Anordnung für zweigleisige Strecken zum linienförmigen Informationsaustausch zwischen schienengebundenen Fahrzeugen und der Strecke Die Erfindung betrifft eine Anordnung für zwei gleisige Strecken zum linienförmigen Informationsaus tausch zwischen schienengebundenen Fahrzeugen und der Strecke mit einer längs der Strecke verlegten Dop pelleitung, die in vorgegebenen Abständen mittels Ein richtungen zur Veränderung der Feldverteilung gebil dete markante Stellen aufweist.
Aus der deutschen Patentschrift 1106794 ist eine Zugdeckungseinrichtung mit linienförmigen Signalüber tragung bekannt, bei der längs der Strecke eine Li nienleitung mit markanten Stellen ausgelegt ist, die mit Wechselstrom gespeist wird. Diese Doppelleitung ist zwischen den Schienen eines Gleises verlegt und an den markanten Stellen gekreuzt. Hierdurch ändert sich an diesen Stellen die Feldverteilung.
Die Züge sind mit Empfangsspulen, z. B. gekreuz ten Spulen, ausgerüstet, die mit der Doppelleitung in duktiv gekoppelt sind. Beim Passieren der Kreuzungs stellen der Doppelleitung durch einen Zug ändern sich die Amplituden der in den Empfangsspulen induzierten Empfangsspannungen unterschiedlich, sofern die Dop pelleitung von einer zugeordneten Zentrale aus mit ei nem Strom gespeist wird. Ein auf dem jeweiligen Zug angeordnetes Auswertegerät kann aus diesem Ampli- tudenkriterium die Kreuzungsstellen erkennen und mit einem Zähler zählen.
An jedem Bereichswechsel wird der Zähler durch den dabei erfolgenden Wechsel ei nes auf den Zug übertragenen Bereichskennzeichens in eine Anfangsstellung eingestellt, so dass stets der nach dem Durchfahren des Bereichswechsels zurückgelegte Weg bekannt ist.
Die längs der Strecke verlegte Doppelleitung erfor dert für einen Kilometer Gleis mehr als 2000 m Linien leiterkabel, also für eine zweigleisige Strecke 4 km Ka bel. Dieser Aufwand ist erheblich und könnte dadurch herabgesetzt werden, dass zwischen den Schienen eines Gleises nur eine Linienleitung verlegt würde, die am Ende geerdet ist.
Durch diese Anordnung kann zwar unter Verzicht auf die Kreuzungsstellen Kabel einge spart werden, jedoch ist hierbei ausserdem nachteilig, dass sich die Rückströme der Linienleitung, die in der Erde bzw. in den Schienen fliessen sollen, nicht genau bezüglich ihrer Ausbreitung kontrollieren lassen. Aus- serdem ist dabei das Problem des überkoppelns in das benachbarte zweite Gleis nicht gelöst.
Es ist weiterhin eine Anordnung zur Beeinflussung der Geschwindigkeit eines Fahrzeugs von der Strecke aus entsprechend einer festliegenden Fahranweisung be kannt. Hierbei sind an der Strecke abwechselnd in zwei parallelen Reihen ausgelegte stromdurchflossene Kabel abschnitte vorgesehen, deren Länge der jeweils für den betreffenden Fahrbahnabschnitt vorgegebenen Ge schwindigkeit proportional ist. Bei einem Ausführungs beispiel werden die verschiedenen Kabelabschnitte durch ein und dasselbe, im Gleis zackenförmig ange ordnete Kabel gebildet. Die Stromrückführung nach der Speisestelle erfolgt durch eine gesonderte neben dem Gleis verlegte Leitung.
Auch dieses Leitungssystem ist für den linienför- migen Informationsaustausch wenig geeignet. Der grösste Nachteil besteht darin, dass durch diese Lei tungsanordnung in beiden Schienen eines Gleises gleich- phasige Ströme induziert werden, die den Empfangs pegel auf den Zügen stark herabsetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für zwei gleisige Strecken eine Leitungsanordnung mit markan ten Stellen anzugeben, die die erläuterten Nachteile vermeidet.
Gemäss der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass eine Leitung der Doppelleitung zwischen den Schienen des einen Gleises und die andere Leitung zwischen den Schienen des zweiten Gleises praktisch in der Mitte verlegt ist und dass an jeder markanten Stelle eine von der zugeordneten Leitung mit Energie versorgte Leiteranordnung vorgesehen ist. Mehrere wesentliche Ausführungsbeispiele der Er findung sind nachstehend anhand der Fig. 1 bis 5 nä her erläutert.
Fig. 1 zeigt die Draufsicht einer zweigleisigen Strek- ke mit einem Gleis GL1 für die Fahrrichtung F1 und ein zweites Gleis GL2 für die andere Fahrrichtung F2. In der Mitte des Gleises GL2 ist die zweite Leitung L2 einer Doppelleitung verlegt, deren Enden durch einen Abschlusswiderstand Z1 verbunden sind.
An diese Doppelleitung ist eine Zentrale (nicht dargestellt) an geschlossen, die einerseits die beiden Leitungen mit Signalstrom versorgt und andererseits alle von den Zü gen beider Fahrrichtungen abgegebenen und von den Leitungen L1, L2 empfangenen Informationen auf nimmt sowie weiter verarbeitet.
Damit alle Züge nur diejenigen Informationen ver arbeiten, die für die betreffende Fahrrichtung bestimmt sind, werden am Anfang der mit dieser Linienzug- beeinflussung versehenen Strecken auf die Züge beson dere Gleiskennzeichen übertragen. Dementsprechend sind dann auch alle für diese Züge bestimmten Infor mationen mit diesem Kennzeichen versehen. Das glei che gilt für die von den Zügen abgegebenen Infor mationen.
Als markante Stellen S1 sind S-förmige Leiteran ordnungen vorgesehen, die ohne besonderen zusätzli chen Aufwand, allein durch eine besondere Anordnung der Leitung L2, erstellt werden. Bei dieser Leiteranord nung ist z. B. die Leitung L2 von der Mitte aus nach aussen geführt, ein Stück S10 entlang der Schiene G1, dann in der Mitte wieder um das gleiche Stück S11 zurück, von der Mitte nach aussen, an der anderen Schiene G2 ein Stück S12 entlang und zurück in die Mitte verlegt. Wesentlich ist bei allen diesen Anord nungen, dass das Leitungsstück S11 etwa in gleicher Richtung verlegt ist, wie die Leitung L2 selbst, jedoch vom Strom gegenüber der Leitung L2 in umgekehrter Richtung durchflossen wird.
Dadurch ergibt sich beim Passieren dieser markanten Stelle für die mit einer auf dem Zug vorgesehenen Koppelspule empfangenen Span nung eine doppelte Phasenumkehr. Dies wird als Kri terium für eine markante Stelle ausgewertet.
Fig. 2 zeigt lediglich das Gleis GLl mit einer an deren Ausbildung der markanten Stellen der Leitung L1. Hierbei sind in vorgegebenen Abständen an jeder markanten Stelle in die Leitung L1 Transformatoren T1 eingefügt, an die eine Leiteranordnung S2 ange schlossen ist. Diese Leiteranordnung ist einerseits ent lang einer Schiene G4 des betreffenden Gleises GL1 und andererseits entlang der Leitung L1 verlegt. In dieser Leiteranordnung fliesst ein Kurzschlussstrom, der entgegen dem Strom der Leitung L1 gerichtet ist.
Bei entsprechender Bemessung des Transformators wird der Kurzschlussstrom doppelt so gross wie der Strom in der Leitung L1, so dass das resultierende magnetische Feld im Bereich dieser markanten Stelle um 180 ge genüber von demjenigen der Leitung L1 verschieden ist.
Ein wesentlicher Vorteil dieser markanten Stellen mit einem Transformator besteht darin, dass die an diesen Transformator angeschlossenen Leiteranordnun gen verschieden angeordnet werden können. Hierdurch ist die Möglichkeit gegeben, die überwachung der rich tigen Auswertung der markanten Stellen zu verbessern und auch die Fahrrichtung laufend zu bestimmen. Eine derartige Anordnung ist in Fig. 3 dargestellt. Hierbei sind die Leiteranordnungen von aufeinander folgenden markanten Stellen mit S2, S3 und S4 bezeichnet.
Ein Teil der Leiteranordnung S2 ist entlang der Schiene G4 verlegt, der entsprechende Teil der Leiteranord nung S3 ist dagegen an der Schiene G3 desselben Gleises GLl angeordnet, und bei der folgenden mar kanten Stelle S4 ist eine Leiteranordnung gewählt, von der Leiterstücke an beiden Schienen G3 und G4 des Gleises GLl vorgesehen sind. Zum Erkennen dieser markanten Stellen werden an den Zügen drei Emp fangsspulen quer zur Fahrrichtung vorgesehen.
Vielfach ist es erwünscht, dass eine Empfangs spule stets einen konstanten Empfangspegel aufweist. Um dieser Forderung nachzukommen, kann für alle markanten Stellen eine Anordnung nach Fig.4 ver wendet werden. Hierbei besteht die markante Stelle aus einer Leiteranordnung S5, die über eine verdrillte Leitung L3 an den Transformator T1 angeschlossen ist. Diese Leiteranordnung ist nicht mit der Leitung L1 verkoppelt, sondern lediglich als Schleife unterhalb oder ausserhalb der Schiene G4 des Gleises GLl verlegt.
Für diese Art der markanten Stellen werden auf den Zügen eine mit der Leitung L1 gekoppelte Empfangs spule vorgesehen und ausserdem eine zweite Empfangs spule, die seitlich davon etwa über der Schiene G4 angeordnet ist.
Es ist auch möglich, einer oder allen markanten Stellen durch besondere Leiteranordnungen eine Num mer zuzuordnen. Ein Beispiel hierzu zeigt Fig. 5. Die dieser markanten Stelle zugeordnete Nummer ist in die sem Beispiel dadurch gegeben, dass ein Leiterstück S6 entlang der Leitung L1, ein Leiterstück S8 entlang der Schiene G4, ein Leiterstück S7 entlang der Leitung L1, das nächste Leiterstück S9 an der Schiene G4 und ein weiteres Leiterstück S10 an der Schiene G3 verlegt sind. Zum Auswerten derartiger markanter Stellen mit nach einem Code vorgesehenen Leiteranordnungen wer den die Züge mit drei Empfangsspulen ausgerüstet.
Hierdurch können die Anzahl und die Art der mit der Leiteranordnung erzeugten Phasenwechsel bezüg lich des magnetischen Feldes ausgewertet und daraus die betreffende Nummer der markanten Stelle bestimmt werden.
Eine Leiteranordnung, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist, kann auch entsprechend dem Beispiel nach Fig. 1, also ohne Transformator, vorgesehen werden.