Auswertegerät für stereophotogrammetrische Aufnahmen.
Die Erfindung betrifft ein Auswerte- gerät mit stereokopischem Betrachtungssystem f r stereophotogrammetrische Aufnahmen. Dasselbe zeichnet sich dadurch aus, da¯ zwei Einrichtungen zur Nachbildung des Aufnahmestrahlenganges durch je ein gesondert gelagertes und gegenüber der zugehörigen Einrichtung einstellbares Raumkreuzsehlittensystem lenkbar sind, wobei diese getrennten Systeme gemeinsamen Antrieb und gemeinsame, einstellbare Vorrichtungen zum Ablesen und Registrieren des Auswerteergebnissesbesitzen.
Es ist möglich, ein derartiges GerÏ so auszubilden, da¯ unter Einhaltung eines möglichst kurzen und möglichst geradlinigen Strahlenganges optische Gelenke vermieden werden und da¯ die Basis als ideeller Ab stand-der Polo-der beiden Nachbildungs- einrichtungen ein, geführt werden kann.
Die Basis als veränderlichen Absband der Pole der beiden Nachbildungseinrichtungen einzuf hren, stellte bisher grole Anforderungen an den Konstrukteur. Die Basis durch einen geometrischen Runstgriff an anderer Stelle einzuführen, bedingte die Einf hrung eines zusätzlichen Abstandes zwischen den den Strahlengang bei der Aufnahme nach bildendenTeilen'desGerätes,welche daher durch sehr starre Verbindungen zusammen- gehalten werden muBten, die sich auf unbewegliche und bewegliche Elemente verteilten, so dass eine strenge, konstante Orientierung der letzteren Elemente gegenüber den ersteren eingehalten werden mute. Im Betrieb hatte diese Anordnung weiter den Nachteil,
da¯ die gegenseitige Orientierung der Bilder bei der Orientierung zum Lot jeweils zunächst gestort wurde, um nachher wieder hergestellt werden zu m ssen. Diese Nachteile können bei zweckmäBiger Ausbil- dung des erfindungsgemässen Gerätes ver- mieden werden.
Auch besteht der Vorteil, daB die Lage der beiden aus je einer Nachbildungseinrich- tung und einem. Raumsclllittensysbem be- stehenden Geräteteile frei von jedwelcher me chanischen Bindung (mitAusnahmeder sehr anpassungsfÏhigen Transmissionen zur ge meinsamen Steuerung beider Raumkreuz schlittensysteme) gewählt werden darf, was zu Gunsten der Vereinfachung des Betrachtungssystems ausgen tzt werden kann. Vor allem wird es möglich, mit nur sehr wenigen optischen Teilen auszukommen.
Aus demsel- ben Grunde bietet es keine konstruktiven Schwierigkeiten, die Basis als ideeller Abstand der Pole der beiden Nachbildungs- einrichtunlgen einzuführen, das heisst als Abstand dieser Pole, wenn man sich beide Ge räteteile so zueinander verschoben und verdreht vorstellt,da-ssbeide Raumkreuzschlit tensysteme kongruent werden, das heisst sich Punkt für Punkt decken.
Die beiliegenden Figuren zeigen beispielsweise und rein schematisch Ausfüh- rungsformen des Auswertgerätes nach der Erfindung oder dienen zu deren Erläu- terung. Es stellen dar :
Fig. 1 ein Auswertegerät im SchrÏgri¯, ohne die Ablese- und Registriervorrich tungen.
Fig. 2 einen Teilschnitt nach Linie IùII zu Fig. 1 in vergr¯¯ertem Massstab,
Fig. 3 wiederum einen SchrägriB mit biegsamerTransmission der einzelnen Teile der Raumkreuzschlittensysteme,
Fig. 4 eine andere Ausführungsform einer derartigen Transmission im Schrägriss und
Fig. 5,6,7 und 8 dienen zur Erläuterung für die Einführung der Basis als ideeller Abstand der Pole der beiden Nachbilde- einrichtungen.
Gemäss. Fig. 1 handelt es sich um ein Auswertegerät mit stereoskopischem Betrachtungssystem f r Stereophotogrammetrie, wobei sowohl auf der Bild-wie auf der Raumkreuzschlittensystemseite die Projek tionsstrahlen als Raumlenker verkörpert sind. Die Einzelteile der beiden GerÏteteile, welche auf einer gemeinsamen Grundplatte 1 ruhen, sind mit gleichen Bezugszeiehen versehen, nur tragen die Bezugszeichen des rechten Teils zum Unterschied gegenüber jenen des linken Teils einen Index.
Diese Teile werden in folgendem der Anschaulichkeit ha. lber als äGerÏtehÏlften" bezeichnet, wobei jedoeh nur auf die in Fig. 1 dargestell- ten Teile des ganzen GerÏtes (und unter Weglassung der Grundplatte 1) Bezug genommen wird.
Beschrieben wird im folgenden nur die eine GerÏtchÏlfte, eine Beschreibung auch der ändern Gerätehälfte erübrigt sich, weil die beiden Hälften in ihrem Aufbau und Zusammenbau vollkommen bereinstimmen.
¯bereinstimmung besteht lediglich nicht hinsichtlich der Okulare 2 und ; 2'der beiden Betrachtungssysteme 3 und 3'; diese beiden Okulare wÏren bei vollkommen gleichem Zusammenbau der einzelnen Elemente der beiden Hälften um 180 zueinander versetzt ; sie müssen jedoch naturgemäss gleichgerichtete Einblickoffnungen haben.
Der Aufbau der beiden Gerätehälften ist im übrigen folgender :
Auf der gemeinsamen Grundplatte 1 ruht der Hauptträger, bestehend aus einem Win kelstück, dessen waagrechter Schenkel mit 4, dessen lotrechter Schenkel mit. a bezeich- net ist. Der waagrechte Schenkel 4 ist auf der gemeinsamen Grundplatte 1 verscliiebbar geführt ; dies zum Zwecke der Einstellung des Aehsenabstandes der beiden Okulare 2 und 2'. Der senkrechte Schenkel 5 trägt auf der ei. nen Seite das Betrachtungssystem 3 nebst Okular 2. Der Strahlengang der Be trachtungssysteme ist in Form gestrichelter Pfeile angedeutet.
Auf der andern Seite des lotrechten Schenkels 5 des Hauptträgers ist in diesem eine Drehscheibe 6 eingelassen, deren Mittelpunkt mit der Achse des Strahlenganges zusammenfällt. Zweck der Drehbarkeit ist die Berücksichtigung der Eantung der Aufnahmen, das hei¯t der Drehung der Aufnahmen in ihrer eigenen Ebene. Die Seheibe 6 ist mit einem recht- eckigen Ausschnitt 7 versehen, welcher der Führung eines Rahmens 8 dient. In diesem Rahmen ist, senkrecht zu seiner Bewegungs- freiheit in dem Ausschnitt 7, ein zweiter Rahmen 9 verschiebbar geführt, welcher das Bild 10 tragt. Es kann daher das Bild 10 in zwei aufeinander senkrecht stehenden Rich tungen in der Scheibe 6 bezw. dem Hauptträger 4,5 bewegt werden.
An der Scheibe 6 ist. ein Arm 11 befestigt, dessen abgewinkel- ter Schenkel 12 der Lagerung des Pols 13 eines Raumlenkers 14 dient. Der Pol 13 wird gebildet durch eine Kugel, welche in einer entsprechend kugelschalenformigen Fassung des Schenkels 12 liegt. Dieser Lenker 14 ist durch eine Grelenkhülse 15 mit einer Platte 16 gekuppelt, welche verschiebbar auf einem senkrecht zur Bildebene ausladenden, mit dem Bildträger 9 fest verbundenen Teil 17 geführt und in einer bestimmten Lage jeweils feststellbar ist.
Es ist somit der Abstand der Platte 16, ber welche der Raumlenker 14 auf den Bildträger 9 wirkt, gegenüber der Bildebene veränderlich, was die Einstellung eines beliebigen Abstandes zwischen dem Pol 13 und dem geometrischen Ort der Gelenkhülse 15 gestattet. Die Gelenkhülse 15 be- steht aus einer Kugel, welche in einer kugelschalenförmigen Fassung der Platte 16 liegt und in welcher der Lenker 14 achsial verschiebbar geführt ist. Es ist ersichtlich, da. ss die Bewegungen, welche der Lenker 14 um das Kugellager 13 ausführt, sich nur als Verschiebunjgen des Bildes 10 in dessen eigener Ebene auswirken können.
Jeder beliebige Punkt des mit Hilfe einer an der Scheibe 6 befestigten Lichtquelle 18 durch leuchteten Bildes 10 kann durch das Be traohtungssystem 3 hindureh von dem zur Fokussierung gegenüber demselben einstell- baren Okular 2 aus angezielt werden, entsprechende Lage des Lenkers 14 voraus- gesetzt. Die Teile le 2, 3, 5ù9 und 11ù18 bilden eine N'achbildungseinrichtung, deren Zweck darin besteht, für jeden Punkt des Bildes 10 den Aufnahmestrahl dieses Punktes nachzubilden. Diese Nachbildung erfolgt hier auf mechanischem Wege durch den Lenker 14, der die Lage des Projektionsstrahls einnimmt.
Die Nachbildungseinrichtung ent spricht einem Photogoniometer, wobei aber die Winkelkoordinaten des Strahls im Ge gensatz zum Fhotogoniometer nicht messbar sind. Dagegen werden für jede Lenkerlage zwei, dem angezielten Bildpunkt entspre- chende Lagekoordinaten durch das Raum scblittensystem weiter übertragen. Wie schon erwähnt, fallt die'durch'den gestrichelten Pfeil angedeutete Zielachse der Betrachttmgss- systemhÏlfte mit der Drehachse der Scheibe 6 zusammen und verläuft senkrecht zur Bildebene. Der Lenker 14 ist an seinem freien Ende durch eine Gelenkhülse 19 mit einem Schlitten 20 gekuppelt.
Die Gelenkhülse 19 ist genau so ausgebildet, wie die Gelenkhülse 15. Der Schlitten 20 ist einer der drei Schlitten eines Raumkreuzschlittensystems ; er ist in dem zweiten Schlitten 21 vertikal verschiebbar geführt. Der zweite Schlitten 21 ist seinerseits horizontal und parallel zur Bildebene in dem dritten Schlitten 22 geführt, und dieser dritte Schlitten 22 ist hori-zontal und senkrecht zur Bildebene in einem Winkelstück 23 verschiebbar geführt, wenn alle Einstellungen in der Mittellage sind. Das Winkelstück 23 ist mit dem Schenkel 24 auf dem horizontalen Schenkel 25 eines Winkelig um eine Achse 26 drehbar.
Der senkrechte Schenkel 27 dieses Winkels ist um eine Achse 28 drehbar an einem Träger 29 angelenkt. Es ist demnach dass Raumkreuzschlittensystem 20,21,22 bezw. sein Träger 23 kardanartig aufgehängt ; die Kardanachsen sind die Achsen 26 und 28. Der TrÏger 29 ist auf einem Ständer 30 verschiebbar, und zwar horizontal und parallel zur Bildebene, wenn alle Einstellungen in der Mittellage sind. Der StÏnder 30 ist auf dem Hauptträger 4,5 um eine vertikale Achse 31 drehbar.
Sind alle Einstellungen in der Mittellage, so sind die am Schenkel 25 angeordnete Drehachse 26 des Trägers 23 und die am TrÏger angeordnete Drehachse 31 des Ständers 30 parallel zur Bildebene und senkrecht zur Richtung der Verschiebung des Trägers 29, während die Drehachse 28 f r die Bewegung des Schenkels 27 relativ zum Träger 29 parallel zu dieser Richtung liegt. Das das Raumkreuzschlittensystem tra-gende Winkelstück 23 kann somit gegen iiber dem WinLel 11, 12, in welchem der Pol 13 des Raumlenkers 14 gelagert ist, so ein- gestellt werden, wie es die gegenseitige Orien tierung, die Orientierung zum Lot, sowie die Einführung der Basis erfordern, ohne dass optische Gelenke erforderlich sind.
Auch bedarf die Basis, die teilweise in der einen Gerätehälfte, teilweise in der andern durch Verschiebung des Trägers 29 gegenüber dem Ste. nder 30 eingeführt werden kann, keiner künstlichen Vergrösserung.
Wie schon erwähnt, sind der Aufbau und der Zusammenbau der rechten Gerä. tehälfte genau dieselben, wie zur linken Gerätehälfte beschrieben. Die Schlitten 20,21,22 des Raumkreuzschlittensys. tems der linken Gerätehälfte und die Schlitten des Raumkreuz- schlittensystems der rechten Gerätehalfte sind durch biegsame Transmissionen, die der Übersichtlichkeit halber in der Zeichnung weggelassen wurden, miteinander verbunden und besitzen gemeinsamen Antrieb, beispiels- weise in Form von Kurbeln, wobei beide HÏlften um gleiche Beträge angetrieben werden.
An diese Transmissionen sind an sich bekannte, einstellbare Vorrichtungen angeschlossen, welche das Ablesen und Re gistrieren des Auswerteergebnisses gestatten, und schliesslich sind selbständige Steuerungen für die Einstellbewegungen vorgesehen.
Selbstverständlich kann das Gerät oder jede Hälfte im Raum z. B. um 90 gedreht werden, in welchem Falle die vorstehend erwÏhnten Ausdr cke ävertikal" und ähorizon tal"vertauschtwerdenmüssten.
Der Ausdruck äSchlitten" ist in seiner all gemeinsten Bedeutung zu verstehen ; Schlitten wurden in dem Ausführungsbeispiel dfleshalh gewählt, weil sie sich leichter zeichnen lassen ; sie können aber auch als Wagen ausgebildet werden.
Die Fig. 2, welche einen Schnitt nach Linie IùII zu Fig. 1 darstellt, lässt die prinzipielle Anordnung der Optik 32 zwischen der Aufnahme 10 und dem Ablenkungs- prisma 33 erkennen. Dabei sind das Objektiv 32 und die Indexplatte 34 mit der Drehscheibe 6 fest verbunden.
In Fig. 3 ist dasselbe Raumkreuzschlittensystem gezeigt, wie in Fig. 1. nur sind der Übersichtliehkeit halber die beiden Raumlenker und alle zwischen diesen liegenden Teile weggelassen ; desgleichen die Teile 27, 29 und 30. Es handelt sich bei der Darstellung der Fig. 3 lediglich darum, ein Aus führungsbeispiel für die Kupplung der Schlitten der beiden Raumkreuzschlittensysteme durch biegsame Transmissionen zu zeigen. Die Schlitten sind, wie in Fig. 1 mit 20, 21, 22 bezw. 20'. 21', 22'bezeichnet. Zur gebenseitigen Verschiebung der einzelnen Schlitten dienen Schraubenspindeln 35, 36 und 37 bezw. 35', 36'und 37'.
Es bewirken die Spindeln 35 bezw. 35'die gegenseitige Verschiebung zwischen den Schlitten 20 und 21 bezw. 20'und 21', die Spindeln 36 bezw.
36'die gegenseitige Verschiebung zwischen den Schlitten 21 und 22 bezw. 21'und 22' und die Spindeln 37 bezw. 37'die gegenseitige Verschiebung zwischen den Schlitten 22 und 23 bezw. 22'und 23'. Die Spindeln , 35 und 35' sind über biegsame Wellen 38 und 38'je mit einer Welle 39. 39'verbunden ; die Enden dieser Wellen stehen bei 40 über Kegelrader einerseits mit einer Welle 41, anderseits mit einer Welle 42 in Verbindung.
Die Welle 41 ist über Kegelrader 43 mit einer übliehen Kurbel 44 verbunden ; die Welle 42 wirkt auf eine Kupplung 45, welche über eine biegsame Welle 46 eine Spindel 47 auf einem Schlitten bezw. Wagen 48 treibt. Die Spindel 47 betÏtigt einen Schlitten bezw. Wagen 49, der auf dem Schlitten bezw. Wagen 48 verschiebbar ist und einen Zeichenstift 50 trägt. Es ist er sichtlich. dass durch Drehen der Kurbel 44 die Schlitten 20 bezw. 20'gleichzeitig und um gleiche BetrÏge angetrieben werden k¯nnen und dass sich die Bewegung dieser Schlitten auf die Spindel 47 und damit auf den Schlitten 49 bezw. den Zeichenstift 50 bertrÏgt.
In derselben Weise sind die Spindeln 36 und 36'iiber biegsame Wellen 51,51', Wellen 52,52', KegelrÏder 53 einerseits mit einer Welle 54, anderseits mit einer Welle 55 gekuppelt. Die Welle 54 steht über Kegelräder 56 mit einer zweiten Kurbel 57 in Verbindung, während die Welle 55 über eine Kupplung 58 auf eine Spindel 59 arbeibet, die auf den Schlitten oder Wagen 48 wirkt, so da. dieser senkrecht zur Bewegungsrichtung des Schlittens oder Wagens 49 sich auf der Zeichenunterlage 60 bewegt. Der Zeichenstift 50 registriert. daher koo. rdinator- graphenmϯig die Auswerteergebnisse in einer Ebene (Planzeichnung).
Die Hohenablesungen erfolgen mit Hilfe eines Zählwerkes 61 ber eine Kupplung 62 und eine Welle 63. Letztere steht über ein Kegelradgetriebe 64 mit einer Welle 65 in Verbindung, die durch eine Fu¯scheibe 66 betrieben wird. Von dem gleichen Kegel radgetriebe 64 aus werden die Spindeln 37 bezw. 37' der Schlitten 22 bezw. 22'betrie- ben, und zwar mittels der Wellen 67,67' un, der biegsamen Wellen 68, 68'.
Bei der Ausf hrungsform der Fig. 4 handelt es sich lediglich um eine andere Art der Transmission. In dieser Figur ist der Übersichtlichkeit halber lediglich die Übertragung der Schlitten 21,22 bezw. 21', 22' gezeigt. Die ¯bertragung der brigen Schlitten erfolgt sinngemϯ. In diesem Falle arbeitet die Kurbel 57 iiber ein Kegelrad 69 auf Wellen 70,70'und 71. Die Welle 71 entspricht der We'lle 55 der Fig. 3 und treibt ber die Kupplung 58 die Spindel 59 bezw. den Wagen 48 nebst Zeichenstift 50. Die Welle 70 wirkt über Kegelräder 72 und entsprechende Zwischenwellen 73 auf eine Welle 74, deren eines Ende an den Ha. uptträger 1 mittels eines Kardangelenkes 75, der. en anderes Ende, ebenfalls mittels eines Kardangelenkes 76, an n einem winkelf¯rmigen Ansatz des Schlittens 21 gelagert ist.
Die Welle 74 ist, wie aus der Figur ersichtlich, längenveränderlich ausgebildet. Kegelräder 77 bewirken die Übertragung der Dreh- bewegung der Welle 74 auf die Spindel 36, welche die gegenseitige Bewegung der Schlit- ten 20 und 21 gegenüber dem Schlitten 22 bewirkt. Dieselbe Anordnung befindet sich auf der ändern Gerätehälfte. Dort sind fdie entsprechenden Teile mit gleichen Be zugszeichen und einem Index bezeichnet. Es führt daher beim Drehen der Kurbel 57 der Zeichenstift 50 die gleichen Bewegungen aus, welche'die Schlitten 20 und 21 bezw. 20'und 21'. gegenüber dem Schlitten 22 bezw. 22' erhalten.
In sinngemässer Weise erfolgt der An- trieb des Schlittens bezw. Wagens 49 in der dazu senkrechten Richtung; die Einrichtung f r die Eohenablesungen wird ebenfalls sinn gemma. angeordnet. Fig. 4 zeigt ein Ausf h rungsbeispiel zur Erzeugung der Drehung des Teils. 27 gegenüber dem Teil'29. Dar Teil 27 trägt eine Zwinge 78, deren Spindel 79 entgegen der Wirkung einer Rückholfeder 80 auf den Teil 29 wirkt.
Die Fig. 5 bis 8 dienen der Erläuterung der Basis als ideeller Abstand der Pole der beiden Photogoniometer.
Die Fig. 5 zeigt, wie die Basis theoretisch eingeführt werden sollte. Es sind, wie in Fig. 1, die Pole mit 13 und 13', die Lenker mit 14,14'bezeichnet. Ein rekonstruierter Punkt ist als A eingeführt ; das Raumkreuz- schlittensysstem ist gestrichelt angedeutet.
Die Basis ist der Abstand zwischen den beiden Polen 13 und 13'.
Die Fig. 6 zeigt, wie die Basis bei be kannten Geräten eingeführt wird. (Vergl. z. B. Baesehlin & Zeller, Lehrbuch der r Photogrammetrie, 1934, Seite 93 und ff). Es sind wieder die Pole mit 13 und 13', die Lenker mit 14 und 14'bezeichnet. Hier ist eine Zwisohenbasiseingeführt,derenLänge dem Abstand der Pole 13 und 13'entspricht.
Das Raumkreuzschlittensystem ist gestrichelt angedeutet. Die tatsächliche Basis entspricht dem Abstand des Punktes C des Lenkers 14' von dem Punkt B der Zwischenbasis.
Fig. 7 zeigt,wiedieBasiseingeführt wird. Die Pole sind mit 13 und 13'bezeichnet, die Lenker mit 14,14' ; die beiden Raum kreuzschliitiensys. teme sind gestrichelt ange- geben und mit I, II, III bezw. I'II'. III' bezeichnet ; ein rekonstruierter Punkt ist als A eingetragen.
In Fig. 8 ist gezeigt, wie die Basis erscheint, wenn man sich die beiden Raum kreuzschlitteneysteme gemäss Fig. 7 in kon gruenter Deckung denkt. Die Pole, deren Abstand die Basis bildet, sind mit 13 und 13', die taumlenker mit 14,14'bezeichnet.
Zum Gebrauch des Gerätes werden zunÏchst die Bilder (10, Fig. 1, 10') an die Bildträger (9,9') befestigt und die Teile 16, 16' gegen ber den Teilen 17, 17' eingestellt, so da¯ die Lagen der Gelenkh lsen 15, 15'gegenuber den Bildern : der innerm Orientierung der Aufnahmekamera entsprechen. Dann werden die Teile 29,29' zu den Teilen 30,30'eingestellt und der ungefähren Basis entspreehend auf den er erwünschten Modellma. Bstab reduziert.
Es folgt nun die sogenannte gegenseitige Orientierung der beiden Aufnahmen, die darin besteht, versuchsweise die Teile 6,6' zu 4,4', die Teile 30,30'zu 4,4'und etwa den Teil 27 zu 29 so einzustellen, dass für mindestens f nf Punkte des Stereogrammes bei Anzielen des Punktes auf Bild 10 im Betrachtungss, ystem 2, 3 gewisse Einstellm- gen von 20,20'zu 21,21'von 21,21'zu 22,22-'und von 22, 22' zu 23, 23' gefunden werden können, für welche der konjugierte Punkt a. uf Bild 10'eben auf der Ziellinie des Betrachtungssystems 2', 3'liegt..
Dann erfolgt die Berichtigung des Ma¯stabes, indem die Teile 29,29'zu 30, 30'so nachgestellt werden, dass nunmehr die Ent- fernung von mindestens einem Paar geodä- tisch bekannter Punkte des Stereogrammes gleich ausfällt, ob man diese Entfernung aus den geodätischen Koordinaten errechnet oder ob man sie aus den Lagenuuterschieden des Stiftes 50 (Fig. 3) und des Zeigers des Zählwerkes 61 beim aufeinanderfolgenden Anzielen der Punkte unter Berücksichtigujig des erwünschten Eartenmassstabes errechnet.
Weiter kommt die sogenannte absolute Orientierung, die darin besteht, zuerst versuchsweise die Teile 25,25' (Fig. 1) zu 24, 24'und 27,27'zu 29,29'so einzustellen, dass f r mindestens drei geodätisch bekannte Punkte des Stereogrammes gleiche Höhen- unterschiede errechnet werden können, ob man von den geodätischen Höhen ausgeht oder ob man von den Lageuntersehieden des Zeigers des Zählwerkes 61 (Fig. 3) bei aufeinanderfolgendem Anzielen der Punkte aust geht.
Dann wird durch Ausrücken, Verdrehen und Wiedereinrücken der Kupplun- gen 45, 58 und 62 sowie Drehen des Zeichenblattes in seiner Ebene bei mindestens zwei geodätisch bekannten Passpunkten dafür ge sort, dass beim Anzielen der Punkte der Stift 50 mit den kartierten Pa¯punkten zusammenfällt und dass das Zählwerk 61 die geodätische H¯he mindestens eines der Pa¯punkte richtig angibt.
Werden jetzt die Teile 20,20' (Fig. 1) zu den Teilen 21,21', die Teile 21,21'zu den Teilen 22,22'und die Teile 22,22'zu den Teilen 23, 23'so bewegt, dass der Raumindex des gesamten Betrachtungssystems einer beliebigen Raumlinie des Stereo- grammes 10,10'folgt, so zeichnet der Stift 50 (Fig. 3) den Grundriss dieser Linie auf der Karte, während das Zählwerk 61 jederzeit die Höhe des soeben erreichten Punktes der Linie anzeigt.
Um die in obiger Schilderung des Gebrauches des Gerätes erwähnten Einstellungen von 20,20' (Fig. 1) zu 21,21'von 21, 21'zu 22, 22' und von 22,22'zu 23,23'vorzunehmen, werden die Kurbeln 44,57 (Fig. 3) und die Fussscheibe 66 vom Opera- teur nach im Betrachtungssystem festgestell- ten Bedarf gedreht, wobei der Zeichenstift 50 und der Zeiger des Zählwerkes 61 bei geschlossenen Kupplungen 45, 58,62 mitbewegt werden.
Um die Einstellungen von 16,16' (Fig. 1) zu 17,17'und von 29,29'zu 30, 30' vorzunehmen, werden die Betätigungsknopfe der entsprechenden Einstellschrauben vom Ope l'ateur gedreht, welcher die abzulesenden bezw. einzustellenden Grössen an zweckmässig angebrachten Skalen und Mikrometertrom- meln beobachtet.
Um endlich die Einstellun. gen von 6,6' zu 4,4', von 30,30'zu 4,4', von 27,27'zu 29,29'und von 24,24'zu 25,25'vorzunehmen, werden vom Operateur die zu 79,79' (Fig. 4) ähnlichen Betatigungsschrauben, von denen je eine bei diesen Gelenken vor handen ist, gedreht, so dass die gegen die Betätigungsschrauben durch Federn (etwa, 80,80') angedrückten Hebel (etwa 29,29') eine Drehung um die Gelenkachsen (etwa 28,28') ausführen. Den Umfang der Drehung bestimmt der Operateur nach dem im Betrachtungssystem festgestellten Bedarf oder gegebenenfalls an Hand von Beobachtungen der Ablese-und Einstellgrossen an Skalen und Mikrometertrommeln, mit welchen die betreffenden Antriebsmechanismen versehen sind.