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Vorrichtung zum Einsetzen einer Zugfeder in das Federhaus einer Uhr Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum vereinfachten Einsetzen einer Zugfeder in das Federhaus einer Uhr.
Verschiedene Arten von Uhrenwerken erfordern Zugfedern, die während des Laufens der Uhr ständigen Beanspruchungen unterworfen sind und daher einen der Teile eines Uhrwerks darstellen, die am wahrscheinlichsten reparatur- und austauschbedürftig werden. Dies ist der Fall, weil die Zugfeder sehr oft überspannt und über ihre Federgrenze hinaus verzerrt oder gebrochen wird. Weiter können während des fortgesetzten Gebrauches die Verbindungen der Zugfeder mit den übrigen Elementen der Uhr abreissen, oder die Uhrfeder kann ansetzen und an diesen Stellen oder sonstwo über die Länge der Triebfeder hinwegreissen und brechen.
Die Zugfeder steht selbstverständlich unter einer beträchtlichen Spannung, und muss, da sie in gespanntem Zustand in das Federhaus eingeführt werden muss, vor dieser Einführung aufgezogen werden. Wegen der relativen Kleinheit der verwendeten Teile entspannt sich die Zugfeder oft bei den verschiedenen Arbeitsvorgängen, die bisher zur Einsetzung der Zugfeder in das Federhaus nötig waren.
Ausserdem entstehen beim Einbau von Federn aus einer unzerbrechlichen Legierung in das Federhaus beträchtliche Schwierigkeiten beim Handhaben der Zugfeder und des Trägers. Wegen dieser Schwierigkeiten kann das Federhaus oft zerkratzt oder sonstwie beschädigt werden, oder die Zugfeder kann während der Handhabung gebrochen werden. Auch können die Zugfeder oder der Träger wegen fehlerhafter Handhabung aus dem Federhaus fliegen.
Die vorliegende Erfindung sieht die Überwindung der Schwierigkeiten vor, die gewöhnlich für den Uhrmacher bei der Reparatur einer Zugfeder auf- tauchen, indem eine Zugfeder leicht und wirksam in ein Federhaus eingesetzt werden kann.
Das Ziel der Erfindung besteht deswegen in der Schaffung einer Vorrichtung zum Einsetzen einer Zugfeder in ihr Federhaus, wobei die Zugfeder beliebig lange in der Vorrichtung gelagert werden kann.
Die Vorrichtung nach dieser Erfindung ist ge- kennzeichnet durch eine Scheibe mit einem ebenen Randteil, einem kreisförmigen Ausschnitt in der Mitte der Scheibe und einem Paar Arme, die ein Ganzes mit dem Ausschnitt und dem Randteil bilden und die einzige Verbindung dazwischen sind, wobei der Ausschnitt von der Ebene des Randteiles abgebogen ist.
Durch die Schweizer Patente Nrn. 331603 und 343 959 sind Vorrichtungen bekanntgeworden, die ebenfalls das Einsetzen einer Feder in das Federgehäuse erleichtern. Doch ist bei diesen ein besonderes Werkzeug notwendig, um die erste Windung der Feder für das Einsetzen der Federwelle zu öffnen. Die Notwendigkeit eines solchen Werkzeugs entfällt bei der Vorrichtung nach dieser Erfindung. Aber nicht nur ein solches Werkzeug entfällt, sondern auch die Schwierigkeiten, die sich bei solchem Einsetzen der Federwelle ergeben. Schliesslich werden beim Verwenden der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung Beschädigungen der Federwellenlager- enden mit Sicherheit vermieden.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist nachstehend anhand der beiliegenden Zeichnung erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung, Fig.2 eine weitere perspektivische Ansicht der Vorrichtung unter Veranschaulichung der entgegengesetzten Seite gegenüber Fig. 1,
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Fig.3 einen vergrösserten, senkrechten Schnitt der Zugfedereinsetzvorrichtung mit eingesetzter Feder, Fig.4 eine Draufsicht auf die Vorrichtung mit eingesetzter Zugfeder, Fig.5 eine schematische Darstellung der Verbindung zwischen der Zugfeder und der Federwelle, Fig.6 eine Teilansicht eines Werkzeugs zum Einspannen der Federwelle, Fig. 7,
8 und 9 einen senkrechten Schnitt, durch die Einsetzvorrichtung und das Federhaus in drei verschiedenen Stufen des Einsetzvorganges.
In. den Figuren, bei denen gleiche Bezugsziffern überall gleiche Teile kennzeichnen, betrifft die Bezugsziffer 10 einen Zugfederhaltering und das hier zu beschreibende Einsetzgerät. Dieses Gerät wird vorzugsweise aus einem Material wie Metall ausgestanzt und weist eine Scheibe 12 mit einem Randteil 14 und einem praktisch kreisförmigen ausgeschnittenen Teil 16 auf. Der ausgeschnittene Teil 16 wird dadurch gebildet, dass im wesentlichen halbkreisförmige Schlitze 18 und 20 in die Scheibe 12 eingeschnitten werden, wie am besten aus Fig.4 ersichtlich ist.
Im Abstand voneinander befindliche parallele Schlitze 22, 24 und 26, 28 sind ebenfalls in der Scheibe 12 vorgesehen, wobei die Schlitze 22 und 26 mit dem halbkreisförmigen Schlitz 18 in Verbindung stehen, während die Schlitze 24 und 28 mit dem Schlitz 20 verbunden sind. Auf diese Weise werden die Arme 30 und 32, die den mittleren Ausschnitteil 16 mit dem Randteil 14 als einheitliches Ganzes verbinden, ausgebildet. Wie am besten aus den Fig. 1 und 2 zu sehen ist, liegt der Randteil 14 in einer Ebene, während der Ausschnitt 16 von dieser Ebene abgebogen oder abgesetzt ist, wobei sich die Arme 30 und 32 winklig und divergierend von dem Ausschnitteil 16 aus zum Randteil 14 erstrecken, an dem sie so befestigt sind, dass sie ein Ganzes bilden.
Der ausgeschnittene Teil 16 ist mit einem Paar Abschnitten 34 und 36 versehen, die winklig und divergierend nach den Ebenen des Randteils 14 zu gebogen sind.
In der Mitte des ausgeschnittenen Teils 16 ist ein konischer Teil 38 angeordnet, der zur Ebene des Randteils 14 verläuft und mit einem Loch 40 versehen ist.
Das Gerät 10 kann in Verbindung mit einer Zugfeder 42 mit einer inneren Windung 44 versehen werden, die an der Federwelle 46 befestigt ist. Wie am besten aus den Fig. 3 und 5 ersichtlich ist, ist die innere Windung 44 mit einem Schlitz 48 versehen, um einen Nocken 50 aufzunehmen, der an dem erweiterten zylindrischen Teil 52 der Federwelle 46 vorgesehen ist. Die Federwelle 46 ist auch mit Wellenteilen 54 und 56 sowie mit einem Nabenteil 58 versehen, der vorzugsweise ein Ganzes mit den Hauptzylinderteilen 52 der Welle 46 bildet.
Der Nocken 50 kann durch den Schlitz 48 hindurchgehen, um die Welle in der Triebfeder zu verriegeln. Fig. 6 zeigt einen Teil eines Werkzeugs 80, das zum Festklemmen einer Federwelle 46 eines Uhrwerks verwendet werden kann. Das Werkzeug 80 weist eine Mehrzahl von Greifklauen 82, 84 usw. auf, die aus einem elastisch nachgiebigen Metall wie Werkzeugstahl bestehen und hohl sind. Die Klauen 82, 84 usw. sind durch die Schlitze 86 voneinander getrennt. Ein Sperring 88 ist gleitbar um die Klauen 82, 84 usw. herum angeordnet und kann in axialer Richtung des Werkzeuges derart verschoben werden, dass die Klauen 82 und 84 gegeneinander gedrückt werden und dabei den Wellenteil 56 der Federwelle erfassen. Die Federwelle 46 kann so in die innere Windung 44 der Zugfeder 42 eingesetzt werden.
Die Welle 46 wird sodann abwärts gestossen, während sie leicht in Windungsöffnungsrichtung gedreht wird, während die Scheibe 12 auf einem weichen Teil der Hand des Uhrmachers gelagert sein kann. Diese Bewegung drückt die innere Windung 44 gegen den konischen Abschnitt 38, wodurch die innere Windung so weit ausgedehnt wird, dass die Welle in sie eingefügt werden kann. Die Welle wird ganz in die Windung hineingedrückt, bis der Nocken 50 in den Schlitz 48 eingreift, so dass die Feder 42 und die Welle 46 nunmehr zum Einbau in das Federhaus vorbereitet sind.
Die Federwelle 46, die Feder 42 und die Scheibe 12 bilden einen gedrängten Aufbau, der von einem Juwelier oder Uhrmacher gelagert werden kann, und der Hersteller kann die Feder 42 bereits in montiertem und gespanntem Zustand und fertig zum Einsatz in das Federhaus mit oder ohne Federhaus 90 liefern. Gemäss Fig.7 erleichtert der montierte gedrängte Aufbau den Einsatz der Zugfeder 42 in das Federhaus 90. Das Federhaus 90 ist von herkömmlicher Bauweise und besitzt eine Endwandung 92, eine zylindrische Wandung 94, die, wie bei 96 gezeigt, zur Aufnahme des Federhausdeckels, der nicht veranschaulicht ist, eine Ausnehmung aufweist. Im weiteren weist es einen Nabenteil 98 auf, der zur Aufnahme eines Wellenteiles 56 der Federwelle 46 mit einer Bohrung 100 versehen ist.
Die Scheibe 12 mit der Zugfeder 42, die mit der Welle 46 versehen ist, wird auf eine Unterlage gelegt, während die Feder 42 sichtbar ist. Das Federhaus 90 wird auf den Aufbau gelegt, so dass der Wellenteil 56 mit der Bohrung 100 fluchtet. Der Nabenteil 98 bildet ein Lager für den Wellenteil 56. Das Federhaus wird dann abwärts gedrückt, wobei der von der Aussparung 96 gebildete unterschnittene Teil 102 auf den Randteil 14 der Einsetzvorrichtung zu liegen kommt.
Bei Anlegung von genügend Druck werden die Arme 30 und 32 gebogen und der Wellenteil 56 tritt, wie Fig. 8 zeigt, in die Bohrung 100 ein. An dieser Stelle bewirkt ein weiterer Druck ein zusätzliches Biegen der Atme 30 und 32 und dadurch wird die Feder 42 aus dem Eingriff mit den Umfangsrändern 108 und 110 des Randteils 14 gelöst.
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Das Federhaus ist nunmehr zur Aufnahme seines Deckels in der Stellung gemäss Fig. 9 bereit.
Es ist von Vorteil, dass die Arme 30 und 32 eine Mindestbreite aufweisen, damit ein maximaler Wandungsbereich der inneren Umfangsränder 108 und 110 in Kontakt mit der äussersten Wandung der Feder 42 gehalten und durch Biegen ein Mindestwiderstand geschaffen werden kann, sobald die Feder in das Federhaus gedrückt wird. Die Abschnitte 34 und 36 sind so beschaffen, dass die Feder ausser Eingriff mit den inneren Umfangsrandteilen 108 und 110 gehoben wird, da sich diese oberhalb der Ebene des Randteiles 14 erstrecken, wenn der äussere Teil des Ausschnitts 16 in einer Ebene mit dem Randteil 14 mit den gebogenen Armen 30 und 32 liegt.
Die Vorrichtung 12 kann im Stanzverfahren hergestellt werden. Statt Blech kann erwünschtenfalls auch nachgiebiges Kunststoffmaterial verwendet werden.