Rotorschaufel an mit heissem Arbeitsmittel arbeitender Strömungsmaschine. Die Erfindung bezieht sich auf eine Rotor- sehaufel an mit heissem Arbeitsmittel arbei tender Strömungsmaschine.
Bei der Rotorschaufel gemäss der Erfin dung sind Mittel vorgesehen, um einem dem heissen Arbeitsmittel ausgesetzten Schaufelteil Wärme zu entnehmen und auf einen andern Schaufelteil zu übertragen, von welchem aus die Wärme abgeleitet wird.
Die erfindungsgemässe Rotorschaufel an finit heissem Arbeitsmittel arbeitender Strö mungsmaschine ist dadurch gekennzeichnet, dass sie einen vom heissen Arbeitsmittel beauf- schlagten Schaufelteil, einen in eine kühlere Zone ragenden Schaufelteil und einen ein Kühlmittel enthaltenden, sich in beide Schau felteile erstreckenden Innenhohlraum auf weist., das Ganze zum Zweck,
dass im Betrieb dieses Kühlmittel nach aussen in den erst genannten Schaufelteil geschleudert wird und infolge der relativen Lage der beulen Schau felteile sowie ihrer unterschiedlichen Tempera turen eine Zirkulation des Kühlmittels zwecks Wärmetransportes vom heisseren Schaufelteil zum kälteren Schaufelteil erfolgt.
Das Kühlmittel kann eine Flüssigkeit sein oder es kann im Betrieb flüssig werden, um eine Zirkulationsströmung auszuführen. Vor zugsweise soll das Kühlmittel im Betrieb in dem vom heissen Arbeitsmittel beaufschlagten Schaufelteil sieden und im kälteren Schaufel teil kondensieren, so dass es fortlaufend von einem in den andern Aggregatzustand wech selt.
Im Betrieb wird das flüssige Kühlmittel zufolge Zentrifugalwirkung nach aussen ge schleudert. Demgemäss liegt bei der erfin dungsgemässen Schaufel der Teil des Hohl raumes, der im vom heissen Arbeitsmittel be- aufschlagten Schaufelteil liegt, radial aussen, während der Teil des Hohlraumes, der im kälteren Schaufelteil liegt, radial innen liegt.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel be trifft eine Rotorschaufel an einer sowohl eine Turbine als auch einen Kompressor bildenden Axialströmungsmasehine mit zwei koaxial übereinanderliegenden Durchströmkanälen, wobei diese Schaufel einen radial innen ge legenen Kompressorteil und einen radial aussen gelegenen Turbinenteil aufweist.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs gegenstandes, ausgebildet als kombinierte Schaufel mit koaxial übereinanderliegendem Kompressor- und Turbinenschaufelteil, ist auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt.
Fig.1 ist ein Aufriss einer einzelnem Schaufel.
Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die Schaufel. Fig. 3 ist ein Längsschnitt, und Fig. 4 und 5 sind Querschnitte nach den Linien 4-4 und 5-5 der Fig. 3.
Die in Fig.1 gezeigte Rotorschaufal weist einen Fussteil 10, einen Teil 12, einen Flansch 14 und einen weiteren Teil 13 auf, welche alle aus einem Stück hergestellt sind. Der Fussteil 10 weist eine Verlängerung 11 mit gezahnten oder gerippten Seitenflächen auf, die in einer entsprechend ausgebildeten Nut eines Schaufelträgers befestigt werden.
Der Teil 12 ist als Kompressorschaufel und der Teil 13 als Turbinenschaufel ausgebildet. In Fig.1 ist die Schaufel in der Axialrich- tung der Maschine gezeigt und in Fig. 2 ist die Drehrichtung durch den Pfeil R angedeu tet. Pfeile A bzw.
T geben die Strömungs- richtungen von Luft und Gas durch den Kom pressor bzw. die Turbine an, wobei die Schau fel für eine Maschine bestimmt ist, in wel cher die Strömungsriehtungen durch den Kompressor und durch die Turbine entgegen- gesetzt sind.
Bei einer Maschine, bei welcher die Strömungsrichtungen im Kompressor und in der Turbine dieselben sind, wäre die Schaufel im allgemeinen auch gleich der dar gestellten, wobei jedoch die Schaufelwinkel der zwei Schaufelteile 12, 13 abgeändert wären.
Der Turbinenschaufelteil 13 ist in bezug auf die Drehachse ausserhalb des Kompressor schaufelteils 12 angeordnet. Diese Anordnung ist wichtig für das wirksame Kühlen.
Die Schaufel ist, wie in Fig. 3 bis 5 ge zeigt, hohl, indem sich ein Hohlraum 15 vom Fuss 10 bis zur Schaufelspitze erstreckt, wo er durch einen Zapfen 16 abgeschlossen ist. Dieser Hohlraum 15 ist teilweise mit einem Kühlmittel 17 gefüllt, das nach der Schaufel herstellung vor dem Einsetzen des Zapfens 16 in den Hohlraum 15. eingebracht wird.
Das für die Füllung 17 benutzte Material kann metallisches Natrium oder ein schmelz bares Salz, z. B. Aluminiumbromid, Al@uni- niumchlorid, Aluminiumjodid, deren Siede punkte bei 263 - bzw. 183 bzw. 360 liegen, sein, wie es als Kühlmittel für die- Auspuff ventile von Kolbenverbrennungsmotoren be nutzt wird. Es soll so viel Kühhnittel 17 im festen Aggregatzustand eingefüllt werden, dass er weniger als die Hälfte des Gesamt volumens des Innenraumes 15 der Schaufel einnimmt.
Beim Betrieb der Maschine wird der äussere bzw. Turbinenschaufelteil 13 durch die heissen Gase auf hohe Temperatur erhitzt. Die Wärme wird einwärts längs der Schau fel auf den innern oder Kompressorschaufel- teil 12 geleitet, dessen Temperatur auf solche Höhe steigt, dass das Natrium oder Salz schmilzt und durch die Zentrifugalkraft an das Aussenende des Hohlraumes 15 geschleu dert wird, wo es Wärme von den Wänden des Turbinenschaufelteils 13 aufnimmt.
Die Tem peratur des flüssigen Natriums oder Salzes steigt bis zu der dem herrschenden Druck ent sprechenden Verdampfungstemperatur. Der entstehende Dampf wird an das Innenende des Hohlraumes 15 gedrängt und hier kon densiert. Die durch die Verdampfung des flüssigen Natriums oder Salzes von den Wän den des Turbinenschaufelteils 13 aufgenom mene Wärme wird durch den genannten Dampf auf die Wände des Kompressorschau- felteils 12 übertragen.
Infolge seiner latenten Verdampfungswärune kann das flüssige Na trium oder Salz eine grosse Wärmemenge: bei einem verhältnismässig geringen Temperatur anstieg aufnehmen. Der Wärmetransport, be dingt durch Konvektionsströme in der Flüs- sigkeits- und Dampfphase des Kühlmittels, wird durch die Zentrifugalwirkung noch ge fördert. Letzteres kühlt somit den heissen Tur- binenschaufelteil 13 sehr wirksam und hilft.
mit, durch Übertragen der 'Wärme auf den kühleren Kompressorschaufelteil 12, das Tem peraturgefälle im Schaufelmaterial selbst her abzusetzen, um innere Spannungen und ein Deformieren der Schaufel zu verringern.
Die Wärme wird von den Wänden des Kompressorschaufelteils 12 an das vom Kom pressor geförderte Arbeitsmittel abgegeben und geht daher nicht ganz verloren, wenn es sich um eine Gasturbinenanlage handelt.
Beim Auswuchten eines Rotors mit solchen Schaufeln ist nicht nur das Auswuchten des Rotors mit den Schaufeln ohne Kühlmittel- fiillung nötig, sondern es muss nach dem Ein führen des genau gleichen Gewichtes an Kühl mittel in jede Schaufel erneut gewuchtet wer den. Es ist auch wichtig, dass die Schaufel- hohlrä'LZme 15 in Anordnung und im Ausmass genau miteinander übereinstimmen, damit die Schwerpunkte der an die Aussenenden der lIohlräume 1.5 geworfenen Füllungen 17 im gleichen Abstand von der Drehachse liegen.
Die Zapfen 16 dürfen sich natürlich un ter dem Einfluss der Zentrifugalkraft der flüssigen Füllung 17 nicht lockern.
Beim gezeigten Beispiel bildet der Innen- bzw. Kompressorschaufelteil 12 eine radial einwärts gerichtete Verlängerung des Aussen bzw. Turbinenschaufelteils 1.3, die in eine küh lere, diireh den Kompressorkanal der Maschine gebildete Zone ragt.