Wimperntusche-Auftragsgerät
Gegenstand der Erfindung ist ein Auftragsgerät für Wimperntusche. Die bisher bekannten, unter der Bezeichnung Mascara-Stift im Handel befindlichen Geräte besitzen gewisse Mängel, welche ihre Verwendung behindern und einschränken.
Einmal ist es die für Damentaschen lästige Länge der Mascara-Geräte, die man für erforderlich hielt, um den Stiel des im zylindrischen Hülsenkörper unterzubringenden Pinsels bequem handhaben zu können. Weiter ist es aber die für moderne Kosmetik wünschenswerte leichte Auswechselbarkeit der Wimperntusche, die beim Ersatz eines Farbtones gegen einen anderen leicht zum Beschmutzen der Hände und des Gerätes führte oder ein Auswaschen des Gerätes erforderte.
Ziel der Erfindung ist es, ein Gerät zu schaffen, welches bei knappem Aufbewahrungsraum und auf der Reise, wenn die Möglichkeiten des Waschens beschränkt sind, die genannten Mängel der bisherigen Geräte vermeidet und dazu den Forderungen Rechnung trägt, dass es selbst in die kleinste Handtasche passt, dabei aber der Trägerin einen Auftragspinsel ausreichender normaler Gebrauchslänge zur Verfügung hält und ihr gleichzeitig einen Farbenwechsel der Tusche ohne jede Beschmutzungsgefahr im Handumdrehen gestattet.
Demgemäss wird bei einem Auftragsgerät für Wimperntusche, bestehend aus einer zylindrischen Hülse mit einem Aufnahmeteil für das von der Stirnseite der Hülse eingebrachte Behandlungsmittel und einem Fassungsteil für den Pinsel, erfindungsgemäss die Anordnung so getroffen, dass der Pinsel teleskopartig in den Fassungsteil einschiebbar ist und mit einer Feder zusammenwirkt, die ihn in geöffnetem Zustand des Gerätes bis zu einem an der Pinselhalterung angebrachten Anschlag vorgeschoben hält, ihn aber in geschlossenem Zustand des Gerätes in den Fassungsteil zurücktreten lässt, und dass die in den Aufnahmeteil eingebrachte Wimperntusche in einer auswechselbaren Patrone enthalten ist.
Erst ein solches Gerät, welches also die beiden obigen Forderungen gleichzeitig erfüllt, gestattet jederzeit und überall moderne kosmetische Wimpernpflege: So ist z.B. ein für auswechselbare Patronen mit Behandlungsflüssigkeit bestimmtes Auftragsgerät nicht für die Benutzung auf der Reise brauchbar, wenn es zur Mitnahme in der Handtasche zu unhandlich ist. Anderseits wäre ein durch teleskopartig zusammenschiebbaren Pinsel an sich handliches Gerät nicht brauchbar, wenn die Anpassung der Wimpernfarbe an die jeweiligen Umstände, die Kleidung usw. jedesmal mit Beschmutzungsgefahr oder mit der Notwendigkeit verbunden wäre, den Farbbehälter bei Wechsel der Farbe auszuwaschen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung beschrieben. Es stellen dar:
Fig. 1 eine Seitenansicht und einen Grundriss des Wimperntusche-Auftragsgerätes nach der Erfindung in geschlossenem Zustand,
Fig. 2 die Seitenansicht des Gerätes mit geöffneter Nachfüllöffnung und herausgehobener Verschlusskappe mit darin hängender Nachfüllpatrone,
Fig. 3 eine ähnliche Ansicht in teilweise weggebrochener Darstellung mit abgehobener Verschlusskappe, eingesetzter Nachfüllpatrone und teleskopartig eingeschobenem Pinsel,
Fig. 4 dasselbe Gerät in der Gebrauchsstellung, d.h. mit geschlossenem Aufnahmeteil für die Wimperntusche und mit geöffnetem (und geschnitten gezeichnetem) Fassungsteil mit teleskopartig herausgetretendem Pinsel, und
Fig. 5 eine Einzelansicht der Nachfüllpatrone mit unten aufgesetzter Schutzkappe.
Der für den Wimperntuschevorrat bestimmte obere zylindrische Aufnahmeteil 21 des zweiteiligen Hülsenkörpers trägt auf seinem oberen Beschickungsende eine Verschlusskappe 22 und unten einen Rohrstutzen 10 mit Aussengewinde 11 (Fig. 4), auf welches der Griff- und Pinselfassungsteil 12 mit seinem an seiner Mündung liegenden Haltering 13 mit Innengewinde 14 aufgeschraubt werden kann. Durch den Haltering 13 ist eine Innenhülse 15 geführt, die an ihrer verjüngten Mündung 16 eine Führung für den Stiel 17 des Bürstenpinsels 18 bildet. Der Stiel ist an seinem unteren Ende 19 verdickt, so dass er nicht aus der Führungshülse 15, 16 heraustreten kann. Unterhalb der Verdickung enthält die Hülse 15 eine Schraubenfeder 20, die in geschlossenem Zustand des Gerätes nach Fig. 3 zusammengedrückt ist, so dass seine Gesamtlänge kurz ist.
Das Zusammendrücken erfolgt dadurch, dass der Pinsel und sein Stiel beim Schliessen des Gerätes in den oberen Gehäuseteil 21 eingeschoben werden und dabei durch einen im Oberteil gelagerten hohlkegelförmigen Abstreifer 30 hindurchtreten müssen. Durch die engste Stelle oben im Abstreifer 30 geht aber eine im abgesetzten Stiel 17 des Pinsels befindliche Schulter 31 nicht mehr hindurch, so dass beim weiteren Einschieben die Feder 20 im Unterteil 12 zusammengedrückt wird. In geöffnetem Zustand wird der Pinsel samt Stiel durch die sich entspannende Feder 20 zu bequemer Gebrauchslänge nach Fig. 4 herausgedrückt.
Zum Einbringen der Wimperntusche dient eine starre zylindrische Patrone 29 aus Kunststoff, die oben geschlossen, unten aber offen ist. Das obere Ende ist mit einer Aussenriffelung 25 zur Erhöhung der Griffigkeit ausgestattet, und das untere offene Ende kann für die Lagerung und den Transport der mit der pastenförmigen Tusche gefüllten Patrone eine abnehmbare Schutzkappe 28 erhalten (Fig. 5).
Die erwähnte Verschlusskappe des oberen zylindrischen Aufnahmeteils 21 des gewöhnlich aus Metall bestehenden Hülsenkörpers besteht ebenfalls aus Metall und ist unterhalb des auf dem offenen Ende des Aufnahmeteils 21 aufsitzenden Deckelteils 22 mit einer Schulter versehen und setzt sich unterhalb dieser Schulter in einen schmaleren Hohlstopfenteil 23 fort, welcher gerade in die Öffnung des Aufnahmeteils passt und seinerseits den oberen Abschnitt der Nachfüllpatrone aufnehmen kann. Eingepresste Höcker bzw. Vertiefungen 24 sorgen dafür, dass ein sicherer Klemmsitz sowohl zwischen der Einsteckkappe und dem metallischen Hülsenkörperteil, als auch zwischen der Einsteckkappe und der in sie eingeführten Kunststoff-Nachfüllpatrone gewährleistet ist.
Zum Auswechseln der Patrone wird die Verschlusskappe 22, 23 aus der oberen Nachfüllöffnung des Hülsenkörpers 21 gezogen. Dabei kommt je nach Art des drehenden oder nur ziehenden Abhebens die im Hohlstopfenteil 23 der Verschlusskappe steckende alte Patrone 29 gleich mit (Fig. 2 oben), oder die Patrone bleibt noch im Hülsenteil 21 stecken (Fig. 3 unten) und kann dann leicht an ihrem herausragenden Ende herausgezogen werden. In den von der alten Patrone befreiten Verschlusskappenteil wird dann eine neue Patrone 29 (Fig. 5) eingeführt und nach Umdrehen des Gerätes und Abnehmen der unteren Schutzkappe 28 zusammen mit dem Verschlussteil in den Hülsenteil 21 eingeschoben. Die Teile sind dazu so bemessen, dass sich das offene Ende der Patrone auf den abgeschrägten Konus 30 des Kunststoff-Abstreifers aufsetzt, wie es in der Schnittdarstellung der Fig. 3 erkennbar ist.