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CH166769A - Werkstoff für Verstärkungseinlagen von Schuhwerk, insbesondere Hinterkappen, und Verfahren zu dessen Herstellung. - Google Patents

Werkstoff für Verstärkungseinlagen von Schuhwerk, insbesondere Hinterkappen, und Verfahren zu dessen Herstellung.

Info

Publication number
CH166769A
CH166769A CH166769DA CH166769A CH 166769 A CH166769 A CH 166769A CH 166769D A CH166769D A CH 166769DA CH 166769 A CH166769 A CH 166769A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
celluloid
felt
cap
layer
fabric layer
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Deutsche Gold-Und Sil Roessler
Original Assignee
Degussa
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Degussa filed Critical Degussa
Publication of CH166769A publication Critical patent/CH166769A/de

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  • Footwear And Its Accessory, Manufacturing Method And Apparatuses (AREA)

Description


  Werkstoff für Verstärkungseinlagen     -von    Schuhwerk, insbesondere Hinterkappen,  und Verfahren zu dessen Herstellung.    Die Erfindung betrifft einen Werkstoff  zur Herstellung von     Verstärkungseinlagen          von    Schuhwerk, insbesondere Hinterkappen,  welche als Ersatz für echte     Lederhinter-          kappen    oder für aus Pappe oder Leder  stücken zusammengeklebte oder aus anderem       DTaterial    hergestellte Hinterkappen verwen  det werden sollen und ein Verfahren zur  Herstellung eines solchen Stoffes, der natür  lich auch zur Herstellung von Vorderkappen  und andern Versteifungseinlagen bei der An  fertigung von Schuhen Verwendung finden  kann.  



  Es ist bekannt, dass aus Gewebestoff, der       mit    Zelluloid bestrichen ist, oder auf wel  chen Zelluloid gewalzt wurde, Versteifungs  stücke für Schuhe hergestellt werden, die  jedoch fast nur für Vorderkappen Verwen  dung finden. Für Hinterkappen kommt ein  solcher Stoff nicht in Frage. Wie nämlich  vielseitige Versuche ergeben haben, ist der  selbe für diesen Zweck ungeeignet, da er für    eine Hinterkappe zu wenig Volumen besitzt,  um eine schöne und gefällige Form zu er  geben, das heisst um den     Fersenballen    von       aussen    in gefälliger Form zu umschliessen  und trotzdem der innern     Fersenpartie    des  Schuhes gleichzeitig     einen    angenehmen und  festen Sitz zu geben.

   Die Hinterkappe ist       bedeutend    grösser als die Vorderkappe und  nicht in derselben Weise mit dem Schuh  verankert wie die letztere. Infolgedessen  wird auch die Hinterkappe     viel    stärker be  ansprucht, und, da ein Stoff, der     einfach     mit Zelluloid bestrichen ist, an sich spröde  ist, so bricht derselbe, als Hinterkappe ver  arbeitet, leicht. Der erwähnte Stoff wird  beim Verarbeiten als Vorderkappe nach dem  Erweichen dadurch klebkräftig gemacht, dass  man ihn in Lösungsmittel taucht oder mit  demselben bestreicht, so dass er sich dann  nach Einlegen in den Schuh mit     Futter    und  Oberleder verbindet; dadurch     wird    ihr  Widerstand bedeutend erhöht, und ein Ein  brechen der Kappe ist nicht zu befürchten.

        Diese Arbeitsmethode lässt sich jedoch  auf     Hinterkappen    nicht anwenden.     Eine    aus  einem nur mit Zelluloid bestrichenen Stoff  gestanzte Hinterkappe, die in derselben  Weise eingearbeitet würde, wie oben für die  Vorderkappe beschrieben, würde zu schnell       kleben.    Sie könnte beim Montieren in den  Schuh nicht mehr hervorgezogen werden  und würde Faltenbildung in     Futter    und  Leder und schlechten Sitz hervorrufen. Um  dies zu vermeiden, bleibt nur die Einarbei  tung     mit    einem Kleber übrig. Dabei stellt  sich wiederum ein neuer Nachteil ein.

   Da  dem Stoff nämlich einseitig das Zelluloid       abgeschärft    wurde, verliert er an dieser  Stelle den Halt, das Zelluloid zieht sich auf  der andern,     ungeschärften    Seite zusammen  und bewirkt damit das Umlegen des obern,       abgeschärften        Kappenrandes    nach innen. Da  durch können sich Falten in Futter und  Leder     bilden,    wodurch der Schuh unansehn  lich oder auch untragbar     wird.    Die scharfe       Zelluloidkante,    welche meistens lose liegt.  da     Zelluloidstoff    und Kleber sich schlecht  verbinden, kann Futter und Leder zerschnei  den und den Fuss verwunden.

   Derselbe Übel  stand, dass Kleber und     Zelluloidstoff    nur  eine ganz, ungenügende Verbindung ein  gehen, hat weiter zur Folge, dass die Hinter  kappe im Gegensatz zur Vorderkappe nicht  fest genug im Schuh sitzt und leicht bricht.  Darum wird dieser Stoff für die Herstellung  von Hinterkappen wenig verarbeitet und  scheidet     praktisch    für diesen Zweck ganz  aus.  



  Um diese verschiedenen Unzuträglich  keiten zu beseitigen und     trotzdem    ein Werk  stück, das mit Zelluloid appretiert,     bestrichen     und gewalzt ist, für die Herstellung von       Hinterkappen    zu erhalten, hat man einen  dünnen Stoff genommen und daraus ver  schiedene, sich verjüngende Hinterkappen  stücke gestanzt, welche alsdann aufeinander  gelegt und     mittelst    eines Drahtes zusammen  genietet oder mittelst Lösungsmittel- zusam  mengeklebt werden.

   Damit will man eines  teils einer aus solchem Stoff hergestellten  Hinterkappe das ihr fehlende Volumen für    die     Fersenballenpartie    geben, anderseits das  Schärfen des Randes ersparen, um das Um  legen des obern     Kappenrandes,    wie     oben    be  schrieben, zu verhindern. Dieses Verfahren  hat aber den Nachteil, dass das Ausstanzen  und Zusammennieten oder Kleben verschie  dener Schichten kostspielig und zeitraubend  ist, die Kappen verteuert werden und trotz  dem nicht das gewünschte vollwertige Re  sultat erhalten wird.

   Wenn die einzelnen  Stofflagen durch Lösungsmittel verklebt und  eng verbunden werden, so neigen sie, wenn  die Kappe gebogen     wird,    infolge des ver  schiedenen innern Widerstandes der ein  zelnen Stofflagen zum Bruch, eine Neigung,  die noch dadurch erhöht     wird,    dass sich eine  so kombinierte Hinterkappe nicht fest genug  mit Futter und Oberleder vereinigt, weil  Kleber und Zelluloid sich schlecht verbinden.  Eine so kombinierte Kappe verliert ferner  nach dem Einarbeiten ihre     Elastizität    und       bewirkt,    dass die     Hinterkappenpartie    sich  hart und brettartig anfühlt.

   Dieser Mangel  an     Elastizität    tritt deutlich     zutage,    wenn  man eine so     montierte    Kappe einbiegt, zum  Beispiel beim Verkauf im Laden. Solche  Kappen, die aus mehreren sich verjüngenden  Stücken hergestellt sind, haben bei der Ver  arbeitung ausserdem den Nachteil, dass sich  die einzelnen, sich verjüngenden Stücke  leicht verschieben,     wenn    die     Kappe    beim  Montieren mit der Zange hervorgezogen  wird. Die Zange fasst nicht immer alle Lagen  auf einmal, weil sie verschieden tief sitzen.  So können zum Beispiel nur einzelne Lagen  hervorgezogen werden, wodurch wiederum  eine schlecht auslaufende und verzogene  Kappe im fertigen Schuh erzielt wird.  



  Ausser dem vorgenannten Nachteil haben  Hinterkappen aus Stoff, wie vorerwähnt her  gestellt, den     Nachteil,    dass sie     schweiss-          abstossend    wirken, sich sehr oft unangenehm  tragen und Wundscheuern der Ferse ver  ursachen.  



       Andere    Ersatzstoffe eignen sich infolge  ungenügender Reissfestigkeit und ungenügen  den Volumens nicht für Hinterkappen, da  durch den     Arbeitsprozess,    besonders in der           Anklopfmasehine,    der über die Brandsohle  reichende,     sogenannte        Zwickeinschlag    an sei  ner     Knickkante    durch die mit grosser Ge  schwindigkeit rotierenden     Anklopfrollen    der  art dünn geklopft wird, dass ein vorzeitiges  Brechen fast unvermeidlich ist.

   Dabei ist zu       berücksichtigen,    dass durch den aus Eisen  bestehenden     Fersenbeschlag    von innen heraus  ein Widerstand geschaffen ist, der vorzeitiges  Brechen fördert.  



  Hinterkappen, die aus dem Werkstoff  nach der vorliegenden Erfindung hergestellt  sind, weisen diese Nachteile nicht auf. Dieser  Werkstoff besteht aus einer Gewebeschicht,  wie zum Beispiel Baumwolle, Jute oder  Leinen, mit welcher vermittelst Zelluloid  wenigstens eine     Faserstoffschicht,    wie zum  Beispiel Filz, vereinigt ist. Die Gewebe  schicht kann nur auf einer Seite, oder auch  auf beiden Seiten mit Filz     kaschiert    sein.  



  Der Werkstoff gemäss vorliegender Er  findung kann derart hergestellt werden, dass  man eine Gewebeschicht, zum Beispiel aus  Baumwolle, Tute, Leinen oder dergleichen,  mit Zelluloid versieht, und sodann mit wenig  stens einer     Faserstoffschicht,    wie zum Bei  spiel Filz, derart belegt, dass das Zelluloid  nur teilweise in die     Faäerstoffschicht    ein  dringt.  



       Um    die Gewebeschicht mit Zelluloid zu       versehen,    kann man diese zunächst mit Zellu  loid durch Warmpressen so lange behandeln,  bis das Gewebe von Zelluloid durchsetzt ist.  Man kann aber auch mit Vorteil das Zellu  loid in Form einer Lösung anwenden. Diese  Lösung kann einseitig durch Aufstreichen  auf die     Gewebeschicht    aufgebracht werden.  Man kann aber auch die Gewebeschicht  durch Tränken mit einer     Zelluloidlösung     imprägnieren.  



  Nachdem die Gewebeschicht mit Zellu  loid oder     Zelluloidlösung    versehen ist, wer  den ein- oder beiderseitig     Faserstoffschich-          ten,    zum Beispiel Filzschichten, aufgebracht.  Sofern     Zelluloidlösungen    verwendet worden  sind, ist es vorteilhaft, die Filzschichten auf  das sich noch im feuchten Zustand befind  liche Gewebe aufzubringen. Dies wird der-         art    ausgeführt, dass die     Zelluloidlösung     gleichmässig und nur zum Teil in den Filz  eindringt, so dass zwar das Ganze einen innig  zusammenhängenden Stoff bildet, ohne je  doch spröde zu werden, und ohne dass der  Filz an der Aussenseite hart oder     brettartig     wird.  



  Zwecks     Imprägnierens    der Gewebeschicht  mit Zelluloid wird zum Beispiel ein starkes  Leinengewebe mit Zelluloid in Warmpressen  behandelt. Hierauf lässt man eine Bahn Filz  bei leichtem Zug über     Breithaltungswalzen     laufen, wodurch das Zelluloid in den pla  stischen Zustand übergeführt und durch den  gleichzeitig herrschenden     Pressdruck    mit der  obersten Partie der Filzauflage innig ver  bunden wird:  Das nach diesem Beispiel imprägnierte  Leinengewebe kann vorteilhaft auf beiden  Seiten mit Filzschichten kaschiert und, wie  oben beschrieben,     weiterbehandelt    werden.  



  Die Verarbeitung einer aus dem     Ifferk-          stoff    der     vorbeschriebenen    Art ausgestanz  ten und geschärften Kappe erfolgt zum Bei  spiel so, dass man dieselbe kurz dunstet oder  den Teil, der unter die Sohle kommt, in  Lösungsmittel taucht. Die Kappe wird dann  mit Wiener Papp montiert.  



  Der erzielte Fortschritt besteht darin,  dass Schuhe, hergestellt mit     Hinterkappen     aus diesem Werkstoff, ihre Form weder  durch Ausdünstung des Fusses, noch durch  ä Feuchtigkeit     und          ussere    Einwirkung von  dergleichen verlieren - Vorzüge, welche  selbst echtem Leder nicht zukommen - und  infolge ihrer Reissfestigkeit beim Tragen  nicht von der unter die Sohle eingelegten  Partie abreissen. Die ausgestanzte Kappe  lässt sich leicht     zuschärfen    und verbürgt  einen angenehmen Übergang von Kappe auf  Schaft. Der obere     Schärfrand    legt sich  nicht um.. Die Kappe lässt sich leicht ver  arbeiten und formen und bietet infolge ihres  Volumens eine gefällige äussere Form.

   Da  sie infolge ihrer Beschaffenheit leicht nach  gibt und elastisch ist, ist sie angenehm und  leicht beim Tragen. Sie absorbiert ausser  dem überschüssige Schweissabsonderung beim      Tragen und gibt dieselbe, nachdem der  Schuh vom Fuss genommen     wurde,    wieder ab.  



  Die Kappe ist nicht spröder und bricht  nicht, wie andere Ersatzkappen, weil die       Faserstoffschicht,    zum Beispiel der Filz, als  elastisches Material     etwas    nachgiebiger ist  und dadurch verhindert, dass     Hinterkappen,     aus diesem Stoff hergestellt, beim Montieren  durch die     Anklopfmaschine    beschädigt wer  den, da der     Zwickeinschlag    an seiner Knick  kante infolge des Volumens des Stoffes und  der federnden Eigenschaft des Filzes da  gegen hinreichend beschützt wird. Die Ela  stizität des Filzes verhütet ferner ein Brechen  bei starker Beanspruchung der Kappe wäh  rend des Tragens.

   Auch die leichte Ver  ankerung von Stoff und Filz     begünstigt    die  innere Beschaffenheit des Werkstoffes der  art, dass eine grössere Widerstandskraft  gegen     Einbrechen    erzielt wird. Die Kappe  ist an sich geschmeidiger und nicht bockig,  wie die bisher     bekannten    Hinterkappen. Zu  sammen mit diesem Vorteil verbindet sie eine  grosse Reissfestigkeit und verbürgt somit     eine     grosse Lebensdauer des Schuhes bei     .dauernd     guter und eleganter Form, weil die Kappe       innern    und äussern     Deformationseinilüssen,     wie     Feuchtigkeit,    Ausdünstungen und der  gleichen Widerstand leistet.  



  Eine Hinterkappe aus dem     Werkstöff     nach vorliegender Erfindung kann mit Kle  ber oder Papp verarbeitet werden. Dadurch       wird    ermöglicht, dass der Monteur die Kappe  hervorziehen kann, ohne dass Futter oder  Leder mitgezogen werden und Falten wer  fen. Die Kappe rutscht und gleitet so lange,  wie der Kleber nass ist und kann beim Mon  tieren     beliebig    vorgezogen werden. Sobald  jedoch der Kleber trocken ist, verbindet sich  die Kappe, da sie mit ihrer Faserstoff  schicht jeden Klebstoff von aussen gut auf  nimmt, fest und dauernd mit     Futter    und  Leder, so dass ein festes Ganzes entsteht,  welches trotzdem geschmeidig bleibt und  das Einbrechen der Kappe verhindert.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I: Werkstoff für Verstärkungseinlagen von Schuhwerk, insbesondere Hinterkappen, ge- kennzeichnet durch eine Gewebeschicht, mit welcher mindestens eine Faserstoffschicht durch Zelluloid als Bindemittel vereinigt ist. UNTERANSPRÜCHE: 1. Werkstoff nach Patentanspruch I, ge kennzeichnet durch eine Gewebeschicht, die nur einseitig mit einer Filzschicht kaschiert ist.
    ?. Werkstoff nach Patentanspruch I, ge kennzeichnet durch eine Gewebeschicht, die beiderseitig mit Filz kaschiert ist. PATENTANSPRUCH II: Verfahren zur Herstellung des Werk stoffes gemäss Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass man eine Gewebeschicht mit Zelluloid versieht und mit wenigstens einer Faserstoffschicht derart belegt, dass das Zelluloid nur teilweise in diese eindringt. UNTERANSPRÜCHE: Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass die Gewebe schicht einseitig mit Zelluloid versehen und sodann mit einer Filzschicht durch Pressen vereinigt wird. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass die Gewebe schicht auf beiden Seiten mit Zelluloid versehen und sodann mit Filzschichten durch Pressen vereinigt wird. 5. Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass man eine Ge webeschicht durch Bestreichen mit einer Lösung von Zelluloid versieht und darauf einseitig mit einer Filzschicht kaschiert. G. -Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass man eine Ge webeschicht durch Imprägnieren mit einer Lösung von Zelluloid versieht und dar auf beiderseitig mit einer Filzschicht kaschiert. 7.
    Verfahren nach Patentanspruch II und Unteranspruch 5, dadurch gekennzeich- net, dass das Kaschieren unter Pressung vorgenommen wird.
CH166769D 1931-08-17 1932-08-10 Werkstoff für Verstärkungseinlagen von Schuhwerk, insbesondere Hinterkappen, und Verfahren zu dessen Herstellung. CH166769A (de)

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