Elektrisch beheizter Kachelofen. Es ist schon früher vorgeschlagen wor den, elektrisch beheizte Kachelöfen aus ein zelnen Kacheln bindemittellos so zusammen zusetzen, dass die Öfen ohne Heranziehung von Handwerkern von jedermann selbst auf- und abgebaut werden können.
Für den Aufbau der bereits bekannten zerlegbaren Kachelöfen mit elektrischer Hei zung dienen topfförmige Kacheln, die ent weder um einen von den Kacheln getrennten elektrischen Heizkörper herumgebaut werden oder selbst die Träger der elektrischen Heiz- elemente bilden und in diesem Falle ohne besonderen Heizraum lückenlos neben- und aufeinandergestellt werden.
Während bei der erstgenannten Ausführungsform die Kachel mantelumkleidung ihren Zweck als Wärme speicher nur unvollkommen erfüllt, besteht umgekehrt bei der Ausführungsform der Kacheln mit fest eingebauten Heizwiderstän- den der Übelstand, dass der Ofen eine ausser ordentlich lange Anheizzeit benötigt, weil eine Warmluftströmung am Ofen in nur ge- ringem Masse stattfindet und eine Wärme abgabe ausschliesslich an den Kachelaussen flächen stattfindet.
Es ist möglich, diese Mängel der bisheri gen zerlegbaren Kachelöfen mit elektrischen Heizwiderständen dadurch zu beheben, dass erfindungsgemäss die Kacheln als an der einen Stirnseite einen Wulst und an der andern Stirnseite eine dem Wulst entspre chende Aussparung aufweisende, übereinan- dergesetzte Stücke mit durchgehender zen traler Ausnehmung ausgebildet sind, deren Wandung in regelmässiger Teilung mit einer Vielzahl von senkrechten Bohrungen ver sehen und mit mehreren,
durch diese Boh rungen und die zwischen den Bohrungen be findlichen Kachelteile führenden Heizwider- ständen in Gestalt schleifenförmiger Heiz drähte ausgerüstet ist, und dass an minde stens einer Kachel in eine der Bohrungen eine die Anschlüsse für die Heizdrähte enthal tende Buchse eingesetzt ist, an deren inner halb der Bohrung liegendem unterem Ende federnde Kontaktstifte und an deren aus der nach oben durchgehenden Bohrung heraus ragendem oberem Ende eine steel,:
dosenför- mige Anschlussstelle für den Eingriff der Kontaktstifte der darüber befindlichen Ring kachel angeordnet sind.
Ein in dieser Weise ausgebildeter, elek trisch beheizter Kachelofen kann finit Aus nahme der elektrischen Leitung ohne Eisen oder sonstiges Metall vollständig aus wohl feilen, einheimischen Werkstoffen gefertigt und von jedermann ohne grosse Mühe und ohne Inanspruchnahme elektrotechnischer oder sonstiger Facharbeiterhilfe aufgestellt, umgesetzt oder wieder abgebaut -erden. Durch einfaches Aufsetzen oder Abnehmen einer beliebigen Anzahl von Heizringen oder durch Aufstellen mehrerer Ofen in grösseren Räumen lässt sich der neue, elektrisch be heizte Kachelofen den vorhandenen örtlichen Verhältnissen weitgehend anpassen.
Dank der Zerlegbarkeit in einzelne Ringkacheln ist ein bequemer Versand des Ofen; insbeson dere auch zii Exportzwecken ermöglicht und ausserdem dem Besitzer Gelegenheit gegeben, den Ofen bei Umzügen ohne grosse Umständ- lichkeiten mitzunehmen.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungs gegenstand in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine erste Ausführungsform des elektrisch beheizten Ringkachelofens in Vor deransicht, Fig. ? und 3 die Einzelteile des Ofens voneinander abgehoben mit zwei Ring kacheln in Seitenansicht bezw. mit nur einer Ringkachel in senkrechtem Schnitt, Fig. 4 die Draufsicht zu Fig. 1., Fig. 5 und 6 eine mittlere Ringkachel in Draufsicht bezw. in Ansicht von unten.
Fig. 7 einen waagrechten Querschnitt nach der Linie A-A der Fig. 3, Fig. 8 in grösserem -Massstab einen senk rechten Schnitt nach der Linie B-B der Fig. 7 durch die auf eine mittlere Ring kachel aufgesetzte obere Ringkachel, die die Anschlusssteckdose für das Stromzuleitungs- kabel trägt, Fig. 9 eine zweite Ausführungsform des Ofens in Vorderansicht,
Fig. 10 die Draufsicht zu Fig. 9, Fig. 11 die Draufsicht einer mittleren Kachel des in Fig. 9 dargestellten Ofens und Fig. 12 schliesslich die Anordnung der Anschlusssteckdose und des Regelschalters an der obern Kachel.
Zum Aufbau des Ofens dienen aus hitze beständigem und wärinespeicherndein, kera mischem lN'erkstoff in Ringform gefertigte Teile, und zwar ein Fussteil 2, ein oder meh rere Ringkacheln 1 und ein Deckelteil B. Die Kacheln 1, die in kreisrunder (Fig. 5 und 6). in vierkantiger (Fig. 11) oder beliebiger anderer F orm ausgeführt -erden können.
sind auf der einen Stirnseite mit einem ringsum laufenden Wulst 4 und auf der andern Stirn seite mit einer entsprechenden Ringnut 5 ver sehen, so dass die einzelnen Ringe 1 mit Vor und Rücksprüngen ineinandergreifend ohne Bindemittel zu einem festen, standsicheren Hohlkörper aufeinandergesetzt werden kön nen. In gleicher Weise wie die einzelnen Ringkacheln 1 untereinander werden auch die unterste Kachel 1 und der das Ganze tragende Fussteil 2 sowie die oberste Kachel und der den obern Abschluss des Ofens bil dende Deckelteil 3 ausschliesslich mit.
Vor und Rückspriingen ineinandergefügt, zti wel chem Zwecke entsprechend der beispielsweise gezeichneten Anordnung der Wulste 4 und Ringnuten 5 der Ringkacheln 1 am Fussteil ein nach oben vorstehender Ringwulst 4 und am Deckelteil 3 eine nach unten offene Ringnut 5 gebildet ist. Der mit etwas grö sserem Durchmesser als die Ringkacheln 1. und verstärkt ausgeführte Fussteil 2 weist an seiner Unterseite mehrere - im gezeich neten Beispiel vier kreuzförmig angeord nete - radiale Ausschnitte 6 auf, die stän dig von unten her kalte Luft in den Innen raum 7 des Ofens eintreten lassen.
Die Luft strömt, sobald sie an den Kacheln 1 aus reichend erwärmt ist, innerhalb des Ofen hohlraumes 7 nach oben und verlässt den Ofen durch die durch ein Ziergitter 8 ab gedeckte Mittenöffnung des ringplattenför- mig ausgebildeten Deckelteils 3. Gleichzeitig findet selbstverständlich eine Wärmeabgabe auch an den Aussenflächen der Ringkacheln 1 statt. Zwecks Erzielung eines gefälligen Aussehens des Ofens können die Ringkacheln 1 sowie der Fuss- und Deckelteil 2 bezw. 3 wenigstens an den Aussenflächen glasiert sein.
Dem Schönheitszweck kann ferner durch unterschiedliche Färbung der Ring kacheln 1 einerseits und des Fuss- und Deckelteils 2 bezw. 3 anderseits sowie vor allem auch durch eine zum Stil der Zimmer einrichtung passende Form des aus den ge nannten Teilen zusammensetzbaren Ofens weitgehend Rechnung getragen werden.
Die einzelnen Ringkacheln 1 sind, wie insbesondere die Fig. 3, 7 und 8 erkennen lassen, mit verhältnismässig dicken Wänden hergestellt. In der Wandung ist jedoch durch Anbringung von nach der untern Stirnseite der Ringe 1 offener zylindrischer oder belie big anders gestalteten Ausnehmungen 9, die konzentrisch und parallel zu den Ringachsen angeordnet sind, eine Mehrzahl von über einen grösseren Teil der Ringhöhe reichenden Hohlräumen geschaffen, die durch Überein andersetzen der einzelnen Ringkacheln 1 bezw. durch Aufsetzen der untersten Ring kachel 1 auf den Fussteil 2 gegen die Aussen luft abgeschlossen werden.
Durch Löcher 10 der die Hohlräume 9 voneinander trennen den Stege 11 der Kachelwandung sind rings umlaufend schleifenförmige elektrische Heiz- widerstände, sogenannte Heizspiralen 12, ein gezogen, und zwar im gezeichneten Beispiel bei jeder Ringkachel drei Heizspiralen 12 in gewissem Abstande übereinander (Fig. 3) oder, was auf dasselbe hinausläuft, eine ent sprechend längere Heizspirale, die dreimal umläuft und dreimal unterteilt ist. Durch einen weiter unten beschriebenen Regelschal ter kann man ganz nach Wunsch alle drei, zwei oder nur eine Heizspirale 12 einschal ten.
Die Enden sämtlicher drei Heizspiralen 12 einer Ringkachel 1 sind an eine Buchse 13 angeschlossen, welche in eine auch nach oben offene Bohrung 14 der Ringkachelwan- dung eingesetzt ist. Die aus elektrisch nicht- leitendem Werkstoff gefertigte Buchse 13 enthält die stromleitenden Anschlüsse 15 für die einzelnen Heizdrähte 12 in einer solchen Anordnung, dass beim Übereinandersetzen der Ringkacheln 1 die elektrischen Leitun gen je zweier benachbarter Ringkacheln selbsttätig richtig miteinander verbunden werden. Zu diesem Zweck ist die Buchse 13 so in die Bohrung eingefügt, dass ihr als Steckdose 16 ausgebildetes oberes Ende ein Stück über die obere Stirnfläche der Ring kachel vorsteht.
Der Ringwulst 4 ist, wie in Fig. 5 und 8 erkennbar, an dieser Stelle unterbrochen. Unten füllt die Buchse 13 die Bohrung 14 nicht vollkommen aus, sondern ist hier um einen dem oben überstehenden Mass entsprechenden Betrag gegen die untere Stirnfläche der Ringkachel derart zurück gesetzt, dass beim Übereinandersetzen zweier Ringkacheln 1, 1 das obere Ende 16 der an der untern Kachel angeordneten Buchse 13 in dem von der Buchse 13 der obern Kachel freigelassenen Raum der Bohrung 14 dieser Kachel Platz findet.
Am untern Ende jeder Buchse 13 sind federnde Kontaktstifte 17 angebracht, die beim ordnungsmässigen Über einandersetzen der Kachelringe 1 mit den Löchern am steckdosenartigen obern Buch senende 16 der nächstfolgenden untern Ring kachel 1 in Eingriff kommen. Im gezeich neten Beispiel ist jede Buchse 13 mit vier derartigen Kontaktstiften und vier Ein griffslöchern an der Steckdosenseite 16 aus gerüstet. Es ergeben sich somit beim Über einandersetzen der Ringkacheln vier ge trennte Stromleitungen, nämlich je eine Stromzuführungsleitung für die erste, zweite und dritte Heizspirale 12 jeder Kachel 1 und eine gemeinsame Rückleitung, an die alle Heizspiralen 12 angeschlossen sind.
Die einzelnen Ringkacheln 1 sind durch wegs mit gleichen Abmessungen ausgeführt und mit der gleichen elektrischen Kontakt vorrichtung ausgestattet, so dass die einzel nen Heizringe in beliebiger Anordnung und Anzahl übereinandergesetzt bezw. bei auf tretenden Schäden ausgewechselt werden können. Eine Sonderausführung, jedenfalls was die Ausbildung der elelzlrischen Kon takteinrichtung angeht, ist jedoch für die an die oberste Stelle zu verlegende Ringkachel 18 vorgesehen, da hier die Stromzuführung stattfinden soll.
Bei dieser Ringkachel 18 ist die Buchse 13 nicht in der vorbeschriebenen Weise zu einer oben aus der Kachel #andung herausragenden Steckdose<B>16</B> ausgestaltet, sondern die Buchse ist mit verminderter Höhe ausgeführt, so dass die sie aufnehmende Boh rung oben geschlossen sein und die gleiche Länge besitzen kann wie alle übrigen Boh rungen 9 dieser Ringkachel.
Von der Buchse 1 3 führen vier Leitungsdrähte zu einem an der äussern Ka.chelmantelfläche befestigten Regelschalter 19, der in bekannter Weise so eingerichtet ist, dass man je nach Einstellung eines zeigerartigen Drehhebels ?0 die Strom zuführung unterbrechen bezw. je nach Be darf drei, zwei oder eine Gruppe Heizspira- len 12 -unter Strom setzen kann.
An den Zahlen 0, 3, 2 und 1 auf der Abdeekkappe des Schalters 19 ist die jeweilige Einstellung des Regelorganes für jedermann stets sofort erkennbar. Der Regelschalter 19 ist mit einer Steckdose 21 für den Anschluss eines Strom zuführungskabels durch ein geneinsames Ge häuse verbunden (Fig. 12). Er ist zweck mässig so anzuordnen, dass er beim fertig aufgestellten Ofen an einer Seitenfläche oder an der Rückseite sich befindet. Für eine ein fache Befestigung des Schalters 19 an der Ringkachel dürfte es am besten sein, ihn möglichst an einem der Buchse 13 benach barten Wandungsabschnitt der Ringkachel anzubringen.
'\Venngleich die Stromzuführung an der obersten Ringkachel 18 für eine bequeme Bedienung des Ofens am günstigsten er scheint, könnte selbstverständlich auch der unterste Heizring 1 die Stromschlussteile er halten, wobei dann dessen Buchse 13 sinn gemäss abgeändert werden müsste.
Zur Überwachung der ordnungsmässigen Wirkungsweise der Heizspiralen 12 ist an der obersten Ringkachel 18 (Fig. 8) ein klei nes Beobachtungsfenster \?2 vorgesehen, das einen schwachen Lichtschein der glühenden Heizspiralen 1? nach aussen fallen und somit jederzeit sofort erkennen lässt, ob der betref fende Heizleiter des Ofens ein- oder aus geschaltet ist. Die Betätigung des Schalters 19 kann entweder von Hand oder auch ver mittels einer selbsttätigen Einrichtung (Zeit schalter, Temperaturschalter) erfolgen.
Wie ohne weiteres ersichtlich, ist es je dem Nichtfachmann leicht möglich, aus den neuartigen Nachelheizringen 1 einen Ofen zusammenzubauen, den Ofen zu erweitern, umzusetzen oder bei Nichtgebrauch wieder abzubauen.
Die zum Glühen gebrachten Heizspiralen 12 bewirken einerseits durch ihre Berührung mit den Stegen 11 eine unmittelbare Behei- zung der Kacheln 1 und anderseits eine starke Erhitzung der in den abgeschlossenen Hohlräumen 9 befindlichen Luft, so dass eine gleichmässige und rasche Erwärmung der Kacheln 1, und durch die im Ofenhohlraum i stattfindende Luftströmung eine wirksame Wärmeabgabe an die Raumluft ermöglicht sind.
Natürlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele be schränkt; vielmehr sind auch Abänderungen der gezeichneten Beispiele sowie andere Aus führungen des neuen, elektrisch beheizten Ringkachelofens möglich, ohne dass dadurch vom Wesen der Erfindung abgewichen würde. Insbesondere können namentlich bei kleineren Ofentypen in jeder Ringkachel 1 statt der gezeichneten drei nur eine oder zwei Heizspiralen 1.2 angeordnet werden, in welchem Falle auch die Kontakteinrichtung mit entsprechend weniger Kontaktgliedern auszuführen ist.