Karteikarte für Karteien mit Lochkarten. Die bis anhin gebräuchlichen Karteikarten für Karteien mit Lochkarten bestehen zumeist aus Karton oder Pressspan. Bei diesen be kannten Karteikarten weist der untere Kar tenteil immer zwei Lochfelder, und zwar das Auswahl- und das Kontrollfeld, auf, wobei je ein Loch des Auswahlfeldes und das entspre chende Loch des Kontrollfeldes ein Lochpaar bilden. Der Abstand der Löcher eines Loch paares ist immer gleich. Diese Lochpaare die nen bei derartigen Karteien zum Markieren von bestimmten Merkmalen, und dies ge schieht in der Weise, dass das eine Loch eines Lochpaares belassen und das andere Loch die ses Lochpaares durch einen Schlitz nach aussen bis zum nächsten Loch erweitert wird.
Zur karteimässigen Erfassung und mechani schen Markierung von Merkmalen, bei denen nur zwei Fälle, Zutreffen oder Nichtzutref- fen, krank oder gesund, männlich oder weib lich, usw. möglich sind, ist nur ein einziges Lochpaar erforderlich. Zur Markierung von Merkmalen, die mehr als zwei Variations möglichkeiten zulassen, z. B. die zwölf Monate, die dreissig Tage eines Monates, eine Jahres zahl, sind zwei oder mehrere Lochpaare erfor derlich. Diese Lochpaare werden vorteilhaft zeilenartig angeordnet und die erforderlichen Schlitze werden auf Grund eines nach mathe matischen Regeln erstellten Schlüsselsystems im Auswahl- und im Kontrollfeld angebracht.
Bei dieser Art der technischen Adjustierung einer Karteikarte entsteht auf jeder Kartei karte, den verschiedenen Klartexteintragun- gen entsprechend, ein besonderes Loch- und Schlitzbild. Nach diesem Loch- und Schlitz system eingerichtete Karteien bieten prak tisch unbegrenzte Möglichkeiten der mechani schen Auswahl und Sortierung aus beliebig vielen solcher in völlig wahlloser Reihenfolge befindlicher Karteikarten.
Diesen bedeutsamen Vorteilen stehen aber auch gewisse Nachteile gegenüber, welche die praktische Verwendbarkeit solcher Karteien bis anhin wesentlich eingeschränkt haben.
Die vorgenannten Karteikarten eignen sich vorzüglich für historische, also unverrückbar feststehende, nicht aber für veränderliche Merkmale. So musste zur karteimässigen Er fassung eines veränderlichen Merkmals bis her so vorgegangen werden, dass der gerade vorliegende Fall auf der Karteikarte festge halten wurde und bei eintretender Änderung eines Merkmals eine entsprechende Ummar kierung der Karteikarte vorgenommen wer den musste. Dieses Vorgehen ist an Hand von Fig. 1, 2 und 3 näher beschrieben. Würde z.
B. gemäss Fig. 1 das veränderliche Merk mal krank mit zutreffend beim Loehpaar 0 festgehalten werden, so müsste nach dem bekannten System das Loch 0 im rechten Lochfeld unverletzt bleiben, das zum gleichen Lochpaar gehörende Loch 0 im linken Loch feld hingegen in der Richtung zum nächst liegenden Seitenrand der Karteikarte zu einem bis zum benachbarten Loch, nämlich dem Loch einer Hilfslochreihe H, reichenden Schlitz erweitert werden. Wollte man nun dasselbe Merkmal von krank auf nicht krank , also auf nicht zutreffend mecha nisch ummarkieren, so müsste man die in Fig. 1 dargestellte.
Loch- Lmd Schlitzanord nung des Lochpaares 0 auf das in Fig. 2 gezeigte Bild umändern, wonach das Loch 0 im rechten Lochfeld nach rechts geschlitzt und das Loch 0 im linken Lochfeld unverletzt ist.
Eine solche Korrektur konnte nach der bisher geübten Weise ohne weiteres dadurch vorgenommen werden, dass ein gummierter, gelochter Korrekturstreifen gemäss Fig. 3 auf die erforderliche Länge abgeschnitten und über die geschlitzte Stelle der Karteikarte ge klebt wurde, worauf im andern Lochfeld das dort bisher unverletzt gewesene Loch zum Schlitz erweitert werden musste.
Es hat sich gezeigt, dass eine derartige Korrektur an ein- und derselben Stelle nicht beliebig oft durch geführt werden kann, ohne die Karteikarte selbst zu beschädigen. Ausserdem kann man solche Korrekturen nur an einigen Stellen der Karteikarte, aber nicht willkürlich, zu wieder holten Malen und bei vielen oder allen Lo chungen einer einzelnen, z. B. bis 170 Loch paare aufweisenden Karteikarte vornehmen.
Die Karte selbst würde dadurch praktisch umverwendbar werden; auch wäre ein derart oft stattfindender Korrekturvorgang auf die Dauer und in diesem Umfange zu umständ lich und zeitraubend, ist also praktisch un- durchführbar. Mit den bisherigen Loch- und Schlitzkarten ist es auch nicht möglich, lau fende Veränderungen sofort im Zeitpunkt der klartextlichen Eintragung immer gleich me chanisch zu markieren bzw. umzumarkieren,
so dass die Karten wohl den Zweck einer nachträglichen Statistik, nicht aber den einer jederzeitigen mechanischen Kontrolle erfüllen konnten. Bei grösseren Veränderungen der Klartexteintragungen, sowie nach mehreren Korrekturen im Lochteil mussten überhaupt völlig neue Karteikarten angelegt und mecha nisch adjustiert werden. Diese Nachteile wer den durch die vorliegende Erfindung be hoben.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Karteikarte für Karteien mit Lochkar- ten, bei welcher sowohl das Auswahlfeld als auch das Kontrollfeld mindestens einen über die ganze Breite des Auswahl- oder Kontroll- feldes sich erstreckenden Schlitz aufweist und bei welcher Mittel vorgesehen sind, um diese Schlitze in beliebig wiederholt veränder barer Weise zu unterteilen, derart, dass das Loch- und Schlitzbild jederzeit entsprechend den Klartexteinträgungen und -änderungen verändert werden kann.
Mit Vorteil sind dabei im Auswahl- und im Kontrollfeld mehrere Schlitze vorhanden, welche zeilenartig untereinander angeordnet sind.
Es ist möglich, Lochkarten mit zwei Loch feldern der eingangs erwähnten, bekannten Art in Karteikarten gemäss der Erfindung umzuwandeln, indem man die Löcher jeder Lochzeile im Kontroll- und im Auswahlfeld durch einen Schlitz verbindet, dessen Breite kleiner ist als der Durchmesser der vorhan denen Löcher, so dass also an Stelle jeder Lochzeile ein durchgehender Schlitz vorhan den ist, welcher den ursprünglich vorhande nen Löchern entsprechende Erweiterungen aufweist. Vorhandene Lochkarten bereits be stehender Karteien können somit weiter benützt und aufgebraucht werden.
In Fig. 4 der Zeichnung ist eine beispiels weise Ausführungsform des Erfindungsgegen standes schematisch dargestellt.
Die aus einem Stück bestehende Kartei karte 1 besitzt einen obern, für den Klartext bestimmten Teil 2 und hat in ihrem Lmtern Teil 3 über die ganze Länge des Auswahl feldes 4 bzw. Kontrollfeldes 5 reichende Schlitze c@--g. Zum Zwecke der mechanischen Adjustierung werden die Schlitze durch Ein setzen von Querstäbchen 6 in die Querrillen 7 an bestimmten Stellen unterbrochen. Im dar gestellten Beispiel ist die erste Horizontal reihe (Schlitze a im Kontroll- und Auswahl feld) bereits adjustiert, wobei die Lochpaare 1, 3, 7 und 9 als zutreffend und die Loch paare 0, 2, 4, 5, 6, 8 und 10 als nicht zu treffend markiert sind.
Zutreffend gilt ein Lochpaar, wenn das Loch im linken Feld eines Lochpaares nach links verlängert ist, nichzutreffend , wenn das Loch im rechten Feld eines Lochpaares nach rechts verlän gert ist. Soll z. B. das Merkmal krank , beim Lochpaar 1 der Fig. 4 als zutreffend mar kiert, auf nicht zutreffend ummarkiert wer den, so muss man lediglich das im rechten Feld in die Rille 1 eingelegte Stäbchen her ausnehmen und dafür im linken Feld in die Querrille 1 einlegen, womit die mechanische Markierveränderung in der raschesten Weise durchgeführt ist.
Bei solchen aus einem Stück bestehenden Karteikarten kann der Oberteil für Druck- und Schreibzwecke von Haus aus geeignet oder hierfür entsprechend präpariert sein. Es können aber auch Karteikartenunterteile vor gesehen sein, in welche beliebige, normale Karteikarten-Oberteile aus Karton oder ande rem Material eingefügt (eingeklemmt) wer den. Die Querstücke werden zweckmässig von vorn eingesetzt bzw. sie sind vorn angeordnet.
Nach einer weiteren Ausführungsform kann die Karteikarte aus zwei leicht zu öff nenden und zu schliessenden Teilen bestehen, die in dem zur Aufnahme der Lochungen und Schlitzungen bestimmten Feld miteinander korrespondierende Schlitze aufweisen. Diese Schlitze können ihrerseits durch Anordnen oder Einsetzen von Querstücken in den zwi schen den beiden Karteikartenteilen liegenden Raum in beliebig gewünschten Abständen unterbrochen bzw. in beliebige Loch- und Schlitzanordnungen unterteilt werden.
Die beiden Teile der Karteikarten können zweckmässig aus zwei schachtelartig ausgebil deten Teilen zusammengesetzt sein, die leicht ineinandergesteckt werden können.
Nach einer andern Ausführungsform kön nen die Karteikarten aus zwei zusammen klappbaren, z. B. mittels Scharnieren gelen kig aneinandergeschlossenen Teilen bestehen.
Die beiden ineinandersteckbaren bzw. zu sammenklappbaren Teile der Karteikarten können ferner aus zwei in der geschlossenen Stellung fixierbaren, z. B. ineinander ein schnappbaren Blechplatten gebildet sein, die vorteilhaft aus papierdünnem, hartem und steifem Blech, z. B. Stahlblech, bestehen.
Die zur Unterteilung der Schlitze dienen den Querstücke können zweckmässig aus Drahtstückchen oder -stäbchen, Metallstegen, flachen Streifen oder Stangen, eingerollten Blechstücken, allgemein aus einem harten, mechanisch widerstandsfähigen Material be stehen. Sie können entweder mittels einer Vor richtung nach Art einer Heftmaschine einge setzt und so ausgebildet sein, dass sie nach her wieder entfernt werden können, oder sie werden in quer zu den Schlitzen gestellte, ein gepresste Ausnehmungen oder Rillen einge klemmt und können wieder entfernt werden.
Schliesslich können die Querstücke verschieb bar oder verschwenkbar an der Platte ange bracht sein; sie werden dann in die Quer stellung riegelartig eingeschwenkt oder ein geschoben, derart, dass sie den jeweiligen Sei tenbeanspruchungen einen entsprechenden Widerstand entgegensetzen, z. B. sich gegen Anschläge stützen. Die Querstficke selbst kön nen mit einer elastischen Schicht überzogen sein, die z. B. aus Gummi besteht. Alle Querstücke sollen so angeordnet sein und die Karteikarten bzw.
Kartenunterteile so ausgebildet sein., dass keine vorstehenden Teile vorhanden sind, sondern glatte Flächen und Seitenkanten verbleiben, die ein reibungs loses Aneinandervorbeigleiten der Karten beim mechanischen Auswahlvorgang in einem Kartenwählgerät gewährleisten. Die aus einem Stück bestehenden oder aus zwei Teilen zu sammengesetzten Karteikarten selbst müssen möglichst dünn und möglichst steif sein, was durch Verwendung geeigneten, z. B. dünnen Stahlblechmaterials von etwa 0,01-0,05 mm Stärke erreicht werden kann. An Stelle von Stahlblech können auch andere, den obigen Forderungen entsprechende Materialien be nützt werden.
Eine so ausgebildete Kartei karte bzw. Karteikartenunterteil. ist nur un wesentlich stärker als eine normale Kartei karte aus stärkerem Karton. Das Einstecken bzw. Einklemmen des für die Aufnahme des Klartextes bestimmten Oberteils erfolgt in leichtester Weise und mit denkbar einfacher Handhabung am obern Rand der Karteikar- tenunterteils. Auch das Öffnen, Schliessen und Fixieren der zweiteiligen, ineinandersteck- baren bzw.
zusammenklappbaren Teile der Karteikarten sowie das Adjustieren durch Einlegen oder Umlegen der Querstäbchen geht in der einfachsten und raschesten Weise vor sich. Die durch Verwendung der regulierbaren Dauer-Loch- und -Schlitzkarteikarte sich erge benden Vorteile sind kurz zusammengefasst die folgenden: Die erfindungsgemässen Karten eignen sich zur mechanischen Festhaltumg beliebiger Vergangenheits-, Gegenwarts- und Zukunfts merkmale.
Jede eintretende Veränderung kann, mit oder ohne gleichzeitiger Klartext eintragung, zum gleichen Zeitpunkt unmittel bar im mechanischen Loch- und Schlitzteil markiert bzw. ummarkiert werden. Dadurch ist eine laufende Ajourführung beliebiger Karteiangaben und administrativer Belange, wie z. B. Bestellungen, Wareneingänge und Warenauslieferungen, Zahlungen, sonstige Ein- und Ausgänge aller Art, Termine usw. sowohl im Klartext als auch im mechanischen Loch- und Schlitzteil möglich.
Das mechani sche Adjustieren und Umadjustieren von Hand aus, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme eines einfachen Handgerätes oder eines schreibmaschinenartig mit Tastatur ausge statteten Automaten, erfordert nur mehr einen Bruchteil der für das analoge Markie ren und Schlitzen mittels besonderer Mittel (Schlitzscheren usw.) bei denbisherigen Loch karten benötigten Zeit.
Mussten ferner bei der Umstellung bereits bestehender Karteianlagen auf ein zeitge mässes Loch- und Schlitzsystem völlig neue Karteikarten angelegt werden, so kann man nun die bestehenden Karteikarten v erschie- denster Formate und Grössen ohne weiteres mit in der Grösse dazu passenden Karteikar tenunterteilen mit erfindungsgemässer Ausbil dung der Lochfelder verbinden und braucht dann bloss die dem jeweiligen Klartext ent- sprechende mechanische Adjustierung vorzu nehmen.
Wenn der Klartextteil der bekann ten Karten durch fortgesetzte Änderungen bzw. durch Ausschreiben unverwendbar wird, kann nun in der einfachsten Weise durch Ein setzen eines neuen Oberteils die bisher un umgänglich notwendige Neuanlage einer gan zen Karteikarte erspart werden. Bei der Ver wendung von besonders widerstandsfähigem Material, z. B. Blechplatten, vorzugsweise aus dünnem Stahlblech, wird das schädliche Aus reissen der Kartonkarten insbesondere an den Kartenrändern sowie das oft störende Ein biegen bzw. Krümmen des Kartenmaterials, das sogenannte Ermüden, einwandfrei ver mieden, wodurch sich die vorzeitige Erneue rung der Karteikarten erübrigt.
Wurde eine mit den bekannten Loch- und Schlitzkarten angelegte Kartei in ihrer Gesamtheit un- aktuell, so wurde sie zur Gänze wertlos. Bei Verwendung besonderer Ausführungsarten der erfindungsgemässen Karteikarte hingegen brauchen nur die Klartextoberteile entfernt zu werden, worauf die Unterteile sofort zur Anlegung einer neuen Kartei nutzbar gemacht. werden können. Mit den beschriebenen Kartei kartenunterteilen können auch zwei oder meh rere Karteianlagen gleichzeitig bedient wer den. Hierbei müssen lediglich die Karteikar tenteile vorübergehend ausgewechselt werden.