Augenblendschutz
Die Pupille des menschlichen Auges vergrössert sich bzw. verkleinert sich je nach der Menge des einfallenden Lichtes. Je nach Lebensalter usw. dauert es mehr oder weniger lang, bis sich die Pupille auf die Menge des einfallenden Lichtes einstellt.
Diese sogenannte Adaptionszeit führt infolge der grossen Differenzen an Helligkeitswerten, die bei nächtlichen Autofahrten auftreten, zur nächtlichen Blendung des Autolenkers. Hat sich die Pupille des Lenkers auf entgegenkommende Fernlichter bzw. Abblendlichter eingestellt, sieht das Auge die geringen Kontraste, wie beispielsweise Radfahrer und Füssgänger, nicht mehr oder nur noch sehr schwach.
Die Blendwirkung dauert nach dem Vorbeifahren des entgegenkommenden Wagens während längerer Zeit an, bis sich die Pupille wieder auf die Dunkelheit eingestellt hat. Wird während des verstärkten Lichteinfalls ein Blendschutz vor das Auge gebracht und unmittelbar nachher wieder entfernt, so entfällt für das Auge die nach einer üblichen Blendung benötigte Zeit, um sich wieder an das Sehen im Dunkeln und das Erkennen geringfügiger Helligkeitswerte zu gewöhnen.
Die Erfindung verwirklicht diese Zielsetzung durch eine aus gefärbtem, durchsichtigem Material bestehende, brillenglasähnliche Scheibe mit einer unteren konkaven Begrenzungslinie und durch Mittel, um die Scheibe vor dem Auge und mit der unteren Begrenzungslinie unmittelbar über die Pupille zu halten.
Die Erfindung hat weiter den Vorteil, dass sie auch bei Tageslicht als Blendschutz gegen schräg einfallendes Licht, insbesondere Sonnenstrahlen, verwendbar ist.
Vorteilhaft kann die Erfindung derart ausgestaltet sein, dass das Mittel ein Brillengestell ist, in dem zwei je einem Auge zugeordnete Scheiben angeordnet sind.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann eine Nasenauflage höhenverstellbar im Brillengestell gelagert sein.
Anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Frontansicht eines ersten Ausführungsbeispieles,
Fig. 2 eine Frontansicht eines zweiten Ausführungsbeispieles,
Fig. 3 eine Rückansicht zu Fig. 2,
Fig. 4 eine Frontansicht einer üblichen Brille mit einem dritten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Blendschutzes,
Fig. 5 eine Rückansicht zu Fig. 4, wobei die Brille weggelassen ist,
Fig. 6 eine Frontansicht einer üblichen Brille mit einem vierten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Blendschutzes,
Fig. 7 eine Rückansicht zu Fig. 6, wobei die Brille weggelassen ist und
Fig. 8 eine Frontansicht eines fünften Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemässen Blendschutzes.
Fig. 1 zeigt ein Brillengestell 1, in welches zwei aus gefärbtem und durchsichtigem Material bestehende, brillenglasähnliche Scheiben 2 eingesetzt sind. Die Scheiben 2 weisen je eine untere konkave Begrenzungslinie 3 auf.
Der Verlauf der unteren Begrenzungslinie ist derart gewählt, dass sie unmittelbar über der Pupille des Auges liegt.
Die Fig. 2 und 3 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel, wobei gleiche oder äquivalente Teile mit gleichen Hinweisziffern, wie beim ersten Ausführungsbeispiel bezeichnet sind. In Abweichung zum erstbeschriebenen Ausführungsbeispiel weist das Brillengestell eine vertikale Nut 4 auf, in welcher vertikal verschiebbar ein Nasenreiter 5 gelagert ist. Die Nut 4 weist nach vorne einen durchgehenden Längsschlitz 6 auf. Durch den Längsschlitz 6 ist eine Klemmschraube 7 geführt, welche mit ihrem Gewindeteil in einem im Nasenreiter 5 angeordneten Gegengewinde gelagert ist. Wird die Klemmschraube 7 gelockert, so kann der Nasenreiter 5 in vertikaler Richtung verschoben werden, bis bei aufgesetztem Blendschutz die konkave Begrenzungslinie 2 unmittelbar über die Pupillen der Augen zu liegen kommt.
In dieser Stellung wird die Klemmschraube 7 festgezogen und dabei der Nasenreiter 5 starr mit dem Brillengestell 1 verbunden.
Die Fig. 4 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines Blendschutzes. Auf die Gläser 8 und 9 einer üblichen Brille sind je eine Scheibe 2 aufgesetzt. Die Scheiben 2 sind mittels Nieten 10 und 11 an einem Gestell 12 befestigt. Am Gestell 12 sind zwei Klemmarme 13 und 14 befestigt, welche beim Aufsetzen des Blendschutzes auf eine Brille, gegen deren Rückseite federnd anliegen und den Blendschutz in der erforderlichen Gebrauchslage halten.
Nach einem vierten, in den Fig. 6 und 7 dargestellten Ausführungsbeispiel ist zwischen den horizontalen Stegen 15 und 16 des Gestelles 12 vertikal eine Schraubenspindel 17 angeordnet und in einer Gewindestütze 18 gelagert, welche mit den Stegen 15 und 16 fest verbunden ist. Die Schraubenspindel 17 weist an ihrem vorangehenden Ende gegen den Nasensteg der Brille eine Klemme 19 auf. Die Klemme 19 umgreift seitlich federnd den Nasensteg der Brille, so dass bei einer Drehung der Spindel der Blendschutz relativ zur Brille gehoben oder gesenkt werden kann.
Nach einem fünften Ausführungsbeispiel (Fig. 8) sind die Scheiben auswechselbar und lösbar im Brillengestell gelagert. Die im Brillengestell 1 eingesetzten Scheiben 2 bilden eine durchgehende, aus einem Stück bestehende Scheibe 20, welche an ihren seitlichen Rändern mehrere Vertiefungen 21 aufweist. Das Gestell 1 weist einen zur Zeichnungsebene angenähert parallelen Schlitz auf, in den die Scheibe 20 eingeschoben ist.
Seitlich am Gestell 22 befinden sich Stellschrauben, welche in die Vertiefungen 21 der Scheibe 20 greifen, wenn diese mittels der Stellschrauben im Gestell 1 fixiert ist. Nach dem Lösen der Stellschrauben 22 kann die Scheibe 20 entfernt und durch eine Scheibe 20' ersetzt werden, welche in Richtung der Pfeile 23 in das Gestell 1 eingeschoben wird. Zu einem derartigen Gestell können zur vielseitigen Verwendung Sätze mit mehreren verschieden gefärbten Scheiben geliefert werden.
Trägt ein Autolenker den Blendschutz, so befindet sich die untere Begrenzungslinie 3 bei normaler Kopfhaltung unmittelbar über der Pupille. Bei dieser Kopfhaltung entsteht keine Beeinträchtigung der Sicht. Erscheint nun auf der Gegenfahrbahn ein beleuchtetes Fahrzeug, so braucht der Autolenker lediglich den Kopf geringfügig nach unten zu senken, derart, dass die untere Begrenzungskante 3 unter die Pupille zu liegen kommt. Dabei schaut er durch die gefärbten Scheiben 2, wodurch die Blendwirkung aufgehoben wird. Sobald sich die Lichtquelle entfernt hat, hebt der Lenker den Kopf in die Normallage und schaut unter den Scheiben 2 durch und hat unverzüglich wiederum eine unbeeinträchtigte Sicht.