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CH332659A - Verfahren zur Gewinnung von Alkaloidgemischen aus Veratrumalkaloide enthaltenden Rohmaterialien - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Alkaloidgemischen aus Veratrumalkaloide enthaltenden Rohmaterialien

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Publication number
CH332659A
CH332659A CH332659DA CH332659A CH 332659 A CH332659 A CH 332659A CH 332659D A CH332659D A CH 332659DA CH 332659 A CH332659 A CH 332659A
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CH
Switzerland
Prior art keywords
electrodialysis
cathode
alkaloids
ether
alkaloid
Prior art date
Application number
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English (en)
Inventor
Harry Dr Auterhoff
Wolfgang Dr Schoetensack
Original Assignee
Byk Gulden Lomberg Chem Fab
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from DEV7548A external-priority patent/DE1081527B/de
Application filed by Byk Gulden Lomberg Chem Fab filed Critical Byk Gulden Lomberg Chem Fab
Publication of CH332659A publication Critical patent/CH332659A/de

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
    • A61K36/88Liliopsida (monocotyledons)
    • A61K36/896Liliaceae (Lily family), e.g. daylily, plantain lily, Hyacinth or narcissus
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D61/00Processes of separation using semi-permeable membranes, e.g. dialysis, osmosis or ultrafiltration; Apparatus, accessories or auxiliary operations specially adapted therefor
    • B01D61/42Electrodialysis; Electro-osmosis ; Electro-ultrafiltration; Membrane capacitive deionization
    • B01D61/422Electrodialysis
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07GCOMPOUNDS OF UNKNOWN CONSTITUTION
    • C07G5/00Alkaloids

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Description


  



  Verfahren zur Gewinnung von   Alkaloidgemischen    aus Veratrumalkaloide enthaltenden Rohmaterialien    Die Erfindung betrifft    ein Verfahren zur   (iewinnung    von Alkaloidgemisehen aus Vera  trumalkaloide    enthaltenden Rohmaterialien, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das in   höchstens 20prozentiger Essigsäure    oder in einer wässerigen Lösung einer andern Säure, deren Acidität höchstens derjenigen einer 20  prozentigen wässerigen Essigsäurelosung    entsprieht, suspendierte Ausgangsmaterial in die mittlere Abteilung eines   Elektrodialysege-      fässes,    die vom Anoden-und Kathodenraum durch Diaphragmen getrennt ist, gegeben,

   einer Elektrodialyse bei einer Spannung von mindestens   20    Volt und einer 0, 1   Amp./em2-Kathodenoberfläche nicht überstei-    genden   Stromdiehte    bei einer Temperatur von   höchstens 80     C unterworfen, das durch die Elektrodialyse in den Kathodenraum überführte   Alkaloidgemisch    nach Einstellen auf einen   pH-Wert    von mindestens 8 mit einem    mit V'asser nicht mischbaren Losungsmittel    extrahiert und alsdann aus dem Extrakt abgetrennt wird.



   Es ist bekannt, dass die   Gesamtalkaloide    der   Veratrumdrogen,    insbesondere von Vera  trum album und Veratrum    viride, eine starke blutdrueksenkende Wirkung besitzen, die auch bereits therapeutisch verwertet wird.



   Man hat daher versucht, durch Auswahl geeigneter Extraktionsmittel, beispielsweise Benzol, und einer Hintereinanderschaltung mehrerer Fällungen und Ausschüttungen, Alkaloidgemische zu gewinnen, welche im we  sentlichen    nur die für die   Blutdruckwirkung    verantwortlichen Alkaloide enthalten, um auf diese Weise die   blutdrucksenkende    Wirkung bei möglichst verminderter Toxizität zu erh¯hen. Naturgemäss gewinnt man so nur einen.



  Bruchteil der in der Droge enthaltenen Alkaloide, beispielsweise   50  /a.   



   Überraschend wurde nun gefunden,   dal3    man durch Elektrodialyse von Veratrumdrogen in der genannten Weise in hoher Ausbeute ein   Alkaloidgemisch    erhalten kann, das bei guter therapeutischer Wirkung (Blutdrucksenkung) eine wesentlich geringere Toxizität besitzt als Gesamtalkaloide, die auf andern Wegen, beispielsweise durch Extraktion der Droge mit Chloroform, gewonnen werden.

   So hatte beispielsweise ein mit Hilfe von Chloroform aus der Droge gewonnenes Alkaloidgemisch, das in 90prozentiger Ausbeute anfiel, im Tierversuch eine Toxizität von DL   50    = 0,   467      mg/kg    Maus (Injektionsdauer = 7 Sekunden) ; für ein auf   elektrodialytischem    Wege, ebenfalls in 90prozentiger Ausbeute, dargestelltes Produkt wurde unter den glei chen Bedingimgen im Tierversuch eine DL 50 = 0, 765   mg/kg    Maus (Infektionsdauer   = 7    Sekunden) ermittelt. Die blutdrucksenkende Wirkung des   elektrodialytiseh    dargestellten Produktes erwies sich im Tierversuch (Katze) um etwa   516/o    höher als die des durch Extraktion gewonnenen   Vergleiehspräparates.   



   Die Elektrodialyse als Methode zur Gewinnung von Alkaloiden aus Drogen ist bisher nur in einigen wenigen Veröffentlichungen besehrieben worden [R. I.   Ginsburg u.    N.   I.   



  Gawriloff : J. Angew. Chem. (russ.)   20,    120 bis   129    (1947), S. Ch. Babitsch : J. Angew.



  Chem. (russ.)   20,      652    bis   659      (1947)    und S. Ch. Babitsch :   J. Angew.    Chem. (russ.)   24,      74 bis 815    (1951)]. Des weiteren wurde bereits die elektrodialytische Abscheidung von Kokaalkaloiden aus Kokablättern und von Nikotin aus Tabak vorgeschlagen. Nach Ginsburg und Gawriloff lässt sich aus Opium   ll2orphin und    Narkotin gewinnen, während Babitsch nachwies, dass auch andere Alkaloide sich durch Elektrodialyse in mehr oder weniger grossem Umfange in den Kathodenraum überführen lassen. Unter den untersuchten Drogen befindet sich jedoch keine Veratrumdroge.



     Bekanntlieh    sind die therapeutisch wichtigen Veratrumalkaloide Ester von   Alkanol-    aminen, und es war zu befürchten, dass bei einer elektrodialytischen Gewinnung diese Ester verseift werden, um so mehr, als gefunden wurde, dass ein anderer Ester eines Alkanolamins, nämlich Atropin, beim Versuch, ihn   elektrodialytisch    an der Kathode abzuscheiden, zum Teil unter Hydrolyse und Bildung von Tropin zersetzt wird [vergleiche Arzneimittelforsch. 3,   630      (1953)].   



   Während andere Alkaloidsalze eine relativ geringe Zersetzungsspannung besitzen (vergleiche S. Ch. Babitsch, J. Angew. Chem.



   (russ.) 24, 74 bis   85    (1951), die durchweg unter 5 Volt, zumeist sogar unter 2, 5 Volt liegt, verläuft, wie gefunden wurde, die Strom  potentialkurve bei    Veratrin-und Veratrumalkaloidsalzen anormal flach, wahrscheinlich durch Passivierung der Kathode, und es erwies sich als notwendig, zur Abscheidung eine Spannung von mindestens   20    Volt   anzuwen-    den, vorzugsweise jedoch hoher, beispielsweise 30 Volt und mehr. Aber auch eine derartige Spannung erwies sich beim praktischen Versuch noch als unzureichend, da bei einer Spannung von 30 bis 40 Volt eine vollständige bzw.   weitgehendeÜberführung    der Alkaloide in den Kathodenraum eine derartige Zeit in Anspruch nehmen würde, dass ein solches Verfahren technisch undurchführbar würde.



  Dure. so hohe, sich als notwendig erweisende Spannungen war erst recht zu befürchten, dass infolge der Wärmeentwicklung und even  tuell    elektrochemischer Reduktionsprozesse eine erhebliche Zersetzung des Alkaloidgemisches eintreten würde, und es ist um so er  staunlicher,    dass man durch die elektrodialytische Methode ein hochwirksames und weniger toxisches   Alkaloidgemisch    in sehr guter Ausbeute erhalten kann.

   Zur Schonung der Alkaloide erwies es sich jedoch als vorteilhaft, zu Beginn der Elektrodialyse, insbesondere solange noch anorganische Salze aus der Droge   herausgelost    und deren Kationen in den Kathodenraum wandern, die an die Elektroden angelegte Spannung (und damit die durehgehende Strommenge) durch Zwischenschaltung eines Widerstandes zu reduzieren, das heisst auf nicht wesentlich über 20 Volt einzustellen. Anderseits ist es günstig, die Spannung von   110    auf 220 Volt zu erhohen, wenn die durchgehende Strommenge erheblieh absinkt, was vor allem gegen Ende der Elektrodialyse, wenn die Droge an Alkaloiden   verarmt    ist, eintritt.



   Als weitere Se. hwierigkeit war zu   befüreh-    ten, dass eine Verstopfung der Diaphragmen eintritt, da, wie Ginsburg und Gawriloff fanden, bei der Elektrodialyse von Opium bzw. Mohnkapsel-Auszügen die Diaphragmen rasch unbrauchbar werden, wenn keine   zu-    sätzliehen Massnahmen getroffen wurden. Wie die Versuche ergaben, tritt bei der elektro  dialytischen    Gewinnung der Veratrumalkaloide diese Schwierigkeit nicht auf.



   Im einzelnen wird das erfindungsgemässe Verfahren zweckmässig wie folgt   durehgeführt    :     Die gepulverte Droge,    beispielsweise beispielsweise zoma Veratri albi, oder ein roher Extrakt aus der Droge wird in der 6-bis 10fachen Menge etwa 5prozentiger Essigsäure oder einer andern wässerigen sauren Lösung, deren Acidität nicht hoher als die einer 20prozentigen   wässe-    rigen   Essigsäurelosung    ist, beispielsweise einer wässerigen   Losung    von MalcinsÏure,   Milch-    säure, Weinsäure, Mandelsäure, PhosphorsÏure, SalzsÏure oder andern organischen oder anorganischen SÏuren, suspendiert und die entstandene Suspension in die mittlere Abteilung eines Elektrodialysiergefässes überführt, welches mit einer Kühlsehlange ausgestattet ist.

   Der   Kathoden-und    Anodenraum, die beide zweekmϯigerweise mit destilliertem oder entionisiertem Wasser gefüllt sind, sind von dieser mittleren Abteilung durch ein Dia  phragma,    beispielsweise aus     Cellophan   (Mar-      kenprodukt),    abgetrennt. Als Anodenmaterial erwies sieh Kohle, Graphit oder Platin als   branehbar    ; als Kathodenmaterial kann ebenfalls Platin verwendet werden, doch ist aueh h Kupfer sehr geeignet. Statt das mittlere Gefäss mit einem Kühlorgan zu versehen, kann auch der Kathodenraum eine derartige Einrichtung besitzen. Es können aber auch für    sämtliche Räume Kuhlmöglichkeiten vorgese-    hen werden.

   Des weiteren ist es vielfach, insbesondere bei Verarbeitung grösserer   Drogen-    mengen, ratsam, die mittlere Abteilung mit einer   Rührvorriettung    zu versehen, die zeitweise eingeschaltet wird. Zur Verminderung der   Alkalität    im Kathodenraum und zur Schonung der Alkaloide während der Elektrodialyse erwies es sich als vorteilhaft, in den Kathodenraum während der Elektrodialyse laufend Kohlendioxyd einzuleiten.



   Zu Beginn der Elektrodialyse arbeitet man   zweekmässigerweise    mit einer nicht wesentlich  ber 30 Volt liegenden Spannung, da zunächst   durch    die in der Droge   enthaltenen anorgani-    sehen Salze ein stärkerer   Stromdurehgang    stattfindet. Erst später steigert man die Span  nung bis    100 Volt und zuweilen hoher. Es erwies sich weiterhin als zweckmässig, die Kathodenflüssigkeit von Zeit zu Zeit, insbesondere anfangs, wiederholt zu wechseln.



  Durch Kühlung des Elektrodialysiergefässes bzw. des   Kathodenraums,    trÏgt man daf r Sorge, dass die Temperatur nicht über 50 bis   60     oder höchstens wenig darüber ansteigt.



  Wie gesagt, wird die Stromdichte durch   Regu-    lierung der Spannung so bemessen, dass 0, 1   Amp./em2    Kathodenoberfläche nicht überschritten werden. Vorteilhaft ist eine Stromstärke von 0, 07 bis 0, 08   Amp./cm2.    Durch Regulierung der Stromstärke kann zudem die Wärmeentwicklung reguliert werden. So ist es beispielsweise möglieh, durch Reduktion der Spannung und der dadurch bewirkten Verringerung des   Stromdurchganges    bei einer stark ansteigenden Temperatur in den Elektrodialysiergefässen, insbesondere dem Kathodenraum, f r eine allmähliche Erniedrigung der Temperatur in Verbindung mit der Kühlvorrichtung zu sorgen.



   Aus den vereinigten   Kathodenflüssigkeiten    lässt sich nach Zugabe von Ammoniak oder einer andern Base das   Alkaloidgemisch    mit   versehiedenen    Lösungsmitteln   aussehütteln.   



  Zur praktisch vollständigen Erfassung der Alkaloide, die sich in der Kathodenflüssigkeit befinden, eignen sich besonders halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform, Trichlor Ïthylen,   Dichloräthylen,      Perchloräthylen,    Tetrachlorkohlenstoff, Methylenchlorid, Dichlor äthan, Trichloräthan, Tetrachloräthan, Pentachloräthan, Dibromäthan, Methylenbromid, Dichlorpropan und dergleichen. Durch Variation des Lösungsmittels, das zur Extraktion der   Kathodenflüssigkeit    verwandt wird, lassen sich   Alkaloidgemisehe    etwas abweichender Zu  sammensetzung und auch abweichenden    thera  peutischen    und toxikologischen Verhaltens gewinnen, wobei zumeist die Ausbeute etwas geringer ist.

   Durch Verwendung von Äthern, wie DiÏthylÏther, DiisopropylÏther, Methyl  isopropyläther,      Athylisopropyläther,    MethylpropylÏther und dergleichen, erhÏlt man Produkte, die relativ wenig toxisch sind und eine gute therapeutische Breite aufweisen. Durch Verwendung von Benzolkohlenwasserstoffen als Extraktionsmittel, wie beispielsweise Benzol, Toluol oder Xylol, erhält man etwas toxischere Produkte als bei Verwendung von Äthern ; ihre Wirkungsstärke ist aber anderseits höher. Auch Ester, wie Essigsäureäthylester,   Essigsäurepropylester,      Propionsäure-       äthylester, Buttersäureäthylester, Essigsäure-    butylester und dergleichen, sind brauchbar.



  Sie losen, ähnlich wie die halogenierten Kohlenwasserstoffe, weitgehend alle Alkaloide aus der   Kathodenflüssigkeit    heraus, und die mit ihrer Hilfe erhaltenen Alkaloidgemische sind ebenfalls nicht stark toxisch.



   Aus den Lösungsmittellosungen kann das   Alkaloidgemisch    durch Abdestillieren des Lösungsmittels oder auch durch Aussehütteln mit einer verdünnten Säure, ansehlie ssende Ausfällung der Basen aus der sauren Lösung mit Ammoniak und gegebenenfalls erneute Aufnahme mit einem Lösungsmittel isoliert werden. Die so erhaltenen Produkte sind durchweg sehr hellfarbig, bei Verwendung von Äthern und insbesondere aromatischen Kohlenwasserstoffen nahezu farblos, und können daher zumeist ohne weitere Behandlung nach biologischer Standardisierung therapeutisch verwandt werden.

   Die Ausbeuten betragen bei hinreichend langer Dauer der Elektrodialyse und bei nicht zu niedrigen Spannungen zur Durchführung derselben je nach den angewendeten Lösungsmitteln 70 bis   95 /o    der in der Droge analytisch   fest-    gestellten Alkaloide. Die höchsten Ausbeuten ergeben halogenierte Kohlenwasserstoffe (85 bis   95 /o).    Mit Äthern erhält man Ausbeuten zwischen   75 und 86"/o,    mitunter auch ein wenig mehr, und mit aromatischen   Kohlen-    wasserstoffen zwischen 70 bis   77 /e.   



   Verwendet man im Gegensatz hierzu die klassische Methode zur Extraktion der Alkaloide aus der Droge, beispielsweise eine Extraktion der mit Ammoniak oder Alkali angefeuchteten Droge mit Äther, so erhält man Extrakte, die nur etwa   70 O/o,    der in der Droge ermittelten Alkaloide enthalten, und bei Verwendung von Chloroform Extrakte mit etwa   90 ouzo    des   Alkaloidgehaltes    der Droge, und von Benzol Extrakte mit etwa   50 ouzo    des Alkaloidgehaltes der Droge. Neben diesen Alkaloiden enthalten aber derartige Extrakte noch in   beträehtlieher    lenge, beispielsweise   35    bis   50  , o, Verunreinigungen,    wie Fette, Harze, Farbstoffe und andere   Extraktivstoffe.   



  Von diesen Verunreinigungen lassen sich die Alkaloide nur unter Schwierigkeiten und nicht ohne Verluste abtrennen, da bei den iiblichen   Aussehüttelungsmethoden    stets Emulsionen, vor allem bei Verwendung von Veratrum album als Ausgangsmaterial, auftreten, so dass man bei einem derartigen Verfahren nicht nur mit einem Verlust an Alkaloiden, sondern auch an   Losnngsmitteln,    und einem nicht unbeträchtlichen Zeitaufwand rechnen muss. Im Gegensatz hierzu bereitet die elektrodialytische Gewinnung der Alkaloide keinerlei derartige Schwierigkeiten, wozu noch durchweg die bereits erwähnte erhöhte Ausbeute an Alkaloidgemisch kommt.



   Kennzeiehnend für die   Alkaloidgemische,    wie sie gemäss der Erfindung erhalten werden, ist, dass ihre Toxizität zumeist geringer, ihre pharmakologische Wirksamkeit häufig hoher und ihre therapeutische Breite   durch-    weg grosser ist als von   Vergleichspräparaten,    die nach einem klassischen Extraktionsverfahren unter Verwendung der gleichen Lö  sungsmittel    hergestellt worden sind. Diese un  tersehiedlichen Eigensehaften    stellen einen weiteren Vorteil des Verfahrens dar.



   Werden die rohen   Gesamtextrakte,    die aus der Droge durch Extraktion, wie durch Mazeration, Digestion oder Perkolation, mit Lö  sungsmitteln,    wie Chloroform, Trichloräthylen, Äther und Benzol, erhalten wurden, dem Verfahren gemäss der Erfindung unterworfen, so fällt eine vorherige Reinigung der Extrakte, beispielsweise durch Ausziehen der Alkaloide aus dem   Extrakt mit Hilfe einer Säure, Aus-    fällen der extrahierten Alkaloide aus der   Säurelosung durch Basen und Aufnahme    der ausgefällten Basen mit einem Lösungsmittel, die sehr zeitraubend und umständlich ist    (vergleiche E.    P. Nr. 683083), fort.

   Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die bei einer derartigen Aufarbeitung anfallenden, schwer trennbaren Emulsionen vermieden werden, da bei der elektrodialytischen Methode direkt reine Produkte, die eine weitere Reinigung meist nicht mehr erfordern, anfallen. Wenn aber eine derartige weitere Reinigung angewendet wird, ist diese nicht durch Emulsions  bil (lung    erschwert. Im Gegensatz zur elektrodialytisehen Gewinnung der Alkaloide aus der Droge selbst kann die   Elektrodialysedauer    bei der Anwendung des Verfahrens auf rohe    Gesamtextrakte wesentlich verkürzt werden,    da die Überführung der Alkaloide in den Kathodenraum rascher vonstatten geht.

   Die erzielbaren Ausbeuten bei der Anwendung des Verfahrens auf die rohen Gesamtextrakte lie  gen durehschnittlieh    etwas niedriger, als bei der Anwendung des Verfahrens auf die Droge selbst. Gut wirksame Alkaloidgemische werden erhalten, wenn die Elektrodialyse nicht bis   zur volligen. Überführung    der Alkaloide aus der Droge bzw. dem daraus hergestellten Extrakt in den Kathodenraum durchgeführt wird, sondern bereits früher, beispielsweise nach Überführung von etwa 40 bis höchstens   70  /o    der in der mittleren Abteilung der Elektrodialysiereinrichtung befindlichen Al  kaloide,    abgebrochen wird.

   Man erhält hierbei in vielen Fällen wirksamere, etwas toxischere Präparate von grösserer therapeutischer Breite als bei der Durchführung der Elektrodialyse bis zur Beendigung   der Xberführung    der   Ai-    kaloide in den Kathodenraum.



   Beispiel 1
1, 5 kg Rhiz. Veratr. alb. wurden mit der 5-bis 6fachen Menge 5prozentiger Essigsäure durchfeuchtet, 24 Stunden stehengelassen und dann in den Mittelraum eines Elektrodialy  siergefäRes    gegeben. Der   Kathoden-und    der Anodenraum-beide mit destilliertem Wasser   gefüllt-waren    von dem Mittelraum durch     Cellophan  -Membranen getrennt und    als Kathode wurde ein Kupferblech mit   100      cm2    Oberfläche, als Anode ein 30   cm2    grosses Platinblech verwendet. WÏhrend der Elektrodialyse wurde die   Dialysiervorrichtung    gek hlt.

   Benutzt wurden Spannungen von 110 bis   220    Volt, wobei jedoch zu Beginn durch Zwischenschaltung eines Widerstandes die Spannung an den Elektroden selbst auf etwa   35    Volt reduziert wurde. Weitere Einzelheiten ergeben sich aus nachstehender Tabelle :
Ausbeute an Fraktion   Zeit Volt Ampere Wattstunden Temp.

   Gesamtalkaloiden durch       Chloroform-Extraktion       I    15 110 0, 45-1, 65 2300 22-45 2, 84 g
II 491/2 110-220 0,3-1,7 7750 22-46 7, 75 g
III   155 110-220 0, 3-1, 65 I2205 22-43 3,    81 g
Insg. :   219l/2 22255 14,    40 g
Die Alkaloide wurden aus den Kathodenflüssigkeiten gewonnen, indem diese mit Ammoniak auf einen   pH-Wert    von 9 eingestellt, dreimal mit je   100 cm. 3 Chloroform    ausgesch ttelt und nach Verdampfen des   Lösungs-    mittels als   Trockenrückstand    isoliert wurden.



   Die durchschnittliche Stromdichte auf der Kathodenoberfläche betrug 0, 003 bis 0, 02   Amp./em2,    maximal 0, 03   Amp./cm2.   



   Da die Droge nach der analytischen Bestimmung 1,   1. I/o    Alkaloide enthielt, betrug die Ausbeute 87,   3 O/o.   



   Beispiel 2
Analog dem Beispiel 1, das hei¯t mit demselben Elektrodenmaterial, bei derselben durchschnittlichen Stromdiehte und unter   Innehalten    der gleichen Temperaturen, wurden 2 kg der gleichen Droge unter Verwendung von   110    und 220 Volt Gleichstrom elektrodialysiert   (Anfangsspannung    30 Volt), dieses Mal jedoch während   320 Stunden.    Aus den vereinigten   Kathodenflüssigkeiten    wurde nach Zugabe von Ammoniak bis zum   p-Wert    von 9, 1 das   Alkaloidgemisch    mit dreimal 300   cm.    Chloroform extrahiert.   Nach Ver-    dampfen des Chloroforms wurden 20, 9   g    (entsprechend 95% d.

   Th.) an praktisch farblosem   Alkaloidgemisch    erhalten. Die Toxizität disese   Gemisehes    betrug LD 50 = 0, 765 mg/kg Maus (Injektionsdauer = 7 Sekunden) bei etwa   5  /o höherer therapeutiseher Wirkung,    verglichen mit derjenigen eines in 90prozentiger Ausbeute durch eine normale Extraktion mit Chloroform erhaltenen   Alkaloidgemisehes,    welches eine Toxizität von LD 50 = 0,   467    mg/kg Maus (Injektionsdauer = 7 Sekunden) besass.



   Beispiel 3
Wiederum entsprechend Beispiel 1 wurden   480    g mit 2, 5 Liter 5prozentiger Essigsäure angefeuchtete   Rhizoma    veratri albi elektrodialysiert. Die   Elektrodialysedauer    betrug   125    Stunden unter Verwendung von 110 und   220    Volt Gleichstrom, jedoch wurde in diesem Fall durch Vergrösserung des   Elektrodenab-    standes, nicht aber durch Zwischenschaltung eines Widerstandes, erreicht, dass die Stromdichte pro   em2    Kathodenoberfläehe nicht über 0,   035    5 Amp. stieg, im allgemeinen jedoch sieh unterhalb 0, 02   Amp./cm2    hielt. Der Stromverbrauch betrug 12, 8 kWh.

   Bei Extraktion der bis zum   p,-Wert    von 9   ammoniakalisch    gemachten   Kathodenflüssigkeiten    mit dreimal 200   em3    Triehloräthylen wurde 5, 8 g Alkaloid  gemiseh    erhalten. Da die Droge nach der ana  lytischen    Bestimmung 1, 25% Alkaloide Alkaloide hielt, betrug die Ausbeute in diesem Fall 96, 7% d. Th. Das nahezu farblose Alkaloidgemisch besass eine Toxizität von LD 50 = 0, 772 mg/kg Maus (Injektionsdauer = 7 Sekunden).



   Beispiel 4
500 g Rhiz. veratri albi pulv. werden mit 2, 8 Liter 3prozentiger Maleinsäurelösung an  gefeuchtet    und nach etwa 24stündigem Stehen in der im Beispiel 1 beschriebenen Einrichtung   elektrodialysiert.    Die Elektrodialysedauer betrug 163 Stunden unter Verwendung von 110 und 220 Volt Gleichstrom, wobei zu Beginn diese Spannung   dureh      Zwischen-    schaltung eines Widerstandes auf etwa 35 bis 40 Volt reduziert wurde.

   Die Stromdiehte betrug maximal 0, 035 Amp./cm2 Kathodenoberfläche, zum Beispiel   zwischen'0, 002 und    0, 02   Amp./cm2,    der Stromverbrauch   12,    5   kWh.    Dureh Extraktion der   ammoniakalisch      (PH-    Wert 8, 9) gemachten vereinigten Kathodenflüssigkeit mit dreimal   200 cm3 Tetrachlor-    kohlenstoff wurden 5, 1 g   Alkaloidgemisch    erhalten. Diese Ausbeute entsprieht 92, 7  /o d.



  Th., da die Droge nach einer gewichtsana  lytischen    Bestimmung einen Alkaloidgehalt von 1,   1"/ ? hatte.    Das schwachgelblich gefärbte   Alkaloidgemisch    besass eine Toxizität von DL 50 = 0, 760 mg/kg Maus (Injektionsdauer =   7 Sekunden).   



   Beispiel 5
1, 5 kg Rhiz. Veratri alb. pulv. wurden mit 8 Liter 5prozentiger Essigsäure   durch-    feuchtet, 24 Stunden stehengelassen und dann in den mittleren Raum eines   Elektrodialy-    siergefässes gegeben. Der   Kathoden-und    Anodenraum, die beide mit destilliertem Wasser gefüllt waren, waren von dem mittleren Raum   durch   Cellophan  -Membranen    getrennt. Die Kathode bestand aus Kupfer, die Anode aus Platin. Jeder Raum hatte eine Kühlvorrichtung in Form einer Kühlschlange. Es waren Stromansehlüsse von 110 und   220    Volt Gleichstrom vorhanden, wobei anfangs zur Verringerung der Stromstärke ein Widerstand in den Stromkreis eingeschaltet wurde.

   Im Verlaufe der Elektrodialyse wurde bei Absinken der Stromstärke jeweils von 110 auf   220    Volt umgeschaltet. In den Kathodenraum wurde während des ganzen Versuches CO2 eingeleitet. Die   Kathodenflüssigkeit     (400   em34 wurde    mehrere   Maleerneuert(de-    stilliertes Wasser). Die abgetrennten Katho  denflüssigkeiten    wurden durch Zugabe von Ammoniak schwach alkalisch   gemacht(pn"    Wert   9)    und die wässerigen Lösungen zweimal 1 mit je 300   em3    Äther ausgesehüttelt. Weitere Einzelheiten ergeben sich aus nachstehender Tabelle : 
Ausbeute an Fraktion Zeit Volt Ampere Wattstunden Temp.

   Gesamtalkaloiden durch
Std. ¯C ¯ther-Extraktion    I    161/2 110 0,5 -1,7 2600 22-45 2,87 g
II 14 110-220 0,25-1,3 2000 22-42 2, 84 g
III 17 110-220 0,55-1,8 2400 22-46 1, 99 g
IV   15 Y2 110-220 0, 5-1, 55 2900 22-46 1,    95 g    V    33 110-220 0,3 -1,7 4005 22-43 1, 64 g
VI 441/2 110 0,27-0,75 3400 23-36 0,78 g
VII 271/2 110 0,35-0,67 1700 22-35 0,57 g    VIII    491/2 220 0,5 -1,0 3100 29-38 0,54 g
Sa. : 2171/2 22105 13 18 g  (80%   d.    Th.) Die durchschnittliche Stromdichte betrug 0, 0025 bis 0,   02,    maximal 0,   035      Amp./cm2    Kathodenoberfläche.



   Da die verwandte Droge 1, 1% Alkaloide (gravimetrisch bestimmt) enthielt, entspricht die Ausbeute von 13, 18 g Alkaloide   800/o    der Theorie. Die Toxizität des so erhaltenen   Veratrumalkaloidgemisches    betrug : DL 50 = 0, 810   mg/kg Maus (Injektionsdauer    = 7 Sekunden), wÏhrend ein durch direkte Extraktion mit Äther aus der mit NH3 alkalisch gemachten Droge mit 73prozentiger Aus  beute erhaltenes Alkaloidgemisch    eine ToxizitÏt von DL 50 = 0, 535   mg/kg    Maus (Injek  tionsdauer    = 7 Sekunden) besass.

   Die phar  makologisehe Wirkung    im   Blutdruekver-      sueh (Katzen) war    bei dem obigen durch Elektrodialyse gewonnenen Präparat höher (etwa 10%) als bei dem durch übliehe Extraktion gewonnenen Vergleichspräparat.



   Beispiel 6
Eingesetzt wurden, bei gleicher Ver  suchsanordnung    wie im Beispiel 1, 2 kg der gleichen Droge mit einem analytisch bestimmten   Alkaloidgehalt ;    von 1, 1%. Es wurde wiederum unter Verwendung einer   Spannung'von 110    bis   220    Volt elektrodialysiert. Die   Elektrodialysedauer    betrug 320 Stunden unter Aufwand von insgesamt 29010 Wattstunden, die maximale Stromdichte 0, 03   Amp./cm2    Kathodenoberfläche, durchschnittlich 0, 002 bis 0, 02   Amp./cm2.    Die Kathodenflüssigkeit wurde wiederum öfters erneuert, ohne dass aber der jeweilige Gehalt bestimmt wurde.

   Die vereinigten Kathoden  losungen    wurden mit Ammoniak schwach alkalisch gemacht   (pH-Wert    9) und dreimal mit je   1000    cm3 Ather ausgeschüttelt. Naeh Verdampfen des   Äthers    wurden 19, 1 g Alkaloidgemisch, entsprechend   87  /a d.    Th., erhalten.



  Die Toxizität des Produktes betrug DL 50 = 0, 800 mg/kg Maus (Injektionsdauer = 7 Sekunden). Die Wirksamkeit entsprach dem nach dem Beispiel 1 durch Elektrodialyse erhaltenen Produkt.



   Aus der obigen,   mit Äther ausgeschüttel-    ten   Kathodenlösung    konnten durch   anschlie-    ssende Extraktion mit Chloroform noch 1, 75 g Alkaloide,   entsprechend 8  /o,,    gewonnen werden. Dieser Anteil wies eine ziemlich hohe Toxizität (DL 50 = 0,   295    mg/kg Maus) auf, ohne aber eine entsprechend h¯here pharma  kologische    Wirksamkeit zu besitzen.



   Bei einem weiteren Versuch entsprechend der obigen Arbeitsweise wurde die Kathodenflüssigkeit statt mit Äther dreimal mit je   1    Liter   Methylisopropyläther    ausgeschiittelt.



  Es wurden 18, 9 g   Alkaloidgemisch    erhalten, entsprechend   86  /o    d. Th. Die Toxizität betrug DL 50 = 0, 815 mg/kg Maus (Injektionsdauer = 7 Sekunden). 



   Beispiel
500 g   Veratrum    alb. pulv. mit einem gewichtsanalytisch bestimmten Alkaloidgehalt von 1, 1% wurden mit 3 Liter 5prozentiger Milchsäure durchfeuchtet und nach   24stün-    digem Stehen in die mittlere Abteilung der in Beispiel   1    besehriebenen Elektrodialysiereinrichtung gegeben. Die   Kathodenflüssigkeit    wurde viermal erneuert, ohne dass jeweils der Alkaloidgehalt bestimmt wurde. Elektrodialysiert wurde durch Anlegung einer Span  nung    von 110 und   220    Volt, anfangs wiederum unter Zwischenschaltung eines Widerstands. Die Elektrodialysedauer betrug 295    Stunden unter Aufwand von 7320 Watt-    stunden.

   Die maximale Stromdichte war 0, 3   Amp./em2,    durchschnittlich 0, 003 bis   0,      02 Amp./cm2.    Die vereinigten Kathoden  losungen    wurden mit Ammoniak schwach al  kaliseh    (pH-Wert 9) gemacht und dreimal mit je 300 cm3 Toluol ausgeschüttelt. Nach Verdampfen des Lösungsmittels   wurden 4,    11 g Alkaloidgemisch, entsprechend 74, 7% d. Th., erhalten.

   Die Toxizität betrug 0, 700 mg/kg Maus (Injektionsdauer   =    7   Seklmden),    während ein durch   Toluolextraktion    der Droge in   62 I/o    Ausbeute erhaltenes   Vergleichspräpa-    rat eine Toxizität von 0,   650    mg/kg Maus (In  jektionsdauer    = 7 Sekunden) aufwies. Im pharmakologischen Vergleich erwies sich das erstere Produkt um etwa 1, 5mal wirksamer als das durch   gewöhnliehe    Extraktion erhaltene.



   Beispiel 8
10 kg Rhiz. Veratri alb. pulv. wurden mit Ammoniak befeuchtet und mit 40 Liter Chloroform perkoliert. Nach Abdestillieren des Chloroforms wurden 230 g roher Extrakt mit einem Alkaloidgehalt von 41% erhalten.



   115 g dieses rohen Extraktes in 2, 8 Liter 5prozentiger Essigsäure suspendiert und diese Suspension in die mittlere Abteilung der in Beispiel 1 beschriebenen Elektrodialysiereinrichtung gegeben. Es wurde bei 220 Volt und 1, 5 Ampere unter Einleiten von CO2 in den Kathodenraum 8 Stunden elektrodialysiert. Die Kathodenflüssigkeit (1, 5 Liter) wurde mit NH3 alkalisch gemacht   (p-Wert    9) Und mit dreimal   500 erin Trichlorathylen aus-      geschiittelt.    Aus der Trichloräthylenschieht wurden   32    g fast farblose Alkaloide erhalten (entsprechend 68    /o,    berechnet auf dem   Roh-    extrakt). Die ToxizitÏ betrug DL 50 = 0, 550   mg/kg    Maus.



   115 g des aus obiger Droge gewonnenen Rohextraktes wurden zum Vergleich ohne Anwendung von   Elektrodialyse mit lprozentiger    Salzsäure ausgezogen, die saure Lösung zweimal mit Chloroform ausgeschüttelt und mit   NE3    ammoniakalisch   (pH-Wert    9)   gemaeht.   



  Aus der alkalischen L¯sung wurden die Al  kaloide    mit Ather ausgeschüttelt. Nach dem Abdestillieren des ¯thers wurden 23 g Alkaloide entsprechend 48    /o    d. Th., bezogen auf Rohextrakt, gewonnen. Verluste durch Emulsionsbildung. Die Toxizität dieses Produktes betrug DL 50 = 0, 750 mg/kg Maus. Pharmakologiseh war es nur halb so wirksam wie das obige   elektrodialkalisch hergestellte Präparat.   



   Beispiel 9
900 g Rhiz. Veratri alb. pulv. (Alkaloidgehalt, gravimetrisch bestimmt,   1,    1  /o) wurden mit 5 Liter 5prozentiger Essigsäure an  gefeuchtet    und nach 24stündigem Stehen entsprechend Beispiel   1    elektrodialysiert. Die Dialysiermembranen, das Anoden-und Kathodenmaterial war wiederum das gleiche. Die angelegte Spannung war gleichfalls wieder 110 bis 220 Volt (zunÏchst unter Vorschaltung eines Widerstandes). Die maximale Stromdichte betrug 0, 035   Amp./em2      Kathodenober-    fläche.

   Die Elektrodialyse wurde bereits nach 16 Stunden, das heisst nach ¯berf hrung der etwas weniger als die Hälfte des Alkaloids der eingesetzten Droge, unterbrochen (Stromverbrauch :   2400      Wattstunden).    Die erhaltene   Kathodenflüssigkeit    wurde gut durchmischt und in genau zwei Teile geteilt.



   Die eine Hälfte   (600      em3,    entsprechend 450 g Droge) wurde mit Ammoniak   alka-    liseh gemacht   (pH-Wert      9)    und dreimal mit je 300 cm3 Benzol ausgeschüttelt. Aus der   Benzollosung    wurden nach Abdestillieren des Lösungsmittels 2, 1 g hellfarbige Alkaloide erhalten (Ausbeute, bereehnet auf die maxi mal aus der Droge zu   erhaltenden Alkaloide,      42,    5 Prozent). Die Toxizität betrug DL    =    0, 275 mg/kg Maus.



   Zum Vergleich wurden 300 g der gleichen Droge mit Ammoniak angefeuchtet und mit 1, 4 Liter Benzol extrahiert. Aus der Benzol  Iiisung    wurden die Alkaloide durch Schiitteln mit   200    cm3   verdünnter Salzsäure (1 /o)    in die wässerige Phase überführt und nach Abtrennen dieser wässerigen Phase und Reinigung derselben durch   Aussehiitteln    mit   25    cm3 Benzol wurden durch Zugabe von Ammoniak die Alkaloidbasen in Freiheit gesetzt, die dann durch Aussehütteln mit Chloroform von diesem aufgenommen wurden.

   Nach Abdestillieren des Lösungsmittels aus der abgetrennten Chloroformsehicht wurden 1, 75 g (in einer Ausbeute von 53    /o)    etwas dunkler   aussehen-    des   Alkaloidgemisch    erhalten, das eine Toxizi  tät    von DL 50 = 0, 550 mg/kg Maus besass.



   Beispiel   10   
Die zweite Hälfte der gemäss Beispiel 9, Absatz   1,    gewonnenen   Kathodenflüssigkeit       (600      em3)    wurde ebenfalls mit Ammoniak al  kalisch    gemacht   (p¯H-Wert    9) und anschliessend dreimal mit je 250 em3   Diäthyläther    extrahiert. Nach Abdestillieren des   Äthers    wurden 2, 0 g   (=      40,    5   ?    der maximal aus der Droge zu erhaltenden Alkaloidmenge) eines fast farblosen   Alkaloidgemisches    erhalten, dessen Toxizität DL 50 = 0,   550    mg/kg Maus betrug.



   Zum Vergleich wurden 300 g der gleichen Droge mit Ammoniak durchfeuchtet und mit 1, 5 Liter ¯ther extrahiert. Aus der   ätheri-    schen Lösung wurden die Alkaloide durch 200 cm3 wässerige Salzsäure   (1       /o)      ausgeschüt-    telt, die abgetrennte wässerige Schicht noch einmal durch Ausschütteln mit 30   em3    Äther gereinigt und dann wieder mit Ammoniak alkalisch gemacht. Die in Freiheit gesetzten Alkaloide wurden durch Ausschütteln mit Chloroform von diesem aufgenommen.

   Nach Abdestillieren des Lösungsmittels aus der abgetrennten   Chloroformschicht    wurden 2, 1 g (in einer Ausbeute von   63,    6%) dunkelge  färbtes    Alkaloidgemisch erhalten ; Toxizität : DL 50 = 0, 685   mg/kg    Maus. Dieses so hergestellte Produkt war im pharmakologischen Versuch (Katze) 1, 7mal weniger wirksam als das zuvor beschriebene, durch Elektrodialyse und Ausschütteln der alkalischen Kathodenflüssigkeit mit ¯ther hergestellte Präparat.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Gewinnung von Alkaloid gemisehen aus Veratrumalkaloide enthaltenden Rohmaterialien, dadurch gekennzeichnet, dass das in höchstens 2Vprozentiger wässeriger Essigsäure oder in einer wässerigen Lösung einer andern Säure, deren Acidität höchstens derjenigen einer 20prozentigen wässerigen Essigsäurelosung entspricht, suspendierte Ausgangsmaterial in die mittlere Abteilung eines Elektrodialysegefässes, die vom Anoden-und Kathodenraum durch Diaphragmen getrennt ist, gegeben, einer Elektrodialyse bei einer Spannung von mindestens 20 Volt und einer 0, l-Amp./cm2-KathodenoberflÏche nicht bersteigenden Stromdichte bei einer Temperatur von höchstens 80 C unterworfen,
    das durch die Elektrodialyse in den Kathodenraum überführte Alkaloidgemisch nach Einstellen auf einen pg-Wert von mindestens 8 mit einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel extrahiert und alsdann aus dem Extrakt abgetrennt wird.
    UNTERANSPROCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass während der Elektrodialyse laufend Kohlendioxyd in den Kathodenraum eingeleitet wird.
    2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass zu Beginn der Elektrodialyse eine Spannung von maximal 40 Volt angewandt wird.
    3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass bei Nachlassen des Stromdurchganges die Spannung bis auf maximal 220 Volt gesteigert wird.
    4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass während der Elektrodialyse zur Abführung der hierbei entstehenden Wärme mindestens der Kathodenraum gekühlt wird.
    5. Verfahren nach Patentanspruch, gekennzeichnet durch Kühlen mindestens des Kathodenraumes auf unter 60 C.
    6. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Kathodenfliissigkeit mindestens zweimal während der Elektrodialyse abgezogen und durch frisches Wasser ersetzt wird.
    7. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrodialyse vor der restlosen ¯berf hrung der Alkaloide in den Kathodenraum abgebrochen wird.
    8. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 7, gekennzeichnet durch Abbrechen der Elektrodialyse nach Überführung von höchstens 70 ! o und mindestens 40 /o der Alkaloide der in den mittleren Raum des Elek trodialysators eingesetzten Suspension in den Kathodenraum.
    9. Verfahren nach Patentanspruch und Unteransprueh 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Extraktionsmittel für die Kathodenflüssigkeit ein halogenierter Kohlenwasser- stoff, insbesondere Chloroform, Trichloräthylen, Tetrachlorkohlenstoff, Methylenchlorid, ¯thylenchlorid, DichlorÏthylen, Tetrachlor äthylen, Trichloräthylen, Tetrachloräthan, Pentachloräthan, Isopropylehlorid, Dichlorpropan, Diehlorpropylen, Dibrommethan, Tri brommethan, Äthylbromid, Äthylenbromid, DibromÏthylen, Isopropylbromid, Dibrompropan, angewendet wird.
    10. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, da¯ als Extraktionsmittel für die Kathodenflüssigkeit ein aliphatischer Xther, insbesondere Diäthyläther, MethylisopropylÏther, Athylpropyläther, DiisopropylÏther, Propylisopropyläther, Dipropyläther, verwendetwird.
    11. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass Benzol, Toluol oder Xylol zur Extraktion der Kathodenflüssigkeit angewendet wird.
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