FalschMmvorrichtung Die vorlieaende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Falschzwimen von Garn, wobei das, durchlaufende Garn mit einem Falschzwirnröhrchen in Reibungskontakt steht und aus dem Röhrchen über Gamführer abgezogen wird, um welche herum oder durch welche hindurch das Garn geführt wird.
Falschzwirnverfahren mittels rotierender Zwirn- röhrehen, die erweiterte Auslassenden aufweisen und aus einem Material bestehen, das gegenüber dem Garn einen hohen Reibungskoeffizienten aufweist, sind rela tiv neu.
Die Grundsätze eines solchen Verfahrens sind, un ter besonderer Bezugnahme auf das Bauschen von Garnen aus synthetischen Polymerfilamenten, wobei auch die hierfür benötigten Vorrichtungen beschrieben sind, in den britischen Patentschriften<B>791051</B> und <B>801335</B> beschrieben und beansprucht.
Eine, eher beim Reibungs-Falschzwirnen als beim Falschzwirnen mittels konventionellen Spindeln und zwirnbegrenzenden Stiften oder Rollen auftretende, spezifische Schwierigkeit ist das sogenannte Zwirnblu ten , worunter das Auftreten von gelegentlichen Gar nabschnitten verstanden wird, die nach dem Zwirnen und Rückzwirnen beim Falschzwimen noch uner wünschte, zurückgebliebene Drehung aufweisen.
Solches Zwirnbluten , welches sowohl in Garn der gleichen Behandlungsstelle, wie auch in Garnen von verschiedenen Behandlungsstellen regellos verteilt ist, zeigt sich als unerwünschte Streifenbildung (dunk lere Streifen) nach der Verarbeitung, beispielsweise zu schussgewirktem Gewirk (Kulierwirkware).
Es wurde gefunden, dass ein kritischer Anteil an zurückbleibender Drehung durch einen, nahe beim Auslassende des zum Bauschen verwendeten Reibungs- Falschzwirnröhrchens angebrachten Drehungsbegrenzer zur eigentlichen Verhinderung von Zwimbluten <B>füh-</B> ren kann, was sich durch Verschwinden von Streifen bildung in resultierenden Geweben oder Gewirken aus drückt, ohne dass die Bauschung des Garns merklich beeinflusst wird. Das Ausmass der Drehbegrenzung ist kritisch, da zu wenig keine Aufhebung des Zwirnblutens ergibt, während zu viel die Wirkung haben kann, dass die Bauschung des Garns praktisch aufgehoben wird.
Es ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, bei deren Betrieb die vorste hend beschriebenen Nachteile nicht auftreten.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass in bezug auf das Auslassende des Reibungs-Falsch- zwirnröhrchens ein als Drehungsbegrenzung dienender, fest-stehender Stift so angebracht ist, dass das Garn in einem Bogen- mit einem Berührungswinkel von 45-180' so um den Stift herum geführt werden kann, dass der Berührungskontakt zwischen Garn und Stift unmittelbar erfolgt, nachdem das Garn die Kontakt stelle mit dem Auslassende des Zwirnöhrchens verlas sen hat.
Vorzugsweise ist der Stift zylindrisch und hat eine harte, abnützungsbeständige Oberfläche. Oberflächen aus Keramik sowie glanz- und mattverehromte Ober flächen erwiesen sich als befriedigend.
Bevorzugt wird ein Winkel des Berührungsbogens von 60-100', da innerhalb dieses Bereichs das Zwimbluten ohne Beschädigung des Garns oder des sen Einzelfilamente und ohne Herabsetzung der Bau- schung beim Reibungs-Falschzwirnen herabgesetzt wird.
Unterhalb<B>601</B> beginnt das Ausmass. an Zwimblu- ten rapid anzusteigen, so dass unterhalb 45' das Aus- mass der Verbesserung nicht mehr annehmbar ist. Oberhalb<B>100',</B> beispielsweise zwischen<B>100</B> und<B>150'</B> ist die Garnspannung so, dass alleinlaufende Einzelfila- mente zerreissen, was üblicherweise unerwünscht ist. Oberhalb<B>180',</B> insbesondere bei einer vollständigen Umschlingung des Stifts<B>(360')</B> wird die Garnspannung so hoch, dass die Bauschung vollkommen entfernt wird.
Unter unmittelbar nach wird verstanden, dass der feststehende Stift so nahe beim Auslassende des Zwirnröhrchens als möglich angebracht werden soll, dass er jedoch nicht damit in Berührungskontakt kommt und dass der Einzug des Garns in das Zwirn- röhrehen und um den Stift herum noch leicht durch führbar ist. Ein Abstand von so wenig wie<B>3,2</B><U>mm</U> er wies sich als befriedigend; ein Abstand von<B>76</B> mm zeigte sich relativ unwirksam zur Herabsetzung des Zwirnblutens .
Der Durchmesser eines zylindrischen Stiftes ist in nerhalb realistischem Bereich nicht sehr kritisch, jedoch werden geringe Durchmesser, beispielsweise <B>1,6</B> mm, grösseren von beispielsweise<B>9,5</B> mm vorgezo gen.
Im nachstehenden wird die beschriebene Vorrich tung unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispiels weise erläutert. In der Zeichnung werden die Garne Y, und<U>Y,</U> gering voneinander getrennt von einem (nicht gezeigten, zur Fixierung der Zwirnung dienen den) Heizmittel her durch die Garnführer<B>1</B> und<B>3</B> den Einlassenden von zwei gegenläufig rotierenden Zwirn- röhrehen <B>5</B> und<B>7</B> zugeführt. Wie gezeigt laufen die Garne diagonal durch die hohlen Zwirnröhrehen, und stehen an jedem Ende davon in Berührungskontakt mit einer Buchse aus Polyurethan, wobei<B>9</B> und-<B>11</B> die Auslassenden sind.
Nach den Buchsen der Auslassenden<B>9</B> und<B>11</B> lau fen die Garne teilweise um feststehende zylindrische Stifte<B>13</B> und<B>15,</B> welche als Drehungsbegrenzer wir ken, wobei die Berührungswinkel der Umschlingungs- bögen beispielsweise<B>901</B> betragen. Beide Garne wer den dann zusammen um den Umfang der Abzugrolle <B>17</B> geführt, wonach sie entweder gefacht oder gezwirnt oder separat aufgewickelt werden können.
Das nachstehende Beispiel erläutert den Betrieb der beschriebenen Vorrichtung in der Praxis.
<I>Beispiel</I> Ein Garn von<B>70</B> den aus 20 Einzelfilamenten aus Polyhexamethylenadipamid wurde auf der in der briti schen Patentschrift Nr. <B>850 079</B> beschriebenen Vor richtung mit<B>608</B> m/min falschzwirngebauscht. Das Zwirnröhrchen wurde mit 20<B>000</B> U/min angetrieben und dessen Ein- und Auslassenden bestanden aus Poly- urethan mit Shore-Härte <B>92'</B> bzw. <B>88',</B> mit einem In nendurchmesser von<B>23,8</B> mm, der sich auf<B>50,8</B> mm erweiterte.
Das vor dem Zwirnröhrchen angebrachte Heizmittel war auf<B>225' C</B> erhitzt und das Garn wurde der Zwirnzone durch Zuführ- und Abzugrollen so zu geführt, dass eine Zufuhr-Verzögerung um<B>3,3 0/9</B> und dadurch eine Garnspannung von<B>19 g</B> entstand. Die Garnspannung nach dem Zwirnröhrchen betrug<B>50 g.</B>
Im Abstand von<B>3,2</B> mm von der äusseren Periphe rie des Polyurethan-Endstücks des Zwimröhrehens war ein zylindrischer, mattverchromter Stift von<B>1,6</B> mm Durchmesser so angebracht, dass das Garn auf dem Weg zur Abzugrolle einen Bogen, mit einem Berüh rungswinkel von<B>90'</B> um den Stift herum ausführte.
Das so hergestellte Garn war befriedigend ge bauscht und zeigte kein durch Streifenbildung in einem schussgewirkten Gewirk ausgedrücktes Zwirnbluten .