Verfahren zur Darstellung eines Derivates des Naphthsultons. Es wurde überraschenderweise gefunden, dass sich Naphthsulton, der innere Ester der 1.-Oxynaphthalin-8-sulfonsäure, mit Carbon- säure- bezw. .Sulfonsäurehalogeniden in Ge genwart von Aluminiumchlorid in glatter Reaktion ohne Veränderung des Sultonringes zu Naphthsulton-4-1,etonen beziv. -sulfonen der Formel
EMI0001.0013
kondensieren lässt.
In den Formeln I und II bedeuten R die Reste der angewandten Säure halogenide.
Die Kondensation wird zweckmässig in Gegenwart von Lösungsvermittlern, wie Ni- trobenzol, Trichlorbenzol, Chloroform, P'etrol- äther usw., bei erhöhter Temperatur durch geführt. Dabei richten sich die Versuchs- bedingungen weitgehend nach der Reaktions fähigkeit der.Säurehalogenide und der Natur des Lösungsmittels. Sehr reaktionsfähige Säurehalogenide, wie z. B. Acetylchlorid, reagieren schon sehr gut bei mässig erhöhter Temperatur (40-60 ), während reaktions trägere Säurehalogenide, wie z.
B. 4-Methyl- bc-nzol-l-sulfochlorid höhere Temperaturen erfordern. Die Struktur des Säurehalogenids ist ebenfalls von Einfluss. Während z.
B. ge- radkettige aliphatische Carbonsäurehaloge- nide, wie Normalbuttersäurechlorid oder aro matische Carbonsäurehalogenide, wie Ben- zoylchlorid, 4-Nitro-benzoylchlorid, 4-Chlor-3- nitrobenzoylchlorid, 4-Methylbenzol-l-sulfo- chlorid, in glatter Reaktion zu Naphthsulton- 4-methylketon,
Naphthsulton-4-propylketon, Naphthsulton - 4-phenylketon, Naphthsulton- 4-(4'-nitrophenyl)-keton, Naphthsulton-4-(4'- cblor-3@-nitrophenyl)-keton und Naphthsul- ton-4-(4'-methylphenyl)-sulfon führen, erge ben andere, vorwiegend verzweigte alipha- tische Carbonsäurehalogenide, neben den zu erwartenden Betonen noch Harze.
DurchVer- seifen der neuen Naphthsultonderivate mit Alkalien entstehen 1-Oxynaphthalin-8-sulfon- säurederiv ate. Deren Dinatriumsalze besitzen ein ausgeprägtes Kristallisationsvermögen; in kaltem Wasser sind sie verhältnismässig schwer löslich.
Kraft dieser Schwerlöslichkeit lassen sie sich leicht aus den anfallenden Roh sultonreaktionsmischungen durch Verseifen mit Natronlauge und Kristallisierenlassen in geeigneter Konzentration und Alkalinität in grosser Reinheit darstellen; unveränderte Naphthsulton wird dabei in das leielitlösliehe Dinatriumsalz der 1-Oxynaphtli < ilin-8-sulf on- säure übergeführt und verbleibt in den Mut- terlaugen.
Durch Kochen der neuen 1-Oxynaphtlia- li.n-8-sulfonsäurederivate mit Phosphoroxy- chlorid werden die entsprechenden Naphth- srltonderivate nahezu quantitativ wieder zu- riiekgebildet.
Beim Schütteln der erfindungsgemäss dar- ,"(Stellten Naphthsultonderivate mit l@onz@"n- triertem wässrigem Ammoniak oder durch leichtes Erwärmen mit wässriger Ammonium- carbonatlösung entstehen die entsprechenden 1- Oxynaphthalin- 8 - sulfamidderivate durch Anlagerung von Ammoniak.
Die neuen Verbindungen sollen als Zwi schenprodukte für die Herstellung von Farb- stoffen dienen.
Gegenstand vorliegenden Patentes ist ein Verfahren zur Herstellung von Naplithsulton- 4-methylketon, welches dadurch gekennzeich net ist, dass man auf Naphthsulton ein Acf- tylhalogenid einwirken lässt.
Das neue Keton ist ein kristallisierter Körper vom Schmelzpunkt 171-1.72 und findet als Farbstoffzwischenprodukt Verwen- dung. Re; spiel:
103 Teile Niiplitlistilton werden in einem mit RtielLflttssl@iihlei- und Rülirer versehenen Gefäss unter I'cuchtighcitsausschluss mit<B>300</B> Teilen trockenem Triehlorbenzol übergossen und mit 100 Teilen -3i-luniiiiitnnulilorid ver setzt.
Das Ganze erwärmt sich leicht und bil det eine viskose Lösung. Man gibt: nun 47 Teile Acetylelilorid (oder entspreeltende Men gen leetvlhroirii.(1) zu und erwärmt langsam auf 60 , vvobei reichliche Mengen Chioi@ - < is- serstoff entweichen.
Nachdem die Gasbildung nachgelassen hat, steigert man die Tempera tur auf 100 und rührt dort 2-4 Stunden, bis die Reaktion beendet ist. Dann zersetzt man die Reaktionsmisebung mit Eis und etwas konzentrierter Salzsäure und destilliert das Triehlorbenzol mit Wasserdampf ab. Das kristallinische Naplithsitlton-4-methylketon wird abgesaugt, gründlich mit Wasser ausge- ,vasehen und getrocknet. Ausbeute an roher Ware 12.3 Teile oder 99-i; der Theorie.
Nach mehrnia.lit;em lTnikristallisieren aus Chloro form und -\.llzohol. besitzt das Keton den Schmelzpunkt 17l-172 .
Das Triehlorbenzol liisst sieb auch durch Nitrobenzol, Petroläther, Chloroform umv. er setzen. Arbeitet man mit den beiden letzt genannten, so muss die Reaktionsdauer infol-i# der niederen Siedepunkte der Lösungsmittel verlängert werden.