Verfahren zur photographischen Herstellung gerasteter Direkt-Duplikate nach Halbton-Vorlagen Bei der Reproduktion von Halbtonbildern ver fährt man üblicherweise so, dass man die Vorlage unter Verwendung eines Rasters in einer Kamera oder im Kontakt zu einer gerasterten Aufnahme oder Kopie verarbeitet. Dieses Verfahren setzt den Ge brauch eines Rasters voraus. Deshalb ist die Praxis vielfach dazu übergegangen, sich für die Aufnahme oder Kopie spezieller photographischer Materialien zu bedienen.
Solche besitzen an verschiedenen Stellen eine unterschiedliche Menge lichtempfindlicher Sub stanz, die nach Massgabe des Rasterabstandes eine kontinuierliche Zu- und Abnahme aufweist. Wird eine beliebige Vorlage in der Kamera oder im Kon- taktprozess auf ein derartiges Material aufgenommen, so entsteht nach dessen normaler Verarbeitung ein gerastertes Bild, dessen Tonwerte denjenigen der Vorlage entgegengesetzt verlaufen.
Es wurde nun gefunden, dass man Schichten ähn licher Art herstellen kann mit dem Unterschied, dass das nach normaler Verarbeitung entstehende ge rasterte Bild Tonwerte besitzt, die mit denjenigen der Vorlage gleichlaufend sind. In diesem Falle ent steht also bei der Aufnahme in der Kamera oder bei der Kontaktkopie ein gerastertes Direkt-Duplikat der Vorlage.
Zur Herstellung gerasterter Direkt- Duplikate nach Halbtonvorlagen verfährt man gemäss der Erfindung in der Weise, dass man auf ein steil arbeitendes photographisches Material, das einen aus geprägten Intensitätsumkehr-Effekt aufweist, zunächst einen Raster mit kurzzeitiger Belichtung mit hoher Lichtintensität und anschliessend die zu rasternde Vorlage langzeitig mit schwacher Lichtintensität kopiert, wonach man das Material entwickelt und dabei ein gerastertes Direkt-Duplikat der Vorlage erhält. Der Ausdruck kopieren bezieht sich hier und im folgenden sowohl auf das Kopieren im Kontakt als auch auf das Vergrössern oder Verkleinern durch optische Abbildung.
Unter dem Intensitätsumkehr-Effekt ist eine Er scheinung verstanden, die, offenbar schon von R. W. Wood 1901 beobachtet, später von H. Arens in der Zeitschrift für wissenschaftliche Photogra phie , Bd. 32, Seite 237 (l934) und auch von R. E. Maurer und J. A. C. Yule im Journal of the Optical Society of America , Vol. 42, Seite 402 (1952) beschrieben wurde, dort als Low Intensity Desensitization bezeichnet.
Der Intensitätsumkehr- Effekt besteht darin, dass bei einer mit hoher Inten sität kurzzeitig vorbelichteten Schicht das latente Bild ganz- oder teilweise seine chemische Entwickel- barkeit einbüsst, wenn die Schicht langzeitig mit niedriger Lichtintensität nachbelichtet wird.
Der Intensitätsumkehr-Effekt kann zur Herstel lung von Direkt-Duphkaten herangezogen werden, indem die erste, kurzzeitige Belichtung diffus auf der ganzen Schicht so erfolgt, dass ohne Nachbelich- tung die maximale Schwärzung der Schicht entwickelt werden könnte. Die langzeitige Nachbelichtung wird darauf bildmässig ausgeführt. Bei der Entwicklung entsteht ein Duplikat der aufbelichteten Vorlage.
Im vorliegenden Falle erhält das Verfahren eine Ab änderung, indem die kurzzeitige Vorbelichtung nicht diffus, sondern durch einen Raster hindurch erfolgt. Als Raster kann entweder ein Halbtonraster im Kontakt mit der Schicht oder ein Strichraster in einem geeigneten Abstand von der Schicht verwendet werden. Dabei wird die Belichtung so gewählt, dass auch an den Stellen, an denen die Schicht die klein sten Lichtmengen erhält, die Schicht bei einer sofor- Ligen Entwicklung die volle Schwürzung ergeben würde.
Dadurch, dass die Schicht nach Massgabe des Rasters eine verschiedene Vorbelichtung erhalten hat, besitzt sie auch eine rasterartig verteilte Positiv empfindlichkeit. Falls die Positiv-Schwärzungskurve der verwendeten Schichtart genügend steil ist, ent steht deshalb beim Aufbelichten einer Vorlage und bei anschliessender Entwicklung ein gerastertes Dupli kat der Vorlage.
<I>Beispiel</I> Eine Schicht mit starkem Intensitätsumkehr- Effekt und steiler Gradation der Langzeitbelichtung von beispielsweise y - 10 wird hinter einem Kon taktraster mit einer Elektronenblitzlampe kurzzeitig, das heisst während höchstens 10-2 sec mit hoher Lichtintensität belichtet. Die Belichtung erfolgt z. B. in einem Abstand von 60 cm mit einer Entladungs energie von 50 Wattsec. Anstelle dieser einen Be lichtung können auch mehrere kurzzeitige Belichtun gen mit geringerer Lichtintensität durchgeführt wer den. Die so vorbereitete Schicht wird in einer Repro duktionskamera verwendet.
Bei der Aufnahme einer Halbton-Vorlage im Massstab 1:2 wird für die mindestens 100mal längere langzeitige Belichtung mit schwacher Lichtintensität bei einer Beleuchtung mit 4 Bogenlampen von je 30 Amp. in einem Abstand von 1 m und einer Blende von 22 z. B. eine Be lichtungszeit von 20 sec notwendig, um nach der in üblicher Weise erfolgenden Entwicklung ein kor rekt gerastertes Duplikat der Vorlage zu erhalten.
Process for the photographic production of screened direct duplicates from halftone originals When reproducing halftone images, one usually proceeds in such a way that the original is processed using a raster in a camera or in contact with a screened image or copy. This procedure requires the use of a grid. For this reason, practice has often switched to using special photographic materials for recording or copying.
Such have a different amount of light-sensitive substance at different points, which has a continuous increase and decrease depending on the grid spacing. If any template is recorded in the camera or in the contact process on such a material, a rastered image is created after its normal processing, the tone values of which run opposite to those of the template.
It has now been found that layers of a similar type can be produced with the difference that the rasterized image produced after normal processing has tonal values that are concurrent with those of the original. In this case, a screened direct duplicate of the original is created when recording in the camera or when making a contact copy.
To produce screened direct duplicates from halftone originals, the procedure according to the invention is that, on a steeply working photographic material that has an embossed intensity reversal effect, first a raster with brief exposure to high light intensity and then the original to be rasterized long-term copied with weak light intensity, after which the material is developed and a rastered direct duplicate of the original is obtained. The term copying here and in the following refers to both copying in contact and enlarging or reducing by optical imaging.
The intensity reversal effect is understood to mean a phenomenon that, apparently already observed by RW Wood in 1901, later by H. Arens in the magazine for scientific photography, vol. 32, page 237 (1934) and also by RE Maurer and JAC Yule in the Journal of the Optical Society of America, Vol. 42, page 402 (1952), referred to there as Low Intensity Desensitization.
The intensity reversal effect consists in the fact that in the case of a layer briefly pre-exposed with high intensity, the latent image loses all or part of its chemical developability if the layer is post-exposed for a long time with low light intensity.
The intensity reversal effect can be used to produce direct copies, in that the first, brief exposure is diffuse over the entire layer so that the maximum blackening of the layer can be developed without post-exposure. The long-term post-exposure is then carried out imagewise. During development, a duplicate of the exposed original is created.
In the present case, the method is modified in that the brief pre-exposure is not carried out diffusely, but rather through a grid. Either a halftone screen in contact with the layer or a line screen at a suitable distance from the layer can be used as the screen. The exposure is chosen in such a way that even at the points where the layer receives the smallest amounts of light, the layer would produce the full swelling with immediate development.
Because the layer has received a different pre-exposure according to the grid, it also has a grid-like distributed positive sensitivity. If the positive blackening curve of the type of layer used is sufficiently steep, a screened duplicate of the original is created when an original is exposed and during subsequent development.
<I> Example </I> A layer with a strong intensity reversal effect and steep gradation of the long-term exposure of, for example, y - 10 is briefly exposed behind a contact grid with an electronic flash lamp, i.e. for a maximum of 10-2 seconds with high light intensity. The exposure takes place z. B. at a distance of 60 cm with a discharge energy of 50 wattsec. Instead of this one exposure, several short-term exposures with lower light intensity can also be carried out. The layer prepared in this way is used in a reproduction camera.
When recording a halftone original on a scale of 1: 2, long-term exposure with weak light intensity that is at least 100 times longer with lighting with 4 arc lamps of 30 amps each at a distance of 1 m and an aperture of 22 z. B. a loading exposure time of 20 seconds is necessary to get a correct rasterized duplicate of the template after the development in the usual way.