Fenster mit Rollvorhang Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Fen ster mit Rollvorhang.
Um ein Fenster mit einem Rollvorhang zu versehen, sind üblicherweise drei Grundelemente notwendig, näm lich der eigentliche Rollvorhang (Aufwickelwalze mit Stoffbespannung bzw. Lamellen- oder Leistenpanzer), ein Aufnahmekasten für den Rollvorhang (mittels wel chem der Rollvorhang im Bereich des Fensters am Ge bäude verankert wird) und der Sturz, der als Träger bzw. Verkleidung für den Aufnahmekasten dient. Bei den bisher bekannt gewordenen Ausführungsformen las sen sich im Prinzip zwei Montagearten unterscheiden.
Bei der einen Art wird ein speziell geformter Sturz gleich zeitig mit oder anschliessend an die Herstellung der über dem vorgesehenen Fenster liegenden Gebäudedecke bau- seitig hergestellt. Dabei wird der Aufnahmekasten für den Rollvorhang durch eine entsprechende Aussparung im meist aus Beton oder Kunststein gebildeten Sturz ge bildet, der z. B. auch durch eine gleichzeitig bei der Sturzherstellung eingesetzte Metallzarge ausgekleidet werden kann. Diese bauseitige Herstellung von Sturz und Aufnahmekasten hat erhebliche Nachteile.
Der bauseitige materielle und zeitliche Aufwand ist gross und damit relativ treuer; je nach gewählter Mauerstärke muss ein anderer Sturz erstellt werden; Abweichungen vom Soll- mass lassen sich kaum vermeiden. Entsprechend kompli ziert und aufwendig wird auch die anschliessende Mon tage des Rollvorhangs, da einerseits der Hersteller des letzteren sich nach den tatsächlich vorhandenen Massen richten muss und die Rollvorhangteile nur umständlich und langsam einzeln in den bauseitig erstellten Auf nahmekasten eingebaut werden können.
Bei einer andern Bauart wird ein vorfabrizierter Aufnahmekasten am bau- seitig vorbereiteten Sturz verankert und anschliessend wo nötig isoliert und verkleidet. Das feste Verankern des Aufnahmekastens mit eingebautem Rollvorhang wäre nicht nur zufolge des erheblichen Gewichtes dieser Ein heit schwierig sondern auch hier wirken sich die fast unvermeidlichen, bauseitigen Massabweichungen störend aus.
Beiden bekannten Ausführungsarten ist ausserdem ein weiterer, erheblicher Nachteil gemeinsam; soll näm lich aus irgend einem Grund der Rollvorhang nachträg lich ausgebaut werden, so ist dies nur unter erheblichen Schwierigkeiten möglich, da der Rollvorhang an Ort und Stelle einzelteilweise aus seinen Lagern im fest montier ten Aufnahmekasten demontiert werden muss. Dies wird meist noch dadurch erschwert, dass die üblichen Auf nahmekasten nur schwer zugängliche Demontageöffnun gen besitzen.
Beim Fenster mit Rollvorhang nach vorliegender Er findung sind die genannten Nachteile vermieden; es ist zu diesem Zweck dadurch gekennzeichnet, dass eine aus Lagergehäuse und Rollvorhang mit Aufwickelwalze aus gebildet vorfabrizierte Einheit als Ganzes ein- und aus baubar in einem ortsfesten gleichzeitig den Fenstersturz bildenden Aufnahmekasten eingesetzt ist.
Zweckmässig ist der Aufnahmekasten ein fabrikmäs- sig hergestellter Metallkasten mit einer innenseitigen, ab- schliessbaren Einsatzöffnung, durch welche die aus La gergehäuse und Rollvorhang gebildete Einheit beliebig in den Aufnahmekasten ein- bzw. ausgebaut werden kann.
Die Hauptvorteile der erfindungsgemässen Bauart liegen darin, dass sich Sollmassabweichungen beim Bau auf die Rollvorhangeinheit nicht störend auswirken kön nen, das sich stets nur der viel einfacher gestaltete Auf nahmekasten diesen Abweichungen anpassen muss und dass sich ausserdem das Montieren und Demontieren des Rollvorhangs auf der Baustelle auf ein einfaches Einsetzen bzw. Herausnehmen der vorfabrizierten Ein heit aus dem Aufnahmekasten beschränkt.
In der beiliegenden Zeichnung sind einige Ausfüh rungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt; es zeigt: Fig. 1 im Vertikalschnitt ein erstes Beispiel für Be- tonbau vor dem Einsetzen der Gehäuse-Rollvorhang- Einheit, Fig. 2 im Vertikalschnitt eine Variante zu Fig. 1 in fertig montiertem Zustand, Fig. 3 im Vertikalschnitt ein zweites Beispiel für Holzbau,
Fig. 4 und 5 im Vertikalschnitt je eine weitere Va riante für Betonbau, und Fig. 6 in grösserem Massstab und im Vertikalschnitt ein drittes Beispiel für Elementbau.
Bei Beispiel nach Fig. 1 ist eine Betondecke 1 nach aussen bis zur Stirnseite vorgezogen und in üblicherweise mit einer Isolation 2 versehen. Bei dieser Bauart muss bei der Deckenfabrikation keinerlei Rücksicht auf den nachträglichen Einbau des Rollvorhanges genommen werden, vor allem fällt jede spezielle Massnahme für die Sturzbildung weg. Nach Fertigstellung der geraden Decke 1, 2 wird in die vorgesehene Wandöffnung der übliche Fensterrahmen 3 eingesetzt und zwar zusammen mit einem oberen Aufnahmekasten 4 aus Metall. Dieser Kasten 4 kann in einfacher Weise an der Unterseite der ebenen Decke 1, 2 mittels Bolzen fixiert werden.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, bildet dieser Kasten 4 den Fenstersturz; anschliessend an seine nach unten verlängerte Aussen wand besitzt der Kasten 4 in seinem Boden eine Durch trittsöffnung 5 für den vorgesehenen Rollvorhang, wäh rend die Innenwand des Kastens über ihre ganze Länge und praktisch ihre ganze Breite ausgeschnitten ist, so dass dort eine von der Gebäudeinnenseite her frei zu gängliche Montageöffnung 6 geschaffen ist. Der fabrik mässig, also nicht bauseitig hergestellte Kasten 4 dient der Aufnahme einer ebenfalls vorfabrizierten Rollvör- hangEinheit 7.
Diese Einheit besitzt ein Lagergehäuse 8, das genau durch die Öffnung 6 hindurch in den Kasten 4 hineinpasst. In dieses Gehäuse 8 ist der aus dem eigent lichen Rollpanzer (Stoffbespannung, Lamellen- oder Leistenpanzer) mit Aufwickelwalze und Getriebe (sofern notwendig) gebildete Rollvorhang 9 eingebaut. Front- und bodenseitig ist das Gehäuse 7 über seine ganze Länge teilweise ausgeschnitten, um einen ungehinderten Austritt des Rollpanzers nach unten zu ermöglichen. Wie Fig. 1 zeigt, ist die innen liegende Gehäuseseite durch eine Wand 10 abgeschlossen.
Es versteht sich, dass die Einheit 7 fabrikmässig montiert und als Ganzes auf den Bauplatz gebracht wird. Dort wird diese Einheit in den vorbereiteten Kasten 4 eingeschoben und in geeigneter Weise z. B. mittels Schrauben fiziert. Die Wand 10 der Einheit 7 bildet gleichzeitig den inneren Abschlussdeckel des Aufnahmekastens 4.
Da der vormontierte Kasten 4 fabrikmässig der zur Verwendung gelangenden Rollvor- hangeinheit angepasst wurde, sin bei der Montage keiner lei Schwierigkeiten zu erwarten; ausserdem braucht sich das Montagepersonal auf dem Bauplatz nicht mehr mit der Einzelmontage des Rollvorhanges selbst zu befassen; die Montagezeit ist kurz und besonders geschultes Per sonal ist unnötig.
Wie leicht ersichtlich, lässt sich die in der beschriebenen Weise im Kasten 4 montierte und fixierte Einheit 7 auch nach Fertigstellung des Baues jederzeit in einfacher Weise wieder als Ganzes demon tieren; eine Einzeldemontage von Rollvorhangteilen ist dabei nicht erforderlich.
Auch bei der in Fig. 2 gezeigten Variante ist an der bis zur Stirnseite gerade geführten, isolierten Betondecke 11 ein vorfabrizierter metallischer Aufnahmekasten 14 montiert, der als Sturz dient und in welchen die vorfabri zierte Rollvorhangeinheit 17 (Gehäuse 18 mit Rollvor- hang 19, Getriebe) durch eine innenseitige Öffnung 16 eingesetzt ist.
Bei dieser Variante sind der Kastenboden 18a u. ein, am Kasten abnehmbar fixiertes Abschlussdek- kel 20 mit einer Isolation versehen. Auch hier kann die vorfabrizierte Rollvorhangeinheit 17 nach Abnahme des Deckels 20 ohne weiteres als Ganzes wieder demontiert werden.
Wie Fig. 3 zeigt, lässt sich das gleiche Prinzip auch bei der Holzbauvorfabrikation anwenden. Hier ist eine Holzdecke 21 ohne jede der Sturzbildung dienende Pro filierung, also völlig eben bis zur Stirnseite vorgezogen. Nach Fertigstellung dieser normalen Decke 21 wird mit tels Holzelementen ein Aufnahmekasten 24 hergestellt und an der Deckenunterseite montiert.
Dieser als Sturz dienende Aufnahmekasten 24 besitzt eine offene Rück seite, wobei durch diese Rückwandöffnung 26 hindurch, die sich praktisch über die ganze Länge und Höhe des Kastens 24 erstreckt, eine vorfabrizierte Rollvorhangein- heit 27 in den Kasten eingesetzt und dort fixiert ist. Die Rückwandöffnung 26 ist durch einen abnehmbaren Holz deckel 30 abgeschlossen.
Auch hier erfolgt somit die Rollvorhangmontage fabrikseitig und das Montageperso nal muss nur die völlig fertig ausgerüstete Einheit 27 in den vormontierten Kasten 24 einsetzen und anschlies- send den Deckel 30 fixieren. Ein eventuelles Demontie ren des Rollvorhanges erfolgt in analoger einfacher Weise, indem man die ganze Einheit 27 aus dem Kasten 24 entfernt.
Bei den vorangehend beschriebenen Beispielen ist der Aufnahmekasten ein einheitliches Gebilde, das als Gan zes nach Fertigstellung der Decke montiert wird und gleichzeitig den Sturz des Fensters bildet. Es sind aber auch Ausführungen denkbar, bei welchen ein Teil des Kastens zusammen mit der Decke hergestellt wird. Ein solches Beispiel ist in Fig. 4 gezeigt. Hier ist die Stirn partie der Betondecke 31 unter Bildung einer Hohlkehle nach unten gezogen, so dass eine Sturzwand 31a entsteht. Durch Montage eines nach oben verlängerten Fenster rahmens 33 an der Innenseite dieses Sturzes wird ein im Bereich der genannten Hohlkehle nach unten offener Aufnahmekasten 34 gebildet.
Die untere, sich über die ganze Länge und Breite des Kastens 34 erstreckende Öffnung 36 liegt beim gezeichneten Beispiel vor (also ausserhalb) dem Fensterrahmen 33 und dient gleichzeitig dem Einsetzen einer vorfabrizierten und fertig montier ten Rollvorhangeeinheit 37, die auch bei diesem Beispiel aus Lagergehäuse 38 mit eingesetzter Wickelwalze mit Rollpanzer 39 besteht. In dem die Innenwand des Kastens 34 bildenden Rahmenteil ist eine Kontrollöffnung 33a gebildet, welche mittels eines abnehmbaren Holzdek- kels 40 abgeschlossen ist.
Auch hier lässt sich somit die ganze Rollvorhang-Einheit 37 als Ganzes in den vorbe reiteten Aufnahmekasten 34 einsetzen und auch wieder demontieren.
Eine weitere Variante ist in Fig. 5 gezeigt. Auch hier ist eine bis zur Stirnseite gerade vorgezogene Betondek- ke 41 vorgesehen, die unten im Fensterbereich mit der üblichen Isolation 42 versehen ist. An dieser Decke 41 ist eine metallische Frontwand 44a montiert, die mit einem zusammen mit dem Fensterrahmen 43 montierten Bodenbrett 44b einen innenseitig offenen Aufnahme kasten 44 bildet. In diesen Aufnahmekasten 44 ist durch die innenseitige Kastenöffnung 46 hindurch die vorfabri zierte Rollvorhangeinheit 47 (Lagergehäuse mit Wickel walze, Rollpanzer und eventuell Getriebe) eingesetzt.
Diese Einheit kann nach Abnahme eines die Öffnung 46 abschliessenden isolierten Holzdeckels 50 als Ganzes aus dem Kasten 44 wieder entfernt werden. Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in Fig. 6 gezeigt. Hier ist die im Fensterbereich an der Unterseite isolierte Betondecke 51 bis zur Stirnseite gerade ausgebildet. An der Unterseite dieser Decke 51 ist ein aus Isolierplatten sowie Tragprofilen und Seitenwänden aus Metall gebil deter Aufnahmekasten 54 montiert, der zweckmässig zu sammen mit dem Fensterrahmen 53 gesetzt wurde; dieser Kasten 54 ist sowohl an der Aussenseite als auch an der Innenseite offen.
Dabei ist die Aussenseite durch vor fabrizierte Fassadenverkleidungsplatten 54a abgedeckt, während die innenseitige Öffnung 56, die sich über die ganze Länge und Höhe des Kastens 54 erstreckt, durch einen mit Isolation versehenen, wegnehmbaren Deckel 60 abgeschlossen ist. In den gebildeten Aufnahmekasten 54 ist die als Einheit ausgebildete, vorfabrizierte Rollvor- hang-Einheit 57 (Lagergehäuse mit Wickelwalze, Roll- panzer und eventuell Getriebe) eingesetzt und fixiert.
Nach Abnahme des Deckels 60 lässt sich dieseEinheit 57 als Ganzes ohne weiteres aus dem Kasten 54 entfernen.
Aus dem Vorangehenden ist ersichtlich, dass in jedem Fall die Rollvorhang-Einheit (die fertig montiert aus der Fabrik auf den Bauplatz kommt) ohne weitere Anpas- sungs- bzw. Montagearbeiten als Ganzes in den vorberei teten Aufnahmekasten eingesetzt bzw. wieder entfernt werden kann.
Durch die Anordnung eines speziellen Auf nahmekastens für die Rollvorhang-Einheit muss bei der Montage der letzteren nicht mehr auf bauseitige Mass- abweichungen Rücksicht genommen werden. Der spe zielle Aufnahmekasten macht auch keine komplizierten Sturzformen bei der Deckenkonstruktion mehr not wendig.
Bei den beschriebenen Beispielen ist die vorfabrizierte Rollvorhang-Einheit (nach Arteiner Schublade) von der Innenseite bzw. von der Unterseite des Aufnahmekastens her durch eine spezielle Einsetzöffnung hindurch in die sen Kasten eingesetzt. Es versteht sich aber, dass in ge wissen Fällen die abschliessbare Einsetzöffnung des Auf nahmekastens auch an dessen Aussenseite vorgesehen sein kann; der Abschlussdeckel für diese Einsetzöffnung kann in jedem Fall direkt an der Rollvorhang-Einheit oder am Kasten vorgesehen sein.
Obwohl bei allen be schriebenen Beispielen die Rollvorhang-Einheit schub ladenartig in den Aufnahmekasten eingeschoben ist, könnte die Anordnung auch so getroffen sein, dass diese Einheit um eine die Einsetzöffnung des Aufnahme kastens begrenzte Längskante, an der die Einheit einge- hängt werden kann, in den Kasten eingeschwenkt und dort fixiert werden kann.