Bandage zur Behandlung von Rippenbrüchen.
Von den früher bei der Behandlung von Rippenbrüchen verwendeten dachziegelartig bereinandergeklebten Heftpflasterstreifen, die nur auf der Brustkorbseite der gebroche- nen Rippe abgeordnet wurden, ist man deshalb abgekommen, weil ein derartiger Verband den Brustkorb nicht ruhigstellen kann.
Auch die Verwendung von einfachen elasti schen Binden hat sich nicht bewährt, weil eine solche Binde rutscht und der angelegte Verband sich lockert. Allgemein hingegen h. at sich ein Heftpflasterverband bewährt, bei welchem ein ungefähr 10 cm breiter Heftpflasterstreifen rings um den ausgeatmeten Brustkorb an, dessen unterem Umfange gelegt wird.
Doch auch diese Art der Ruhigstellung des Brustkorbes zeigt verschiedene Mängel, die vielfach von den Patienten unangenehm empfunden werden. So kommt es häufig vor, dass das Heftpflaster zu fest angelegt wird, wodureh der Patient mehr als notwendig an der Atmung behindert wird. Ist hingegen der Verband zu locker angelegt, so erfül'lt er seinen eigentlichen Zweck nicht, nämlich die Ruhestellung des Brustkorbes.
In vielen Fäl- len,besonderswennderRippenbruchnicht arg ist, würde es für den Patienten eine wesentliche Erleichterung bedeuten, wenn er bei ruhiger, liegender Stellung, besonders heim Schlafen, vorübergehend von dem zwän- genden Verbande befreit werden konnte ; dies ist jedoch unmöglich, weil ein Heftpflaster- streifen nieht ein- bis zweimal im Tage heruntergenommen und wieder angelegt werden kann.
Alle e. diese Nachteile werden durch eine Bandage gemäss'der Erfindung vermieden, die sich auszeichnet durch einen zum Festlegen um den ausgeatmeten Brustkorb bestimmten elastischen G rtel mit einer Schliesse und zwei Weiteneinstellvorrichtungen, die eine zur Grob-und die andere zur Feinregulierung.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegensta. n- des dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 die Bandage im Schaubilde, während Fig. 2 die Schliesse und die Feineinstellvorriohtung in Ansicht mit teilweise abgebrochener Deok- wand wiedergibt.
Aus einem luftdurchlÏssigen, aber wenig elastischen Stoffe, z. B. einem derben Gummi netzstoffe, wie er für Damensehlüpfer verwendet wird, nur weniger nachgiebig, ist ein für den Brustkorb entsprechend zugeschnitte- ner Gürtel 1 angefertigt, der mit zwei einfachen, abersicherfunktionierendemWeiten- einstellvorrichtungen 2 und 3 und einer
Schliesse 10, 6 zum Festlegen um den aus geatmeten Brustkorb ausgestattet ist. Die
Grobeinstellvorrichtung 2, die zum beiläufi- gen Festlegen der Bandage dient, wird am m besten an der der Fraktur gegen berliegen den Seite, und zwar mehr dem Rücken zu, angeordnet.
Man wird hiezu in der Regel eine einfache, am U-mfange des Gürbels angeordnete Schnalle verwenden, die zur Festlegung eines ScMiessbandcs dient, welches mit einer aufgedruckten Zentimetereinteilung, entspre chend der Weite ; des Gürtels, versehen ist, so da¯ die Bandage gemϯ dem vom Arzte abgemessenen Umfange des ausgeatmeten Brustkorbes ohne weiteres s Proben sofort angelegt werden kann.
Die Feineinstellvorrich- tung 3, die eine Feinregulierung der Banda genweite (Gürtelspannunig) ermöglicht, befindet sich an der G rtelvorderseite und liegt ber dem Sehwertfortsatze. Sie ist schloss- artig ausgebildet und besteht aus einem d nnen, plattenartigenGehäuse mit glabter, po lierter Vorderwand 4 und einen) dem BTustkorb entsprechend gewölbten Unterteile 5, die djurch Verschraubung miteinander verbunden sind. In diesem Gehäuse, das. zweckmässig aus einem leichten, aber widerstandsfÏhigen Material, wie z.
B. einer Aluminiumlegie rung,hergestelltjst,sindzweinachaussen ragende Bügel 6 geführt, deren innere Enden als Zahjüjstangen 7 ausgebildet sind. Diese Zahnstangen werden von einem in der Mitte des Schlosses angeordneten Antriebszahnrad 8 mit Hilfe eines abnehmbaren Schl ssels 9 gleichzeitig in entgegengesetzter Richtung verschoben, so da¯ die beiden Bügel entweder einander genÏhert oder voneinander entfernt werden können. Der eine Bügel ist mittels einer Schlaufe an dem einen G rtelende be festigt, während, der zweite Bügel zur Auf na.'hme eines am ändern Gürtelende betfestig- ten Schlie¯hakens 10 dient, welche beiden Teile somit die Schliesse bilden.
Bei Betätigung des Schlüssels werden unter Anwendung einer Zugkraft von ungefÏhr 20 bis 30 kg die Gürtelenden einander genähert, so da¯ der G rtel, da die beiden Bügel um je 20 mm verschoben werden können, bis zu 40 mm enger gemacht werden kann. Der ZahntrieJb wird mittels einer Sperrvorrich- tung gesichert, deren Betätigungsknopf 11 aus der Vorderwand des Gehäuses'hervorragt.
Die polierte Rückseite des Schlosses wird zweckmäBigerweise mit einem entsprechend gro¯en Stück Rehlederbedeckt,dasan'fla- chen, breiten Köpfen von Schrauben oder dergleichen befestigt ist, welche in den gleichen Sockeln versenkt sind, die zur r Verschraubung der Schlossteile dienen ; überdies ruht bei ge schlossener Bandage das Schloss auf einer Zunge des Gürtels auf, um jedweden Druck auszuschalten. Mit Hilfe dieses Schlosses ist es m¯glich, den G rtel - je nach den indivi- duellen Erfordernissen-weiter oder enger zu machen ; der Schliess haken hingegen ge stattet'die vollständige Abnahme der Bandage und das Wiederanlegen durch den Patienten selbst.
Der Gürtel, der eine Breite von 10 bis 12 cm-eine derarti. ge Breite hat sich am zweckmässigsten erwiesen-besitzt und waschbar ist, kann aber auch statt aus Gumminetzstoff aus feingewebter Leinwand erzeugt werden, doch werden in diesem iFalle einige Zwickel aus dem obengenannten Stoffe eingesetzt, mm der Bandage eine gewisse Ela- stizität zu verleihen, die zwar der Ruhestel- lung nicht schadet, jedoch vom Patiente angenehm empfunden wird.
Um ein Eerabglei- ten des Gürtels zu verhindern, können auch tuber die Schulterngeführte,durchElemm- schnallen in ihrer LÏnge vetstellbare Trag bänder 12. nach Art eines Hosenträgers angeordnet sein. Bei Frauen wird es. sich empfeh- len, den Gürtel der Einfachheil halber am Büstenhalter festzulegen.
Vor Anlegen der Bandage empfiehlt es sieh, zuerst zwei Touren einer dünnen, waschbaren Trikotbinde 13 um den ausgeatmeten Brustkorb zu legen. Diese Binde dient einerseits zur Aufsagung des unter der Bandage sichbildendenSekretes(Sehweissoderder- gleichen,), anderseits als druckmildernde Unterlage ; die über den Gürtel hervorragen- den Ränder der Binde können über den Gür- tel umgeschlagen werden, so da¯ dessen Kan ten en einschneiden.
Die dargestellte Bandage ist sehr dauerhaft, waschbar und hygienisch. Während bei, Heftpflasterverband durch den Luft abschlusseinerseits, durch die Sekretion, im Sommer besonders durch die SchweiBabson derung, anderseits sich bereits nach ein bis zwei Wochen. ein sehr imangenehmer und mit der Zeit noch zunehmender Juckreiz einstellt, der durch eine oberflÏchliche Hautentz ndung hervorgerufen wird, die sehr oft neben der entzündlichen Rötung zu ausgedehnter Pustelbildung und manchmal auch zu langwierigen Ekzemen führt, kann es zu solchen Erscheinungen bei Anwendung der dargestellten Bandage nicht kommen, da diese im Gegensatz zum Heftpflasbervefbanld abgenommen werden kann ;
das Abnehmen der Bandage ist berdies bei offenen Rippenbr chen zwecks Verbandwechsels unerlässlich.
Sie ist ferner gleich der darunterliegenden Trikotbinde, die gewechselt werden kann, luftdurcfhiässig. Wenn nach zwei bis drei Wochen Behandlungsdauer die Kompression nicht mehr so stark sein muss wie anfangs, kann der Druck der Bandage den jeweiligen Bedingungen leicht angeglichen werden ; ebenso kann sie bei einem aillfälligen Haut emphysem jederzeit dem jeweiligen Umfange angepasst werden. Der Gürtel kann aber auch im Gegensatze zum Heftpflasterverband zum Baden oder zum Schlafen vorüfbergehend abgenommen werden, wobei es der einfache Ver- schlussmittelsdesSchliess'hakenademPatien- ten jederzeit gestattet, den Gürtel selbst zu entfernen und wieder anzulegen.
Infolge all dieser Eigenschaften erm¯glicht die dargestellte Bandage es dem Patienten, bei leichteren Arbeiten ohne weitere Störungen seinem Berufe nachzugehen, während Schwerarbei- ter zwei bis drei Wochen früher als sonst ihre Arbeit wieder aufnehmen k¯nnen. ¯berdies wird sie, selbst wenn. sie drei bis fünf Wochen. getragen werden muss, im Gegensatze zu allen andern blichen VerÏnden niemals unhygienisch sein und wie diese verschmut- zen oder sogar stinken.
Bandage for treating broken ribs.
Adhesive plaster strips, which were previously used in the treatment of broken ribs, were glued together like tiles and were only placed on the chest side of the broken rib, because such a bandage cannot immobilize the chest.
The use of simple elastic bandages has not proven to be effective either, because such a bandage slips and the bandage is loosened. In general, however, h. A sticking plaster bandage has proven itself in which an approximately 10 cm wide sticking plaster strip is placed around the exhaled chest, the lower circumference of which is placed.
However, this type of immobilization of the chest also shows various deficiencies that are often found uncomfortable by the patient. It often happens that the adhesive plaster is applied too tightly, which hinders the patient's breathing more than necessary. If, on the other hand, the bandage is applied too loosely, it does not fulfill its actual purpose, namely the rest position of the chest.
In many cases, especially when the broken rib is not bad, it would be a great relief for the patient if he could be temporarily freed from the constraining bandage in a quiet, lying position, especially at sleep; However, this is impossible because a sticky plaster strip cannot be removed and put back on once or twice a day.
All e. These disadvantages are avoided by a bandage according to the invention, which is characterized by an elastic belt intended to be fastened around the exhaled chest with a buckle and two width adjustment devices, one for coarse and the other for fine adjustment.
In the drawing is an example embodiment of the invention. 1 shows the bandage in a diagram, while FIG. 2 shows the clasp and the fine adjustment device in a view with partially broken off Deok wall.
Made of an air-permeable, but not very elastic material, e.g. B. a tough rubber mesh, as it is used for panties, only less flexible, a suitably tailored for the chest belt 1 is made, with two simple, but safe-functioning width adjustment devices 2 and 3 and one
Buckle 10, 6 to fix around the exhaled chest is equipped. The
Coarse adjustment device 2, which is used for incidentally fixing the bandage, is best arranged on the side opposite the fracture, namely more towards the back.
You will usually use a simple buckle arranged on the U-mfange of the belt, which is used to fix a ScMiessbandcs, which is printed with a centimeter graduation, according to the width; of the belt, so that the bandage can be put on immediately according to the circumference of the exhaled chest as measured by the doctor.
The fine adjustment device 3, which enables fine adjustment of the ligament width (belt tension), is located on the front side of the belt and lies above the process of the visual value. It is designed in the manner of a lock and consists of a thin, plate-like housing with a smooth, polished front wall 4 and a lower part 5 which is arched according to the basket and which are connected to one another by screwing. In this case, which is conveniently made of a light but resistant material, such as
B. an aluminum alloy, are made, two outwardly projecting stirrups 6, the inner ends of which are designed as toothed rods 7. These racks are simultaneously moved in opposite directions by a drive gear 8 arranged in the middle of the lock with the aid of a removable key 9, so that the two brackets can either be moved closer to or away from each other. One bracket is fastened to one end of the belt by means of a loop, while the second bracket is used to hold a hook 10 fastened to the other belt end, which two parts thus form the clasp.
When the key is operated, the belt ends are brought closer together using a tensile force of around 20 to 30 kg, so that the belt can be made up to 40 mm narrower, since the two brackets can each be moved by 20 mm. The tooth drive is secured by means of a locking device, the actuating button 11 of which protrudes from the front wall of the housing.
The polished back of the lock is expediently covered with a correspondingly large piece of doe leather, which is attached to the flat, wide heads of screws or the like, which are countersunk in the same sockets that are used for screwing the lock parts; In addition, when the bandage is closed, the lock rests on a tongue of the belt in order to switch off any pressure. With the help of this lock it is possible to make the belt wider or narrower, depending on the individual requirements; The locking hook, on the other hand, allows the bandage to be completely removed and reattached by the patient himself.
The belt, which has a width of 10 to 12 cm-suchi. ge width has proven to be the most appropriate - possesses and is washable, but can also be produced from finely woven canvas instead of rubber netting, but in this case some gussets made of the above-mentioned material are used to give the bandage a certain elasticity does not harm the resting position, but is perceived as pleasant by the patient.
In order to prevent the belt from slipping off, straps 12, which are guided over the shoulders and adjustable in length by locking buckles, can be arranged in the manner of suspenders. With women it will. it is advisable to fasten the belt to the bra for the sake of simplicity.
Before putting on the bandage, it is advisable to first put two turns of a thin, washable tricot bandage 13 around the exhaled chest. This bandage serves on the one hand to absorb the secretion that forms under the bandage (visual white or the like), on the other hand as a pressure-relieving pad; the edges of the bandage protruding over the belt can be folded over the belt so that its edges cut into it.
The bandage shown is very durable, washable and hygienic. While in the case of adhesive plaster bandages due to the air seal on the one hand, due to the secretion, in summer especially due to the perspiration, on the other hand already after one to two weeks. a very pleasant itch that sets in, which increases over time, which is caused by a superficial skin inflammation, which in addition to the inflammatory reddening very often leads to extensive pustular formation and sometimes to protracted eczema, such phenomena cannot occur when the bandage shown is used come, as this can be removed in contrast to the staple pasbervefbanld;
It is also essential to remove the bandage in order to change the bandage if the ribs are broken.
It is also air-permeable like the tricot band underneath, which can be changed. If after two to three weeks of treatment the compression does not have to be as strong as it was at the beginning, the pressure of the bandage can be easily adjusted to the respective conditions; Likewise, it can be adapted to the respective extent at any time in the case of a suspected skin emphysema. In contrast to the adhesive plaster bandage, however, the belt can also be temporarily removed for bathing or for sleeping, the simple locking means of the clasp allowing patients to remove the belt themselves and put on again at any time.
As a result of all these properties, the bandage shown enables the patient to carry out his job with lighter work without further disturbances, while hard workers can resume their work two to three weeks earlier than usual. Moreover, it will, even if. them three to five weeks. must be worn, in contrast to all other common things, never be unhygienic and how they get dirty or even smell.