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Backofen mit beweglicher Rerdsohle.
Beim Erbacken von Roggenbrot oder solchem aus gemischtem Teig ist es während des ersten Teiles des Arbeitsganges notwendig, die Hitze auf die Teigstücke in einem feuchten bzw. stark mit Dampf gefülltem Raum wirken zu lassen, um die schnelle Entstehung einer Haut zu verhindern, die das rasche Aufgehen und Wachsen der Teigstücke in diesem ersten Backstadium unter der Einwirkung der Gärung mindern würde, dann müssen die Teigstücke in einer trockenen warmen Luft stehen, damit sich auf ihnen eine Haut bilden kann, die aber noch elastisch bleiben muss, damit sie bei dem weiteren Fortschritt der Gärung bzw. bei der vom Innern der Teigstücke heraus entstehenden Gasbildung nicht reisst.
Schliesslich sollen die Teigstücke nicht mehr in trockener Luft stehen, sondern in einer solchen, die langsam durch den aus den Teigstücken aufsteigenden Dampf geschwängert wird, so dass die Aussenhaut weiter noch eine Zeit lang elastisch gehalten wird und sich beim weiteren Ausbacken entsprechend dem Aufgehen des Brotes od. dgl. noch weiter ausdehnen kann, bis sie hart und fest und das Brot ganz ausgebacken ist.
Dieser Dampf trägt am Schlusse des Backens ausserdem noch dazu bei, dem Brot das meistens gewünschte schöne glänzende Aussehen zu geben.
Gemäss der Erfindung ist erreicht, dass die Backware nacheinander diesen drei ganz verschiedenen Zuständen unterworfen wird, ohne dass sie den Ofen verlassen muss und ohne dass es nötig ist, in einem und demselben Backraum zu verschiedenen Zeiten verschiedene Betriebsbedingungen einzustellen.
Zu diesem Zweck werden im Ofen verschiedene Backzonen geschaffen, u. zw. gemäss der Erfindung mindestens drei verschiedene Backzonen, die von der Backware nacheinander durchwandert werden, indem die Backraumdecke hinter der Eintrittsstelle des endlosen Backwarenträgers in der Bewegungsrichtung des letzteren zunächst in bekannter Weise schräg nach oben, dann nach unten, dann im wesentlichen wagrecht, schliesslich nochmals nach oben und wieder nach unten geführt ist, wobei der Backwarenträger diesen Richtungswechseln folgt und wobei in der ersten, hinter der Eintrittsstelle gelegenen Backzone eine an sich bekannte Einrichtung zur Sättigung der Backraumluft mit Dampf und in der zweiten Zone ein Sehwadenabzug vorgesehen ist.
Auf den Zeichnungen sind zwei Öfen gemäss Erfindung dargestellt. Fig. 1 zeigt den Längsschnitt eines Ofens mit gestrecktem Backraum, Fig. 2 einen Längsschnitt eines Ofens kürzerer Bauart.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ofen ist ein endloses Transportband a durch eine gestreckte Backkammer geführt, welche durch die mittels kleiner Kreise angedeuteten Heizrohre geheizt wird. Das Transportband a ist vorzugsweise stetig angetrieben, wobei die Richtung der Bewegung aus den Pfeilen ersichtlich ist. Die Teigstüeke bzw. Laibe d werden auf den oberen Lauf der Transportvorrichtung bei b aufgelegt, wo sie über das Ofenmaul hervorsteht. Von diesem Ende b werden die Laibe durch die Transportvorrichtung a durch den Ofen hindurch an das entgegengesetzte Ende geführt, wo sie als vollständig gebackene Laibe auf eine Ablieferungsplatte oder einen Tisch c abgegeben werden.
Die Decke bzw. der obere Teil des Ofens oder der Backkammer verläuft nicht in einer geraden Linie von einem Ende zum andern, sondern steigt an und fällt wieder ab, ebenso wie auch die Tragoberfläche des Transportbandes in ähnlicher Weise steigt und fällt. Durch Führungsräder, Kurven od. dgl. ist dieses Ansteigen und Fallen des Transportbandes a mit den Brotlaiben ermöglicht, wogegen das Transportband bei der Rückkehr von c nach b sich in einer geraden, also in kürzester Linie bewegt.
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Durch obige Ausführung der Ofendecke und die erwähnte Anordnung des oberen Laufes der Transportvorrichtung in Verbindung mit entsprechender Anbringung von regelbaren Klappen, Türen od. dgl. sind innerhalb des Ofens eine Anzahl Abteilungen bzw. Zonen geschaffen, in deren jeder die besonderen Bedingungen hinsichtlich der Beschaffenheit und Temperatur der Luft geschaffen werden können, die für den verlangten Backvorgang nötig sind.
Durch einstellbare Schiebetüren e, Schwingtüren f oder gleichwertige Einrichtungen, durch die
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und 3 in der Backkammer gebildet, wovon die Zone 1 eine dampfgesättigte, gegebenenfalls unter hoher Temperatur stehende, Zone 2 dagegen eine trockene Atmosphäre hat ; während in der Zone 3 die Atmosphäre nur durch den Dampf aus den durchlaufenden Laiben angefeuchtet ist, oder aber nach Bedarf noch weiterer Dampf durch das Einlassventil i eingelassen wird. Je nach Bedarf kann in dieser dritten Zone auch die Temperatur nach dem Ende zu abfallen. In den Zonen 1 und 3 ist der Dampf enthaltende Teil mit punktierten Linien schraffiert dargestellt.
Vermittels verstellbarer Schwingtüren 1c, l in Verbindung mit regelbaren Auslässen j kann die Länge der Dampf enthaltenden Zone. 3 nach Erfordernis verlängert bzw. verkürzt werden. Indem man also die Schwingtüren/f hebt und die Auslässe i öffnet und währenddessen die Schwingtüren I in die aus der Zeichnung ersichtlichen Stellungen senkt, entweicht der Dampf durch die Auslässe j und die Dampfzone wird auf die Länge zwischen den beiden Türen I beschränkt.
Andere Abweichungen der Beschaffenheit der Atmosphäre in der Zone. 3 oder in einem Teil dieser Zone können durch Schliessen von nur einer Taure 7c und Öffnen von nur einem Auslass j erlangt werden. Auch können sonstige ähnliche Mittel für die Veränderung der Längen der einzelnen Zonen nach Bedarf vorgesehen werden.
Durch die Verteilung der Heizrohre in den drei Zonen sowie durch entsprechende Ausgestaltung den Feuerungsräume, in welchen diese Heizrohre erwärmt werden, mit Abzügen od. dgl. können die Wärmegrade in den betreffenden Zonen in weiten Grenzen geregelt und den besonderen Erfordernissen angepasst werden.
In Fig. 2 ist als weiteres Beispiel der Erfindung ein Ofen dargestellt, der ebenso wie der Ofen nach Fig. 1 drei Zonen aufweist, von denen die erste und dritte eine feuchte oder Dampfatmosphäre aufweisen, wie die punktierten Linien andeuten, wogegen die Zone. ? eine trockene Atmosphäre hat.
Dieser Ofen hat eine endlose Transportvorrichtung a mit hängenden bzw. schwingenden Backplatten ?, auf welche die Teigstücke bzw. Laibe gelegt werden. Die Bewegungsrichtung der Transportvorrichtung ist ein Pfeilen angezeigt. Die Laibe werden am Ofenende b auf die Backplatten aufgelegt. Die Entleerung der gebackenen Laibe erfolgt am entgegengesetzten Ende bei K, sie kann aber auch bei b erfolgen, indem dort abgenommen und sofort wieder aufgelegt wird.
Ähnlich wie in Fig. 1 wird hier die erste dampfhaltige Zone ebenfalls durch Aufsteigen und Fallen der Transportvorrichtung gebildet und kann durch Anbringung geeigneter Sehwingtüren od. dgl., ebenso durch Dampfzu- und Ablassvorrichtungen geregelt werden.
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durch entsprechende Anbringung von Dampfein-und Auslassvor'iehtungen geregelt werden kann.
Die Lage und Länge der einzelnen Zonen kann wie gezeichnet oder aber auch anders geartet sein, wie überhaupt die Erfindung innerhalb ihres Rahmens nicht auf irgendeine besondere Form oder Anordnung der betreffenden Zonen noch auf irgendeine bestimmte, die Zahl drei übersteigenden Anzahl solcher Zonen oder Abteilungen innerhalb des einen Ofens beschränkt ist, da in Übereinstimmung mit vorliegender Erfindung viele ähnliche oder anders geartete Kombinationen ausgeführt werden können, um den verschiedenartigen Anforderungen des Backens zu genügen. In diesem Sinne kann z. B. der Antrieb der Transportvorrichtung des Ofens nach Fig. 2 sowohl stetig entsprechend Fig. 1 oder aber auch absatzweise erfolgen, entsprechend den Antrieben, die gewöhnlich in derartigen Öfen benutzt werden, durch die ein Kettentransport geht.
Die Heizung des Ofens kann durch Heizrohre, durch Gasbrenner, durch elektrischen Strom oder auf irgendeine andere geeignete Weise bewirkt werden. Das gleiche gilt für Fig. 1. Ebenso wie für Teig undBrot kann diese Erfindung auch für andere Waren verwendet werden, z. B. für Trocken- öfen in der chemischen Industrie u. dgl.