Bürstenhalter für elektrische Maschinen. Bei Bürstenhaltern für elektrische Ha schinen wurde bisher der Führungskaten für die Bürste mit dem zum Befestigen des Halters auf dem Halterbolzen der Maschine und mit dem zur Lagerung des Druckhebels dienenden Ha.lterteil aus einem Stüeli her gestellt oder doch zu einem stärren Ganzen verbunden.
Es hat sich nun herausgestellt, dass nicht n,ir die Bürste ein vin starken Verschleiss aus gesetzt ist, sondern auch der Führungskasten. Die in dem Führungskasten bewegliche Bürste lässt nach und nach ein Spiel zwischen Bürste und Kastenwänden entstehen, so dass schliesslich nicht nur die Bürste abgenutzt, sondern auch dureli das lockere Hin- und Herspielen der Bürste werden die Führungs wände des Bürstenkastens selbst ausgear beitet.
Beim Einsetzen einer neuen Bürste be steht daher zwischen dieser und den Füh rungsflächen des Kastens ein Spiel, so dass die Bürste tanzt. Hierdurch ist die Bildung einer ordnungsmässigen Lauffläche an der Bürste gestört, die gute Berührung mit dem Kollektor beeinträchtigt, der Übergangswider stand erhöht und der spezifische Bürsten druck vergrössert. Diese Übelstände treten bei umsteuerbaren Elektromotoren, also zum Beispiel beim Strassenbahn- und Eisenbahn betrieb, besonders in die Erscheinung.
Nach der Erfindung sind diese Übel stände dadurch vermieden, dass der Füh rungskasten derart mehrteilig ausgebildet ist, dass seine Führungsfläche für die Bürste ganz oder teilweise auswechselbar sind. Hat sich die Bürste nach einer gewissen Be triebsdauer in den Führungskasten einge arbeitet, so brauchen nur die schadhaften Führungsflächen gegen unversehrte ausge wechselt zu werden, um für die Bürste wie der eine spielfreie Führung zu schaffen.
Da sich ferner herausgestellt hat, dass die Bürste infolge der Reibung auf dem Kol lektor und infolge Unebenheiten des Kol lektors tangentiale Bewegungen ausführt, ist der Verschleiss an der Vorder- und Rück wand des Führungskastens besonders gross. Man kommt daher auch zur Wiederher stellung einer einwandfreien Führung der Bürste damit aus, dass man die Vorderwand und die Rückwand des Führungskastens aus wechselbar macht.
Vorteilhaft sind hierzu der mit dem Halterbolzen und der mit dem La ger für den Druckhebel verbundene Halter teil unter Zwischenschaltung von der Stärke der Bürste entsprechenden, zu ihrer seitlichen Führung dienenden Zwischenstücken mit einander durch Schrauben oder dergleichen leicht lösbar verbunden. Hat sich dann die Bürste in die Vorder- oder Rückwand des Führungskastens eingearbeitet, so braucht der Halter nur auseinandergenommen und unter Verwendung unversehrter Halterteile mit den Zwischenstücken wieder verbunden zu wer den.
Die schadhaften Halterteile können da bei durch Wegfräsen der durch das Einar beiten der Bürste entstandenen Erhöhungen leicht wieder brauchbar gemacht werden.
Der Führungskasten kann auch mit den übrigen Haltemeilen aus einem Stück beste hen oder mit diesen zu einem starren Ganzen verbunden sein, wenn man die Führungs flächen für die Bürste auswechselbar macht. Entweder versieht man dabei den Kasten mit einem dem Querschnitt der Bürste entspre chenden auswechselbaren Einsatz, oder man setzt in den: Kasten an dessen Vorder- und Rückwand Führungsplatten auswechselbar ein.
Diese Führungsplatten können auch bei einem unter Benutzung von Zwischenstücken zusammengesetzten Bürstenhalter Verwen dung finden, indem sie zwischen das Füh rungsstück und die beiden andern Halterteile eingelegt werden. Hat sich die Bürste einge arbeitet, so brauchen nur diese Führungs platten ausgewechselt zu werden.
Der Verschleiss des Führungskastens ist nicht nur auf die mechanische Reibung zwi schen Bürste und Kasten zurückzuführen, sondern zum Teil auch darauf, da.ss ein ge wisser Funkenübergang ständig zwischen dem metallischen Kasten und der Bürste statt- findet, wodurch das Metall zerstäubt wird und sich auf der Bürste niederschlägt. Dieser Verschleiss kann vorteilhaft dadurch vermie den werden, dass die Führungsflächen des Kastens für die Bürste aus Isolierstoff be stehen. Eine Funkenbildung zwischen dem Führungskasten und der Bürste ist dadurch vermieden.
Auf der Zeichnung sind mehrere beispiels weise Ausführungsformen des Bürstenhalters nach der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine teilweise im Längs schnitt gezeichnete Seitenansicht einer Aus- führungsform des Bürstenhalters; Fig. 2 ist der Grundriss der Fig. 1; Fig. 3 zeigt einen Teil der Fig. 1 in einer andern Ausführungs form; Fig. 4 zeigt einen Teil der Fig. '3' in schaubildlicher Darstellung;
Fig. 5 zeigt eine andere Ausführungsform im Grundriss; Fig. 6 ist ein Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 5, und F'ig. 7 zeigt im Grundriss eine Ab änderungsform des Halters nach Fig. 1.
Bei der Ausführungsform des Bürsten halters nach Fig. 1 und 2 besteht der Halter im wesentlichen aus vier Teilen. Ein mit dem Halterbolzen <I>a.</I> versehener Teil<I>b</I> hat eine Platte e, welche die Torderwand des Füh- rungskastens bildet.. Ein Teil d, der mit den Lageraugen. e für den federnden Drehhebel f versehen ist, hat eine Platte y, welche die R.ückivand des Führungskastens bildet.
Fer ner sind zwei Zwischenstücke lz, vorgesehen, deren Länge der Breite der Kohlenbürste i entspricht und die zur seitichen Führung dieser Bürste dient. Die Teile b, d und lz wer den durch vier Schrauben k so miteinander verbunden, dass der Führungskasten für die Bürste i ,entsteht (Fig. ?).
Arbeitet sich die Bürste i nach einer ge wissen Betriebsdauer in die Führungswände des Kastens ein. was insbesondere bei dem die Vorderwand des Kastens bildenden Teil b und dem die Rückwand des Kastens bilden den Teil d der Fall ist, so wird der Halter durch Lösen der Schrauben k auseinander genommen, und es werden unversehrte Teile b und d mit den Zwischenstücken 1a so zusam mengeschraubt, da.ss die lichte Weite des Füh rungskastens wieder ihre ursprüngliche Grösse hat.
Eine neue Bürste ist also in .diesem Füh rungskasten ohne Spiel geführt. Die 'feile <I>b</I> und d gehen dabei nicht ver loren, da lediglich die Erhöhungen, welche durch das Einarbeiten der Bürste i. in den Platten c und g entstanden sind, weggefräst zu werden brauchen, um die Teile wieder be nutzbar zu machen. Werden diese so nachge arbeiteten Teile mit den Zwischenstücken h zusammengeschraubt, so hat auch der Füh rungskasten wieder die ordnungsmässige lichte Weite, da die der .Stärke der Bürste i ent sprechende Länge der Zwischenstücke h, un verändert geblieben ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 und .1 besteht der Bürstenhalter m in der üblichen Weise aus einem Stück und ist mit dem üb lichen Führungskasten n von rechteckigem 0uerschnitt versehen. In die Öffnung o des Führungskastens kann ein kastenförmiger Einsatz p, zum Beispiel aus Blech, leicht aus wechselbar eingesetzt werden, welcher der Querschnittsform der Bürste i angepasst ist.
Der Einsatz p kann gegen achsiale Verschie bungen durch Schrauben mit dem Führungs kasten ri verbunden, kann aber auch einge- presst oder sonstwie befestigt sein. Hat sich die Bürste<I>i</I> in den Einsatz<I>p</I> eingearbeitet, so wird dieser herausgenommen und gegen einen unversehrten Einsatz ausgetauscht.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 und 6 sind in den Führungskasten n nur an der Vorderwand und an der Rückwand Platten r auswechselbar eingesetzt, da. unter der Wir kung der Kollektorreibung und der Uneben heiten des Kollektors die Bürste starke tan- gentiale Bewegungen ausführt. Es brauchen dann nur die Platten r gegen unversehrte Platten ausgetauscht zu werden. Zur Befe stigung der Platten r reicht aus, dass sie in Nuten s an den Seitenwänden des Kastens n eingepresst werden.
Um bei der Ausführungsform nach Fig. \? und 3 das Nacharbeiten der Teile<I>b</I> und<I>d</I> des mehrteiligen Halters zu sparen, kann man auch zwischen .diese Teile und die Zwischen tücke h auswechselbare Führungsplatten t, zum Beispiel aus: Blech, einlegen (Fig. 7), durch welche die Schrauben k bei der Zusam mensetzung des Halters hindurchgeführt wer- den.
Diese Schrauben dienen gleichzeitig zur Sicherung der Lage der Führungsplatten t. Hat sich die Bürste i in eine der Führungs platten eingearbeitet, so braucht nur der Halter auseinandergenommen, die beschädigte Führungsplatte t durch eine unversehrte er setzt und der Halter wieder zusammengebaut zu werden.
Die auswechselbaren Führungsflächen des Führungskastens, insbesondere der auswech selbare Führungskasten p und die Führungs platten<I>r</I> oder<I>t,</I> bestehen vorteilhaft aus einem Isolierstoff, der auch hitzebeständig ist, also zum Beispiel Glimmer, Ton, Porzellan, Speck stein oder dergleichen. Die Bürste i ist dann an diesen Führungsflächen gegenüber dem metallischen Führungskasten isoliert, so dass dort keine Funken überspringen können, die zu einer Zerstäubung des Metalls des Füh rungskastens führen und zu einem weiteren Verschleiss beitragen können.