Leistungstransistor Diese Erfindung betrifft einen Leistungstransistor mit einem Halbleiter-Grundkörper und einem Kollek tor eines ersten Leitfähigkeitstyps, einer am Kollektor angrenzenden Basis entgegengesetzten Leitfähigkeits- typs und einem an der Basis angrenzenden Emitter gleichen Leitfähigkeitstyps wie der Kollektor.
Aufgabe der Erfindung ist, thermische Schäden in Transistoren zu vermeiden.
Neuere Untersuchungen über die Betriebssicherheit von Transistoren führten zu dem Ergebnis, dass bei bestimmten kritischen inneren Temperaturen Mängel oder Defekte (z. B. solche, die sich auf Grund von che mischen Verunreinigungen ergeben) in Transistorkör pern und Unstabilitäten in den die Wärme erzeugenden und Verluste bewirkenden Teilen zu örtlichen Erhit zungen führen.
In Bauelementen, in denen hohe Lei stungsdichten auftreten sollen, führen diese örtlichen Erhitzungen, die auch als Heissstellenbildung bezeich net werden, zu steigenden Strömen und Temperaturen in einem- kleinen Emittergebiet oder Emitter-Basis- Ü'bergangsgebiet. Wenn die Temperatur der Heissstelle zu hoch wird, treten Störungen in dem Bauelement auf. Physikalisch kann diese Störung als Emitter-Kol- lektor-Kurzschluss auftreten.
Diese Art von Störungen wird auch als Sekundärdurchbruch oder als Heiss- stellen-Störung bezeichnet; sie ist beschrieben in dem Artikel Thermal Instabilities and Hot Spots in Junc- tion Transistors von R.
M. Scarlett u. a. in dem Buch Physics of Failure in Electronics , Seiten 194-203, Spartan Books Inc. (1963). Die obengenannten Be zeichnungen für die erwähnten Störungen, wie sie auch hier verwendet werden, sind synonym aufzufassen.
Typische elektrische Voraussetzungen, unter denen Sekundärdurchbrüche und die dadurch bedingten Nachteile im Transistor-Betrieb auftreten, sind be schrieben in dem Buch Power Transistor Handbook von Motorola Inc., Seiten 31-35 (1960).
Bei einigen bekannten Bauelementen ist versucht worden, das Problem der Heissstellen dadurch zu lösen, dass besondere Emitter-Widerstände verwendet wurden. Eine Anordnung dieser Art erfordert eine ver- hältnismässig grosse Zahl von Widerständen mit hohen Widerstandswerten, .die mit den Erfordernissen der Basis-Emitter-Spannung und des Sättigungswiderstan des des Bauelementes entsprechend abgestimmt sein müssen. Im günstigsten Fall sind bekannte Anordnun gen dieser Art umständlich und aufwendig, und sie bereiten insbesondere bei der Fertigung höherer Stück zahlen erhebliche Schwierigkeiten.
Der erfindungsgemässe Leitungstransistor ermög licht eine Lösung des Problems der Heissstellen und kennzeichnet sich durch eine Widerstandsschicht, wel che über wenigstens einem Teil des Emitterbereis aus gebildet ist und mit ihm in ohmsahem Kontakt steht, um die Ausbildung von Heissstellen zu verhindern.
Die Widerstandsschicht bewirkt bei der beschriebe nen Einrichtung einen niedrigen Gesamtwiderstand zwischen dem Emitterkontakt und dem Basis-Emitter- Übergang und einen höheren effektiven Seriewider- stand zwischen dem Emitterkontakt und kleinen Emit- tergebieten oder Basis Emitter-Übergangsgebieten. Der geringe Gesamtwiderstand zwischen dem Emitterkon- takt und dem
Basis-Emitter-'Gbergang verhindert ein unerwünschtes Anwachsen der Basis-Emitter-Spannung und des Sättigungswiderstandes. Der verhältnismässig hohe Serienwiderstand zwischen dem Emitterkontakt und kleinen Basis-Emitter-Ubergangsgebieten (z. B. einer Heissstelle) bewirkt, dass die Stromkonzentration in einem solchen Gebiet wirksam begrenzt wird.
Diese Begrenzung des Stromes verhindert im wesentlichen das Auftreten von Heissstellenstörungen, ohne dass die Wirkungsweise des Bauelementes beeinträchtigt wird, so dass hohe Belastungen in kleinen Leistungstransistor- Anordnungen untergebracht werden können.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeich nung beispielsweise näher erläutert.
Fig.1 zeigt in vereinfachter Darstellung und unter Entfernung bestimmter Teile eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäss ausgebildeten Transistor. Fig. 2 zeigt einen Schnitt in Seitenansicht nach der Linie 2-2 der Fig. 1.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Leistungstran sistor hoher Belastbarkeit weist einen Grundkörper 10 aus Einkristall-Halbleitermaterial (z. B. aus Silizium) auf; er hat eine ebene ,obere Fläche 12. In -dem Grundkörper 10 sind. benachbarte Gebiete bestimmter Leitfähigkeitstypen ausgebildet.
Ein typisches Ausfüh rungsbeispiel ist das dargestellte Bauelement, bei dem in dem Körper der dargestellten Halbleiterplatte ein Kollektorgebiet 14 ausgebildet ist, welches einen ersten Leitfähigkeitstyp hat. Dieser erste Leitfähigkeitstyp sei beispielsweise die n-Leitfähigkeit, die man entweder durch gleichmässiges Dotieren des Kristalls beim Wachstum erhält, oder aber durch nachfolgendes Dotieren mit geeigneten Dotierungsmitteln, wie bei spielsweise Arsen, Phosphor und Antimon. Dotie- rungsverfahren dieser Art sind bekannt.
Innerhalb des Kollektors 14 ist ein Basisbereich 16 ausgebildet, welcher gegenüber dem Kollektor 14 den entgegengesetzten Leitfähigkeitstyp hat. Nach fertiger Ausbildung erstreckt sich die Basis 16 bis zu der Flä che 12. Wenn der Kollektor die n-Leitfähigkeit hat, hat die Basis 16 die p-Leitfähigkeit, und diese wird bei spielsweise durch Eindiffundierung von Bor, Alumi nium oder Indium in den Kollektor 14 erhalten. Wenn ein Silizium-Grundkörper verwendet wird, kann ein Oxyd auf der Oberfläche des Grundkörpers gebildet und als Maske benutzt werden.
Das Oxyd auf dem Grundkörper 10 wird zunächst durch bekannte Foto- verfahren selektiv dort entfernt, wo die Basis ausgebil det werden soll. Der Grundkörper wird dann in einem Diffusionsofen untergebracht, in dem das Dotierungs- mittel eingeführt und anschliessend die Diffusion durchgeführt wird. Diese Verfahrensschritte und ihre Durchführung im Einzelnen sind in der Technik be kannt.
Beispielsweise werden das Diffusionsverfahren und die damit zusammenhängenden Verfahrensschritte von Dr. G. E. Moore in dem Buch Microelectronics , herausgegeben von E. Keonjian, Seiten 268-281, McGraw Hill Book Co., Inc. (1963), beschrieben.
Im unmittelbaren Anschluss an die Basis 16 und innerhalb der Basis ist ein Emitterbereich 18 ausgebil det, welcher den gleichen Leitfähigkeitstyp wie der Kollektor 14 hat. Der Emitter 18 erstreckt sich ebenso wie die Basis 16 zur Oberfläche 12. Wenn der Grund körper die n-Leitfähigkeit hat, wird der Emitter 18 in der oben beschriebenen Art dadurch hergestellt, dass n-Dotierungen, z. B. Phosphor, Arsen und Antimon, durch eine Maske eindiffundiert werden.
Bei Verwen dung eines Silizium-Grundkörpers besteht diese Maske vorzugsweise aus Siliziumoxyd, das während der vor hergegangenen Diffusion der Basis oder aber nach die sem Diffusionsschritt ausgebildet wurde.
Wenigstens ein Teil der Oberfläche des Grundkör pers ist nun durch eine isolierende Schicht 20 ge schützt, welche bei Verwendung eines Silizium-Grund- körpers aus Siliziumoxyd besteht. Diese Isolierschicht 20 kann das gleiche Oxyd sein, das während der oben beschriebenen Diffusionsschritte zur Maskierung be nutzt wurde. Da die Ausbildung des Siliziumoxyds und von Isolierschichten in .dem betreffenden Zweig der Technik bekannt sind, erübrigt sich eine weitere Be schreibung.
Anschliessend werden Teile der Isolierschicht selektiv entfernt, so dass bestimmte Gebiete des Halb leitermaterials freigelegt werden, an denen ein Basis- kontakt 24 und eine Widerstandsschicht 2 ohmisch angebracht werden können.
Durch fotografische Ver fahren wird ein rechteckiger Teil der Isolierschicht 20 über dem Emitter 18 in der Nähe des Basis-Emitter- überganges entfernt, so dass das Emittergebiet an der Oberfläche freiliegt. Die Entfernung dieses Teils der Isolierschicht 20 ermöglicht, dass die Widerstands schicht 27 in ohmschen Kontakt mit der freiliegenden Oberfläche des Emitters 18 in der Nähe des Randes des Basis-Emitter-Überganges an der Oberfläche 12 gebracht wird, während der Rest der Schicht (Bezugs zeichen 26)
gegenüber der Oberfläche 12 durch die Isolierschicht 20 isoliert ist. Der ohmsche Kontakt zu dem freigelegten Emitter 18 wird erleichtert durch die Aufbringung des sehr dünnen Films 27 aus leitendem Material, beispielsweise Aluminium, auf die freilie gende Emitterfläche. Die Widerstandsschicht 26 kann aus einem Material mit hohem spezifischen Widerstand ausgebildet werden, beispielsweise aus Chromnickel, Cermet (einer starken Legierung einer hitzebeständi gen Verbindung, z. B. Titancarbid, und einem Metall, z. B.
Nickel), Zinnoxyd, Indiumoxyd, und Legierungen des Aluminium, Tantal und Titan. Die Ausbildung die ser Schicht kann durch Vakuumauftragung erfolgen, durch Plattieren, Kathodenzerstäubung oder andere bekannte Vakuumverfahren und Verdampfungstechni- ken, wie sie beispielsweise in Thin Film Circuit Tech- nology IEEE Spectrum Seiten 72-80 (April 1964) beschrieben sind.
Als Beispiel sei genannt, dass eine Chromnickel-Widerstandsschicht mit einer Stärke von etwa 50-100 000 A durch Vakuumverdampfung aufge tragen wird und die Widerstandsschicht 26 bildet.
Basisanschluss 22 und Emitteranschluss 32 werden durch ohmsche Kontakte 24 und 28 mit der Basis 16 bzw. der Widerstandsschicht 26 ohmisch verbunden. Der Kontakt 24 besteht aus einer in. geeigneter Weise aufgetragenen leitenden Metallschicht mit rechteckiger, rahmenartiger Form, welche wenigstens auf einem Teil der Basis 16 angeordnet ist, der nach Entfernung der Isolierschicht 20 an der Oberfläche 12 freiliegt. Das selektive Entfernen der Oxydschicht kann durch foto grafische Verfahren erfolgen.
In ähnlicher Weise wird der Kontakt 28 dadurch ausgebildet, dass eine feste, rechteckig geformte Schicht aus leitfähigem Material über oder unter der Widerstandsschicht 26 ausgebildet wird. Die Kontakte 24 und 28 bestehen aus Metall hoher Leitfähigkeit, welches einen ohmschen Kontakt mit einem Halbleiter und einer Widerstandsschicht bil den kann, beispielsweise aus Aluminium.
Die Kontakte können durch Vakuumverdampfung durch eine Maske gebildet werden, so dass sie die erwünschte Form er halten, oder dadurch, dass sie auf die gesamte Oberflä che des Grundkörpers 10 aufgetragen werden, wobei anschliessend überflüssige Teile in bekannter Weise durch Ätzung oder andere geeignete Verfahren entfernt werden, um die gewünschte Ausbildung zu erhalten. Das letztere Verfahren ist in der USA-Patentschrift Nr. 3 108 359 (Gordon E. Moore N. Noyce) beschrie ben.
Nachdem die Kontakte ausgebildet sind, wird das Bauelement im allgemeinen erhitzt, so dass sich eine Legierung an den Metall-Silizium-Grenzschichten er gibt, und ein guter ohmscher Kontakt zwischen dem Metall und dem Silizium gebildet wird. Basisanschluss 22 und Emitteranschluss 32 können an den leitfähigen Schichten 24 bzw. 28 durch bekannte Verbindungs oder Schweissverfahren angebracht werden, beispiels weise durch Ultraschallverbindung, Thermokompres- sionsverbindung oder ähnliche Verfahren, wie sie bei spielsweise in dem USA-Patent 2<B>981877</B> (Robert N. Noyce) ausgegeben am 25. April 1961, beschrieben sind.
Bei der Herstellung des Transistors wird schliess- lich ein elektrischer Kontakt am Kollektor 14 ange bracht, welcher beispielsweise als Metallschicht 34 durch Plattierung oder Vakuumauftragung hergestellt sein kann und die gesamte rückwärtige Seite des Grundkörpers 10 bedeckt.
Der wesentlichste Unterschied zwischen dem erfin- dungsgemäss ausgebildeten Transistor und Transistoren bekannter Art liegt in der zusätzlichen Ausbildung der Widerstandsschicht 26. Die Widerstandsschicht 26 trägt wenig bei zu dem Gesamtwiderstand zwischen dem Emitteranschluss 32 und dem Basis-Emitter- Hbergang. Der Spannungsabfall über dem zusätzlichen Widerstand liegt im allgemeinen in der Grössenord- nung zwischen 0,1 V und 1,0 V. Der Wert des zusätzli chen Widerstandes ist im wesentlichen eine Funktion der Schichtstärke, der Breite und der Länge.
Der Widerstandsweg zu einem kleinen Gebiet, beispiels weise einer Heissstelle 36, wird in der Regel einen Wert haben, der zwischen 1 und 30 Ohm liegt. Dieser verhältnismässig hohe Widerstand ist der Tatsache zu- zuschreiben, dass die Breite des Schichtweges zu einer einzelnen Stelle sehr gering ist, und der Widerstand ist dementsprechend hoch. Der hohe Widerstand begrenzt den Strom, der an einer Heissstelle konzentriert wer den kann.
Dies wiederum stellt eine sehr wirksame Begrenzung der Möglichkeit dar, dass eine Heissstelle zu einer dauernden Schadenstelle in dem Transistor wird, so dass höhere Stromdichten erreicht werden können, welche ermöglichen, dass die Bauelemente sehr ldein gebaut werden können und hohe Leistungen aufnehmen. Die Widerstandsschicht arbeitet daher weitgehend als ein Mittel, um eine gleichmässige Injek tion durch ein Emittergebiet zu erreichen. Eine solche gleichmässige Injektion führt zu einer verbesserten hohen Frequenzstabilität und einem sehr niedrigen hfe (Gleichstromsignal-Stromverstärkungsfaktor).
Die obige Beschreibung eines Ausführungsbeispiels ren, insbesondere auf einen einfachen Leistungstran sistor. Wenn die Erfindung auch bei Leistungstransisto ren von besonderer Bedeutung ist, so ist sie jedoch auch bei anderen Bauelementen mit Vorteil anwend bar, bei denen Heissstellen, Sekundärdurchbrüche usw. zum Versagen der Bauelemente führen können. Auch ist die Erfindung bei komplizierteren Transistorbauar ten verwendbar, beispielsweise bei dem iiiterdigitalen Bauelement, wie es in dem USA-Patent Nr. 3 225 261 (Helmut F.
Wolf) beschrieben ist, oder bei solchen Transistorbauarten, wie sie in Transistor Enginee ring von Alvin B. Phillips, McGraw-Hill, New York 1962, beschrieben sind.