle 22 in Verbindung steht. Gemäss Fig. 6 sind an die elektronische Steuer- und Regeleinrichtung 23 das optische Sensorsystem 16, eine Bildauswerteeinrichtung 37 und eine Ventilsteuerung 28 für die Ventile 20a bis 20n angeschlossen. Sofern als optisches Sensorsystem 16 eine Kamera, z.B. CCD-Kamera verwendet wird, so kann die Kamera durch die \ffnung 17 hindurch über die Breite a des Raumes 14 die aufgelösten Faserflocken C erfassen. Mit F ist die Druckluft bezeichnet, die aus den Blasdüsen 19a bis 19n austritt. Die Erfindung, die am Beispiel von Blasdüsen erläutert wurde, umfasst auch Saugluft und Saugluftdüsen.
Claims (21)
1. Vorrichtung in einer Spinnereivorbereitungseinrichtung zum Erkennen und Ausscheiden von Fremdstoffen aus Fasergut, das mit einem Ballenöffner (1) von Faserballen (1a) abgenommen ist, bei der ein optisches Sensorsystem (16; 16d bis 16n) für das Erkennen der Fremdstoffe vorgesehen ist, dem eine Ausscheideeinrichtung (18) für das Ausscheiden der Fremdstoffe nachgeordnet ist und bei der das optische Sensorsystem (16; 16a bis 16n) über eine Auswerteeinrichtung (37) und eine Steuereinrichtung (23) mit der Ausscheideeinrichtung (18) in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Auflöseeinrichtung (11, 11a, 11b; 13) für die Faserflocken (B) aufweist, welche in Bezug auf die Transportrichtung der Faserflocken (B) vor dem optischen Sensorsystem (16; 16a bis 16n) angeordnet ist.
2.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aufgelösten Faserflocken (C) das optische Sensorsystem (16) und die Ausscheideeinrichtung (18) im freien Fall passieren.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflöseeinrichtung eine Speiseeinrichtung und ein schnell laufendes \ffnungsorgan (13) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Speiseeinrichtung mindestens eine langsam laufende Speisewalze (11) und einen Speisetisch (12) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Speiseeinrichtung zwei langsam laufende Speisewalzen (11a, 11b) aufweist.
6.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflöseeinrichtung, in Transportrichtung der Faserflocken (B) betrachtet, unmittelbar vor dem optischen Sensorsystem (16) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung so ausgebildet ist, dass die von der Auflöseeinrichtung aufgelösten Faserflocken (C) ein theoretisches Flockengewicht von 0,1 bis 1 g/Flocke aufweisen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflöseeinrichtung ein Füllschacht (10) vorgelagert ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflöseeinrichtung ein Raum (14) mit begrenzenden Seitenwänden (14a, 14b) nachgeschaltet ist.
10.
Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein optisches Sensorsystem (16) einer Seitenwand (14a, 14b) zugeordnet und auf die aufgelösten Faserflocken (C) gerichtet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausscheideeinrichtung eine Ausblaseinrichtung (18) ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10 und nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine \ffnung (24) in einer Seitenwand (14b) vorhanden ist, durch die die Fremdstoffe (E) ausgeblasen werden.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die \ffnung (24) der Ausblaseinrichtung (18) gegenüberliegt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass an die \ffnung (24) ein Sammelbehälter (26) für die Fremdstoffe (E) und Fasergut angeschlossen ist.
15.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die von Fremdstoffen (E) befreiten Faserflocken (D) pneumatisch abgefördert werden.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von optischen Sensoren (16a bis 16n) über die ganze Arbeitsbreite (a) vorhanden ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass als optisches Sensorsystem (16) eine Kamera, z.B. CCD-Kamera, vorhanden ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwand einen durchsichtigen Bereich (14a) für die optischen Sensoren (16a bis 16n) oder für die Kamera aufweist.
19.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausscheideeinrichtung (18) eine Mehrzahl von Blasdüsen (19a bis 19n) umfasst, die über die ganze Arbeitsbreite (a) angeordnet sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die aufgelösten Faserflocken (C) in Richtung auf die dem Sensorsystem (16) gegenüberliegende Seitenwand (14b) gelenkt sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass an die elektronische Steuer- und Regeleinrichtung (23) das optische Sensorsystem (16), eine Bildauswerteinrichtung (37) und eine Ventilsteuerung (28) angeschlossen sind.
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