CH691489A5 - Vorspinnmaschine mit einer Vorrichtung zum selbsttätigen Auswechseln voller Vorgarnspulen gegen leere Hülsen. - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorspinnmaschine mit einer Vorrichtung zum selbsttätigen Auswechseln voller Vorgarnspulen gegen leere Vorgarnhülsen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Als Stand der Technik ist bereits eine derartige Vorrichtung bekannt (DE 4 229 296 A1), bei welcher ein Hängewagenzug an einer durch die Flügel verlaufenden Führungsschiene in die Wechselstellung bewegt wird. Hierzu sind unter den Köpfen der Flügel und/oder unter der Flügelbank der Vorspinnmaschine speziell ausgebildete Führungsglieder angeordnet, welche insbesondere in Querstellung der Flügel zur Längsachse der Vorspinnmaschine die einen Hängewagenzug tragende Führungsschiene bilden. Infolge dieser konstruktiven Gestaltung ergibt sich ein weiter Einfahrweg der Hängewagenzüge in die Flügelreihen, was einen erheblichen Zeitaufwand erfordert. Zum Stand der Technik zählt darüber hinaus ein Verfahren zum Wechseln von Vorgarnspulen an mindestens einer Textilmaschine (EP 0 311 862 B1), bei welchem mit Spulen bestückte Träger auf mindestens einer sich längs der Maschine erstreckenden Transporthängebahn geführt werden. Nach einer Gestaltung dieser Konstruktion wird jeweils ein Träger mit vollen Spulen in jede zweite separate Bahn geführt, wobei ein Träger mit halbvollen Spulen in jede, zwischen den separaten zweiten Bahnen befindliche separate Bahn transportiert wird. Hieraus resultiert ebenfalls ein erheblicher zeitlicher Aufwand, abgesehen von speziellen konstruktiven Vorkehrungen, um die halbvollen Spulen in die entsprechenden Träger zu bewegen. Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Konstruktion der eingangs genannten Art so auszubilden, dass die Fahrzeit in die Flügelreihen einer Vorspinnmaschine auf einfache Weise verkürzt wird. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Hängewagenzüge quer zur Längsrichtung der Vorspinnmaschine in nur zwei Flügel, und zwar einen der hinteren und einen der vorderen Flügelreihe bewegbar sind. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Ein- und Ausfahrzeit der Hängewagenzüge in die Flügelreihen der Vorspinnmaschine erheblich verkürzt wird. Zur Ausführung dieser Fahrbewegung gibt es mehrere Ausführungsmöglichkeiten: Nach einer Ausführungsform bestehen die Hängewagenzüge aus starren Schienen, an denen die Hängehalter zum Erfassen der Spulen und Hülsen angeordnet sind. Diese Schienen können in der Linie zweier versetzt in den beiden Flügelreihen einer zweireihigen Vorspinnmaschine angeordneter Flügel schräg zur Längsrichtung der Vorspinnmaschine bewegt werden. Die starren Schienen können hierbei an Stützgliedern zwischen den Flügeln geführt sein. Sie können jedoch auch als teleskopartige ineinander geführte Schienen ausgebildet werden. Die zur Längsrichtung der Vorspinnmaschine schräg liegende Bewegungsrichtung dieser Schienen kann möglicherweise mit querstehenden Zwischenständern der Vorspinnmaschine kollidieren. Um dies zu vermeiden, können die Zwischenständer mit entsprechenden Aussparungen versehen sein oder ebenfalls schräg angeordnet werden. Nach einer anderen Ausführungsmöglichkeit können die Hängewagenzüge als horizontal flexible Gliederzüge ausgebildet sein, welche im Maschinengestell der Vorspinnmaschine in querliegenden Führungsschienen geführt sind. Diese Schienen sind im Flügelbereich aus schräg liegenden, einschwenkbaren Abschnitten gebildet. Die Schienenabschnitte können hierbei um waagerechte oder um senkrechte Achsen schwenkbar sein. Bei einer Vorspinnmaschine, bei welcher jeder Flügel mit einem an einem Flügelarm über eine Schwenkwelle drehbar angeordneten Pressfinger mit Pressfingerplatte versehen ist, kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Pressfingerplatte eine Abweiskufe aufweisen, die ein auf der Pressfingerplatte liegendes Vorgarn vor Berühren durch eine Leerhülse beim Einfahren in die Flügelreihe schützt. Hierdurch wird die Gefahr vermieden, dass das bis zur Vorgarnhülse auf der Aussenseite der Pressfingerplatte verlaufende Vorgarn beschädigt oder abgerissen wird und dann kein selbsttätiges Anlegen des Vorgarns an die aufgesteckte Leerhülse mehr möglich ist. Es ergibt sich damit der Vorteil, dass die Abweiskufe verhindert, dass eine Leerhülse mit dem auf der Pressfingerplatte liegenden Vorgarn in Berührung kommt. Diese Abweiskufe ist in vielen Ausführungen einsetzbar, vor allem aber für quer einfahrbare Kurzzüge, an denen maximal zwei Leerhülsen je auf einmal an eine Abweisfläche anlaufen. Da die Flügel im Allgemeinen so stillgesetzt werden, dass jedenfalls das Ausfahren mit vollen Spulen in Abweisrichtung erfolgt, genügt es, wenn die Pressfingerplatte des hinteren Flügels mit einer Abweiskufe versehen ist. Der Pressfinger des vorderen Flügels wird hierbei vorteilhafterweise durch die abgezogene volle Spule weggedrückt. Es ist jedoch vorteilhaft, dass auch der Pressfinger des vorderen Flügels mit der Abweiskufe versehen ist. Hieraus resultiert zum einen eine geringere Teilevielfalt, wobei zum anderen nicht auszuschliessen ist, dass ein Pressfinger an einem vorderen Flügel hinter einer an ihm vorbeigeführten, beispielsweise keine Wicklung tragenden Hülse eingeschwenkt wird. Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf zwei Felder einer Vorspinnmaschine mit abgewinkelten Führungsschienen; Fig. 2 eine Draufsicht auf zwei Felder einer Vorspinnmaschine mit geraden, starren Führungsschienen; Fig. 3 einen gelenkigen Hängewagenzug in einer Führungsschiene in Seitenansicht, teils gebrochen; Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3; Fig. 5 eine Seitenansicht einer Darstellung eines starren Systems eines Hängewagenzugs in Seitenansicht, teils gebrochen; Fig. 6a bis 6l eine Draufsicht auf den Ablauf eines Wechselvorganges an jeweils zwei Positionen eines abgewinkelten Systems. Fig. 7 und 8 Seitenansichten weiterer Ausführungsformen der Erfindung. Fig. 9 eine Seitenansicht eines Flügels mit Pressfinger und Abweiskufe sowie einer Leerhülse; Fig. 10 eine Seitenansicht einer Pressfingerplatte mit Abweiskufe, teils gebrochen; Fig. 11 einen Schnitt durch zwei Flügelarme mit Pressfingerplatte in Draufsicht; Fig. 12 die Anordnung einer Flügelreihe mit einem inneren Flügel und einem äusseren Flügel in schematischer Draufsicht. Fig. 1 zeigt abgewinkelte Führungsschienen 15 als Hängebahnen 6, in denen gelenkige Hängewagenzüge 2 verfahrbar sind. Diese gelenkigen Hängewagenzüge 2 sind quer zur Längsrichtung der Vorspinnmaschine durch nur je einen Flügel 3, 4 einer jeden Flügelreihe der zweireihig ausgebildeten Vorspinnmaschine 1 über die jeweilige Hängebahn 6 bewegbar. In Fig. 3 ist der gelenkig ausgebildete Hängewagenzug 2 näher dargestellt. Er besteht jeweils aus Hängewagen 11, welche durch Kupplungsstangen 12 in horizontaler Ebene gelenkig miteinander verbunden sind. An den Hängewagen 11 befinden sich Tragrollen 13, die auf unteren Flanschen der speziell profilierten Führungsschiene 15 laufen, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist. Diese unteren Flansche der Führungsschiene 15, welche der Auflage der Tragrollen 13 dienen, weisen in ihrem jeweiligen Stirnbereich ebenfalls eine Führungsfläche auf, an welcher Leitrollen 14 laufen. Diese Leitrollen 14 sind vorzugsweise im vorderen und hinteren Teil der Hängewagen 11 angeordnet. Jeder Hängewagen 11 weist einen Hängehalter 5 auf, welcher zur Lagerung einer vollen Vorgarnspule 10 bzw. einer leeren Vorgarnhülse 20 vorgesehen ist. Die letzte Kupplungsstange 12 min jedes gelenkigen Hängewagenzuges 2 ist mit einer Schiebestange 8 verbunden. Diese Schiebestange 8 steht nach Fig. 1 ihrerseits mit mindestens einem, aus zwei Hebeln 16 und 17 bestehenden Scherenhebelsystem in Verbindung. Dessen langer Hebel 16 ist an der Schiebestange 8 und an einer Mutter 18 angelenkt, die auf einer Gewindespindel 19 läuft. Der kurze Hebel 17 ist an seinem einen Ende ortsfest schwenkbar gelagert und an seinem anderen Ende am Hebel 16 in dessen Längsmitte angelenkt. Die Gewindespindel 19 wird über einen Motor 21 angetrieben. Durch die Drehung der Gewindespindel 19 wird die Mutter 18 verschoben, das Scherenhebelsystem 16/17 verstellt und damit die Schiebestange 8 in Richtung des in Fig. 1 eingezeichneten Pfei les vor und zurück bewegt. Der Übersichtlichkeit halber ist in Fig. 1 nur jeweils eine Scherenhebelsystem 16/17 je Feld der Vorspinnmaschine dargestellt. Um die Schiebestange 8 parallel zu sich selbst zu bewegen, sind jedoch je Feld mindestens zwei Scherenhebelsysteme 16/17 vorgesehen. Es versteht sich, dass die Schiebestange 8 auch mittels anderer Vorrichtungen bewegbar sein kann, so bspw. mittels in Zahnstangen eingreifender Ritzel, mittels endloser Zugglieder oder dgl. Da - wie vorstehend ausgeführt - die Schiebestange 8 ihrerseits über die Kupplungsstangen 12 min jeweils mit mehreren gelenkigen Hängewagenzügen 2 verbunden ist, werden durch diese Bewegung die Hängewagenzüge gemeinsam quer zur Längsrichtung der Vorspinnmaschine 1 in jede Flügelreihe hinein- bzw. aus dieser herausbewegt. In der Ausführungsform der Fig. 2 finden starre, gerade Führungsschienen 22 Anwendung, in denen Hängewagenzüge 2 min in Form ebenfalls gerader, starrer, die Hängehalter tragender Schienen 23 verschiebbar sind. Diese Schienen sind analog der Ausführungsform nach Fig. 1, 3 und 4 wiederum mit einer Schiebestange 8 min verbunden, welche durch einen nicht näher dargestellten Antrieb in der Lage ist, die Schienen 23 mit den Hängehaltern, an welchen sich volle Vorgarnspulen 10 bzw. leere Vorgarnhülsen 20 befinden, zwischen die beiden jeweils von ihnen bedienten Flügel 3, 4 jeder Flügelreihe der Vorspinnmaschine 1 hineinzubewegen bzw. aus diesen herauszubewegen. Während bei der Ausführungsform nach Fig. 1 Zwischenständer 30 zur Halterung einer Spulenbank 31 der zweireihigen Vorspinnmaschine 1 gerade verlaufend ausgebildet sind und demzufolge die Führungsschienen 15 abgewinkelte Form aufweisen, ist die Ausführungsform nach Fig. 2 so gestaltet, dass hier die Zwischenständer 30 min abgewinkelte Form besitzen und die Führungsschienen 22 schräg verlaufende, jedoch nicht abgewinkelte Form besitzen. Fig. 5 ist eine Darstellung der Ausführungsform nach Fig. 2 in Seitenansicht: Wie erkennbar, sind die Flügel 3, 4 so schräggestellt, dass sie den mit vollen Spulen bestückten Hängewagenzügen 2 min bei der Ausfahrt grösste lichte Weite bieten. Die Schienen 23 weisen wiederum analog der Ausführungsform nach Fig. 1, 3 und 4 Hängehalter 5 auf, an welchen die vollen Spulen 10 bzw. die leeren Hülsen 20 angeordnet sind. Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 sind die Schienenabschnitte 15 min um horizontale Achsen 26 schwenkbar, wobei gewährleistet sein muss, dass sie nach Wegschwenken aus der ausgezogenen in die gestrichelte Position den Arbeitsablauf der Vorspinnmaschine nicht behindern. Fig. 6a bis l verdeutlicht den Ablauf eines Wechselvorganges an jeweils zwei Positionen eines abgewinkelten Systems der Bauform nach Fig. 1, 3 und 4. Dieser Wechselvorgang ist hierbei wie folgt: Nach Fig. 6a produziert die Vorspinnmaschine; in der Vorspinnmaschine stehende Hängewagenzüge 2 sind mit leeren Vorgarnhülsen 20 bestückt. Jeweils zwischen zwei leeren Vorgarnhülsen 20 befindet sich ein unbestückter Hängehalter 5. Pressfinger 3 min und 4 min der Flügel 3 und 4 liegen an den Vorgarnspulen 10 an. Innere Führungsschienen-Abschnitte 15i und äussere Führungsschienen-Abschnitte 15a befinden sich in Ruheposition. Nach Fig. 6b wird die Vorspinnmaschine 1 nun so stillgesetzt, dass die Flügel 3, 4 zum Einklappen der äusseren und inneren Führungsschienen-Abschnitte 15a und 15i in Längsrichtung der Maschine stehen: Die äusseren und die inneren Führungsschienen-Abschnitte 15a und 15i schwenken um die in Fig. 5 dargestellten waagrechten Achsen 26. Nach Fig. 6c sind die Führungsschienen-Abschnitte 15a und 15i eingeklappt und bilden damit eine geschlossene Führungsschiene 15, wie in Fig. 1 schematisch dargestellt. Die Pressfinger 3 min und 4 min sind abgeschwenkt. Nunmehr werden nach Fig. 6d die Flügel 3 und 4 im Uhrzeigersinn weitergedreht, um den einfahrenden Hängewagenzügen 2 den grössten lichten Querschnitt zuzukehren. Gemäss Fig. 6e werden daraufhin die Hängewagenzüge 2 soweit eingefahren, dass die leeren Hängehalter 5 über den vollen Spulen 10 in der Spulenbank 31 stehen. Nunmehr wird nach Fig. 6f die Spulenbank 31 gehoben und gesenkt, um die vollen Spulen 10 an die Hängehalter 5 anzuklinken. Daraufhin werden nach Fig. 6g die Hängewagenzüge 2 in ihre äusserste Stellung ausgefahren, in welcher die leeren Vorgarnhülsen 20 in den Hängewagenzügen 2 über den leeren Spindeln der Spulenbank 31 stehen. Nach Fig. 6h werden daraufhin die leeren Vorgarnhülsen 20 durch Heben und Senken der Spulenbank 31 von den Hängehaltern 5 abgeklinkt und auf die Spindeln aufgesetzt. Anschliessend werden nach Fig. 6i die Hängewagenzüge 2 in ihre hinterste Stellung zurückgefahren. Die Flügel 3, 4 werden zum Abklappen der Führungsschienen-Abschnitte 15a und 15i zurückgedreht (Fig. 6j). Anschliessend werden die Führungsschienen-Abschnitte 15a und 15i nach Fig. 6k in die Ruhestellung abgeklappt. Entsprechend Fig. 6l wird die Vorspinnmaschine 1 wieder in Betrieb genommen. Während des Laufes der Vorspinnmaschine werden die vollen Spulen 10 aus den Hängewagenzügen 2 entnommen und gegen leere Hülsen 20 ausgetauscht. Nach Fig. 8 besteht auch die Möglichkeit, teleskopartig ineinander verschiebbare Schienen 15, 32 zu verwenden, in denen ein starr ausgebildeter Hängewagenzug 2 min min verschiebbar ist, an dessen Unterseite die Hängehalter 5 zum Aufnehmen der vollen Spulen 10 bzw. der leeren Hülsen 20 angeordnet sind. Die beweglichen Teleskopschienen 32 werden beim Aus- und Einfahren der Hängewagenzüge 2 min min mittels der Schiebestange 8 mit aus- und eingefahren. Wie in Fig. 7 dargestellt, können anstelle der beweglichen Führungsschienenabschnitte 15a und 15i auch kurze, starre Stützschienenabschnitte 33, 34 unter der Flügelbank 35 der Vorspinnmaschine 1 befestigt werden. In diese Stützschienenabschnitte 33, 34 können insbesondere die starr ausgebildeten Hängewagenzüge 2 min und 2 min min oder die Teleskopschienen 32 bei ihrem Bewegen in den Flügelbereich einfahren und sich in ihnen abstützen. Infolge ihrer Starrheit können die Hängewagenzüge 2 min oder 2 min min oder die Teleskopschienen 32 dabei die Abstände zwischen den Stützschienenabschnitten 33, 34 überbrücken. Dieses Abstützen ist insbesondere auch beim Ein- und Ausklinken der vollen Spulen und leeren Hülsen an den Hängewagen 2, 2 min , 2 min min vorteilhaft, bei dem diese in vertikaler Richtung beansprucht werden. In Fig. 9 ist in Seitenansicht ein Flügel 3 dargestellt, welcher die beiden Flügelarme 43 und 44 aufweist. An dem Flügelarm 43 ist über eine obere Lagerstelle 46 und eine untere Lagerstelle 47 eine Schwenkwelle 45 schwenkbar gelagert, an welcher im unteren Bereich ein Pressfinger 48 angeordnet ist. Dieser Pressfinger 48 weist vorderseitig eine Pressfingerplatte 49 mit einer Vorgarnöse 50 auf. Durch diese Vorgarnöse 50 ist nach Fig. 11 ein Vorgarn 52 geführt, das durch einen Vorgarnkanal 60 im Flügelarm 43 zuläuft. Die Pressfingerplatte 49 besitzt eine Abweiskufe 51, welche in der Lage ist, das auf der Pressfingerplatte 49 liegende Vorgarn 52 vor Berührung durch eine leere Vorgarnhülse 20 beim Einfahren in eine Flügelreihe zu schützen, wie nachfolgend näher ausgeführt wird. Diese Abweiskufe 51 ist so gestaltet, dass sie sich auf der Aussenseite der Pressfingerplatte 49 mindestens über denjenigen Bereich erstreckt, auf dem das Vorgarn 52 auf der Pressfingerplatte 49 aufliegt. Sie muss die Pressfingerplatte 49 um mindestens die Dicke des aufliegenden Vorgarnes überragen. Die Abweiskufe 51 kann durch eine Abwinklung der Pressfingerplatte 49 oder durch einen in die Pressfingerplatte 49 eingesetzten Bügel gebildet sein; sie kann sich am oberen oder unteren Rand der Pressfingerplatte 49 befinden. Die leere Vorgarnhülse 20 ist über den Hängehalter 5 an dem Hängewagenzug 2 befestigt, welcher in der Hängebahn 6 läuft. Wie aus Fig. 11 ersichtlich, wird durch die Abweiskufe 51 bewirkt, dass eine in Richtung des strichpunktierten Pfeils A zugeführte leere Vorgarnhülse 20 in einen Bogen um den Pressfinger 48 schwenkt, wobei durch diese infolge der Abweiskufe 51 bewirkte Bewegung das Vorgarn 52 einwandfrei vor Beschädigung geschützt wird. Die Abweiskufe 51 ist insbesondere bei quer in die Flügelreihen einfahrbaren Kurzzügen anwendbar: Nach Fig. 7 und 12 liegt eine Flügelreihe I mit einem inneren Flügel 3 und eine Flügelreihe Il mit einem äusseren Flügel 4 vor. Der innere Flügel 3 weist die beiden Flügelarme 43, 44 auf; entsprechend besitzt der äussere Flügel 4 die beiden Flügelarme 43 min und 44 min . Fig. 8 und 12 zeigen in Draufsicht die Situation, in welcher eine Schiene 32 der Hängebahn 6 teilweise bzw. ganz ausgefahren ist, um volle Vorgarnspulen 10 zu erfassen. Der vordere Teil der Schiene 32 ist hierbei der Übersichtlichkeit halber in gestrichelter Form dargestellt. Beim vorhergehenden Einfahren der Schiene 32 in die Flügel 3 und 4 der Flügelreihen I und II waren die beiden leeren Hülsen 20 und 20 min in dem strichpunktiert dargestellten Bogen A um den Pressfinger 48 des inneren Flügels 3 herumgependelt. Der Pressfinger 48 min des äusseren Flügels 4 war durch die äussere leere Vorgarnhülse 20 min weggeschwenkt worden; inzwischen ist er jedoch wieder in seine Ausgangslage zurückgekehrt. Wenn die Schiene 32 nach Erfassen der vollen Vorgarnspulen 10 soweit zurückgezogen wird, dass die leeren Hülsen 20 und 20 min über den Spindeln der Vorspinnmaschine stehen, pendelt die äussere Hülse 20 min in dem strichpunktiert angedeuteten Bogen B um den Pressfinger 48 min des äusseren Flügels 4. Aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, dass auch der Pressfinger 48 min des äusseren Flügels 4 mit einer Abweiskufe 51 min im Sinne der vorliegenden Erfindung ausgestattet ist. Die vollen Vorgarnspulen 10 werden nur von innen gegen den Pressfinger 48 des inneren Flügels 3 geführt und schwenken diesen zurück. Durch die Anordnung der Abweiskufen in der Pressfingerplatte wird einwandfrei vermieden, dass das bis zur leeren Vorgarnhülse 20 auf der Aussenseite der jeweiligen Pressfingerplatte verlaufende Vorgarn 52 beschädigt oder abgerissen wird und dann kein selbsttätiges Anlegen dieses Vorgarns an die aufgesteckte leeren Vorgarnhülse 20 bzw. 20 min mehr möglich ist. Da die Vorgarnöse 50 in der Pressfingerplatte 49 bisweilen mit einem im oberen Rand der Pressfingerplatte mündenden Einfädelschlitz versehen ist, ist es besonders vorteilhaft, die Abweiskufe 51 am unteren Rand der Pressfingerplatte vorzusehen. Der Überstand der Abweiskufe 51 über die Pressfingerplatte 49 ist mindestens so gross, dass ein Druck der leeren Vorgarnhülse auf das auf der Pressfingerplatte liegende Vorgarn vermieden ist. Die Abweiskufe 51 kann in der insbesondere aus Fig. 11 erkennbaren Form gegen den äusseren Rand der Pressfingerplatte verlaufen, sie kann jedoch auch andere Formen aufweisen. Insgesamt ergibt sich durch die besondere Gestaltung der Vorrichtung zum selbsttätigen Auswechseln voller Vorgarnspulen 10 gegen leere Vorgarnhülsen 20 eine wesentliche Verkürzung der Ein- und Ausfahrzeit der Hängewagenzüge in die und aus den Arbeitsstellen der Vorspinnmaschine.
Claims (14)
1. Vorspinnmaschine mit einer Vorrichtung zum selbsttätigen Auswechseln voller Vorgarnspulen gegen leere Vorgarnhülsen, mit mindestens einer Führungsschiene zum Ein- und Ausfahren eines Hängewagenzuges in eine Reihe von an einer Flügelbank gelagerten Flügeln, mit Hängehaltern, in welche die vollen Vorgarnspulen bzw. die leeren Vorgarnhülsen zu deren selbsttätigen Auswechseln im Bereich einer Arbeitsstelle einhängbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Hängewagenzüge (2, 2 min , 2 min min ) quer zur Längsrichtung der Vorspinnmaschine (1) in nur je zwei Flügeln, und zwar je einen Flügel (3) der hinteren Flügelreihe und einen Flügel (4) der vorderen Flügelreihe bewegbar sind.
2. Vorspinnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hängewagenzüge (2) seitlich flexibel, in abgewinkelten Führungsschienen (15) verfahrbar ausgebildet sind.
3.
Vorspinnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hängewagenzüge als entlang ihrer selbst in geraden Führungsschienen (22) verschiebbare, starre Schienen (23) ausgebildet sind.
4. Vorspinnmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschienen (15, 22) auch im Bereich der Flügel (3, 4) feststehend ausgebildet sind.
5. Vorspinnmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschienen (15, 22) im Bereich der Flügel (3, 4) als Stützschienabschnitte (33, 34) ausgebildet sind.
6. Vorspinnmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschienen (22) im Bereich der Flügel (3, 4) wegschwenkbare Führungsschienenabschnitte (15, 151) aufweisen.
7.
Vorspinnmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschienen mindestens in dem Bereich der Flügel (3, 4) als teleskopierbare Abschnitte (32) ausgebildet sind.
8. Vorspinnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Hängewagenzüge (2, 2 min , 2 min min ) mittels einer Schub/Zugvorrichtung (8, 16, 17, 18, 19, 21) selbsttätig gemeinsam verschiebbar sind.
9. Vorspinnmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schub/Zugvorrichtung ein Scherenhebelsystem (16, 17) umfasst.
10.
Vorspinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jeder Flügel mit einem an einem Flügelarm über eine Schwenkwelle drehbar angeordneten Pressfinger mit Pressfingerplatte versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressfingerplatte (49, 49 min ) eine Abweiskufe (51, 51 min ) aufweist, die ein auf der Pressfingerplatte (49, 49 min ) liegendes Vorgarn (52) vor Berühren durch eine leere Vorgarnhülse (20, 20 min ) beim Einfahren in die Flügelreihe (I) schützt.
11. Vorspinnmaschine nach Anspruch 10, mit quer einfahrbarer Transporteinheit, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressfingerplatte (49) des den einfahrenden Vorgarnhülsen (20, 20 min ) am nächsten liegenden Flügels (3) mit der Abweiskufe (51) versehen ist.
12.
Vorspinnmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressfingerplatten (49, 49 min ) beider Flügel (3, 4) jeweils mit Abweiskufen (51, 51 min ) versehen sind.
13. Vorspinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Abweiskufe (51, 51 min ) in dem Bereich angeordnet ist, in dem das Vorgarn (52) auf der Pressfingerplatte (49, 49 min ) aufliegt.
14. Vorspinnmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Abweiskufe (51, 51 min ) auf der Aussenseite der Pressfingerplatte (49, 49 min ) angeordnet ist.
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