[go: up one dir, main page]

CH404685A - Verfahren zur Gewinnung von L- und D-Carnitin - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von L- und D-Carnitin

Info

Publication number
CH404685A
CH404685A CH93260A CH93260A CH404685A CH 404685 A CH404685 A CH 404685A CH 93260 A CH93260 A CH 93260A CH 93260 A CH93260 A CH 93260A CH 404685 A CH404685 A CH 404685A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
carnitine
sep
optically active
acid
nitrile
Prior art date
Application number
CH93260A
Other languages
English (en)
Inventor
Strack Erich Prof Dr Dr
Irmgard Dr Lorenz
Original Assignee
Berlin Chemie Veb
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Berlin Chemie Veb filed Critical Berlin Chemie Veb
Publication of CH404685A publication Critical patent/CH404685A/de

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles
    • C07C255/01Carboxylic acid nitriles having cyano groups bound to acyclic carbon atoms
    • C07C255/24Carboxylic acid nitriles having cyano groups bound to acyclic carbon atoms containing cyano groups and singly-bound nitrogen atoms, not being further bound to other hetero atoms, bound to the same saturated acyclic carbon skeleton

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


  



  Verfahren zur Gewinnung von L-und D-Carnitin
Die Erfindung betrifft die Gewinnung von reinem L-und reinem   D-Carnitin    durch Spaltung razemischer Camitinester bzw. razemischen Carnitinnitrils, wie sie beispielsweise als Vorstufen der Synthese des D, L-Carnitins anfallen. L-Carnitin wurde bisher aus tierischen Geweben, insbesondere aus quergestreiftem Warmblütermuskel oder Liebigs Fleischextrakt, isoliert, während   D-Camitin    in sehr geringer Menge zu erhalten ist, indem man eine D,   L-carnitinhaltige Nährlösung    mit einem Pseudomonas-Stamm beimpft, der nur L-Carnitin verwertet. Beide Verfahren sind umständlich, zeitraubend, kostspielig und ergeben nur geringe Ausbeuten.



   Ein weiteres bekanntes Verfahren trennt das   N-Benzoylderivat    der   razemischen D, L-y-Amino-ss-    hydroxybuttersäure mit Brucin und methyliert die Aminogruppe der optisch aktiven Substanzen mit Methyljodid. Auf   vollsynthetischem    Wege konnten bisher die aktiven Carnitine nur in sehr unbefriedigenden Ausbeuten und nicht einheitlich erhalten werden.



   Mit dem erfindungsgemässen Verfahren werden D-und L-Carnitin nun relativ einfach, billig und vor allem rein und in guten Ausbeuten gewonnen.



     Vberraschend    wurde nämlich gefunden, dass sich D, L-Carnitin mittels optisch aktiver Säuren, etwa mit L (+)-Weinsäure oder mit   Dibenzoyl-L-wein-    säure oder mit D   (+)-Camphersulfonsäure oder    mit einer Kombination der beiden letzteren, leicht in die optisch aktiven Komponenten trennen lässt, wenn die Carboxylgruppe nicht frei ist, z. B. verestert vorliegt. Zweckmässigerweise trennt man auf diese Weise Carnitinnitril   und-ester,    welche bei der Synthese des D, L-Carnitins als Zwischenprodukte anfallen. Wird das Razemat eines isotop marierten Esters oder des isotop markierten Nitrils des Carnitins erfindungsgemäss aufgespalten und aufgearbeitet, so sind die daraus erhaltenen optisch aktiven Carnitine isotop markiert.



   Wählt man beispielsweise folgende bekannte Synthese für D, L-Carnitin, so sind die Produkte der Stufen III und IV Ausgangsprodukte für das erfindungsgemässe Verfahren, wobei III gegenüber IV den Vorteil erhöhter Stabilität hat :
EMI1.1     


<tb> Epichlorhydrin <SEP> (I) <SEP> + <SEP> flüssige <SEP> Blausäure-- >  <SEP> D, <SEP> L-y-Chlor-, <SEP> B-hydroxybutyronitril <SEP> (II) <SEP> ;
<tb>  <SEP> II <SEP> + <SEP> Trimethylamin <SEP> ¯ <SEP> D, <SEP> L-Carnitin-nitril <SEP> (III) <SEP> ;
<tb>  <SEP> III <SEP> + <SEP> HCl <SEP> + <SEP> Alkohol <SEP> D, <SEP> L-Carnitinester <SEP> (IV) <SEP> ;
<tb>  <SEP> IV <SEP> + <SEP> HC1 <SEP> + <SEP> Wasser) <SEP> D, <SEP> L-Carnitin <SEP> (V).
<tb> 



   Will man beispielsweise D-und L-Carnitin aus D,   L-Carnitin-nitril    herstellen, so verfährt man er  findungsgemäB    am besten in folgender Weise :
Das Hydroxyd oder ein Salz, beispielsweise das Carbonat, des D, L-Carnitin-nitrils wird mit einer der genannten optisch aktiven Säuren oder einem ihrer Salze oder mit zwei der Säuren bzw. Salze kombiniert umgesetzt und das erhaltene Gemisch der Car  nitin-nitril-salze der optisch    aktiven Säuren, die sich durch ihre Löslichkeit in Athanol bzw. Wasser unterscheiden, durch fraktionierte Kristallisation in die beiden optisch aktiven   Carnitin-nitril-salze    zerlegt.



  Diese   Carnitin-nitril-salze    werden dann durch   ätha-    nolische Salzsäure in die entsprechenden optisch aktiven   Carnitin-nitril-chloride    übergeführt ; diese sind in Alkohol schwer, die optisch aktiven Säuren je doch darin sehr gut löslich. Aus den   Carnitin-nitril-    chloriden werden durch Kochen mit äthanolischer Salzsäure die optisch aktiven   Carnitin-chloride    und aus diesen das reine D-bzw. L-Carnitin erhalten.



  Die Ausbeuten liegen zwischen 90 und 100% der Theorie.



   Beispiel
Das aus 200 g   D,      L-Carnitin-nitril-chlorid    erhaltene Hydroxyd oder Carbonat wird in wässriger Lösung mit der äquimolekularen Menge D   (+)-Cam-    phersulfonsäure nach Reychler versetzt. Bei Einengung der Lösung auf etwa 400 bis 500 cm3 setzt Kristallausscheidung ein. Die abfiltrierten Kristalle (Fraktion   I)    werden mit Alkohol gewaschen.

   Ausbeute : 170 g   Carnitin-nitril-D-Camphersulfonat,    [a]    D       =    + 24,   0 ,    davon etwa 90%   reineD-Form.      Bei Um-    kristallisation der Fraktion I aus 250 cm3 90% igem Methanol werden erhalten Fraktion I/1 (durch Abkühlen auf Zimmertemperatur :
115, 2 g,   [a]      D = + 27, 0 ,    Fraktion 1/2 (durch Abkühlen der Mutterlauge der Fraktion 1/1 auf   0 )    :
25, 6 g, [a] = + 27,   2 ,    insgesamt 140, 8 g =   67%    der Theorie an reiner D-Form.



   Mutterlauge und   Waschalkohole    der Fraktion I werden vereinigt und zur Trockne eingeengt. Der Rückstand wird in siedendem 90 % igem Äthanol gelöst und mit der 5-7fachen Menge 30% iger äthanolischer Salzsäure versetzt. Es wird auf   0     C abgekühlt, wobei sich Kristalle abscheiden ; diese werden abfiltriert und mit Athanol gewaschen. Ausbeute 113, 3 g Carnitin-nitril-chlorid (= 95, 3 % der Theorie). Dieses   Carnitin-nitril-chlorid    wird in das Hydroxyd oder in das Carbonat  berf hrt. In   äthanoli-    scher Lösung wird mit Dibenzoyl-L-weinsäure im Molverhältnis von   l    (SÏure) :   1    (Base) versetzt. Die alsbald einsetzende Kristallisation schreitet nur langsam fort.

   Nach 24stündigem Stehen bei   Zimmertem-      peratur    wird von den derben Kristallen abgesaugt.



  Durch Einengen der Mutterlauge erhält man weitere Fraktionen, die sämtlich mit Alkohol nachgewaschen werden. Die. so aus der Mutterlauge und den Waschalkoholen der   Fraktion I    insgesamt gewonnene Fraktion II setzt sich aus folgenden Einzelheiten zusammen : Fraktion II/1 : 143, 3 g   Carnitin-nitril-dibenzoyl-L-    hydrogen-tartrat   (= 51, 2% d. Th.)    davon   99    reine L-Form,   [a]      D =       25, 7 ,    Fraktion II/2 : 55, 8 g   Carnitin-nitril-dibenzoyl-L-hy-    drogen-tartrat (= 19,   9 %    d.

   Th.), da von   98 % reine L-Form, [a] n =     -25,   2     ;   Fraktion 11/3    : 54, 9 g   Carnitin-nitril-dibenzoyl-L-hy-    drogen-tartrat (= 19,   6%    d. Th.), da von 98 % reine   If-Form, [a] n =       -25,    2  ; zusammen 254, 0 g (= 90, 7   %    d. Th.).



   Erforderlichenfalls sind die Mutterlaugen und Waschalkohole des Ansatzes nochmals, wie schon beschrieben, aufzutrennen. Die Gesamtausbeute beträgt dann etwa   99% der L-Form    und   97%    der   D-Form.    Diese zweite Auftrennung könnte unterbleiben, wenn die Mutterlaugen und   Waschalkohole    mit einem zweite Ansatz aufgearbeitet werden, wodurch sich dessen Ausbeute entsprechend erhöhen wurde.



   Die so getrennten, optisch aktiven Carnitin-nitrilsalze der D   (+)-Camphersulfonsäure    und der Diben  zoyl-L-weinsäure    werden in Alkohol gelöst und mit äthanolischer Salzsäure in die optisch aktiven Carnitin-nitril-chloride   iibergefiihrt,    die zu den optisch aktiven   Carnitin-chloriden    verseift werden. Aus diesen wird das reine D-bzw. L-Carnitin erhalten, wenn die Chlorionen durch   Silberoxyd    oder   Ionenaustau-    scher entfernt werden.



   Ausbeuten : 95 bis 98   %    d. Th.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von L-und D-Carni- tin, dadurch gekennzeichneet, dass D, L-Carnitinnitril oder ein D, L-Carnitinester mittels optisch aktiver Säuren oder deren Salzen in die optisch aktiven Salze dieser Carnitinderivate übergeführt wird und diese Salze durch fraktionierte Kristallisation getrennt und aus diesen mit alkoholischer Salzsäure die Chloride der Carnitinderivate, durch Verseifung die Carnitin-chloride und daraus durch Entfernen der Chlorionen D-bzw. L-Carnitin gewonnen werden.
    UNTERANSPRUCH Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als optisch aktive Säuren L (+)-Wein- säure oder Dibenzoyl-L-weinsäure oder D (+)-Camphersulfonsäure oder aber D (+)-Camphersulfon- säure und Dibenzoyl-L-weinsäure kombiniert zur Verwendung kommen.
CH93260A 1959-01-31 1960-01-28 Verfahren zur Gewinnung von L- und D-Carnitin CH404685A (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD5919759 1959-01-31

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH404685A true CH404685A (de) 1965-12-31

Family

ID=5477345

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH93260A CH404685A (de) 1959-01-31 1960-01-28 Verfahren zur Gewinnung von L- und D-Carnitin

Country Status (3)

Country Link
US (1) US3151149A (de)
CH (1) CH404685A (de)
GB (1) GB896227A (de)

Families Citing this family (11)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
NL299155A (de) * 1962-10-11
GB1198974A (en) * 1968-02-12 1970-07-15 Tanabe Seiyaku Co Process of Resolving DL-Carnitine Nitrile Halide
US4070394A (en) * 1976-01-23 1978-01-24 Ethyl Corporation Carnitine nitrile halide preparation
IT1136945B (it) * 1981-03-18 1986-09-03 Anic Spa Processo per la preparazione di l-carnitina
CA1230610A (en) * 1983-11-02 1987-12-22 Vincenzo Iannella Process for the the preparation of l(-)carnitine hydrochloride and of l(-)carnitine inner salt
CH658857A5 (de) * 1984-04-04 1986-12-15 Lonza Ag Optisch aktives di-(3-chlor-2-oxy-propyltrimethylammonium)-tartrat.
DE3419723A1 (de) * 1984-05-26 1985-11-28 Basf Ag, 6700 Ludwigshafen Verfahren zur herstellung von carnitinnitrilchlorid
IT1190358B (it) * 1985-05-24 1988-02-16 Sclavo Spa Procedimento per la preparazione di l-carnitina
JPH0678277B2 (ja) * 1988-02-19 1994-10-05 高砂香料工業株式会社 光学活性アルコールおよびその誘導体の製造方法
US5473104A (en) * 1994-09-13 1995-12-05 Neurocrine Biosciences, Inc. Process for the preparation of L-carnitine
CN106316873A (zh) * 2015-07-08 2017-01-11 黄冈华阳药业有限公司 一种左旋肉碱的新型制备方法

Also Published As

Publication number Publication date
US3151149A (en) 1964-09-29
GB896227A (en) 1962-05-09

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2718038C2 (de) Verfahren zur Razemisierung eines Esters einer optisch aktiven Cyclopropancarbonsäure mit einem optisch aktiven &amp;alpha;-Cyan-3-phenoxybenzylalkohol zu einem Ester einer optisch aktiven Säure mit dem racemischen &amp;alpha;-Cyan-3-phenoxybenzylalkohol
CH404685A (de) Verfahren zur Gewinnung von L- und D-Carnitin
DE2927672A1 (de) Verfahren zur herstellung des d-kampferats von l-carnitinamid und des d-kampferats von d-carnitinamid
DE60123125T2 (de) Verfahren zur herstellung von 1-(aminomethyl) cyclohexanessigsäure
DE69313099T2 (de) Herstellung von optisch aktiven aliphatischen carbonsäuren
EP0157315A2 (de) Optisch aktives Di-(3-chlor-2-oxy-propyltrimethylammonium)-tartrat
DE2251097B2 (de) Verfahren zur gewinnung eines gemisches von (+)-cis- und (+)-trans-chrysanthemummonocarbonsaeure
DE2501957C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von optisch aktivem p-Hydroxyphenylglycin
DE69219363T2 (de) VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG VON OPTISCH AKTIVEN ALIPHATISCHEN Carbonsäuren
DE2138121B2 (de) Verfahren zur Racematspaltung von d, i 1-Phenyl-2-amino-l -propanol
DE1543811B1 (de) Verfahren zur Trennung von racemischem Carnitinnitril in seine optisch aktiven Antipoden
DE2436686A1 (de) Zerlegung von racemischem reticulin und racemisierung seiner enantiomeren
DE719891C (de) Verfahren zur Herstellung des Methyl- bzw. AEthylesters des acetylierten Carnitins
EP0474200B1 (de) Verfahren zur Racematspaltung von 2,2-Dimethylcyclopropancarbonsäure
DE3408850C2 (de)
DE2032097C (de) Verfahren zur Abtrennung von (+)trans-Chrysanthemummonocarbonsäure aus (+)-trans-Chrysanthemummonocarbonsäure
DE10348674A1 (de) Racemisierung von optisch aktiven 2-substituierten Phenylglycinestern
DE2227504C3 (de) Verfahren zur Herstellung von trans-4-Aminomethylcyclohexan-i-carbonsäure oder deren Salzen
DE1493484C3 (de) Verfahren zur Herstellung von L-(-)-aIpha-Methyl-beta-(3,4-dihydroxyphenyl)-alanin
DE1543811C (de) Verfahren zur Trennung von racemi schem Carmtinnitril m seine optisch akti ven Antipoden
DE885848C (de) Verfahren zur Gewinnung von rechtsdrehender Pantothensaeure
CH420105A (de) Verfahren zur Zerlegung der DL-a-Azido-phenylessigsäure in die optisch aktiven Formen
DE716807C (de) Verfahren zur Herstellung therapeutisch wertvoller Salze der in ª‰-Stellung di- und tirialkylsubstituierten AEthylamine mit mindestens 11 und hoechstens 18 Kohlenstoffatomen
EP0461541A2 (de) Verfahren zur Racematspaltung von 2,2-Dimethylcyclopropancarbonsäure
DE133631C (de)