Doppelschützenwehr. Es sind Doppelschütze bekannt, bei denen das Oberschütz aus einer lotrechten Stau wand und aus einem einzigen, senkrecht dazu stehenden, waagrecht liegenden Riegel besteht und sich vor dem Unterschütz, wel ches mit einem normalen Tragwerk ausge rüstet ist, nach unten verschieben kann. Ein solches System ist in Fig. 1 dargestellt. Der auf die obere Stauwand S" entfallende Was serdruck wird- hierbei durch lotrechte Span ten Qo auf den waagrechten Riegel T, und mittels Laufrollen B auf das Unterschütz übertragen.
Den obern Abschluss des Ober- schützes bildet der Überfallrücken U, der den waagrechten Riegel T, überdeckt. Das Un terschütz besteht aus der lotrechten Stau wand S" und aus zwei waagrechten Riegeln T. und T3. Beim Absenken nimmt das Sy stem die für das Oberschütz gestrichelt dar gestellte Lage ein.
Derartigen Ausführungen haften jedoch folgende Nachteile an. Das Tragsystem des Oberschützes: die Stauwand als lotrechter Träger und der Riegel als waagrechter Trä ger sind infolge der auf den Überfallrücken U wirkenden Wasserauflast einer Verdre- hungsbeanspruchung unterworfen, die im Sinne des Abhebens der Laufrollen R wirkt und zu labilen Gleichgewichtszuständen bezw. zu Schwingungserscheinungen Anlass geben kann.
Ein weiterer Nachteil der Anordnung, dass die Stauwand des Oberschützes vor der jenigen des Unterschützes beim Versenken geschoben wird, besteht darin, dass beim län geren Verbleiben des Unterschützes in Stau lage sich vor dem Unterschütz eine Sand ablagerung an der Sohle bildet (in Fig. 1 angedeutet), an die das Oberschütz beim Ab senken anstösst und infolgedessen in seiner Absenkbarkeit beeinträchtigt wird.
Die Absenkbarkeit wird aber mehr noch dadurch eingeschränkt, dass der Riegel T, wegen der Bauhöhe<I>N</I> des Überfallrückens<I>U</I> nicht so hoch gerückt werden kann, wie man es wünschen könnte. Es muss vielmehr ein Abstand vom obern Ende des Oberschützes eingehalten werden, der einen Verlust an Ab senkba.rkeit bedeutet. Je mehr Platz dieser Riegel T, einnimmt und je grösser die Bau höhe 11' des Überfallrückens LT ist, um so geringer wird das Mass, um das sich das Oberschütz gegen das Unterschütz verschie ben lässt.
Eine Einschränkung der Bauhöhe N mit Rücksicht auf die Absenkbarkeit ist aber von Nachteil, da sie, wegen des vermin derten Gefälles des Ü lierfallriickens, die Wasserauflast vermehrt und - wie erwähnt - zu Kipp- und Schwingungserscheinungen Anlass gibt.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist, die vorerwähnten Nachteile zu beseitigen. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass zurückgegriffen wird auf die bekannte Anordnung, wobei ein Oberschütz in den Raum hinter einem Unterschütz versenkt wird, der zwischen der unterwasserseitig lie genden Tragkonstruktion und der darüber nach oben hinausreichenden Wehrtafel des Unterschützes gebildet wird. Es erhält dem gemäss das Unterschütz als Tragkonstruktion nur einen einzigen Riegel an Stelle der bis her aus mehreren übereinander liegenden Riegeln oder sonstwie gebildeten Tragkon struktion. Dieser Riegel wird zweckmässig auch möglichst tief gesetzt.
Auf diese Weise kann das Oberschütz, das an sich beliebige Querschnittsform besitzen kann, wesentlich tiefer abgesenkt werden als bei allen frü heren Anordnungen, und es treten auch die eingangs beschriebenen Mängel nicht auf.
Zweckmässig kann hierbei die nach oben gerichtete Wehrtafel des Unterschützes gegen das Oberschütz abgestützt werden, grund sätzlich so, wie es beispielsweise für die um gekehrte Anordnung die Fig. 1 beispiels weise zeigt.
Um die Absenkbarkeit des Oberschützes hinter dem Unterschütz auf das Grösstmass zu steigern, wird zweekmässigerweise weiter hin folgende Änderung getroffen: Das Oberschütz wird aus einem im Quer schnitt trapezförmigen Tragkörper gebildet und das Unterschütz erhält einen V-förmigen Querschnitt solcher Art, dass die den abste henden Schenkel bildende Tragwand bezw. deren obere Begrenzung mit dem lotrechten, die Stauwand einbeziehenden Schenkel einen spitzen. nach oben offenen Winkel ein schliesst.
Dabei ist die Neigung der untern Begrenzung der Tragwand des Oberschützes, zum Zwecke der grösstmöglichen Raumaus- iiutzung, wenigstens annähernd gleich der Neigung der obern Begrenzung des einen Schenkels des ('iiterschiitzes gemacht. Beim Versenken fugt sich somit das im Querschnitt trapezförmige Oberschütz in den von den beiden Schenkeln abgegrenzten Raum ein.
Durch die vorgeschriebene Gestaltung der Sehützkörper wird beim Unterschütz er reicht, dass die Anschlussstelle des abstehen den an den lotrechten Schenkel wenigstens fast ganz bis an die Wehrschwelle bezw. bis an den Sohlendichtungsbalken gerückt wer den kann,
wodurch die für die Absenkbar- keit des Oberschützes massgebende freie Höhe innerhalb des lotrechten Schenkels des Unterschützes auf das Grösstmass gebracht wird.
Das im Querschnitt trapezförmige, bie- gungs- und torsionssteife Oberschütz besitzt gegebenenfalls, zum Unterschied von den be kannten Schützentragwerken, nur zwei Gur- tungen, und zwar die gleichzeitig die Stau wand bildende Druckgurtung und die eine Zuggurtung. Die Zuggurtung kann eine ver änderliche, gegen die Schützenenden wach sende Höhe besitzen,
wodurch die Breite des Schützes in waagrechten Richtung nach den Enden zu vermindert werden kann und klei nere Breiten der Pfeilernischen erreicht wer den können, als bei Tragwerken mit kon stanter Breite.
In den Fig. 2a bis 3b sind zwei Ausfüh rungsbeispiele des Gegenstandes der Erfin dung dargestellt.
Vom ersten Beispiel zeigt. Fig. 2a einen Querschnitt. durch das Doppelschütz in Stau lage, Fig. 2b einen Querschnitt durch das Doppelschütz bei tiefster Absenklage des Oberschützes und Fig. 2e eine perspektivische Ansicht des Doppelschützes von der Unter- Wasserseite, ebenfalls bei ganz versenktem Oberschütz.
Das Oberschütz ist gebildet aus der gleichzeitig als Stauwand So dienenden Druckgurtung, aus dem Zuggurt Z", sowie aus den Stegen (j und F". Der obere Steg kann eventuell gleichzeitig als Überfallwand benutzt werden. Der im Querschnitt trapez- förrnige Tragkörper ist durch in geeigneten Abständen angeordnete Querrahmen Q" (Fig. 2a bis 2e) ausgesteift.
Das im Querschnitt V-förmige Unter schütz besteht aus dem abstehenden, hier zweiwandigen Schenkel B, der mit dem hier ebenfalls zweiwandigen lotrechten Schenkel A einen spitzen, nach oben offenen Winkel E abgrenzt (a < <B>90').</B> Die Zuggurtung Z" schliesst das so gebildete, im Querschnitt win kelförmige Unterschütz nach der Unterwas serseite ab, während der untere Teil der Stauwand S" einen Teil der Druckgurtung G" bildet.
Die entsprechend dem Schützen querschnitt V-förmigen Spanten Q" liegen in nerhalb der Kastenwände der Schenkel<I>A, B</I> und nehmen dadurch, zum Unterschied von den bekannten Bauweisen, keinen Platz ausserhalb des Riegels für sich in Anspruch. Das im Querschnitt V-förmige Unterschütz mit kastenförmigen Schenkeln besitzt eine grosse Torsionssteifigkeit. Im obern Teil des lotrechten Schenkels A sind die durchlau fende Dichtung D und die in angemessenen Abständen angeordneten Abstützrollen B be festigt.
Letztere liegen im Schutze von Stau wand und Dichtung auf der Luftseite. Die Neigung # der obern Begrenzungswand Va des einen Schenkels des Unterschützes ist nach den Fig. 2a und 2b gleich und nach Fig. 2c annähernd gleich gemacht der Nei gung ,8 der untern Begrenzungswand F" des Oberschützes (# gleich oder ungefähr gleich ss). Das obere Ende des lotrechten Schenkels A ist mit Rücksicht auf die gute Führung des Überfallstrahls abgerundet.
Fig. 2e zeigt einerseits eine rahmenartige Ausbildung des abstehenden Schenkels B des Unterschützes und anderseits, wie sowohl die Breite dieses Schenkels, als auch diejenige des trapezför- migen Oberschützes nach den Schützenenden zu vermindert werden kann. Der Zuggurt Z, des Oberschützes weist dabei eine nach den Enden zu wachsende Höhe auf. Mit P ist der Sohlendichtungsbalken bezeichnet.
Die Fig. 3a und 3b zeigen das zweite Aus führungsbeispiel, bei dem das Unterschütz einwandig ausgebildet ist. Fig. 3a zeigt das Doppelschütz in Staulage, Fig. 3b in der tiefsten Absenklage. Die lotrechte Tragwand des Unterschützes ist nur durch die Stau wand Su gebildet und ebenso besteht der ab stehende,
mit dem lotrechten Schenkel A einen spitzen Winkel e bildenden Schenkel<I>B</I> aus einem einwandigen Riegel T". Seine Zug- gurtung ist wieder mit Z" bezeichnet. Der dem Querschnitt des Unterschützes entspre chend V-förmige Querschnitt Q" liegt so in nerhalb des von der Stauwand- S" und vom abstehenden Riegel T" abgegrenzten Raumes auf der Laufseite, dass der Anschluss des ab stehenden Schenkels an den lotrechten Schen kel bis an den Sohlenbalken P gerückt wer den kann.
Es bezeichnen wieder B die Ab stützrollen und D die Längsdichtung. Mit L sind Luftlöcher im Steg des abstehenden Schenkels des Unterschützes bezeichnet. Die Ausbildung des Oberschützes gleicht derjeni gen im Beispiel der Fig. 2, wobei analoge Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind.
Die in den Ausführungsbeispielen darge stellten Schütze sind in bekannter Weise an ihren Enden an Huborganen angehängt. Die Abstützung in waagrechter Richtung erfolgt in bekannter Weise in den Pfeilernischen durch Laufrollen oder Gleitleisten auf Schie-