Verfahren zur Herstellung von Kunstfäden aus Polymerisaten auf nassem Wege nach dem Verfahren hergestellter Kunstfaden und Vorrichtung zur Durehführung des Verfahrens. Gegenstand der Erfindung ist ein Ver fahren zur Herstellung von Kunstfäden auf nassem Wege aus Polymerisaten von die Gruppe CH2 - C < aufweisenden Monomeren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man den Spinnstoff von unten her in eine in einem mindestens annähernd vertikal angeordneten Leitorgan von unten nach oben strömende Flüssigkeit einführt und den gebildeten Fa den am obern Ende des Behälters abzieht.
Aus der deutschen Patentschrift Num mer 700 006/29b ist es bekannt, Polymerisate von Homologen der Acrylsäure oder von funktionellen Derivaten dieser Homologen oder Mischungen vorgenannter Polymerisate von die Gruppe CH2 = C < aufweisenden Monomeren mit oder ohne Zufügung anderer organischer Stoffe zur Herstellung von Kunst fäden zu benutzen, derart, dass man die durch Auspressen aus engen Öffnungen in Faden form überführte Spinnmasse durch geeignete Mittel zum Erstarren bringt.
Arbeitet man beim Verspinnen von Lö sungen der erwähnten Polymerisate nach de* Vorschlag der französischen Patentschrift Nr.<B>837392</B> nach dem Nassspinnverfahren in Spinntrichtern, dann zeigt sich, dass bei An wendung der normalen Triehteranordnung das Spinnen auf unerwartete Schwierigkei ten stösst, die mit dem meist geringeren spez. Gewicht des organische Lösungsmittel ent haltenden Spinnstoffes aus obigen Substan zen gegenüber Wasser oder wässrigen Lösun gen zusammenhängen.
Die zu feinen Fasern geformte Spinnlösung besitzt, insbesondere beim Anspinnen, die Neigung, nicht der strö menden Fällflüssigkeit nach unten zu folgen, sondern ihrem leichteren spez. Gewicht entsprechend nach oben zu steigen. Es tritt infolgedessen oft ein Verstopfen der Brausen öffnungen ein. Die gleiche Schwierigkeit tritt auf, wenn während des Spinnens die Fäden reissen. Beim Arbeiten nach dem erfindungs- gemässen Verfahren wird das Anspinnen bezw. der gesamte Spinnvorgang bei Verwen dung vorerwähnter Lösungen in überraschen der Weise verbessert und vereinfacht.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens lässt sich in einfacher Weise da durch herstellen, dass man einen zur Durch führung des Streckspinnverfahrens an sich geeigneten Spinntrichter um 180 umkehrt.
Infolge des konisch zulaufenden Spinn kanals wird die Badflüssigkeit auch in die sem Falle beschleunigt, so dass die gewünschte Vorstreckung der Fäden erfolgt. Dank ihrem geringeren spezifischen Gewicht treten beim Anspinnen oder später bei Fadenrissen wäh rend des Spinnens niemals Schwierigkeiten auf. Ein weiterer Vorteil dieser umgekehrten Spinnvorrichtung besteht darin, dass ein Ab spleissen bezw. Abschlagen von Einzelfasern durch die Wucht des den Trichter verlassen den Wasserstrahls ausgeschlossen ist.
Dar über hinaus liegt ein nicht zu unterschätzen der Vorteil bei Verwendung dieses umge kehrten Trichters in der Tatsache, dass der Menge der je Zeiteinheit benutzten Fäll flüssigkeit nach unten keine Grenzen gesetzt sind.
In der beigegebenen Zeichnung ist eine Ausführungsform eines zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens geeig neten Trichters schematisch dargestellt.
In der Zeichnung bedeutet 1 einen Spinn stoffbehälter, aus dem der Spinnstoff mit tels der Pumpe 2 entnommen und durch die Düse 3 in den mit Fällbad gespeisten Bad behälter 4 gepresst wird. Das entstehende Fadenbündel wird durch das von unten nach oben strömende Fällbad durch den Trichter 5 geführt und am obern Ende des verlänger ten Trichters bei 8 entnommen und der wei teren Verarbeitung zugeleitet. Das Fällbad tritt bei 6 in den Badbehälter ein, durch strömt denselben von oben nach unten, um alsdann in der Nähe der Düse 3 in den Trichter 5 zu gelangen, in dem es unter Mit nahme des Fadenbündels nach oben steigt, wo es aus 7 abfliesst.
Versuche ergaben; dass Fäden aus obigen Stoffen von besonders wertvollen Eigen schaften dadurch erhalten werden, daB man sie einer mehr oder weniger grossen Nach streckung unterzieht. Diese bewirkt, wie experimentell festgestellt wurde, eine bis über das 20fache hinausgehende Bruchfestigkeits steigerung bei gleichzeitiger Erhöhung der Dehnung und überdies überraschenderweise eine erhebliche Abnahme der Wärmedehn barkeit. So erleiden unverstreckte Fäden bei einer 5 Minuten dauernden Belastung, wie z.
B. 2 g bei 100 eine plastische Verformung in Gestalt einer Verlängerung um 242 %, sol che Fäden dagegen, die eine Streckung von 400% erfuhren, nur eine Dehnung von<B>27%.</B>
Die Verstreckungsvorrichtung besteht, wie üblich, entweder aus im Zickzack ange ordneten, unbeweglichen Fadenführern oder aus zwei bezw: mehreren Rollen, die mit ver schiedener Geschwindigkeit laufen, und um die das Faserbündel herumgeführt wird. Mit gleich guter Wirkung kann man auch zweck- mässig angeordnete konische Rollen benutzen.
Die Verstreckung selbst erfolgt entweder in Luft, da die Fäden unmittelbar nach ihrer Koagulation noch über eine genügende Pla stizität verfügen, oder in gegebenenfalls er wärmten Bädern. Letztere Art der Verstrek- kung ist leichter beeinflussbar, da man durch die Wahl der Temperatur die gewünschte Plastizität und damit auch die Verstrek- kungsfähigkeit von vornherein festlegen kann.
<I>Ausführungsbeispiel:</I> 1. Eine 25 % ige Aeetonlösung eines durch gemeinsame Polymerisation von 65 Teilen Methylmethacrylat und 35 Teilen Methyl- acrylat oder Vinylacetat erhaltenen Misch polymerisates wird bei Anwendung einer Spinnbrause mit 25 Löchern von 0,2 mm Durchmesser mit Hilfe eines auf den Kopf gestellten Spinntrichters in Wasser von 35 versponnen, wobei die minutlich abfliessende.
Wassermenge 700 eins beträgt. Die so gebil deten Fäden werden durch Vermittlung von Fadenführern zu den freiliegenden Streck organen geführt und in freier Luft um 200 % gestreckt. Als Ergebnis erhält man Fäden, deren Festigkeit und Dehnung weit über der jenigen. der ungestreckten liegt.
2. Eine 30%ige Acetonlösung einer Mi schung von 95 Teilen Methylmethacrylat und 5 Teilen Phthalsäuredibutylester als Weich macher wird, wie in Beispiel 1 angegeben, verarbeitet. Die entstehenden Fäden besitzen eine wesentlich grössere Festigkeit und Deh nung als ungestreckte Fäden.
Process for the production of synthetic threads from polymers by the wet method. Synthetic thread produced by the process and device for carrying out the process. The invention relates to a process for the production of synthetic threads by the wet route from polymers of the group CH2 - C <having monomers, which is characterized in that the textile material from below in a guide organ arranged at least approximately vertically from below Introduces flowing liquid at the top and pulls off the formed Fa at the top of the container.
From the German patent number 700 006 / 29b it is known, polymers of homologues of acrylic acid or of functional derivatives of these homologues or mixtures of the aforementioned polymers of the group CH2 = C <having monomers with or without the addition of other organic substances for the production of artificial threads to use in such a way that one brings the spinning mass converted into thread form by pressing out of narrow openings by suitable means to solidify.
If you work in spinning funnels using the wet spinning process in spinning funnels for the above-mentioned polymers according to the proposal of French patent specification no comes across that with the mostly lower spec. Weight of the textile material containing organic solvents from the above substances compared with water or aqueous solutions.
The spinning solution formed into fine fibers has, especially when piecing, the tendency not to follow the streamed precipitating liquid down, but its lighter spec. Weight to rise accordingly. As a result, the shower openings are often clogged. The same difficulty arises if the threads break during spinning. When working according to the inventive method, the piecing is respectively. the entire spinning process when using the aforementioned solutions surprisingly improved and simplified.
A device for carrying out the process can be produced in a simple manner by reversing a spinning funnel that is suitable for carrying out the draw spinning process by 180 °.
As a result of the tapered spinning channel, the bath liquid is also accelerated in this case, so that the desired pre-stretching of the threads takes place. Thanks to their lower specific weight, difficulties never arise when piecing or later in the event of thread breaks during spinning. Another advantage of this reverse spinning device is that from splicing or. Knocking off individual fibers by the force of the funnel leaving the water jet is excluded.
In addition, the advantage of using this inverted funnel, which should not be underestimated, lies in the fact that there are no lower limits to the amount of precipitation liquid used per unit of time.
In the accompanying drawing, an embodiment of a funnel suitable for carrying out the method according to the invention is shown schematically.
In the drawing, 1 denotes a spinning material container, from which the textile material is removed by means of the pump 2 and is pressed through the nozzle 3 into the bath container 4 fed with the precipitation bath. The resulting bundle of threads is passed through the funnel 5 through the precipitation bath flowing from the bottom up and removed at 8 at the upper end of the extended th funnel and forwarded for further processing. The precipitating bath enters the bath tank at 6, through which it flows from top to bottom, in order then to get near the nozzle 3 into the funnel 5, in which it rises, taking with the thread bundle, where it flows out of 7 .
Tests showed; that threads made of the above materials with particularly valuable properties are obtained by subjecting them to a more or less great stretching. As has been found experimentally, this causes an increase in breaking strength that goes beyond 20 times while increasing the elongation and, moreover, surprisingly, a considerable decrease in the thermal expandability. So suffer undrawn threads with a 5 minute load, such.
B. 2 g at 100 a plastic deformation in the form of an elongation by 242%, whereas such threads, which experienced an elongation of 400%, only an elongation of <B> 27%. </B>
The stretching device consists, as usual, of either zigzag arranged, immovable thread guides or of two or more rollers that run at different speeds and around which the fiber bundle is guided. Conveniently arranged conical rollers can also be used with the same good effect.
The stretching itself takes place either in air, since the threads still have sufficient plasticity immediately after their coagulation, or in heated baths if necessary. The latter type of stretching is easier to influence, since the desired plasticity and thus also the stretchability can be determined from the outset by choosing the temperature.
<I> Exemplary embodiment: </I> 1. A 25% strength acetone solution of a mixed polymer obtained by joint polymerization of 65 parts of methyl methacrylate and 35 parts of methyl acrylate or vinyl acetate is added when using a spinneret with 25 holes 0.2 mm in diameter With the help of an upside-down spinning funnel spun in water of 35, the minute draining.
Amount of water 700 is one. The threads formed in this way are guided by thread guides to the exposed stretching organs and stretched by 200% in the open air. The result is threads whose strength and elongation are well above that. who lies unstretched.
2. A 30% acetone solution of a mixture of 95 parts of methyl methacrylate and 5 parts of dibutyl phthalate as a plasticizer is processed as indicated in Example 1. The resulting threads have a much greater strength and elongation than unstretched threads.