Stromrichteranordnung mit Einanodengefässen für Umkehrantriebe Die Erfindung bezieht sich auf eine Umkehr stromrichteranordnung für Reversierantriebe, bei dem ein stetiger Übergang von Gleich- in Wechsel richterbetrieb und umgekehrt (Leonard-Verhalten) möglich ist.
Bekannt ist die Kreuzschaltung zweier Strom richter, die mit mehranodigen Gefässen in Sechs phasenschaltung oder in Saugdrosselschaltung aus geführt werden kann. Ein Nachteil dieser bekann ten Anordnung ist aber der Aufwand von zwei selbständigen Stromrichtereinheiten einschliesslich Transformatoren.
Man könnte auf den Gedanken kommen, ein- anodige Stromrichtergefässe paarweise in Gegen parallelschaltung an einen Speisetransformator anzu schliessen, wobei ein Transformator eingespart würde. Liegt hierbei die Saugdrossel wie üblich zwischen den Sternpunkten der beiden dreiphasigen Trafo- sterne, so wird zwar gegenüber einer Kreuzschaltung mit Saugdrosseln auch noch eine der letzteren ein gespart, es lässt sich jedoch nachweisen, dass diese Schaltung nicht in jedem Steuerzustand gleich gut arbeiten kann; denn, wenn z.
B. die Gefässe der einen Stromrichtung als Gleichrichter arbeiten, dann liegt an den Gefässen der andern Stromrichtung, die als Wechselrichter arbeiten, jeweils die Phasenspannung, vermehrt um die Saugdrosselspannung. Die Folge davon sind Kreisströme, welche eine Gleichstrom komponente enthalten und bei bestimmten Steuer winkeln so stark werden können, dass ein einwand freies Arbeiten nicht mehr gewährleistet ist.
Demgegenüber kann nach der Erfindung eine Verbesserung dadurch erzielt werden, dass für jede der beiden Stromrichtungen eine gesonderte Saug drossel zwischen den gleichstromseitigen Anschluss- stellen der je drei zu einem Dreiphasensystem gehö renden Anoden bzw. Kathoden vorgesehen ist.
Die Schaltung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt.
An jede ein Sternpunktsystem bildende Hälfte <I>A, B</I> einer Sekundärwicklung eines Gleichrichter transformators sind drei Einanodengefässe V1 und in Gegenparallelschaltung dazu drei weitere Ein anodengefässe V2 angeschlossen. Die Kathoden- Leitungen je dreier Gefässe V1 sind miteinander zu einer Sammelleitung Al <I>bzw.</I> Bi vereinigt.
In der Verbindungsleitung zwischen A1 und Bi liegt eine Saugdrossel S1. Die Anodenleitungen je dreier Ge fässe V2 sind miteinander zu einer Sammelleitung A2 bzw. B2 vereinigt.
In der Verbindungsleitung zwischen A2 und B2 liegt eine zweite Saugdrossel S..,. Die Mitten der Saugdrosseln S1, S2. sind über Glät- tungsdrosseln G1 bzw. G2 an den Anker des Gleich strommotors M angeschlossen, dessen andere An schlussklemme an eine Verbindungsleitung zwischen den Sternpunkten der beiden Transformatorhälften angeschlossen ist.
Zwecks Herabsteuerung und Richtungsumkehr des Motors wird die dargestellte Stromrichteranord- nung wie folgt betrieben: Soll die Maschine z. B. als Motor im Rechts lauf arbeiten, so sind die Gefässe V1 der Gruppen A und B als Gleichrichter in Tätigkeit, während sich die Gefässe V2 der beiden Gruppen als Wechsel richter im Bereitschaftszustand befinden.
Bei Herab steuerung durch Zündwinkelverschiebung über nehmen die Gefässe V2 als Wechselrichter den nun mehr in umgekehrter Richtung fliessenden Last strom, die Maschine arbeitet als Generator im Rechtslauf und wird gebremst, gegebenenfalls bis zum Stillstand. Bei weiterer Verschiebung des Zünd- winkels in gleicher Richtung wie bisher läuft die Maschine mit umgekehrter Drehrichtung (Links lauf) bei gleicher Stromrichtung wie vorher als Mo tor an, die Gefässe V2 arbeiten weiter, jedoch infolge Richtungsumkehr der Spannung als Gleichrichter, während sich die Gefässe V, nunmehr im Bereit schaftszustand als Wechselrichter befinden. Auf diese Weise kann die Anordnung im Linkslauf bis zur Nennspannung hochgefahren werden.
Bei Zünd- winkelverschiebung in umgekehrter Richtung über nehmen nunmehr die Gefässe V, als Wechselrichter den Laststrom, die Maschine arbeitet als Generator im Linkslauf und wird gebremst, gegebenenfalls bis zur Drehzahl null. Bei weiterer Verschiebung des Zündwinkels in gleicher Richtung geht die Maschine wieder zum Rechtslauf über und kann als Motor hochgefahren werden, wobei die Gefässe V1 wieder als Gleichrichter arbeiten und die Gefässe V2 als Wechselrichter bereitstehen, so dass der anfangs ge schilderte Zustand wieder erreicht ist. Bei dieser Schaltung wollen sich Kreisströme ausbilden, welche z.
B. bei Gleichrichterbetrieb den Differenzen zwi schen den Augenblickswerten der beiden gezünde ten Spannungen, nämlich der gerade stromtreibenden Gleichspannung und der für die umgekehrte Strom richtung freigegebenen Wechselrichterspannung ent sprechen, für welche die zugehörige Saugdrossel aber nur während eines Teils ihrer normalen Periode arbeitet. überraschenderweise werden aber die Kreisströme nicht allein durch die Glättungsdrosseln - wie es z. B. bei einer Gegenparallelschaltung in reiner Sechsphasenschaltung der Fall wäre - be grenzt, sondern eine Begrenzung wird im wesent lichen durch die gerade nicht arbeitende Saug drossel herbeigeführt.
Infolgedessen werden, wenn die Induktion in der Saugdrossel auf kleinen Werten (- 5000 G) gehalten wird, was man mit Rücksicht auf einen kleinen kritischen Strom sowieso tun wird, die Kreisströme sehr klein. Die für Regelaufgaben wichtige Forderung, dass die Summe aus Gleich richter- und Wechselrichter-Steuerwinkel genau 180 beträgt, lässt sich im gesamten Steuerbereich ein halten. Die Glättungsdrosseln brauchen nicht mit Rücksicht auf die Kreisströme besonders gross di mensioniert zu werden.