<B>Trommelmühle mit</B> Mahlkörperfüllung. Für Nass- und Trockenvermahlung werden seit vielen .Jahren in der chemischen Industrie und in verwandten Industrien für die Fein- vermahlung von trockenen oder nassen Stoffen Trommelmühlen verwendet. In diesen werden die Stoffe zusammen mit geeigneten Mahlkör pern, z. B. Kugeln, umgewälzt; Trommelmüh len mit kugelförmigen Mahlkörpern sind im folgenden speziell als Kugelmühlen bezeich net. Die Erfindung soll ermöglichen, die Mahldauer im Vergleich zu bekannten Trom melmühlen zu verkürzen.
Die Trommelmühle mit Mahlkörperfüllung hach der Erfindung ist, dadurch gekennzeich net, dass die Drehachse der Trommel im spit zen Winkel zur Erzeugenden des Trommel- niantels angeordnet ist.
Dieser Winkel kann verschieden gewählt werden je nach der Art des Mahlgutes und je nach der Art und der Menge der Kugel füllung.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein Aus führungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wiedergegeben. Es zeigt: Fig. 1 eine Kugelmühle in Seitenansicht, wobei die Entleerungsöffnung die tiefste Lage erreicht hat, Fig. 2 die gleiche Kugelmühle nach Fig. 1, wobei die Entleerungsöffnung die höchste Stellung erreicht hat, Fig. 3 eine Ansicht der Kugelmühle in Richtung des Pfeils P in Fig. 1. Die Kugelmühle besitzt die Trommel 1, die mit Hilfe der an den Stirnwänden 11, 11 , der Trommel angebrachten Wellenenden 2 und 3 in den Lagern 4 und 5 der Ständer 6 und 7 gelagert ist. Der Antrieb dieser Kugel mühle erfolgt z.
B. über eine Riemenscheibe, die in nicht dargestellter Weise auf einen der beiden Wellenzapfen 2 oder 3 aufgesetzt werden kann.
Die Wellenenden 2 und 3 liegen in der theoretischen Rotationslinie 8 der Trommel 1, und es schliesst diese Drehachse 8 und damit auch die Wellenenden 2, 3 mit der Erzeu genden 9 des Trommelmantels einen spitzen Winkel cc ein.
An der Stirnfläche 11 ist nahe der Ver bindung mit dem Trommelmantel die Kreis scheibe 10 angeschraubt. Nach Entfernung der Kreisscheibe 10 kann die entstehende öff- nung bei der Stellung der Trommel gemäss Fig. 1 als Entleerungsöffnung und bei der Stellung der Trommel nach Fig. 2 als Ein füllöffnung benutzt werden. An der Kreis scheibe 10 ist ein mit einem Absperrhahn 12 versehener Rohrstutzen 13 vorgesehen, der zur Entleerung und gegebenenfalls auch zur Ein füllung des Mahlgutes bei Bearbeitung von mehr oder weniger flüssigen Stoffen verwen det werden kann. Die Füllung der Trommel mit den Mahlkörpern, z. B. Kugeln, ist mit Ziffer 14, das zu verarbeitende Mahlgut selbst mit Ziffer 15 angedeutet.
Bei der beschriebenen Ausführungsform sind, wie erwähnt, an die Stirnwände der Trommel Wellenenden angesetzt. Statt dessen kann auch eine durch die Trommel im spitzen Winkel zur Erzeugenden hindurchgehende An triebswelle verwendet werden.
Ein Punkt auf dem Trommelmantel be schreibt bei Rotation der Trommel einen Kreis, der in einer Ebene senkrecht zur Drehachse der Trommel steht. Gegenüber der Symmetrieachse der Trommel bildet diese Ebene jedoch einen spitzen Winkel. Bei Ro tation der Trommel verändert also deren Symmetrieachse und auch die Trommelwan dung dauernd ihre Lage und Richtung.
Die beschriebene Trommelmühle hat ge genüber dem im folgenden geschilderten Stand der Technik verschiedene Vorteile: Es sind Kugelmühlen bekannt, bei denen man zum Zwecke der Verkürzung der Mahl dauer versucht hat, die Bewegung der Kugeln oder sonstigen Mahlelemente und damit die Mahlwirkung zu verstärken, indem man so genannte Wulstleisten eingebaut hat. Diese Wulstleisten liegen in der innern Mantel fläche der Trommel über die ganze Länge hin weg parallel zur Drehachse.
Man hat einen weiteren Fortschritt da durch zu erreichen versucht, dass die Wulst leisten jeweils nur bis zur Mitte des Trommel mantels verlaufen und stufenweise gegenein ander versetzt sind. Diese Anordnung hat man gewählt, um den Kugeln ausser der rol lenden Bewegung in der Drehrichtung noch eine gewisse wechselweise zusätzliche Bewe gung in axialer Richtung zu geben. Schliess lich hat man diese Ausführung noch verbes sert, indem man die stufenweise versetzten Wulstleisten nicht parallel zur Drehachse, son dern in einem Winkel zur Drehachse angeord net hat.
Bei diesen beschriebenen bekannten Aus führungen ist zwar eine erhöhte Mahlwirkung und eine gewisse Verkürzung der Mahldauer festgestellt worden. Es war aber bei diesen Anordnungen auch gleichzeitig ein erhöhter Kraftbedarf erforderlich, der durch den Wi derstand der Wulstleisten bedingt ist. Ein Nachteil der Trommelmühlen mit Wulstleisten oder Widerstandsleisten parallel zur Dreh achse besteht auch darin, da.ss diese sich einer seits stark abnützen, anderseits die Kugeln einen höheren Verschleiss dadurch erleiden, dass die rollende Bewegung in eine frei fal lende Bewegung umgewandelt wird, die bei Mühlen dieser Art nicht erforderlich ist.
Die Winkellage der Trommel beim be schriebenen Ausführungsbeispiel der Trom melmühle nach der Erfindung hat zur Folge, dass die Mahlkugeln ohne irgendwelche innern Hilfseinbauten eine rollende Bewegung in der Drehriehtung der Trommel und in axialer Richtung der Trommel durchführen können.
Hierbei wird auch das gesamte Mahlgut in Drehrichtung der Trommel und gleichzeitig in axialer Richtung der Trommel mitbewegt und dabei derart intensiv bearbeitet, dass die Homogenisier- und Dispergierungswirkung im Innern der Trommel nicht nur zwischen den rollenden Kugeln stattfindet, sondern dass durch diese kombinierte Bewegung der Trom mel und auch der Kugeln das Mahlgut einer mörserartigen intensiven Verreibung unter worfen wird. Die gesamte Bewegung des Trommelinhaltes ist turbulent, und die Mahl wirkung spielt sieh auf der gesamten Ober fläche jeder einzelnen Kugel ab. Die kom binierte Bewegung der Kugeln bewirkt, dass diese nicht nur rutschen können, sondern sich gleichmässig rund abnutzen.
Eine Ab- plattung der Kugeln, wie sie bei den bis herigen Trommel- oder Kugelmühlen in Kauf genommen werden musste, wird vermieden.
Durch die Erfindung kann eine ganz wesentliche Abkürzung der Mahldauer erzielt. werden. Durch die Anordnung der Drehachse im spitzen Winkel zur Erzeugenden des Trom melmantels wird nämlich entgegen der Wir kung bisheriger Ausführungen die an sieh bisher geringe Beanspruchung der innern Trommelmantelfläche zugunsten der Mahl wirkung vergrössert, und es werden gleich zeitig auch die Stirnwände zur Mahlwirkung herangezogen.
Bei den bisherigen Trommel- oder Kugel mühlen, bei denen sich die Erzeugende der Trommel parallel zur Drehachse bewegt, be findet sich die meistens auch als Einfüllöff- nung verwendete Entleerungsöffnung in der Mitte des Trommelmantels. Durch diese An ordnung ist mit Rücksicht auf den sich er gebenden Böschungswinkel zu beiden Seiten der Entleerungsöffnung die Entleerung der bekannten Trommel- oder Kugelmühlen mit Schwierigkeiten verbunden. Bei ausgesprochenen Mischtrommeln ist es bereits an sich bekannt, die Drehachse der Trommel im spitzen Winkel zu der Erzeugen den des Trommelmantels vorzusehen.
Diese nicht als Mühlen dienenden Trommeln sind aber zur Erhöhung der Mischwirkung an der Innenseite des Trommelmantels mit Rühr- elementen versehen, die zu einer Zerkleine- run:,#-sw irkung kaum, zu einer feinen Vermah- lung jedoch in keinem Fall geeignet sind.
Demgegenüber ist es von Bedeutung, dass die Trommelmühle gemäss der Erfindung eine Füllung mit Mahlkörpern mit einer dauernden Lage- und Richtungsänderung der Symmetrie- achse der Trommel und der Trommelwandung verbindet, wodurch die vorstehend näher er- läuterten fortschrittlichen Wirkungen zustande kommen.