Vorrichtung an Fahrzeugen zum. Entfernen von Eis und Sehnee von Bahnschienen. Die Erfindung betrifft. eine Verbes serung der Vorrichtung gemäss dem Patent anspruch des Hauptpatentes 120189, nach welchem an Fahrzeugen zum Entfernen von Eis und Schnee von Bahnschienen Fräser vor gesehen sind, deren Profilform den jeweils für das befahrene ,Schienenprofil in Frage kommenden Radreifenprofilen mit ver grössertem 'Spurkranz angepasst ist und welche in konstanter, der Schienen-,
Spur- weite entsprechender Entfernung voneinander gehalten an einem Fahrzeug befestigt sind und während der Fahrt durch Aufruhen auf dem Schienenkopf angetrieben werden..
In der beiliegenden Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen des Er findungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 den Aufriss, Fig. 2 den Grundriss einer ersten Aus führungsform und Fig. ä und 4 Aufriss und Grundriss einer zweiten Ausführungsform, wobei einzelne Teile weggelassen sind; Fig. 5 bis 10 zeigen Einzelheiten dieser beiden Ausführungsformen in schematischer oder schaubildlicher Darstellung, und zwar: Fig. 5 einen,Schaufelabriss eines frei auf einer Schiene liegenden Schaufelendes mit.
gefedertem Schieber und Pressluftdüse, F'ig. 6 einen Schaufelzylinder im Schnitt mit im oberen Teil geschnittener Kolben stange, Fig. 7 eine Abart eines Kolbenzug- und Druckgestänges, F'ig. 8 ein über .das ganze Querprofil ge zahntes Fräserrad, Fig. 9 ein Schneepflugblech, Fig. 10 eine Lenkarmeinspannung, bezw. Führung,
Fig. 11 einen Schaufelabriss mit Bür- stenf ortsatz.
Gemäss der ersten Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 ist in dem nach vorne oder rückwärts fortgesetzten Fahrzeugrah men 1 der starre Führungsrahmen ver- schiebbar,welcher, aus den-. beidenRundstangen 4 und 5 und den sie verbindenden Platten 6 besteht. In einem Langloch ist auf der untern Rundstange 4 der Lenkerarm 2 be weglich, der die Fräser 3 trägt. Die Len kerarme 2 sind im Schienenabstand durch eine starke Welle 9 verbunden, auf welcher die beiden Schaufeln 10 vermittelst der Dop pelzapfengelenke 11 frei drehbar gelagert sind.
Das Verbindungsglied zwischen Za pfengelenk und Schaufeln bilden die zeit weiligen Augenlaschen 12, welche einerseits in den obern und untern Gelenkzapfen 13 eingeschoben, anderseits mit der Schaufel 10 verschraubt werden. Die Zapfengelenke sind durch Stellringe 14 auf der Welle 9 seitlich unverrückbar festgehalten und um dieselbe drehbar. Die Welle 9, bezw. Frä- seT 3 werden durch die regelbaren Rück ziehfedern 15, die an der Lenkerarmabstütz- feder 16, bezw. an deren Querblatt 17 be festigt sind, unter die Stützfeder zurück gezogen.
Die beiden freien Enden der Schau feln 10, mit welchen sie auf den Schienen in gesenkter Lage aufruhen, sind einerseits durch die :Spannfedern 18 federnd ausein ander gehalten, anderseits ist deren Aus schlag nach aussen durch die auf der Ver- bindungs- und Spannfederführungswelle 19 sitzenden Begrenzungsmuttern 20 auf Schie- nennormalweite begrenzt. Das Einschwen ken der Schaufelenden gegen die Gleisachse welches, zum Beispiel durch ,den Schneewi derstand oder Tiefganghindernis e .verur sacht werden kann, ist nach Überwindung der Federspannung möglich.
Letztere ist durch die auf der Federführungswelle sitzende Mutter 21 regelbar.
Um die iSchaufeln mit ihrem unter Schie- nenoberkante reichenden Teil sowohl in der Geraden als auch im Gleisbogen jederzeit sicher gesenkt halten zu können, ist ein mit den Augenlaschen 12 verschraubter und ge gen die Welle 9 sich abstützender Winkel anschlag 22 vorgesehen, der ein Ausschwen ken des Schaufelapparates über die Schienen hinaus verhindert. Um auch bei festem oder gefrorenem Schnee die ganze Tauchtiefe der Schaufeln 'zu erreichen, wozu das Eigenge wicht derselben nicht ausreichen würde, können dieselben noch besonders belastet werden.
Nach Fi ;. 1 und 2 ist zu diesem Zweck ein auf die Schaufelverbindungswelle 19 mittelst Drahtzuges 23 einsenkbarer Be lastungsarm vorgesehen, welcher aus der in einer Wiege 24 endigenden Führungsstange 25, dem auf der obern Druckwelle 26 sitzen den Hülsengelenk 27 und der zwischen Wiege und Gelenk eingespannten Spannfe- .der 28 besteht. Die Führungsstange ist durch das Hülsengelenk geführt und ruht auf diesem vermittlest der durch die Steh löcher 29 gesteckten Stifte auf.
Die Länge des Belastungsarmes ist daher nach unten be grenzt, während die Verkürzung durch das Mass der Federelastizität gegeben ist. Die .Spannfeder 28 ist durch die Mutter 30 re gelbar. Die Wiege wird auf das die Schau felspannfedern 18 umhüllende, in Fig. 2 im Schnitt gezeichnete Druckrohr 31 einge.. senkt.
Um auch bei Schienenerweiterung im Bogen ein Bestreichen der innern Schienen kopffläche durch den unterhalb der Ober kante reichenden Schaufelteil zu erzielen, ist an der Rückseite beider 'Schaufeln ein abge federter Schieber 32 befestigt, dessen Anord nung in Fig. 5 herausgezeichnet ist. Der Schieber ist im entsprechend genuteten Blechgehäuse 33 geführt und wird mittelst: der am Gehäuse befestigten Feder 34 über den einarmigen Hebel 3,5 ständig an die Schiene gedrückt.
Bei Abrücken der an der innern .Sch ienenkopffläche anliegenden senkrechten Schaufelkante wird der Schiebr:r über dieselbe vorgeschoben. Um beim Sen ken der gehobenen Schaufeln ein Aufsitzen derselben am vorgeschobenen ,Schieber auf der Schiene zu verhindern, wird derselbe durch den Drahtzug 3'6 selbsttätig durch einen am Hülsengelenk 27 befestigten Ausleger zu- rückig ezogen.
An der Rückseite der freien .Schaufel enden ist ferner zur Säuberung deT Schie nenbefestigung je eine Stahldrahtbürste 42 angebracht. Dieselben sind beiderseitig in entsprechenden Augenlagern 43 horizontal drehbar gelagert und durch die einerseits mit einem Ende im beweglichen Bürstenhalter 44, mit dem andern Ende in der festen La gerung 43 eingespannte, über die Bürsten halterwelle 45 gewundene Feder 46 nach un ten federnd belastet. Zur Erleichterung ei nes allenfalls notwendigen Seitenspiels in der Aehsriehtung bei Anschleifen der Bürste oder des Bürstenhalters am Schienenkopf dient die in axialer Richtung wirkende Spannfeder 47. Die Bürsten ruhen auf ei nem Anschlag 48 auf.
Sie sind im Gegen winkel zu den Schaufeln gesetzt, so da.ss sie den Schnee nach innen in das von den Schau feln bereits bestrichene Feld räumen.
Die Schaufelvorrichtung ist mittelst des Drahtzuges 49 vom Fahrzeug aus heb- und senkbar.
Der Blechrahmen 1 ist sowohl durch Quer-, als auch Längsversteifungen 7.1 und 75, welch letztere zugleich als Anschlag, der Abstützungsfedern 16 dienen, entspre chend verstärkt.
Die zweite Ausführungsform nach den F'ig. 3' und 4 weist im wesentlichen die be- schriebe@nen Einrichtungen auf; nur ist bei ihr der federnde Druckarm .durch einen mit Dampf, Pressluft oder dergleichen betriebe nen Zylinder ersetzt.
Es ist hier sowohl für die Begrenzung des Schaufelausschlages, wie auch für die Bela stung der Schaufeln je eine Welle vorgese hen. Auf die Begrenzungswelle 19 stützt sich die durch ein Gelenk 50 unterbrochene Kolbenstange 89.
Der mit zwei .Zuführun- gen versehene Dampf- bezw. Pressluftzylin- der 3'7 ist mittelst der in seine Zapfen grei fenden, fix auf der festen, genuteten Welle 52 befestigten Hebel 53 in der Zapfenlage rung drehbar aufgehängt.
Ist das Fahr zeug mit einem derartigen Pressluftmotor ausgerüstet, so kann bei lockerem Schnee mittelst der an der Rückseite der Schaufeln befestigten, knapp den Schienen entlang streichenden, einstellbaren Luftdüsen 58 (Fig. 3, 4 und 5) die Schienenbefestigung gesäubert werden. Die hierzu nötigen Luft- zufü:hrungsschläuche 59 sind im Kreuzstück 60 vereinigt und an den Zweiweghahn 61 angeschlossen.
Zur Steuerung des Dampf- bezw. Pressluftzylind.ers 37 dient, je nach dem er ein- oder zweikammerig ausgebildet ist, ein Zwei- bezw. Dreiweghahn 62. Beide I4ühne sind auf einer am Blechrahmen 1 be festigten Tragplatte 63 befestigt und wer den von der gemeinsamen Gassammelk.am- mer 64 gespeist. Die Sammelkammer kann bei gewöhnlichen Lokomotiven je nach ihrer Ausrüstung entweder mit dem Brems- oder Heizschlauch 65 verbunden werden. Die Dü sensäuberung ist natürlich nur im ersteren Falle möglich.
Entsprechend der Länge der Gasschläuche kann der Schaufelapparat ohne weiteres von jeder Stelle des Fahrzeu ges gesteuert werden.
Wie Fig. 6 zeigt, ist hier .am Zylinder 37 ein den Schieber 32 über den Drahtzug <B>36</B> betätigender Ausleger 38 angeordnet. Statt an einem Ausleger kann der Drahtzug 36 jedoch auch mit einem Kolben 40 ver bunden werden, der im obern ausgeweiteten Teil der in diesem Falle ausserdem mit einer engen Bohrung 41 versehenen Kolbenstange 39 verschiebbar ist.
Die Pressluftzufuhr er folgt hier durch die enge Drosselbohrung 41, durch welche die Pressluft beim Senken nicht so schnell entweichen kann, weshalb durch die bewirkte, verzögerte Senkung des kleinen Kolben 40 ,auah der Schieber 32 ver zögert vorgeschoben wird.
Das hintere Ende des Blechrahmens 1 der Vorrichtung ist auf eine Montageachse 70 gestellt, um die ganze Vorrichtung fahr bar, bezw. leicht verschiebbar zu gestalten. Nach der Befestigung der Vorrichtung am Fahrzeug wird die Montageachse entfernt. Diese provisorische Achse kann auch als be lastete zweite Achse ausgebildet sein.
Die Anbringung eines Schneepfluges 71, bezw. die Kombinationsmöglie-hkeit dieser Vorrichtung mit einem Schneepflug ist durch die leichte Befestigungsmöglichkeit desselben am vordern Ende des Blechrahmens 1 mittelst eines Winkeleisenflansches 72 und der Befestigungsmutter 73 ohne weiteres ge geben.
Fig. 7 zeigt eine besondere Ausbildung ,der zweiten Ausführungsform, bei wel cher sich die Kolbenstange in die beiden Stützen 51 gaibelt. Das Heben der Schau feln erfolgt hier mittelst Zugfedern 54, wes halb der Zylinder einkammerig ausgeführt und daher auch nur mit einer Gaszuführung versehen ist. Durch die Kolbenstange 51 sind die Schaufeln nicht nur belastet, son dern auch auseinander gehalten, doch muss eine Spannfeder 18, für den gehobenen SchaufelzAstand vorhanden sein.
Da bei der Bewegung des Fahrzeuges der Zylinder beim Seitenspiel desselben seine Lage zu den Schaufeln ändert, das heisst .abwechselnd sich dem einen Schaufelende nähert und sich vom andern, entfernt, müssen die Zweige .der Kolbenstange in ihrer Länge veränderbar sein. Die Zweige sind daher unterteilt. Der obere, in einem Zapfen 55 endigende Teil ist im Schlitzloch 56 des Unterteiles beweglieb. Beide Teile sind durch die Feder 57, welche die freien Enden der Schaufeln nachgiebig auseinanderhalten, elastisch verbunden. Der Zylinder 37 ist hier auf der Welle 62 verschiebbar angeordnet.
Fig. 8 bis 11 stellen besondere Ausbil dungen dar, die für beide Ausführungsfor men Geltung haben.
,Die Fig. -8 und 10 zeigen Fräserräder, welche bei vorgeschrittener Vereisung Ver wendung finden. In Fig. 10 ist 3 das be reits durch das Hauptpatent bekannte Frä- serrad für Vereisung bis Schienenoberkante, während Fig. 8 eine Ausbildung für voll kommen vereiste Schienen mit über das ganze Profil ,reichenden Zähnen 8 veran schaulicht.
Fig. 9 zeigt eine .Schutzblechanordnun5 für die Fräser 3, um deren Verlegen durch auf der Schiene liegenden, hohen Schnee zu verhindern. Am Lenkerarm 2 ist hier ein Schutzpflugblech 66 um die Welle 67 dreh bar und wird durch das freie Ende der um die gleiche Welle gewickelten, mit dem andern Ende fest eingespannten Feder 68 elastisch auf die Schiene gedrückt. Die ,Schienenauflage bildet der schiefgestellte Keil 69, um ungleiche Schienenstösse ge fahrlos übersetzen zu können.
Das Blech ende ist vorne nach unten gebogen, um auch gefrorenen Schnee mit gesenktem Blech si cher -zu schneiden.
Fig. 11 zeigt eine Anordnung, bei wel cher die Bürstendrähte unmittelbar an der Rückseite der iSchaufeln befestigt sind und dadurch die elastische untere Fortsetzung derselben bilden.
Die Bürsten könnten schliesslich auch statt um eine horizontale, um eine vertikale Achse drehbar sein.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Die Schaufeln mit ihren Ausrüstungen werden von der Verbindungswelle der Lauf räder gezogen und geführt. Bei Übersetzun gen von Tiefganghindernissen werden sie in der Regel mechanisch oder durch Dampf, Pressluft oder dergleichen gehoben und nach Überfahren derselben wieder in die Räumer- lage, bezw. auf die Schienen gesenkt.
Bei Anfahren an ein solches Hindernis, zum Bei spiel eine Wegübersetzung, gleiten sie durch Zusammenschwenken nach innen und .gleichzeitiges Aufdrehen, beides bei einge legter Mehrbelastung durch Überwindung der wirkenden Spannungsfederdrücke oder des Druckes von Dampf, Pressluft oder der gleichen, ,gefahrlos über dasselbe hinwe-. Bei weichem iSchnee wird das Schaufelge wicht allein zur Räumung genügen. Die Be standteile für die Säuberung der Schienen befestigung wie: Bürsten, gefederter Schie ber, arbeiten selbsttätig. Nur die Düsen müssen gesteuert werden.
Letztere, wie auch die Bürsten können nicht nur an den Schau feln, sondern auch an irgend einer andern Stelle des Räumers angebracht werden. End lich können sämtliche Räumungselemente, Schaufeln, Fräser, Bürsten und Düsen be liebig miteinander kombiniert werden.
In der gesenkten Lage gleicht der R.äu- mungsteil einem, von dem Fahrzeug voll ständig losgelösten, von diesem auf dgn ,Schienen geschobenen, teils rollenden, teils gleitenden Schlitten.
Die vorliegende Erfindung gestattet, un geachtet, des vorhandenen Schneezustandes, ja selbst bei Vereisung die erfahrungsge mäss bei den Schienen am meisten .auftritt, für den 8purkranz, bezw. für die Räder eine genügend breite und tiefe Spur, deren schnelle Widerlegung durch Verwehung, bezw. Vereisung durch ihre ausreichende Grösse möglichst hintangehalten wird, zu schaffen, und so den erhöhten Laufwidere- stand über und unter den Schienen zu be.. seitigen.
Durch die Zusammenarbeit der Schau feln, Fräser, Bürsten und Düsen wird ins besondere die Freihaltung des durch Schie nenbefestigungen Stösse und Schwellen für die Reinigung komplizierten Raumes zwi schen den Schienen, unterhalb der Schienen- oberkante ermöglicht.