Fenster Ein Fenster, dessen Flügel um eine vertikale Achse drehbar ist, ist ein Drehfenster; lässt es sich jedoch um eine horizontale Achse kippen, so handelt es sich um ein Kippfenster. Fenster oder Fensterflügel, die sich wahlweise um eine waagrechte oder senkrechte Achse bewegen lassen, nennt man Drehkippfenster, bezie hungsweise Drehkippflügel, wenn es sich nur um einen Flügel eines ganzen Fensters handelt. Ausser den vor genannten Fenstern gibt es auch noch Schiebefenster, also Fenster, bei denen sich ein oder mehrere Fenster flügel horizontal oder vertikal verschieben lassen.
Des weitern sind sogenannte Parallellüfter bekannt, also Fenster, bei denen der Flügel durch vier vertikal achsig angelenkte Lenker mit dem Fensterrahmen ver bunden ist, so dass sich der Flügel aus einer Schliess- stellung in eine Offenstellung bringen lässt, in welcher er parallel zur ursprünglichen Stellung steht, aber um die Länge der Lenker aus der Schliessebene ins Raum innere hinein und um denselben Betrag auch seitlich verschoben worden ist, so dass die Luft ungehindert zwischen den ganzen Flügelrahmen und dem Fenster rahmen ein- beziehungsweise austreten kann.
Der Vor teil dieser Parallellüfter gegenüber den Kippflügeln be steht darin, dass sie eine bessere Luftzirkulation ermög lichen, ihr Nachteil besteht einerseits darin, dass bei geöffnetem Parallellüfter der Regen sehr leicht zwischen dem unteren Schenkel des Fensterrahmens und dem unteren Schenkel des Flügelrahmens eindringen kann und andererseits darin, dass seitlich vom Fenster der nötige Platz für die seitliche Verschiebung des Flügels vorhanden sein muss.
Mit dem Fenster nach der vorliegenden Erfindung wird nun die Aufgabe gelöst, einen Parallellüfter zu schaffen, der zwar alle Vorteile des Parallellüfters, nicht aber die vorgenannten Nachteile aufweist. Dieses Fen ster ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein Drehkippfenster handelt, welches am Fensterrahmen eine Tragvorrichtung für den Flügelrahmen aufweist, mit welcher der untere Schenkel des Flügelrahmens bei gekippten Fensterflügel soweit in der Richtung ange nähert senkrecht zur Fensterrahmenebene verschoben werden kann, dass der Flügelrahmen zum Fensterrah men parallel steht.
Nachfolgend wird anhand der beiliegenden Zeich nung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Die Figur 1 der Zeichnung zeigt eine Frontansicht eines solchen Fensters, wobei jedoch sowohl in der Höhe wie auch in der Breite für die Erfindung un wesentliche Teile weggelassen sind; die Figur 2 zeigt einen Schnitt nach der Linie H-11 der Figur 1;
die Figur 3 zeigt denselben Schnitt wie die Figur 2, jedoch in einer anderen Stellung des Fensterflügels; die Figur 4 zeigt einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Figur 1 und die Figur 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Figur 1.
In der Zeichnung ist mit 1 der mit einer Mauer fest verbundene Fensterrahmen und mit 2 der im Fen sterrahmen beweglich angebrachte Flügelrahmen be zeichnet, wobei die vertikalen Rahmenschenkel zusätz lich mit b und d, die horizontalen Rahmenschenkel mit a und c bezeichnet sind. Die Fensterscheiben sind mit 3a und 3i bezeichnet.
Das Fenster ist nun mit Dreh- kippbeschlägen an sich bekannter Bauart versehen: Zur Drehung um die senkrechte Achse dient der Bolzen 4, auf welchem die am Flügelrahmen befestigte Hülse 5 steckt, und der zum Bolzen 4 achsparallele Bolzen 6, der von unten in die am Fensterrahmen befestigte Hül se 7 hineinreicht.
Der Bolzen 6 ist starr mit einer Schiebestange 8 verbunden, die sich mittels eines mit einem in eine Öffnung 8a der Schiebestange eingreifen den Finger 10 starr verbundenen Handgriff 9 auf- und abwärts schieben lässt, wie das aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich ist.
Die Schiebestange 8 weist an ihrem unteren Ende eine Ausnehmung 8b auf, in welche ein um eine Achse 11 drehbarer Finger 12 eingreift, der starr mit einem Finger 13 verbunden ist, welcher sei nerseits in eine Ausnehmung 14a einer horizontalen Schiebestange 14 eingreift, deren anderes Ende über einen Mitnehmer mit dem Bolzen 15 verbunden ist, so dass sich durch eine Verschwenkung des Handgrif fes 9 ins Zimmerinnere hinein, also im Gegenuhrzeiger sinn in den Figuren 2 und 3, der Bolzen 6 aus der Hülse 7 hinausziehen,
der Bolzen 15 aber gleichzeitig in die Hülse 16 hineinschieben lässt. Der Bolzen 4 ist nicht verschiebbar, sondern um eine horizontale, zur Fensteröffnung parallel verlaufende Achse in einem Auge 17 kippbar gelagert.
Koaxial zum Drehzapfen im Auge 17 liegt der horizontale Bolzen 15, so dass der Fenster flügel 2 in der gezeichneten Stellung der Bolzen 6 und 15 um eine vertikale Achse dreht, in der anderen Stel lung dieser Bolzen aber um die horizontale Achse des Bolzens 15 gekippt werden kann, wobei eine oder meh rere an sich bekannte Führungsstangen 29, deren eines Ende im Lager 26 am Fensterrahmen drehbar und de ren anderes Ende am oberen Flügelrahmenschenkel 2a begrenzt verschiebbar gelagert ist, den Kippwinkel des Flügels 2 begrenzen.
Während bei den bekannten Drehkippfenstern der vorbeschriebenen Art die zur Aufnahme des Bolzens 15 dienende Hülse 16 sowie das Auge 17, an welchem der Bolzen 4 kippbar angelenkt ist, am Fensterrahmen starr befestigt sind, ist hier nun jeder dieser beiden Teile je an einem Auslegearm befestigt: Das Auge 17 am Auslegearm 19 und die Hülse 16 am Auslegearm 18, wie das aus den Figuren 2 bis 5 ersichtlich ist. Jeder Auslegearm wird durch eine im Querschnitt U-förmigen Schiene gebildet.
Der Auslegearm 19 ist am oberen Ende mit einem Führungsbolzen 19a versehen, der in einem vertikalen Führungsschlitz 31 im Fenster rahmen verschiebbar gelagert ist. Etwas unterhalb der Mitte des Auslegearmes 19 ist an ihm ein Lenker 21 angelenkt, der mittels eines Stiftes 23 drehfest mit ei nem im Fensterrahmen frei drehbar gelagerten Wellen zapfen 25 verbunden ist, der seinerseits mit dem Ende einer Hülse 32 verstiftet ist, an deren anderem Ende der Wellenzapfen 24 sitzt, der mittels eines Stiftes 22 mit dem Lenker 20 drehfest verbunden ist.
Dieser Len ker 20 ist gleich ausgebildet wie der Lenker 21, sein dem Wellenzapfen 24 abgewandtes Ende ist am Aus legearm 18 angelenkt, der wie der Auslegearm 19 am oberen Ende einen Führungsbolzen trägt, der ebenfalls in einem vertikalen Schlitz des Fensterrahmens 1 ge führt ist, so dass die beiden Auslegearme sich nur ge meinsam verschwenken lassen und so eine Tragvor richtung für den Flügelrahmen 2 bilden.
Die Figuren 2 und 3 zeigen die Tragvorrichtung in den beiden mög lichen Endstellungen: In der in der Figur 2 dargestell ten Lage, die mit der in der Figur 1 dargestellten Lage übereinstimmt, ist der Fensterflügel 2 geschlos sen, die Auslegearme 18 und 19 weisen eine vertikale Stellung auf. Nicht eingezeichnet ist der Fensterver- schluss, der sich mittels des Handgriffes 30 betätigen lässt und der jede an sich bekannte Konstruktion auf weisen kann.
Aus dieser geschlossenen Stellung lässt sich der Fensterflügel nach Öffnen des genannten Verschlusses öffnen, d. h. um die Achsen der Bolzen 4 und 6 dre hen. Betätigt man jedoch vor dem Öffnen des Flügels den Handgriff 9 und verschiebt dadurch den Bolzen 6 aus der Hülse 7 und den Bolzen 15 in die Hülse 16 und öffnet dann den Fensterverschluss, so lässt sich der Flügel 2 um die unterhalb des unteren Schenkels 2c befindliche, horizontale, zur Fensteröffnung parallele Achse kippen, wobei die Führungsstangen 29 den Kippwinkel begrenzen.
Aus dieser gekippten Stellung lässt sich nun der untere Flügelrahmenschenkel 2c ins Rauminnere hineinziehen, so dass der Flügel 2 die in der Figur 3 dargestellte Lage einnimmt. Da die Länge der Führungsschlitze 31 für die Führungszapfen der Auslegearme 18 und 19 begrenzt ist, kann sich der Fensterflügel nicht weiter vom Fensterrahmen weg oder weiter nach unten verschieben. Er behält also die in der Zeichnung dargestellte Lage bei, in welcher er zum Fensterrahmen parallel und ziemlich genau vor ihm steht.
In der Figur 3 ist mit 28 der Verschiebeweg der unteren Auslegerenden bezeichnet, der einen nach oben gewölbten Bogen bildet, wodurch verhindert wird, dass sich der untere Schenkel des Flügelrahmens selb ständig von der einen in die andere Lage bewegt. Ein Zurückschlagen des oberen Flügelrahmenschenkels 2a gegen den Fensterrahmenschenkel 1 a wird dadurch ver hindert, dass die Führungsstangen 29 im Lager 26 mit Reibungsbremsen versehen sind.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, dass sich das erfindungsgemässe Fenster nicht nur vollständig öffnen und als Parallellüfter einstellen, sondern, was beson ders bei regnerischem Wetter wichtig und zweckmässig ist, auch als Kippfenster verwenden lässt, und dass es in bezug auf die Breite einen geringeren Platzbedarf hat, als die Parallellüfter, deren Flügel mit um vertikale Achsen verschwenkbaren Lenkern befestigt sind.
Window A window whose sash can be rotated about a vertical axis is a rotating window; however, if it can be tilted about a horizontal axis, it is a tilt window. Windows or sashes that can be moved around a horizontal or vertical axis are called tilt-and-turn windows, or tilt and turn sashes if it is just one sash of an entire window. In addition to the windows mentioned above, there are also sliding windows, i.e. windows in which one or more window sashes can be moved horizontally or vertically.
Furthermore, so-called parallel fans are known, i.e. windows in which the sash is connected to the window frame by four vertically axially hinged links so that the sash can be brought from a closed position into an open position in which it is parallel to the original position stands, but by the length of the link from the closing plane into the room inside and has also been moved laterally by the same amount, so that the air can freely enter or exit between the entire sash frame and the window frame.
The advantage of these parallel fans over bottom hung sashes is that they allow better air circulation, their disadvantage is on the one hand that when the parallel fan is open, rain can easily penetrate between the lower leg of the window frame and the lower leg of the sash and on the other hand that there must be enough space to the side of the window to move the sash sideways.
With the window according to the present invention, the object is now achieved of creating a parallel fan which has all the advantages of the parallel fan but does not have the aforementioned disadvantages. This window is characterized in that it is a tilt and turn window, which has a support device for the sash on the window frame, with which the lower leg of the sash can be moved in the direction of tilted window sash perpendicular to the window frame plane that the The casement is parallel to the window frame.
An exemplary embodiment of the invention is described below with reference to the accompanying drawing. FIG. 1 of the drawing shows a front view of such a window, however parts that are not essential for the invention are omitted both in height and in width; FIG. 2 shows a section along the line H-11 of FIG. 1;
FIG. 3 shows the same section as FIG. 2, but in a different position of the window sash; FIG. 4 shows a section along line IV-IV of FIG. 1 and FIG. 5 shows a section along line V-V of FIG.
In the drawing, 1 of the window frame firmly connected to a wall and 2 of the window frame movably mounted in the window be characterized, the vertical frame legs additional Lich with b and d, the horizontal frame legs are designated with a and c. The window panes are labeled 3a and 3i.
The window is now provided with tilt and turn fittings of a known type: The bolt 4, on which the sleeve 5 attached to the sash frame is located, and the bolt 6, which is axially parallel to the bolt 4 and which is inserted from below into the on, are used for rotation about the vertical axis Window frame attached sleeve 7 extends into it.
The bolt 6 is rigidly connected to a push rod 8, which can be pushed up and down by means of a handle 9 rigidly connected to a handle 9 that engages in an opening 8a of the push rod, as can be seen from FIGS. 2 and 3.
The push rod 8 has at its lower end a recess 8b in which a finger 12 rotatable about an axis 11 engages, which is rigidly connected to a finger 13 which engages in a recess 14a of a horizontal push rod 14, the other end is connected to the bolt 15 via a driver, so that by pivoting the handle 9 into the interior of the room, i.e. counterclockwise in FIGS. 2 and 3, the bolt 6 pulls out of the sleeve 7,
but at the same time the bolt 15 can be pushed into the sleeve 16. The bolt 4 is not displaceable, but is mounted in an eye 17 so that it can be tilted about a horizontal axis running parallel to the window opening.
The horizontal bolt 15 is located coaxially to the pivot in the eye 17, so that the window sash 2 rotates about a vertical axis in the position shown of the bolts 6 and 15, but in the other position these bolts are tilted about the horizontal axis of the bolt 15 can, with one or more per se known guide rods 29, one end of which is rotatably mounted in the bearing 26 on the window frame and de Ren other end on the upper sash leg 2a to a limited extent, limit the tilt angle of the sash 2.
While in the known tilt and turn windows of the type described above, the sleeve 16 serving to receive the bolt 15 and the eye 17 to which the bolt 4 is tiltably hinged are rigidly attached to the window frame, each of these two parts is now each attached to an extension arm: The eye 17 on the extension arm 19 and the sleeve 16 on the extension arm 18, as can be seen from FIGS. 2 to 5. Each extension arm is formed by a rail with a U-shaped cross section.
The extension arm 19 is provided at the upper end with a guide pin 19a which is slidably mounted in a vertical guide slot 31 in the window frame. Slightly below the center of the extension arm 19, a link 21 is hinged to it, which is connected by means of a pin 23 rotatably with egg nem in the window frame freely rotatably mounted shafts pin 25, which in turn is pinned to the end of a sleeve 32, at the other end the shaft journal 24 is seated and is connected to the handlebar 20 in a rotationally fixed manner by means of a pin 22.
This Len ker 20 is the same as the handlebar 21, its end facing away from the shaft journal 24 is hinged to the leg arm 18 from which, like the extension arm 19 at the upper end, carries a guide pin that is also ge in a vertical slot of the window frame 1 leads, so that the two extension arms can only be pivoted together and thus form a support device for the casement 2.
Figures 2 and 3 show the support device in the two possible end positions: In the position shown in Figure 2, which corresponds to the position shown in Figure 1, the window sash 2 is closed, the extension arms 18 and 19 have a vertical position. The window closure, which can be actuated by means of the handle 30 and which can have any construction known per se, is not shown.
From this closed position, the window sash can be opened after opening the said lock, i. H. about the axes of the bolts 4 and 6 turn. However, if you operate the handle 9 before opening the sash and thereby shifts the bolt 6 out of the sleeve 7 and the bolt 15 into the sleeve 16 and then opens the window lock, the sash 2 can be moved around the one below the lower leg 2c, tilt the horizontal axis parallel to the window opening, the guide rods 29 limiting the tilt angle.
The lower sash leg 2c can now be pulled into the interior of the room from this tilted position, so that the sash 2 assumes the position shown in FIG. Since the length of the guide slots 31 for the guide pins of the extension arms 18 and 19 is limited, the window sash cannot move further away from the window frame or further downwards. So he keeps the position shown in the drawing, in which he stands parallel to the window frame and almost exactly in front of him.
In FIG. 3, the displacement path of the lower boom ends is designated by 28, which forms an upwardly curved arch, which prevents the lower limb of the sash from constantly moving from one position to the other. A knock back of the upper sash leg 2a against the window frame leg 1 a is prevented ver that the guide rods 29 in the bearing 26 are provided with friction brakes.
From the above, it follows that the window according to the invention can not only open completely and set as a parallel fan, but, which is particularly important and useful in rainy weather, can also be used as a tilt window, and that it requires less space in terms of width has than the parallel fans, the blades of which are attached to arms that can be pivoted about vertical axes.