Drehgelenk. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein zapfenloses Drehgelenk. Es kann bei Ge genständen aller Art, die einen nach zwei Seiten verschwenkbaren Teil und einen festen Teil aufweisen, verwendet werden, wie z. B. Pendeltüren, Fenstern, zusammenlegbaren Wänden, Wandleuchtern etc. Das Gelenk ist so ausgebildet, dass es von aussen nicht sichtbar ist, wenn die Teile sich in einer zueinander unverschwenkten Lage befinden.
Erfindungsgemäss weist das Drehgelenk ein Führungsorgan mit zwei im entgegen gesetzten Sinne gekrümmten Kreisbogen hälften auf, von denen die eine Bogenhälfte in dem festen und die andere in dem ver- schwenkbaren Teil geführt ist,
so dass sich der verschwenkbare Teil bei Schwenkung nach der einen Richtung um den Mittelpunkt der im verschwenkbaren Teil liegenden Bo genhälfte und bei Schwenkung nach der an dern Richtung um denjenigen der im festen Teil liegenden Bogenhälfte des Führungs- organes dreht.
Dabei können die beiden Bogenhälften des Führungsorganes unmittelbar in dem festen bezw. verschwenkbaren Teil ruhen, oder aber die Bogenhälften sind in Einsatz stücken geführt, die in dem festen bezw. ver- schwenkbaren Teil liegen.
Das Drehgelenk kann auch so ausgebildet sein, dass jede Bogenhälfte des Führungs- organes von einer Gruppe teleskopartig in einanderschiebbarer greisbogenglieder um geben ist. Bei dieser Ausführung kann für jede Gruppe von greisbogengliedern des Füh rungsorganes in dem festen bezw. beweg lichen Teil ein kastenartiges Einsatzstück vorgesehen sein.
Die beiden Bogenhälften brauchen nicht durchlaufend ausgebildet zu sein, vielmehr besteht auch die Möglichkeit, die beiden Bo genhälften versetzt zueinander anzuordnen.
Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in mehreren Ausführungsbeispie- len zur Darstellung gebracht.
Fig. 1 ist ein Querschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines Drehgelenkes an einer Pendeltüre; Fig. 2 und 3 sind zwei weitere Beispiele: Fig. -I zeigt zwei verschiedene Stellungen des Gelenkes nach Fig. 1 beim Verschwenken des Türflügels: Fig. 5 lind 6 stellen im Schnitt zwei wei tere Ausführungsformen dar.
Gemäss dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist<I>g</I> ein fest liegender Teil und la ein verschw enkbarer Teil einer Pendeltüre.
In diese beiden Teile ist ein Führungsorgan des zapfenlosen Drehgelenkes eingelassen, welches Organ zwei im entgegengesetzten Sinne gekrümmte Kreisbogenhälften k, m aufweist. Die eine Bogenhälfte k liegt in einem Führungsschlitz im festen Teil g, wäh rend die andere Bogenhälfte in in dem ver- schwenkbaren Teil lt geführt ist.
Bewegt sich der verschwenkbare Teil in Richtung des Pfeils<I>A</I> (Fig. 1), dann sch@vingt der Teil<I>h</I> um die Bogenhälfte )n, während die Bogen hälfte 1j des Führungsorganes in dem festen Teil g liegen bleibt, wie in Fig. 4 in strich punktierten Linien angedeutet.
Bewegt sich dagegen der Teil li, in Rich tung des eingezeichneten Pfeils B (Fig. 1), so bleibt die Bogenhälfte m in dem ver- schwenkba.ren Teil h, liegen, während jetzt die Bogenhälfte k sich in dem fest liegenden Teil g verschiebt. wie Fig. 4 erkennen lässt.
Hieraus geht. hervor. dass sich der ver- schwenkbare Teil das eine Mal um den Mit telpunkt der im verschwenkba,ren Teil lie genden Bogenhälfte m und das andere Mal um denjenigen der im festen Teil liegenden Bogenhälfte k dreht, je nachdem der ver- schwenkbare Teil nach der einen oder andern Seite bewegt wird.
Fig. 1 lässt ausserdem erkennen, dass die beiden Bogenhälften k; und<I>m</I> durchgehend verlaufen, also nicht zueinander versetzt sind, und da.ss die Radien R beider Bogenhälften. was aber nicht. erforderlich ist. gleich sind: ferner, dass die Mittelpunkte M der beiden Bogenhälften<I>k</I> und in des Führungsorganes ausserhalb des festen bezw. verschwenkba.ren Teils g bezw. h. liegen, und zwar auf gegen überliegenden Seiten.
Die Mittelpunkte M können aber auch bündig mit den Kanten a der beiden Teile g und lt. liegen. Es sind auch Fälle denkbar, wo die Mittelpunkte 111 weiter nach innen verlegt werden können.
Handelt es sich beispielsweise bei den in Fig. 1 dargestellten Teilen g, h um den Rah rnen bezw. Flügel einer Pendeltüre, so kann ein selbsttätiges Schliessen der Pendeltüre in einfacher 'Weise dadurch erreicht werden, dass man bei n., wie in Fig. 1 durch Pfeile angedeutet, Mittel anbringt, die den Flügel immer wieder in die Schliesslage zwingen. Bei ir können zum Beispiel Zugfedern an greifen.
Gemäss dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist in dem fest liegenden Teil o ein kastenförmiges Einsatzstück p vorge sehen, während in dem verschwenkbaren Teil r ein Einsatzstück s eingelassen ist. Das kastenförmige Einsatzstück p weist eine bo genförmige Führung<I>t,</I> für die Bogenhälfte k des Führungsorganes i auf, während in dem Einsatzstück s eine bogenförmige Aussparung <I>x,</I> für die Bogenhälfte m. vorgesehen ist.
Die Arheitsweise dieses Drehgelenkes ist die glei che wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1.
Gemäss dem dritten Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 weist das Drehgelenk einesteils die Grundform. nämlich die beiden Bogen hälften k und mr des Führungsorganes i auf, andernteils sind diese beiden Bogenhälften k und in von zwei Gruppen teleskopartig in- ei.nanderschiebbarer Kreisbogenglieder b, c, d, <I>f</I> umgeben.
Bei dieser Ausführungsform ist sowohl der feste Teil, z. B. der Türrahmen zs., mit einem kastenartigen Einsatzstück v für die Bogenhälfte k und die einzelnen Glieder b, e, <I>d, f,</I> als auch der schwenkbare Türflügel ev mit einem Einsatzstück il für die Boten hälfte<I>m</I> und die einzelnen Glieder b, c,<I>d, f</I> versehen.
Dabei verlaufen die in den beiden Einsatzstücken liegenden teleskopartig inein- anderschiebbaren Kreisbogenglieder entspre chend der Form der Bogenhälften k und m, wodurch erreicht. wird, dass beim Schwenken der Pendeltüre im Sinne des Pfeils N die im Türrahmen u liegende Gruppe arbeitet, wäh- rend beim Schwenken im Sinne des Pfeils 0 die in der Pendeltüre w vorgesehene Gruppe in Tätigkeit tritt.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist mit dem Drehgelenk eine Türschliesseinrichtung kombiniert. In jedem Einsatzstück v ist eine Torsionsfeder y, deren eines Ende an einem feststehenden Zapfen z und deren anderes Ende an einer drehbaren Hülse e befestigt ist, vorgesehen. Ein Zugorgan, z. B. ein Zug seil 1, ist einerends mit der Bogenhälfte k bezw. m des Führungsorganes i durch eine Schraube q befestigt, anderends mit der Hülse verbunden.
Wenn, der Türflügel w in Richtung des Pfeils N ausschwenkt, dann tritt zuerst die Bogenhälfte k des Führungsorganes heraus, wobei es das Zugseil 1 mitnimmt und die Fe der y spannt. Nach und nach werden dann die einzelnen teleskopartig ineinanderschieb- baren Kreisbogenglieder b, c,<I>d, f</I> im Ein satzstück v des Rahmens u herausgezogen.
Wird nun der Flügel w losgelassen, so wird die Bogenhälfte<I>k</I> mit Hilfe des Zugseils <I>1</I> und der Feder y zurückgezogen und damit auch die zugehörigen Glieder<I>b, c, d,</I> f, so dass der Flügel w wieder in seine Anfangs lage zurückkehrt.
Wird dagegen der Flügel w in Richtung des Pfeils 0 bewegt, dann werden die Bogen hälfte m und die Kreisbogenglieder <I>b, c, d, f</I> der im Einsatzstuck v des Flügels w vor gesehenen Gruppe herausgezogen. .
An Stelle einer Torsionsfeder kann auch eine einfache Zug- oder Druckfeder oder ein Gewicht zur Anwendung kommen, die an einem Zugorgan angreift.
Bei den vorstehend beschriebenen Aus führungsbeispielen sind die beiden Bogen hälften k und m des Führungsorganes so angeordnet, dass sie eine ununterbrochene Kurve bilden. Es lassen jedoch die Ausfüh rungsbeispiele nach Fig. 5 und 6 erkennen, dass die beiden Bogenhälften k1 und ml auch versetzt zueinander liegen und durch ein Mittelstück Z miteinander in Verbindung stehen können. Das Führungsorgan kann bei allen Ausführungsbeispielen entweder aus einem Stück oder aus mehreren Stücken be stehen.
Bei der Ausführung nach Fig. 6 sind in gleicher Weise wie beim Beispiel nach Fig. 3 neben den Bogenhälften k1 und m,. noch Gruppen von teleskopartig ineinanderschieb- baren Kreisbogengliedern <I>b, e, d, f</I> angeord net.
Zur Verringerung der Reibungswider stände kann das Führungsorgan oder bei Ver wendung von Drehgelenken mit teleskop- artig ineinanderscbiebbaren Kreisbogenglie- dern können letztere auf Rollen oder Kugeln gelagert sein.