Verwendung von Palladium-Legierungen als Werkstoff für elektrische Widerstände An Werkstoffe für Potentiometerwider- stände und für Widerstände ähnlicher elek trischer Geräte, bei welchen bei Widerstands abgriff ein Wandern und eine reibende Be- ansprueliung der Kontaktfläche stattfindet, werden die verschiedensten, nur schwer mit einander zu vereinbarenden Forderungen ge stellt. So sollen Werkstoffe für Potentiometer- widerstände einen hohen spezifischen elektri schen Widerstand besitzen.
Dabei soll die elektrische Leitfähigkeit einen geringen Tem peraturkoeffizienten besitzen und auch nach langer Betriebsdauer möglichst unverändert bleiben. Ferner sollen die Werkstoffe mit Rücksicht auf die Herstellung gut verform bar sein, aber auch eine grosse Festigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber mechani schen, reibenden und stossenden Kräften, wie auch eine hohe Beständigkeit gegen atmosphä- riselie und chemische Einwirkungen besitzen.
Ganz besonders hohe Anforderungen werden an sie gestellt, wenn auch unter ungünsti gen atmosphärischen Bedingungen, wie sie in der chemischen Industrie sehr oft auftreten, ein sicheres und genaues Arbeiten der mit Potentiometern ausgerüsteten elektrischen Steuerorgane gewährleistet sein soll. Eskönnte beispielsweise zu erheblichen Fehlern und zur Unbrauchbarkeit des Widerstandes führen, wenn durch oxydierende Einflüsse der mög lichst niedrige Übergangswiderstand zwischen dem Abgrifforgan und der Potentiometer- wicklung mit der Zeit grösser würde.
Den verschiedensten angegebenen Forde rungen suchte man bisher vor allem durch die Verwendung von Platin- und Goldlegie rungen als Werkstoffe für elektrische Wi derstände gerecht zu werden. So ist für die geschilderte Aufgabe die Verwendung von Legierungen des Platins mit Kupfer oder Nickel bekanntgeworden, die sich durch hohe Konstanz des Widerstandswertes und che mische und mechanische Beständigkeit aus zeichnen.
Weiterhin wurden für die Herstel lung elektrischer Widerstände Goldlegierun gen mit den verschiedensten Unedelmetallen, wie Eisen, Mangan, Nickel und Vanadin, vor geschlagen, womit sich neben sehr guter Ver- arbeitbarkeit zum Teil besonders hohe spe zifische Widerstände erzielen liessen.
Ferner wurden auch Palladium-Silber-Legierungen und Unedelmetalle, wie Wolfram und Molyb- dän oder Legierungen dieser beiden Metalle, miteinander als Werkstoffe für Potentiometer- widerstände angewandt.
Es hat sich nun gezeigt, dass eine Legie rung von Palladium mit den Metallen Wolf ram oder Molybdän einzeln oder gemeinsam vorzügliche elektrische, mechanische und cUe- mische Eigenschaften besitzt, die sie für Po tentiometerwiderstände hoher Güte ausge zeichnet geeignet machen.
Erfindungsgemäss wird als Werkstoff für elektrische Wider- stände, insbesondere für Potentiometerwider- stände, eine Legierung verwendet, die min destens eines der Metalle Wolfram oder Mo lybdän in einer Menge von insgesamt 1 bis 30 %, vorzugsweise 5 bis 25 %, enthält.
Abgesehen davon, dass sich der für elek trische Widerstände, insbesondere Potentio- meterwiderstände, verwendete Werkstoff ge genüber den bekannten Gold- und Platinlegie rungen durch ein niedrigeres spezifisches Cxe- wicht und durch einen geringeren Preis infolge der Verwendung von Palladium aus zeichnet, was technisch und wirtschaftlich er heblich ins Gewicht fällt, besteht sein Vorzug vor allem darin, dass die vorgeschlagenen Palladiumlegierungen mit Wolfram oder Mo lybdän schon als Zweistofflegierungen sehr hohe spezifische elektrische Widerstände er zielen lassen, ohne dass die sonstigen Eigen schaften,
wie Beständigkeit gegen atmosphä rische Einwirkungen, die Schmelzbarkeit, Ver- arbeitbarkeit und Widerstandskonstanz dar unter leiden. Ein hoher spezifischer Wider stand ist bekanntlich für Legierungen für Po tentiometerwiderstände von besonderer Wich tigkeit, um auch grosse Spannungen leicht teilen zu können.
Während es bei Platinlegierungen über haupt nicht möglich war, wenigstens dann, wenn auch die übrigen Forderungen an Po- tentiometerwiderstandswerkstoffe erfüllt sein sollten, spezifische Widerstände in der Grö ssenordnung von 1 Ohm mm2/m zu erzielen, konnte dies bei Gold als Werkstoffgrundlage nur durch Hinzulegieren von Metallen, wie Vanadin, Niob und Tantal, oder mit Mehr stofflegierungen des Goldes mit Vanadin, Eisen und Mangan erreicht werden.
Auch mit den bekannten Palladium-Silber-Legierungen und mit Wolfram und Molybdän bzw. den Le gierungen der beiden Metalle untereinander liessen sich die gewünschten spezifischen Wi- derstandswerte nicht erreichen. Hingegen er füllen die jetzt zur Herstellung der elektri schen Widerstände vorgeschlagenen Palla- dium-Legierungen diese Forderungen in gün stigster Weise.
Zur hennzeiehnung des hohen spezifischen elektrischen Widerstandes seien für folgende Zusammensetzungen die spezi fischen Widerstandswerte angeführt:
EMI0002.0037
Palladium-Legierungen <SEP> mit: <SEP> <U>Ohm <SEP> X</U> <SEP> mm2
<tb> m
<tb> 15 <SEP> % <SEP> Wolfram, <SEP> 8,5 <SEP> % <SEP> Palladium <SEP> 0,74 <SEP> "
<tb> 25 <SEP> % <SEP> Wolfram, <SEP> 75 <SEP> % <SEP> Palladium <SEP> 1,18 <SEP> ,.
<tb> 10 <SEP> % <SEP> Molybdän, <SEP> 90% <SEP> Palladium <SEP> 0,90 <SEP> "
<tb> 15 <SEP> % <SEP> Molybdän, <SEP> 85 <SEP> 0/a <SEP> Palladium <SEP> 1,10 <SEP> " Der Vorzug der Legierungen bei der Ver wendung als Werkstoffe für elektrische Wi derstände gegenüber den Goldlegierungen be sonders mit Vanadin besteht, abgesehen von ihrem hohen spezifischen Widerstand,
in gün stigeren mechanischen Eigenschaften und hö herer Festigkeit. Sie lassen sieh leichter er schmelzen und ermöglichen eine einfachere Wärmebehandlung.