CH363670A - Mittel zur Entschwefelung und/oder Entphosphorung von Eisen- und Stahlschmelzen und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Mittel zur Entschwefelung und/oder Entphosphorung von Eisen- und Stahlschmelzen und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
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Description
Mittel zur Entschwefelung und/oder Entphosphorung von Eisen- und Stahlschmelzen und Verfahren zu dessen Herstellung Es ist bekannt, zur Entschwefelung von Roheisen schmelzen kalzinierte Soda zu. verwenden. Um die dabei auftretenden Nachteile, insbesondere die grosse Staubbildung und starke Verdampfung der Soda zu verringern und dabei das Mittel zu verbilligen, wurde auch schon vorgeschlagen, zur Reinigung für Eisen- und Stahlschmelzen eine Mischung zu verwenden, die aus Soda, Kalkstein und Wasser besteht. Dabei ist das Wasser als Hydratationswasser gebunden. Bei der Herstellung dieses Reinigungsmittels entstehen Blöcke, die zerkleinert werden müssen. Das gleiche Mittel wurde auch zur Entphosphorung von Stahl empfohlen. Diese Produkte haben den Nachteil, dass sie in Blöcken nicht genau dosiert werden können und in zerkleinerter Form wiederum belästigenden Staub entwickeln. Für eine wirksame und betriebssichere Entschwe felung von Roheisen- und Gusseisenschmelzen ist eine reduzierende Atmosphäre nötig. Bei Verwendung des erfindungsgemässen Mittels werden die genannten Nachteile vermieden und das Mittel trägt dazu bei, eine reduzierende Atmosphäre zu schaffen. Das erfindungsgemässe Mittel zur Entschwefelung und/oder Entphosphorung von Eisen- und Stahl schmelzen, enthaltend mindestens einen Schwefel und/oder Phosphor bindenden Stoff, zweckmässig in Form von Briketts oder Pellets vorliegend, ist da durch gekennzeichnet, dass es Kohle oder eine redu zierende Kohlenstoffverbindung enthält. Die Konzentration an Kohle oder Kohlenstoffver- bindungen ist an der Oberfläche der Pellets usw. zweckmässig höher als im Innern derselben. Vorzugs weise bildet die Kohle oder die Kohlenstoffverbindung eine Umhüllung der Pellets oder Briketts. Als den Schwefel und/oder Phosphor bindender Stoff wird zweckmässig ein Gemisch von gemahlenem oder gefälltem Calciumcarbonat, kalzinierter Soda und Wasser verwendet. Aus dem Gemisch können in an und für sich bekannter Weise Blöcke oder Briketts hergestellt werden, es wird aber vorzugsweise pelleti- siert. Bei dieser letztgenannten Herstellungsweise ver fährt man zweckmässig derart, dass man in die Trom mel eine Mischung von Calciumcarbonat und Soda einbringt und, während sich die Trommel dreht, Wasser sehr fein eindüst, so dass sich nach dem Schneewalzenverfahren Kugeln der Grösse von 3 bis 30 mm 0 bilden. Man kann gleichzeitig die Kohle oder die Kohlenstoffverbindung in die Mischung ein bringen, aber nach dem bevorzugten Herstellungsver fahren wird das Gemisch von Entschwefelungs- undl oder Entphosphorungsstoff und Wasser pelletisiert oder zu Briketts gepresst und die so erhaltenen Ge bilde werden mit der Kohle oder dem kohlenstoff haltigen Stoff umhüllt. Die Umhüllung der Pellets mit Kohle kann in der gleichen Trommel erfolgen wie die Pelletisierung, in dem man die fein verteilte Kohle an derjenigen Stelle der Trommel einbringt, wo die Pellets schon fertig oder beinahe fertig vorliegen. Als Kohle kann z. B. Graphit, Koksmehl, Steinkohlenmehl und als reduzie rende Kohlenstoffverbindung z. B. Calciumcarbid oder Calciumcyanamid Verwendung finden. Man kann dem fein vermahlenen Stoff ein Bindemittel, z. B. Ton, Zement, Dextrin, oder ein Netzmittel zumischen unter eventueller Zugabe von Wasser, Sulfitablauge usw. Der Gehalt an Kohle oder Kohlenstoffverbin- dung im erfindungsgemässen Mittel beträgt zweck mässig weniger als 10 0/0, bezogen auf das Gesamt gewicht, vorzugsweise nur etwa 3 Gew.o/o. Im allgemeinen sind die Pellets fest genug, um in die Eisen- bzw. Stahlschmelze eingesetzt werden zu können. Man erreicht eine Erhöhung ihrer Festigkeit und Beschleunigung der Abbindung, wenn man ausser den genannten Stoffen noch eine Leichtmetallkrätze, vorzugsweise Aluminiumkrätze, zugibt. Es hat sich eine trockene Aluminiumkrätze als besonders brauch bar erwiesen, wie sie bei der Raffination von Alu minium oder dessen Legierungen anfällt. Die Krätze kann körnig oder fein vermahlen sein. Bevorzugt wird die bei trockener Schlackenführung anfallende Krätze. Auch andere Metalloxyde können in dem Mittel Ver wendung finden, z. B. Braunstein, Hammerschlag oder Walzenunder. Eine zweite Funktion der Aluminiumkrätze be steht darin, dass sie den durch die Zugabe von Kalk stein bewirkten Temperaturabfall ausgleicht. Dies ist dem Metallgehalt der Krätze zuzuschreiben, so dass durch Zugabe der Krätze das teurere metallische Alu minium oder Magnesium eingespart werden kann. Die Verwendung von Aluminiumkrätze wirkt sich auch darin vorteilhaft aus, dass die durch erhöhte Sodamengen flüssiger werdende Schlacke verdickt wird. Zur Herstellung des erfindungsgemässen Mittels kann statt Wasser auch flüssiges Wasserglas ver wendet werden, wobei man im Laufe der Pelletisierung CO., -Gas in die Trommel einblasen kann. <I>Beispiel</I> Es wurde eine Mischung von: EMI0002.0017 60 <SEP> Gew.-Teilen <SEP> Kalz. <SEP> Soda <tb> 30 <SEP> <SEP> <SEP> Kalksteinmehl <tb> 10 <SEP> <SEP> <SEP> Aluminiumkrätze <SEP> und <tb> 20 <SEP> <SEP> <SEP> Wasser pelletisiert bis zur durchschnittlichen Kugelgrösse von 8 mm. Nun wurden 3 Gewichtsteile Pudergraphit, ent- haltend 90% Kohlenstoff, mit 1 Gewichtsteil Wasser- glas in die Trommel gegeben., so dass die noch feuchten Pellets umhüllt wurden. In eine 60-To- Pfanne wurden 200 kg solcher Pellets eingelegt und danach 50 Tonnen Roheisen abgestochen. Die Aus gangsanalyse des Roheisens war: EMI0002.0031 C <SEP> 4% <tb> Mn <SEP> 1,37% <tb> Si <SEP> 0,56% <tb> P <SEP> 0,1450/0 <tb> S <SEP> 0,126% Der Schwefelgehalt wurde auf 0,06011/o reduziert. Zum Vergleichsei angeführt, dass beieinem anderen Abstich des Roheisens der gleichen Zusammensetzung bei Verwendung eines bekannten Entschwefelungs- mittels der Schwefelgehalt von 0,12611/o nur auf 0,08011/o herabgesetzt wurde. Man erreicht somit eine Verbesserung des Entschwefelungseffektes beim er- findungsgemässen Mittel um 25 %. Es ist bekannt, dass die Entschwefelungswirkung mit sinkendem Schwefel gehalt abnimmt. Der oben beschriebene Versuch wurde deshalb bei einem mittleren Schwefelgehalt durchgeführt. Die Zugabe des erfindungsgemässen Mittels zur Schmelze kann auch während des Abstiches erfolgen, es kann in der Rinne, im Reduktionsgefäss, Konverter, in der Kallingtrommel usw. gearbeitet werden. Es ist zweckmässig, nicht zu grosse Pellets herzu stellen, da die Wirkung der C-Umhüllung mit dem Durchmesser der Pellets abnimmt. Man sollte im all gemeinen nicht höher als 30 mm 0 gehen. Durch messer von 8 bis 10 mm haben sich als zweckent sprechend erwiesen. Anstelle von Aluminiumkrätze kann man Ma gnesiumkrätze, Aluminium oder Magnesiumpulver verwenden. Wie die Versuche ergaben, ist bei Verwendung des erfindungsgemässen Mittels keine Aufkohlung der Schmelze zu befürchten. Bei Verwendung des Mittels, insbesondere wenn die Kohle bzw. die Kohlenstoff verbindung an seiner Oberfläche in höherer Konzen tration vorliegt, wird der sonst übliche Temperatur abfall der Schmelze stark vermindert.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH I Mittel zur Entschwefelung und'oder Entphospho- rung von Eisen- und Stahlschmelzen, enthaltend min destens einen Schwefel und/oder Phosphor bindenden Stoff, dadurch gekennzeichnet, dass es Kohle oder eine reduzierende Kohlenstoffverbindung enthält. UNTERANSPRÜCHE 1. Mittel nach Patentanspruch I, dadurch gekenn zeichnet, dass es in Form von Briketts oder Pellets vorliegt. 2.Mittel nach Patentanspruch I und Unter anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzen tration der Kohle bzw. der Kohlenstoffverbindung an der Oberfläche höher ist als im Innern. 3. Mittel nach Patentanspruch I und Unteran spruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kohle oder die Kohlenstoffverbindung eine Umhüllung bildet. 4. Mittel nach Patentanspruch I, dadurch gekenn zeichnet, dass es ausserdem eine Leichtmetallkrätze enthält. 5.Mittel nach Patentanspruch I, dadurch gekenn zeichnet, dass die Menge der Kohle oder der Kohlen- stoffverbindung weniger als 10% des Gesamtge- wichtes beträgt. 6. Mittel nach Patentanspruch I, dadurch gekenn zeichnet, dass es Soda, Kalkstein und Aluminium krätze enthält und mit Kohle oder einer Kohlenstoff- verbindung umhüllt ist.PATENTANSPRUCH II Verfahren zur Herstellung des Mittels nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man Entschwefelungs- und/oder Entphosphorungsstoffe mit Wasser mischt, das Gemisch pelletisiert oder zu Briketten presst und die so erhaltenen Gebilde mit Kohle oder reduzierenden Kohlenstoffverbindungen umhüllt. UNTERANSPRUCH 7. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Umhüllung ein Gemisch von Kohle mit einem Netzmittel und/oder einem Bindemittel verwendet.Technochemie Etablissement für industrielle Chemie
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH31562A CH363670A (de) | 1962-01-11 | 1962-01-11 | Mittel zur Entschwefelung und/oder Entphosphorung von Eisen- und Stahlschmelzen und Verfahren zu dessen Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
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CH31562A CH363670A (de) | 1962-01-11 | 1962-01-11 | Mittel zur Entschwefelung und/oder Entphosphorung von Eisen- und Stahlschmelzen und Verfahren zu dessen Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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CH363670A true CH363670A (de) | 1962-08-15 |
Family
ID=4184196
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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CH31562A CH363670A (de) | 1962-01-11 | 1962-01-11 | Mittel zur Entschwefelung und/oder Entphosphorung von Eisen- und Stahlschmelzen und Verfahren zu dessen Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH363670A (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2252795A1 (de) * | 1972-10-27 | 1974-05-22 | Sueddeutsche Kalkstickstoff | Entschwefelungsmittel fuer metallschmelzen mit wasserabspaltendem zusatz |
DE2252796A1 (de) * | 1972-10-27 | 1974-05-22 | Sueddeutsche Kalkstickstoff | Mittel zum entschwefeln von eisenschmelzen |
FR2452521A1 (fr) * | 1979-03-30 | 1980-10-24 | Aikoh Co | Procede de desulfuration de metal en fusion |
-
1962
- 1962-01-11 CH CH31562A patent/CH363670A/de unknown
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2252795A1 (de) * | 1972-10-27 | 1974-05-22 | Sueddeutsche Kalkstickstoff | Entschwefelungsmittel fuer metallschmelzen mit wasserabspaltendem zusatz |
DE2252796A1 (de) * | 1972-10-27 | 1974-05-22 | Sueddeutsche Kalkstickstoff | Mittel zum entschwefeln von eisenschmelzen |
FR2452521A1 (fr) * | 1979-03-30 | 1980-10-24 | Aikoh Co | Procede de desulfuration de metal en fusion |
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