Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Mischungen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Mischungen, insbesondere von giess- fähigen Füllungen für die Schokoladen- und Süsswaren- industrie.
So ist beispielsweise ein Verfahren für die Herstel lung von krustenlosen, flüssig gefüllten Schokolade artikeln bekannt, bei dem der Kristallzucker mit Wasser in einem Kochkessel aufgelöst wird. Das bekannte Ver fahren erfordert einen hohen Personalaufwand und ist langwierig. Die Verwendung des Kochkessels gestattet nicht die Einhaltung einer konstanten Konzentration. Die Verwendung von üblichen Kochthermometern gibt keine genügende Genauigkeit. Da die Masse ausseror- dentlich temperaturempfindlich ist, können schon we nige Grade Abweichung von der Solltemperatur das Produkt nachteilig beeinflussen.
Die Giessfüllung wird nach Fertigstellung von Hand zur Giessmaschine getra gen und in den Giesstrichter geschüttet. Das Einschüt ten in den Giesstrichter ruft eine Störung in der Masse hervor, so dass sich örtlich Kristalle bilden. Wegen der grossen Menge einer Charge bleibt die Füllung im Giess- trichter während längerer Zeit der Lufteinwirkung aus gesetzt, was ungleichmässige Temperatur bewirkt. Aus- serdem ist der Dampf- und Wasserverbrauch hoch, da erst gekocht und dann verdampft werden muss.
Die hohe Temperatur der Kochkesselwandungen bringt eine Bräunung und ein Nachkaramelisieren und damit eine Beeinträchtigung der empfindlichen Aromastoffe mit sich.
Die dem bekannten Verfahren anhaftenden Nach teile werden erfindungsgemäss dadurch vermieden, dass die Mischkomponenten, für welche insbesondere Kri- stallzucker, Sirup und Wasser verwendet werden kön nen, chargenweise abgemessen, einem Mischbehälter zu geführt, auf Misch- bzw. Auflösetemperatur gebracht und mindestens während des Einführens in den Misch behälter durch mechanisches intensives Rühren mit ho her Rührdrehzahl vermischt werden,
dass mit einer Be- heizung des Behälterinhaltes begonnen wird, wenn die Behälterheizzone vom Behälterinhalt mindestens nahe zu abgedeckt ist, dass nach Erreichen der Auflösetem- peratur eine Kühlung der Mischung bis auf eine vorbe stimmte Kühltemperatur herbeigeführt wird, wonach die fertige Mischung einer Vorrats- oder Verarbeitungssta tion zugeleitet wird, und dass sämtliche Aufheiz- und Abkühlvorgänge automatisch gesteuert werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung be steht darin, dass das Einführen der Mischkomponenten in den Mischbehälter und/oder die 17berführung der Mischung in den Aufnahmebehälter vollautomatisch, z. B. mittels Schaltuhr oder Niveauregler, gesteuert wird.
Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbei spiel einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfah rens schematisch dargestellt ist, sei die Erfindung näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrich tung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfah rens, Fig.2 die Verwendung einer Dosiereinrichtung in Verbindung mit einer Füllungsmaschine für eine Bon bon-Plastikanlage, und Fig. 3 die Verwendung der Dosiereinrichtung in Ver bindung mit einer Giessmaschine für gefüllte Schoko- ladeartikel.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird anhand einer Vorrichtung zur Herstellung von flüssigen, halbflüssigen, dickflüssigen Füllungen, Fettfüllungen etc., d. h. von al len giessfähigen Füllungen mit und ohne Wassergehalt in der Schokoladenindustrie beschrieben, und zwar han delt es sich insbesondere um krustenlose Likörfüllungen für gefüllte Schokoladenartikel. Das Verfahren kann durch Handbetätigung halbautomatisch ablaufen, wird jedoch durch Einbau entsprechender Steuer- und Schalt organe vorzugsweise vollautomatisch beschrieben.
Beispiel für eine Rezeptur: 200 kg Zucker-Trockensubstanz 361 Wasser 60 kg Stärkesirup oder sonstige biologische Sirupzusätze 50 1 Alkohol (Spirituosen, Destillate usw.) Die Zuckertrockensubstanz wird laut Rezeptur in den Fülltrichter 12 eingegeben. Dies erfolgt über eine Messvorrichtung oder nach Originalverpackung. Dann wird eine Vakuumpumpe 24 durch Tastendruck am Schaltpult 26 eingeschaltet, die im Mischbehälter 14 einen Unterdruck erzeugt. Durch einen eingebauten Druckschalter schaltet die Pumpe ab, wenn der einge stellte Unterdruck hergestellt ist.
Dann wird im Auf nahmebehälter 18 die bestimmte Wassermenge gemäss Rezeptur eindosiert, wobei die eindosierte Menge an der Skala ablesbar ist. Sehr vorteilhaft ist es, die Aufnahme behälter 16 und 18 als Klarsichtbehälter auszuführen. Dann werden nacheinander die Ventile 28 und 30 ge öffnet, wonach die eindosierte Wassermenge infolge des Unterdrucks im Mischbehälter 14 in diesen hineinge saugt wird. Anschliessend werden beide Ventile wieder geschlossen. Dann wird das Einfüllventil 32 für den Aufnahmebehälter 12 geöffnet, wodurch die Zucker trockensubstanz durch die Steigleitung 34 in den Misch behälter 14 eingesaugt wird.
Nach Beendigung des Ein saugvorganges wird das Ventil 32 geschlossen. Der Mo tor für den Rührflügel 36 wird am Schaltpult 26 einge schaltet, bevor Wasser und Zuckertrockensubstanz ein dosiert werden. Am Schaltpult sitzt zweckmässigerweise ein nicht weiter dargestelltes Kontaktthermometer, das auf die gewünschte Soll-Auflösetemperatur eingestellt wird.
Da der Inhalt im Mischbehälter 14 eine Tempera tur unterhalb der Auflösetemperatur hat, so folgt das Anschliessen des Wärmeaustauschers 38 an ein Heiz- System, beispielsweise Dampfheizsystem 40, durch Öff nen der zugehörigen Magnetventile 42, 44, während die Ventile 46 und 48 gleichzeitig geschlossen sind, die einen Anschluss des Wärmeaustauschers 38 an ein Kühl system 50 herstellen können.
Sämtliche Vorgänge laufen vollautomatisch gesteuert ab.
Die Dichte der Zuckerlösung kann genau eingestellt werden, und zwar durch prozentuale Wasseranteile laut wissenschaftlich erstellter Tabelle und Zucker-Trocken- substanz, so dass sich eine fertige Zuckerlösung ohne Kochprozess ergibt. Diese Zuckerlösung ist kristallfrei.
Kristallfreie Lösungen werden bei kurzem Auflösepro- zess auch bei hoher Zuckerkonzentration bis zu 37 Be, gemessen im Siedepunkt, erzeugt, da im Mischbehälter 14 ein geschlossener Prozess erfolgt. Die Kondensat bildung bewirkt eine Reinigung der Innenwände, da der Wärmeaustauscher 38 nicht als Doppelwandmantel, son dern als Schlangensystem oder elektrisches Tauchheiz- körpersystem ausgebildet ist. Dadurch wird jegliche Kru stenbildung an der Innenwand des Mischbehälters 14 vermieden.
Die Heizschlange oder das elektrische Tauchheizkörpersystem befindet sich in jedem Fall un terhalb des Spiegels der eingefüllten Masse, weswegen eine Bräunung vermieden wird.
Um zu verhindern, dass die reine, fertige Grund zuckerlösung nach Abkühlung am kritischen Punkt aus kristallisiert, wird ein Stärkesirup oder dgl. gemäss Re zeptur zugesetzt. Und zwar wird der Stärkesirup in den Aufnahmebehälter 10 eingefüllt, der hier als offener Be- hälter gezeigt ist. Um das Innere vor Verunreinigungen zu schützen, ist ein Deckel 52 aufgelegt. Ein Wasser boiler 54 hält über ein Leitungssystem 56-62, in wel chem das Warmwasser mittels der Pumpe 66 umge wälzt wird, eine etwas erhöhte Temperatur von maxi mal 45 C aufrecht.
Dann wird das Ventil 68 geöffnet, wodurch der Sirup von der Pumpe 70 angesaugt und durch die Leitung 64 in eine Dosiereinrichtung 72 ge drückt wird. Sobald die gewünschte Sirupmenge eindo siert worden ist, wird die Pumpe abgeschaltet. Durch Öffnen des Ventils 74 wird die Sirupmenge in den Mischbehälter 14 eingespeist. Anschliessend wird das Ventil wieder geschlossen. Der Rührflügel 36 läuft da bei mit relativ hoher Drehzahl von beispielsweise 300 UpM weiter.
Nach Erreichen der Auflösetemperatur werden die Magnetventile 42 und 44, thermostatisch gesteuert, ge schlossen. Um bei starker Zuckerkonzentration (37 B6, gemessen im Siedepunkt) mit geringen Wasseranteilen eine konstante Dichte und eine kristallfreie Lösung zu erhalten, ist es erforderlich, dass mit relativ geringem Dampfbedarf max. 2 atü im Auflöseprozess gearbeitet wird.
Das am Schaltpult 26 auf die gewünschte Kühltem peratur eingestellte Dreifach-Kontaktthermometer leitet den Kühlprozess durch Öffnen der Magnetventile 46, 48 ein. Durch den Wärmeaustauscher 38 strömt denn Kühlwasser. Die Vakuumpumpe 24 läuft beim Kühl betrieb weiter, wodurch das Kondensat abgesaugt wird und der Kühlprozess verbessert wird. Der Thermostat schaltet die Kühlung bei Erreichung der Soll-Kühltem- peratur ab.
In den Klarsichtbehälter 16 wurde inzwischen eine laut Rezeptur bestimmte Alkoholmenge eindosiert. Durch Öffnen der Ventile 76 und 30 wird die Alkohol menge in den Mischbehälter 14 eingesaugt. Für das Ein rühren des Alkohols ist die hohe Drehzahl des Rühr- flügels 36 nicht gut geeignet, weswegen der Antriebs motor für den Rührflügel vorzugsweise regelbar oder polumschaltbar ist. Als günstig hat sich eine Drehzahl von etwa 30 UpM erwiesen.
Durch die tiefe Herabküh- lung der Grundzuckerlösung wird die Verdunstung von Alkohol beim Mischprozess auf ein Minimum reduziert. Eine Abkühlungstemperatur bis herab auf 35 C hat sich bewährt.
Die Pumpe 24 ist als umschaltbare Saug-Druck- pumpe ausgebildet. Durch Betätigen des Hebels 78 wird im Mischbehälter 14 ein Überdruck erzeugt. Dann wird das Auslassventil 80 geöffnet, so dass die Füllung durch Pressluft sehr schnell aus dem Mischbehälter 14 heraus; über die doppelwandig ausgeführte und temperierte Ver bindungsleitung 82 und in den Vorratsbehälter 20 hin eingedrückt wird, nachdem vorher das Ventil 84 ge öffnet worden ist. Anschliessend werden die Ventile 80 und 84 wieder geschlossen. Der Inhalt des Vorratsbehäl ters 20 ist mindestens so gross wie der des Mischbehäl ters 14.
Ein Warmwasserboiler 86 mit einem entspre chenden Leitungssystem sowie einem im Vorratsbehälter 20 eingebauten Wärmeaustauscher 88 bewirkt eine Kon- stanthaltung der Füllung während des Durchströmens der Verbindungsleitung 82, innerhalb des Vorratsbehäl ters 20 und auch während des Ausströmens aus dem Vorratsbehälter 20 über die doppelwandige Rohrleitung 90 zur Dosiereinrichtung 22.
Im Vorratsbehälter 20 ist ein Rührflügel 92 vorgesehen, der mit wesentlichen ge ringerer Geschwindigkeit rotiert als der Flügel 36 im Mischbehälter 14. Deswegen kann der Vorratsbehälter auch als Mischbehälter benutzt werden, um die fertig gestellte Zuckerlösung mit Alkohol zu vermischen, ins besondere bei der Produktion von Likörpralinen mit Kruste in Puderguss, wenn der Rührflügel 36 im Misch behälter 14 nicht auf eine geringere Geschwindigkeit umschaltbar ist.
Zu diesem Zweck wird der Klarsicht behälter 16 für Alkohol nicht mit einer starren Verbin dungsleitung hinter dem Absperrventil 76 versehen, son dern mit einer flexiblen Leitung, die auch an einem nicht weiter dargestellten Anschlussstutzen des Vorratsbehäl ters 20 befestigt werden kann. Eine Saug-Druckpumpe 94 kann im Vorratsbehälter 20 einen Unterdruck erzeu gen, so dass der Alkohol vom Dosierbehälter 16 in-den Vorratsbehälter 20 eingesaugt werden kann, während noch die Zuckerlösung im Mischbehälter 14 ist.
Dann erst wird die abgekühlte Lösung aus dem Mischbehälter 14 in den Vorratsbehälter 20 unter langsamer Bewegung des Rührflügels 92 eingerührt. Auch ist es möglich, die Zuckerlösung erst in den Vorratsbehälter 20 zu drücken und dann den Alkohol aus dem Aufnahmebehälter 16 einzusaugen und einzurühren.
Zweckmässigerweise sind mehrere Vorratsbehälter 20 vorgesehen, die durch die Leitungen 96 ebenfalls vom Mischbehälter 14 beschickt werden. Wenn viel mit ein und derselben Rezeptur gearbeitet wird, so wird der voll automatische Betrieb so durchgeführt, dass die fertigge stellte Füllung im Mischbehälter in den Vorratsbehälter eingegeben wird und dass, wenn dieser damit noch nicht gefüllt ist, auch die nächste Charge automatisch in den selben Vorratsbehälter eingeleitet wird und dass dann, wenn dieser Vorratsbehälter gefüllt ist, eine selbsttätige Umschaltung auf den nächsten Vorratsbehälter erfolgt. Wenn der letzte Behälter gefüllt ist, wird die Anlage automatisch stillgesetzt, was vorzugsweise durch ein Si gnal angezeigt wird.
Wird dagegen häufig nach verschiedenen Rezeptu ren gearbeitet, so wird die Steuerung alternativ so vor gesehen, dass jede Charge in einen Vorratsbehälter ge leitet wird, wobei, wie auch im ersten Fall der Vorrats behälter immer mindestens gleich gross oder grösser als der Mischbehälter ist. Nach Beendigung eines Aus schiebevorganges aus dem Mischbehälter in den Vor ratsbehälter wird automatisch auf den nächst folgenden Vorratsbehälter umgeschaltet, so dass dieser nach Fer tigstellung der nächsten Füllung und Öffnung des Aus lassventils am Mischbehälter beladen wird.
Der oder die Vorratsbehälter 20 sind als geschlos sene Druckbehälter ausgebildet oder mittels Luftkom pressor, so dass sie von der Saug-Druckpumpe 94 unter Überdruck gesetzt werden können, wodurch nach öff nen des Ventils 98 eine schnelle Entleerung über die Leitung 90 zur Dosiereinrichtung 22 möglich ist.
Die Dosiereinrichtung 22 umfasst einen Niveaureg ler in Form eines Schwimmers 100, der im Giesstrichter 102 ein konstantes Niveau aufrechterhält. Sobald das Niveau absinkt, wird eine in der Dosiereinrichtung 22 vorhandene Schalteinrichtung betätigt, um das Ventil 98 am Vorratsbehälterauslass zu öffnen, so dass Füll material in den Giesstrichter 102 nachläuft. Ist das ent sprechende Niveau erreicht, schliesst das Ventil 98 wie der. Da die Verbindungsleitung 90 vom Vorratsbehälter zur Giessstation mittels eines Warmwassermantels tem periert ist, wird an der Dosiereinrichtung die gewünschte Giesstemperatur von etwa 25-27 C exakt aufrechter halten.
Vorzugsweise ist der Giesstrichter 102 doppel wandig ausgeführt, so dass der Mantelsaum an die Strö mung der Temperierflüssigkeit der Leitung 90 ange- schlossen werden kann. Auf diese Weise wird ein Tem- peratureinfluss der Umgebung auf die Füllmasse voll kommen ausgeschaltet.
Von erheblicher Bedeutung ist, dass die Rohrleitun gen für alle giessfähigen Massen sämtlich doppelwandig ausgeführt sind und daher temperiert werden können. So weist auch der als Trichter ausgebildete Aufnahmebehäl ter 12 einen Doppelmantel auf, und die Steigleitung 34 dieses Trichters ist auch mit einem zweiten Mantel ver sehen. Die Rohrleitungen 34 und 36 zur Beschickung des Mischbehälters 14 sind an einen geschlossenen Warmwasserkreislauf angeschlossen, der vom Warm wasserboiler 54 beschickt wird.
Die Rohrleitungen 82, 96 und 90, die von dem Mischbehälter 14 zu den Vor ratsbehältern 20 und von diesen Vorratsbehältern 20 zu den einzelnen Dosiereinrichtungen 22 führen, werden durch ein zweites Warmwassersystem temperiert, das vom Boiler 86 gespeist wird. Beide Systeme haben unter schiedliche Temperaturen.
Die Fig. 2 und 3 zeigen die Dosiereinrichtung 22 in Verbindung mit einer Füllmaschine für eine Bonbon- Plastikanlage bzw. mit einer Giessmaschine für gefüllte Schokoladenartikel.
Die beschriebene Vorrichtung gestattet die Durch führung eines halb- oder vollautomatischen Verfahrens. Das Dosierverfahren ist in jedem Fall vollautomatisch. Das Verfahren zur Herstellung der Füllung bzw. Mi schung kann erfindungsgemäss halbautomatisch oder ebenfalls vollautomatisch ausgebildet sein. Die halbauto matische Ausführung ist naturgemäss einfacher. Bei ihr werden die einzelnen Komponenten von Hand zugemes sen, und es werden auch die Ventile von Hand betätigt. Nach dem die einzelnen Zumessungen beendet sind, wird durch Öffnen der entsprechenden Ventile und durch Ingangsetzen der Pumpe das Einführen der Kom ponenten in den Mischbehälter 14 eingeleitet.
Das Rühr werk arbeitet automatisch. Durch Vorwahl wird durch die Wärmeaustauscheinrichtung im Mischbehälter die Temperatur der eingefüllten Masse auf den Sollwert ge bracht. Dies erfolgt durch thermostatische Steuerung. Der Auflösevorgang kann somit genau gesteuert in kür zester Zeit durchgeführt werden. Durch Knopfdruck wird die Wärmeaustauscheinrichtung von der Heizmit- telzufuhr abgetrennt und an ein Kühlsystem angeschlos sen.
Das Herabkühlen der Lösung erfolgt wiederum aus serordentlich wirksam und mit grosser Genauigkeit auf die vorgewählte und thermostatisch gesteuerte Tempe ratur. Ist die Kühlung erfolgt, während im Mischbehälter ein Vakuum erzielt wird, wird der Kühleffekt weiterhin verbessert. Durch Öffnen der Zuleitung des Alkoholauf- nahmebehälters 16 wird die zugemessene Alkoholmenge eingesaugt und bei laufendem Rührwerk untergemischt. Eine Verdunstung wird vollkommen vermieden, da der Mischbehälter hermetisch geschlossen ist. Etwaig ver dunstender Alkohol wird wieder kondensiert.
Der Mischbehälter kann selbstverständlich als Vorratsbehäl ter benutzt werden, wobei dann anschliessend eine Tem peratursteuerung der Füllung auf die Verarbeitungstem peratur notwendig ist. Das Eindosieren erfolgt in diesem Fall direkt in die Giessmaschine, und zwar vollautoma tisch von deren Dosiereinrichtung gesteuert.
Rationeller ist es, jedem Mischbehälter mindestens einen, vorzugsweise mehrere Vorratsbehälter zuzuord nen. Der Vorratsbehälter erhält dann eine Wärmeaus tauscheinrichtung, um die Füllung auf die Giesstempera- tur zu bringen und dort zu halten. Das Dosieren (Ent leeren) der Füllung vom Mischbehälter in den Vorrats- Behälter erfolgt zweckmässigerweise mittels Druckluft, wobei eine umschaltbare Vakuumpumpe oder ein Luft kompressor verwendet wird. Der Mischbehälter ist dann zur Herstellung einer neuen Füllung bereit.
Für eine automatische Zumessung der einzelnen Komponenten sind entsprechende Zumesseinrichtungen an sich bekannt. Sie arbeiten entweder auf ein konstan tes, einstellbares Niveau oder werden mittels Zeitschalt- uhr gesteuert. Wenn der letzte Aufnahmebehälter der gleichzeitig zu mischenden Komponenten gefüllt ist, wird beispielsweise ein Stromkreis, an dem die Niveauregler der einzelnen Aufnahmebehälter liegen, geschlossen, wo nach im Mischbehälter durch Ingangsetzen einer Va kuumpumpe ein Unterdruck erzeugt wird und nach einer gewissen Verzögerung - durch Zeitrelais gesteuert - die Ventile zu den entsprechenden Aufnahmebehältern geöffnet werden, wodurch ein vollautomatisches Ansau gen der Komponenten stattfindet.
Das Schliessen der Ventile erfolgt zweckmässigerweise ebenfalls über Zeit relais. Gleichzeitig mit dem Schliessen der Ventile oder durch einen Niveauregler gesteuert, wird die Wärmeaus tauscheinrichtung an das Heizsystem angeschlossen, um die Mischung aufzuheizen. Die Temperatur der Mi schung wird vollautomatisch durch thermostatische Steuerung exakt auf die vorgewählte Auflösetemperatur gebracht.
Nach erfolgter Auflösung findet - beispiels weise durch Zeitschaltuhr gesteuert -eine Umschaltung des Wärmeaustauschers vom Heizsystem auf das Kühl system statt, wobei gleichzeitig die Vakuumpumpe in Betrieb gesetzt wird, die pressostatisch gesteuert ist. Wenn die gewünschte Abkühltemperatur erreicht ist, wird über die thermostatische Steuerung das Einlassven til für den Alkohol oder ein sonstiges, leicht verdunsten des Medium geöffnet, wonach, infolge des Unterdruckes im Mischbehälter, der Alkohol angesaugt und durch das Rührwerk eingemischt wird.
Sobald die Füllung fertiggestellt ist, wird im Misch behälter ein Überdruck erzeugt, beispielsweise durch Umschalten der verwendeten Saugpumpe auf Druck betrieb. Bei Öffnen der Auslaufleitung wird dann voll automatisch gesteuert, der Inhalt des Mischbehälters in den Vorratsbehälter hinübergeschoben.
Wenn der Mischbehälter leer ist, was durch einen Fühler angezeigt werden kann, oder durch Zeitschaltuhr gesteuert wird, die nach Erfahrung eingestellt wird, schliesst das Aus lassventil, und die Pumpe geht wieder auf Saugbetrieb über. Gleichzeitig können die Einlassventile der Auf nahmebehälter geöffnet werden, da inzwischen die Zu messung der Komponenten für die neue Charge erfolgt ist. Somit wird ein vollautomatischer Betrieb gewähr leistet, der sich bis zur Giessmaschine fortsetzt, da der Ausfluss aus dem Vorratsbehälter infolge der Niveau regelung im Giesstrichter genau dem momentanen Be darf an der Giessmaschine entspricht.
Weitere Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, dass eine extrem rationelle Anlage geschaffen wird, die es ermöglicht, Füllungen am Vortage vorzubereiten und während der Nacht durch thermostatische Steuerung auf der gewünschten konstanten Giesstemperatur zu halten, womit am nächsten Tage mit Arbeitsbeginn so fort mit dem Giessen angefangen werden kann.
Anlauf zeiten entfallen damit vollkommen. Da die gesamte An lage mindestens vom Mischbehälter an bis zur Dosier einrichtung hermetisch abgeschlossen ist, werden jeg liche Störungen von aussen vermieden. Insbesondere tritt kein Verdunsten von leichtflüchtigen Bestandteilen ein. Es wird eine wesentlich homogenere Masse in einem Bruchteil der Zeit, nämlich etwa 1/4 der Zeit des her kömmlichen Verfahrens erreicht. Die Einstellung des Baume-Grades ist wesentlich exakter, da die Masse beim erfindungsgemässen Verfahren nicht gekocht zu werden braucht.
Die Konzentration bleibt also bei der Abküh lung genau konstant. Als Wärmeaustauscheinrichtung wird eine Rohrschlange verwendet, oder es werden elek trisch beheizte Tauchheizkörper mit eingebauten Gleit- blechen nach Form der Rohrschlangen bzw. des Rohr schlangensystems, d. h. anstelle der Verwendung von Rohrschlangen vorgesehen, die sich im Abstand von der Innenwandung des Mischbehälters befinden. Diese Rohrschlange bzw. diese Tauchheizkörper werden erst beheizt, wenn sie von der Füllung bedeckt sind.
Eine Bräunung der Füllung wird vollkommen vermieden. Die Wandungen des Mischbehälters reinigen sich durch das herablaufende Kondensat von selbst. Wegen der ge nauen thermostatischen Bestimmung der Auflöse-, Ab kühl- und Giesstemperaturen werden Wärmeenergien eingespart und die Zeiten für das Aufheizen und Abküh len herabgesetzt. Das vollautomatische Dosieren vermei det die Einwirkung der Umgebungsluft auf die Füllung. Die durch das bisherige Einschütten der Füllung in den Giesstrichter erfolgenden Störungen in der Struktur der Giessfüllung treten nicht auf. Die Giesstemperatur in der Füllung wird exakt eingehalten.
Alles zusammen ergibt einen kontinuierlichen Giessvorgang, der nicht wie bis her auf die Chargenfüllung im Giesstrichter beschränkt ist. Eine unerwünschte Kristallbildung der Füllmasse kann somit sicher unterbunden werden. Die mit dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Füllmassen können durch Umgebungseinflüsse usw. keinerlei Ge schmacksbeeinträchtigung erfahren.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann vorteilhaft in der Schokoladen- und Süsswarenindustrie eingesetzt werden. Es lassen sich krustenlose Likörfüllungen für gefüllte Schokoladenartikel genau so gut wie halbflüssige Füllungen, auch Fettfüllungen ohne Wasserzusätze, für gefüllte Schokoladenartikel, wie auch Likörlösungen mit Kruste sowie flüssige und halbflüssige Bonbonfüllungen und auch Lakritzen, Gelatine, Gummibonbons usw. herstellen. Im allgemeinen wird das Verfahren mit einer übersättigten Zuckerlösung bis herauf auf 37 B6 im Siedepunkt angewendet, ohne Kochprozess.
Mit Hilfe des erfindungsgemässen Verfahrens kön nen Drageesuspensionen für Präparate, Emulsionen, Mi schungen usw. mit grossen Vorteilen hergestellt werden.