CH644036A5

CH644036A5 - Pipette mit elastischem balg.

Info

Publication number: CH644036A5
Application number: CH1049979A
Authority: CH
Inventors: Erich Weiss; Dieter Ungermann
Original assignee: Boehringer Mannheim Gmbh
Priority date: 1978-11-29
Filing date: 1979-11-26
Publication date: 1984-07-13
Also published as: DE2851532B1; ATA751379A; AT379523B; DE2851532C2; US4296071A

Description

Die Erfindung betrifft eine Pipette mit elastischem Balg.

Zum volumengenauen Pipettieren werden allgemein Kolbenpipetten verwendet. Diese können aber nur mit relativ hohem Kostenaufwand hergestellt werden, weil eine genau eingepasste Kolbenzylinderanordnung erforderlich ist.

Aus der DE-AS 1 274 282 sind einfache Faltenbalgsprit-zen bekannt, die für Injektionen vorgesehen sind. Deren Verwendung zum Ansaugen und dosierbaren Abgeben genauer Flüssigkeitsmengen ist jedoch nicht möglich.

Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine Pipette zu schaffen, die mit vergleichbarer Genauigkeit arbeitet, wie Pipetten mit Kolbenzylinderanordnung, aber erheblich kostengünstiger herzustellen ist. Dabei sollte die Benutzung der Pipette so einfach sein, dass auch ein Laie in der Lage ist, sie zu benutzen und zuverlässig präzise Flüssigkeitsmengen damit zu pipettieren.

Diese Aufgabe wird bei einer Pipette der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass der Hub des Balges von vorgegebenen Anschlägen begrenzt ist und der Balg in dem Bereich, in dem er ausreichend grosse Rückstellkraft besitzt, zwischen den Anschlägen so vorgespannt ist, dass er ohne externe Hilfsmittel in eine durch einen der Anschläge vorgegebene Ruhestellung zurückkehrt.

Die praktische Erprobung des Erfindungsgegenstandes hat ergeben, dass der Faltenbalg erheblich genauer als vorher bekannt arbeitet, wenn er auf den Arbeitsbereich zwischen den ausserhalb der Randbereiche liegenden Anschlägen 3 und 4 eingeschränkt ist. Es hat sich gezeigt, dass der Arbeitsbereich mindestens um 5, vorzugsweise um 20%, verringert sein sollte, um etwaige fertigungsbedingte Toleranzen auszugleichen.

Die neue Pipette kann wesentlich kostengünstiger als andere in der Genauigkeit vergleichbare Geräte hergestellt werden.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen und werden an Hand der Zeichnung eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles im folgenden näher erläutert:

30 Die Figur zeigt eine im Längsschnitt aufgebrochene Pipette, die aus einem Gehäuse 1 mit innenliegendem Faltenbalg 2 besteht.

Das Gehäuse 1 ist als Griffstück ausgebildet, in dem Anschläge 3 und 4 zur Einschränkung der Hubbewegung des 35 Faltenbalges 2 angeordnet sind. Die Mündung 5 des Faltenbalges 2 ragt ein kleines Stück über das an dieser Stelle passgenau anliegende Gehäuse 1 hinaus. Auf diese Mündung 5 können austauschbare Ansaugspitzen 6 oder 7 je nach Anwendung aufgesetzt werden.

40 Das Material des Faltenbalges 2 ist elastisch, so dass er von der Seite des der Ansaugöffnung gegenüberliegenden zylinderförmigen Teiles des Balges 8 zusammengedrückt werden kann und nach Wegfallen des Betätigungsdruckes sich wieder bis zur ursprünglichen Länge ausdehnt.

45 Es gibt Faltenbälge mit relativ grosser Elastizität. Die Elastizität ist jedoch nicht über die gesamte Länge linear. Herkömmliche Faltenbalgpipetten sind vor allem deshalb ungenau, weil sie keine reproduzierbare Ruhestellung besitzen. Für den Erfindungsgegenstand ist die Ruhestellung des so Faltenbalges 2 zwangsweise durch den Anschlag 4 vorverlegt, um aus dem Ungenauigkeitsbereich heraus zu kommen. Der Anschlag 4 definiert zusammen mit dem Anschlag 3 exakt und reproduzierbar den Hub, den der Faltenbalg zurückzulegen hat.

55 Da die Rückstellkraft jedes Faltenbalges vom Gewicht der anzusaugenden Flüssigkeit zusammen mit Alterserscheinungen des Materials abhängig ist, kann grundsätzlich eine in der Figur nicht dargestellte Rückholfeder zu Unterstützung der Faltenbalgelastizität vorgesehen sein.

so Die gleichfalls verformbaren Aufsetzspitzen sind so gestaltet, dass sie allein durch Druck an der Ansaugöffnung gehalten werden können. Zur Lagesicherung können an der Ansaugöffnung 5 Ansätze und im gegenüberliegenden inneren Bereich der Ansaugspitzen 6,7 Ausnehmungen vorge-65 sehen sein, damit die Spitzen auf der Pipette einrasten. Auch andere einfach und schnell lösbare Spitzen wären denkbar, sind aber zur Verbesserung der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.

Der Faltenbalg 2 ragt bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel aus dem Griffstück 1 mit einem zylinderförmigen Teil heraus, das als Druckstift dienen kann. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der zylinderförmige Teil 8 mit einer übergestülpten Kappe 9 verdeckt. Die Kappe 5 kann Erhebungen 10 besitzen und aus einem Material bestehen, das härter als der Faltenbalg 2 ist, um, aufgestülpt auf das zylinderförmige Ende des Faltenbalges 2, dessen Hub noch genauer zu markieren.

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Zur Justierung der Hubbewegung ist einer der Anschläge vorteilhaft als Gewindestück ausgebildet, das in einem Gewinde in dem Griffstück 1 so verdreht werden kann, dass einerseits Unterschiede in der Fertigungstoleranz ausgleichbar sind oder die Pipette auf verschiedene Flüssigkeitsmengen einstellbar ist. Die Justierung eines Anschlages 3 oder 4 kann jedoch nur in den Grenzen erfolgen, in denen aus den oben geschilderten Gründen der Faltenbalg 2 unter Vorspannung in dem Griffstück 1 liegt.

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1 Blatt Zeichnungen

Claims

644 036 PATENTANSPRÜCHE

1. Pipette mit elastischem Balg, dadurch gekennzeichnet, dass der Hub des Balges (2) von vorgegebenen Anschlägen (3,4) begrenzt ist und der Balg (2) in dem Bereich, in dem er ausreichend grosse Rückstellkraft besitzt, zwischen den Anschlägen (3,4) so vergespannt ist, dass er ohne externe Hilfsmittel in eine durch einen der Anschläge (4) vorgegebene Ruhestellung zurückkehrt.

2. Pipette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die der Ansaugöffnung (5) gegenüberliegende Seite des Balges (2) zylinderförmig und als Druckstift (8) ausgebildet ist.

3. Pipette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem zylinderförmigen Teil des Balges (8) eine Kappe (9) kraft- und formschlüssig angepasst ist.

4. Pipette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an die Kappe (9) mindestens ein Ansatz angeformt ist, der mit den Anschlägen (3,4) der Kolbenhubbegrenzung in Wirk Verbindung steht.

5. Pipette nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Anschlag (3 oder 4) justierbar ist.

6. Pipette nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Justieren ein Gewinde ist.

7. Pipette nach einem der vorangehenden Ansprüche, da-5 durch gekennzeichnet, dass die Anschläge (3,4) an einem

Griffstück (1) angebracht sind, das als Gehäuse ausgebildet ist, in dem die Ansaugöffnung (5) eingepasst ist.

8. Pipette nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsbereich des Falten-

lo balges (2) durch die Anschläge (3 und 4) um mindestens 5% des möglichen Hubes, vorzugsweise um 20%, verringert ist.

9. Pipette nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ausgleich von Materialermüdungen des Faltenbalges (2) elastische Hilfsmittel vor-

15 gesehen sind.

10. Pipette nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die elastischen Hilfsmittel mindestens eine Feder ein-schliessen.

11. Pipette nach einem der vorangehenden Ansprüche, 2o dadurch gekennzeichnet, dass eine austauschbare Ansaugspitze (6,7) vorgesehen ist.