Vom Körper resorbierbares geformtes chirurgisches Material und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung betrifft vom Körper resorbierbares geformtes chirurgisches Material, insbesondere Nahtmaterial in Form von Fäden, das mindestens teilweise aus einem Milchsäurepolymer besteht, das eine bei 25 C bei einer Konzentration von 0,1 g in 100 ml Benzol gemessene logarithmische Viskositätszahl von 1,0 aufweist, wobei die Fäden eine solche molekulare Orientierung aufweisen, dass sie bei Verwendung in einer Naht, die sich in Kontakt mit Körpergewebe befindet, praktisch keine Schrumpfung erleiden.
Unter der logarithimischen Viskositätszahl ist der Zahlen wert
In ?rel Uinh C worin 7iREL die relative Viskosität bzw. das Viskositätsverhältnis, d. h. das Verhältnis t/to (Ausfliesszeiten) der Viskosität einer verdünnten Lösung des Polymers in einem geeigneten Lösungsmittel zu der bei der gleichen Temperatur gemessenen Viskosität des reinen Lösungsmittels, und C die Konzentration des Polymers in g/100 ml der Lösung bedeuten, zu verstehen.
Die Herstellung von resorbierbarem chirurgischem Nahtmaterial dadurch, dass man Polymilchsäure mit den vorstehend beschriebenen Eigenschaften nach dem Schmelzspinnverfahren durch eine Düse mit einer Lochgrösse von etwa 0,5-1,8 mm presst, die erhaltenen Fäden auf wenigstens das 4fache ihrer ursprünglichen Länge reckt und hierdurch orientiert und die orientierten Fäden im gestrafften Zustand so lange auf 60 bis 1500 C erwärmt, bis sie beim anschlies senden Eintauchen im ungespannten Zustand in Wasser von 770 C eine Schrumpfung von weniger als 15% zeigen, ist be- kannt.
Die vorliegende Erfindung betrifft demgegenüber nun die Verbesserung, dass das geformte chirurgische Material, das insbesondere in Form von stark orientierten, sehr festen Fäden vorliegt, aus Copolymeren von Milchsäure besteht; dieses Material weist ebenfalls ausgezeichnete Masshaltigkeit im Körpergewebe auf und zieht sich bei einem Kurzversuch, bei dem es 5 Minuten in Wasser von 770 C getaucht wird, ebenfalls um weniger als 15 % zusammen.
Das erfindungsgemässe, resorbierbare, geformte, chirurgische Material ist dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens teilweise aus einem Copolyester von a) einem der optischen Antipoden der a-Hydroxypropionsäure mit b) von diesem optischen Antipoden der a-Hydroxypropionsäure verschiedener Hydroxycarbonsäure der Formel
EMI1.1
worin R für einen niederen Alkylenrest, m für die Zahl 0 oder 1 und R' für Wasserstoff oder einen niederen Alkylrest steht und R", das gleich wie R' oder verschieden von R' sein kann, im Falle, dass m = 0 ist, Wasserstoff oder einen Alkylrest mit bis zu 22 C-Atomen und im Falle, dass m = 1 ist, Wasserstoff oder einen niederen Alkylrest bedeutet, besteht, der die Einheiten
EMI1.2
von a) in einer Menge von mindestens 85 Gew. % und die Einheiten
EMI1.3
von b) in einer Menge von bis zu 15 Gew.
% enthält, und der ferner eine bei 250 C an einer Lösung von 0,1 g Copolyester in 100 ml Benzol gemessene logarithmische Viskositätszahl von wenigstens 1,0 aufweist und bei Behandlung mit kochendem Wasser während einer Zeit von 100 Stunden einen Gewichtsverlust von wenigstens 20% erleidet.
Das chirurgische Material besteht vorzugsweise aus einem orientierten Filament, das eine Zerreissfestigkeit von 1760 bis 7000 kg/cm2 aufweist und beim Eintauchen in Wasser von 770 C für einen Zeitraum von 5 Minuten eine Schrumpfung von weniger als 15 % erleidet.
Diese Fäden, die sich als chirurgisches Nahtmaterial eignen, werden aus Milchsäurecopolymeren hergestellt, die eine logarithmische Viskositätszahl von wenigstens 1, vorzugsweise von mehr als 1,2 haben, bestimmt bei einer Konzentration von 0,1% in Benzol bei 250 C vor der Orientierung.
Diese Polylactide enthalten bis zu etwa 15 %, vorzugsweise bis zu etwa 10-12 Gew. % wiederkehrende Einheiten der folgenden Formel:
EMI2.1
*Optisch aktiver Kohlenstoff
Hierin ist R ein niederer Alkylenrest, vorzugsweise Methylen (-CH2-) oder Äthylen (-CH2CH2-), m die Zahl 0 oder 1, R' Wasserstoff oder ein niederer Alkylrest, und R" steht für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit bis zu etwa 22 C-Atomen, wenn m = 0, und für Wasserstoff oder einen niederen Alkylrest, wenn m = 1, wobei R" und R' gleich oder verschieden sein können.
Wenn der verbleibende Anteil von mehr als 85% des Polylactids zu 100% optisch aktiv ist, können die vorstehenden Einheiten (1) nicht von der gleichen optisch aktiven Milchsäure abgeleitet sein, und wenn der verbleibende Anteil von mehr als 85% des Polylactids zu 100% optisch inaktiv ist, können die vorstehenden Einheiten (1) nicht von DL-Milchsäure stammen. Bevorzugt wegen der Verfügbarkeit der Ausgangsstoffe sind wiederkehrende Einheiten, die von a-Hydroxycarbonsäuren stammen, d. h.
Einheiten der vorstehenden Formel, in der m Null ist. Bei weitem bevorzugt wegen der Eigenschaften des daraus hergestellten Nahtmaterials werden wiederkehrende Einheiten oder Comonomereinheiten, die von Glykolid oder DL-Lactid abgeleitet sind, d.h. wiederkehrende Einheiten der Formel (1), in der m für Null, R' für Wasserstoff oder Methyl und
R" für Wasserstoff steht, jedoch mit den vorstehend genann ten Begrenzungen, die bereits durch das Hauptpatent erfasst sind. Mit anderen Worten, die Zahl der C-Atome in den wiederkehrenden Einheiten beträgt 2 bis etwa 24, vorzugsweise 2 bis etwa 8, insbesondere 2-3.
Wenn m für Null, R' für Methyl und R" für Wasserstoff steht, könnte die wiederkehrende Einheit in Formel (1) sich auf DL-Lactid, das ein Copolymeres ist, oder auf die Haupt einheit beziehen, was bedeuten würde, dass das Polylactid ein Homopolymeres ist, das durch das Hauptpatent erfasst wird.
Als Beispiele der Comonomeren, die mit dem Lactid zur Bildung der für die Herstellung der erfindungsgemässen Fäden geeigneten Copolymeren verwendet werden können, seien genannt: Glykolid, ss-Propiolacton, Tetramethylglykolid, ss-Butyrolacton, y-Butyrolacton, Pivalolacton und intermolekulare cyclische Ester von a-Hydroxybuttersäure, a Hydroxyisobuttersäure, a-Hydroxycapronsäure, a-Hydroxya-äthylbuttersäure, a-Hydroxyisocapronsäure, a -Hydroxy-ss - methylvaleriansäure, a-Hydroxyheptansäure, a-Hydroxyoctansäure, a-Hydroxydecansäure, a-Hydroxymyristinsäure, a-Hydroxystearinsäure und a-Hydroxylignocerinsäure.
Die Fäden werden zweckmässig durch Schmelzspinnen der Polymilchsäure durch eine Spinndüse und anschliessendes einstufiges oder mehrstufiges Verstrecken der Fäden auf wenigstens das 4fache ihrer ursprünglichen Länge, wobei eine Orientierung und Verbesserung der Zugfestigkeit erfolgt, hergestellt. Das Polymere kann monofil oder multifil gesponnen und verstreckt werden. Zur Herstellung von mehrfädigem geflochtenem Nahtmaterial können Monofilamente oder Gruppen von Fäden zum Flechten verwendet werden. Der Durchmesser der erhaltenen Fäden kann für die Einzelfäden von mehrfädigem Nahtmaterial 2,5 ,um oder weniger und für sehr schweres monofiles Nahtmaterial bis zu 1,15 mm betragen. Im allgemeinen ist jedoch der Durchmesser der erfindungsgemässen Fäden nicht grösser als 0,5-0,64 mm.
Bevorzugt werden Monofilamente von etwa 0,025-0,5 mm
Durchmesser und mehrfädiges Nahtmaterial mit Einzelfäden von weniger als 2,5 bis 50 um Durchmesser.
Zur weiteren Verbesserung der Masshaltigkeit und ins besondere der Aufrechterhaltung der Zugfestigkeit können sie einer Temperbehandlung unterworfen werden.
Da eine Naht die Aufgabe hat, durchtrenntes Gewebe zusammenzuhalten, bis die Heilung gut vonstatten geht, und eine Trennung als Folge von Körperbewegungen oder -übun gen zu verhindern, muss die Naht ausreichende Festigkeit aufweisen. Es ist besonders wichtig, dass das Material bei der Fadenknüpfung und während des eigentlichen Festziehens von Knoten fest bleibt. Die Reissfestigkeit von Katgut in dieser Hinsicht ist bekanntlich begrenzt. Fäden aus Milch säurecopolymeren in hochmolekularer, orientierter Form sind im Gegensatz dazu aussergewöhnlich reissfest und be wahren, was überaus wichtig ist, in hohem Masse ihre Reiss festigkeit am Knotenpunkt, wie sich aus der folgenden Ta belle ergibt.
Tabelle I
Reissfestigkeit Bruchdehnung Reissfestigkeit Abnahme der Festigkeit (chirurgischen Knoten)3 heim Knoten gegenüber (gerader Zug) /0 kg/cm2 dem geraden Zug, %
Katgut 3500 l 20 2040 42
31002 20 1900 39
Copolymeres von L(-)-Lactid und y-Butyrolacton (95/5) 41504 17 2950 29
1 Chromgut, Grösse 3-0 (0,2-0,25 mm Durchmesser) Chromgut, Grösse 2-0 (0,25-0,33 mm Durchmesser) 3 Gemäss U.S.
Pharmacopeia
4 Grenzviskosität (Ausgangspolymeres) = 3 (gesponnene Fäden = 1,6, 10fach verstreckt, 0,23 mm Durchmesser)
Wie aus Tabelle 1 hervorgeht, kann die Grenzviskosität des gesponnenen, d.h. orientierten Fadens etwas niedriger sein als die des Ausgangspolymeren, denn während des Verstreckens kann ein gewisser Abbau des Polymeren je nach den angewendeten Streckbedingungen eintreten. Wenn das Nahtmaterial durch energiereiche Strahlung sterilisiert wird, kann eine weitere Erniedrigung des Molekulargewichts des Polymeren stattfinden. Wenn jedoch von Milchsäurepolymeren und -copolymeren mit Grenzviskositäten von wenigstens 1 ausgegangen wird, ist das daraus hergestellte Nahtmaterial völlig zufriedenstellend, auch wenn eine gewisse Erniedrigung der Grenzviskosität durch das Spinnen und die Orientierung und möglicherweise durch Sterilisation eingetreten ist.
Das erfindungsgemässe Fadenmaterial ist ferner durch sein Hydrolyseverhalten und seine Resorbierbarkeit gekennzeichnet. Bei Behandlung mit kochendem Wasser für eine Dauer von 100 Stunden verliert es wenigstens 20%, vorzugsweise wenigstens etwa 50% seines Gewichts. Bei Behandlung mit kochendem Wasser für eine Dauer von 50 Std. verlieren die Polymeren und Copolymeren wenigstens etwa 8 %, vorzugsweise wenigstens etwa 35 % ihres Gewichts.
Durch Veränderung von Art und Menge des verwendeten Comonomeren kann die Geschwindigkeit der Hydrolyse (Resorption) des Nahtmaterials eingestellt werden. Im Gegensatz zu den äusserst unterschiedlichen Resorptionsgeschwindigkeiten von Katgut ist die Resorption von Polylactid relativ unabhängiger von der Stelle im Körper, wo es gebraucht wird, und vom Zustand des Patienten. Da die Geschwindigkeit der Hydrolyse eines gegebenen Milchsäurecopolymeren bei einer feststehenden Temperatur von beispielsweise 370 C konstant ist, kann die Resorption beispielsweise durch Verwendung verschiedener Copolymerer beschleunigt werden. Beispielsweise war Poly-L-lactid im Rük kenmuskel einer Ratte nach 270 Tagen zu 15,3% resorbiert.
Unter vergleichbaren Bedingungen war ein Copolymeres von L(-)-Lactid und DL-Lactid (97 :3) zu 18,5 %, ein Copolymeres von L(-)-Lactid und DL-Lactid (95 :5) zur 29,0%, ein Copolymeres von L(-)-Lactid und Glykolid (95 :5) zu 27,3% und chromiertes Katgut zu 67% resorbiert.
Wie bereits erwähnt, ist eine hohe Reissfestigkeit eine überaus erwünschte Eigenschaft von chirurgischem Nahtmaterial. Die erfindungsgemässen Fäden zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine Reissfestigkeit von wenigstens 1760, vorzugsweise von mehr als 2800 kg/cm2 haben. Gewisses erfindungsgemässes Fadenmaterial hat Reissfestigkeiten bis zu 7000 kg/cm2 und mehr. Ihre Knotenfestigkeit, ausgedrückt in kg Zug, übersteigt die Mindestgrenzen, die für resorbierbares Nahtmaterial in der U. S. Pharmacopeia festgelegt sind, nämlich von 0,057 kg für einen Faden von 25 bis 50 cm bis 11,34 kg für einen Faden von 0,9-1,0 mm.
Zur Herstellung der erfindungsgemässen Copolymeren, aus denen die erfindungsgemässen Fäden hergestellt werden, wird der entsprechende intermolekulare cyclische Ester oder der intramolekulare cyclische Ester (Lacton) der Hydroxysäure verwendet. Diese Ester können abgeleitet werden von reinen D(-)- oder L(+)-Milchsäuren in Mischung mit dem optisch inaktiven DL-Milchsäuregemisch, beliebigen gewünschten Gemischen von reinen D(-)- und L(+)-Milchsäuren und anderen a-, ss- oder y-Hydroxysäuren, über die später mehr gesagt wird.
Im allgemeinen werden für die Einführung von wiederkehrenden DL-Lactideinheiten in Copolymere als Ausgangsmaterial vorzugsweise Lactide verwendet, die entweder von der reinen L(+)-Säure oder von der reinen D(-)-Säure abgeleitet sind, weil die hiermit erhaltenen Polymeren einen höheren Schmelzpunkt haben, viel weniger wasserempfindlich und stärker sind und einen höheren Kristallinitätsgrad haben als Polymere, die von den DL-Säuregemischen abgeleitet sind. Beispielsweise schmelzen die Polylactide der DL-Säure bei 130-140 C, während die Polylactide der L(+)-Säure bei 145-175" C schmelzen. Die Polylactide der L(+)-Säure oder D(-)-Säure sind weniger empfindlich gegenüber Alkohol, einem allgemein in der Chirurgie verwendeten Sterilisationsmedium, als die Polylactide der DL-Säure.
Die L(+)-Form ist leichter erhältlich als die D(-) Säure und wird daher besonders bevorzugt. Natürlich können die verschiedenen Lactide aus den entsprechenden Milchsäuren nach verschiedenen veröffentlichten Verfahren einschliesslich des Verfahrens des USA-Patents Nr. 2 703 316 hergestellt werden.
In der folgenden Tabelle 2 sind die Eigenschaften von Polymeren, die aus L(-)-Lactid und aus DL-Lactid hergestellt sind, einander gegenübergestellt.
Tabelle 2
Polymeres aus
DL-Lactid L(-)-Lactid Grenzviskosität 0,7-2,0 0,7-3,5 Schmelzpunkt 130-1400 C 145-1750 C Optische Aktivität nein ja (-186 ) Thermisch stabil ja ja Löslichkeit CHC13 CHCIJ
Benzol Benzol
Aceton Aceton Dichte 1,26 1,26 Reissfestigkeit (Monofilament) 1400-2800 kg/cm2 4900-7000 kg/cm2 Bruchdehnung (Monofilament) 15-30 % 15-30 % Reissfestigkeit (trockene Folie) 1825 kg/cm2 2040 kg/cm2 Grenzviskosität (Folie) 1,29 zu 1,27 * Bruchdehnung (Folie) 48 % * 23 % *
Aus USA-Patentschrift Nr. 2758 987 entnommen.
Im allgemeinen nehmen der Zugmodul, der Schmelzpunkt und die spezifische Drehung von Milchsäurehomopolymeren mit steigenden Mengen des Antipoden im Gemisch ab. In einigen Fällen ist dies erwünscht, weil hierbei Fäden von verbesserter Geschmeidigkeit ohne nennenswerte Einbusse an Festigkeit erhalten werden.
Bei der Herstellung von anderen Copolymeren werden die wiederkehrenden Einheiten, die von den vorstehend besprochenen Comonomeren abgeleitet sind, durch Verwendung der entsprechenden cyclischen Ester eingeführt. Bei wiederkehrenden Einheiten, die von a-Hydroxysäuren abgeleitet sind, sind dies gewöhnlich die intermolekularen cyclischen Ester, die Sechsringe enthalten, z.B. Glykolid. Bei wiederkehrenden Einheiten, die von ss- oder y-Hydroxysäuren abgeleitet sind, werden gewöhnlich die monomeren Lactone, z.B. ss-Propiolacton und y-Butyrolacton, verwendet.
Bei der Herstellung des erfindungsgemässen Fadenmaterials ist es wesentlich, Polymere und Copolymere zu verwenden, die aus sehr reinen Lactiden hergestellt sind, wie in der Hauptanmeldung beschrieben. Beispielsweise muss das L(-) Lactid zur Erzielung ausgezeichneter Ergebnisse einen Schmelzpunkt von wenigstens 960 C und eine spezifische Rotation von mehr als -295 haben. Die Polymerisation wird durchgeführt, indem das Lactid in Gegenwart eines mehrwertigen Metalloxyds oder einer Verbindung desselben unter wasserfreien Bedingungen in inerter Atmosphäre auf eine Temperatur erhitzt wird, die über seinem Schmelzpunkt, jedoch unter etwa 2150 C liegt.
Besonders geeignete Katalysatoren sind z. B. Zinkoxyd, Zinkcarbonat, basisches Zinkcarbonat, Zinkdiäthyl, Titan-, Magnesium- oder Bariumverbindungen, Bleimonoxyd u. dgl.
In das Nahtmaterial können geringe Mengen inerter Zusatzstoffe, z.B. färbende Stoffe und Weichmacher, durch Zumischung zum vorgebildeten Copolymeren nach bekannten Verfahren eingearbeitet werden. Beliebige Weichmacher, z. B. Glyceryltriacetat, Äthylbenzoat und Diäthylphthalat, können vorteilhaft insbesondere mit Poly-L-lactid verwendet werden. Die Weichmachermenge kann 1-40 % des Polymergewichts betragen. Der Weichmacher macht die Fäden nicht nur geschmeidiger und leichter verarbeitbar, sondern erleichtert auch das Spinnen. Als inert werden Stoffe verstanden, die chemisch gegenüber dem Polymeren oder Copolymeren sowie gegenüber lebendem Gewebe indifferent sind, d.h.
keine ungünstige Wirkung hervorrufen, wie Granulation, übermässiges Odem usw.
Beispiel 1
Ein Gemisch von 95 Teilen L(-)-Lactid und 5 Teilen DL-Lactid wurde unter Stickstoff geschmolzen und mit 0,125 Teilen Zinkdiäthyl als 25 SOige Lösung in Heptan versetzt. Das Gemisch wurde 1 Stunde bei Normaldruck in einer Stickstoffatmosphäre bei 1050 C gehalten. Das auf diese Weise erhaltene feste Copolymere von L(-)-Lactid und DL-Lactid (95:5) hatte eine Grenzviskosität von 2,63 (0,1 %ige Lösung in Benzol bei 34,5 C). Das Copolymere wurde zu einem feinen Pulver gemahlen, das zu einem Stopfen gepresst wurde, der sich zur Verarbeitung in einer Schmelzspinnvorrichtung eignete.
Fäden des Copolymeren wurden bei etwa 2000 C durch eine Spinndüse mit einer Lochgrösse von 0,9 mm ge sponnen und in Glycerin bei etwa 1200 C auf das 6,4fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt. Die gereckten Fäden hatten folgende Eigenschaften:
Grenzviskosität 1,7
Durchmesser 318 ,u
Reissfestigkeit 4113 kg/cm2
Bruchdehnung 20 %
Modul 0,076 X 106
Knotenfestigkeit 2600 k,,/cm2
Schrumpfung nach 5 Minuten in Wasser bei 770 C 23 %
Gewichtsverlust nach 50 Stunden in siedendem Wasser 39 %
Nach 30 Tagen in destilliertem Wasser bei 370 C
Grenzviskosität 0,55
Reissfestigkeit 1335 kg/cm2
Gewichtsverlust 2,6 %
Nach 90 Tagen in destilliertem Wasser bei 370 C
Grenzviskosität 0,38
Reissfestigkeit 352
kg/cm2
Gewichtsverlust 7,0 %
Eine Reihe weiterer Lactidcopolymerer wurde auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellt und zu Fäden gesponnen. Wenn das Comonomere bei gewöhnlicher Temperatur flüssig war GB-Propiolacton, y-Butyrolacton oder Pivalolacton), wurde es erst zum Lactid gegeben, nachdem dieses geschmolzen war.
Die Eigenschaften des Ausgangspolymeren, die Spinnbedingungen und die Eigenschaften der Copolymeren in Fadenform sind in der folgenden Tabelle 3 zusam mengestellt Tabelle 3 Versuch 1 2 3 4 5 6 7 8 % Comonomeres 7,5% DL- 10% DL- 15% DL- 5% Gly- 10% Gly- 5% ss-Propio- 5% γ
;-Butyro- 5% Pivalo
Lactid Lactid Lactid colid colid lacton lacton lacton Logaritmische Viskositätszahl 2,87 2.50 2.39 2.53 2.52 1.31 2.99 2.68 (Ausgangspolymeres) Spinntemperatur, C 190 205 200 210 195 - 170 170 Streckverhältnis 8,6 8,1 7,5 8,8 8,0 - 10 10 Strecktemperatur, C 128 125 100 125 100 - 115 100 Logarithmische Viskositätszahl 1,75 1,75 1,47 1,84 1,70 - 1,73 1,64 (verstreckter Faden) Durchmesser, mm 0,29 0,28 0,32 0,26 0,22 - 0,24 0,22 Reissfestigkeit, kg/cmê 3747 4850 3725 5400 1933 - 4145 5480 Bruchdehnung, % 20 20,7 18,5 14 32 - 17 22 Modul, kg/cmê 98.400 77.330 77.330 77.330 32.340 - - 84.360 Knotenfestigk.
kg/cmê 2636 2610 2110 3023 1900 - 2950 3375 Schrumpfung 13% 27,5-44% 72% 12% 73% - etwa 15% etwa 15% (H2O/77 C/5 Min.) Gewichtsveriust 44% 48% 65% 45% - - - (H2O/100 C/50 Std.)
Nach 30 Tagen in Wasser bei 37 C Grenzviskosität - 0,54 - 0,54 - - 0,81 0,72 (verstreckter Faden) Reissfestigkeit, kg/cmê - 1673 - 1828 - - - Gewichtsverlust - 3,5% - 7,4% - - 5.6% 0,3%
Nach 90 Tagen in Wasser bei 37 C Grenzviskosität - - - 0,34 - - 0,58 0,35 (verstreckter Faden) - - 844 - - Reissfestigkeit, kg/cmê - - - 12,1% - - 7,1% Gewichtsverlust - - - 3,5%
Beispiel 2
Copolymere von L-Lactid mit den intermolekularen cyclischen Estern von a-Hydroxybuttersäure und a-Hydroxyheptansäure wurden im wesentlichen nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellt.
Ein Gemisch von 44,2 g L-Lactid und 5,8 g des cyclischen Esters von a-Hydroxybuttersäure wurde unter Stickstoff geschmolzen und mit 0,08 g einer 25 zeigen Lösung von Zinkdiäthyl in Heptan versetzt. Das Gemisch wurde 3 Stunden bei Normaldruck in einer Stickstoffatmosphäre bei 105-108 C gehalten. Das erhaltene Polymere von L-Lactid und dem intermolekularen cyclischen Ester von a-Hydroxybuttersäure (88,4: 11,6) hatte eine Grenzviskosität von 2,15 (0,1 %ige Lösung in Benzol).
Das Copolymere von L-Lactid und dem intermolekularen cyclischen Ester von a-Hydroxyheptansäure (90:10) wurde in ähnlicher Weise aus 45 g L-Lactid, 5 g des cyclischen Esters und 0,08 g einer 25 %igen Lösung von Zinkdiäthyl in Heptan hergestellt. Nachdem das Gemisch 3 Stunden erhitzt worden war, hatte das gebildete Polymere eine Grenzviskosität von 2,28.
Die Spinnbedingungen und die Eigenschaften der Fäden dieser Copolymeren sind in Tabelle 4 zusammengestellt.
Die intermolekularen cyclischen Ester von a-Hydroxybuttersäure und a-Hydroxyheptansäure wurden im wesentlichen nach dem Verfahren von Bischoff und Walden, Ann.
279, 100 (1895), hergestellt. Die Natriumsalze der entsprechenden a-Bromsäuren wurden aus den Säuren und Natriummethoxyd in einem Gemisch von Äthyläther und Äthylalkohol hergestellt. Die cyclischen Ester wurden hergestellt, indem die Natriumsalze unter vermindertem Druck auf 300-3159 C erhitzt wurden. Das Buttersäurederivat wurde durch Destillation bei 7885 C/0,07 mm Hg und durch Kristallisation aus Äthylalkohol-Petroläther und Abkühlung in festem Kohlendioxyd gereinigt. Das Heptansäurederivat wurde durch Kristallisation aus Pentan bei Abkühlung in festem Kohlendioxyd und aus Äthylalkohol gereinigt. Die beiden cyclischen Ester wurden durch die Elementaranalyse und die Infrarotspektren charakterisiert.
Tabelle 4 Versuch 1 2 Ojo Comonomeres 11,6% intermolekularer cyclischer Ester 10% intermolekularer cyclischer Ester von a-Hydroxybuttersäure von a-Hydroxyheptansäure Grenzviskosität (ungesponnenes Polymeres) 2,15 2,28 Spinntemperatur 1850C 1900C Streckverhältnis 10 8 Strecktemperatur 940C 1220C 980C Grenzviskosität 1,42*6 1,63 X Reissfestigkeit, kg/cm2 4660 4155 Bruchdehnung 22,3 % 18,3 % Modul,
kg/cm2 73.100 66.785 Schrumpfung (H2O/770 C/5 Minuten) 20,6 % 55,0% Gewichtsverlust (H2O/1000 C/48 Stunden) 60,5 % 63,6%
Dieser Faden wurde zweistufig verstreckt. In der ersten Stufe wurde er 7fach (Streckverhältnis 7) bei 94O C und in der zweiten Stufe bei 1220 C so verstreckt, dass das Streckverhältnis insgesamt 10 betrug.
Gemessen am unverstreckten Faden. Die Grenzviskositäten der Fäden wurden am verstreckten Material gemessen.
Beispiel 3
Ein Gemisch von 206 g pulverförmigem Copolymerisat von L-Lactid und DL-Lactid (90:10) und 0,6182 g des Mononatriumsalzes von 4- [ 4-(N-Äthyl-p-sulfobenzyl- amino)-diphenylmethylenj- [ I-(N-äthyl-N-p-sulfoniumben- zyl)-zl 2X5-cyclohexadienimin ] [ F D & C (Food, Drug und Cosmetic) GreenNr. 1] wurde in einem Fisher-Kendall Mischer 48 Stunden bei Raumtemperatur behandelt. Das erhaltene homogene Gemisch wurde zu einem Stopfen gepresst und auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise monofil zu grünen Fäden versponnen.
In den vorstehend beschriebenen Versuchen wurde die Polymerisation in Masse zur Herstellung der Polylactide angewendet, jedoch kann die Polymerisation auch in Lösung oder Suspension erfolgen. Bei Anwendung der Lösungspolymerisation kann das Verhältnis von Monomerem zu Lösungsmittel 1:1 bis 5:1 betragen. Als Lösungsmittel eignen sich aromatische Kohlenwasserstoffe, z.B. Xylole und Äther, wie Tetrahydrofuran Dioxan und 1,2-Dimethoxyäthan.
Zwar wurde die Erfindung speziell im Zusammenhang mit monofil gesponnenen Fäden beschrieben, jedoch kann die Polymilchsäure auch in Form von mehrfädigem Garn, z. B. geflochtenen Gebilden sowie in Form von Stäben, Folien und Schläuchen verwendet werden. Als geflochten gilt Nahtmaterial, das mehr als einen Einzelstrang eines Polylactids enthält. Die Fäden können zu wertvollem Nahtmaterial in der verschiedensten Weise geflochten werden, z.B.
nach der Methode, die üblicherweise zur Herstellung von Manilaseil, Schnüren u. dgl. angewendet wird. Im endgültigen zopfförmigen Nahtmaterial müssen wenigstens 50% der Einzelsträhnen orientiert sein. Vorzugsweise sollten die Einzelfäden, die das Geflecht bilden, zu 90% oder mehr orientiert sein.
Die gemäss der Erfindung hergestellten Produkte eignen sich für chirurgische Zwecke, wo ein resorbierbares Hilfsoder Stützmaterial erforderlich ist, beispielsweise bei der Bildung von chirurgischen Schlingen, resorbierbaren Klammern, künstlichen Sehnen oder Knorpelmaterial sowie für andere Zwecke, bei denen eine vorübergehende Unterstützung beim Heilvorgang erforderlich ist. Sie können ferner vorteilhaft zur Heilung von Brüchen und zur Verankerung von locker gewordenen Organen verwendet werden.
Shaped surgical material and process for making the same - absorbable by the body
The invention relates to surgical material resorbable by the body, in particular suture material in the form of threads, which consists at least partially of a lactic acid polymer which has an inherent viscosity of 1.0 measured at 25 C at a concentration of 0.1 g in 100 ml benzene wherein the threads have such a molecular orientation that they undergo practically no shrinkage when used in a suture which is in contact with body tissue.
Below the inherent viscosity the numbers are worth
In? Rel Uinh C where 7iREL is the relative viscosity or the viscosity ratio, i.e. H. the ratio t / to (outflow times) of the viscosity of a dilute solution of the polymer in a suitable solvent to the viscosity of the pure solvent measured at the same temperature, and C means the concentration of the polymer in g / 100 ml of the solution.
The production of absorbable surgical suture material by pressing polylactic acid with the properties described above by the melt spinning process through a nozzle with a hole size of about 0.5-1.8 mm, stretching the threads obtained to at least 4 times their original length and thereby oriented and the oriented threads in the tightened state are heated to 60 to 1500 C until they show a shrinkage of less than 15% when they are subsequently immersed in water at 770 C in the untensioned state.
In contrast, the present invention relates to the improvement that the shaped surgical material, which is in particular in the form of highly oriented, very strong threads, consists of copolymers of lactic acid; this material also has excellent dimensional stability in body tissue and also contracts by less than 15% in a short test in which it is immersed in water at 770 C for 5 minutes.
The absorbable, shaped, surgical material according to the invention is characterized in that it is at least partially made of a copolyester of a) one of the optical antipodes of α-hydroxypropionic acid with b) hydroxycarboxylic acid of the formula different from this optical antipode of α-hydroxypropionic acid
EMI1.1
where R is a lower alkylene radical, m is the number 0 or 1 and R 'is hydrogen or a lower alkyl radical and R ", which can be the same as R' or different from R ', in the event that m = 0, Hydrogen or an alkyl radical with up to 22 carbon atoms and, in the event that m = 1, denotes hydrogen or a lower alkyl radical, which represents the units
EMI1.2
of a) in an amount of at least 85% by weight and the units
EMI1.3
of b) in an amount of up to 15 wt.
%, and which also has an inherent viscosity of at least 1.0 measured at 250 C on a solution of 0.1 g of copolyester in 100 ml of benzene and, on treatment with boiling water for 100 hours, a weight loss of at least 20% suffers.
The surgical material preferably consists of an oriented filament which has a tensile strength of 1760 to 7000 kg / cm 2 and which shrinks less than 15% when immersed in water at 770 ° C. for a period of 5 minutes.
These threads, which are useful as surgical sutures, are made from lactic acid copolymers which have an inherent viscosity of at least 1, preferably greater than 1.2, determined at a concentration of 0.1% in benzene at 250 ° C. prior to orientation.
These polylactides contain up to about 15%, preferably up to about 10-12% by weight, of recurring units of the following formula:
EMI2.1
* Optically active carbon
Herein, R is a lower alkylene radical, preferably methylene (-CH2-) or ethylene (-CH2CH2-), m is the number 0 or 1, R 'is hydrogen or a lower alkyl radical, and R ″ represents hydrogen or an alkyl radical with up to about 22 carbon atoms when m = 0, and for hydrogen or a lower alkyl radical when m = 1, where R "and R 'can be identical or different.
If the remaining proportion of more than 85% of the polylactide is 100% optically active, the above units (1) cannot be derived from the same optically active lactic acid, and if the remaining proportion of more than 85% of the polylactide is 100% is optically inactive, the above units (1) cannot be derived from DL-lactic acid. Because of the availability of the starting materials, preference is given to recurring units derived from α-hydroxycarboxylic acids, d. H.
Units of the above formula in which m is zero. By far preferred because of the properties of the suture made therefrom are repeating units or comonomer units derived from glycolide or DL-lactide, i. repeating units of the formula (1) in which m is zero, R 'is hydrogen or methyl and
R ″ stands for hydrogen, but with the limitations mentioned above, which are already covered by the main patent. In other words, the number of carbon atoms in the repeating units is 2 to about 24, preferably 2 to about 8, in particular 2 -3.
When m is zero, R 'is methyl and R "is hydrogen, the repeating unit in formula (1) could refer to DL-lactide, which is a copolymer, or to the main unit, which would mean the polylactide is a homopolymer covered by the main patent.
Examples of comonomers that can be used with the lactide to form the copolymers suitable for producing the threads according to the invention are: glycolide, ß-propiolactone, tetramethylglycolide, ß-butyrolactone, γ-butyrolactone, pivalolactone and intermolecular cyclic esters of a -Hydroxybutyric acid, a-hydroxyisobutyric acid, a-hydroxycaproic acid, a-hydroxya-ethylbutyric acid, a-hydroxyisocaproic acid, a -hydroxy-ss - methylvaleric acid, a-hydroxyheptanoic acid, a-hydroxyoctanoic acid, a-hydroxydecanoic acid, a-hydroxystearic acid, a- Hydroxylignoceric acid.
The threads are expediently produced by melt-spinning the polylactic acid through a spinneret and then stretching the threads in one or more stages to at least 4 times their original length, orienting and improving the tensile strength. The polymer can be spun and drawn in monofilament or multifilament. To make multi-filament braided sutures, monofilaments or groups of filaments can be used for braiding. The diameter of the threads obtained can be 2.5 μm or less for the single threads of multi-thread suture material and up to 1.15 mm for very heavy monofilament suture material. In general, however, the diameter of the threads according to the invention is not greater than 0.5-0.64 mm.
Monofilaments of about 0.025-0.5 mm are preferred
Diameter and multifilament sutures with monofilaments less than 2.5 to 50 µm in diameter.
To further improve dimensional stability and in particular to maintain tensile strength, they can be subjected to an annealing treatment.
Since a suture is used to hold severed tissue together until healing is good and to prevent separation as a result of body movement or exercise, the suture must be sufficiently strong. It is especially important that the material remains firm while the threads are tied and during the actual tightening of knots. The tear strength of catgut in this regard is known to be limited. In contrast, threads made of lactic acid copolymers in a high molecular weight, oriented form are exceptionally tear-resistant and, what is extremely important, maintain their tear resistance to a high degree at the node, as can be seen from the following table.
Table I.
Tear strength Elongation at break Tear strength Decrease in strength (surgical knot) 3 home knots compared to (straight pull) / 0 kg / cm2 of straight pull,%
Katgut 3500 l 20 2040 42
31002 20 1900 39
Copolymer of L (-) - lactide and γ-butyrolactone (95/5) 41504 17 2950 29
1 Chromgut, size 3-0 (0.2-0.25 mm diameter) Chromgut, size 2-0 (0.25-0.33 mm diameter) 3 According to U.S.
Pharmacopeia
4 Limiting viscosity (starting polymer) = 3 (spun threads = 1.6, stretched 10 times, 0.23 mm diameter)
As can be seen from Table 1, the intrinsic viscosity of the spun, i.e. oriented thread should be slightly lower than that of the starting polymer, because a certain degradation of the polymer can occur during stretching, depending on the stretching conditions used. If the suture material is sterilized by high energy radiation, a further decrease in the molecular weight of the polymer can take place. If, however, lactic acid polymers and copolymers with intrinsic viscosities of at least 1 are assumed, the suture material made therefrom is completely satisfactory, even if some reduction in intrinsic viscosity has occurred due to spinning and orientation and possibly due to sterilization.
The thread material according to the invention is also characterized by its hydrolysis behavior and its resorbability. When treated with boiling water for 100 hours, it loses at least 20%, preferably at least about 50%, of its weight. When treated with boiling water for 50 hours, the polymers and copolymers lose at least about 8%, preferably at least about 35%, of their weight.
The rate of hydrolysis (absorption) of the suture material can be adjusted by changing the type and amount of the comonomer used. In contrast to the extremely different rates of absorption of catgut, the absorption of polylactide is relatively more independent of the location in the body where it is needed and of the patient's condition. Since the rate of hydrolysis of a given lactic acid copolymer is constant at a fixed temperature of, for example, 370 ° C., the absorption can be accelerated, for example, by using different copolymers. For example, poly-L-lactide was 15.3% absorbed in the back muscle of a rat after 270 days.
Under comparable conditions, a copolymer of L (-) - lactide and DL-lactide (97: 3) was 18.5%, a copolymer of L (-) - lactide and DL-lactide (95: 5) was 29.0% %, a copolymer of L (-) - lactide and glycolide (95: 5) to 27.3% and chromium catgut to 67%.
As mentioned earlier, high tensile strength is a very desirable property of surgical sutures. The threads according to the invention are distinguished by the fact that they have a tear strength of at least 1760, preferably more than 2800 kg / cm2. Certain thread material according to the invention has tear strengths of up to 7000 kg / cm2 and more. Their knot strength, expressed in kg of tension, exceeds the minimum limits set for absorbable sutures in the US Pharmacopeia, namely from 0.057 kg for a thread of 25 to 50 cm to 11.34 kg for a thread of 0.9-1, 0 mm.
The corresponding intermolecular cyclic ester or the intramolecular cyclic ester (lactone) of hydroxy acid is used to produce the copolymers according to the invention from which the threads according to the invention are produced. These esters can be derived from pure D (-) - or L (+) - lactic acids mixed with the optically inactive DL-lactic acid mixture, any desired mixtures of pure D (-) - and L (+) - lactic acids and other a- , ss- or y-hydroxy acids, about which more will be said later.
In general, for the introduction of recurring DL-lactide units into copolymers, lactides are preferably used as starting material which are derived either from the pure L (+) - acid or from the pure D (-) - acid, because the polymers obtained therewith have a higher Have melting point, are much less water sensitive and stronger and have a higher degree of crystallinity than polymers derived from the DL acid mixtures. For example, the polylactides of DL-acid melt at 130-140 C, while the polylactides of L (+) - acid melt at 145-175 "C. The polylactides of L (+) - acid or D (-) - acid are less sensitive to alcohol, a sterilization medium commonly used in surgery, than the polylactides of DL acid.
The L (+) form is more readily available than the D (-) acid and is therefore particularly preferred. Of course, the various lactides can be prepared from the corresponding lactic acids by various published methods including the method of U.S. Patent No. 2,703,316.
In the following table 2 the properties of polymers which are produced from L (-) - lactide and from DL-lactide are compared with one another.
Table 2
Polymer
DL-Lactid L (-) - Lactid Limiting viscosity 0.7-2.0 0.7-3.5 Melting point 130-1400 C 145-1750 C Optical activity no yes (-186) Thermally stable yes yes Solubility CHC13 CHCIJ
Benzene benzene
Acetone Acetone Density 1.26 1.26 Tensile strength (monofilament) 1400-2800 kg / cm2 4900-7000 kg / cm2 Elongation at break (monofilament) 15-30% 15-30% Tensile strength (dry film) 1825 kg / cm2 2040 kg / cm2 Limiting viscosity (film) 1.29 to 1.27 * elongation at break (film) 48% * 23% *
Taken from U.S. Patent No. 2,758,987.
In general, the tensile modulus, melting point and specific rotation of lactic acid homopolymers decrease with increasing amounts of the antipode in the mixture. In some cases this is desirable because it results in threads of improved suppleness without any appreciable loss of strength.
In making other copolymers, the repeating units derived from the comonomers discussed above are introduced using the corresponding cyclic esters. For repeating units derived from α-hydroxy acids, these are usually the intermolecular cyclic esters containing six rings, e.g. Glycolide. For repeating units derived from ß- or γ-hydroxy acids, the monomeric lactones, e.g. γ-propiolactone and γ-butyrolactone are used.
When producing the thread material according to the invention, it is essential to use polymers and copolymers which are produced from very pure lactides, as described in the main application. For example, the L (-) lactide must have a melting point of at least 960 C and a specific rotation greater than -295 to achieve excellent results. The polymerization is carried out by heating the lactide in the presence of a polyvalent metal oxide or a compound thereof under anhydrous conditions in an inert atmosphere to a temperature which is above its melting point but below about 2150 ° C.
Particularly suitable catalysts are, for. B. zinc oxide, zinc carbonate, basic zinc carbonate, zinc diethyl, titanium, magnesium or barium compounds, lead monoxide and. like
Small amounts of inert additives, e.g. coloring substances and plasticizers can be incorporated by admixture with the preformed copolymers according to known processes. Any plasticizer, e.g. B. glyceryl triacetate, ethyl benzoate and diethyl phthalate can advantageously be used in particular with poly-L-lactide. The amount of plasticizer can be 1-40% of the polymer weight. The softener not only makes the threads smoother and easier to process, it also makes spinning easier. Substances that are chemically indifferent to the polymer or copolymer and to living tissue are understood as inert, i.e.
do not cause adverse effects such as granulation, excessive edema, etc.
example 1
A mixture of 95 parts of L (-) - lactide and 5 parts of DL-lactide was melted under nitrogen and mixed with 0.125 part of zinc diethyl as a 25% solution in heptane. The mixture was kept at 1050 ° C. for 1 hour under normal pressure in a nitrogen atmosphere. The solid copolymer of L (-) - lactide and DL-lactide (95: 5) obtained in this way had an intrinsic viscosity of 2.63 (0.1% strength solution in benzene at 34.5 ° C.). The copolymer was ground to a fine powder which was compressed into a plug suitable for processing in a melt spinner.
Filaments of the copolymer were spun at about 2000 ° C. through a spinneret with a hole size of 0.9 mm and drawn in glycerol at about 1200 ° C. to 6.4 times their original length. The drawn threads had the following properties:
Intrinsic viscosity 1.7
Diameter 318, u
Tear strength 4113 kg / cm2
Elongation at break 20%
Module 0.076 X 106
Knot strength 2600 k ,, / cm2
Shrinkage after 5 minutes in water at 770 C 23%
Weight loss after 50 hours in boiling water 39%
After 30 days in distilled water at 370 ° C
Intrinsic viscosity 0.55
Tear strength 1335 kg / cm2
Weight loss 2.6%
After 90 days in distilled water at 370 ° C
Intrinsic viscosity 0.38
Tensile strength 352
kg / cm2
Weight loss 7.0%
A number of other lactide copolymers were prepared in the manner described in Example 1 and spun into threads. If the comonomer was liquid at ordinary temperature (GB propiolactone, γ-butyrolactone or pivalolactone) it was only added to the lactide after it had melted.
The properties of the starting polymer, the spinning conditions and the properties of the copolymers in thread form are summarized in Table 3 below. Table 3 Test 1 2 3 4 5 6 7 8% comonomer 7.5% DL- 10% DL- 15% DL- 5 % Gly- 10% Gly- 5% ss-propio- 5%?
; -Butyro- 5% pivalo
Lactid Lactid Lactid colid colid lacton lacton lacton Logaritmic viscosity number 2.87 2.50 2.39 2.53 2.52 1.31 2.99 2.68 (starting polymer) Spinning temperature, C 190 205 200 210 195 - 170 170 Draw ratio 8.6 8.1 7.5 8.8 8.0 - 10 10 Drawing temperature, C 128 125 100 125 100 - 115 100 Logarithmic viscosity number 1.75 1.75 1.47 1.84 1.70 - 1.73 1.64 (drawn thread) diameter, mm 0.29 0, 28 0.32 0.26 0.22 - 0.24 0.22 Tensile strength, kg / cmê 3747 4850 3725 5400 1933 - 4145 5480 Elongation at break,% 20 20.7 18.5 14 32 - 17 22 modulus, kg / cmê 98,400 77,330 77,330 77,330 32,340 - - 84,360 Knot strength.
kg / cmê 2636 2610 2110 3023 1900 - 2950 3375 Shrinkage 13% 27.5-44% 72% 12% 73% - about 15% about 15% (H2O / 77 C / 5 min.) Weight loss 44% 48% 65% 45% - - - (H2O / 100 C / 50 hours)
After 30 days in water at 37 C intrinsic viscosity - 0.54 - 0.54 - - 0.81 0.72 (drawn thread) Tensile strength, kg / cmê - 1673 - 1828 - - - Weight loss - 3.5% - 7, 4% - - 5.6% 0.3%
After 90 days in water at 37 C intrinsic viscosity - - - 0.34 - - 0.58 0.35 (drawn thread) - - 844 - - Tensile strength, kg / cmê - - - 12.1% - - 7.1% Weight loss - - - 3.5%
Example 2
Copolymers of L-lactide with the intermolecular cyclic esters of α-hydroxybutyric acid and α-hydroxyheptanoic acid were prepared according to essentially the procedure described in Example 1.
A mixture of 44.2 g of L-lactide and 5.8 g of the cyclic ester of α-hydroxybutyric acid was melted under nitrogen and treated with 0.08 g of a solution of zinc diethyl in heptane. The mixture was kept at 105-108 ° C. for 3 hours at normal pressure in a nitrogen atmosphere. The obtained polymer of L-lactide and the intermolecular cyclic ester of α-hydroxybutyric acid (88.4: 11.6) had an intrinsic viscosity of 2.15 (0.1% solution in benzene).
The copolymer of L-lactide and the intermolecular cyclic ester of α-hydroxyheptanoic acid (90:10) was prepared in a similar manner from 45 g of L-lactide, 5 g of the cyclic ester and 0.08 g of a 25% solution of zinc diethyl in heptane manufactured. After the mixture was heated for 3 hours, the polymer formed had an intrinsic viscosity of 2.28.
The spinning conditions and the properties of the filaments of these copolymers are shown in Table 4.
The intermolecular cyclic esters of α-hydroxybutyric acid and α-hydroxyheptanoic acid were prepared essentially by the method of Bischoff and Walden, Ann.
279, 100 (1895). The sodium salts of the corresponding a-bromic acids were prepared from the acids and sodium methoxide in a mixture of ethyl ether and ethyl alcohol. The cyclic esters were prepared by heating the sodium salts to 300-3159 C under reduced pressure. The butyric acid derivative was purified by distillation at 7885 C / 0.07 mm Hg and by crystallization from ethyl alcohol-petroleum ether and cooling in solid carbon dioxide. The heptanoic acid derivative was purified by crystallization from pentane with cooling in solid carbon dioxide and from ethyl alcohol. The two cyclic esters were characterized by elemental analysis and infrared spectra.
Table 4 Experiment 1 2 Ojo comonomer 11.6% intermolecular cyclic ester 10% intermolecular cyclic ester of a-hydroxybutyric acid of a-hydroxyheptanoic acid Limiting viscosity (unspun polymer) 2.15 2.28 Spinning temperature 1850C 1900C stretching ratio 10 8 Stretching temperature 940C 1220C 980C Limiting viscosity 1 , 42 * 6 1.63 X tensile strength, kg / cm2 4660 4155 Elongation at break 22.3% 18.3% modulus,
kg / cm2 73,100 66,785 Shrinkage (H2O / 770 C / 5 minutes) 20.6% 55.0% Weight loss (H2O / 1000 C / 48 hours) 60.5% 63.6%
This thread was drawn in two stages. In the first stage it was stretched 7 times (stretch ratio 7) at 940 ° C. and in the second stage at 1220 ° C. so that the stretch ratio was 10 in total.
Measured on the undrawn thread. The intrinsic viscosities of the threads were measured on the drawn material.
Example 3
A mixture of 206 g of powdered copolymer of L-lactide and DL-lactide (90:10) and 0.6182 g of the monosodium salt of 4- [4- (N-ethyl-p-sulfobenzyl-amino) -diphenylmethylene- [I- (N-ethyl-Np-sulfonium benzyl) -zl 2X5-cyclohexadienimine] [FD & C (Food, Drug and Cosmetic) GreenNr. 1] was treated in a Fisher-Kendall mixer for 48 hours at room temperature. The homogeneous mixture obtained was pressed into a stopper and monofilament spun into green threads in the manner described in Example 1.
In the experiments described above, bulk polymerization was used to prepare the polylactides, but the polymerization can also take place in solution or suspension. When using solution polymerization, the ratio of monomer to solvent can be 1: 1 to 5: 1. Aromatic hydrocarbons, e.g. Xylenes and ethers, such as tetrahydrofuran, dioxane and 1,2-dimethoxyethane.
Although the invention has been specifically described in connection with monofilament spun threads, the polylactic acid can also be used in the form of multi-filament yarn, e.g. B. braided structures and in the form of rods, foils and tubes can be used. Suture material that contains more than a single strand of a polylactide is considered to be braided. The threads can be braided into valuable sutures in a variety of ways, e.g.
according to the method that is usually used for the production of manila rope, cords and the like. Like. Is applied. In the final pigtail suture, at least 50% of the individual strands must be oriented. Preferably, the single filaments that make up the braid should be 90% or more oriented.
The products manufactured according to the invention are suitable for surgical purposes where an absorbable auxiliary or support material is required, for example in the formation of surgical loops, absorbable clips, artificial tendons or cartilage material, as well as for other purposes where temporary support during the healing process is required. They can also be used advantageously for healing fractures and for anchoring organs that have become loose.