CH445833A - Rohr und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents

Description

  
 



  Rohr und Verfahren zu dessen Herstellung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rohr sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.



   Es ist bekannt, im Boden zu   veriegende    Rohre, z. B. für die Abwasserkanalisation, als radial begrenzte elastische Ringkörper auszubilden, die wenigstens zum Teil aus kunststoffgebundenem, pulverförmigem oder körnigem Füllmaterial wie Sand, expandiertem gebranntem Ton   0. dgl.    bestehen. Meist werden diese Rohre als sogenannte Sandwich-Rohre hergestellt, bei weIchen zwei, meist glasfaserverstärkte Aussenschichten aus Kunststoff eine Zwischenschicht aus dem kunststoffgebundenen Füllmaterial einschliessen. Diesen bekannten Rohren ist gemeinsam, dass ihre Zuzusammensetzung (bzw. jene der einzelnen Schichten) also das Verhältnis der Materialbestandteile (z. B.



  Kunststoff und Füllmaterial) in Radialrichtung praktisch konstant ist, wobei die ganze Rohrwand bzw. die einzelnen Schichten jeweils aus höchstens zwei Materialien (z. B. Kunstharz und Glas, bzw. Kunstharz und Füllmaterial) bestehen. Es hat sich gezeigt, dass solche Rohre nicht allen Anforderungen gerecht werden können, da die Variationsmöglichkeiten ihres Aufbaus und damit ihre Anpassungsfähigkeit nur gering sind, abgesehen davon, dass die Herstellung von einwandfreien Schichtrohren relativ kompliziert ist.



   Die vorliegende Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile. Zu diesem Zweck ist das erfindungsgemässe Rohr, das wenigstens über den grösseren Teil seiner Wandstärke aus kunststoffgebundenem Füllmaterial besteht, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil wenigstens eines Bestandteils des Füllmaterials in Radialrichtung gesehen wenigstens über einen Teil der Rohrwanddicke variiert. Als Füllmaterial können Faserstoffe und/oder Pulver vorgesehen sein, wobei der Anteil des einen oder beider Stoffe radial variiert sein kann.

   Das ebenfalls Erfindungsgegenstand bildende Verfahren zur Herstellung eines solchen Rohres ist dadurch gekennzeichnet, dass einer rotierenden Form, welcher kontinuierlich Kunststoff zugeführt wird, in aufeinanderfolgenden Hüben längs der Formachse Füllmaterial zugeführt wird, wobei die zugeführte Menge wenigstens eines Bestandteils des Füllmaterials während einer Mehrzahl aufeinanderfolgender Hübe laufend verändert wird. Die Variation der Füllmaterialzugabe kann zeit- oder hubzahlabhängig erfolgen.



   In der beiliegenden Zeichnung ist schematisch ein Teil-Querschnitt durch ein erfindungsgemässes Rohr dargestellt; anhand dieser Zeichnung ist im Folgenden auch das ebenfalls Erfindungsgegenstand bildende Verfahren beispielweise erläutert.



   Das gezeichnete Rohr ist aus drei Materialien aufgebaut, nämlich einem Kunststoff 1, z. B. Polyester, einem körnigen oder pulverförmigen ersten Füllstoff 2, z. B. Sand, Quarzsand, Körner aus Schlacke oder aus expandiertem gebrannten Ton (Lecca-Bohnen) oder Ziegelpulver, und einem faserförmigen zweiten Füllstoff 3, z. B. Glasfasern. Die Füllmaterialpartikel bzw.



  Fasern 2, 3 sind durch den als Binder wirkenden Kunststoff zu einem festen Rohrkörper verbunden.



  Beim gezeichneten Beispiel enthält die Rohrwand über ihre ganze Dicke alle drei Bestandteile 1, 2 und 3, jedoch, radial gesehen, in unterschiedlicher Verteilung.



  Während der pulver- oder   kornförmige    Füllstoff 2 über die ganze Wanddicke gleichmässig verteilt ist, nimmt der Anteil des faserförmigen Füllstoff sowohl von der Aussen- als auch von der Innenfläche des Rohres her gegen die Wandmitte hin ab. Besonders wenn als Fasermaterial 3 Glasfasern verwendet werden, erhält man ein in der Innen und der Aussenzone stark armiertes Rohr, wobei sich diese Armierung ohne schichtweisen, abrupten Übergang gegen die neutrale Achse hin zunehmend abschwächt.



   Beim Herstellen eines solchen Rohres wird wie folgt vorgegangen: Einer rotierenden Rohrform werden Kunststoff und Füllmaterial mittels einer längs der Formachse in aufeinanderfolgenden Hüben hin- und hergehenden   Zugabevorrichtung    kontinuierlich so lange zugeführt, bis die gewünschte Wandstärke erreicht ist. Die Materialförderung zur Zugabevorrichtung wird dabei, zweckmässig hubzahlabhängig, so ge  steuert, dass die Zugabe von Kunststoff 1 und pulverbzw.   kornförmigem    Füllstoff 2 pro Zeiteinheit und somit auch pro Hub der Zugabevorrichtung konstant bleibt, während die Zugabe von faserförmigem Füllstoff hubweise (oder kontinuierlich) so verändert wird, dass diese Faserstoffzugabe während der Rohrbildung von aussen bis zur Wandmitte ab und anschliessend bis zur Rohrinnenseite wieder zunimmt.

   Dabei kann das Verhältnis der Anteile des Faserstoffes aussen, in der Wandmitte und innen z. B. 10:1:10 oder 2:1:2 oder 4:1:10 sein, d. h. die Faserstoffzugabe kann von einem ersten Wert aussen auf einen zweiten kleineren Wert in der Mittelzone abnehmen und anschliessend nach innen hin wieder auf den ersten Wert oder auf einen kleineren oder grösseren als dieser erste Wert zunehmen. Selbstverständlich ist es möglich, die Faserstoffzugabe auch so zu steuern, dass die Mittelzone der Rohrwand die grösste Faserstoffmenge erhält, die dann sowohl nach aussen als auch nach innen abnimmt; es ist aber auch möglich, Rohre mit von aussen nach innen kontinuierlich ab- bzw. zunehmender Faserstoffmenge herzustellen.



   In gewissen Fällen kann es auch erwünscht sein, kein Fasermaterial sondern als Füllmaterial ausschliesslich einen pulver- oder kornförmigen Füllstoff zu verwenden. In diesem Fall erfolgt die Zugabevariation im Sinne der vorangehenden Ausführungen natürlich für diesen Füllstoff. Anderseits kann bei Verwendung von zwei verschiedenen Füllstoffen, wie beim gezeichneten Beispiel, die Zugabe beider Füllstoffe variiert werden, so dass Rohre beliebigen Aufbaus erhalten werden könen.



   Es versteht sich, dass die beschriebenen Rohre auch als sogenannte Sandwichrohre hergestellt werden können, indem sie z. B. mit speziellen Innen- und/oder Aussenschichten versehen werden. So können z. B. eine glasfaserverstärkte äussere Kunststoffschicht (mit radial gesehen gleichmässiger oder variierender Glasfaserverteilung) und/oder eine entsprechend armierte innere Kunststoffschicht eine relativ dicke Mittelschicht mit in der vorbeschriebenen Weise radial variierendem Füllstoffanteil einschliessen.   

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH I Rohr, das wenigstens über den grösseren Teil seiner Wandstärke aus kunststoffgebundenem Füllmate- rial besteht, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil wenigstens eines Bestandteils des Füllmaterials in Radialrichtung gesehen, wenigstens über einen Teil der Rohrwanddicke variiert.

   UNTERANSPRÜCHE 1. Rohr nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass der variierende Füllmaterialanteil kontinuierlich von aussen nach der Wandmitte hin ab und dann nach innen hin wieder zunimmt oder umgekehrt.

   2. Rohr nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass der variierende Füllmaterialanteil kontinuierlich von aussen nach innen hin ab bzw. zunimmt.

   3. Rohr nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial aus einem pulver- oder kornförmigen und aus einem faserförmigen Füllstoff besteht, wobei wenigstens der eine Füllstoff radial vari iert.

   4. Rohr nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der variierende Füllstoff aus Glasfasern besteht.

   PATENTANSPRUCH II Verfahren zur Herstellung eines Rohres nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass einer rotierenden Form, welcher kontinuierlich Kunststoff zugeführt wird, in aufeinanderfolgenden Hüben längs der Formachse Füllmaterial zugeführt wird, wobei die zugeführte Menge wenigstens eines Bestandteils des Füllmaterials während einer Mehrzahl aufeinanderfolgender Hübe laufend verändert wird.

   UNTERANSPRÜCHE 5. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugabevariation des Füllmaterials hubabhängig erfolgt.

   6. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugabevariation zeitabhängig erfolgt.